„Bastetodon" – Versionsunterschied
Version vom 19. Februar 2025, 01:32 Uhr
Bastetodon |
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Zeitliches Auftreten |
Rupelium |
Fundorte |
Systematik |
Bastetodon
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Bastetodon syrtos ist eine ausgestorbene Gattung fleischfressender Hyaenodonta aus dem Rupelium; dem frühen Oligozän. Entdeckt wurde er in der Fayyum-Senke in Ägypten. Bastetodon ist mit der Art syrtos monotypisch.
1999 beschrieb die Paläontologin Patricia A. Holroyd einen Teil des rechten Oberkiefers aus „Steinbruch M" der Jebel-Qatrani-Formation in der Nähe der Fayyum-Oase in Ägypten als zu einer neuen Art von Pterodon gehörend, P. syrtos. Der spezifische Name syrtos ist ein griechisches Wort, das „von einem Strom mitgerissen" bedeutet und sich auf die Erhaltung des Holotyps in einer Ablagerungsumgebung mit Gleithang bezieht.
Im Jahr 2025 überarbeiteten ein Team um den Paläontologen Shorouq F. Al-Ashqar den Datensatz afrikanischer Arten, die Pterodon, einem historischen Papierkorb-Taxon, zugeordnet wurden. Wie in früheren Analysen stellten sie fest, dass die dieser Gattung zugeordneten Arten eine polyphyletische Ansammlung bilden. Basierend auf einem kürzlich gesammelten vollständigen Schädel etablierten sie eine neue Gattung, Bastetodon, für „P." syrtos. Der Gattungsname kombiniert einen Verweis auf Bastet – eine katzenköpfige Göttin aus der altägyptischen Mythologie, die mit Schutz, Vergnügen und guter Gesundheit in Verbindung gebracht wird – mit dem griechischen Suffix „-odon", was „Zahn" bedeutet. Die Übersetzung der Forscher lautet: „Zähne wie die katzenköpfige Göttin".
Bastetodon war so groß wie heutige Leoparden. Er hatte vermutlich eine enorme Beißkraft, da seine Kiefer weit nach außen geschwungenen Jochbögen und robuste Muskelansatzstellen aufweisen. Da sich ein Teil seiner Backenzähne zurückbildeten, wurde seine Schnauze und Kiefer kürzer, so dass sein Biss stärker wurde. Dadurch wird angenommen, dass er urzeitliche Nilpferde und Elefanten jagen konnte. Sein Lebensraum war eine von Flüssen durchzogene Tropenwald-Landschaft. Vor rund 30 Millionen Jahren wurde das Klima weltweit kälter. Bastetodon musste sich an die neuen Umweltbedingungen anpassen und sich auch gegen einwandernde Vorfahren heutiger Raubkatzen behaupten.
Literatur
- Shorouq F. Al-Ashqar, Matthew Borths, Heba El-Desouky, Steven Heritage, Mohamed Abed, Erik R. Seiffert, Hesham M. Sallam: Cranial anatomy of the hypercarnivore Bastetodon syrtos gen. nov. (Hyaenodonta, Hyainailourinae) and a reevaluation of Pterodon in Africa, Journal of Vertebrate Paleontology, 16. Februar 2025, doi:10.1080/02724634.2024.2442472 . (englisch)