„Jiddisch" – Versionsunterschied

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Version vom 22. Mai 2007, 08:17 Uhr

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Jiddisch (יידיש)

Gesprochen in

USA, Israel, Ukraine, Moldawien, Polen, Weißrussland, Russland, Kanada, Argentinien, Belgien, Großbritannien und in diversen anderen Ländern
Sprecher 3 Millionen
Linguistische
Klassifikation
Offizieller Status
Amtssprache in Anerkannte Minderheitensprache in Moldawien und Schweden
Sprachcodes
ISO 639-1

yi

ISO 639-2

yid

Jiddisch (aus ostjidd. jidisch [ייִדיש] (=„jüdisch") im 19. Jh. ins Englische entlehnt und daraus Anfang des 20. Jh. als jiddisch ins Deutsche zurück übernommen) ist eine westgermanische Sprache mit semitischen und slawischen Elementen[1] . Jiddisch ging zur Zeit des Hochmittelalters aus dem Mittelhochdeutschen hervor und ist allgemein auch heute noch der deutschen Sprache und deren Mundarten sehr nahe. Es wird von etwa drei Millionen Menschen, größtenteils Juden, auf der ganzen Welt gesprochen. Vor dem Holocaust gab es etwa 12 Millionen Sprecher, die meisten davon in Ostmittel- und Osteuropa. Heutzutage sprechen neben älteren Menschen aller jüdischen Glaubensrichtungen vor allem chassidische Juden Jiddisch als Umgangssprache.

Geschichte

In der mittelhochdeutschen Periode entwickelten sich im deutschen Sprachgebiet spezifisch jüdische Ausprägungen des Deutschen, die von Juden untereinander gesprochen und in der Regel mit einem dafür angepassten hebräischen Alphabet geschrieben wurden. Charakteristisch sind eine Vielzahl von Entlehnungen aus dem meist nach-biblischen Hebräischen und dem Aramäischen sowie in geringem Maße auch einige Entlehnungen aus dem Romanischen (Französisch, Italienisch und Spanisch), während syntaktische Einflüsse des Hebräischen fraglich sind.

Bedingt durch die Judenverfolgungen des 13. Jh. und besonders dann nach der Großen Pest von 1348 kam es zur massenhaften Migration von Juden aus dem deutschen Sprachgebiet nach Osteuropa, besonders nach Polen und Litauen, und in der Folge zu einer sprachlich getrennten Entwicklung: das Jiddische im Westen entwickelte sich im Kontakt mit dem Deutschen weiter und glich sich ihm besonders im Zuge der Säkularisierung und Assimilation deutscher Juden seit dem 18. Jahrhundert weitgehend an, während das Jiddische im Osten den mittelalterlichen Stand des jüdischen Deutschen stärker bewahrte und sich hauptsächlich im Kontakt mit slawischen Sprachen durch Entlehnungen und durch Übernahme morphologischer und syntaktischer Elemente aus dem Slawischen weiterentwickelte. Man unterteilt das Jiddische deshalb in Westjiddisch und Ostjiddisch, wobei aber in der Forschung unterschiedliche Einschätzungen bestehen, ob auch das Westjiddische als eine gegenüber dem Deutschen eigenständige Sprache oder eher als eine Variante des Deutschen zu betrachten ist.

Mit der Massenauswanderung in die USA im 19. Jahrhundert expandierte das Jiddische verstärkt in den englischen Sprachraum und wurde dementsprechend zunehmend durch Englisch als Kontaktsprache beeinflusst. Heute gibt es in einigen traditionellen jüdischen Gemeinden (zum Beispiel in New York, London und Antwerpen) größere Sprechergruppen, die Jiddisch als hauptsächliche Alltagssprache verwenden und an die nächste Generation weitergeben. Zudem wird Jiddisch auch von ultraorthodoxen Juden in Jerusalem, hauptsächlich im Stadtteil Mea Shearim, noch als Alltagssprache gesprochen.

Das 19. Jahrhundert wird oft als goldenes Zeitalter der jiddischen Literatur gewertet. Diese Periode trifft mit der Wiederbelebung des Hebräischen als gesprochene Sprache zusammen und der Wiedergeburt der hebräischen Literatur. Größtenteils durch jüdische Kulturschaffende haben jiddische Wörter Eingang in den Wortschatz des US-amerikanischen Englisch gefunden.

