„Sandbienen" – Versionsunterschied

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Nach der Paarung im zeitigen Frühjahr graben die Weibchen 5–60 cm tiefe Gänge in den Boden. Das herausgetragene Erdreich ist durch den Speichel in ca. 1–4 mm kleine Klümpchen gebunden und wird lose um den Nesteingang angehäuft. Dabei passiert es oft, dass durch den Anflug einer Biene Erdteilchen wieder in den Bau zurückrollen, die anschließend wieder herausgeschoben werden müssen. Ein Regenschauer kommt den Bienen dabei sehr gelegen, denn das durch die Nässe vermengte Speichel-/Bodengemisch härtet beim Trocknen aus und bildet einen sicheren und stabilen Eingang zum Bau. Die Nester haben oft Seitengänge und enden stets in Brutzellen. In die Brutzellen werden [[Pollen]] und [[Nektar (Botanik)|Nektar]] als Nahrungsgrundlage für die Larven gelegt und darauf je ein Ei gelegt. Aus den Eiern schlüpfen später die Larven und ernähren sich von der Nahrung, später verpuppen sie sich. Im späten Sommer schlüpfen dann die erwachsenen Bienen, bleiben aber bis zum Frühjahr des nächsten Jahres in der Brutzelle. Erst im kommenden Jahr schlüpft dann die nächste Generation. Die Männchen schlüpfen oft etwas früher als die Weibchen und versuchen diese sogleich nach dem Schlüpfen zu begatten. Die Weibchen nutzen die alten Nestlöcher oder graben neue in den Boden.
Nach der Paarung im zeitigen Frühjahr graben die Weibchen 5–60 cm tiefe Gänge in den Boden. Das herausgetragene Erdreich ist durch den Speichel in ca. 1–4 mm kleine Klümpchen gebunden und wird lose um den Nesteingang angehäuft. Dabei passiert es oft, dass durch den Anflug einer Biene Erdteilchen wieder in den Bau zurückrollen, die anschließend wieder herausgeschoben werden müssen. Ein Regenschauer kommt den Bienen dabei sehr gelegen, denn das durch die Nässe vermengte Speichel-/Bodengemisch härtet beim Trocknen aus und bildet einen sicheren und stabilen Eingang zum Bau. Die Nester haben oft Seitengänge und enden stets in Brutzellen. In die Brutzellen werden [[Pollen]] und [[Nektar (Botanik)|Nektar]] als Nahrungsgrundlage für die Larven gelegt und darauf je ein Ei gelegt. Aus den Eiern schlüpfen später die Larven und ernähren sich von der Nahrung, später verpuppen sie sich. Im späten Sommer schlüpfen dann die erwachsenen Bienen, bleiben aber bis zum Frühjahr des nächsten Jahres in der Brutzelle. Erst im kommenden Jahr schlüpft dann die nächste Generation. Die Männchen schlüpfen oft etwas früher als die Weibchen und versuchen diese sogleich nach dem Schlüpfen zu begatten. Die Weibchen nutzen die alten Nestlöcher oder graben neue in den Boden.


Die meisten Arten haben eine Generation im Jahr, manche aber zwei (unter anderem ''A. argentata, A. bico­lor, A. dorsata, A.(削除) fmavipes (削除ここまで), A. minutula, A. morio, A. ovatula'').<ref name=":0" />
Die meisten Arten haben eine Generation im Jahr, manche aber zwei (unter anderem ''A. argentata, A. bico­lor, A. dorsata, A.(追記) flavipes (追記ここまで), A. minutula, A. morio, A. ovatula'').<ref name=":0" />


== Parasiten ==
== Parasiten ==

Version vom 24. April 2019, 14:55 Uhr

Sandbienen

Gemeine Sandbiene (Andrena flavipes)

Systematik
Bienen (Apiformes)
Gattung: Sandbienen
Wissenschaftlicher Name
Andrena
Fabricius, 1775

Die Sandbienen (Andrena) bilden eine Gattung innerhalb der Bienen (Apiformes). Weltweit gehören mehr als 1.500 Arten zu der Gattung Andrena. Sie kommen vor allem in den nördlichen Kontinenten vor.[1] Auf Grund der großen Artenzahl wird die Gattung Andrena in über 100 Untergattungen aufgeteilt (17 holarktische, 51 palaearktische, 32 nearktische und eine orientalische)[2] , aber es gibt eine Reihe von Arten, von denen man nicht weiß, zu welcher Untergattung sie gehören. In Mitteleuropa kommen etwa 150 Sandbienenarten vor. Aus Deutschland sind 116 Arten bekannt.[3]

Merkmale

Die Sandbienen sind etwa 5 bis 16 Millimeter lang. Sie haben eine schwarze, schwarz-rote oder selten metallisch glänzende Grundfarbe. Sie sind oft pelzig behaart und tragen oft helle Haarbinden auf dem Hinterleib. Man zählt die Sandbienen zu den beinsammelnden Bienen, weil sie den Pollen mit einer Haarbürste an ihren Beinen (Hinterschiene) einsammeln. Außerdem haben die Weibchen eine Haarlocke an der Unterseite der Hinterschenkel (sog. „Flocculus") und meistens ein „Körbchen" an den Seiten des Mittelsegmentes. Die Weibchen haben im Gesicht eine samtartig behaarte flache Grube neben den Augen, die sogenannte Fovea facialis. Männchen haben oft ein hell geflecktes Gesicht. Wie bei fast allen Bienen haben die Männchen Fühler mit 13, die Weibchen Fühler mit 12 Gliedern.

