„Cölbe" – Versionsunterschied

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== Religionen ==
== Religionen ==
Die Gemeinde Cölbe ist protestantisch geprägt. In den Ortsteilen Cölbe, Bürgeln, Schönstadt, Reddehausen (Kirchsaal) und Schwarzenborn gibt es evangelische Kirchen. Daneben gibt es in der Kerngemeinde Cölbe noch eine katholische Kirche sowie eine [[Evangelischer Gnadauer Gemeinschaftsverband|Evangelische Gemeinschaft]].<ref>[http://eg-coelbe.net/ Evangelische Gemeinschaft Cölbe]</ref>
Die Gemeinde Cölbe ist protestantisch geprägt. In den Ortsteilen Cölbe, Bürgeln, Schönstadt, Reddehausen (Kirchsaal) und Schwarzenborn gibt es evangelische Kirchen. Daneben gibt es in der Kerngemeinde Cölbe noch eine katholische Kirche sowie eine [[Evangelischer Gnadauer Gemeinschaftsverband|Evangelische Gemeinschaft]](追記) , die 1901 aus einem Hausbibelkreis entstand. (追記ここまで).<ref>[http://eg-coelbe.net/ Evangelische Gemeinschaft Cölbe]</ref>


== Politik ==
== Politik ==

Version vom 23. Januar 2021, 19:36 Uhr

Wappen Deutschlandkarte
Basisdaten
Koordinaten: 50° 51′ N, 8° 47′ O 50.8505555555568.7841666666667206Koordinaten: 50° 51′ N, 8° 47′ O
Bundesland: Hessen
Regierungsbezirk: Gießen
Landkreis: Marburg-Biedenkopf
Höhe: 206 m ü. NHN
Fläche: 26,68 km2
Einwohner: 6530 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 245 Einwohner je km2
Postleitzahl: 35091
Vorwahlen: 06421, 06427
Kfz-Kennzeichen: MR, BID
Gemeindeschlüssel: 06 5 34 006
LOCODE: DE CBE
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Kasseler Straße 88
35091 Cölbe
Website: www.coelbe.de
Bürgermeister: Jens Ried (parteilos)
Lage der Gemeinde Cölbe im Landkreis Marburg-Biedenkopf
[画像:Karte]
Karte

Cölbe ist eine Gemeinde im mittelhessischen Landkreis Marburg-Biedenkopf.

Geografie

Geografische Lage

Das Gemeindegebiet von Cölbe liegt am Südrand des Burgwaldes, einem Teil des Westhessischen Berglandes, und grenzt direkt an die südlich gelegene Universitätsstadt Marburg. Der namengebende Ortsteil befindet sich innerhalb einer Flussschleife der Lahn, die hier ihre Hauptflussrichtung von Osten nach Süden ändert und in die von Osten kommend die Ohm einmündet.

Klima

Niederschlagsdiagramm

Der Jahresniederschlag liegt bei 644 mm und ist damit vergleichsweise niedrig, da er in das untere Drittel der in Deutschland erfassten Werte fällt. An 29 % der Messstationen des Deutschen Wetterdienstes werden niedrigere Werte registriert. Der trockenste Monat ist der Februar, die meisten Niederschläge fallen im Dezember. Im Dezember fallen 1,5-mal mehr Niederschläge als im Februar. Die Niederschläge variieren nur minimal und sind extrem gleichmäßig übers Jahr verteilt. An nur 1 % der Messstationen werden niedrigere jahreszeitliche Schwankungen registriert.

Nachbargemeinden

Cölbe grenzt im Nordwesten an die Stadt Wetter, im Nordosten an die Stadt Rauschenberg, im Osten an die Stadt Kirchhain, im Süden an die Stadt Marburg, sowie im Westen an die Gemeinde Lahntal (alle im Landkreis Marburg-Biedenkopf).

