„Braunschweig" – Versionsunterschied
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{{Dieser Artikel|beschäftigt sich mit der deutschen Großstadt Braunschweig, zu weiteren Bedeutungen siehe [[Braunschweig (Begriffsklärung)]].}}
{{Infobox Gemeinde in Deutschland
|Art = Stadt
|Wappen = Brunswick Coat of Arms.png
|Breitengrad = 52/16/9/N
|Längengrad = 10/31/16/E
|Lageplan = Lower_Saxony_BS.svg
|Lageplanbeschreibung= Lage der Stadt Braunschweig in Niedersachsen
|Bundesland = Niedersachsen
|Landkreis =
|Höhe = 75
|Fläche = 192.13
|PLZ = 38100–38126
|PLZ-alt = 3300
|Vorwahl = 0531<ref>[http://www.vorwahl-nummer.info/Vorwahl/B/Braunschweig.html Vorwahlverzeichnis von Braunschweig]</ref>
|Kfz = BS
|Gemeindeschlüssel = 03101000
|NUTS = DE911
|LOCODE = DE BWE
|Gliederung = 20 [[Stadtbezirk]]e
|Adresse = Platz der Deutschen Einheit 1<br />38100 Braunschweig
|Website = [http://www.braunschweig.de/ www.braunschweig.de]
|Bürgermeister = [[Gert Hoffmann]]
|Bürgermeistertitel= Oberbürgermeister
|Partei = CDU
}}
[[Datei:Braunschweig Brunswick Loewe mit Dom im Hintergrund.jpg|miniatur|Der [[Braunschweiger Löwe]],<br /> Wahrzeichen der Stadt seit dem Mittelalter]]
[[Datei:Braunschweig Luftaufnahme Innenstadt (2011).JPG|miniatur|Stadtzentrum 2011: Zu erkennen sind u. a. Petritorbrücke mit Kreuzung [[Radeklint]] (Mitte unten), [[St. Petri (Braunschweig)|Petrikirche]] (rechts vom Radeklint), [[Brüdernkirche (Braunschweig)|Brüdernkirche]], [[St. Andreas (Braunschweig)|Andreaskirche]], [[St. Katharinen (Braunschweig)|Katharinenkirche]], [[Braunschweiger Schloss|Schloss]], [[Braunschweiger Dom|Dom]], [[Braunschweiger Rathaus|Rathaus]], [[St. Magni (Braunschweig)|Magnikirche]], [[Staatstheater Braunschweig|Staatstheater]] (links, mittig am Bildrand), [[Herzog Anton Ulrich-Museum]], [[Aegidienkirche (Braunschweig)|Aegidienkirche]], [[Braunschweig Hauptbahnhof]] (rechts oben im Hintergrund).]]
[[Datei:Braunschweig Brunswick Luftbild aus Westen (2007).JPG|miniatur|Luftbild vom April 2007 aus Westen: Es zeigt u. a. den bewaldeten [[Oker in Braunschweig|Okerring]].]]
'''Braunschweig''' ([[Niedersächsische Sprache|niedersächsisch]]: [[Brunswick|''Brunswiek'',]] englisch auch ''[[Brunswick]])'' ist eine [[Großstadt]] im Südosten des Landes [[Niedersachsen]]. Mit circa 253.000 Einwohnern ist sie nach [[Hannover]] die zweitgrößte Stadt Niedersachsens. Die [[kreisfreie Stadt]] bildet mit den Städten [[Salzgitter]] und [[Wolfsburg]] eines der neun [[Oberzentrum|Oberzentren]] des Landes. Sie ist Teil der 2005 gegründeten [[Metropolregion Hannover-Braunschweig-Göttingen-Wolfsburg]]. Im Großraum Braunschweig wohnen rund eine Million Menschen.<ref>[http://www.niw.de/uploads/pdf/publikationen/Die%20Position%20der%20Region%20Braunschweig%20im%20wirtschaftlichen%20und%20demographischen%20Wandel.pdf Hans-Ulrich Jung: ''Die Position der Region Braunschweig im wirtschaftlichen und demographischen Wandel.'']</ref>
Braunschweigs Ursprünge gehen bis in das frühe 9. Jahrhundert zurück.<ref name=Kimpflinger94>Wolfgang Kimpflinger: ''[[Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland]]. Baudenkmale in Niedersachsen.'' Band 1.1.: ''Stadt Braunschweig.'' Teil 1, S. 94.</ref> Insbesondere durch [[Heinrich der Löwe|Heinrich den Löwen]] entwickelte sich die Stadt schnell zu einer mächtigen und einflussreichen Handelsmetropole, die ab Mitte des 13. Jahrhunderts der [[Hanse]] angehörte. Braunschweig war [[Hauptstadt]] des gleichnamigen [[Freistaat Braunschweig|Landes]], bis dieses 1946 im neu geschaffenen Land Niedersachsen aufging.
Heute ist die Region Braunschweig ein bedeutender europäischer Standort für Wissenschaft und Forschung. Innerhalb der [[Europäische Union|Europäischen Union]] ist Braunschweig seit 2007 die intensivste Region in Bezug auf [[Forschung und Entwicklung]] (F&E).<ref>[http://epp.eurostat.ec.europa.eu/cache/ITY_OFFPUB/KS-HA-10-001/DE/KS-HA-10-001-DE.PDF ''Eurostat Jahrbuch der Regionen 2010.''] (PDF; 13,7 MB) ISBN 978-92-79-14564-3, S. 136.</ref> So liegen die 15 führenden EU-Regionen bezüglich der F&E-Ausgaben als Anteil am [[Bruttoinlandsprodukt]] (BIP) über dem durch die [[Lissabon-Strategie]] vorgegebenen Zielwert von drei Prozent, lediglich drei dieser 15 Regionen übertreffen fünf Prozent, allen voran Braunschweig mit 5,83 Prozent, gefolgt von [[Schweden|Westschweden]] mit 5,40 Prozent und Stuttgart mit 5,37 Prozent.<ref name=Eurostat2010>[http://epp.eurostat.ec.europa.eu/cache/ITY_OFFPUB/KS-EM-10-001/EN/KS-EM-10-001-EN.PDF ''Eurostat Science, technology and innovation in Europe.'' 2010 Edition] (PDF; 9,2 MB), ISBN 978-92-79-14618-3, S. 55.</ref> Der [[Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft]] verlieh Braunschweig für das Jahr 2007 den Titel „Stadt der Wissenschaft".<ref>[http://stifterverband.info/wissenschaft_und_hochschule/dialog_wissenschaft_und_gesellschaft/stadt_der_wissenschaft/index.html Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft: ''Braunschweig: Stadt der Wissenschaft 2007.'']</ref>
== Geografie ==
=== Geografische Lage ===
Braunschweig liegt im Übergangsbereich zwischen dem nördlichen [[Harz (Mittelgebirge)|Harzvorland]] und dem [[Norddeutsches Tiefland|Norddeutschen Tiefland]] am Nordrand der deutschen [[Mittelgebirge]] mit ihren schwach hügeligen Ausläufern in einem [[Holozän|Alluvialtal]] auf zum Teil brüchigen, ehemals sumpfigen Böden zu beiden Seiten des Flusses [[Oker]]. Im Süden wird die Oker durch ein [[Wehr (Wasserbau)|Wehr]] gestaut und umfließt den Stadtkern westlich und östlich in zwei Umflutgräben, die zur besseren Verteidigung im [[Mittelalter]] angelegt wurden und sich im Nordwesten der Stadt wieder vereinigen. Durch zwei weitere Wehre wird der Wasserstand im Stadtgebiet reguliert. Weitere Gewässer sind die [[Wabe (Schunter)|Wabe]] und [[Mittelriede]], die in Braunschweig in die [[Schunter]] münden.
Das Stadtgebiet erstreckt sich über eine Fläche von 192 km2, umschlossen von einer Stadtgrenze mit einer Länge von 98 km. Die Nord-Süd-Ausdehnung beträgt 19,1 km und die West-Ost-Ausdehnung 15,7 km. Das innere Stadtgebiet befindet sich auf einer mittleren Höhe von 70 m über [[Normalnull]]. Die höchste Erhebung bildet der Geitelder Berg mit einer Höhe von 111 m über Normalnull, die tiefste Stelle ist eine alte Okerschleife mit 62 m über NN im Nordwesten.<ref>Stadt Braunschweig, Fachbereich Stadtentwicklung und Statistik [http://www.braunschweig.de/politik_verwaltung/statistik/statistische_angaben.html Statistische Angaben über Braunschweig]</ref>
Im [[Uhrzeigersinn]], beginnend im Nordosten, grenzen folgende [[Gemeinde (Deutschland)|Gemeinden]] an Braunschweig:
[[Lehre (Niedersachsen)|Lehre]] ([[Landkreis Helmstedt]]), [[Cremlingen]], [[Sickte]] ([[Samtgemeinde Sickte]]) und [[Wolfenbüttel]] (alle [[Landkreis Wolfenbüttel]]), [[Salzgitter]] ([[Kreisfreie Stadt]]), [[Vechelde]] und [[Wendeburg]] ([[Landkreis Peine]]) sowie [[Schwülper]], [[Vordorf]] und [[Meine]] (alle [[Samtgemeinde Papenteich]], [[Landkreis Gifhorn]]).
Nächstgelegene Großstädte sind [[Wolfsburg]], 35 km nordöstlich, [[Hannover]], 65 km west-nordwestlich, [[Hildesheim]], 45 km westlich, [[Magdeburg]], 90 km östlich sowie die zwei südwestlich gelegenen Städte [[Salzgitter]] (23 km) und [[Göttingen]] (110 km).