In den 1920ern war Jiddisch einige Jahre lang eine der Staatssprachen im sowjetischen Weißrussland.

1925 wurde in Berlin und im damals polnischen Wilna der Yidisher visnshaftlekher institut (YIVO) als akademische Einrichtung zum Studium jiddischer und ostjüdischer Kultur gegründet. Seit 1940 ist der Hauptsitz in New York City; 1941 plünderten die Nazis den Wilnaer Sitz.

Im Jahr 1928 wurde das jüdische autonome Gebiet in der damaligen Sowjetunion gegründet. Hier sollte Jiddisch als Amtssprache eingeführt werden, jedoch erreichte die jiddischsprachige Bevölkerung nie die Mehrheit. Seit dem Zerfall der Sowjetunion sind die meisten Juden des jüdischen autonomen Gebiets nach Israel, Deutschland und in die USA ausgewandert. Jiddisch wird nur noch von einem Bruchteil der Einwohner gesprochen.

Bis heute ist trotz der starken verändernden Einflüsse, die das Jiddische geformt haben, die phonetische Verwandtschaft zum Deutschen unüberhörbar. Deutschsprechende sind häufig sehr überrascht, wie gut sie dem Jiddischen folgen können. Jiddisch ist für Hochdeutschsprecher wesentlich besser zu verstehen als Niederländisch.

Die Sprachbezeichnung Jiddisch

Jiddisch ist ein verhältnismäßig neues Kunstwort und hat im Deutschen seit den 1920er-Jahren die älteren Bezeichnungen „Judendeutsch", „jüdisches Deutsch" und „Jargon" (für Ostjiddisch) verdrängt, die in der älteren Literatur oft abwertend für die deutsch basierten Sprachen der Juden in Mittel- und Osteuropa gebraucht wurden. Das deutsche Wort jiddisch ist eine Entlehnung aus Englisch Yiddish, das seinerseits auf das von Ostjüdischen Emigranten nach England mitgebrachte jiddische Wort jidisch zurückgeht. Jidisch (oder idisch) bedeutet im Jiddischen sowohl „jüdisch" (dem jüdischen Volk und seiner Religion zugehörig) als auch „jiddisch" (dessen deutsch basierter Sprache zugehörig). Im Englischen ist das Wort Yiddish seit 1886 belegt, so zuerst in dem Roman Children of Gibeon von Walter Besant mit der Erklärung, dass es sich um eine aus Polnisch, Deutsch und Hebräisch gemischte Sprache handele, bald darauf dann aber auch durch gelegentliche Verwendung in sprachwissenschaftlichen Publikationen wie Aleksander Harkavys Dictionary of the Yiddish Language (New York 1898) und Leo Wieners History of Yiddish Literature in the Nineteenth Century (London & New York 1899), wobei auch in solchen Fachpublikationen allerdings bis ins 20. Jh. ältere Bezeichnungen wie Judaeo-German zunächst noch vorherrschend blieben.

Bei der Anglisierung des jiddischen Wortes jidisch war der Konsonant „d" verdoppelt und damit die Anfangssilbe ji- verkürzt worden, um den Monophtong -i- zu erhalten und der sonst im Englischen naheliegenden Aussprache -ei- vorzubeugen. Mit kurzer erster Silbe und Doppelkonsonant wurde das Wort dann aus dem Englischen in der Form „jiddisch" auch ins Deutsche übernommen, wo es zuerst in Gustav Karpeles Geschichte der jüdischen Literatur (Berlin 1909, dort neben „jüdisch-deutsch") und dann in Solomon Birnbaums Aufsatz Jiddische Dichtung (1913) erscheint. Dabei stand der Anglizismus jiddisch in Konkurrenz nicht nur zu den älteren Bezeichnungen, sondern auch zu der zuweilen aus dem Ostjiddischen direkt ins Hochdeutsche übernommenen Bezeichnung jidisch, wie sie z.B. im Untertitel „Übertragungen jidischer Volksdichtung" zu der Sammlung Ostjüdische Liebeslieder (Berlin 1920) von Ludwig Strauß erscheint.

