„Dekra" – Versionsunterschied
Version vom 19. März 2017, 18:13 Uhr
DEKRA SE | |
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Dekra-Logo | |
Rechtsform | Societas Europaea |
Gründung | 1925 |
Sitz | Stuttgart |
Leitung | Stefan Kölbl (Vorsitzender) Roland Gerdon Clemens Klinke Ivo Rauh |
Mitarbeiterzahl | 36.673 (2015)[1] |
Umsatz | 2,72 Mrd. Euro (2015)[2] |
Branche | Technische Untersuchung und Beratung |
Website | www.dekra.de |
DEKRA ist eine 1925 gegründete deutsche Prüfgesellschaft. Mit rund 37.000 Mitarbeitern und einem Umsatz von rund 2,7 Milliarden Euro ist Dekra in Deutschland die größte und weltweit eine der führenden Prüfgesellschaften und nach eigenen Angaben Marktführer in Europa. Der Konzern befasst sich schwerpunktmäßig mit der Prüfung von Kraftfahrzeugen und technischen Anlagen, bietet aber auch weitere Dienstleistungen an. Seinen Sitz hat Dekra seit 1946 in Stuttgart. Das operative Geschäft wird von der Dekra SE geführt, die sich vollständig im Besitz des Dekra e. V. befindet.
Aufgaben
Zu den Hauptaufgaben gehören die periodische Überwachung von Kraftfahrzeugen (Hauptuntersuchung, Abgasuntersuchung), Gutachten, Sicherheitsprüfungen und die Prüfung von technischen Anlagen sowie Zertifizierungen und Sicherheitsberatung.
Dekra ist in den alten Bundesländern als „amtlich anerkannte Überwachungsorganisation" tätig. In den neuen Bundesländern und in Berlin besitzt der Verein außerdem den Status einer „Technischen Prüfstelle für den Kraftfahrzeugverkehr" mit den dazugehörigen Kompetenzen (u. a. Abnahme von Fahrerlaubnisprüfungen und Begutachtungen zur Erlangung von Betriebserlaubnissen).
Bundesweit unterhält Dekra 480 eigene Niederlassungen und führt regelmäßige Fahrzeuguntersuchungen in 38.500 Prüfstützpunkten (Werkstätten) durch. Die für die Aus- und Weiterbildung zuständige Dekra Akademie ist an 150 Standorten vertreten.
Konzernstruktur
Der Verein Dekra e. V. zählt rund 23.000 Mitglieder. Diese sind überwiegend Unternehmen mit gewerblich genutzten Fuhrparks, wie Speditionen, die von Dekra wirtschaftlich und technisch betreut werden. Unter anderem wird z. B. auch die Mitarbeiterschulung für Unternehmen betrieben, die mit sicherem Transport von Gefahrgut oder gefährlichen Stoffen beschäftigt sind.
Dekra e. V. hält 100 Prozent der Aktien der Dekra SE. Diese fungiert als Holding für die in den folgenden drei Geschäftsbereichen organisierten Tochtergesellschaften:
- Dekra Automotive[3] (Fahrzeugprüfung, Gutachten, Gebrauchtwagenmanagement, Homologation und Typprüfungen, Schadenregulierung)
- Dekra Industrial[4] (Industrie- & Bauprüfung, Materialprüfung & Inspektion, Produktprüfung & -zertifizierung, Systemzertifizierung, Beratung)
- Dekra Personnel[5] (Qualifizierung, Zeitarbeit)
Insgesamt verfügt der Konzern über 230 Tochtergesellschaften und Beteiligungen und ist in mehr als 50 Ländern aktiv.
Dekra Akademie
Die Dekra Akademie GmbH ist ein privates Bildungsunternehmen mit 150 Standorten in Deutschland. Sie ist ein Unternehmenszweig von Dekra.
Dekra Hochschule Berlin
Die Dekra Hochschule Berlin gehört zur Dekra Akademie und ist damit Teil des Dekra-Konzerns. Die Dekra Hochschule Berlin wurde 1997 als Medienakademie gegründet. Seit dem Jahr 2000 bietet die Hochschule Bachelor-Studiengänge an. Bis zur staatlichen Anerkennung als eigenständige Hochschule im Jahre 1997 geschah dies in Kooperation mit der Hochschule Mittweida.