Gliederung

Die Gemeinde besteht aus den Ortsteilen:

Geschichte

Cölbe wurde 1244 erstmals als „Culbe" urkundlich erwähnt. Im 14. Jahrhundert erhoben als Territorialherren die Marburger Ritter „vom Fleckenbühl" und der hessische Landgraf Machtansprüche auf den Ort. Bis in das 19. Jahrhundert soll der größte Teil der Bevölkerung als Leibeigne gearbeitet haben. 1850 brachte der Bahnanschluss den industriellen Fortschritt in den Ort.[2]

Historische Namensformen

Historisch dokumentierte Erwähnungen des Ortes sind:[2]

  • Culbe (1244)
  • Kulbe (1309)
  • Kolbe (1365)
  • Koelbe (1370/1375)
  • Kolwe (1440)
  • Kolbe (1485)
  • Kölb (1577)
  • Kölbe (1630)

Eingemeindungen

Im Rahmen der Gebietsreform in Hessen genehmigte die Landesregierung mit Wirkung vom 31. Dezember 1971 die Eingliederung der Gemeinden Bernsdorf[3] und Reddehausen in die Gemeinde Cölbe im damaligen Landkreis Marburg. Mit gleichem Datum genehmigte sie sodann den Zusammenschluss der Gemeinden Cölbe und Schönstadt zu einer Gemeinde mit dem Namen Cölbe.[4] Die Gemeinde Bürgeln wurde kraft Landesgesetzes am 1. Juli 1974 eingegliedert.[5] [6]

Territorialgeschichte und Verwaltung

Die folgende Liste zeigt im Überblick die Territorien, in denen Cölbe lag, bzw. die Verwaltungseinheiten, denen es unterstand:[2] [7]

Gerichte seit 1821

Mit Edikt vom 29. Juni 1821 wurden in Kurhessen Verwaltung und Justiz getrennt. Nun waren Justizämter für die erstinstanzliche Rechtsprechung zuständig, die Verwaltung wurde von Landkreisen übernommen. In Marburg wurde der Kreis Marburg für die Verwaltung eingerichtet und das Landgericht Marburg war als Gericht in erster Instanz für Cölbe zuständig. 1850 wurde das Landgericht in Justizamt Marburg umbenannt. Das Oberste Gericht war das Oberappellationsgericht in Kassel. Untergeordnet war das Obergericht Marburg für die Provinz Oberhessen. Es war die zweite Instanz für die Justizämter.[12]

Nach der Annexion Kurhessens durch Preußen wurde das Landgericht Marburg 1867 zum königlich Preußischen Amtsgericht Marburg. Im Juni 1867 erging eine königliche Verordnung, die die Gerichtsverfassung in den zum vormaligen Kurfürstentum Hessen gehörenden Gebietsteilen neu ordnete. Die bisherigen Gerichtsbehörden sollten aufgehoben und durch Amtsgerichte in erster, Kreisgerichte in zweiter und ein Appellationsgericht in dritter Instanz ersetzt werden.[13] Im Zuge dessen erfolgte am 1. September 1867 die Umbenennung des bisherigen Justizamtes in Amtsgericht Marburg. Die Gerichte der übergeordneten Instanzen waren das Kreisgericht Marburg und das Appellationsgericht Kassel.[14]

Auch mit dem in Kraft treten des Gerichtsverfassungsgesetzes von 1879 blieb das Amtsgericht unter seinem Namen bestehen. In der Bundesrepublik Deutschland sind die übergeordneten Instanzen das Landgericht Marburg, das Oberlandesgericht Frankfurt am Main sowie der Bundesgerichtshof als letzte Instanz.

Nationalsozialismus

Unter der nationalsozialistischen Herrschaft wurden jüdische Bürger, Sinti und Regimegegner Opfer der Diktatur. Die jüdische Viehändlerfamilie Heß lebte seit dem 19. Jahrhundert in der Alten Dorfstraße. 1919 Heiratete David Buchheim in die Familie ein und betrieb eine Metzgerei. Als Demokrat war er Mitglied im Mitglied im Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold". 1937 verließ aufgrund der Schikanen der Nationalsozialisten er mit seiner Frau Hilda Cölbe und floh zunächst nach Palästina und ließ sich 1947 in den USA nieder. Seine Brüder Max und Salomon, sowie seine Schwester Henny Joseph wurden in den den Konzentrationslagern Theresienstadt, Buchenwald, sowie dem Vernichtungslager Sobibor ermordet. Die zehnköpfige Sinti- und Schaustellerfamilie Strauß wurde am 23. März 1943 nach Auschwitz deportiiert, wo sieben Familienmitglieder atarben. Stolpersteine in der Alten Dorfstraße und Gedenktafeln erinnern im ort an die Opfer der Gewaltherrschaft. [15]