Es ist maßgeblich der Initiative Birnbaums und dem Einfluss seiner Praktischen Grammatik der Jiddischen Sprache (1918) sowie seiner zahlreichen Fachpublikationen und Lexikonartikel zuzuschreiben, dass sich jiddisch (und auch im Englischen Yiddish) in der Folgezeit als fachsprachlicher Terminus etablierte, als Bezeichnung zunächst vorwiegend für das Neuostjiddische, und dann umfassend für sämtliche Sprachperioden (Urjiddisch, Altjiddisch, Mitteljiddisch, Neujiddisch) unter Einbeziehung auch des westlichen jüdischen Deutschen, wobei für das letztere strittig geblieben ist, ob es als gegenüber dem Deutschen eigenständige Untergliederung des Jiddischen (Westjiddisch), oder als Variante des Deutschen zu betrachten ist.

Lehnwörter

Auch im Deutschen gibt es etwa 1.000 Jiddismen (aus dem Jiddischen stammende Lehnwörter), wie beispielsweise Schlamassel, Massel, meschugge, Mischpoke, Schickse, Schmonzes, Schmonzette, Tacheles, Stuss, Tinnef, Schtetl, Kassiber, Schmiere, Schmock, Haberer (ostösterr. „Kumpel, Freund"), Ganove oder Fremdwörter wie Chuzpe und lejnen (Lesen mit Melodie: Singsang); im aktiven Wortschatz lassen sich heute jedoch nur etwa 50 Wörter belegen. Viele dieser Wörter sind letztlich hebräischen Ursprungs.

Schrift

Zur Schreibung des Jiddischen wird hauptsächlich das – dafür angepasste – Hebräische Alphabet benutzt, und auch viele Lehnwörter kommen aus dem Hebräischen. Es gibt außerdem auch eine weitere auf dem lateinischen Alphabet basierende, von dem YIVO (Yiddisher Vissenshaftlekher Institut) in New York genehmigte Orthographie. Sie basiert auf der englischen Schreibweise und bedient sich keiner Umlaute und sonstiger Akzentzeichen. Sie wird als Standardschreibweise im Internet genutzt, und überall dort, wo es Schwierigkeiten bereiten würde mit hebräischen Lettern zu schreiben.

Eine Seite zur Transkription der hebräischen Buchstaben in die deutsche Schreibweise findet sich im Abschnitt Weblinks.


Zeichen Transkription nach dem YIVO Name
א   shtumer alef
אַ a pasekh alef
אָ o komets alef
ב b beys
בֿ v veys
ג g giml
ד d daled
ה h hey
ו u vov
וּ u melupm vov
ז z zayen
ח kh khes
ט t tes
י y, i yud
יִ i khirek yud
כּ k kof
כ ך kh khof, langer khof
ל l lamed
מ ם m mem, shlos mem
נ ן n nun, langer nun
ס s samekh
ע e ayin
פּ p pey
פֿ ף f fey, langer fey
צ ץ tz tsadek, langer tsadek
ק k kuf
ר r reysh
ש sh shin
שׂ s sin
תּ t tof
ת s sof


Zeichen Transkription nach dem YIVO Name
װ v tsvey vovn
זש zh zayen-shin
טש tsh tes-shin
ױ oy vov yud
ײ ey tsvey yudn
ײַ ay pasekh tsvey yudn


Die Jiddische Schreibmaschine

Die Schreibmaschine (Yiddish Typewriter, די ייִדישע שרײַבמאַשינקע = 'die jiddische Schrajbmaschinke') ist ein Internet-Angebot, das verschiedene weitverbreitete Kodierungen des Jiddischen ineinander wandelt. Insbesondere ist die Überführung zwischen lateinischer Transkription und hebräischem Text in beide Richtungen möglich. (Weblinks zur Schreibmaschine)

Jiddische Medien

Weltweit gibt es rund 100 jiddischsprachige Zeitungen, Zeitschriften und Radioprogramme. Zu den Publikationen gehören beispielsweise „Dos Jidisze Wort" (Polen), „Algemeiner Journal/Allgemeines Journal" (USA), „Forverts" (USA), „Der Yid" (USA), „Lebns Fragn" (Israel) oder der „Birobidschaner Stern" (Russland).

