„Hohenzollern" – Versionsunterschied

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== Die schwäbischen Hohenzollern ==
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== Die rumänischen Hohenzollern ==
== Die rumänischen Hohenzollern ==
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Das Königreich Rumänien existierte von 1881 bis 1947 und entwickelte sich aus dem [[Fürstentum Rumänien]]. Als erster König wirkte [[Karl I. (Rumänien)|Karl I. von Rumänien]]<ref>[http://www.spiegel.de/spiegel/spiegelgeschichte/d-77506761.html Spiegel Geschichte (2011): ''Schwäbischer Export'']</ref>, dessen Proklamation am 26. März 1881 erfolgte. Er wurde bereits 1866 nach [[Alexandru Ioan Cuza]] zweiter Fürst und war der Sohn von Fürst Karl Anton von Hohenzollern-Sigmaringen. Kaiser [[Napoleon III.]] von Frankreich schlug Karl als Regenten vor, und das rumänische Volk sprach sich in einer Abstimmung für den Hohenzoller aus. Der letzte König [[Michael I. (Rumänien)|Michael I.]] wurde am 30. Dezember 1947 zur Abdankung gezwungen. Michael und die Mitglieder seines Hauses tragen seit 2011 nicht mehr den Namen Hohenzollern-Sigmaringen.<ref>[http://www.adz.ro/artikel/artikel/entscheidung-zum-neunzigsten/ Allgemeine Deutsche Zeitung: ''Entscheidung zum Neunzigsten'' (Mai 2011)]</ref>
Das (追記) [[ (追記ここまで)Königreich Rumänien(追記) ]] (追記ここまで) existierte von 1881 bis 1947 und entwickelte sich aus dem [[Fürstentum Rumänien]]. Als erster König wirkte [[Karl I. (Rumänien)|Karl I. von Rumänien]]<ref>[http://www.spiegel.de/spiegel/spiegelgeschichte/d-77506761.html Spiegel Geschichte (2011): ''Schwäbischer Export'']</ref>, dessen Proklamation am 26. März 1881 erfolgte. Er wurde bereits 1866 nach [[Alexandru Ioan Cuza]] zweiter Fürst und war der Sohn von Fürst Karl Anton von Hohenzollern-Sigmaringen. Kaiser [[Napoleon III.]] von Frankreich schlug Karl als Regenten vor, und das rumänische Volk sprach sich in einer Abstimmung für den Hohenzoller aus. Der letzte König [[Michael I. (Rumänien)|Michael I.]] wurde am 30. Dezember 1947 zur Abdankung gezwungen. Michael und die Mitglieder seines Hauses tragen seit 2011 nicht mehr den Namen Hohenzollern-Sigmaringen.<ref>[http://www.adz.ro/artikel/artikel/entscheidung-zum-neunzigsten/ Allgemeine Deutsche Zeitung: ''Entscheidung zum Neunzigsten'' (Mai 2011)]</ref>
* [[Karl I. (Rumänien)|Karl I.]] (* 1839; † 1914), ''Karl von Hohenzollern-Sigmaringen'', als Carol I. Fürst (1866–1881) bzw. König von Rumänien (1881–1914)
* [[Karl I. (Rumänien)|Karl I.]] (* 1839; † 1914), ''Karl von Hohenzollern-Sigmaringen'', als Carol I. Fürst (1866–1881) bzw. König von Rumänien (1881–1914)
* [[Ferdinand I. (Rumänien)|Ferdinand I.]] (* 1865; † 1927), ''Neffe von Karl I.'' König von Rumänien (1914–1927)
* [[Ferdinand I. (Rumänien)|Ferdinand I.]] (* 1865; † 1927), ''Neffe von Karl I.'' König von Rumänien (1914–1927)

Version vom 2. Februar 2015, 23:08 Uhr

Dieser Artikel erläutert das Adelshaus Hohenzollern; zu anderen Bedeutungen siehe Schwäbische Hohenzollern und Hohenzollern (Begriffsklärung).
Das Stammwappen der Hohenzollern

Das Haus Hohenzollern ist eine der bedeutendsten deutschen Dynastien. Das Adelsgeschlecht besteht in der Gegenwart aus der königlichen brandenburgisch-preußischen und der fürstlichen schwäbischen Linie. Die schwäbischen Stammlande im heutigen Baden-Württemberg wurden historisch nachweisbar ab dem 11. Jahrhundert regiert. Der Aufstieg der Hohenzollern im Spätmittelalter war nicht zuletzt ihrer Königstreue gegenüber zunächst den Staufern und später den Luxemburgern zu verdanken. Ein Zweig der Familie hatte ab Anfang des 13. Jahrhunderts die Burggrafschaft Nürnberg beherrscht und ab Anfang des 15. Jahrhunderts die Mark Brandenburg. Die Hohenzollern erlangten zudem ab Anfang des 16. Jahrhunderts die Macht über das Herzogtum Preußen, das ab 1618 in Personalunion mit der Mark geführt wurde.[1] Nach der Erhebung Preußens zum Königreich 1701 stellte die brandenburgisch-preußische Linie des Geschlechts bis 1918 die preußischen Könige. Friedrich Wilhelm I. und Friedrich der Große machten Preußen im 18. Jahrhundert zur europäischen Großmacht. Wilhelm I. wurde nach dem Deutsch-Französischen Krieg im Jahr 1871 der Kaiser im neu geschaffenen Deutschen Reich. Der letzte Kaiser Wilhelm II. wurde infolge der Novemberrevolution und der Ausrufung der Republik am 9. November 1918 zur Abdankung gezwungen.

Die Stammburg Hohenzollern liegt rund 30 Kilometer südlich von Tübingen auf der Gemarkung von Bisingen bei Hechingen im Zollernalbkreis. Auf dem Gebiet des heutigen Regierungsbezirks Tübingen bestanden bis 1849 zwei kleine selbstständige Fürstentümer: das Fürstentum Hohenzollern-Hechingen mit den Stammlanden des Gesamthauses und das Fürstentum Hohenzollern-Sigmaringen, dessen Gebiet ab 1534 beherrscht wurde. Beide hohenzollerischen Fürstentümer fielen 1850 an Preußen und wurden zur Hohenzollernschen Lande. Aus dem Haus Hohenzollern-Sigmaringen kamen außerdem von 1866 bis 1947 die rumänischen Monarchen.