Bevölkerung

Einwohnerentwicklung

 Quelle: Historisches Ortslexikon[2]

• 1577: 30 (13 landgräfliche) Hausgesesse
• 1630: 13 (landgräflicher Anteil) Hausgesesse. (2 vierspännige, 1 zweispännige Ackerleute, 10 Einläuftige)
• 1681: 30 Hausgesesse
• 1748: 252 Einwohner.
• 1838: Familien: 42 nutzungsberechtigte, 35 nicht nutzungsberechtigte Ortsbürger, 36 Beisassen
Cölbe: Einwohnerzahlen von 1748 bis 2015
Jahr  Einwohner
1748
  
252
1800
  
?
1834
  
532
1840
  
514
1846
  
543
1852
  
622
1858
  
608
1864
  
634
1871
  
610
1875
  
617
1885
  
716
1895
  
860
1905
  
1.068
1910
  
1.166
1925
  
1.280
1939
  
1.621
1946
  
2.207
1950
  
2.382
1956
  
2.426
1961
  
2.451
1967
  
2.775
1970
  
2.817
1972
  
4.623
1976
  
6.076
1984
  
6.237
1992
  
6.528
2000
  
7.000
2010
  
7.007
2015
  
6.800
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: [2] [7] [6] ; 1972:[16] ; 1976:[17] ; 1984:[18] ; 1992:[19] ; 2000, 2015:[20] ; 2010:[21]
Ab 1972 einschließlich der im Zuge der Gebietsreform in Hessen eingegliederten Orte.

Religionszugehörigkeit

 Quelle: Historisches Ortslexikon[2]

• 1861: 0585 evangelisch-lutherische, 2 römisch-katholische Einwohner, 21 Mitglieder abweichender Sekten
• 1885: 0640 evangelische (= 89,39 %), 18 katholische (= 2,51 %), 50 andere Christen (= 6,98 %), 8 Juden (= 1,12 %)
• 1961: 2085 evangelische (= 85,07 %), 287 römisch-katholische (= 11,71 %) Einwohner.

Erwerbstätigkeit

 Quelle: Historisches Ortslexikon[2]

• 1748: Erwerbspersonen: 1 Landschlachter, 4 Leineweber, 2 Wirte, 3 Schneider, 2 Schmiede, 4 Wagner, 1 Müller, 14 Tagelöhner
• 1838: Familien: 42 Ackerbau, 3 Gewerbe, 43 Tagelöhner
• 1961: Erwerbspersonen: 120 Land- und Forstwirtschaft, 386 Produzierendes Gewerbe, 302 Handel und Verkehr, 767 Dienstleistungen und Sonstiges.

Religionen

Die Gemeinde Cölbe ist protestantisch geprägt. In den Ortsteilen Cölbe, Bürgeln, Schönstadt, Reddehausen (Kirchsaal) und Schwarzenborn gibt es evangelische Kirchen. Daneben gibt es in der Kerngemeinde Cölbe noch eine katholische Kirche sowie eine Evangelische Gemeinschaft, die 1901 aus einem Hausbibelkreis entstand. .[22]

Politik

Wappen

Beschreibung: Im roten Schild ein silberner (weißer) Schrägbalken belegt mit sechs gestürzten roten Herzen in zwei Reihen. Das Wappen basiert auf demjenigen des Ortsteils Schönstadt und ersetzt die drei schwarzen Herzen der Herren Milchling von Schönstadt durch die sechs roten Herzen für die Anzahl der Ortsteile.

Gemeindevertretung

Die Kommunalwahl am 6. März 2016 lieferte folgendes Ergebnis,[23] in Vergleich gesetzt zu früheren Kommunalwahlen:[24] [25]

Sitzverteilung in der Gemeindevertretung 2016
    
Insgesamt 27 Sitze
Parteien und Wählergemeinschaften %
2016
Sitze
2016
%
2011
Sitze
2011
%
2006
Sitze
2006
%
2001
Sitze
2001
SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands 31,5 9 30,7 9 38,0 12 41,2 13
GRÜNE Bündnis 90/Die Grünen 22,8 6 28,4 9 16,2 5 14,4 4
CDU Christlich Demokratische Union Deutschlands 26,5 7 24,2 8 27,8 9 25,6 8
BL Bürgerliste der Gesamtgemeinde Cölbe 19,1 5 14,5 4 18,0 5 18,9 6
FDP Freie Demokratische Partei 2,2 1
Gesamt 100,0 27 100,0 31 100,0 31 100,0 31
Wahlbeteiligung in % 48,3 51,3 46,9 55,9

