Der Bomhof wurde 1902 von [[Carl Schuchhardt]] und [[Otto Weerth]] im Zuge der [[Ausgrabung]]en an der Herlingsburg archäologisch untersucht und dabei im Zusammenhang mit dieser gesehen.<ref>v. Oppermann u. C. Schuchhardt: „Atlas vorgeschichtlicher Befestigungen in Niedersachsen", Hannover 1916</ref> Am Wall konnten dabei Standspuren einer doppelreihigen Holzverbauung innen und außen festgestellt werden.<ref>Friedrich Hohenschwert: ''Der Kreis Lippe II – Führer zu archäologischen Denkmälern in Deutschland'', Stuttgart 1985, S. 199–201</ref> Zahlreiche Pfostenspuren im Innenbereich lassen auf eine dichte Bebauung schließen. Zahlreich gefundene Keramikfragmente lassen sich in das 9. und 10. Jahrhundert datieren. Die Funktion der Anlage konnte aufgrund der Ausgrabung nicht eindeutig festgestellt werden. Schuchhardt vermutete in dem Ringwall, an dem auch alte Hohlwege vorbeiführen, einen Wachtposten aus [[Fränkisches Reich|fränkischer]] Zeit.<ref>Carl Schuchhardt: „Die frühgeschichtlichen Befestigungen in Niedersachsen" in: Niedersächsische Heimatbücher – Geschichts und Naturbilder, Bd. 3, Bad Salzuflen 1924</ref> Auch die Funktion als kleine [[mittelalter]]liche Herrenburg wurde in Erwägung gezogen.
Der Bomhof wurde 1902 von [[Carl Schuchhardt]] und [[Otto Weerth]] im Zuge der [[Ausgrabung]]en an der Herlingsburg archäologisch untersucht und dabei im Zusammenhang mit dieser gesehen.<ref>v. Oppermann u. C. Schuchhardt: „Atlas vorgeschichtlicher Befestigungen in Niedersachsen", Hannover 1916</ref> Am Wall konnten dabei Standspuren einer doppelreihigen Holzverbauung innen und außen festgestellt werden.<ref>Friedrich Hohenschwert: ''Der Kreis Lippe II – Führer zu archäologischen Denkmälern in Deutschland'', Stuttgart 1985, S. 199–201</ref> Zahlreiche Pfostenspuren im Innenbereich lassen auf eine dichte Bebauung schließen. Zahlreich gefundene Keramikfragmente lassen sich in das 9. und 10. Jahrhundert datieren. Die Funktion der Anlage konnte aufgrund der Ausgrabung nicht eindeutig festgestellt werden. Schuchhardt vermutete in dem Ringwall, an dem auch alte Hohlwege vorbeiführen, einen Wachtposten aus [[Fränkisches Reich|fränkischer]] Zeit.<ref>Carl Schuchhardt: „Die frühgeschichtlichen Befestigungen in Niedersachsen" in: Niedersächsische Heimatbücher – Geschichts und Naturbilder, Bd. 3, Bad Salzuflen 1924</ref> Auch die Funktion als kleine [[mittelalter]]liche Herrenburg wurde in Erwägung gezogen.
2012 wurde der Bomhof erneut durch das [[Lippisches Landesmuseum|Lippische Landesmuseum]] untersucht. Hierbei konnten aber keine neuen Funde zur Funktion und Datierung der Anlage gemacht werden.<ref>[https://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/aiw/article/view/57729/49092 Michael Zelle, Johannes Müller-Kissing: ''Trutzig und doch gefährdet! Wallanlagen im Kreis Lippe'', in: Archäologie in Westfalen-Lippe 2016, LWL-Archäologie für Westfalen (Hrsg.), S. (削除) 203-207 (削除ここまで)]</ref>
2012 wurde der Bomhof erneut durch das [[Lippisches Landesmuseum|Lippische Landesmuseum]] untersucht. Hierbei konnten aber keine neuen Funde zur Funktion und Datierung der Anlage gemacht werden.<ref>[https://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/aiw/article/view/57729/49092 Michael Zelle, Johannes Müller-Kissing: ''Trutzig und doch gefährdet! Wallanlagen im Kreis Lippe'', in: Archäologie in Westfalen-Lippe 2016, LWL-Archäologie für Westfalen (Hrsg.), S. (追記) 203–207 (追記ここまで)]</ref>
== Literatur ==
== Literatur ==
Aktuelle Version vom 24. Januar 2023, 18:38 Uhr
Bomhof, Wallreste
Der kleine RingwallBomhof liegt etwa 900 Meter südöstlich der Herlingsburg auf einer Geländestufe bei 200 Meter über NN Höhe bei Lügde im nordrhein-westfälischenKreis Lippe. Von der etwa 400 Quadratmeter großen Anlage sind heute nur noch Wallreste erhalten.
Der Bomhof wurde 1902 von Carl Schuchhardt und Otto Weerth im Zuge der Ausgrabungen an der Herlingsburg archäologisch untersucht und dabei im Zusammenhang mit dieser gesehen.[1] Am Wall konnten dabei Standspuren einer doppelreihigen Holzverbauung innen und außen festgestellt werden.[2] Zahlreiche Pfostenspuren im Innenbereich lassen auf eine dichte Bebauung schließen. Zahlreich gefundene Keramikfragmente lassen sich in das 9. und 10. Jahrhundert datieren. Die Funktion der Anlage konnte aufgrund der Ausgrabung nicht eindeutig festgestellt werden. Schuchhardt vermutete in dem Ringwall, an dem auch alte Hohlwege vorbeiführen, einen Wachtposten aus fränkischer Zeit.[3] Auch die Funktion als kleine mittelalterliche Herrenburg wurde in Erwägung gezogen.
2012 wurde der Bomhof erneut durch das Lippische Landesmuseum untersucht. Hierbei konnten aber keine neuen Funde zur Funktion und Datierung der Anlage gemacht werden.[4]
Friedrich Hohenschwert: Ur- und frühgeschichtliche Befestigungen in Lippe (= Lippische Studien; Band 4). Hrsg.: Landesverband Lippe. Wagener, Lemgo 1978, ISBN 3-921428-21-1 (zugleich: Universität Köln, Dissertation, 1975).
Stefan Baumeier: Der Kreis Lippe. Teil 2: Objektbeschreibungen (= Führer zu archäologischen Denkmälern in Deutschland; Band 11). Theiss, Stuttgart 1985, ISBN 3-8062-0428-4.