=== Stadtgliederung ===
Das Stadtgebiet wurde ab November 1981 gemäß der damals geltenden [[Niedersächsische Gemeindeordnung|Niedersächsischen Gemeindeordnung]] (NGO) in 22 [[Bezirk#Stadtbezirk|Stadtbezirke]] eingeteilt. Deren Zahl reduzierte sich nach zehn Jahren auf 21 (durch Verschmelzung von Lehndorf-Lamme-Kanzlerfeld und Watenbüttel-Ölper-Völkenrode zu Lehndorf-Watenbüttel), nach weiteren zehn Jahren auf 20<ref>[http://www.braunschweig.de/politik_verwaltung/statistik/jahrbuch/Karte_Stadtbezirke.pdf ''Grenzen der Stadtbezirke.'' gültig bis 31. Oktober 2006 (PDF; 251 kB)] oder [http://www.braunschweig.de/politik_verwaltung/statistik/jahrbuch/stadtbezirke_neu.pdf ''Grenzen der Stadtbezirke.'' gültig vom 1. November 2006 bis 31. Oktober 2011 (PDF; 606 kB)]</ref> (durch Verschmelzung von Südstadt-Rautheim und Mascherode zu Südstadt-Rautheim-Mascherode) und erneut nach zehn Jahren auf 19<ref>[http://www.braunschweig.de/politik_verwaltung/statistik/jahrbuch/UK60-15_Stadtbezirke2011_80T.pdf ''Grenzen der Stadtbezirke.'' gültig ab 1. November 2011 (PDF; 189 kB)]</ref> (durch Verschmelzung von Wabe-Schunter und Bienrode-Waggum-Bevenrode zu Wabe-Schunter-Beberbach). Infolge einer Neuordnung der niedersächsischen Landtagswahlkreise, aus deren Wahlkreisnummer die erste Ziffer der Stadtbezirksnummer abgeleitet wird, erfolgte außerdem eine Änderung der amtlichen Stadtbezirksnummern.<ref> vgl. die alte [[Liste der Landtagswahlkreise in Niedersachsen 1982–1998]] mit der neuen [[Liste der Landtagswahlkreise in Niedersachsen]]</ref> Die aktuellen<ref>[http://www.braunschweig.de/politik_verwaltung/politik/stadtbezirksraete/UK60-15.png.scaled/450x542.pm0.bgFFFFFF.png Aktuelle Karte der Stadtbezirke]</ref> 19 Stadtbezirke sind:
[[Datei:BS Bezirke.svg|miniatur|Gliederung der Stadtbezirke ab 2011]]
{| class="toptextcells"
| width="25%" |
* 112: [[Wabe-Schunter-Beberbach]]
* 113: [[Hondelage]]
* 114: [[Volkmarode (Stadtbezirk)|Volkmarode]]
* 120: [[Östliches Ringgebiet]]
* 131: [[Innenstadt (Braunschweig)|Innenstadt]]
* 132: [[Viewegs Garten-Bebelhof]]
| width="25%" |
* 211: [[Stöckheim-Leiferde]]
* 212: [[Heidberg-Melverode]]
* 213: [[Südstadt-Rautheim-Mascherode]]
* 221: [[Weststadt (Braunschweig)|Weststadt]]
* 222: [[Timmerlah-Geitelde-Stiddien]]
* 223: [[Broitzem]]
* 224: [[Rüningen]]
| width="25%" |
* 310: [[Westliches Ringgebiet (Stadtbezirk)|Westliches Ringgebiet]]
* 321: [[Lehndorf-Watenbüttel]]
* 322: [[Veltenhof-Rühme]]
* 323: [[Wenden-Thune-Harxbüttel]]
* 331: [[Nordstadt (Braunschweig)|Nordstadt]]
* 332: [[Schunteraue]]
|}
Für jeden Stadtbezirk ist ein Stadtbezirksrat gewählt – mit einer in der städtischen Hauptsatzung<ref>{{Literatur | Herausgeber=Stadt Braunschweig | Titel=Hauptsatzung der Stadt Braunschweig | TitelErg=Vom 8. November 2011 (in der Fassung der Zweiten Änderungssatzung vom 28. Februar 2012) | Sammelwerk=Amtsblatt für die Stadt Braunschweig | Nummer=7 | Ort= | Jahr=2012 | Monat=03 | Tag=05 | Seiten=19 | Online=http://www.braunschweig.de/politik_verwaltung/politik/stadtrecht/1_00_Hauptsatzung.pdf | Zugriff=2012年05月03日 | Kommentar=Zu den Stadtbezirken und Stadtbezirksräten siehe §§ 14 bis 16 und Anlage 1 der Satzung}}</ref> festgelegten Zahl von, je nach Einwohnerzahl, mindestens 7 und höchstens 19 Mitgliedern, die aus ihrer Mitte als Vorsitzenden jeweils einen Bezirksbürgermeister und dessen Stellvertretung gewählt haben. Neben der allgemeinen Vertretung der Interessen ihres jeweiligen Stadtteils und der Förderung derer positiven Entwicklung innerhalb der Braunschweiger Gesamtstadt gehören zum Aufgabenbereich der Stadtbezirksräte Entscheidungen über die ihnen durch das (die NGO ersetzende) [[Niedersächsisches Kommunalverfassungsgesetz|Niedersächsische Kommunalverfassungsgesetz]] (NKomVG) und die [[Hauptsatzung]] zugewiesenen Angelegenheiten des [[Eigener Wirkungskreis|eigenen Wirkungskreises]] und über [[Bürgerbefragung]]en im Stadtbezirk. Außerdem haben die Stadtbezirksräte das Recht, zur [[Bauleitplanung]] sowie zu weiteren Fragen des eigenen und [[Übertragener Wirkungskreis|übertragenen Wirkungskreises]] vor Beschlussfassungen des Rates und des [[Verwaltungsausschuss|Verwaltungsausschusses]] angehört zu werden, durch den [[Hauptverwaltungsbeamter|Hauptverwaltungsbeamten]] durchzuführende [[Einwohnerversammlung]]en zu verlangen, Vorschläge zu unterbreiten, Anregungen zu geben und Bedenken zu äußern.<ref>{{§§|URL|2=http://www.nds-voris.de/jportal/?quelle=jlink&query=KomVerfG+ND+F%C3%BCnfter+Abschnitt&psml=bsvorisprod.psml&max=true |3=Niedersächsisches Kommunalverfassungsgesetz (NKomVG) – Fünfter Abschnitt: Ortschaften, Stadtbezirke}}</ref>
Für die Stimmabgabe bei politischen [[Wahl]]en ist die Stadt seit 2006 in 170 allgemeine [[Wahlbezirk]]e und 36 Briefwahlbezirke eingeteilt.<ref>[http://www.braunschweig.de/politik_verwaltung/politik/wahlen/wahlbezirke_bs_2011.pdf ''Wahlbezirkseinteilung in den Stadtbezirken.'' Stand vom Mai 2011]</ref> Bei Kommunalwahlen besteht das Wahlgebiet für die Wahl der Stadtbezirksräte aus dem Gebiet des jeweiligen Stadtbezirks, für die Wahl der Vertretung (Rat der Stadt) und die Direktwahl des Hauptverwaltungsbeamten (Oberbürgermeisters) aus dem gesamten Stadtgebiet, das dabei in acht [[Wahlbezirk|Wahlbereiche]] gegliedert ist. Die Gemeindewahlbereiche<ref>[http://www.braunschweig.de/politik_verwaltung/politik/wahlen/gwb_2011.pdf ''Gemeindewahlbereiche.'' Stand vom Mai 2011] (PDF; 866 kB)</ref> sind:
{| class="toptextcells"
| width="20%" |
* 11: Nordost
* 12: Östlicher Ring
* 13: Innenstadt/Südlicher Ring
| width="20%" |
* 21: Südost
* 22: Südwest
| width="20%" |
* 31: Westlicher Ring
* 32: Nordwest
* 33: Nördlicher Ring
|}
Bei [[Landtagswahlen in Niedersachsen]] ist das Stadtgebiet in die drei [[Landtagswahlkreis]]e [[Wahlkreis Braunschweig-Nord|Braunschweig-Nord]], [[Wahlkreis Braunschweig-Süd|Braunschweig-Süd]] und [[Wahlkreis Braunschweig-West|Braunschweig-West]] gegliedert, mit der Besonderheit, dass zum Wahlkreis Braunschweig-Süd die im Landkreis Peine liegende Gemeinde [[Vechelde]] gehört. Bei [[Bundestagswahl]]en ist der [[Bundestagswahlkreis Braunschweig]] deckungsgleich mit dem Stadtgebiet, das ebenso bei [[Europawahl]]en nicht weiter unterteilt ist<ref>[http://www.braunschweig.de/politik_verwaltung/politik/wahlen/wahlgrenzen_bs_2011.pdf ''Wahlgrenzen.'' Stand vom Mai 2011]</ref> – jeweils bis auf die Einteilung in Wahlbezirke für die Stimmabgabe.
Für [[Amtliche Statistik|statistische]] Zwecke ist das Stadtgebiet Braunschweig in insgesamt 74 [[Statistischer Bezirk|statistische Bezirke]] eingeteilt, die fortlaufend nummeriert sind und meist historische Namen tragen.