Die Grafen von Zollern

Hauptartikel: Schwäbische Hohenzollern
Die Stammburg Hohenzollern bei Hechingen im Blick von Maria Zell

Die Zollern gehören zu den ältesten und bedeutendsten schwäbischen Hochadelsgeschlechtern. Die Stammlande der Hohenzollern, das heißt ihre ersten größeren Besitzungen, lagen im nördlichen Teil des heutigen Zollernalbkreises.[2] Der Name der Familie lautete über viele Jahrhunderte hinweg Zollern. In den mittelalterlichen Schriften findet sich meist Zoler, Zolr, Zolre oder Zolra.[3] Ab der Mitte des 14. Jahrhunderts kam bei den schwäbischen Hohenzollern allmählich Hohenzolr respektive Hohenzolre in Gebrauch.[4] Der erweiterte Familienname wurde dann ab dem 16. Jahrhundert konsequent verwendet. Die brandenburgisch-preußische Linie nannte sich zunächst von Brandenburg und später von Preußen. Die gemeinsame Abstammung dieser Hohenzollern und der schwäbischen Hohenzollern ist heute herrschende Auffassung. Allerdings führte erst Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg im 17. Jahrhundert beim brandenburgisch-preußischen Familienzweig den Titel Graf von Hohenzollern.[5]

Der Name Zollern könnte sich von Söller ableiten, was so viel wie Höhe bedeutet und auf den 855 m hohen kegelförmigen Burgberg bei Hechingen Bezug nimmt, auf dem sich die Stammburg Hohenzollern befindet. Auf einem Siegel von 1246 ist der Name der Höhenburg als Solre (Berghöhe) geschrieben.[6] Die heutige Burg Hohenzollern ließ Friedrich Wilhelm IV. in der Mitte des 19. Jahrhunderts im Architekturstil der Neugotik erbauen. Sie wird als dritte Burg bezeichnet und gehört bis heute gemeinschaftlich der brandenburgisch-preußischen und der schwäbischen Linie des Geschlechts. Das ursprüngliche Bauwerk wurde 1267 zum ersten Mal genannt und 1423 durch den Bund der schwäbischen Reichsstädte erobert und komplett zerstört.

Urkunden mit Nennung von Familienangehörigen gibt es erst seit Ende des 11. Jahrhunderts: Die bedeutende Monumenta Zollerana von Rudolf von Stillfried-Rattonitz beinhaltet eine große Anzahl von Urkunden und Dokumenten und wurde für Friedrich Wilhelm IV. erstellt. Das Hausarchiv der Familie auf Burg Hohenzollern enthält weitere historische Belege. Die früheste Nennung der Familie findet sich mit „Burchardus et Wezil de Zolorin occiduntur" in der Chronik von Berthold von Reichenau, wo zwei im Jahr 1061 ums Leben gekommene Männer namens Burchardus und Wezil erwähnt werden. Das Werk des Mönchs schließt chronologisch an die Weltchronik Hermanns von Reichenau an. Über die Herkunft und verwandtschaftlichen Beziehungen der Hohenzollern gibt es keine gesicherten Erkenntnisse. Eine Abstammung von den rätischen Burchardingern, die Ludwig Schmid im 19. Jahrhundert nachzuweisen versuchte, ist nicht belegbar.[7] Die Textstelle Bertholds von Reichenau ist für Historiker ebenfalls nicht unproblematisch, da in der Quelle genauere Umstände des Geschehnis nicht dargelegt werden und die Genannten zudem nicht als Grafen bezeichnet werden. Seit der Mitte des 19. Jahrhunderts stehen die beiden Hohenzollern als die ersten sicher bezeugten Vorfahren am Anfang der Familiengeschichte. Der Tübinger Professor Martin Crusius bemerkte bereits am Ende des 16. Jahrhunderts, was im Originaltext in lateinischer Sprache verfasst wurde:[8]

„Burckhard und Wezil von Zolorin kommen um. So ist dieses in Hermann des Contract Chronik beygefügt. Es steht unten nichts darbey, weder die Ursach, noch sonst etwas, daraus man erkennen könnte, dass es Grafen von Zollern gewesen wären."

Adelbert von Zollern stiftete 1095 auf seinem Gut im Schwarzwald das Kloster Alpirsbach, wo Friedrich I. von Zollern († vor 1125), genannt Maute, als erster Vogt wirkte. Durch den Einsatz Friedrichs I. für den salischen Kaiser Heinrich V. wurden die Hohenzollern auf der Reichsebene wahrgenommen. Der Graf hielt sich am Hofe des Herrschers auf und war bei Regierungsgeschäften des Reiches und im Investiturstreit aktiv. Der Hohenzoller befand sich 1111 im Gefolge Heinrichs V. bei der Kaiserkrönung durch Papst Paschalis II. Zu dieser Zeit wurden Friedrich I. Grafenrechte im Scherragau übertragen, und Friedrich wurde nunmehr zum Leitnamen der Hohenzollern.[12] Während der Regentschaft Friedrichs I. bestand die Grafschaft aus den territorial getrennten Gebieten um die Burgen Zollern, Hohenberg, Haigerloch, Schalksburg und Rotenburg. Nach dem Tode Mautes erhielt sein Sohn Friedrich II. die Burgen Zollern, Schalksburg und eine Burg unweit von Mühlheim. Der andere Sohn Burkhard, fortan Graf von Zollern-Hohenberg, erbte die Burgen Hohenberg, Haigerloch und Rotenburg. Die von Burkhard begründete Linie erlosch 1486; sie wird häufig als eigenständiges Geschlecht mit dem Adelsnamen Hohenberg betrachtet.