Jiddische Autoren

  • Glikl bas Judah Leib (1646–1724) schrieb die erste erhaltene Autobiografie einer Frau in Deutschland. Ihre in westjiddischer Sprache geschriebenen Memoiren wurden inzwischen in viele Sprachen übersetzt.
  • Mendele Moicher Sforim (1835–1917), auch „Mendele der Buchhändler" genannt, gilt als Begründer der neuen jiddischen Literatur. Er zeichnete humorvoll und realistisch das Bild des ostjüdischen Milieus.
  • Itzhok Lejb Perez (1851–1915), Autor von Kurzgeschichten und Romanen, Gründer der Zeitschrift „Jiddische Bibliothek" und Förderer der jiddischen Literatur und des jiddischen Theaters in Warschau
  • Sholem Aleichem (eigentlich Salomon Rabinovic, 1859 – 1916) gilt als einer der größten jiddischen Autoren. Seine „Geschichten Tewjes, des Milchhändlers" wurden – nicht zuletzt durch das Musical „Anatevka" – weltberühmt.
  • David Edelstadt (1866-1892), Dichter
  • Mordechaj Gebirtig (1877–1942), Autor und Komponist von jiddischen Liedern
  • Pinchas Kahanowitsch (1884-1950), vor allem als Autor des Epos „Die Gebrüder Maschber" bekannt.
  • Jizchak Katzenelson (1886–1944), bekannt durch seine in einem Konzentrationslager geschriebene, beklemmende Ballade „Dos lid vunm ojsgehargetn jidischen folk" („Das Lied vom ausgerotteten jüdischen Volk")
  • Israel Joshua Singer (1893-1944)
  • Isaac Bashevis Singer (1902–1991) erhielt 1978 den Nobelpreis für Literatur. Seine Familienromane und Kurzgeschichten schildern das Leben der Juden in Osteuropa im Zwiespalt zwischen Tradition und Moderne. Seine Kurzgeschichte „Jentl" wurde 1983 von Barbra Streisand verfilmt.
  • Itzig Manger (1901–1969) gilt als „Prinz der jiddischen Ballade"
  • Rajzel Zychlinski (1910–2001), Lyrikerin
  • Hirsch Glik (1922–1944), Dichter und Partisan aus Wilna, bekannt durch die jiddische Partisanenhymne „Sog nit kejnmol, as du gejsst dem leztn Weg" („Sage niemals, dass du den letzten Weg gehst")
  • Chava Rosenfarb, Chawa Rosenfarb, geb. 1923 in Lodz, lebt in Kanada, sie verfaßte seit 1939 eine "Lodzer Trilogie", etwa 1000 Seiten, die zuerst in Englisch erschien ("The tree of life"), 1972 in der Originalsprache und seit 2007 auch in Französisch L'arbre de vie.
  • Hirsch Reles (23.04.1913, Tschaschniki — 18.09.2004, Minsk)
  • Olexander Bejderman (*1949), Dichter aus Odessa

Fast alle jiddischen Autoren des 20. Jahrhunderts wuchsen im jüdisch geprägten Osteuropa auf, in Polen, Weißrussland, Litauen oder der Ukraine, die damals alle zum Russischen Reich gehörten.

Jiddische Filme

  • „Der Dibbuk", 1937 produziert nach dem gleichnamigen populären Theaterstück von den Feniks-Studios Warschau/Polen. Die meisten der Schauspieler und Laien kamen in der Schoah (Holocaust) um. Der Film befindet sich heute in Privatbesitz in Boston/USA und wurde aufwändig restauriert. Die im Film verwendete Sprache ist durchgängig Jiddisch.
    Er erzählt von einer Familientragödie, die aufgrund unbeabsichtigter Missverständnisse entstand. Handlungsort ist ein Stetl in Galizien.
  • Der einzige in Deutschland produzierte Film in jiddischer Sprache ist Herbert B. Fredersdorfs von Holocaust-Überlebenden handelnder Spielfilm Lang ist der Weg (1948). In Wien existierte in den 1920er Jahren eine unabhängige jiddische Filmszene. Die Internet Movie Database Inc. nennt Anfang 2006 174 internationale Filme mit jiddischem Dialog (siehe Weblinks).
  • "Zug des Lebens" ein Film der in der Hitlerdiktatur spielt. Ein jüdisches Dorf flieht vor den Nazis in dem sie sich selber "deportieren". Ein humorvoller Film in dem viele jiddische Worte enthalten sind.
  • „A Brifele der mamen", Polen 1938 mit Lucy Gehrman, Alexander Stein, Izchak Grundberg, Gertrude Bulman, Regie: Joseph Grein.
  • „Jidl mit'm Fidl", Polen 1936, nach einem Buch von Konrad Tom, mit Simche Fostel, Molly Picon, Leon Liebgold, Max Bozyk.
  • „Tewje der Milchmann", USA 1939 mit Maurice Schwarz, Rebecca Weintraub, Miriam Riselle, Paula Lubelsky, Regie: Maurice Schwarz.