{| class="toptextcells"
| width="20%" |
* 01 Stadtkern ([[Altstadt (Braunschweig)|Altstadt]], [[Burg Dankwarderode|Burg]] und [[Sack (Braunschweig)|Sack]]<ref>[http://www.braunschweig.de/politik_verwaltung/statistik/jahrbuch/Grenze_der_Statistischen_Bezirke.pdf Grenzen der statistischen Bezirke] (PDF; 622 kB) auf braunschweig.de</ref>)
* 02 [[Hagen (Braunschweig)|Hagen]]
* 03 [[Altewiek]]
* 04 Hohetor
* 05 [[Neustadt (Braunschweig)|Neustadt]]
* 06 Altes Hochschulviertel
* 07 Am Hagenring
* 08 Prinzenpark
* 09 [[Viewegsgarten-Bebelhof#Stadtquartiere|Viewegs Garten]]
* 10 Bürgerpark
* 11 Wilhelmitor-Süd
* 12 Wilhelmitor-Nord
* 13 Petritor-Ost
* 14 Petritor-West
* 15 Petritor-Nord
| width="20%" |
* 16 Nordbahnhof
* 17 Neues Hochschulviertel
* 18 [[Gliesmarode]]
* 19 [[Riddagshausen]]
* 20 Hauptfriedhof
* 21 Hauptbahnhof
* 22 [[Bebelhof (Braunschweig)|Bebelhof]]
* 23 [[Bebelhof (Braunschweig)#Zuckerberg|Zuckerberg]]
* 24 Am Südsee
* 25 [[Gartenstadt (Braunschweig)|Gartenstadt]]
* 26 Hermannshöhe
* 27 Rothenburg
* 28 Weinberg
* 29 [[Lehndorf (Braunschweig)#Alt-Lehndorf|Alt-Lehndorf]]
* 30 [[Lehndorf (Braunschweig)#Lehndorf-Siedlung|Lehndorf-Siedlung]]
| width="20%" |
* 31 Ölper Holz
* 32 [[Kanzlerfeld]]
* 33 Bundesanstalten
* 34 [[Völkenrode]]
* 35 [[Watenbüttel]]
* 36 [[Ölper]]
* 37 [[Schwarzer Berg (Braunschweig)|Schwarzer Berg]]
* 38 [[Veltenhof]]
* 39 [[Veltenhof|Hafen]]
* 40 [[Rühme|Rühme-West]]
* 41 [[Rühme|Rühme-Ost]]
* 42 Vorwerksiedlung
* 43 [[Siegfriedviertel]]
* 44 [[Schuntersiedlung]]
* 45 [[Kralenriede]]
| width="20%" |
* 46 [[Bienrode]]
* 47 Querumer Forst
* 48 [[Querum]]
* 49 Pappelberg
* 50 Naturschutzgebiet
* 51 [[Mastbruch-Elmaussicht|Mastbruch]]
* 52 [[Lindenbergsiedlung]]
* 53 [[Südstadt (Braunschweig)|Südstadt]]
* 54 [[Heidberg (Braunschweig)|Heidberg]]
* 55 [[Melverode]]
* 56 [[Broitzem]]
* 57 [[Geitelde]]
* 58 [[Stiddien]]
* 59 [[Timmerlah]]
* 60 [[Lamme]]
| width="20%" |
* 61 [[Wenden (Braunschweig)|Wenden]]
* 62 [[Harxbüttel]]
* 63 [[Thune (Braunschweig)|Thune]]
* 64 [[Waggum]]
* 65 [[Bevenrode]]
* 66 [[Hondelage]]
* 67 [[Dibbesdorf]]
* 68 [[Volkmarode]]
* 69 [[Schapen (Braunschweig)|Schapen]]
* 70 [[Rautheim]]
* 71 [[Mascherode]]
* 72 [[Stöckheim (Braunschweig)|Stöckheim]]
* 73 [[Leiferde (Braunschweig)|Leiferde]]
* 74 [[Rüningen]]
|}
Die größten statistischen Bezirke sind von der Einwohnerzahl her ''08 Prinzenpark'' mit 13 443 Einwohnern (5,52 % der Stadteinwohner), flächenmäßig ''66 Hondelage'' mit 861,8 ha (4,49 % der Stadtfläche); die kleinsten Bezirke sind ''50 Naturschutzgebiet'' mit 27 Einwohnern (0,01 %) und ''34 Hohetor'' mit 34,4 ha (0,18 %).<ref>[http://www.braunschweig.de/politik_verwaltung/statistik/jahrbuch/jahrbuch/02_07h.pdf ''Braunschweig in der Statistik – 02_07 Die Einwohner der 74 Statistischen Bezirke.''] oder [http://www.braunschweig.de/politik_verwaltung/statistik/jahrbuch/jahrbuch/01_06h.pdf ''Braunschweig in der Statistik – 01_06 Flächen der Statistischen Bezirke.'']</ref>
[[Datei:Braunschweig Klimadiagramm.png|miniatur|Klimadiagramm von Braunschweig]]
=== Klima ===
Braunschweig liegt innerhalb der [[Gemäßigte Breiten|gemäßigten Breiten]] im Übergangsbereich zwischen [[Seeklima|ozeanisch]] und [[Kontinentalklima|kontinental]] geprägten Gebieten. Die [[Jahresmitteltemperatur]] beträgt 8,8 °C, die durchschnittliche [[Luftfeuchtigkeit]] 79 %. Es gibt im Jahr wesentlich mehr [[Frosttag]]e (Tiefsttemperatur unter 0 °C, 74 Tage) als [[Sommertag]]e (Höchsttemperatur über 25 °C, 25 Tage). In durchschnittlich 189 Tagen im Jahr fallen insgesamt 618 mm [[Niederschlag]].<ref>{{Internetquelle | url=http://www.braunschweig.de/leben/umwelt_naturschutz/umweltatlas/11/11_1.html | titel=Lokales Klima, Stadtklima | hrsg=Stadt Braunschweig | werk=braunschweig.de | zugriff=2006年09月10日 | offline=ja}}</ref><ref>{{Internetquelle | url=http://www.braunschweig.de/politik_verwaltung/statistik/jahrbuch/jahrbuch/G01_09h.pdf | titel=Braunschweig in der Statistik – Langjährige Klimadaten Braunschweigs | hrsg=Stadt Braunschweig | werk=braunschweig.de | datum=2011年12月20日 | zugriff=2012年05月04日 | format=PDF | kommentar=Quelle: Deutscher Wetterdienst/Zentrum für Agrarmeteorologische Forschung Braunschweig}}</ref>
=== Sprache ===
Zum Teil wird von der Bevölkerung noch das Brunswieker Platt gesprochen, das eine regionale Variante des offiziell als [[Ostfälisch]] benannten Dialektes des [[Niedersächsisch]]en ist. Das [[Dialekt|mundartlich]] gefärbte Hochdeutsch der Braunschweiger Region wird [[Braunschweigisch (Mundart)|Braunschweigisch]] genannt und zeichnet sich besonders durch das „Klare A" (langgezogene Aussprache des Buchstabens ''A'', klingt aber etwas in Richtung offenes ''O'' ) aus. Allgemein gilt das in der Region Braunschweig-Celle-Hannover gesprochene [[Standarddeutsch|Hochdeutsch]] als bundesweit am »reinsten«.
Trotzdem gibt es viele lautliche Eigenheiten, die das Braunschweigische zu einer eigenständigen Mundart haben werden lassen. So spricht man z. B. von „Tüsch", „Füsch" und von „Köache" oder „Köaschen" – gemeint sind selbstverständlich Tisch, Fisch, Kirche und Kirschen. Ebenso redet der Braunschweiger von „Gorke", „korz", „Korve", „Borg", „Worst", was eigentlich Gurke, kurz, Kurve, Burg und Wurst bedeutet.
Die irreführende [[Standarddeutsch|hochdeutsche]] Form ''Braunschweig'' des Stadtnamens ''Brunswiek'' (wahrscheinlich von ''Bruns Wik'' mit ''[[-wik|Wik]]'' für „Handelsort"; von auswärtigen Kanzlisten nicht im ursprünglichen Wortsinn dem [[Oberdeutsche Dialekte|oberdeutschen]] [[Lautstand]] angepasst) ist erstmals 1573 belegt<ref>Richard Moderhack (Hrsg.): ''Braunschweigische Landesgeschichte im Überblick.'' Quellen und Forschungen zur Braunschweigischen Geschichte. Band 23, 3 Aufl., Braunschweig 1979, S. 157.</ref> und hat sich im 19./20. Jahrhundert auch umgangssprachlich verbreitet. International hat sich weiterhin auch die historische Form ''Brunswick'' in Schreibung mit [[Mittelniederdeutsche Sprache|mittelniederdeutschen]] [[Dehnungszeichen|Dehnungs-c]] erhalten.
== Geschichte ==
{{Hauptartikel|Geschichte der Stadt Braunschweig}}
[[Datei:Braunschweig Kohlmarkt.jpg|miniatur|Der [[Kohlmarkt (Braunschweig)|Kohlmarkt]] mit den Umrissen der [[St. Ulrici (Braunschweig)|St.-Ulrici-Kirche]] aus dem 9. Jahrhundert.<ref name=Kimpflinger94/>]]
[[Datei:Burg Dankwarderode (Ludwig Winter).jpg|miniatur|Die [[Burg Dankwarderode]] und Dom (rechts) im Mittelalter, Rekonstruktion des mutmaßlichen Zustands von 1200]]
[[Datei:Braunschweig Loewen-Siegel.jpg|mini|hochkant|Siegel der Stadt von 1231<ref>Jochen Luckhardt, Franz Niehoff (Hrsg.): ''Heinrich der Löwe und seine Zeit. Herrschaft und Repräsentation der Welfen 1125–1235.'' Katalog der Ausstellung Braunschweig 1995. Band 1 Katalog. München 1995, ISBN 3-7774-6900-9, S. 382f.</ref> mit dem Standbild des Löwen]]
[[Datei:Braunschweig Brunswick Ebstorfer Karte (1300).jpg|miniatur|Braunschweig und der [[Braunschweiger Löwe]] auf der [[Ebstorfer Weltkarte]] (um 1300).<ref>Gerd Spies (Hrsg.): ''Braunschweig – Das Bild der Stadt in 900 Jahren. Geschichte und Ansichten.'' Band 2: ''Braunschweigs Stadtbild.'' Braunschweig 1985, S. 17.</ref>]]
=== Vorgeschichte und Sächsische Besiedlung ===
Die ältesten Funde im [[Braunschweiger Land]], die sogenannten [[Schöninger Speere]], haben ein Alter von bis zu 270.000 Jahren. Aber auch im Stadtgebiet selbst, insbesondere in der Umgebung des heutigen Stadtteils Wenden, wurden Funde aus der [[Jungsteinzeit]], der [[Bronzezeit|Bronze-]] und der [[Eisenzeit]] gemacht, die auf eine sehr frühe erste Besiedlung hindeuten.
In [[Germanen|germanischer]] Zeit war das heutige Braunschweiger Land wahrscheinlich Siedlungsgebiet der [[Cherusker]] und der [[Angrivarier]], oder möglicherweise der [[Elbgermanen]]. Diese wurden jedoch alle nach und nach unterworfen, vertrieben oder schlossen sich dem [[Sachsenbund]] an. Die [[Sachsen (Volk)|Sachsen]] waren ab etwa 500 n. Chr. die dominierende Macht in der Region. Seit dieser Zeit sind zudem sächsische Siedlungen nachweisbar. Unklar ist, ob damals bereits ein Dorf an der Stelle des heutigen Braunschweigs bestand, welches im Laufe der [[Sachsenkriege (Karl der Große)|Sachsenkriege]] zerstört wurde.
