„Stichleitung" – Versionsunterschied
Version vom 2. Februar 2015, 16:05 Uhr
Begriffserklärung bei Bussen
Es gibt ein langes Buskabel, von dem einzelnen Leitungen zu den Geräten abzweigen. Normalerweise sollten diese Stichleitungen eine gewisse Länge nicht überschreiten, da es sonst zu Problemen mit Reflexionen etc kommt.
Als Beispiel ISDN: der S0-Bus geht als Bus an alle Dosen. Ein Telefon, das dort über ein paar Meter Kabel angeschlossen wird, hängt somit an einer Stichleitung. Das geht, wenn die Leitung nur etliche Meter kurz ist, also innerhalb eines Zimmers. Würde man das Telefon aber z.B. über 50m Kabel anschließen, so würde der Bus wahrscheinlich gestört werden. Man müsste in einem solchen Fall die Leitung dann in einer Schlaufe erst zu Telefon hin und dann wieder zurück zur Dose und zu den nächsten Busteilnehmern legen.
Begriffserklärung bei Hochfreuquenzsystemen
Als Stichleitung wird in Hochfrequenz-Systemen eine elektrische Leitung zur Impedanzanpassung, also zur Verbesserung der Einfügedämpfung oder Reduzierung der reflektierten Welle, bezeichnet.
Die Stichleitung kann am Ende offen (open circuit) oder kurzgeschlossen (short circuit) sein.
Sie bewirkt im Smith-Diagramm eine Drehung des Impedanz- bzw. Admittanzpunktes: offenes Leitungsende nach rechts, kurzgeschlossenes nach links.
Die Länge der Stichleitung im Verhältnis zur im Medium spezifischen Wellenlänge {\displaystyle \lambda } bestimmt, "wie weit" diese Drehung erfolgt.
Das englische Wort „stub" ist inzwischen in die deutsche Sprache als „Stub" eingegangen.