„Wehnde" – Versionsunterschied
Version vom 14. August 2017, 09:34 Uhr
Wappen | Deutschlandkarte |
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Basisdaten | |
Koordinaten: | 51° 29′ N, 10° 19′ O 51.48138888888910.313055555556280Koordinaten: 51° 29′ N, 10° 19′ O |
Bundesland: | Thüringen |
Landkreis: | Eichsfeld |
Verwaltungsgemeinschaft: | Lindenberg/Eichsfeld |
Höhe: | 280 m ü. NHN |
Fläche: | 9,7 km2 |
Einwohner: | 382 (31. Dez. 2023)[1] |
Bevölkerungsdichte: | 39 Einwohner je km2 |
Postleitzahl: | 37339 |
Vorwahl: | 036071 |
Kfz-Kennzeichen: | EIC, HIG, WBS |
Gemeindeschlüssel: | 16 0 61 103 |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Hauptstr. 17 37339 Teistungen |
Website: | www.wehnde.de |
Bürgermeister: | Jens Sieber |
Lage der Gemeinde Wehnde im Landkreis Eichsfeld | |
Wehnde ist eine Gemeinde im thüringischen Landkreis Eichsfeld. Sie gehört zur Verwaltungsgemeinschaft Lindenberg/Eichsfeld.
Lage
Wehnde liegt etwa 7 Kilometer nordöstlich von Worbis auf einer höheren kupierten Ebene im Eichsfeld am Rande des Ohmgebirges. Die Umgebung ist geprägt durch Wälder, Wiesen und Äcker. Die nordwestliche Gemarkungsgrenze bildet auch die niedersächsisch-thüringischen Landesgrenze.
Nachbargemeinden sind Ecklingerode im Norden, Brehme im Nordosten, Tastungen im Süden und Teistungen im Westen.
Am Ortsrand gibt es mehrere kleine Quellen, wie die Reese und den Lindenbach. Die höchste Erhebung ist der Trogberg (502,9 m) im südöstlichen Gemeindegebiet, weitere Berge sind die Nonnecke (338,5 m), Auf der Höchte (326,5 m) und der Thomasberg (ca. 310 m) im Duderstädter Wald.
Geschichte
Wehnde wurde 1238 erstmals urkundlich erwähnt. Wehnde gehörte von 1573 bis zur Säkularisation 1802 zu Kurmainz und war eines der fünf Gerichtsdörfer derer von Wintzingerode auf dem Bodenstein. 1802 bis 1807 wurde der Ort preußisch und kam dann zum Königreich Westphalen. Von 1815 bis 1945 war er Teil der preußischen Provinz Sachsen.
1945 kam der Ort zur sowjetischen Besatzungszone und war ab 1949 Teil der DDR. Im selben Jahr wurde nach einer Vereinbarung zwischen den sowjetischen und englischen Besatzungsmächten der Grenzverlauf zwischen den ehemaligen preußischen Provinzen Sachsen (heute Thüringen) und Hannover (ehemals Königreich Hannover und heute Niedersachsen) korrigiert und der Duderstädter Wald wurde der Gemarkung Wehnde zugeschlagen. Ab 1945 wurde Friedrich Wilhelm Freiherr von Wintzingerode-Knorr enteignet, die Familie floh nach Westdeutschland und 1948 wurde aufgrund von Befehl 209 der SMAD das Herrenhaus des Gutes gesprengt. Von 1961 bis zur Wende und Wiedervereinigung 1989/1990 wurde Wehnde von der Sperrung der nahen innerdeutschen Grenze beeinträchtigt. Seit 1990 gehört der Ort zum wieder gegründeten Bundesland Thüringen.
Wehnder Warte
An der Straße von Tastungen nach Wehnde befindet sich die Wehnder Warte. 1413 schlossen Martin von Worbis und sein Bruder Hannes, Mitbesitzer der Burg Bodenstein, und die Stadt Duderstadt einen Vertrag zum Bau eines Wartturmes[2] , aber erst im Jahre 1430 wurde das Bauwerk vollendet. Der Turm war jahrzehntelang durch einen Wächter besetzt, um die Gefahren für die Burg und Duderstadt zu erkennen. Der Turm ist heute noch gut erhalten und restauriert. Über eine Außentreppe ist der ehemalige Turmeingang zu erreichen und man gelangt weiter über die Innentreppe zu einer Aussichtsplattform. Von hier hat man eine weite Aussicht über das südliche Untereichsfeld bis zum den Göttinger Gleichen und zum Oberharz mit dem Brocken.