=== Stadtgründung und Mittelalter ===
Großen Einfluss auf die Stadtgründung und Entwicklung hatte die [[Oker in Braunschweig|die Stadt durchfließende Oker]]. Diese stellte seit etwa 800 n. Chr. die Grenze zwischen den Bistümern [[Bistum Halberstadt|Halberstadt]] und [[Bistum Hildesheim|Hildesheim]] dar und begünstigte durch eine für den Handel wichtige [[Furt]] die Entwicklung der Stadt. Auf beiden Seiten der Oker entstanden wahrscheinlich schon im 9. Jahrhundert<ref name=Kimpflinger94/> die Siedlungen Brunswik und Dankwarderode. Der Legende der [[Braunschweigische Reimchronik|Braunschweigischen Reimchronik]] zufolge soll die erste Siedlung auf dem Gebiet des heutigen Braunschweig im Jahre 861 gegründet worden sein. Die Seriosität dieser Quelle wird heute jedoch von Experten bezweifelt, weshalb das Jahr 1031 als erster urkundlicher Nachweis der Existenz einer Siedlung gilt. Die Grundlage dafür ist die [[Weihe (Religion)|Weiheurkunde]] der [[St. Magni (Braunschweig)|Magnikirche]].
Herrscher Braunschweigs waren seit dem 10. Jahrhundert die [[Brunonen]], Nachfahren des [[Brun (Sachsen)|Brun(o)]] (der Sage nach der Stadtgründer). Über [[Richenza von Northeim]], Nichte des Brunonen [[Ekbert II. (Meißen)|Ekbert II.]], und deren Tochter [[Gertrud von Sachsen|Gertrud von Süpplingenburg]] ging die Stadt Braunschweig und das gesamte [[Stammesherzogtum Sachsen|Herzogtum Sachsen]] 1142 an [[Heinrich der Löwe|Heinrich den Löwen]], Herzog von Sachsen und [[Herzogtum Bayern|Bayern]].
Unter dem Einfluss Heinrichs entwickelte sich Braunschweig zu einer mächtigen Stadt, die er zu seiner [[Residenzstadt|Residenz]] ausbaute.<ref>Heinrich Gottfried Philipp Gerber: ''Regesten und Urkunden zur Verfassungs- und Rechtsgeschichte der deutschen Städte im Mittelalter.'' Erlangen 1863, [http://books.google.de/books?id=NdkcAAAAMAAJ&pg=PA285 S. 285–308].</ref> So ließ er die [[Burg Dankwarderode]] erweitern und den [[Braunschweiger Dom]] errichten. Heinrich wählte den Löwen zu seinem Wappentier und ließ dessen bronzenes Abbild um 1166 vor dem Dom auf dem Burgplatz aufstellen. Seitdem ist der [[Braunschweiger Löwe]] das [[Wahrzeichen]] und [[Wappentier]] der Stadt.
Auch das [[Herzogtum Braunschweig-Lüneburg]] geht auf Heinrich den Löwen zurück und war Teil des Landes der [[Welfen]]. Namensgebend waren die beiden größten Städte Braunschweig und [[Lüneburg]]. Bereits 1267/69 kam es zur Teilung des Herzogtums in die Fürstentümer [[Fürstentum Lüneburg|Lüneburg]] und [[Herzogtum Braunschweig|Braunschweig]]. Die Stadt Braunschweig blieb gemeinsames Herrschaftsgebiet, aber auch Residenz der Braunschweigischen Linie der Welfen. Die sich im frühen 14. Jahrhundert entwickelnde [[Kehillah|Jüdische Gemeinde]] umfasste 1350 etwa 150 Personen.<ref>Arno Herzig: ''Jüdische Geschichte in Deutschland: von den Anfängen bis zur Gegenwart.'' C. H. Beck Verlag, München 2002, ISBN 3-406-39296-2, S. 35.</ref>
1432 erhielt Braunschweig seine städtische Unabhängigkeit, nachdem die Landesherren ihre Residenz aufgrund zunehmender Spannungen mit der Braunschweiger Stadtbevölkerung in das nahe [[Wolfenbüttel]] verlegten. Braunschweig galt neben [[Paris]] und [[Gent]] als eine der unruhigsten Städte des spätmittelalterlichen und frühneuzeitlichen Europa, da immer wieder Verfassungskonflikte durch revolutionäre Bürgerunruhen, die [[Braunschweiger Schichten]], ausbrachen.
Wirtschaftlich entwickelte sich Braunschweig durch seine günstige Lage an der Oker, die ab Braunschweig schiffbar war. Hierdurch entwickelte sich Braunschweig zu einer wichtigen Handelsstadt, was ab Mitte des 13. Jahrhunderts zur Mitgliedschaft in der [[Hanse]] führte. Nach dem Beschluss des Hansetages 1494 teilte sich die Hanse statt in drei (Dritteln) jetzt in vier (Quartiere) Machtblöcke. Braunschweig entwickelte sich neben [[Magdeburg]] zum Vorort des sächsischen Städtebundes und führte somit das sogenannte „Sächsische Quartier" und damit die Hansestädte zwischen Weser und Elbe an. 1669 gehörte Braunschweig zu den letzten neun in der Hanse verbliebenen Städten.
An der Spitze der Stadt Braunschweig stand ursprünglich ein herzoglicher [[Vogt]], das Amt wurde jedoch bereits im 12. Jahrhundert an [[Bürger]] verliehen. Einen Rat gab es in den drei [[Weichbild]]en [[Altstadt (Braunschweig)|Altstadt]], [[Hagen (Braunschweig)|Hagen]] und [[Neustadt (Braunschweig)|Neustadt]] in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts. Die drei Räte schlossen sich 1269 zu einem einzigen Rat zusammen. Die Zusammensetzung des Rates variierte im Laufe der Geschichte mehrfach, 1386 hatte er 105 Mitglieder, ab 1614 nur noch 56. Die laufende Verwaltung oblag einem Ausschuss des Rates, dem „Engen Rat", der ab 1386 25, ab 1614 15 Mitglieder hatte.
=== Frühe Neuzeit ===
{{Panorama|Braun Braunschweig UBHD.jpg|800|''Brunopolis vulgo Brunsvicum, Braunschwich. Urbs maxima, universae Saxoniae metropolis.'' Ansicht von Westen am Ende des 16. Jhs.<ref>[[Georg Braun]], [[Frans Hogenberg]]: ''Civitates Orbis Terrarum: 1572–1618.'' Bärenreiter-Verl., Kassel 1965.</ref>}}
1671 eroberte eine Streitmacht der Welfen-Fürsten die Stadt und stellte sie wieder unter die Herrschaft des [[Fürstentum Braunschweig-Wolfenbüttel]]. Damit war die Epoche der unabhängigen, nahezu reichsunmittelbaren Stadt Braunschweig beendet. 1753 wurde der Residenzsitz zurück nach Braunschweig in das neu gebaute [[Braunschweiger Schloss]] verlegt. Über 4000 Personen folgten der herzoglichen Familie und siedelten ebenfalls nach Braunschweig über, was gleichzeitig den Niedergang Wolfenbüttels zur Folge hatte.
Nachdem die Stadt 1671 ihre Unabhängigkeit verloren hatte, gab es nur noch einen aus 16 Senatoren bestehenden Rat, der vom Herzog zu bestätigen war. Dem Rat stand ein Bürgermeister vor.
=== 19. Jahrhundert ===
[[Datei:Braunschweig Brunswick Korb-Schloss vor 1830.jpg|miniatur|Das erste [[Braunschweiger Schloss|Braunschweiger Residenzschloss]] vor 1830.]]
[[Datei:Braunschweig Ortsbauplan Ludwig Winter H XI 26.2 (Stadtarchiv Braunschweig).JPG|mini|Ortsbauplan von [[Ludwig Winter (Architekt)|Ludwig Winter]] aus dem Jahre 1889.]]
Nach dem [[Frieden von Tilsit]] (1807) und der Schaffung des [[Königreich Westphalen|Königreiches Westphalen]] durch [[Napoleon Bonaparte]] wurden Stadt und Herzogtum Braunschweig [[Braunschweiger Franzosenzeit|von den Franzosen besetzt]] und Braunschweig Hauptstadt des neu gestalteten [[Departement der Oker|Departements der Oker]]. Es galt nunmehr die „Maire-Verfassung", mit einem „[[Maire]]" (Bürgermeister) an der Spitze der Stadt.
Während der [[Befreiungskriege]] zogen 1813 Braunschweigische Truppen unter Führung [[Johann Elias Olfermann]]s in der Stadt ein und stellten das alte [[Herzogtum Braunschweig]] für Herzog [[Friedrich Wilhelm (Braunschweig-Wolfenbüttel-Oels)|Friedrich Wilhelm]] wieder her. Durch den [[Wiener Kongress]] im folgenden Jahr wurde dies bestätigt und die Stadt zunächst der Kreisdirektion [[Wolfenbüttel]] zugeteilt.
Die alte Verfassung mit dem Rat, der sich nunmehr „Stadtgericht" nannte, wurde wieder eingeführt. Nach Trennung von Justiz und Verwaltung im Jahre 1825 führte der Rat die Bezeichnung ''Magistrat''. Bereits ab 1813 trug das Stadtoberhaupt den Titel „Stadtdirektor", seit 1848 hat Braunschweig einen [[Oberbürgermeister]].
1825 erhielt die Stadt den Status einer landesunmittelbaren Stadt. 1833 wurde sie Sitz einer eigenen Kreisdirektion (aus der später der [[Landkreis Braunschweig]] hervorging), bevor sie 1850 erneut landesunmittelbar wurde. Ab 1870 gehörte die Stadt endgültig zur Kreisdirektion Braunschweig. 1871 wurde das Herzogtum ein Bundesstaat des [[Deutsches Reich|Deutschen Reiches]].
Als Welfenherzog [[Wilhelm (Braunschweig)|Wilhelm]] 1884 ohne legitimen Erben verstarb, übernahm zunächst ein „Regentschaftsrat" die Regierungsgeschäfte in Braunschweig. Erst 1913 kam es zur Aussöhnung zwischen den [[Hohenzollern]] und dem [[Haus Hannover]], und mit [[Ernst August (Braunschweig)|Ernst August]] regierte bis zur Abdankung 1918 der letzte Welfe das [[Herzogtum Braunschweig]].