Kennzahlen
Im Geschäftsjahr 2015 erreichte die Sachverständigenorganisation das beste Ergebnis ihrer mehr als 90-jährigen Firmengeschichte. Der Umsatz stieg um 8,4 Prozent auf 2,72 Milliarden Euro.[6] Zum Stichtag 31. Dezember 2015 beschäftigte Dekra konzernweit 36.673 Mitarbeiter, wovon rund 48 Prozent außerhalb Deutschlands tätig waren.[7]
Geschichte
Dekra wurde im Jahr 1925 in Berlin als Deutscher Kraftfahrzeug-Überwachungs-Verein gegründet. Während des Zweiten Weltkrieges wurden keine Prüfungen durchgeführt. 1946 nahmen die Mitarbeiter ihre Arbeit an dem neuen Standort in Stuttgart wieder auf. 1961 wurde der Dekra als offizieller Überwachungsverein anerkannt. Das erste Dekra Schulungszentrum wurde 1977 in Wart eröffnet. Fahrzeugüberprüfungen wurden 1981 erstmals in Frankreich angeboten. 1990 wurde die Dekra AG gegründet und übernahm die Aufgaben des Vereins. Des Weiteren erfolgte sodann ein Engagement auf dem Gebiet des Qualitätsmanagements. Die Dekra ETS wurde 1991 gegründet und übernahm Aufgaben in den Bereichen Technische Sicherheit, Materialprüfung und Bau. Zusammen mit der Kölnischen Rückversicherung wurde 1993 die Dekra Umwelt gegründet. Ab 1993 erfolgten weitere Kooperationen in Osteuropa.
1996 hatten sich ehemalige angestellte Ingenieure selbstständig gemacht und als DEKRA-Partner dem Unternehmen angeschlossen. Hieraus sind ca. 50 Partnerbüros entstanden. Am 13. Juli 2010 wurde die Dekra AG in die Dekra SE (Societas Europaea) umfirmiert und wurde damit eine Europäische Gesellschaft.[8]
Sponsor
Dekra ist seit 2003 offizieller Sponsor der DFB-Fußballschiedsrichter. Einen weltweit großen Bekanntheitsgrad erlangte Dekra zwischen 1991 und 1995 als exklusiver Werbepartner mit Formel-1-Pilot Michael Schumacher. Bereits seit 1989 ist Dekra technischer Partner und Sponsor der DTM.
Mitgliedschaften
Dekra ist Mitglied des Netzwerks Europäische Bewegung Deutschland.
Kritik
Wie beim TÜV Nord werden auch beim Dekra Arbeitslosengeld-II-Empfänger als Berufswiedereinsteiger beschäftigt. Diese werden dann unter Umständen mit nicht unmittelbar nutzbringenden Aufgaben beschäftigt, wie zum Beispiel mit der Lösung eines Puzzles.[9] Das Unternehmen bekommt für diese Arbeit zwischen 500 und 800 Euro pro Teilnehmer im Monat. Beim Dekra heißt der Geschäftszweig „Toys Company".[10] [11]
Das Projekt verfolgt zwei Ziele, nämlich bedürftigen Familien und Alleinerziehenden den Zugang zu kostenlosem Spielzeug zu ermöglichen und gleichzeitig Langzeitarbeitslosen den Wiedereinstieg ins Berufsleben mittels Qualifizierung und Praxiserwerb zu erleichtern. Das Grundprinzip der Toys Company beruht darauf, gebrauchtes Spielzeug – vom Brettspiel bis zum Kinderfahrrad – über Spendensammlungen zu beschaffen und bei Bedarf in der eigenen Werkstatt fachmännisch zu reparieren und zu reinigen. Sind die Spielsachen wieder funktionsfähig, werden diese an bedürftige Familien mit Kindern (gegen Vorlage eines Arbeitslosengeld II-Bescheides), ebenso wie an soziale Einrichtungen z. B. Kindergärten, Kinderheime, Jugendzentren und Krankenhäuser verschenkt.
Siehe auch
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ DEKRA SE: Geschäftsbericht 2015
- ↑ DEKRA SE: Geschäftsbericht 2015
- ↑ DEKRA Automotive
- ↑ Dekra Industrial
- ↑ Dekra Personnel
- ↑ DEKRA SE: Finanzbericht 2015, S. 7
- ↑ DEKRA SE: Finanzbericht 2014, S. 7
- ↑ 90 Jahre DEKRA – Eine Geschichte mit Zukunft. Abgerufen am 15. Februar 2012.
- ↑ Der Spiegel 1/2011:Die Hartz-Fabrik.
- ↑ Dekra: Das Konzept Toys Company
- ↑ Süddeutsche Zeitung: „Die Armutsindustrie" Kein Ding machen.
48.7201638888899.1300444444444Koordinaten: 48° 43′ 12,6′′ N, 9° 7′ 48,2′′ O