Friedrich III. von Zollern war ein treuer Gefolgsmann der Stauferkaiser Friedrich I. und Heinrich VI. und heiratete um 1185 Sophia von Raabs, die Tochter des Nürnberger Burggrafen Konrad II. von Raabs. Nach dem Tod seines Schwiegervaters, der keine männlichen Nachkommen hinterließ, wurde Friedrich III. von Kaiser Heinrich VI. mit der Burggrafschaft Nürnberg belehnt und nannte sich Friedrich I. von Nürnberg-Zollern. Seine Söhne teilten die Besitzungen untereinander auf. Der ältere Konrad I. erhielt um 1218 die Burggrafschaft Nürnberg. Er begründete die fränkische Linie der Hohenzollern, aus der später die brandenburgisch-preußische Linie hervorging. Der jüngere Bruder Friedrich IV. (II.) stiftete die schwäbische Linie.[13]

Die fränkischen Hohenzollern

Die Burggrafen von Nürnberg

Hauptartikel: Burggrafschaft Nürnberg
Das Münster des Klosters Heilsbronn, die Grablege der fränkischen Hohenzollern (2007)
Burg Cadolzburg, ab 1260 der Sitz der Burggrafen von Nürnberg (2003)

Die Nachkommen von Konrad I. von Nürnberg (* um 1186; † um 1260/1261), Sohn von Friedrich III. von Zollern, waren bis 1427 Burggrafen von Nürnberg. Anfänglich gehörten zur Burggrafschaft Nürnberg nur wenige Besitzungen. Die Familie verfügte vielmehr über nutzbare Rechte durch das Reichsamt. Das Territorium konnte ab dem 13. Jahrhundert durch Erwerbungen ausgebaut werden, war am Ende des 14. Jahrhunderts die größte Territorialherrschaft in Franken und hatte am Anfang des 15. Jahrhunderts während der Regentschaft Friedrichs VI. von Nürnberg die größte Ausdehnung. Die Schwägerschaft mit den Abenbergern brachte 1236 die Burg Abenberg und die Cadolzburg ein.[14] Weiterhin übernahmen die Hohenzollern die Schirmherrschaft über das Kloster Heilsbronn, das zwischen 1297 und 1625 die Grablege der Familie war.[15] 1260 kamen sie durch Erbschaft in den Besitz von Bayreuth, 1331 erhielten sie Ansbach, 1340 Kulmbach und die Plassenburg. Burggraf Friedrich V. wurde von Kaiser Karl IV. aus dem Haus Luxemburg 1363 in den Reichsfürstenstand erhoben und war Inhaber eines Fahnlehens.[16]

Im Jahr 1427 wurden das Nürnberger Burggrafenamt und die Burggrafenburg veräußert. Aus den nicht verkauften Gebieten der Burggrafschaft Nürnberg konnten sich die späteren Fürstentümer Bayreuth und Ansbach entwickeln, die von Hohenzollern regiert wurden. Johann III. von Nürnberg (* um 1369; † 1420) wurde 1398 erster Markgraf von Brandenburg-Kulmbach (ab 1604 Brandenburg-Bayreuth). Sein Bruder Friedrich VI. von Nürnberg (* 1371; † 1440) war ab 1398 der erste Markgraf von Brandenburg-Ansbach. Die beiden Fürstentümer wurden mehrfach in Personalunion regiert. Die Markgrafen von Brandenburg-Kulmbach sowie Brandenburg-Ansbach führten weiterhin den Burggrafentitel und unterstrichen damit die Herkunft ihres Herrscherhauses. Georg der Fromme (* 1484, † 1543), Markgraf von Brandenburg-Ansbach erwarb 1523 das Herzogtum Jägerndorf, in welchem die Hohenzollern 1623 als Regenten abgelöst wurden. Das Fürstentum Ansbach wurde 1806 ein Teil des Königreichs Bayern, das Fürstentum Bayreuth 1810.

Als Burggrafen der fränkischen Linie herrschten:

Die Markgrafen von Brandenburg-Ansbach

Hauptartikel: Fürstentum Ansbach

Die Markgrafen von Brandenburg-Kulmbach (Bayreuth)

Hauptartikel: Fürstentum Bayreuth

Die Herzöge von Brandenburg-Jägerndorf

Hauptartikel: Herzogtum Jägerndorf

Die brandenburgischen Hohenzollern

Die Kurfürsten und Markgrafen von Brandenburg

Hauptartikel: Mark Brandenburg
Johann Sigismund, Kurfürst von Brandenburg und Herzog von Preußen

Am Anfang des 13. Jahrhunderts trennten sich von den schwäbischen Hohenzollern die fränkischen Hohenzollern ab. Die brandenburgischen Hohenzollern spalteten sich wiederum von den fränkischen Hohenzollern am Anfang des 15. Jahrhunderts ab. Friedrich VI. von Nürnberg (* 1371; † 1440), der spätere Markgraf Friedrich I. von Brandenburg, erhielt von König Sigismund aus dem Haus Luxemburg die Mark Brandenburg da er unter anderem maßgebliche finanzielle Hilfe bei dessen Wahl zum römisch-deutschen König leistete. Der Graf wirkte ab 1411 als Hauptmann und Verwalter in der Mark Brandenburg, jedoch ohne Kurfürsten- und Erzkämmererwürde. Die Mark Brandenburg war bei der Übernahme Friedrichs VI. äußerst schwierig zu regieren. Eine Vielzahl von Adeligen strebte Macht an und die Zahl der Fehden war groß. Der Hohenzoller stellte die zentrale Gewalt her und wurde auf dem Konzil von Konstanz 1415 Markgraf und erhielt die Kurfürstenwürde.[17] Albrecht Achilles regelte 1473 mit der Dispositio Achillea die Herrschaftsnachfolge. Sein Enkel Joachim I. Nestor verursachte allerdings mit der Schaffung der Markgrafschaft Brandenburg-Küstrin mit Johann als Regenten zwischen 1535 und 1571 eine Erbteilung. Joachims I. Enkel hatte ähnliche Bestrebungen, die Joachim Friedrich nicht akzeptieren konnte. Durch den Geraer Hausvertrag legte er 1599 die Primogenitur und Unteilbarkeit der Mark endgültig fest.

  1. Friedrich I., auch Friedrich VI. von Nürnberg (1412–1440)
    1. Friedrich II. (1440–1471)
    2. Albrecht Achilles (1471–1486), Dispositio Achillea
      1. Johann Cicero (1486–1499)
        1. Albrecht IV. von Brandenburg (1499–1513)
        2. Joachim I. Nestor (1499–1535)
          1. Joachim II. Hector (1535–1571)
            1. Johann Georg (1571–1598), danach Geraer Hausvertrag
              1. Joachim Friedrich (1598–1608), Administrator des Herzogtums Preußen
                1. Johann Sigismund (1608–1619), ab 1618 Herzog von Preußen

Die Markgrafen von Brandenburg-Küstrin

  1. Johann von Brandenburg-Küstrin (1535–1571), Sohn von Joachim I. Nestor

Die brandenburgisch-preußischen Hohenzollern

Die Herzöge und Könige in und von Preußen

Preußen im Deutschen Reich nach dem Ersten Weltkrieg in dunkelblauer Farbe (1918)