Durch Braunschweig verlief im 18. und 19. Jahrhundert die [[Postroute Braunschweig–Calvörde]].
=== Weimarer Republik ===
Ebenso wie im Rest des [[Deutsches Kaiserreich|Deutschen Kaiserreiches]] kam es gegen Ende des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieges]] in Braunschweig zu einer wirtschaftlichen, sozialen und politischen Krise, die zur [[Novemberrevolution in Braunschweig]] führte. Nachdem der Arbeiter- und Soldatenrat unter [[August Merges]] am 8. November 1918 die Abdankung des letzten Herzogs, [[Ernst August (Braunschweig)|Ernst August von Braunschweig-Lüneburg]] erzwungen hatte, übernahm der Rat die politische Führung und rief die „Sozialistische Republik Braunschweig" unter Führung des Präsidenten Merges aus.
Die Lage in der Stadt Braunschweig spitzte sich zu, als die [[Spartakusbund|Spartakisten]] am 9. April 1919 einen Generalstreik ausriefen. Der Streik führte dazu, dass die Züge nicht mehr abgefertigt wurden und damit der wichtige Ost-West-Verkehr blockiert wurde. Die Folge war ein Rückstau, der in ganz Deutschland ein Verkehrschaos auslöste. Ab dem 11. April kam das öffentliche Leben in der Stadt zum Erliegen. Um Recht und Ordnung wieder herzustellen, verhängte die Reichsregierung den [[Belagerungszustand]] über die Stadt und den Freistaat Braunschweig. Am 17. April rückten 10.000 Mann der [[Freikorps]]-Truppen in der Stadt ein und übernahmen sie friedlich. Nach der Bildung einer neuen Regierung unter Ministerpräsident [[Heinrich Jasper]] verließen die Truppen Braunschweig bereits im Mai wieder. Infolge der [[Deutsche Inflation 1914 bis 1923|Hyperinflation]] von 1922 kam es europa- und weltweit zu Arbeitslosigkeit, Armut, Unruhen und politischen Krisen, von denen auch Braunschweig nicht verschont blieb.
=== Zeit des Nationalsozialismus ===
[[Datei:Bundesarchiv Bild 102-13377, Braunschweig, Aufmarsch der SA.jpg|miniatur|April 1932: Aufmarsch der SA in Braunschweig]]
[[Datei:Braunschweig15101944.jpg|miniatur|Die brennende Braunschweiger Innenstadt in den frühen Morgenstunden des [[Bombenangriff auf Braunschweig am 15. Oktober 1944|15. Oktober 1944]]]]
Seit 1923 gewann die [[Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei]] immer mehr an Einfluss und zog bereits 1924 mit einem Abgeordneten in den [[Braunschweigischer Landtag|Braunschweigischen Landtag]] ein. 1931 kam es in Anwesenheit [[Adolf Hitler]]s zu einem [[SA-Aufmarsch in Braunschweig|Aufmarsch]] von etwa 100.000 [[Sturmabteilung|SA]]-Leuten vor dem [[Braunschweiger Schloss]]. Obwohl die Bevölkerung der Stadt Braunschweig eher [[Proletariat|proletarisch]] geprägt war, gelang der NSDAP bereits 1930 eine Regierungsbeteiligung im [[Freistaat Braunschweig]], die für die [[Einbürgerung Adolf Hitlers]] verantwortlich war.
In der [[Zeit des Nationalsozialismus]] wurde das Stadtoberhaupt von der NSDAP eingesetzt.
Unter dem [[Kabinett Klagges]] kam es bereits kurz nach der sogenannten „[[Machtergreifung]]" der [[Nationalsozialismus|Nationalsozialisten]] 1933 zu zahlreichen Gewaltaktionen im Zusammenhang mit Unterdrückung und Verfolgung von politischen Gegnern, [[Juden]] und anderen missliebigen Personengruppen. Als frühes Beispiel der organisierten Repression gegenüber Juden ist der „[[Warenhaussturm]]" vom 11. März 1933 anzusehen. Als weiterhin besonders bedeutsam sind der sogenannte [[Stahlhelm-Putsch]] vom 27. März und die [[Rieseberg-Morde]] vom 4. Juli 1933 zu nennen. Klagges’ Ziel war der Aufbau eines nationalsozialistischen Musterstaates und damit die Festigung seiner eigenen Position. Hierzu errichtete er Mustersiedlungen wie [[Lehndorf (Braunschweig)]], holte wichtige nationalsozialistische Institutionen wie die [[Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt#Geschichte|Deutsche Versuchsanstalt für Luftfahrt]] oder eine [[SS-Junkerschule]] in die Stadt und baute Braunschweig zu einem Rüstungszentrum des [[Deutsches Reich 1933 bis 1945|Deutschen Reichs 1933 bis 1945]] aus. In der Broitzemer Straße gab es ein [[Entbindungslager_für_Kinder_von_Ostarbeiterinnen#Braunschweig_Broitzemer_Stra.C3.9Fe|Entbindungsheim für Kinder von Ostarbeiterinnen]], die in der Braunschweiger Rüstungsindustrie arbeiteten.
Während des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieges]] war Braunschweig Ziel zahlreicher [[alliierte]]r Bombenangriffe, wobei etwa 90 Prozent der Innenstadt zerstört wurden. Der Gesamtzerstörungsgrad der Stadt betrug 42 Prozent.<ref>Rudolf Prescher: ''Der rote Hahn über Braunschweig. Luftschutzmaßnahmen und Luftkriegsereignisse in der Stadt Braunschweig 1927 bis 1945.'' Braunschweig 1955, S. 112ff.</ref> Der verheerendste war der [[Bombenangriff auf Braunschweig am 15. Oktober 1944]], bei dem 233 [[Avro Lancaster|Lancaster]]-Bomber der [[No. 5 Bomber Group]] [[Royal Air Force]] (RAF) durch den Abwurf von etwa 200.000 [[Phosphorbombe|Phosphor-]], [[Brandbombe|Brand-]] und [[Sprengbombe]]n einen zweieinhalb Tage wütenden [[Feuersturm]] entfachten. Mehr als tausend Menschen kamen bei diesem Angriff ums Leben. Während des gesamten Krieges fanden etwa 3.500 Menschen durch Bombenangriffe den Tod, wobei fast die Hälfte der Toten Kriegsgefangene, Zwangsarbeiter und KZ-Häftlinge waren.
Am 10. April 1945 verhandelte der Braunschweiger Kriegskommandant Generalleutnant [[Karl Veith]] mit [[Leland Hobbs|Leland S. Hobbs]], Generalmajor der [[30. US-Infanteriedivision]], über die Übergabe der Stadt. Veith sagte zu, die verbliebenen deutschen Truppen aus der Stadt abzuziehen, lehnte eine förmliche [[Kapitulation]] jedoch ab. Daraufhin setzten die US-Truppen den [[Artillerie]]beschuss der Stadt, begleitet von [[Tiefflieger]]angriffen, bis in die Abendstunden des 11. April fort. An diesem Tage nahm sich der bis dahin amtierende NSDAP-Oberbürgermeister Hans-Joachim Mertens das Leben.<ref>Horst-Rüdiger Jarck, Gerhard Schildt (Hrsg.): ''Braunschweigische Landesgeschichte. Jahrtausendrückblick einer Region.'' Braunschweig 2000, S. 1121.</ref> NSDAP-Ministerpräsident [[Dietrich Klagges]] ernannte Rechtsanwalt [[Erich Bockler]] zum Nachfolger Mertens’. NSDAP-Kreisleiter [[Berthold Heilig]] und andere Nazi-Größen flüchteten in den Abend- und Nachtstunden vor den heranrückenden Truppen.<ref>[http://www.braunschweig.de/stadtportrait/geschichte/ns_zeit.html Stadtporträt Braunschweig: ''Zeit des Nationalsozialismus'']</ref> Die Kapitulationserklärung der Stadt Braunschweig wurde am Donnerstag, dem 12. April 1945 um 2:59 Uhr unterzeichnet, woraufhin amerikanische Truppen kampflos die schwer zerstörte Stadt besetzten. Klagges wurde am 13. April verhaftet, die alliierte Militärregierung bezog das [[Veltheimsches Haus|Veltheimsche Haus]] auf dem [[Burgplatz (Braunschweig)|Burgplatz]]. Am 5. Juni 1945 löste die [[British Army]] die [[United States Army]] als Besatzung ab.
=== Nachkriegsjahre und Wiederaufbau ===
[[Datei:Braunschweig Brunswick Juedisches Gemeindehaus (2006).JPG|miniatur|Das jüdische Gemeindehaus in der Steinstraße. In seinem Innenhof befindet sich seit Dezember 2006 die neue [[Synagoge (Braunschweig)|Braunschweiger Synagoge]].]]
Zu Beginn des Zweiten Weltkrieges hatte Braunschweig 202.284 Einwohner; bei Kriegsende hatte sich diese Zahl um 26 Prozent, also um mehr als ein Viertel auf 149.641 verringert. Die Stadt gehörte zu den am schwersten zerstörten deutschen Städten. Der Zerstörungsgrad der Innenstadt (innerhalb des [[Oker]]ringes) lag bei 90 Prozent, der Gesamtzerstörungsgrad der Stadt bei 42 Prozent. Die Gesamttrümmermenge belief sich auf 3.670.500 Quadratmeter.<ref>Rudolf Prescher: ''Der rote Hahn über Braunschweig. Luftschutzmaßnahmen und Luftkriegsereignisse in der Stadt Braunschweig 1927 bis 1945.'' Braunschweig 1955, S. 112.</ref> Die Trümmerräumung dauerte 17 Jahre, bis sie 1963 offiziell für beendet erklärt wurde. Tatsächlich wurde sie jedoch noch Jahrzehnte danach in geringem Umfang fortgesetzt.