Lesebeispiel

Das Beispiel stammt aus dem ersten Buch des Tenach, der heiligen Schrift der Juden. Dieses erste Buch wird nach seinen Anfangswörtern "Bereschit" ("Im Anfang", "Zu Beginn") genannt. (Der griechische Begriff, der aus der Septuaginta entlehnt ist, lautet "Genesis", d. h. "Schöpfung".):

masoretischer textus receptus [2] moderne jiddische Übersetzung
in YIVO-Transkription[3] deutsche Einheitsübersetzung [4]
א בְּרֵאשִׁ֖ית בָּרָ֣א אֱלֹהִ֑ים אֵ֥ת הַשָּׁמַ֖יִם וְאֵ֥ת הָאָֽרֶץ׃
ב וְהָאָ֗רֶץ הָֽיְתָ֥ה תֹ֨הוּ֙ וָבֹ֔הוּ וְחֹ֖שֶׁךְ עַל־פְּנֵ֣י תְה֑וֹם וְר֣וּחַ אֱלֹהִ֔ים מְרַחֶ֖פֶת עַל־פְּנֵ֥י הַמָּֽיִם׃
ג וַיֹּ֥אמֶר אֱלֹהִ֖ים יְהִ֣י א֑וֹר וַֽיְהִי־אֽוֹר׃
ד וַיַּ֧רְא אֱלֹהִ֛ים אֶת־הָא֖וֹר כִּי־ט֑וֹב וַיַּבְדֵּ֣ל אֱלֹהִ֔ים בֵּ֥ין הָא֖וֹר וּבֵ֥ין הַחֹֽשֶׁךְ׃
ה וַיִּקְרָ֨א אֱלֹהִ֤ים ׀ לָאוֹר֙ י֔וֹם וְלַחֹ֖שֶׁךְ קָ֣רָא לָ֑יְלָה וַֽיְהִי־עֶ֥רֶב וַֽיְהִי־בֹ֖קֶר י֥וֹם אֶחָֽד׃ 1 In onheyb hot got bashafn dem himl un di erd.
2 Un di erd iz geven vist un leydik, un fintsternish iz geven oyfn gezikht fun tehoym, un der gayst fun got hot geshwebt oyfn gezikht fun di vasern.
3 Hot got gezogt: zol vern likht. Un es iz gevorn likht.
4 Un got hot gezen dos likht az es iz gut; un got hot ganandergesheydt tsvishn dem likht un tsvishn der fintsternish.
5 Un got hot gerufn dos likht tog, un di fintsternish hot er gerufn nakht. Un es iz geven ovnt, un es iz geven frimorgn, eyn tog. 1 Im Anfang schuf Gott Himmel und Erde;
2 die Erde aber war wüst und wirr, Finsternis lag über der Urflut und Gottes Geist schwebte über dem Wasser.
3 Gott sprach: Es werde Licht. Und es wurde Licht.
4 Gott sah, dass das Licht gut war. Gott schied das Licht von der Finsternis
5 und Gott nannte das Licht Tag und die Finsternis nannte er Nacht. Es wurde Abend und es wurde Morgen: erster Tag.