Das Herzogtum Preußen wurde 1525 durch Umwandlung des Deutschordensstaates in ein weltliches Fürstentum geschaffen, das ein Lehen des Königreichs Polen war. Das Lehnsverhältnis endete erst 1667 mit dem Vertrag von Wehlau. Albrecht von Preußen war der letzte Hochmeister des Deutschen Ordens und der erste Herzog von Preußen. Er entstammte der ansbachschen Linie der fränkischen Hohenzollern. Die Herrschaft in der Mark Brandenburg wurde vor der Entstehung des Herzogtums Preußen von Verwandten bereits über 100 Jahre ausgeübt. Johann Sigismund von Brandenburg war seit 1608 der Kurfürst von Brandenburg und wurde 1618 ebenfalls Herzog von Preußen. Somit waren die Mark Brandenburg und das Herzogtum Preußen (Ostpreußen) nunmehr im Besitz eines einzigen Hohenzollers und wurden in Personalunion geführt. Bereits im Jahr 1614 wurde zudem der Jülich-Klevische Erbfolgestreit beendet und im Vertrag von Xanten festgelegt, dass der Kurfürst von Brandenburg das Herzogtum Kleve, die Grafschaft Mark und die Grafschaft Ravensberg erhalten soll. Brandenburg-Preußen bezeichnet die gesamten Herrschaftsgebiete zwischen 1618 und 1701 und wurde später Preußen genannt. Die Territorien lagen teils innerhalb, teils außerhalb des Heiligen Römischen Reiches.

Die Hohenzollern regierten sodann ab 1701 das Königreich Preußen.[18] Die brandenburgisch-preußischen Besitzungen waren anfangs nur durch die Person des Kurfürsten verbunden. Durch seine Selbstkrönung in Königsberg erhob Kurfürst Friedrich III. von Brandenburg das Herzogtum zum Königreich Preußen und sich zum König Friedrich I. in Preußen. Der Königstitel beschränkte sich auf das vorherige Herzogtum Preußen; dieses war anders als die Mark Brandenburg nicht Teil des Heiligen Römischen Reiches. Im Laufe des 18. Jahrhunderts wurden die Landesteile zusammengeführt, sodass ein Einheitsstaat entstehen konnte, für den sich der Name Preußen einbürgerte. Aus den kurfürstlich-brandenburgischen Institutionen wurden königlich-preußische. Polen hatte noch die Hoheit über das spätere Westpreußen, was die Benennung König von Preußen für den Regenten nicht möglich machte.

Friedrich Wilhelm I., genannt der Soldatenkönig, übernahm 1713 die Regierung und machte den preußischen Staat durch Aufrüstung zur Militärmacht. Sein Sohn Friedrich der Große nutzte das militärische Potenzial und gelangte durch die zwischen 1740 und 1763 geführten Schlesischen Kriege an Schlesien und die Grafschaft Glatz. Bei der ersten polnischen Teilung 1772 erhielt er zudem große Teile Westpreußens und konnte sich somit König von Preußen nennen. Der Wiener Kongress 1815 brachte während der Regentschaft Friedrichs Wilhelm III. nach den Napoleonischen Kriegen mit dem Rheinland und Westfalen weitere wichtige Gebiete zu Preußen. Zu dieser Zeit gab es auch gewaltige nationalökonomische Veränderungen. Im Zuge der Stein-Hardenbergschen Reformen wurde 1810 die Gewerbefreiheit eingeführt, das Oktoberedikt hob die Erbuntertänigkeit auf. In Preußen vollzog sich die Industrielle Revolution, wobei bestimmte Regionen des Landes ökonomisch dominant wurden.

Nach dem Deutschen Krieg von 1866 erhielt Preußen Hannover, Schleswig, Holstein, Nassau, Sachsen und Kurhessen als Provinzen. Preußen hatte die Vormachtstellung, und so wurde Wilhelm I. 1871 der erste Kaiser im neu geschaffenen Deutschen Reich, dessen mit Abstand größter Teil Preußen fortan war. Auf Anraten Otto von Bismarcks wurde die Bezeichnung deutscher Kaiser anstelle von Kaiser von Deutschland gewählt.[19] Der Kaiser sollte als primus inter pares unter den deutschen Bundesfürsten angesehen werden. Großherzog Friedrich I. von Baden umging aus Rücksicht auf Wilhelm bei der Kaiserproklamation die heikle Problematik. Er rief bei der Zeremonie am 18. Januar 1871 „Seine Kaiserliche und Königliche Majestät, Kaiser Wilhelm, lebe hoch". Nach der kurzen Regentschaft Friedrichs III. folgte am 15. Juni 1888 Wilhelm II. als deutscher Kaiser. Wilhelm II. strebte eine Großmachtstellung an und forcierte die koloniale Expansion. Die Ermordung des österreichischen Thronfolgers Franz Ferdinand setzte Ereignisse in Gang, die im Jahr 1914 zum Ersten Weltkrieg führten. Die Monarchie endete im Deutschen Reich am 9. November 1918 mit der Ausrufung der Republik in Berlin und der späteren Abdankung Wilhelms II. Der Kaiser unterzeichnete die Abdankungsurkunde am 28. November 1918[20] im niederländischen Exil, wo er später, bis zu seinem Tode, Haus Doorn bewohnte. Kronprinz Wilhelm wurde von der niederländischen Regierung auf der Insel Wieringen untergebracht und unterschrieb am 1. Dezember 1918 eine Abdankungserklärung. Nach Deutschland konnte Wilhelm im Jahr 1923 zurückkehren.

Galerie

Die Könige in und von Preußen in chronologischer Reihenfolge:

Die Markgrafen von Brandenburg-Schwedt

Hauptartikel: Brandenburg-Schwedt

Die Herrschaft Schwedt wurde 1688 einem Sohn des Großen Kurfürsten Friedrich Wilhelm gegeben, der sich Philipp Wilhelm, Markgraf von Brandenburg-Schwedt nannte. Nachdem die Linie 1788 erloschen war, fiel Schwedt an Preußen.