1946 führte die [[Militärregierung]] der [[Britische Besatzungszone|Britischen Besatzungszone]] die Kommunalverfassung nach britischem Vorbild ein. Danach gab es einen von der Bevölkerung gewählten Rat. Dieser wählte aus seiner Mitte den Oberbürgermeister als Vorsitzenden und Repräsentanten der Stadt, der ehrenamtlich tätig war. Daneben gab es ab 1946 einen ebenfalls vom Rat gewählten hauptamtlichen [[Oberstadtdirektor]] als Leiter der Stadtverwaltung. Eine jüdische Gemeinde existiert wieder seit 1945. Anfangs stand sie unter dem Schutz der Militärregierung.
Durch den akuten Bedarf an Wohnraum schritt der Wiederaufbau in den 1950/60er Jahren schnell voran. Da die Innenstadt nahezu vollständig zerstört war, bauten [[Stadtplanung|Stadtplaner]] und [[Architekt]]en eine neue, moderne und vor allem „[[autogerechte Stadt]]", wobei sie unter anderem die Maxime der sogenannten [[Braunschweiger Schule]] umzusetzen versuchten. Hierzu wurde erheblich in den Restbestand der über Jahrhunderte gewachsenen [[Stadtlandschaft]] eingegriffen, was wiederum an vielen Stellen zu weiteren Zerstörungen führte (beispielsweise durch neu angelegte Straßenschneisen). So wurden intakte Gebäude abgerissen und ein neuer [[Braunschweig Hauptbahnhof|Hauptbahnhof]] weit ab vom Stadtzentrum angelegt.
Allein für die Verlegung des Hauptbahnhofes wurden mehr als hundert Gebäude abgerissen. Diese nachträgliche Zerstörung historischen Bau- und Kulturgutes in Friedenszeiten führte zu einem weiteren Identitätsverlust der örtlichen Bevölkerung und war jahrzehntelang Anlass für kontrovers geführte Diskussionen.
In einer 2010 durchgeführten repräsentativen EU Bürgerbefragung "Urban Audit" wird Braunschweig eine hohe Lebensqualität bescheinigt. So liegt Braunschweig beispielsweise bei der Zufriedenheit der Bürger in der Stadt zu wohnen deutschlandweit auf Rang 5. Ansonsten punktet Braunschweig vor allem durch Sauberkeit, das Erscheinungsbild der Stadt und die öffentliche Sicherheit.<ref>http://www.braunschweiger-zeitung.de/lokales/Braunschweig/braunschweig-zaehlt-in-sachen-lebensqualitaet-zur-deutschen-spitze-id102775.html</ref> Das hohe Maß an öffentlicher Sicherheit wird durch eine aktuelle Studie aus dem Jahr 2012 bestätigt, wonach Braunschweig unter den 50 größten Städten Deutschlands aufgrund hoher Aufklärungsquoten und einer niedrigen Anzahl an Delikten bundesweit auf Platz 1 liegt.<ref>http://www.braunschweig.de/politik_verwaltung/presse/2013_staedteranking_bsm_braunschweig_erhaelt_bestnoten.pdf</ref>
Seit 1968 gibt es Kontakte zwischen Braunschweig und der [[israel]]ischen Stadt [[Kiryat Tivon]], denen seit 1985/86 eine Städtepartnerschaft folgte.
=== Eingemeindungen ===
Vor dem Zweiten Weltkrieg wurden 1931 [[Veltenhof]] und drei Jahre später [[Gliesmarode]], [[Lehndorf (Braunschweig)|Lehndorf]], [[Melverode]], [[Ölper]], [[Querum]], [[Riddagshausen]] und [[Rühme]] eingemeindet.
Am 1. Februar 1971 wurde ein mit damals etwa 100 Einwohnern bewohntes Gebiet des gemeindefreien Gebietes Querum eingegliedert.<ref name=Gemeindeverzeichnis1970bis1982>{{Literatur | Herausgeber = Statistisches Bundesamt | Titel = Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982 | Jahr = 1983 | Verlag = W. Kohlhammer GmbH | Ort = Stuttgart und Mainz | ISBN = 3-17-003263-1 | Seiten = 265 bis 267}}</ref>
Die [[Gemeindereform]] vergrößerte Braunschweig am 1. März 1974 um insgesamt 22 Gemeinden:
* Aus dem [[Landkreis Braunschweig]] wurden die Gemeinden [[Bevenrode]], [[Bienrode]], [[Broitzem]], [[Dibbesdorf]], [[Hondelage]], [[Lamme]], [[Mascherode]], [[Rautheim]], [[Rüningen]], [[Schapen (Braunschweig)|Schapen]], [[Stöckheim (Braunschweig)|Stöckheim bei Braunschweig]], [[Thune (Braunschweig)|Thune]], [[Timmerlah]], [[Völkenrode]], [[Volkmarode]], [[Waggum]], [[Watenbüttel]] und [[Wenden (Braunschweig)|Wenden]] eingemeindet. Zudem wurden das gemeindefreie Gebiet Buchhorst und Teile der aufgelösten Gemeinde [[Bechtsbüttel]] nach Braunschweig umgegliedert.<ref name= Gemeindeverzeichnis1970bis1982/> Die hierdurch vergrößerte Stadt Braunschweig wurde Rechtsnachfolgerin des bis dahin existierenden Landkreises. Einzelne Gemeinden des früheren Landkreises wurden den Nachbarkreisen Helmstedt, Peine und Wolfenbüttel zugeschlagen. Bereits am 1. Juli 1972 gelangten die ebenfalls zum Kreisgebiet gehörenden Gemeinden [[Thedinghausen]] und [[Emtinghausen]] an den [[Landkreis Verden]].
* Aus dem [[Landkreis Gifhorn]] kam [[Harxbüttel]] hinzu.<ref name= Gemeindeverzeichnis1970bis1982/>
* Aus dem [[Landkreis Wolfenbüttel]] wurden die Gemeinden [[Geitelde]], [[Leiferde (Braunschweig)|Leiferde]] und [[Stiddien]] übernommen.<ref name= Gemeindeverzeichnis1970bis1982/>
Für die 22 Orte wurden zu diesem Zeitpunkt 12 Ortschaften mit je einem Ortsrat gebildet. Diese Ortsräte blieben bis 1981 bestehen und gingen anschließend in den Stadtbezirken auf.
=== Einwohnerentwicklung ===
{{Hauptartikel|Einwohnerentwicklung von Braunschweig}}
1867 hatte Braunschweig mehr als 50.000 Einwohner. 1890 überschritt die Einwohnerzahl die Grenze von 100.000, wodurch sie zur [[Großstadt]] wurde. Bis 1939 verdoppelte sich diese Zahl auf 200.000. Im Oktober 1944 lebten in der bereits stark zerstörten Stadt noch knapp 150.000 Menschen.<ref name="luftangriff">Braunschweiger Zeitung (Hrsg.): ''Die Bomben-Nacht. Der Luftkrieg vor 60 Jahren.'' Braunschweig 2004, S. 43.</ref> In der Nachkriegszeit erreichte sie 245.551 (1961) und fiel beispielsweise durch Abwanderungen in Umlandgemeinden bis auf 218.233 (1973). Die Bevölkerungszahl stieg durch die Gebietsreform 1974 mit 271.213 auf ihren bisherigen Höchststand. Danach sank die Einwohnerzahl durch weitere Abwanderungen und die allgemeine demografische Komponente bis Ende 2004 auf 240.000. Seit 2005 ist durch familienfreundliche Siedlungsangebote eine Umkehr eingetreten. Am 31. Dezember 2010 betrug die „[[Einwohnerzahl|Amtliche Einwohnerzahl]]" für Braunschweig nach Fortschreibung des Niedersächsischen Landesamtes für Statistik 248.867 (nur [[Hauptwohnsitz]]e und nach Abgleich mit den anderen Landesämtern). Somit ergibt sich eine [[Bevölkerungsdichte#Deutschland|Bevölkerungsdichte]] von 1.295 Menschen pro Quadratkilometer. Seitdem ist die Bevölkerung kontinuierlich bis auf 252.492 am 31. Dezember 2012 gewachsen. <ref>http://www.braunschweig.de/politik_verwaltung/nachrichten/Einwohnerzahlen.html</ref>. Der Zensus 2011 des statistischen Bundesamtes korrigiert die Einwohnerzahl rückwirkend zum 05. Mai 2011 allerdings auf 242.537 <ref>https://ergebnisse.zensus2011.de/#StaticContent:031010000000,ROOT,ROOT,</ref>
== Politik ==
[[Datei:Stadt-Braunschweig-Logo.svg|miniatur|250px|Das Logo für Öffentlichkeitsarbeit der Stadt Braunschweig]]
=== Stadtoberhaupt und Rat ===
2001 wurde in Braunschweig die Doppelspitze in der Stadtverwaltung aufgegeben. Seither gibt es nur noch den hauptamtlichen [[Oberbürgermeister]]. Dieser ist Leiter der Stadtverwaltung und oberster Repräsentant der Stadt. Er wird seit 2001 direkt von der Bevölkerung gewählt. Es gibt jedoch weiterhin einen eigenen Vorsitzenden des Rates, der nach jeder Kommunalwahl bei der konstituierenden Sitzung des Rates aus dessen Mitte gewählt wird.
Bei der Direktwahl des Oberbürgermeisters bei den [[Kommunalwahl]]en am 10. September 2006 wurde folgendes Ergebnis erzielt ([[Wahlbeteiligung]] 49,3 %)<ref name="wahlen06_obb">[http://www.braunschweig.de/wahlnet/kw2006/ergebnis.php?anzeige=1&art=22&typ=2&id=1&xid=0&stimme=1&sitz=0&hoch=0 Stadt Braunschweig, Referat Stadtentwicklung und Statistik – Kommunalwahl 2006 – Wahl des Oberbürgermeisters]</ref>:
{| class="wikitable" width="60%"
|-
!Kandidat und Partei
!Wählerstimmen
!Stimmanteil
|-
|[[Gert Hoffmann]] ([[Christlich Demokratische Union Deutschlands|CDU]]) ||align="right" | 55.301 ||align="right" | 58,0 %
|-
|Friedhelm Possemeyer ([[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]]) ||align="right" | 25.126 ||align="right" | 26,3 %
|-
|Gisela Witte ([[Bündnis 90/Die Grünen]]) ||align="right" | 6.555 ||align="right" | 6,9 %
|-
|Uwe Meier ([[Bürgerinitiative Braunschweig]]) ||align="right" | 5.241 ||align="right" | 5,5 %
|-
|Udo Sommerfeld ([[DIE LINKE.]]) ||align="right" | 3.146 ||align="right" | 3,3 %
|}
Somit wurde Gert Hoffmann im Amt des Oberbürgermeisters bestätigt. Die [[Freie Demokratische Partei|FDP]] kandidierte bei der Oberbürgermeisterwahl nicht.
