„Hügel" – Versionsunterschied

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''Hügel'' selbst als Wort ist erst seit dem 16.&nbsp;Jahrhundert bezeugt und hat wenig Einfluss auf den Namensschatz genommen.<ref name="Kunze Namenkunde">{{Literatur | Autor=[[Konrad Kunze]] | Titel=dtv-Atlas Namenkunde | Band=dtv-Band 2490 | Auflage=1<!--sic--> | Verlag=dtv | Ort=München | Jahr=1998<!--sic--> | Seiten=97 |Kapitel= ''Oberflächengestalt der Landschaft. Bodenerhebungen'' |Spalten=2 | ISBN=3-423-03266-9 | Kommentar= Verbreitungskarte ''Hövel/Bühler/Pichler'' S. 96 }}</ref>
''Hügel'' selbst als Wort ist erst seit dem 16.&nbsp;Jahrhundert bezeugt und hat wenig Einfluss auf den Namensschatz genommen.<ref name="Kunze Namenkunde">{{Literatur | Autor=[[Konrad Kunze]] | Titel=dtv-Atlas Namenkunde | Band=dtv-Band 2490 | Auflage=1<!--sic--> | Verlag=dtv | Ort=München | Jahr=1998<!--sic--> | Seiten=97 |Kapitel= ''Oberflächengestalt der Landschaft. Bodenerhebungen'' |Spalten=2 | ISBN=3-423-03266-9 | Kommentar= Verbreitungskarte ''Hövel/Bühler/Pichler'' S. 96 }}</ref>
Es findet sich aber {{gmhS|kurz=ja|gmh=houc}}, welches in Formen ''[[Haug]], [[Hauck]]'' erhalten ist – hier ist aber in Personennamen eine Ableitung aus ''[[Hugo (Name)|Hugo]]'' als Patronym wahrscheinlicher.<ref name="Kunze Namenkunde" />
Es findet sich aber {{gmhS|kurz=ja|gmh=houc}}, welches in Formen ''[[Haug]], [[Hauck]]'' erhalten ist – hier ist aber in Personennamen eine Ableitung aus ''[[Hugo (Name)|Hugo]]'' als Patronym wahrscheinlicher.<ref name="Kunze
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Das alte, im süddeutschen Raum verbreitete Wort für Hügel, ''Bühel'' oder ''Pichl'', ist seit den frühesten Zeiten reich namensbildend.<ref name="Kunze Namenkunde" /> Wurzel ist {{gohS|kurz=ja|goh=buhil}}, zu {{gmhS|kurz=ja|gmh=bühel|de=Hügel, Anhöhe}}. Im Sprachschatz im Gebrauch ist es noch im Tirolisch/Salzburgischen und im Vorarlbergisch/Westschweizerischen, wo es allgemein im Dialekt das Wort anstelle des nicht heimischen ‚Hügel‘ ist.
Das alte, im süddeutschen Raum verbreitete Wort für Hügel, ''Bühel'' oder ''Pichl'', ist seit den frühesten Zeiten reich namensbildend.<ref name="Kunze Namenkunde" /> Wurzel ist {{gohS|kurz=ja|goh=buhil}}, zu {{gmhS|kurz=ja|gmh=bühel|de=Hügel, Anhöhe}}. Im Sprachschatz im Gebrauch ist es noch im Tirolisch/Salzburgischen und im Vorarlbergisch/Westschweizerischen, wo es allgemein im Dialekt das Wort anstelle des nicht heimischen ‚Hügel‘ ist.

Version vom 10. April 2020, 22:08 Uhr

Dieser Artikel beschäftigt sich mit dem Hügel als topographischem Element. Für weitere Bedeutungen von Hügel siehe unter Hügel (Begriffsklärung).
Turmhügel in Mecklenburg

Ein Hügel ist eine Landform, die sich über ihre Umgebung erhebt. Er ist kleiner als ein Berg, wobei es allerdings keine Definition zur exakten Abgrenzung und Unterscheidung beider Geländeformen gibt. Ein Hügel ist normalerweise nicht wesentlich länger als breit, sonst wird die Erhebung als Höhenrücken bezeichnet. Ein Hügel kann Teil eines Berges sein, wenn sich in dessen Ausläufern Erhebungen gebildet haben. Im Garten- und Landschaftsbau werden Hügel als Erdbau auch aufgeschüttet und modelliert.