  1. Philipp Wilhelm, Prinz in Preußen, Markgraf zu Brandenburg (1688–1711), Sohn des Kurfürsten Friedrich Wilhelm
    1. Friedrich Wilhelm, Prinz in Preußen, Markgraf zu Brandenburg (1731–1771)
    2. Friedrich Heinrich, Prinz von Preußen, Markgraf zu Brandenburg (1771–1788)

Die Hohenzollern seit dem Ende der Monarchie

Wenige Tage nach der Novemberrevolution im Jahr 1918 wurde das Vermögen der Hohenzollern beschlagnahmt und vom preußischen Finanzministerium verwaltet. In der Auseinandersetzung um die sogenannte Fürstenenteignung verhandelte die Familie bis 1926 mit dem preußischen Staat. Der Staat Preußen behielt 75 Schlösser, die Hohenzollern bekamen 39 Gebäude zurück. Die Mehrheit der erhaltenen Gebäude wurde allerdings im Zweiten Weltkrieg zerstört. Heute verfügt die brandenburgisch-preußische Linie lediglich noch über zwei Drittel der Burg Hohenzollern.

Mit der Weimarer Verfassung wurden 1919 in ganz Deutschland die Vorrechte der Geburt respektive des Standes aufgehoben. Seit der Abschaffung der Sonderrechte und Titel des deutschen Adels heißen die brandenburgisch-preußischen Hohenzollern mit bürgerlich-rechtlichem Familiennamen Prinz beziehungsweise Prinzessin von Preußen. Chef des Familienzweiges und zugleich des Gesamthauses ist seit 1994 Georg Friedrich Prinz von Preußen. Er wurde als Sohn von Louis Ferdinand von Preußen junior und dessen Gemahlin Donata geboren. Georg Friedrich folgte seinem Großvater Louis Ferdinand von Preußen und seinem Urgroßvater Wilhelm von Preußen als Familienoberhaupt. Der Prinz vermählte sich im August 2011 mit Sophie Prinzessin von Isenburg, die ihm 2013 zwei Söhne gebar. Friedrich Wilhelm von Preußen, der älteste Sohn von Prinz Louis Ferdinand, wurde von der Erbfolge ausgeschlossen, da er nach dem preußischen Hausgesetz keine standesgemäße Ehe einging. Ein wichtiges Ereignis für die Hohenzollern war die Überführung des Sarges Friedrichs des Großen im August 1991 von der Burg Hohenzollern nach Schloss Sanssouci.[21]

Die brandenburgisch-preußischen Hohenzollern
Die Herzöge von Preußen
Name Herrschaft Bemerkungen
Albrecht I. 1525–1568 1. Herzog von Preußen
Albrecht Friedrich 1568–1618 2. Herzog von Preußen, letzter Herrscher aus der preußischen Linie im engeren Sinne
Georg Friedrich d. Ä. 1578–1603 vormundschaftlich für Albrecht Friedrich, auch Markgraf von Ansbach
Joachim Friedrich 1603–1608 alle folgenden Regenten auch Kurfürsten von Brandenburg
Johann Sigismund 1608–1618, danach bis 1619 alleiniger Herzog Personalunion zwischen der Mark Brandenburg und dem Herzogtum Preußen (Belehnung1611, Herzog 1618)
Georg Wilhelm 1619–1640 1618 bis 1701 Brandenburg-Preußen
Friedrich Wilhelm 1640–1688 genannt „Der Große Kurfürst"
Friedrich III. 1688–1701 ab 1701 als Friedrich I. König in Preußen
Die Könige in und von Preußen
Name Herrschaft Bemerkungen
Friedrich I. 1701–1713 genannt „Der schiefe Fritz", erster König in Preußen
Friedrich Wilhelm I. 1713–1740 genannt „Soldatenkönig"
Friedrich II. der Große 1740–1786 genannt „Der alte Fritz"; ab 1740 König in und ab 1772 König von Preußen
Friedrich Wilhelm II. 1786–1797 genannt „Der dicke Lüderjahn" oder „Der dicke Wilhelm"
Friedrich Wilhelm III. 1797–1840 genannt „Der Biedermann auf dem Thron"
Friedrich Wilhelm IV. 1840–1861 genannt „Der Romantiker auf dem Thron"
Wilhelm I. 1861–1871 ab 1867 Inhaber des Bundespräsidiums des Norddeutschen Bundes, ab 1871 Deutscher Kaiser
Deutsche Kaiser und Könige von Preußen
Name Herrschaft Bemerkungen
Wilhelm I. 1871–1888 ab 1861 König von Preußen
Friedrich III. 1888 in Anspielung auf seine Gemahlin VictoriaFriedrich der Brite" genannt, auch „Unser Fritz"
Wilhelm II. 1888–1918 genannt „Der Reisekaiser"
Chef des Hauses Hohenzollern
Name Herrschaft Bemerkungen
Wilhelm II. 1918–1941 vormals Deutscher Kaiser
Wilhelm 1941–1951 vormals Deutscher Kronprinz
Louis Ferdinand 1951–1994 „Kaiserliche und Königliche Hoheit"
Georg Friedrich seit 1994 „Königliche Hoheit" (Königreich Preußen)

Die schwäbischen Hohenzollern

Hauptartikel: Schwäbische Hohenzollern

Die schwäbischen Hohenzollern gehörten im 13. Jahrhundert zu den mächtigsten Familien im süddeutschen Raum. Die von Friedrich IV. von Zollern-Hohenzollern (* um 1188; † um 1255) begründete Linie entstand zeitgleich mit dem fränkischen Familienzweig. Die fränkischen Hohenzollern respektive später die brandenburgisch-preußischen Hohenzollern entwickelten sich nunmehr unabhängig von den schwäbischen Hohenzollern, womit die gemeinsame Geschichte der beiden heutigen Familien von Preußen und von Hohenzollern ihr Ende fand.

Um 1170 spaltete sich vom Gesamthaus Hohenzollern die Linie Zollern-Hohenberg ab, deren Stammburg bei Deilingen lag.[22] Die Hohenberger regierten vom 12. bis 14. Jahrhundert Haigerloch. 1497 erhielten die Grafen von Zollern Haigerloch nachdem die Herrschaft bereits 1488 an die Familie verpfändet wurde. Im 13. Jahrhundert trennten sich die Linie Zollern-Zollern und die Schalksburger Linie mit dem Begründer Friedrich I. von Zollern-Schalksburg. In historischen Quellen wird der Graf wegen seiner Gemahlin, der Udilhild von Merkenberg, auch als Friedrich I. von Merkenberg bezeichnet. Als Ergebnis der Erbteilung von 1288 wurde somit die Herrschaft Schalksburg mit Balingen und ebenfalls Mühlheim vom Kernbesitz abgetrennt.[23] [24] Mühlheim wurde 1392 an die Herren von Weitingen verkauft, Schalksburg 1403 an Württemberg. Die Schalksburger Linie erlosch bereits wieder 1408.