Anmerkungen

  1. Im Rückgriff auf das der Kreolistik entstammende Konzept der Relexifizierung, bei der eine Sprache unter Beibehaltung ihrer grammatischen Grundstruktur ihr Lexikon gegen das einer oder mehrerer anderer Sprachen tauscht, vertritt in jüngerer Zeit Paul Wexler (2002) die der herkömmlichen Forschungsmeinung entgegengesetzte These, dass das Ostjiddische keine germanische Sprache, sondern durch Relexifizierung slawischer Sprachen entstanden sei: in einer ersten frühen Phase durch deutsche und hebräische Relexifizierung des Oberen Sorbischen, und in einer zweiten Phase während des 15./16. Jahrhunderts durch deutsche, hebräische und jiddische Relexifizierung des Ostslawischen in Ukraine und Weißrussland.
  2. בראשית פרק א (Mechon Mamre)
  3. Breyshis (Universität Haifa).
  4. Das Buch Genesis, Kapitel 1 (Deutsches Bibelwerk).

Siehe auch

Literatur

Allgemein:

  • Allerhand, Jacob: Jiddisch: ein Lehr- und Lesebuch. – Wien: Mandelbaum, 2002. – ISBN 3-85476-055-8
  • Aptroot, Marion: Einführung in die jiddische Sprache und Kultur. – Hamburg: Buske, 2002. – ISBN 3-87548-249-2
  • Landmann, Salcia: Jiddisch: das Abenteuer einer Sprache. – Frankfurt a.M.: Ullstein, 1992. – ISBN 3-548-34994-3
  • Birnbaum, Salomon A.: Die jiddische Sprache: ein kurzer Überblick und Texte aus acht Jahrhunderten. – Hamburg: Buske, 1997. – ISBN 3-87548-098-8
  • Birnbaum, Solomon A.: Yiddish: a survey and a grammar. – Manchester: Manchester Univ. Pr., 1979. – ISBN 0-7190-0769-0 (englisch)
  • Geller, Ewa: Warschauer Jiddisch. – Tübingen: Niemeyer, 2001. – ISBN 3-484-23146-7
  • Wexler, Paul: Two-tiered relexification in Yiddish. (The Jews, Sorbs, Khazars and the Kiev-Polessian dialects). - Berlin: Mouton de Gruyter, 2002. ISBN 3-11-017258-5

Jiddisch im Deutschen Sprachgebrauch:

  • Althaus, Hans Peter: Chuzpe, Schmus & Tacheles. Jiddische Wortgeschichten. – München: Verlag C.H. Beck, 2. Auflage 2006. – ISBN 3-406-51065-5
  • Althaus, Hans Peter: Mauscheln: ein Wort als Waffe. – Berlin: de Gruyter, 2003. – ISBN 3-11-017290-9
  • Althaus, Hans Peter: Kleines Lexikon deutscher Wörter jiddischer Herkunft – München: Verlag C.H. Beck, 2. Auflage 2006. – ISBN 3-40649-437-4
  • Althaus, Hans Peter: Zocker, Zoff & Zores. – München: Verlag C.H. Beck, 2. Auflage 2003. – ISBN 3-406-47616-3
  • Stern, Heidi: Wörterbuch zum jiddischen Lehnwortschatz in den deutschen Dialekten. – Tübingen: Niemeyer, 2000. – ISBN 3-48439-102-2

Lehr- und Wörterbücher:

  • Katz, Dovid: Grammar of the Yiddish language. – London: Duckworth, 1987. – ISBN 0-7156-2161-0 (englisch)
  • Klepsch, Alfred: Westjiddisches Wörterbuch. – Tübingen: Niemeyer, 2004. – ISBN 3-484-73060-9
  • Lockwood, William B.: Lehrbuch der modernen jiddischen Sprache: mit ausgewählten Lesestücken. – Hamburg: Buske, 1995 (vols. 1–2)
  • Lötzsch, Ronald: Jiddisches Wörterbuch. – Mannheim: Duden-Verl., 1992. – ISBN 3-411-06241-X
  • Rosten, Leo: Jiddisch: eine kleine Enzyklopädie. – München: Dtv, 2003. – ISBN 3-423-24327-9
  • Bettina Simon: Jiddische Sprachgeschichte: Versuch einer neuen Grundlegung. Jüdischer Verlag, Frankfurt am Main, 1988, überarbeitete Fassung Jüdischer Verlag im Suhrkamp Verlag, 1999
  • Weinreich, Uriel: Modern English-Yiddish Yiddish-English dictionary. – New York: YIVO, 1990. – ISBN 0-914512-45-5 (englisch)

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Allgemein:

Textsammlungen:

Jiddische Medien:

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