„Reuse" – Versionsunterschied

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Version vom 7. März 2016, 11:33 Uhr

Dieser Artikel befasst sich mit einem Gerät zum Fischfang; für die gleichnamige Antenne, siehe Reusenantenne. Zum Organsystem von Fischen siehe Kiemenreuse. Zur Schweizer Leichtathletin siehe Clélia Reuse. Für Re-use siehe Wiederverwendung.
Fischer in Hà Tây/Vietnam.
Aalreuse, im Nautineum Stralsund aufgebaut

Eine Reuse (in Ostfriesland auch: Fuke) ist eine stationäre Vorrichtung zum Fang von Vögeln (Vogelreuse), Fischen und anderen Wassertieren. Molchreusen werden heute zum Nachweis von Amphibien genutzt.

Geschichte

Fischer und ihre Hürden (Reusen), Ansicht vom oberen Zürichsee bei Hurden auf die Holzbrücke Rapperswil–Hurden, im Hintergrund die Stadt Rapperswil, auf einem Stich von J. Barbier, um 1780

Die ältesten Reusen waren Anlagen aus Steinen oder Stöcken, die die Fische zunächst in ein Bassin (Becken) leiten, ihnen dann aber den Rückweg erschweren oder gänzlich versperren. Reusen sind bereits seit der Mittelsteinzeit bekannt. Eine Fischreuse aus Haselruten im Meer an der Mündung des Flüsschens Verkeån in der Provinz Schonen (Skåne) in Südschweden stammt von etwa 7000 v. Chr..[1] [2]

Bauformen

Reusen können entweder Bauanlagen in Form von Sperren/Hindernissen oder Geräte in Form von Körben sein.

Die grundlegenden Bauformen der in der Binnenfischerei verwendeten Reusen, die sich durch die verschiedene Anbringung der Leitnetze unterscheiden, sind[3]

  • Einfache / Doppelte Bockreuse
  • Kettenreuse
  • Kossack
  • Flügelreuse
  • Bunge

Korbreusen:

Reusen in Maquili, Osttimor

Reusen sind in der Regel tonnen- oder kegelförmig und bestehen aus Korb-, Netz- oder Drahtgeflecht, heutzutage auch aus Kunststoff, mit einem trichterförmigen Eingang, durch den die einmal hineingelangten Wassertiere nicht wieder zurückfinden. Es gibt etliche Formen und Ausprägungen von Reusen. In einigen werden Anlockmittel verwandt, während bei anderen die Tiere auch ohne sie in die Reuse gelangen.

Um die Produktivität von Reusen zu steigern, werden sie modifiziert: Eine Möglichkeit ist, den Trichter, durch den die Tiere ins Reuseninnere gelangen, zu vergrößern; eine andere ist, ein sogenanntes Leitnetz anzubringen. An diesem Leitnetz werden die Tiere entlanggeleitet und geraten dann in den Reusenkörper.

Reusen werden speziell für unterschiedliche Fischarten hergestellt, die häufigsten Ausprägungen sind jedoch Aalreusen. Andere Fische werden eher mit Stellnetzen oder anderen Methoden des Fischfangs gefangen. Aalreusen bestehen in der Regel aus einem Netzgeflecht und sind zusammenlegbar. Sie werden meist vom Boot aus in Fahrtrichtung ausgeworfen und fixiert.

Reuse in Form eines vorbildlich markierten Trappnetzes, ausgelegt im Bodensee zwischen Friedrichshafen und Langenargen

Reusen werden alle ein bis zwei Tage auf Fang kontrolliert. Reusen dürfen nur mit Genehmigung des Gewässerbetreibers/-besitzers und einem gültigen Fischereischein ausgelegt werden.

Archäologische Fundorte von Reusen

Mesolithikum

Neolithikum

Mittelalter

  • Castrop-Rauxel Ickern (Kreis Recklinghausen) 4. Jahrhundert
  • Bunratty 4, Irland, 960 ± 20 BP (GrN-21933)

Siehe auch

  • Gaff Ein Haken an einem langen Stiel, mit dem große Fische aus dem Wasser gehoben werden.
  • Kescher auch Feumer, dienen der waidgerechten Entnahme von Fischen aus dem Gewässer.
  • Krebskorb Eine Falle zum Fangen von Flusskrebsen, Hummern oder Krabben.

Einzelnachweise

  1. Världens äldsta fiskeredskap av trä. Sveriges Radio, 5. Juni 2012, abgerufen am 7. Juni 2012 (schwedisch). 
  2. World's 'oldest fish trap' found off coast of Sweden. BBC, 5. Juni 2012, abgerufen am 7. Juni 2012 (englisch). 
  3. Links zu den Definitionen der einzelnen Reusenarten
Commons: Reusen  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Reuse  – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
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