„Kaliumsulfid" – Versionsunterschied

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Aktuelle Version vom 21. Januar 2025, 23:01 Uhr

Kristallstruktur
Struktur von Kaliumsulfid
_ K + 0 _ S 2−
Allgemeines
Name Kaliumsulfid
Andere Namen
  • Dikaliummonosulfid
  • Dikaliumsulfid
  • Kaliummonosulfid
  • Kalium Sulfuratum
  • POTASSIUM SULFIDE (INCI)[1]
Verhältnisformel K2S
Kurzbeschreibung

hygroskopischer, farbloser bis gelblicher oder braunroter nach Schwefelwasserstoff riechender Feststoff[2]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
EG-Nummer 215-197-0
ECHA-InfoCard 100.013.816
Arzneistoffangaben
ATC-Code

A12 BA

Eigenschaften
Molare Masse 110,26 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Dichte

1,81 g·cm−3 (14 °C)[2]

Schmelzpunkt

840 °C [2]

Löslichkeit

leicht in Wasser unter Zersetzung[2]

Sicherheitshinweise
Bitte die Befreiung von der Kennzeichnungspflicht für Arzneimittel, Medizinprodukte, Kosmetika, Lebensmittel und Futtermittel beachten
H- und P-Sätze H: 251​‐​314​‐​400
EUH: 031
P: 235​‐​273​‐​280​‐​303+361+353+315​‐​305+351+338+310​‐​407 [2]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

Kaliumsulfid ist ein Kalium salz des Schwefelwasserstoffs (H2S).

Bei Luftkontakt kann es zur spontanen Selbstentzündung kommen. Kaliumsulfid ist hygroskopisch, wobei die gebildeten Hydrate nicht brennbar sind. Der Kontakt mit Säuren führt zur Freisetzung von giftigem Schwefelwasserstoff.[2] In Gegenwart von Oxidationsmitteln entsteht Schwefeldioxid. Erschütterung oder Reibung können zur Explosion führen. An der Luft wandelt sich Kaliumsulfid allmählich in Kaliumthiosulfat um.

2   K 2 S   +   2   O 2 +   H 2 O   K 2 S 2 O 3   +   2   K O H {\displaystyle \mathrm {2\ K_{2}S\ +\ 2\ O_{2}+\ H_{2}O\longrightarrow \ K_{2}S_{2}O_{3}\ +\ 2\ KOH} } {\displaystyle \mathrm {2\ K_{2}S\ +\ 2\ O_{2}+\ H_{2}O\longrightarrow \ K_{2}S_{2}O_{3}\ +\ 2\ KOH} }

Wässrige Lösungen von Kaliumsulfid sind stark basisch und reagieren heftig mit Säuren.

Eine mögliche Darstellungsmethode ist die Sättigung einer Kaliumhydroxidlösung mit Schwefelwasserstoff. In der Lösung bildet sich Kaliumhydrogensulfid, dass sich mit einer äquivalenten Menge Kalilauge zu Kaliumsulfid umsetzen lässt.

K O H   +   H 2 S   K H S   +   H 2 O {\displaystyle \mathrm {KOH\ +\ H_{2}S\longrightarrow \ KHS\ +\ H_{2}O} } {\displaystyle \mathrm {KOH\ +\ H_{2}S\longrightarrow \ KHS\ +\ H_{2}O} }
K H S   +   K O H   K 2 S   +   H 2 O {\displaystyle \mathrm {KHS\ +\ KOH\longrightarrow \ K_{2}S\ +\ H_{2}O} } {\displaystyle \mathrm {KHS\ +\ KOH\longrightarrow \ K_{2}S\ +\ H_{2}O} }

Aus der Lösung kristallisiert das Salz mit 5 mol Kristallwasser. Die grobe Entwässerung geht mit einer teilweisen Zersetzung einher. Die bei Natriumsulfid angegebene Methode ist erfolgreich.[4]

Prinzipiell lässt sich Kaliumsulfid auch durch das Zusammenschmelzen von Schwefel und Kaliumcarbonat gewinnen. Das braune Mischprodukt (Schwefelleber) wird im Handel zwar auch als Kaliumsulfid angeboten, enthält neben diesem aber zusätzlich Kaliumpolysulfide, Kaliumthiosulfat und Kaliumsulfat.

Auf Haut, Augen und Atemwege wirkt Kaliumsulfid ätzend. Je nach Exposition kommt es äußerlich zu Rötungen, Blasenbildung und Verbrennungserscheinungen. Verschlucken hat Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und Koliken zur Folge. Übelkeit und Erbrechen treten auch bei Inhalation auf. Hinzu kommt ein starker Hustenreiz, Halsschmerzen, Kopfschmerzen. Im schlimmsten Fall kann sich ein Lungenödem bilden.

Einzelnachweise

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  1. Eintrag zu POTASSIUM SULFIDE in der CosIng-Datenbank der EU-Kommission, abgerufen am 4. März 2020.
  2. a b c d e f g Eintrag zu Kaliumsulfid in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 10. Januar 2025. (JavaScript erforderlich)
  3. Eintrag zu Dipotassium sulphide im Classification and Labelling Inventory der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA), abgerufen am 1. Februar 2016. Hersteller bzw. Inverkehrbringer können die harmonisierte Einstufung und Kennzeichnung erweitern.
  4. G. Brauer (Hrsg.), Handbook of Preparative Inorganic Chemistry 2nd ed., vol. 1, Academic Press 1963, S. 360–361.
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