Viele Arten können nur von Spezialisten genau bestimmt werden. Auch die in Deutschland vorkommenden Arten können meistens nur in genadeltem, totem Zustand mit Hilfe einer guten Lupe und oft sogar nur mit Vergleichsmaterial bestimmt werden.

Lebensweise

Die meisten Arten lieben trockene und warme Biotope, als Nistplatz benötigen sie oft freien Boden mit sandigen Stellen, deswegen haben sie auch ihren deutschen Namen. In der Regel baut und versorgt ein Weibchen sein Nest alleine. Manche Arten bilden dabei sogenannte Nestaggregationen, bei denen viele Nester derselben Art nahe nebeneinander errichtet werden, aber die einzelnen Nester nur in Ausnahmen von mehreren Weibchen gemeinsam benutzt werden. Etliche Arten weisen eine starke Spezialisierungen auf einzelne Pflanzen auf. Die Weiden-Sandbiene (Andrena vaga) zum Beispiel sammelt nur den Pollen und Nektar von Weiden, andere nur den von Spargel, Zaunrüben, Fingerkräutern, Ehrenpreis, aber auch von vielen Doldenblütlern, Korbblütlern, Kreuzblütlern oder Schmetterlingsblütlern. Sandbienen sind wie viele Wildbienen oft von großer ökologischer Bedeutung für die Bestäubung.

Viele einheimische Arten sind im Frühjahr aktiv (z. B. A. mitis, A. präcox), die meisten Arten fliegen in den Monaten April bis Juni, manche aber fliegen sogar bis in den Spätsommer (A. fuscipes).[4]

Entwicklung

Eingang zum Nest einer Sandbiene
Harter Lehmboden mit zwei Sandbienen-Nestern

Nach der Paarung im zeitigen Frühjahr graben die Weibchen 5–60 cm tiefe Gänge in den Boden. Das herausgetragene Erdreich ist durch den Speichel in ca. 1–4 mm kleine Klümpchen gebunden und wird lose um den Nesteingang angehäuft. Dabei passiert es oft, dass durch den Anflug einer Biene Erdteilchen wieder in den Bau zurückrollen, die anschließend wieder herausgeschoben werden müssen. Ein Regenschauer kommt den Bienen dabei sehr gelegen, denn das durch die Nässe vermengte Speichel-/Bodengemisch härtet beim Trocknen aus und bildet einen sicheren und stabilen Eingang zum Bau. Die Nester haben oft Seitengänge und enden stets in Brutzellen. In die Brutzellen werden Pollen und Nektar als Nahrungsgrundlage für die Larven gelegt und darauf je ein Ei gelegt. Aus den Eiern schlüpfen später die Larven und ernähren sich von der Nahrung, später verpuppen sie sich. Im späten Sommer schlüpfen dann die erwachsenen Bienen, bleiben aber bis zum Frühjahr des nächsten Jahres in der Brutzelle. Erst im kommenden Jahr schlüpft dann die nächste Generation. Die Männchen schlüpfen oft etwas früher als die Weibchen und versuchen diese sogleich nach dem Schlüpfen zu begatten. Die Weibchen nutzen die alten Nestlöcher oder graben neue in den Boden.

Die meisten Arten haben eine Generation im Jahr, manche aber zwei (unter anderem A. argentata, A. bico­lor, A. dorsata, A. flavipes, A. minutula, A. morio, A. ovatula).[4]

Parasiten

Wespenbienen (Nomada) und Blutbienen (Sphecodes) legen als Kuckucksbienen ihre Eier in die Nester von Sandbienen, sie sind also Brutschmarotzer. Außerdem parasitieren Ölkäfer (Meloidae), Wollschweber (Bombyliidae) und Fächerflügler (Strepsiptera) an Sandbienen.

Arten (Auswahl)

Die Rotpelzige Sandbiene

Hier einige der in Deutschland häufig vorkommenden Arten:

Literatur

  • Ch. D. Micherner: The Bees of the World. Johns Hopkins Univ. Press, Baltimore & London 2000, ISBN 0-8018-6133-0
  • A. Müller, A. Krebs, F. Amiet: Bienen: Beobachtung – Lebensweise. Naturbuchverlag, München 1997, ISBN 3-89440-241-5
  • C. Schmid-Egger, E. Scheuchl: Illustrierte Bestimmungstabellen der Wildbienen Deutschlands und Österreichs unter Berücksichtigung der Arten der Schweiz. Band III: Andrenidae. Velden/Vils, Selbstverlag, 1997, ISBN 3-00-001407-1
  • P. Westrich: Die Wildbienen Baden-Württembergs. 2 Bände, Ulmer Verl., Stuttgart 1989, ISBN 3-8001-3307-5
Commons: Sandbienen  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. F. Gusenleitner & M. Schwarz: [www.zobodat.at/pdf/ENTS_S12_0001-1280.pdf Checkliste der Gattung Andrena der Welt.] URL ungültig In: Enomofauna Suppl. 12. 2002, abgerufen am 11. März 2017. 
  2. A. Dubitzky, J. Plant, K. Schönitzer: Phylogeny of the bee genus Andrena Fabricius based on morphology (Hymenoptera: Andrenidae). In: Mitteilungen der Münchenr Entomologischen Gesellschaft. Band 100, 2010, S. 137–202 (zobodat.at [PDF]). 
  3. P. Westrich: Die Wikdbienen Deutschlands. Eugen Ulmer, Stuttgart 2018, S. 444. 
  4. a b P. Westrich: Die Wildbienen Deutschlands. Eugen Ulmer, Stuttgart 2018, S. 105 ff. 
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