„Lützerath" – Versionsunterschied
Version vom 15. Januar 2021, 18:37 Uhr
Lützerath Stadt Erkelenz
| |
---|---|
Koordinaten: | 51° 4′ N, 6° 26′ O 51.0596.42795Koordinaten: 51° 3′ 32′′ N, 6° 25′ 37′′ O |
Höhe: | ca. 95 m |
Einwohner: | 13 (30. Sep. 2020)[1] |
Postleitzahl: | 41812 |
Vorwahl: | 02164 |
Lage von Lützerath im Abbaubereich Tagebau Garzweiler
|
Lützerath ist eine kleine Ortschaft (Weiler) in Nordrhein-Westfalen. Wie ihre unmittelbar westlich gelegene Nachbargemeinde Immerath wird auch Lützerath dem Erdboden gleichgemacht, um dem Tagebau Garzweiler, der das Gebiet von Osten her beansprucht, zu weichen. Die Umsiedlung begann 2006 und war wegen Aktionen von Umweltaktivisten auch Anfang 2021 noch nicht abgeschlossen.[2] September 2021 sollen die letzten bewohner das Dorf verlassen. [3] Der Umsiedlungszielort ist, wie für Immerath, das weiter westlich gelegene neue Dorf Immerath (neu).
Geographische Lage
Im Norden grenzen Alt-Borschemich und Keyenberg an Lützerath, im Osten Alt-Spenrath, im Süden Alt-Immerath und im Südwesten Holzweiler. Der Weiler liegt zwischen Düsseldorf und Aachen und ist von beiden Städten aus in unter einer halben Stunde mit dem PKW zu erreichen.
Geschichte
Der Ortsname
Die Ortschaft wurde erstmals 1168 in einer Urkunde als Lutzelenrode erwähnt. Aus dem Jahre 1651 ist der heutige Name überliefert. Im Ortsnamen ist der althochdeutsche Personenname Lutzelin, abgeleitet von Luzo (Ludwig), enthalten. Der Name bedeutet also Rodung des Luzelin und gehört wie Immerath zur Gruppe der Rodungsnamen.
Mittelalter
Der Neuwerker oder Paulshof gehörte 1135 zur Abtei der Benediktinerinnen in Neuwerk.
Der Wachtmeisterhof war von 1265 bis 1802 im Besitz des Klosters der Zisterzienserinnen in Duissern bei Duisburg.
Der Junkershof gehörte zunächst den Edelherren von Wevelinghoven, diese starben aber Ende des 14. Jahrhunderts aus und deren Herrschaft gelangte an die Grafen von Bentheim-Tecklenburg. Bis 1797 war der Hof in gräflichem Besitz.
Neuzeit
Am 27. Februar 1945 nahmen während der Operation Grenade amerikanischen Soldaten des 116. Regiments der 29. US-Infanterie Division das Dorf ein.
Umsiedlung und Protestaktionen
Seit 2020 lässt der Tagebaubetreiber RWE in Lützerath roden und Häuser abreißen. Im Rahmen der Proteste von Braunkohlegegnern und Klimaschützern wurde eine Mahnwache installiert, Dorfspaziergänge und Demonstrationen veranstaltet und es kam wiederholt zu Hausbesetzungen.
Verschiedenes
Lützerath gehörte jahrhundertelang zur Gemeinde und Pfarre Immerath. Seine Postleitzahl war bis 1993 die 5141, anschließend 41812.[4]
Baudenkmäler
Weblinks
- Infoseite "Lützerath (alt)" auf garzweiler.com
- Webseite der Stadt Erkelenz
- Denkmale in der Stadt Erkelenz
Einzelnachweise
- ↑ Fortschreibung Bevölkerungstand am 30.09.2020. (PDF) In: Internetseite der Stadt Erkelenz. Abgerufen am 17. November 2020.
- ↑ Christos Pasvantis: Proteste in Lützerath: Polizei rechtfertigt Vorgehen am Tagebaurand. 18. November 2020, abgerufen am 5. Januar 2021.
- ↑ https://taz.de/Der-Hausbesuch/!5719920/
- ↑ GOV :: Lützerath. Abgerufen am 3. November 2017.