Bürgermeister

2018 wurde Jens Ried zum Bürgermeister gewählt und trat sein Amt am 16. Mai 2019 an. Sein Vorgänger war seit 2001 der Parteilose Volker Carle.[26]

Partnerschaften

Die Gemeinde Cölbe unterhält partnerschaftliche Beziehungen zu der polnischen Stadt Kościerzyna und der sie umgebenden Landgemeinde. Die Partnerschaft besteht seit 1991. Betreut wird sie durch den Partnerschaftsverein Cölbe-Koscierzyna e.V.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Sitz der Gemeindeverwaltung

Bauwerke

Museen

Im Ortsteil Bürgeln befindet sich ein Heimatmuseum, das von einem Förderverein betrieben wird. Daneben gibt es in der Ohmtalstraße in Bürgeln einen Ausstellungsraum zum Thema Freiwillige Feuerwehr.

Sport

Die Gemeinde Cölbe besitzt in Cölbe eine große Sporthalle.

Im Ortsteil Bernsdorf befindet sich ein 18-Loch-Golfplatz. Dieser wird vom Oberhessischen Golfclub Marburg e.V. betrieben.

Im Ortsteil Bürgeln befindet sich ein großer Reiterhof.

In den Ortsteilen gibt es ausgewiesene Wanderwege sowie Nordic-Walking-Strecken.

Nahe dem Ortsteil Schönstadt befindet sich ein Motor- und Segelflugplatz.

Bildung

In Cölbe gibt es 4 Kindergärten: Löwenzahn Cölbe und Lummerland Bürgeln, die von der Gemeinde geführt werden und Vogelnest Cölbe sowie Kindergarten Schönstadt, die von der Evangelischen Kirche betreut werden. Der Kindergarten Schönstadt nimmt auch Kinder der Ortsteile Schwarzenborn und Bürgeln auf. Diese Orte sind mit einem Kindergartenbus verbunden. [27]

Grundschulen existieren in den Ortsteilen Cölbe, Bürgeln sowie Schönstadt und liegen in der Trägerschaft des Landkreises Marburg-Biedenkopf. [28]

Die Hephata Ergotherapieschule Fokus gGmbH ist eine staatlich anerkannte Fachschule für Ergotherapie in Cölbe. Sie bietet in Kooperation mit der Zuyd Hogeschool Heerlen (Niederlande) einen modularen Studiengang (5 Semester ausbildungs- und berufsbegleitend) zum Erwerb des Bachelor of Science für Ergotherapeuten und Ergotherapeutinnen in Ausbildung und Beruf an.

Weiter Ausbildungsstätten wie Fachschulen, Fachoberschulen o. ä. oder (Berufliche) Gymnasien sind in den umliegenden Städten Marburg, Kirchhain oder Amöneburg zu finden. Die nächsten Hochschulen liegen in Marburg (Universität), Gießen (Universität und Fachhochschule) und Kassel (Universität).

Für die Erwachsenenbildung bietet der Landkreis eine Außenstelle der Volkshochschule Marburg-Biedenkopf.

Vereine

Die Gemeinde Cölbe verfügt über eine große und vielfältige Vereinsstruktur. Größter Verein mit etwa 1000 Mitgliedern ist der TV Cölbe. Eine Vielzahl von Vereinen in den Ortsteilen garantiert das gesellschaftliche, sportliche und kulturelle Leben der Gemeinde.

Brauchtum

Die seit 1984 als Verein eingetragene dörfliche „Burschenschaft Cölbe" lässt jährlich im Sommer den „Stroh-Bären" durch die Straßen Cölbes tanzen. Die Wickelung eines Jungburschen mit den Strohschichten benötigt allein eine Stunde. Die von Passanten und Anwohnern eingeworbenen Spenden gehen in das öffentliche Vereinsfest ein.[29]