Die Wahlbeteiligung bei der Wahl des [[Stadtvertretung|Rates]] am 11. September 2011 lag bei 49,5 Prozent, das waren 0,2 Prozentpunkte mehr als bei der vorherigen Wahl. Dem Rat der Stadt gehören mit Beginn der neuen Wahlperiode am 1. November 2011 neben dem Oberbürgermeister (CDU) 54 Ratsfrauen und Ratsherren an, die sich folgendermaßen auf die Fraktionen oder Einzelmitglieder verteilen.<ref name="wahlen06_rat">[http://www3.braunschweig.de/wahlen/ergebnis_kw11/wahlen.php?site=left/gebiete&wahl=285#index.php?site=right/ergebnis&wahl=285&gebiet=1&typ=3&sitz=1 Stadt Braunschweig, Referat Stadtentwicklung und Statistik – Kommunalwahl 2011 – Wahl des Rates – Gesamtergebnis]</ref>
{| class="wikitable" width="60%"
|-
!Fraktionen
!Wählerstimmen
!Stimmanteil
!Sitze im Rat ab 11/2011
!Sitzverteilung 11/2006 bis 10/2011
|-
|[[Christlich Demokratische Union Deutschlands|CDU]] ||align="right" | 108.529 ||align="right" | 38,2 % ||align="right" | 21 ||align="right" | 23
|-
|[[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]] ||align="right" | 83.965 ||align="right" | 29,5 % ||align="right" | 16 ||align="right" | 15
|-
|[[Bündnis 90/Die Grünen]] ||align="right" | 49.357 ||align="right" | 17,4 % ||align="right" | 9 ||align="right" | 7
|-
|[[Bürgerinitiative Braunschweig]] ||align="right" | 13.649 ||align="right" | 4,8 % ||align="right" | 3 ||align="right" | 2
|-
|[[Freie Demokratische Partei|FDP]] ||align="right" | 5.959 ||align="right" | 2,1 % ||align="right" | 1 ||align="right" | 3
|-
|[[DIE LINKE.]] ||align="right" | 10.044 ||align="right" | 3,5 % ||align="right" | 2 ||align="right" | 2
|-
|[[Piratenpartei Deutschland|PIRATEN]] ||align="right" | 11.209 ||align="right" | 3,9 % ||align="right" | 2 ||align="right" | –
|-
|}
→ ''[[Liste der Stadtoberhäupter von Braunschweig]], [[Ergebnisse der Kommunalwahlen in Braunschweig]]''
=== Wappen ===
{{Hauptartikel|Wappen der Stadt Braunschweig}}
[[Datei:Brunswick lion stamp.jpg|miniatur|100px|Briefmarke von 1990]]
<div class="tright" style="clear:none">[[Datei:Eidenbenzlöwe.svg|miniatur|100px|Der „[[Hermann Eidenbenz|Eidenbenzlöwe]]" – [[Signet]] der Stadt]]</div>
<div class="tright" style="clear:none">[[File:Wappen Braunschweig.svg|miniatur|100px|Klassische Version des offiziellen Wappens]]</div>
[[Datei:Flagge Stadt Braunschweig.png|miniatur|Flagge der Stadt Braunschweig]]
Gemäß der Hauptsatzung der Stadt Braunschweig vom 11. Dezember 2001<ref>[http://www.braunschweig.de/kultur_tourismus/stadtportraet/wappen.html Auszug aus der Hauptsatzung der Stadt Braunschweig]</ref> gilt bzgl. des [[Wappen]]s Folgendes:
{{Zitat|Die Stadt führt als [[Wappen]] im silbernen [[Schild (Waffe)|Schilde]] einen steigenden links (heraldisch rechts) gewendeten roten Löwen mit weißen Zähnen, roter Zunge und schwarzen Krallen. Die Schildbreite verhält sich zur Schildhöhe wie 6:7. Für die [[Heraldik|heraldische]] Gestaltung des Wappens ist der [[Wappenbrief]] vom 15. Oktober 1438 maßgebend.}}
Dieses Stadtwappen ist seit mindestens 1366/67 bekannt und seither – lediglich mit einigen [[stil]]istischen Veränderungen – in Gebrauch. Es wurde von König [[Albrecht II. (HRR)|Albrecht II.]] im Wappenbrief von 1438 bestätigt. Neben der Gesamtstadt führen die fünf [[Weichbild]]e [[Altewiek]], [[Altstadt (Braunschweig)|Altstadt]], [[Hagen (Braunschweig)|Hagen]], [[Neustadt (Braunschweig)|Neustadt]] und [[Sack (Braunschweig)|Sack]] eigene Wappen, die sämtlich Variationen des Löwenmotivs zeigen.<ref name="wappen_farben">Camerer, Garzmann, Schuegraf, Pingel: ''Braunschweiger Stadtlexikon.'' Braunschweig 1992. S. 217f.</ref>
=== Farben ===
Weiter führt die Hauptsatzung bzgl. der Farben der Stadt aus:
{{Zitat|Die Farben der Stadt sind Rot und Weiß. Die Stadtflagge zeigt in gleichbreiten Querstreifen oben die Farbe Rot und unten die Farbe Weiß.}}
Neben dem im Wappenbrief enthaltenen Wappen zeigt dieser ebenfalls die Farben der Stadt. Die fünf Weichbilde, die Bürgergarde und die Stadtverwaltung führen neben dieser offiziellen Stadtflagge eine Vielzahl weiterer (eigener) Flaggen, die, gleich dem Wappen, wiederum Variationen des Löwenmotivs aufweisen.<ref name="wappen_farben" />
=== Wahrzeichen ===
Der [[Braunschweiger Löwe]] ist das Wahrzeichen [[Heinrich der Löwe|Heinrichs des Löwen]], der die Stadt im Mittelalter zu einem bedeutenden Gemeinwesen ausbaute. Daher wurde der Löwe zum Wahrzeichen Braunschweigs. Auf der wahrscheinlich um 1300 entstandenen [[Ebstorfer Weltkarte]] ist Braunschweig mit dem Löwenstandbild eingezeichnet – so bekannt war der Braunschweiger Löwe bereits im ausgehenden Mittelalter. Die heutige offizielle Festlegung als Wahrzeichen der Stadt erfolgte erst 1953 in der [[Hauptsatzung]] der Stadt.
Als „inoffizielles", ebenfalls sehr altes Wahrzeichen der Stadt, gelten die Türme der [[St. Andreas (Braunschweig)|Andreaskirche]], die von alters her schon von weitem den Weg nach Braunschweig wiesen.
=== Interkommunale Zusammenarbeit ===
Die Stadt Braunschweig war von 1973 bis 1978 eines der zunächst acht (später sieben) Verbandsglieder des [[Zweckverband Großraum Braunschweig#Vorgänger: Großraumverband Braunschweig|Großraumverbandes Braunschweig]] und ist seit 1991 neben zwei weiteren kreisfreien Städten und fünf Landkreisen Verbandsglied des [[Zweckverband Großraum Braunschweig|Zweckverbandes Großraum Braunschweig]] (ZGB). Daneben bestehen [[Verwaltungskooperation|interkommunale Kooperationen]] als öffentlich-rechtliche Zusammenarbeit mit benachbarten Landkreisen (z. B. bei der [[Feuerwehr Braunschweig#Integrierte Regionalleitstelle|Integrierten Regionalleitstelle]] – IRLS) und in Formen privatrechtlicher Zusammenarbeit durch direkte oder indirekte Beteiligungen oder Mitgliedschaften der Stadt bei verschiedenen Gesellschaften und Vereinen (z. B. bei der ''Projekt Region Braunschweig'', bei der [[Verbundgesellschaft Region Braunschweig]], beim Landschaftsverband [[Braunschweigische Landschaft]]).
=== Städtepartnerschaften und -freundschaften ===
[[Datei:Blsf BS StrSch Nimes.png|miniatur|Nîmes-Straße]]
Mit folgenden Städten unterhält Braunschweig eine [[Städtepartnerschaft]] beziehungsweise -freundschaft:
{|
|{{IDN|#}}||[[Bandung]] in der Provinz [[Jawa Barat]], [[Indonesien]], seit 1960
|-
|{{FRA|#}}||[[Nîmes]] in der Region [[Languedoc-Roussillon]], [[Frankreich]], seit 1962
|-
|{{GBR|#}}||[[Bath]] im Landesteil [[England]], [[Vereinigtes Königreich]], seit 1971
|-
|{{TUN|#}}||[[Sousse]] in der Region [[Sahel (Tunesien)|Sahel]], [[Tunesien]], seit 1980
|-
|{{ISR|#}}||[[Kirjat Tiw'on|Kiryat Tivon]] in [[Galiläa]], [[Israel]], seit 1985/86
|-
|{{DEU|#}}||[[Magdeburg]] im Land [[Sachsen-Anhalt]], [[Deutschland]], seit 1987
|-
|{{RUS|#}}||[[Kasan]] in der autonomen Republik [[Tatarstan]], [[Russland]], seit 1988 (Städtefreundschaft)
|-
|{{USA|#}}||[[Omaha]] im Bundesstaat [[Nebraska]], [[Vereinigte Staaten|USA]], seit 1992 (Städtefreundschaft)
|-
|{{CHN|#}}||[[Zhuhai]] in der Provinz [[Guangdong]], [[China]], seit 2011
|}
== Wirtschaft und Infrastruktur ==
{{Hauptartikel|[Wirtschaftsgeschichte der Stadt Braunschweig}}
Stadt und Region Braunschweig haben in ihrer Geschichte mehrere Strukturwandel erlebt. Bis nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] war Braunschweig ein Zentrum der [[Konservenindustrie in Braunschweig|Konservenindustrie]] mit vielen verarbeitenden Betrieben sowie einer spezialisierten [[Maschinenbau]]-Industrie, unter anderem [[Schmalbach-Lubeca]].
