„Iodometrie" – Versionsunterschied
Version vom 27. Juni 2007, 15:44 Uhr
Die Iodometrie ist ein analytisches Bestimmungsverfahren von chemischen Stoffen mit Hilfe von Iod und ist zu unterscheiden von der Iodatometrie.
Freies Iod hat eine oxidierende bzw. Iodid-Ionen eine reduzierende Wirkung.
Anwendungsbeispiel: Iodometrische Titration von Kupfer(II)
Mit Hilfe der Iodometrie lassen sich z.B. Proben von Kupfer(II)-Ionen in wässriger Lösung sehr gut quantitativ bestimmen. Dieses Beispiel demonstriert sowohl die reduzierenden (Reaktion 1), als auch die oxidierenden (Reaktion 2) Eigenschaften des Iods.
Zunächst wird zur Kupferprobe ein ausreichender Überschuss an KI-Lösung gegeben, und anschließend mit Schwefelsäure auf pH 1-2 angesäuert. Man stellt die Lösung 15 min. in einen dunklen Schrank. Es läuft folgende Reaktion ab:
(1) 2 Cu2+ + 4 I- → 2 CuI + I2
2 CuI (Kupferiodid) bildet dabei einen Niederschlag Das entstandene I2 wird nun mit Natriumthiosulfatlösung (Na2S2O3) in geeigneter Konzentration titriert. Kurz vor dem Endpunkt setzt man 1 ml Stärkelösung hinzu und titriert bis zum Umschlagspunkt von Blau auf farblos. Die Gleichung für die Titrationsreaktion:
(2) I2 + 2 S2O32- → 2 I- + S4O62-
Das durch das Kupfer gebildete I2 wird mit Thiosulfat-Ionen zu I- reduziert. Sobald das gesamte Iod umgesetzt wurde, schlägt die Farbe des Iod-Stärke-Komplexes um - der Endpunkt ist erreicht. Wir wissen, wieviel von dem eingesetzten KI mit dem Cu2+ reagiert hat. Die Hälfte dieses Wertes ist gleich der Stoffmenge Cu2+.
Ein weiteres, wichtiges Anwendungsgebiet ist die Bestimmung der Iodzahl. Hiermit kann die Anzahl an Doppelbindungen in einem langkettigen Alken bzw. einer ungesättigten Fettsäure gemessen werden.