„Naturaquarium" – Versionsunterschied

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Als '''Naturaquarium''', auch '''Japanisches Naturaquarium''' oder '''Japanisches Aquarium''' genannt, werden die [[Süßwasseraquarium|Süßwasseraquarien]] bezeichnet, bei denen [[Aquarienpflanzen]] mindestens eine ebenbürtige Rolle zu den im [[Aquarium]] gepflegten Fischarten innehaben. Trotz des etwas irreführenden Namens handelt es sich nicht um ein [[Biotop-Aquarium]]. Wesentlich geprägt wurde dieser Zweig der [[Aquaristik]] durch den [[Japan|japanischen]] Fotografen und Aquarianer [[Takashi Amano]], der mit Designprinzipien der [[Kultur Japans|japanischen Kultur]], insbesondere des [[Zen]], eine spezielle Pflanzenaquaristik entwickelte. Ziel des eine solche '''Naturaquaristik''' betreibenden [[Aquarium|Aquarianer]]s ist es, unter Verwendung von [[Dekorationsmaterial im Aquarium|aquarientauglichen Dekorationsmaterial]] wie [[Moorkienwurzel]]n und Steinen sowie meist wenigen Pflanzenarten landschaftsähnliche Räume (durch „[[Aquascaping]]") zu schaffen.
Als '''Naturaquarium''', auch '''Japanisches Naturaquarium''' oder '''Japanisches Aquarium''' genannt, werden die [[Süßwasseraquarium|Süßwasseraquarien]] bezeichnet, bei denen [[Aquarienpflanzen]] mindestens eine ebenbürtige Rolle zu den im [[Aquarium]] gepflegten Fischarten innehaben. Trotz des etwas irreführenden Namens handelt es sich nicht um ein [[Biotop-Aquarium]]. Wesentlich geprägt wurde dieser Zweig der [[Aquaristik]] durch den [[Japan|japanischen]] Fotografen und Aquarianer [[Takashi Amano]], der mit Designprinzipien der [[Kultur Japans|japanischen Kultur]], insbesondere des [[Zen]], eine spezielle Pflanzenaquaristik entwickelte. Ziel des eine solche '''Naturaquaristik''' betreibenden [[Aquarium|Aquarianer]]s ist es, unter Verwendung von [[Dekorationsmaterial im Aquarium|aquarientauglichen Dekorationsmaterial]] wie [[Moorkienwurzel]]n und Steinen sowie meist wenigen Pflanzenarten landschaftsähnliche Räume (durch „[[Aquascaping]]") zu schaffen.


Typisch für die Bepflanzung eines Naturaquariums ist eine weitläufige und dichte Bepflanzung des Vordergrundes mit kleinbleibenden Aquarienpflanzen. Dies verschafft dem Aquarium eine gewisse optische Tiefe. Der freie Raum im Aquarium ist ein zentrales Gestaltungsmittel und wird stark betont. Anwendung findet zudem der [[Goldener Schnitt#(削除) Bildende (削除ここまで) Kunst|Goldene Schnitt]]. Amano verwendete generell sehr weiches, karbonatarmes Wasser. Die Seitenwände und Rückscheiben sind fast immer frei von Dekoration. Auf die Rückseite des Aquariums wird häufig eine schwarze oder tiefblaue Folie aufgeklebt.
Typisch für die Bepflanzung eines Naturaquariums ist eine weitläufige und dichte Bepflanzung des Vordergrundes mit kleinbleibenden Aquarienpflanzen. Dies verschafft dem Aquarium eine gewisse optische Tiefe. Der freie Raum im Aquarium ist ein zentrales Gestaltungsmittel und wird stark betont. Anwendung findet zudem der [[Goldener Schnitt#(追記) Anwendung in der bildenden (追記ここまで) Kunst|Goldene Schnitt]]. Amano verwendete generell sehr weiches, karbonatarmes Wasser. Die Seitenwände und Rückscheiben sind fast immer frei von Dekoration. Auf die Rückseite des Aquariums wird häufig eine schwarze oder tiefblaue Folie aufgeklebt.