Im 14. Jahrhundert bildeten sich die Straßburger Linie und die Schwarzgräfliche Linie, die jedoch 1412 erlosch. Der Besitz der Straßburger Linie wurde 1402 zwischen Friedrich XII., genannt der Öttinger, und seinem Bruder Eitel Friedrich I. aufgeteilt. Nach dem Aussterben der Schwarzgräflichen Linie kam es zwischen den Brüdern zu Erbstreitigkeiten, die zu einer Fehde führten. Der Öttinger hatte finanzielle Probleme und verlor deshalb seinen gesamten Besitz. Das Rottweiler Hofgericht sprach 1418 gegen den Grafen die Reichsacht aus mit der Konsequenz, dass die Burg Hohenzollern 1423 durch die schwäbischen Reichsstädte zerstört wurde.[25] Sein Bruder Eitel Friedrich I. verpfändete zwar auch Besitzungen an Württemberg, konnte diese später aber wieder zurückerlangen. Die Stammburg wurde ab 1454 durch dessen Sohn Jobst Nikolaus I. mit brandenburgischer und habsburgischer Unterstützung wiederhergestellt. In der Mitte des 16. Jahrhunderts verfügten die Hohenzollern erneut über größeren Besitz. Die Grafschaft Zollern wurde 1534 durch Karl I. um die Grafschaften Sigmaringen und Veringen vergrößert. Kaiser Karl V. aus dem Haus Habsburg war 1516 der Taufpate von Karl I. Die Familie hatte wieder signifikanten Einfluss erlangt und war auch auf der Reichsebene aktiv.

Die Besitzungen wurden 1576 aufgrund einer Erbteilung in Hohenzollern-Hechingen, Hohenzollern-Sigmaringen und Hohenzollern-Haigerloch geteilt. Ein Jahr zuvor wurde 1575 mit dem ersten Zollerischen Hausgesetz die Primogenitur festgelegt. Der Vorrang des Erstgeborenen verhinderte zukünftige Teilungen des Besitzes und schaffte territoriale Stabilität. Hohenzollern-Hechingen zählte zum Allodialbesitz der Familie, bei Hohenzollern-Sigmaringen handelte es sich um ein Lehen von Österreich. Die Herrschaft Haigerloch, die 1767 der Linie Hohenzollern-Sigmaringen zufiel, zählte zum Eigengut. Die politische Nähe zu den Habsburgern führte 1623 zur Erhebung in den Reichsfürstenstand. Die Grafschaften respektive Fürstentümer gehörten bis zur Auflösung des Heiligen Römischen Reiches im Jahr 1806 zum Schwäbischen Reichskreis.

Die Stammlande der Hohenzollern wurden von folgenden Grafen regiert:

Die Fürsten von Hohenzollern-Hechingen

Hauptartikel: Hohenzollern-Hechingen
Klosterkirche Hechingen-Stetten, einst die Erbgrablege der schwäbischen Hohenzollern

In den Grenzen von Hohenzollern-Hechingen befand sich die Burg Hohenzollern, der Stammsitz der Hohenzollern. Die Grafschaft respektive das Fürstentum existierte ab dem 11. Jahrhundert erst als Grafschaft (Hohen)Zollern, ab 1576 als Grafschaft Hohenzollern-Hechingen und ab 1623 als Fürstentum Hohenzollern-Hechingen. Bei der vorherigen Grafschaft Zollern handelte es sich um verstreute Besitzungen, die sich zu einem zusammenhängenden Gebiet entwickeln mussten. Das Fürstentum Hohenzollern-Hechingen veränderte sich kaum mehr. Eitel Friedrich I. (IV.) (* 1545; † 1605) begründete die Linie Hohenzollern-Hechingen und führte den Familienzweig der ursprünglichen Hohenzollern fort. Johann Georg (* 1577; † 1623), der Sohn Eitel Friedrichs, wurde 1623 von Kaiser Ferdinand II. in den Reichsfürstenstand erhoben. Der letzte regierende Fürst Konstantin dankte 1849 ab mit der Folge, dass das Territorium 1850 ein Teil von Preußen wurde.

Als Regenten von Hohenzollern-Hechingen wirkten:

Die Fürsten von Hohenzollern-Sigmaringen

Hauptartikel: Hohenzollern-Sigmaringen
Schloss Sigmaringen, das Residenzschloss der Fürsten von Hohenzollern-Sigmaringen
Karte der Hohenzollernschen Lande von 1930 (Teil von Preußen)

Parallel zu Hohenzollern-Hechingen entstand 1576 die Grafschaft Hohenzollern-Sigmaringen mit Karl II. (* 1547; † 1606) als ersten Regenten. Die Erhebung zum Fürstentum wurde 1623 ausgesprochen, und Johann wurde der erste Fürst. Als letzter Regent wirkte bis 1849 Karl Anton. 1850 fiel Hohenzollern-Sigmaringen ebenso wie Hohenzollern-Hechingen an Preußen und wurde danach Teil der Hohenzollernschen Lande; 1873 wurde der Landeskommunalverband in Sigmaringen zur Selbstverwaltung geschaffen. Karl Antons ältesten Sohn Leopold wurde der spanische Thron angeboten, was als Grund für den Deutsch-Französischen Krieg diente. Bei den schwäbischen Hohenzollern existiert in der Gegenwart nur noch die Linie Hohenzollern-Sigmaringen mit Karl Friedrich von Hohenzollern als Chef des Hauses. Die Linie Hohenzollern-Hechingen wurde ab der Mitte des 19. Jahrhunderts nicht fortgeführt. Aus diesem Grunde wird bei Hohenzollern-Sigmaringen der Zusatz Sigmaringen beim Namen weggelassen. In der wilhelminischen Epoche stand das Fürstengeschlecht im gesellschaftlichen Rang gleich nach der deutschen Kaiserfamilie.[27] Bis heute befinden sich Schloss Sigmaringen, ein Drittel-Anteil der Burg Hohenzollern, Schloss Umkirch, das Jagdschloss Josefslust und Schloss Krauchenwies im Eigentum des Fürstenhauses. Weiterhin besitzt ein Seitenzweig die Burg Namedy.

Die Regenten von Hohenzollern-Sigmaringen waren:

Die Chefs des fürstlichen Hauses Hohenzollern seit 1869 sind:

Die Grafen von Hohenzollern-Haigerloch

Hauptartikel: Hohenzollern-Haigerloch

Die Grafschaft Hohenzollern-Haigerloch bestand von 1576 bis 1767. Danach fiel das Gebiet an Hohenzollern-Sigmaringen und blieb dauerhaft ein Teil des Fürstentums.

