„Vokuhila" – Versionsunterschied
Version vom 8. Juni 2007, 21:46 Uhr
Vokuhila ist die Kurzform für vorne-kurz-hinten-lang und bezeichnet den entsprechenden Haarschnitt. Häufig wird dieser auch einfach nur Voku genannt. Diese Frisur war vor allem in der zweiten Hälfte der 1970er, den 1980ern und zu Beginn der 1990er Jahre vorherrschender „Trend". Sie zeichnet sich dabei durch Pony-Fransen an der Stirn und am Hinterkopf durch schulterlanges Haar aus – letztgenannter Teil wird auch als Nackenspoiler bzw. Spritzlappen bezeichnet.
Vorreiter dieser Frisur waren unter anderem die Popgruppe Bay City Rollers, George Michael, MacGyver, Dieter Bohlen, Chuck Norris und Rudi Völler. Besonders beliebt war der Haarschnitt bei Profi-Fußballspielern und den zugehörigen Fans.
Eine Erweiterung des Vokuhila ist der „Vokuhila-Mischna". „Mischna" bedeutet in diesem Fall „Mit Schnauzer". Wie sich aus der aussagekräftigen Namensgebung bereits leicht ableiten lässt, wird beim Vokuhila-Mischna der Vokuhila durch einen Schnauzbart ergänzt. Vokuhila-Oliba ist eine alternative Bezeichnung für den Vokuhila-Mischna, die vermehrt in Deutschland, kaum aber in Österreich Verwendung findet. Dies rührt aus der Tatsache her, dass Oliba dabei die Abkürzung für „Oberlippen-Bart" (auch Pornobalken genannt) ist und dieses Wort in den österreichischen Dialekten kaum benutzt wird.
In jüngerer Zeit wurde die Frisur wieder populärer. Beliebt ist heute vor allem eine Mischform mit dem sogenannten Irokesenschnitt, was auch als Stinktierfrisur bekannt ist.
Populärkultur
Die Musikgruppe Die Ärzte widmete dem Vokuhila auf ihrem im Jahre 1996 erschienenen Konzeptalbum Le Frisur , das sich ausschließlich mit dem Thema Haare befasst, einen eigenen Song. Die Elektroformation Massiv in Mensch schrieb ebenfalls einen Song über diese „Spezies".
Vokuhila International
- Amerikanisch: Wie im britischen Englisch mullet; scherzhaft auch Nebraska neckwarmer, Kentucky waterfall oder Business up front, party in the back (von Kritikern manchmal ergänzt durch: asshole all around)
- Brasilianisches Portugiesisch: Chitãozinho e Xororó , nach den Sängern, die diese Frisur in Brasilien bekannt machten
- Dänisch: Bundesliga-hår = Bundesliga-Haar, aufgrund des Vorurteils, dass diese Frisur für die Fußballbundesliga, ihre Spieler oder Fans charakteristisch sei
- Englisch: mullet = Meeräsche, angeblich, weil dieser Haarschnitt früher als charakteristisch für Fischer galt
- Französisch: nuque longue = langer Nacken, d. h. langes Nackenhaar; auch coiffure de footballeur allemand oder Coupe à la Waddle, nach dem englischen Fußballer Chris Waddle
- Québécois: coupe Longueuil = die Haarmode der Einwohnerschaft einer Stadt südlich Montréals
- Hebräisch: vilon = Vorhang
- Italienisch: capelli alla tedesca = Frisur nach deutschem Stil
- Niederländisch: matje = kleine Matte; auch Duitse mat = deutsche Matte
- Norwegisch: hockeysveis = Eishockeyfrisur
- Polnisch: czeski piłkarz = Tschechischer Fussballspieler
- Österreichisch: Gnackmatte Gnack= Genick, Matte= Frisur, Haare; auch Gnackwiesn, Wiesn= Wiese, oder Beidlmattn(negativ),
- Schwedisch: hockeyfrilla = Eishockeyfrisur
- Serbisch: zemunka = benannt nach einem Belgrader Stadtteil
- Tschechisch: jágr = benannt nach dem populären Eishockeyspieler Jaromír Jágr (der sich von dieser Frisur mittlerweile getrennt hat)
- Ungarisch: Bundesliga oder footballist