Wirtschaft und Infrastruktur

Betriebe

Neben einer Reihe Handwerksbetriebe rund um das Thema Haus besitzt Cölbe wegen seiner guten Verkehrslage einige bedeutende Großhandelsbetriebe wie Dachdecker Einkauf Süd eG, W. & L. Jordan GmbH NL – Bodenbeläge, SB-Union Großmarkt GmbH und das Sägewerk Holz-Schmidt. Auch haben sich einige Spezialisten für bestimmte Produktbereiche angesiedelt: Gedat Gesellschaft für Datentechnik mbH – maßgeschneiderte Software für Personaldienstleister,

Gedat Sonnenforum in Cölbe, Passiv-Bürohaus, Außenansicht
Gedat Sonnenforum in Cölbe, Passiv-Bürohaus, Innenansicht

Nolta GmbH – Produkte für den Motorschutz und Dickert Electronic GmbH – Entwicklung und Produktion kundenspezifischer, CE-TÜV-VdS-konformer Elektronik für die Bereiche Funkfernsteuerungen, Steuerungen für Heim, Haus und Industrie.

Hinzukommen zwei gemeinnützige Unternehmen: Integral gemeinnützige GmbH - soziale und ökologische Dienstleistungen und „Die Fleckenbühler" – eine therapeutische Lebens- und Arbeitsgemeinschaft für etwa 120 suchtkranke Menschen. Sie führen seit 1984 einen 100 ha großen Landwirtschaftsbetrieb auf biologisch-dynamische Wirtschaftsweise in Cölbe-Schönstadt. Außerdem bieten Sie Umzüge und Transporte mit Rundum-Service an. Schließlich betreiben sie auf dem Hofgut ein Bistro mit Hofladen, wo sie auch ihre frischen Landprodukte verkaufen.

Verkehr

Ein Blick auf den Liniennetzplan des Regionalen Nahverkehrsverbandes Marburg-Biedenkopf (RNV) zeigt, dass Cölbe zumindest im größten Ortsteil neben Marburg mit 5 Buslinien und 3 Bahnlinien die am besten angebundene Gemeinde im ganzen Landkreis ist. Hinzukommt das sehr gut ausgebaute Radwegenetz und ein Carsharing-Angebot im Ortsteil Schönstadt dank des Vereins „Gemeinsam unterwegs".

Bahn

Hauptartikel: Bahnhof Cölbe

Der Bahnhof Cölbe wird von folgenden Bahnstrecken bedient:

Es gibt stündliche Verbindungen nach Frankfurt, Marburg, Frankenberg (alle zwei Stunden weiter nach Brilon über Korbach) und Bad Laasphe (alle zwei Stunden weiter nach Erndtebrück). Des Weiteren gibt es einen Haltepunkt in Bürgeln, der an der Main-Weser-Bahn liegt.

Bus

Auf Grund seiner günstigen Verkehrslage fahren insgesamt 5 Buslinien durch den Ortsteil Cölbe und zum Teil auch durch die anderen Ortsteile:[30]

  • MR-63 Bürgeln – Schwarzenborn – Schönstadt – Wetter
  • MR-72 Josbach – Rauschenberg - Cölbe – Marburg
  • MR-76 Marburg – Cölbe – Schönstadt – Bracht – Schwarzenborn
  • MR-78 Kirchhain/Amöneburg – Anzefahr – Cölbe – Marburg
  • 481 Wallau – Biedenkopf – Lahntal – Marburg

Fahrrad

Die Lage Cölbes an insgesamt 5 Fluss- und Bachläufen (Lahn, Ohm, Reddehäuser Bach und Rotes Wasser) hat den Bau von Radwegen sehr begünstigt. So gibt es neben dem Lahnradweg, dem Ohmtal-Radweg und dem Burgwaldradweg über Schönstadt in den Burgwald auch die Verbindungen vom Kreisverkehr am Chausseehaus Richtung Bürgeln und von Bernsdorf Richtung Reddehausen. Dieses sehr gut ausgebaute Radwegenetz bietet Einheimischen und Gästen viele Möglichkeiten, die reizvolle und abwechslungsreiche Mittelgebirgslandschaft in Cölbe und darüber hinaus zu entdecken.[31]

Energie

Die Gemeindevertretung hat 2011 beschlossen, dass die Gemeinde Cölbe (Verwaltung, Bürger und Unternehmen) bis zum Jahr 2040 die Nutzung von 100 % erneuerbaren Energien anstrebt und gleichzeitig den Maßnahmen für Energieeinsparung und -effizienz einen hohen Stellenwert einräumt. Dieses Ziel soll in enger Zusammenarbeit mit den zu beteiligenden Akteuren realisiert werden.[32] Zwei Meilensteine auf dem Weg dahin sind sicherlich die Nahwärmegenossenschaft Schönstadt und der Solaracker in Bernsdorf.