Im [[Holländisches Pflanzenaquarium|Holländischen Pflanzenaquarium]] hingegen werden viele verschiedene Pflanzen einem [[Gartenbeet]] vergleichbar im Aquarium eingesetzt (Amano sprach dabei von „Blumenbeet-Aquaristik"), wobei auch hier (im Gegensatz zum „Deutschen Aquarium", das ein lebhafteres Durcheinander von Pflanzen zeigt) spezielle Gestaltungsregeln zur Anwendung kommen. Ein Naturaquarium kann dagegen beispielsweise aus einer „Wiese" [[Grasartige Schwertpflanze|grasartiger Schwertpflanzen]] oder kurzgehaltenem [[Javamoos]] bestehen, aus der eine Holzwurzel wie ein Baum hervorragt. Andere typische Pflanzen im Japanischen Naturaquarium sind [[Zungenblatt]], [[Teichlebermoos]] und [[Nadelsimse]].
Im [[Holländisches Pflanzenaquarium|Holländischen Pflanzenaquarium]] hingegen werden viele verschiedene Pflanzen einem [[Gartenbeet]] vergleichbar im Aquarium eingesetzt (Amano sprach dabei von „Blumenbeet-Aquaristik"), wobei auch hier (im Gegensatz zum „Deutschen Aquarium", das ein lebhafteres Durcheinander von Pflanzen zeigt) spezielle Gestaltungsregeln zur Anwendung kommen. Ein Naturaquarium kann dagegen beispielsweise aus einer „Wiese" [[Grasartige Schwertpflanze|grasartiger Schwertpflanzen]] oder kurzgehaltenem [[Javamoos]] bestehen, aus der eine Holzwurzel wie ein Baum hervorragt. Andere typische Pflanzen im Japanischen Naturaquarium sind [[Zungenblatt]], [[Teichlebermoos]] und [[Nadelsimse]].

Version vom 5. August 2023, 08:02 Uhr

Beispiel für ein Naturaquarium

Als Naturaquarium, auch Japanisches Naturaquarium oder Japanisches Aquarium genannt, werden die Süßwasseraquarien bezeichnet, bei denen Aquarienpflanzen mindestens eine ebenbürtige Rolle zu den im Aquarium gepflegten Fischarten innehaben. Trotz des etwas irreführenden Namens handelt es sich nicht um ein Biotop-Aquarium. Wesentlich geprägt wurde dieser Zweig der Aquaristik durch den japanischen Fotografen und Aquarianer Takashi Amano, der mit Designprinzipien der japanischen Kultur, insbesondere des Zen, eine spezielle Pflanzenaquaristik entwickelte. Ziel des eine solche Naturaquaristik betreibenden Aquarianers ist es, unter Verwendung von aquarientauglichen Dekorationsmaterial wie Moorkienwurzeln und Steinen sowie meist wenigen Pflanzenarten landschaftsähnliche Räume (durch „Aquascaping") zu schaffen.

Typisch für die Bepflanzung eines Naturaquariums ist eine weitläufige und dichte Bepflanzung des Vordergrundes mit kleinbleibenden Aquarienpflanzen. Dies verschafft dem Aquarium eine gewisse optische Tiefe. Der freie Raum im Aquarium ist ein zentrales Gestaltungsmittel und wird stark betont. Anwendung findet zudem der Goldene Schnitt. Amano verwendete generell sehr weiches, karbonatarmes Wasser. Die Seitenwände und Rückscheiben sind fast immer frei von Dekoration. Auf die Rückseite des Aquariums wird häufig eine schwarze oder tiefblaue Folie aufgeklebt.

Im Holländischen Pflanzenaquarium hingegen werden viele verschiedene Pflanzen einem Gartenbeet vergleichbar im Aquarium eingesetzt (Amano sprach dabei von „Blumenbeet-Aquaristik"), wobei auch hier (im Gegensatz zum „Deutschen Aquarium", das ein lebhafteres Durcheinander von Pflanzen zeigt) spezielle Gestaltungsregeln zur Anwendung kommen. Ein Naturaquarium kann dagegen beispielsweise aus einer „Wiese" grasartiger Schwertpflanzen oder kurzgehaltenem Javamoos bestehen, aus der eine Holzwurzel wie ein Baum hervorragt. Andere typische Pflanzen im Japanischen Naturaquarium sind Zungenblatt, Teichlebermoos und Nadelsimse.

Beide Aquarientypen, deren Gestaltungsprinzipien auch kombiniert anzutreffen sind, sind wegen der großen Rolle, die Aquarienpflanzen hierbei spielen, häufig auf eine Kohlenstoffdioxid-Düngung angewiesen.

Literatur

  • Hans-Georg Kramer: Pflanzenaquaristik á la Kramer. Tetra-Verlag, Berlin-Velten 2009, ISBN 978-3-89745-190-2, S. 97–105.
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