„Pseudobasilika" – Versionsunterschied

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== Pseudobasiliken und Staffelhallen ==
== Pseudobasiliken und Staffelhallen ==


Bei Pseudobasiliken ragt das Mittelschiff ein Geschoss höher(削除) , (削除ここまで) als die Seitenschiffe. Seine Gewölbe beginnen in Höhe der Scheitel der Seitenschiffsgewölbe oder noch höher. Im Gegensatz zur echten Basilika erhält das Mittelschiff aber kein Licht durch Fenster oberhalb der Seitenschiffe.
Bei Pseudobasiliken ragt das Mittelschiff ein Geschoss höher als die Seitenschiffe. Seine Gewölbe beginnen in Höhe der Scheitel der Seitenschiffsgewölbe oder noch höher. Im Gegensatz zur echten Basilika erhält das Mittelschiff aber kein Licht durch Fenster oberhalb der Seitenschiffe.


Bei Staffelhallen hingegen überlappen sich die Höhenbereiche der Mittelschiffs- und der Seitenschiffsgewölbe.
Bei Staffelhallen hingegen überlappen sich die Höhenbereiche der Mittelschiffs- und der Seitenschiffsgewölbe.

Version vom 14. November 2016, 19:59 Uhr

Fränkische Pseudobasilika: Mariä-Himmelfahrtskirche in Bad Königshofen, fensterlose Oberetage des Mittelschiffs
Mariä-Himmelfahrtskirche in Bad Königshofen (Oberfranken), Pseudobasilika

Pseudobasilika und Staffelhalle (Stufenhalle) sind zwei vor allem in der Spätgotik verbreitete architektonische Mischformen zwischen der Hallenkirche und der Basilika. Das Mittelschiff ist dabei gegenüber den Seitenschiffen erhöht, jedoch meist weniger als bei der echten Basilika. Der niedrige Obergaden hat in der Regel keine Fensteröffnungen.

Pseudobasiliken und Staffelhallen

Bei Pseudobasiliken ragt das Mittelschiff ein Geschoss höher als die Seitenschiffe. Seine Gewölbe beginnen in Höhe der Scheitel der Seitenschiffsgewölbe oder noch höher. Im Gegensatz zur echten Basilika erhält das Mittelschiff aber kein Licht durch Fenster oberhalb der Seitenschiffe.

Bei Staffelhallen hingegen überlappen sich die Höhenbereiche der Mittelschiffs- und der Seitenschiffsgewölbe.

Manchmal ist die Zuordnung zu einer dieser ähnlichen Bauformen schwierig.

Pseudobasiliken

Marktkirche St. Jacobi in Einbeck, Pseudobasilika
St. Michael in Wien-Heiligenstadt, Pseudobasilika

Echte Pseudobasiliken sind wesentlich seltener. Manchmal ist das erhöhte Mittelschiff außen durch einen Knick in der Dachfläche erkennbar, oder die separaten Seitenschiffdächer enden direkt unter dem Dachtrauf des Hauptschiffes.

Pseudobasiliken werden manchmal auch als reduzierte Basiliken, seltener als Stutzbasiliken bezeichnet. Gelegentlich gliedern aufgemalte Fenster die Obergaden, so dass die Illusion einer echten Basilika entsteht. Diese Illusionsmalereien täuschen bisweilen reiche Maßwerkfigurationen vor (Stadtpfarrkirche Neustadt in Holstein).

Interpretation

Einige Kunsthistoriker interpretieren besonders die „reduzierten Basiliken" als Resultate der beschränkten finanziellen Möglichkeiten der Bauherren oder als Ausdruck gewollter Bescheidenheit. Große Bauprojekte wie etwa der Wiener Stephansdom deuten allerdings darauf hin, dass speziell der Bautypus der Stufenhalle von den mittelalterlichen Baumeistern und Stiftern durchaus hoch geschätzt wurde. Die Kunsthistoriker des 19. und frühen 20. Jahrhunderts meinten hier oft, eine architektonische Unvollkommenheit solcher Sakralbauten erkennen zu können.

Andererseits wurde das Ulmer Münster, zunächst als echte Hallenkirche geplant, dann doch als echte Basilika ausgeführt, weil es statische Probleme mit den für eine Hallenkirche erforderlichen Säulenhöhen gab.

Literatur

  • Norbert Nussbaum: Deutsche Kirchenbaukunst der Gotik. 2. völlig überarbeitete Neuauflage. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1994, ISBN 3-534-12542-8.
  • Rolf Toman (Hrsg.): Die Kunst der Gotik. Architektur, Skulptur, Malerei. Fotografien von Achim Bednorz. Könemann im Tandem-Verlag, Königswinter 2004, ISBN 3-8331-1038-4.
  • Matthias Untermann: Handbuch der mittelalterlichen Architektur. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2009, ISBN 978-3-534-20963-7.
Normdaten (Sachbegriff): GND: 4577205-8 (lobid, OGND , AKS )
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