Entstehung

Hügel können natürlich entstehen

  • durch Erosion von Erdmaterial (Erdhügel)
  • durch den Druck und die Bewegung von Eis­massen
  • durch Erosion von Bergen
  • durch Erdbeben und andere geologische Aktivitäten
  • durch Vulkanismus
  • durch Einschläge von Asteroiden oder vulkanischem Material
  • durch ungleichmäßige wind- und vegetationsbedingte Ablagerung von Staub, Sand usw.
  • durch Tiere (Ameisenhügel, Termitenhügel)

Daneben können Hügel auch künstlich, d. h. durch menschliches Eingreifen entstehen, zum Beispiel

Erosion und Geländeform

Bei Hügeln greift die Erosion ringsum (in alle Richtungen) an, während sie im Bergland in nur zwei Vorzugsrichtungen (talwärts, Ausbildung dendritischer, baumartiger Grat­strukturen) wirkt. Daher sind Hügellandschaften meist unregelmäßiger strukturiert als z. B. Gebirgsketten, Hügelketten als typische Mittelgebirgs­struktur aber sanfter gerundet. Zunehmende Erosion von Hochgebirgen hinterlässt Hügelzüge, daher ist Hügelland meist alt (Rumpflandschaften), oder Vorgebirge am Rande der Hochgebirge.

Weitere häufige Bildungsform sind Mäander­reste und ehemalige Durchbrüche, die die typischen Siedlungshügel im Alpenraum abgeben, Klippen (vorgelagerte Formationsreste), vulkanische und andere monolithische Hartgesteins­reste, sowie fossile Großmoränen und andere postglaziale Kleinformen (Glaziale Serie).

Hügel als Siedlungsstätte

Hügel waren früher bevorzugte Orte zum Bau von Siedlungen und Verteidigungsanlagen, da man von dort einen Überblick über die umliegende Landschaft hatte und Angreifer größere Schwierigkeiten hatten, sie zu erobern, besonders mit einer schweren Ausrüstung. Mit dem Wachstum der Städte, der industriellen Verfügbarkeit von Sprengstoffen und der Änderung der Kriegstaktiken zugunsten erhöhter Mobilität haben sich derartige taktische Vorteile allerdings verflüchtigt.

Ortsnamenkunde

Mugl im Perlacher Forst

Hügel selbst als Wort ist erst seit dem 16. Jahrhundert bezeugt und hat wenig Einfluss auf den Namensschatz genommen.[1] Es findet sich aber mhd. houc, welches in Formen Haug, Hauck erhalten ist – hier ist aber in Personennamen eine Ableitung aus Hugo als Patronym wahrscheinlicher.[1]

Das alte, im süddeutschen Raum verbreitete Wort für Hügel, Bühel oder Pichl, ist seit den frühesten Zeiten reich namensbildend.[1] Wurzel ist ahd. buhil, zu mhd. bühel für ‚Hügel, Anhöhe‘. Im Sprachschatz im Gebrauch ist es noch im Tirolisch/Salzburgischen und im Vorarlbergisch/Westschweizerischen, wo es allgemein im Dialekt das Wort anstelle des nicht heimischen ‚Hügel‘ ist. Die Varianten sind vielfältig:

Auch als Herkunftsname ist etwa Pichler, Bichler, Pichlarn, Büchler, Bühler, Böhler oder Formen wie

  • Zumbühl, Ambiel, Oberbeul – ‚der (oben/unten) am Hügel‘
  • Pichlbauer, Pühlhofer, Buglmeier – ‚Bauer(nhof) am Hügel‘
  • Birkenbihl, Sandbiller, Breitenpöhler, Lindbüchel, Sonnenbichler, Birnbiggl – nähere Beschreibung des Hügels

und Ähnliches weit verbreitet.

Norddeutsch steht Hövel, Hübel, auch diese Form ebenfalls reichhaltig:[1]

Bei Personennamen ist aber immer eine mögliche, ebenfalls sehr wahrscheinliche Ableitung aus Hof anzunehmen.

Insgesamt gibt der Deutsche Wortatlas [2] über 50 verschiedene Namen für Hügel, die in Dialekten lebendig sind. Dazu gehören:

Siehe auch

Commons: Hügel  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Hügel  – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. a b c d Konrad Kunze: dtv-Atlas Namenkunde. 1. Auflage. dtv-Band 2490. dtv, München 1998, ISBN 3-423-03266-9, Oberflächengestalt der Landschaft. Bodenerhebungen, S. 97, Sp. 2 (Verbreitungskarte Hövel/Bühler/Pichler S. 96). 
  2. Deutscher Wortatlas. Band 4, S. 10. 
  3. Verbreitungskarte Knopp/Knupp/Knipp/Knapp(en) Kunze S. 96
Normdaten (Sachbegriff): GND: 4135744-9 (lobid, OGND , AKS )
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