Die rumänischen Hohenzollern

Hauptartikel: Königreich Rumänien

Das Königreich Rumänien existierte von 1881 bis 1947 und entwickelte sich aus dem Fürstentum Rumänien. Als erster König wirkte Karl I. von Rumänien [28] , dessen Proklamation am 26. März 1881 erfolgte. Er wurde bereits 1866 nach Alexandru Ioan Cuza zweiter Fürst und war der Sohn von Fürst Karl Anton von Hohenzollern-Sigmaringen. Kaiser Napoleon III. von Frankreich schlug Karl als Regenten vor, und das rumänische Volk sprach sich in einer Abstimmung für den Hohenzoller aus. Der letzte König Michael I. wurde am 30. Dezember 1947 zur Abdankung gezwungen. Michael und die Mitglieder seines Hauses tragen seit 2011 nicht mehr den Namen Hohenzollern-Sigmaringen.[29]

  • Karl I. (* 1839; † 1914), Karl von Hohenzollern-Sigmaringen, als Carol I. Fürst (1866–1881) bzw. König von Rumänien (1881–1914)
  • Ferdinand I. (* 1865; † 1927), Neffe von Karl I. König von Rumänien (1914–1927)
  • Michael I. (* 1921), Enkel von Ferdinand I., Sohn von Karl II. König von Rumänien (1927–1930)
  • Karl II. (* 1893; † 1953), als Carol II. König von Rumänien (1930–1940)
  • Michael I. (* 1921), erneut König von Rumänien (1940–1947). Er ist der Chef der rumänischen Hohenzollern. Als Nachfolgerin wurde seine älteste Tochter Margarita (* 1949) bestimmt. Danach stehen Helena (* 1950) und Nicholas (* 1985) bereit.[30] Helena ist die zweite Tochter Michaels, Nicholas ihr einziger Sohn.

Bauwerke der Hohenzollern

Bedeutende Gebäude der brandenburgisch-preußischen und schwäbischen Familienzweige:

Wappen

Das Stammwappen der Hohenzollern zeigt einen von Silber und Schwarz gevierteilten Schild (Zollernvierung). Auf dem Helm mit schwarz-silbernen Decken ist ein wie der Schild bezeichneter Brackenkopf zu sehen.

Bekannte Personen in der Moderne

Königliches Haus Hohenzollern

Louis Ferdinand von Preußen (1907–1994), der Enkel des letzten Kaisers, mit seiner Gattin Kira (1938)
Georg Friedrich Prinz von Preußen, der Chef des Gesamthauses Hohenzollern

Königliches Haus Hohenzollern

Fürstliches Haus Hohenzollern

Siehe auch

Quelleneditionen

  • Rudolf von Stillfried-Rattonitz, Traugott Märcker: Monumenta Zollerana – Urkunden-Buch zur Geschichte des Hauses Hohenzollern. 9 Bände. Berlin, 1852–1890
    • Band 1: Urkunden der schwäbischen Linie 1095–1418. Berlin 1852.
    • Band 2: Urkunden der fränkischen Linie 1235–1332. Berlin 1856.
    • Band 3: Urkunden der fränkischen Linie 1332–1363. Berlin 1857.
    • Band 4: Urkunden der fränkischen Linie 1363–1378. Berlin 1858.
    • Band 5: Urkunden der fränkischen Linie 1378–1398. Berlin 1859.
    • Band 6: Urkunden der fränkischen Linie 1398–1411. Berlin 1860.
    • Band 7: Urkunden der fränkischen Linie 1411–1417. Berlin 1861.
    • Band 8: Ergänzungen und Berichtigungen zu Bd. 2–7. Hrsg. von Jul. Grossmann und Martin Scheins. Berlin 1866.
    • (Band 9): Register zu Bd. 2–7 der Monumenta Zollerana. Berlin 1856.

