„Kolpak" – Versionsunterschied
Version vom 31. März 2007, 11:42 Uhr
Kolpak ist die von den Magyaren über das Osmanische Reich ins Deutsche gekommene Bezeichnung für den farbigen Stoffbeutel, der den Deckel der Husarenmützen bildet und an der linken Mützenseite herabhängt.
Bei den Magyaren diente das Wort kalpag der Bezeichnung einer zylindrischen Pelzmütze, die meist mit Agraffe oder Reiherbusch verziert war. Das türkische Wort kalpak bezeichnete allgemein hohe Mützen, egal aus welchem Material sie gefertigt waren. Im Deutschen wurde der Begriff Kolpak dann auf die Bezeichnung des Stoffbeutels eingeengt. Die Kopfbedeckung der Husaren, aus der er heraushing wurde Pelzmütze genannt. Der aus dem Deckel heraushängende Stoffbeutel hat den gleichen Ursprung wie die Spitze der Grenadiermütze. In beiden Fällen handelt es sich um den Rest einer weichen Zipfelmütze.
Pelzmützen mit Kolpak wurden außer von Husaren auch von der reitenden Artillerie Frankreichs (unter Napoleon I.) und Großbritanniens (bis heute, jedoch nur zur Traditionsuniform) getragen. In der Preußischen Armee wurde der Kolpak auch genutzt, um durch unterschiedliche Farbgebung den verschiedenen Regimentern ein individuelles Gepräge zu geben. Dabei wurden die Kolpakfarben passend zur Farbe der Uniform gewählt.
Preußen (1914):
- Leib-Garde-Husaren-Regiment
- 1. Leib Husaren Regiment
- 2. Leib Husaren Regiment
- Husaren Regiment 3
- Husaren Regiment 4
- Husaren Regiment 5
- Husaren Regimenter 6, 7, 11, 13, 14, 17
- Husaren Regiment 8
- Husaren Regiment 9
- Husaren Regiment 10
- Husaren Regiment 12
- Husaren Regiment 15, 16
- weißer Kolpak
- roter Kolpak
- weißer Kolpak
- roter Kolpak
- goldgelber Kolpak
- krapproter Kolpak
- ponceauroter Kolpak
- hellblauer Kolpak
- kornblumenblauer Kolpak
- pompadourroter Kolpak
- weißer Kolpak
- zitronengelber Kolpak
Literatur
- Der Transfeldt ISBN 3-440-81060-7
- Herbert Knötel; Uniformenkunde - Das Deutsche Heer, Hamburg 1982; ISBN 3-440-81053-4
- D.V.E. Nr. 317 Bekleidungsvorschrift vom Mai 1899, Berlin 1911