„Zwischenhirn" – Versionsunterschied

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* [[Hypothalamus]] mit Neuro[[hypophyse]].
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Version vom 13. November 2021, 01:43 Uhr

3D-Animation

Das Zwischenhirn oder Diencephalon (auch Dienzephalon) ist ein Bereich des Gehirns, der aus dem Vorderhirn (Prosencephalon) hervorgeht, sich scheitelwärts dem Mittelhirn (Mesencephalon) anschließt und zwischen diesem und dem Endhirn (Telencephalon) liegt. Es umschließt den III. Ventrikel von beiden Seiten und wird beim erwachsenen Menschen nahezu vollständig vom Endhirn umgeben.

Lage des Diencephalons zwischen dem Mittelhirn (Mesencephalon) und dem Endhirn (Cerebral hemisphere) bei einem etwa 1 Zentimeter großen menschlichen Embryo

Aufbau

Das Zwischenhirn wird grob unterteilt in die Regionen

Afferente Bahnen

Das Zwischenhirn erhält Information von Sinnesorganen über afferente Bahnen

Integrative Leistungen

Verschiedene Regionen des Zwischenhirns sind an der Ausprägung unterschiedlicher lebenswichtiger Emotionen, Triebe und Instinkte beteiligt. Hierzu gehören etwa Gefühle wie Hunger und Durst oder das Bedürfnis nach Schlaf, die der Selbsterhaltung dienen.[1]

Kerngebiete im Zwischenhirn, insbesondere im Hypothalmus, wie die Nuclei supraoptici und Nuclei paraventriculares stellen Schnittstellen dar, über die zentralnevöse Einflüsse die Abgabe endokriner Hormone aus der Neurohypophyse in die Blutbahn steuern und damit beispielsweise in die Regulation des Salz- und Wasserhaushalts eingreifen. Daneben liegen im Hypothalamus weitere Kerne, deren Neuronen über Releasing-Hormone (Liberine) und Inhibiting-Hormone (Statine) des Hypothalamus wie beispielsweise Gonadoliberin die Freisetzung von Hormonen aus der Adenohypophyse wie etwa follikelstimulierendes Hormon (FSH) oder luteinisierendes Hormon (LH) regeln und darüber die Reifung von Geschlechtszellen beeinflussen. Mit diesen der Fortpflanzung dienenden Einflussnahmen in körperliche Funktionen werden zum Beispiel bei der Frau Zyklus und Eisprung veranlassst.

Embryonalentwicklung

Hauptabschnitte des Vertebratengehirns während der Embryogenese – das Zwischenhirn (Diencephalon) geht aus dem Vorderhirn (Prosencephalon) hervor

Die Ausbildung eines Zwischenhirnbereiches bei der Entwicklung des Gehirns kommt in der Embryogenese aller Schädeltiere (Wirbeltiere) vor und ebenso auch in der Gehirnentwicklung beim Menschen.

Aus dem vorderen Neuralrohr entstehen zunächst Prosencephalon, Mesencephalon und Rhombencephalon als die drei sogenannten primären Hirnbläschen (siehe Abbildung rechts, linke Bildhälfte). Beim Menschen geschieht dies ungefähr in der fünften Woche. Anschließend differenziert das Prosencephalon in die sekundären Hirnbläschen von Telencephalon und Diencephalon (siehe Abbildung rechts, rechte Bildhälfte). Dabei stülpt sich aus der Wand des Vorderhirns im Bereich des späteren Zwischenhirns zunächst das Augenbläschen hervor.

Das Diencephalon differenziert beim Menschen danach weiter, indem aus Verdickungen der Ventrikelwand in der 6. Woche durch drei horizontale Furchen die Bereiche von Epithalmus, dorsalem Thalamus, ventralem Thalamus (Subthalamus) und Hypothalamus abgegliedert werden. Anschließende Bildungen sind die Zirbeldrüse (Epiphyse) des Epithalamus, die Corpora mamillaria und das der Neurohypophyse zugeordnete Infundibulum (Trichter) des Hypothalamus und die aus dem dorsalen Thalamus ausgegliederten Corpora geniculata (Kniehöcker) des Metathalamus.

Einzelnachweise

  1. R. Jung: Neurophysiologie und Psychiatrie. In: K. P. Kisker u. a. (Hrsg.): Psychiatrie der Gegenwart. Forschung und Praxis. Band I/2: Grundlagen und Methoden der Psychiatrie. Teil 2. Springer-Verlag, Berlin/Heidelberg/New York 1980, ISBN 978-3-642-67417-4, S. 753 ff., hier: S. 945 ff. (Neurophysiologie der Affekte und Triebe).

Literatur

Benninghoff: Makroskopische und mikroskopische Anatomie des Menschen, Bd. 3. Nervensystem, Haut und Sinnesorgane. Urban und Schwarzenberg, München 1985, ISBN 3-541-00264-6, insbesondere; Kapitel 4. Die Entwicklung des menschlichen Nervensystems; Kapitel 9. Makroskopische Anatomie des Zwischenhirns; Kapitel 16. Innerer Aufbau und Leitungsbahnen des Zwischenhirns.

Normdaten (Sachbegriff): GND: 4191343-7 (lobid, OGND , AKS )
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