Literatur

  • Henry Bogdan: Les Hohenzollern : La dynastie qui a fait l'Allemagne (1061-1918). Librairie Académique Perrin, Paris 2010, ISBN 2262028516.
  • Christopher Clark: Iron Kingdom. The Rise and Downfall of Prussia, 1600–1947. Allen Lane, London u. a. 2006, ISBN 0-7139-9466-5. (In deutscher Sprache: Preußen. Aufstieg und Niedergang. 1600–1947. Deutsche Verlags-Anstalt, München 2007, ISBN 978-3-421-05392-3).
  • Karl Friedrich Eisele: Studien zur Geschichte der Grafschaft Zollern und ihrer Nachbarn. Kohlhammer, Stuttgart 1956
  • Dino Heicker: Die Hohenzollern: Geschichte einer Dynastie. Berlin 2012, ISBN 978-3-86964-052-5.
  • Otto Hintze: Die Hohenzollern und ihr Werk. 1915. (Neuauflage: Steiger, Moers 1980, ISBN 3-921564-18-2)
  • Fritz Kallenberg (Hrsg.): Hohenzollern. Kohlhammer, Stuttgart 1996
  • Uwe Klußmann: Die Hohenzollern: Preußische Könige, deutsche Kaiser. Deutsche Verlags-Anstalt, München 2011, ISBN 978-3-421-04539-3.
  • Hubert Krins: Das Fürstenhaus Hohenzollern. Lindenberg Kunstverlag Fink, 2. Auflage 2013, ISBN 3898702197.
  • Frank-Lothar Kroll: Die Hohenzollern. C. H. Beck, München 2008, ISBN 978-3-406-53626-7. (Rezension)
  • Frank-Lothar Kroll: Preußens Herrscher: von den ersten Hohenzollern bis Wilhelm II. C. H. Beck, München 2009, ISBN 978-3-406-54129-2.
  • Michael Kroner: Die Hohenzollern als Könige von Rumänien. Lebensbilder von vier Monarchen 1866–2004. Johannis Reeg Verlag, Heilbronn 2004, ISBN 3-937320-30-X.
  • Heinrich Frhr. v. Massenbach: Die Hohenzollern einst und jetzt. Die königliche Linie in Preußen, die schwäbische Linie in Hohenzollern. 15. Auflage. Schleching 1994.
  • Walter Henry Nelson: Die Hohenzollern - Reichsgründer und Soldatenkönige. München 1972. (2. Auflage. München 1998, ISBN 3-424-01340-4)
  • Wolfgang Neugebauer: Die Hohenzollern. 2 Bde., Berlin/ Köln 1996–2003, Bd.1, ISBN 3-17-012096-4, Bd. 2, ISBN 3-17-012097-2.
  • Wolfgang Neugebauer: Die Geschichte Preußens: Von den Anfängen bis 1947. München 2006, ISBN 3-492-24355-X.
  • Friedrich Wilhelm Prinz von Preußen: Das Haus Hohenzollern 1918–1945. Langen Müller, München/ Wien 1985, ISBN 3-7844-2077-X.
  • Wilfried Schöntag: Hohenzollern. In: Meinrad Schaab: Handbuch der baden-württembergischen Geschichte. Die Territorien im Alten Reich, Bd. 2, Stuttgart 1995, ISBN 3-608-91466-8
  • Johannes Schultze, Rudolf Seigel, Günther Schuhmann: Hohenzollern. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 9, Duncker & Humblot, Berlin 1972, ISBN 3-428-00190-7, S. 496–501 (Digitalisat ).
  • Rudolf von Stillfried-Alcántara (Stillfried-Rattonitz): Beschreibung und Geschichte der Burg Hohenzollern. Berlin 1870. (in einer Neufassung herausgegeben von Ulrich Feldhahn, Berlin Story Verlag, Berlin 2006, ISBN 3-929829-55-X)
Commons: Haus Hohenzollern  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Johannes Schultze, Rudolf Seigel, Günther Schuhmann: Hohenzollern. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 9, Duncker & Humblot, Berlin 1972, ISBN 3-428-00190-7, S. 496–501 (Digitalisat ).
  2. Dino Heicker: Die Hohenzollern: Geschichte einer Dynastie. Berlin 2012, S. 8 und Konrad Theiss (Hrsg.): Der Zollernalbkreis, Stuttgart 1989
  3. E. v. Cosel: Geschichte des preußischen Staates und Volkes unter den Hohenzoller'schen Fürsten. Duncker & Humblot, Leipzig 1869, S. 6–7 (online auf: books.google.de [abgerufen am 15. November 2013]). 
  4. Rudolf von Stillfried-Rattonitz, Traugott Märcker: Hohenzollerische Forschungen. Theil 1: Schwaebische Forschung. Reimarus, Berlin 1847, S. 124 (online auf: books.google.de [abgerufen am 15. November 2013]). 
  5. Carl Wilhelm von Lancizolle: Geschichte der Bildung des preußischen Staats. Erster Theil (1828) (Markierte Textstelle)
  6. Adolph Friedrich Riedel: Geschichte des preußischen Königshauses
  7. Johannes Schultze, Rudolf Seigel, Günther Schuhmann: Hohenzollern. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 9, Duncker & Humblot, Berlin 1972, ISBN 3-428-00190-7, S. 496–501 (Digitalisat ).
  8. Rudolf Seigel: Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte (2010), S. 57
  9. Hans Jänichen: Grafen von Hohenberg. Neue Deutsche Biographie (1972)
  10. Rudolf von Stillfried-Rattonitz, Traugott Märcker: Hohenzollerische Forschungen. Theil 1: Schwaebische Forschung., Reimarus, Berlin 1847, S. 108 ff.
  11. Adolph Friedrich Riedel: Die Ahnherren des preußischen Königshauses bis gegen Ende des 13. Jahrhunderts., S. 64 ff. (1854)
  12. Wilfried Schöntag: Hohenzollern. In: Meinrad Schaab: Handbuch der baden-württembergischen Geschichte. Die Territorien im Alten Reich, Bd. 2, Stuttgart 1995, S. 362
  13. Table of the House of Hohenzollern (Familienmitglieder der brandenburgisch-preußischen Linie)
  14. Dino Heicker: Die Hohenzollern: Geschichte einer Dynastie. Berlin 2012, S. 15.
  15. Zeitschrift für fränkische Landeskunde und Kulturpflege: Heilsbronn und der Aufstieg der Hohenzollern, S. 239
  16. Johannes Schultze, Rudolf Seigel, Günther Schuhmann: Hohenzollern. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 9, Duncker & Humblot, Berlin 1972, ISBN 3-428-00190-7, S. 496–501 (Digitalisat ).
  17. Kompetenzzentrum Konstanzer Konzil: Die Belehnung des Burggrafen von Nürnberg Friedrich VI. von Zollern mit der Mark Brandenburg
  18. Brockhaus Conversations-Lexikon Bd. 3., Amsterdam 1809, S. 489-493.
  19. Tim Ostermann: Die verfassungsrechtliche Stellung des deutschen Kaisers. Dissertation 2009
  20. Bundeszentrale für politische Bildung: Wortlaut der Abdankungsurkunde Wilhelms II. (Beitrag aus dem Jahr 2013)
  21. Der Spiegel 33/1991:Aktion Sarg und Asche
  22. Hans Jänichen: Hohenberg, Grafen von. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 9, Duncker & Humblot, Berlin 1972, ISBN 3-428-00190-7, S. 477 f. (Digitalisat ).
  23. Rudolf von Stillfried-Rattonitz, Traugott Märcker: Hohenzollerische Forschungen. Theil 1: Schwaebische Forschung. Reimarus, Berlin 1847, S. 136
  24. Wilfried Schöntag: Hohenzollern. In: Meinrad Schaab: Handbuch der baden-württembergischen Geschichte. Die Territorien im Alten Reich, Bd. 2, Stuttgart 1995, S. 367
  25. Domänenarchiv Hohenzollern-Hechingen, Landesarchiv Baden-Württemberg (Zusammenfassung der Geschichte)
  26. Eduard Schwarzmann: Karl I., Graf zu Hohenzollern-Sigmaringen und Veringen. Sigmaringen 1859 , S. 15
  27. Hubert Krins: Das Fürstenhaus Hohenzollern. 2. Auflage. 2013, S. 2.
  28. Spiegel Geschichte (2011): Schwäbischer Export
  29. Allgemeine Deutsche Zeitung: Entscheidung zum Neunzigsten (Mai 2011)
  30. Fundamental Rules Of The Royal Family Of Romania, S. 14 Allgemeine Deutsche Zeitung: Das rumänische Königshaus (Oktober 2012)
Normdaten (Person): GND: 118552856 (lobid, OGND , AKS ) | VIAF: 287228823 | Wikipedia-Personensuche
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