Rittergut Wehnde
Das schlossartige Gut Wehnde wurde etwa 1640 errichtet, im 19. Jahrhundert saniert und war Stammsitz der Freiherren von Wintzingerode-Knorr. Zum Gut gehörten große landwirtschaftlich genutzte Ländereien, Wälder und das Vorwerk Oberwildungen. 1945 fiel das Rittergut unter die Bodenreform und wurde enteignet, die Ländereien wurden auf Neubauern und bäuerliche Kleinbetriebe aufgeteilt. Das Herrenhaus wurde schließlich 1946 abgerissen.[3]
Wappen
Blasonierung: „In Blau auf einem silbernen Berg einen silbernen gemauerten Turm; der Berg ist mit zwei grünen Eichenblättern sturzsparrenweise belegt."
Der heraldisch stilisierte Turm symbolisiert die in unmittelbarer Ortsnähe befindliche Wehnder Warte. Die beiden Eichenblätter im silbernen Hügel weisen auf die Zugehörigkeit zum Eichsfeld und zudem auf die alte Eiche beim ehemaligen Gutshof hin.
Einwohnerentwicklung
Entwicklung der Einwohnerzahl (31. Dezember):
- 1994: 379
- 1995: 386
- 1996: 402
- 1997: 395
- 1998: 391
- 1999: 389
- 2000: 404
- 2001: 406
- 2002: 402
- 2003: 407
- 2004: 414
- 2005: 394
- 2006: 393
- 2007: 395
- 2008: 389
- 2009: 381
- 2010: 376
- 2011: 372
- 2012: 365
- 2013: 374
- 2014: 384
- Datenquelle: Thüringer Landesamt für Statistik
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat von Wehnde setzt sich aus sechs Gemeinderatsmitgliedern zusammen.
- FWG Wehnde: 6 Sitze
(Stand: Kommunalwahl am 25. Mai 2014)[4]
Bürgermeister
Der ehrenamtliche Bürgermeister Jens Sieber (Freie Wähler Wehnde) wurde am 5. Juni 2016 wiedergewählt.[5]
Partnergemeinden
- Vyšná Slaná (Slowakei), seit dem 14. September 2001
Sehenswürdigkeiten
- Wehnder Warte aus dem Jahr 1430 mit Aussichtsmöglichkeit über das Untereichsfeld bis zum Harz. Sie war neben der Sulbergwarte eine von insgesamt 16 Warttürmen um Duderstadt.[6]
- Evangelische Kirche St. Ursula aus den Jahren 1664 bis 1694
- West-Östliches Tor auf dem Kutschenberg an der Landesgrenze nach Niedersachsen
- Wanderrouten zum Stausee Glockengraben, zum Lindenberg und ins Ohmgebirge
Verkehr
Wehnde liegt zwei Kilometer nordöstlich der Bundesstraße 247 und ist verkehrsmäßig über die Landesstraße 2017 angeschlossen, über die man auch den nächsten Bahnhof Leinefelde an der Bahnstrecke Halle–Hann. Münden, 11 km südlich von Wehnde, erreicht.
Literatur
- Helmut Godehardt: Einige Bemerkungen zum Patronatsrecht und zur Seelsorge in den einstigen Bodensteiner Gerichtsdörfern Tastungen und Wehnde. In: EJb 13 (2005), S. 23-35
Einzelnachweise
- ↑ Bevölkerung der Gemeinden vom Thüringer Landesamt für Statistik (Hilfe dazu).
- ↑ Thomas T. Müller in Gabriela Sigmori: Das Wunderbuch Unserer Lieben Frau im thüringischen Elende (1419–1517). Bd. 12, Verlag Böhlau 2006, Seite20
- ↑ Volker Große, Gunter Römer: Verlorene Kulturstätten im Eichsfeld 1945 bis 1989. Eine Dokumentation. Eichsfeld Verlag, Heilbad Heiligenstadt, 2006, Seite 209
- ↑ Kommunalwahlen in Thüringen am 25. Mai 2014. Wahlen der Gemeinde- und Stadtratsmitglieder. Vorläufige Ergebnisse. (PDF) Der Landeswahlleiter, abgerufen am 23. Mai 2017.
- ↑ Kommunalwahlen in Thüringen am 5. Juni 2016. Wahlen der Bürgermeister. Vorläufige Ergebnisse. (PDF) Der Landeswahlleiter, abgerufen am 23. Mai 2017.
- ↑ Wehnder Warte auf warttuerme.de
Weblinks
- Wehnde
- Material zu Schloss Wehnde in der Sammlung Duncker der Zentral- und Landesbibliothek Berlin (PDF; 203 kB)