In Schönstadt haben Bürger eine Genossenschaft gegründet, um die Abwärme eines nahegelegenen Heizkraftwerkes, dass die Baumrinde eines Sägewerks in Strom umwandelt, zum Heizen ihrer Häuser zu nutzen. Seit 2012 fließt die Wärme durch ein 13 km langes Rohrnetz und versorgt 294 Häuser. Das ist ein Anteil von 80 %. So werden jährlich rund 800.000 Liter Heizöl ersetzt (2020.

Baumrinde für Biomasse-Heizkraftwerk, das Abwärme in das Nahwärmenetz von Schönstadt liefert

Im Ortsteil Bernsdorf entstand auf einer verfüllten Kiesgrube eine 3,3 Megawatt große Solarstromanlage, die seit 2012 jährlich rund 3 Millionen Kilowattstunden ins Stromnetz einspeist. Das sind 13 % des Cölber Stromverbrauchs. Geplant und gebaut wurde die Anlage von den Cölber Solarunternehmen Solardach Invest und Wagner & Co Solartechnik (heute Wagner Solar). Eigentümer sind die Gemeinde Cölbe und Cölber Bürger.

Photovoltaik-Freiflächenanlage von 3,3 Megawatt mit 3 Mio. kWh Jahresproduktion in Cölbe-Bernsdorf

Sonstiges

Das Institut für theoretische Geodäsie in Bonn hatte ermittelt, dass der Mittelpunkt der Europäischen Union nach der Erweiterung 2004 auf den Koordinaten 50° 51′ 10′′ N, 8° 46′ 43′′ O 50.8527777777788.7786111111111 liegt. Dieser Punkt befand sich auf dem Gemeindegebiet von Cölbe, 895 Meter vom Ortsmittelpunkt entfernt, in der Straße Kaschubenweg. Andere Berechnungsmethoden lieferten andere Ergebnisse (siehe hier).

