„Nuzarov" – Versionsunterschied

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Lubor Ferenc (Diskussion | Beiträge)
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Die Eingemeindung hat nichts mit der Besetzung der Resttschechei zu tun, da auch Possigkau bereits durch das Münchner Abkommen an das Deutsche Reich kam.
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'''Nuzarov''' (deutsch ''Nimvorgut'') ist eine Wüstung in der Gemeinde [[Postřekov]] in [[Tschechien]]. Das Dorf lag drei Kilometer südlich von [[Pivoň|Stockau]] im [[Böhmischer Wald|Böhmerwald]]. Sowohl im deutschen als auch im tschechischen Ortsnamen spiegeln sich die ärmlichen Lebensverhältnisse des auf einer Hochebene mitten im Wald gelegenen Ortes wider: Nimvorgut ist abzuleiten von der Redewendung „Nimm für Gut", also etwa „finde dich mit deiner Lage ab", Nuzarov ist abgeleitet von tschechisch ''nouze'' ‚die Not‘. Arbeit und Brot boten die Forstwirtschaft und das [[Klöppeln|Spitzenklöppeln]], später auch der Tourismus. Im Jahre 1930 lebten in Nimvorgut 158 Personen.<ref>{{Verwaltungsgeschichte.de|pfad=sud_bischofteinitz.html}}</ref>
'''Nuzarov''' (deutsch ''Nimvorgut'') ist eine Wüstung in der Gemeinde [[Postřekov]] in [[Tschechien]]. Das Dorf lag drei Kilometer südlich von [[Pivoň|Stockau]] im [[Böhmischer Wald|Böhmerwald]]. Sowohl im deutschen als auch im tschechischen Ortsnamen spiegeln sich die ärmlichen Lebensverhältnisse des auf einer Hochebene mitten im Wald gelegenen Ortes wider: Nimvorgut ist abzuleiten von der Redewendung „Nimm für Gut", also etwa „finde dich mit deiner Lage ab", Nuzarov ist abgeleitet von tschechisch ''nouze'' ‚die Not‘. Arbeit und Brot boten die Forstwirtschaft und das [[Klöppeln|Spitzenklöppeln]], später auch der Tourismus. Im Jahre 1930 lebten in Nimvorgut 158 Personen.<ref>{{Verwaltungsgeschichte.de|pfad=sud_bischofteinitz.html}}</ref>
[[Datei:Nuzarov Horní pramen (Portův) červen 2022 (2).jpg|mini|Obere Quelle in Nuzarov]]
[[Datei:Nuzarov Horní pramen (Portův) červen 2022 (2).jpg|mini|Obere Quelle in Nuzarov]]
Nimvorgut war zunächst eine eigenständige Gemeinde im [[Landkreis Bischofteinitz]]. Nach der Annexion des Sudetenlandes 1938 durch das Deutsche Reich(削除) und der Besetzung der sogenannten [[Zerschlagung der Rest-Tschechei|Rest-Tschechei]] (削除ここまで) wurde das Dorf am 15. Juli 1939 nach [[Postřekov|Possigkau]] im [[Landkreis Markt Eisenstein]] eingemeindet und kam damit 1940 zum [[Landkreis Waldmünchen]].
Nimvorgut war zunächst eine eigenständige Gemeinde im [[Landkreis Bischofteinitz]]. Nach der Annexion des Sudetenlandes 1938 durch das Deutsche Reich wurde das Dorf am 15. Juli 1939 nach [[Postřekov|Possigkau]] im [[Landkreis Markt Eisenstein]] eingemeindet und kam damit 1940 zum [[Landkreis Waldmünchen]].
1945/46 wurden die deutschen Bewohner vertrieben. Das abgelegene Dorf wurde nicht wieder besiedelt und um 1955 von der tschechoslowakischen Verwaltung aufgegeben und zerstört, da es im Grenzsperrgebiet lag.
1945/46 wurden die deutschen Bewohner vertrieben. Das abgelegene Dorf wurde nicht wieder besiedelt und um 1955 von der tschechoslowakischen Verwaltung aufgegeben und zerstört, da es im Grenzsperrgebiet lag.



Aktuelle Version vom 24. März 2024, 09:01 Uhr

Nuzarov (deutsch Nimvorgut) ist eine Wüstung in der Gemeinde Postřekov in Tschechien. Das Dorf lag drei Kilometer südlich von Stockau im Böhmerwald. Sowohl im deutschen als auch im tschechischen Ortsnamen spiegeln sich die ärmlichen Lebensverhältnisse des auf einer Hochebene mitten im Wald gelegenen Ortes wider: Nimvorgut ist abzuleiten von der Redewendung „Nimm für Gut", also etwa „finde dich mit deiner Lage ab", Nuzarov ist abgeleitet von tschechisch nouze ‚die Not‘. Arbeit und Brot boten die Forstwirtschaft und das Spitzenklöppeln, später auch der Tourismus. Im Jahre 1930 lebten in Nimvorgut 158 Personen.[1]

Obere Quelle in Nuzarov

Nimvorgut war zunächst eine eigenständige Gemeinde im Landkreis Bischofteinitz. Nach der Annexion des Sudetenlandes 1938 durch das Deutsche Reich wurde das Dorf am 15. Juli 1939 nach Possigkau im Landkreis Markt Eisenstein eingemeindet und kam damit 1940 zum Landkreis Waldmünchen. 1945/46 wurden die deutschen Bewohner vertrieben. Das abgelegene Dorf wurde nicht wieder besiedelt und um 1955 von der tschechoslowakischen Verwaltung aufgegeben und zerstört, da es im Grenzsperrgebiet lag.

  • Franz Liebl, Heimatkreis Bischofteinitz (Hrsg.): Unser Heimatkreis Bischofteinitz. Brönner & Daentler, Eichstätt 1967
Commons: Nuzarov  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

49.4686712.74219Koordinaten: 49° 28′ 7,2′′ N, 12° 44′ 31,9′′ O

Einzelnachweise

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  1. Michael Rademacher: Sud_bischofteinitz. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. Abgerufen am 1. Januar 1900 
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