Schild am Ortseingang

Literatur

Commons: Cölbe  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Hessisches Statistisches Landesamt: Bevölkerung in Hessen am 31.12.2023 (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2022) (Hilfe dazu).
  2. a b c d e f g Cölbe, Landkreis Marburg-Biedenkopf. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 24. Mai 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  3. Eingliederung der Gemeinde Bernsdorf in die Gemeinde Cölbe, Landkreis Marburg vom 10. Dezember 1970. In: Der Hessische Minister des Innern (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1970 Nr. 52, S. 2447, Punkt 2463 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 4,8 MB]). 
  4. Gemeindegebietsreform in Hessen; Zusammenschlüssen und Eingliederungen von Gemeinden vom 22. Dezember 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1972 Nr. 2, S. 47, Punkt 50 Abs. 5 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 4,8 MB]). 
  5. Gesetz zur Neugliederung der Landkreise Biedenkopf und Marburg und der Stadt Marburg (Lahn) (GVBl. II 330-27) vom 12. März 1974. In: Der Hessische Minister des Innern (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1974 Nr. 9, S. 154, § 6 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 3,0 MB]). 
  6. a b Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 403 (Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF; 41,1 MB]). 
  7. a b Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. Abgerufen am 1. Januar 1900 
  8. Georg Landau: Beschreibung des kurfürstenthums Hessen. T. Fischer, Kassel 1842, S. 370 (online bei HathiTrust’s digital library). 
  9. Die Zugehörigkeit des Amtes Marburg anhand von Karten aus dem Geschichtlicher Atlas von Hessen: Hessen-Marburg 1567–1604., Hessen-Kassel und Hessen-Darmstadt 1604–1638. und Hessen-Darmstadt 1567–1866.
  10. Kur-Hessischer Staats- und Adress-Kalender: 1818. Verlag d. Waisenhauses, Kassel 1818, S. 100 (online bei Google Books). 
  11. Verordnung vom 30sten August 1821, die neue Gebiets-Eintheilung betreffend, Anlage: Übersicht der neuen Abtheilung des Kurfürstenthums Hessen nach Provinzen, Kreisen und Gerichtsbezirken. Sammlung von Gesetzen etc. für die kurhessischen Staaten. Jahr 1821 – Nr. XV. – August., (kurhessGS 1821) S. 223-224
  12. Neueste Kunde von Meklenburg/ Kur-Hessen, Hessen-Darmstadt und den freien Städten, aus den besten Quellen bearbeitet. im Verlage des G. H. G. privil. Landes-Industrie-Comptouts., Weimar 1823, S. 158 ff. (online bei HathiTrust’s digital library). 
  13. Verordnung über die Gerichtsverfassung in vormaligen Kurfürstentum Hessen und den vormals Königlich Bayerischen Gebietstheilen mit Ausschluß der Enklave Kaulsdorf vom 19. Juni 1867. (PrGS 1867, S. 1085–1094)
  14. Verfügung vom 7. August 1867, betreffend die Einrichtung der nach der Allerhöchsten Verordnung vom 19. Juni d. J. in dem vormaligen Kurfürstentum Hessen und den vormals Königlich Bayerischen Gebietstheilen mit Ausschluß der Enklave Kaulsdorf, zu bildenden Gerichte (Pr. JMBl. S. 221–224)
  15. mittelhessischer-landbote.de/data/documents/Presseerklaerung-Maerz-2018-mit-Fotos.pdf
  16. Kommunalwahlen 1972; Maßgebliche Einwohnerzahlen der Gemeinden vom 4. August 1972. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1972 Nr. 33, S. 1424, Punkt 1025 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 5,9 MB]). 
  17. Kommunalwahlen 1977; Maßgebliche Einwohnerzahlen der Gemeinden vom 15. Dezember 1976. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1976 Nr. 52, S. 2283, Punkt 1668 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 10,3 MB]). 
  18. Kommunalwahlen 1985; Maßgebliche Einwohnerzahlen der Gemeinden vom 30. Oktober 1984. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1984 Nr. 46, S. 2175, Punkt 1104 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 5,5 MB]). 
  19. Kommunalwahlen 1993; Maßgebliche Einwohnerzahlen der Gemeinden vom 21. Oktober 1992. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1992 Nr. 44, S. 2766, Punkt 935 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 6,1 MB]). 
  20. Gemeindedatenblatt: Cölbe. (PDF; 222 kB) In: Hessisches Gemeindelexikon. HA Hessen Agentur GmbH ; abgerufen am 20. März 2018 
  21. Die Bevölkerung der hessischen Gemeinden am 30. Juni 2010. (PDF; 552 kB) Hessisches Statistisches Landesamt, S. 11, archiviert vom Original am 7. Februar 2018; abgerufen am 20. März 2018. 
  22. Evangelische Gemeinschaft Cölbe
  23. Ergebnis der Gemeindewahl am 6. März 2016. Hessisches Statistisches Landesamt, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen im April 2016.@1 @2 Vorlage:Toter Link/www.statistik-hessen.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven) 
  24. Hessisches Statistisches Landesamt: Ergebnis der Gemeindewahl am 27. März 2011
  25. Hessisches Statistisches Landesamt: Ergebnis der Gemeindewahl am 26. März 2006
  26. Bürgermeisterwahl in Cölbe, Stadt. Hessisches Statistisches Landesamt, abgerufen im Mai 2019. 
  27. Kindergärten in der Gemeinde Cölbe, https://www.coelbe.de/einrichtungen/bildung/kindergaerten/kita-aktuell
  28. Grundschulen in der Gemeinde Cölbe, https://www.coelbe.de/einrichtungen/bildung/2012-04-10-10-45-29/lindenschule-coelbe
  29. Oberhessische Presse vom 19. August 2009, S. 8: „Der Stroh-Bär tanzt auf Cölbes Straßen"
  30. Fahrplan des RNVs
  31. Rad- und Wanderkarte zentraler/südlicher Burgwald, https://www.karten-muenzer.de/Referenzen/Karten
  32. Gemeindevertretersitzung 10. November 2011, https://www.coelbe.de/rathaus/politik/gemeindevertretung/protokolle
  33.  Info: Bitte auf Vorlage:HessBib umstellen, um auch nach 2015 erfasste Literatur zu selektieren!
Normdaten (Geografikum): GND: 4227478-3 (lobid, OGND , AKS ) | LCCN: n98005351 | VIAF: 151448134
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