Mit dem Niedergang der Konservenindustrie und der Abwanderung der Industrie in andere Länder verschob sich der Schwerpunkt in Richtung auf die [[Automobilindustrie]], aber auch zu den Bereichen [[Verkehrstechnik]] und [[Biotechnologie]]. Ebenfalls Geschichte ist die Fotoindustrie mit den traditionsreichen Firmen [[Voigtländer]] und [[Rollei]].
=== Industrie und Handwerk ===
[[Datei:Braunschweig von Veltheimsches Haus.jpg|miniatur|hochkant|[[Handwerkskammer Braunschweig-Lüneburg-Stade]] im [[Veltheimsches Haus|Veltheimschen Haus]].]]
Braunschweig war Sitz der [[Büssing AG|Büssing Automobilwerke]], die 1972 in der Firma [[MAN]] aufgegangen sind. Die Fahrzeuge der MAN tragen noch heute das Logo der Firma Büssing, einen stilisierten Braunschweiger Löwen, auf dem Kühlergrill, werden heute jedoch in [[Salzgitter]], 20 km südlich von Braunschweig, produziert.
In Braunschweig wurde 1938 das erste [[Volkswagenwerk Braunschweig|Volkswagen-Werk]], das sogenannte „Vorwerk"<ref>Ulrike Gutzmann, Markus Lupa: ''Vom „Vorwerk" zum FahrWerk. Eine Standortgeschichte des Volkswagen Werks Braunschweig.'' In: ''Historische Notate.'' Nr. 13, Schriftenreihe der Historischen Kommunikation der Volkswagen Aktiengesellschaft, Wolfsburg ([https://www.volkswagen-media-services.com/medias_publish/ms/content/de/broschueren/2008/09/16/historische_notate.-download.gid-oeffentlichkeit.acq/qual-DownloadFileList.Single.DownloadFile.0001.File/Vom%2520Vorwerk%2520zum%2520FahrWerk.pdf Digitalisat])</ref> in Betrieb genommen. Die Automobilindustrie ist nach wie vor einer der wichtigsten Industriezweige der Stadt. Noch heute befinden sich ein VW-Werk sowie zahlreiche mittelständische Zulieferfirmen in der Stadt. Darüber hinaus hat die [[Volkswagen Financial Services]] AG (unter anderem [[Volkswagen Bank]]) ihren Unternehmenssitz in der Stadt. Aber auch kleinere Privatbanken und Direktbanken, z. B. Bank von Essen, das [[Bankhaus Löbbecke]], die [[Berenberg Bank]], die [[Volksbank Braunschweig Wolfsburg]] und die [[PSD Bank Braunschweig]] sind vertreten.
Die Stadt ist Sitz eines traditionsreichen Werkes der [[Siemens AG]], das gleichfalls auf Heinrich Büssing zurückgeht und weltweit führend in der Bahnautomation ist (siehe [[Siemens-Werk Braunschweig]]) und unter anderem die Bahnbetriebstechnik für den [[Transrapid]] in [[Shanghai]] entwickelt hat. Der Unternehmensbereich [[Siemens Transportation Systems]] schätzt Braunschweig unter anderem wegen der [[Technische Universität Braunschweig]] und der Niederlassung des [[Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt|Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt]] (DLR), das als Kompetenzzentrum für [[Verkehrstechnik]] auch [[Aerodynamik|aerodynamische]] Forschung für die Bahnindustrie durchführt. Ein weiteres Unternehmen aus der Mobilitätsbranche ist [[Bombardier Transportation]], das genau wie die [[Bosch Engineering GmbH]] in Braunschweig einen seiner Standorte hat. Neuerdings ist in Braunschweig die [[DB ProjektBau]] GmbH ansässig. Schwerpunkte dieser Bahntochter liegen im Bereich Leit- und Sicherungstechnik.<ref>[http://dbprojektbau.dbnetze.com/dbprojektbau-de/start/im_fokus/2949542/2012-08-24_neuer_standort_braunschweig.html Neuer Standort] auf dbprojektbau.dbnetze.com</ref>
Die Voith Turbo Aufladungssysteme GmbH & Co. KG unterhält in Braunschweig ein Entwicklungszentrum.<ref>http://www.braunschweig-zukunft.de/bsz/de/presse/presse48.html</ref> Das Unternehmen [[Alstom]] plant das bestehende Wartungszentrum zu erweitern und innerhalb der nächsten Jahre zum "nationalen Kompetenzzentrum für Wartung und Service von Zügen" auszubauen.<ref>http://www.braunschweiger-zeitung.de/nachrichten/Niedersachsen/alstom-in-salzgitter-baut-die-zuege-fuer-die-regiobahn-id834082.html</ref> Auch eine Vielzahl an technischen Dienstleistern wie die [[Brunel GmbH]] , sowie technischen Unternehmenberatungen wie z.B. die m+p Gruppe agieren von Braunschweig ausgehend. Ergänzend dazu ist mit der Devil AG, ein großer IT Distributor und eines der umsatzstärksten Unternehmen Niedersachsen niedergelassen. <ref>https://www.nordlb.de/fileadmin/redaktion/analysen_prognosen/regionalanalysen/die_100_groessten_unternehmen/Niedersachsen_November_2012.pdf</ref>
Nach einer Studie des Wirtschaftsforschungsinstituts Prognos zählt Braunschweig im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologie zu den erfolgreichsten Städten in Deutschland.<ref>[http://www.braunschweig.de/politik_verwaltung/fb_institutionen/staedtische_gesellschaften/bsmportal/spitzenposition/ Website der Stadt Braunschweig], abgerufen am 29. November 2011</ref> Dadurch hat sich eine Vielzahl national und international bekannter Werbeagenturen wie z. B. wirdesign, Gingco.net in Braunschweig niedergelassen. Insgesamt entwickelt sich die wirtschaftliche Situation überdurchschnittlich gut. So erlebte die Stadt im Zeitraum 2005 bis 2010 ein Beschäftigungswachstum von 8,6 Prozent; ihre Einkommensteuerkraft wuchs im selben Zeitraum um 31,1 Prozent.<ref>[http://www.newsclick.de/index.jsp/menuid/2046/artid/15369950 newsclick.de: ''Spitzenplatz für Braunschweigs Wirtschaft.''] abgerufen am 9. Dezember 2011</ref> Dies ist auf die zahlreichen Neugründungen zurückzuführen. Im bundesweiten Vergleich erreichte Braunschweig hier in einer Studie der [[Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft]] aus dem Jahr 2011 den ersten Platz. Dabei kamen auf 10.000 Erwerbsfähige 146 Jungunternehmer. Beispielhaft für den Erfolg junger [[Unternehmensgründung|Startup]]-Unternehmen kann das Braunschweiger [[E-Commerce]]-Unternehmen ''Pizza.de'' genannt werden. Im Jahr 2012 gehört Braunschweig zu den 10 dynamischten Großstädten Deutschlands. <ref>https://www.braunschweig.de/politik_verwaltung/nachrichten/121129OBStaedteranking.html</ref> Außerdem ist Braunschweig zusammen mit Stuttgart die Region in der Europäischen Union, in der prozentual die meisten Arbeitnehmer in Spitzen- und Hochtechnologiesektoren arbeiten, nämlich jeweils 22 %. <ref>http://epp.eurostat.ec.europa.eu/cache/ITY_OFFPUB/KS-HA-09-001/DE/KS-HA-09-001-DE.PDF</ref>
Bis zu ihrem Niedergang Anfang der 1990er-Jahre unterhielt die in den 1980er-Jahren sehr erfolgreiche Computerfirma [[Commodore International]] in Braunschweig ein Werk. Unter anderem wurde hier der legendäre [[C64]] gefertigt. Heute ist Braunschweig Sitz von [[Intel]]s größtem Chip-Entwicklungszentrum in Europa mit rund 120 Mitarbeitern. Seit 2000 wurden hier bereits sechs Chips entwickelt, die gegenwärtig im Einsatz sind. Im Europäischen Kompetenzzentrum für High-Performance-Computing(HPC)-Technologie werden in Braunschweig außerdem Chips für Höchstleistungsrechner bzw. Supercomputer entwickelt. An der TU Braunschweig finanziert Intel den Hauptstudiengang „Advanced [[VLSI]]-Design" (Very Large Scale Integrated Circuits), der sich intensiv mit der Entwicklung hochkomplexer Mikrochips befasst, um die Ausbildung hoch qualifizierter Arbeitskräfte am Standort zu fördern. <ref>http://www.intel.de/content/www/de/de/company-overview/forschung.html</ref>
Die „Kooperationsinitiative im Maschinenbau" ist ein Zusammenschluss mittelständischer Maschinenbau-Unternehmen aus der Region Braunschweig, die gemeinsam einkaufen, die Qualifikation der Mitarbeiter erhöhen und auch auf anderen Gebieten zusammenarbeiten. Ein bekanntes Maschinenbauunternehmen mit Standort in Braunschweig ist [[Bühler AG#Übernahme der MIAG 1972|Bühler]].
Traditionell ist Braunschweig eines der Zentren der deutschen [[Zuckerindustrie]], schon aufgrund des intensiven Anbaus von [[Zuckerrübe]]n im Braunschweiger Raum seit etwa 1850. Die durch einen Zusammenschluss aus mehreren Zuckerfabriken hervorgegangene [[Nordzucker AG]] hat nach der Fusion Braunschweig als Unternehmenssitz gewählt. Sie ist jetzt der zweitgrößte deutsche Produzent von Zuckererzeugnissen. Die Technische Universität Braunschweig verfügt bereits seit Jahrzehnten über ein eigenes Forschungsinstitut für Zuckerherstellung und -verarbeitung.
Darüber hinaus ist Braunschweig Sitz des international tätigen Textilunternehmens [[New Yorker (Unternehmen)|New Yorker]] und dessen Tochterunternehmen "Ann Christine". Weitere bekannte Unternehmen und Institutionen sind der 1880 gegründete Kaffeeröster [[Heimbs Kaffee|Heimbs]], die [[Öffentliche Versicherung Braunschweig]], das Herrentextilunternehmen [[Dittmar (Textilunternehmen)|Dittmar]] ([[Signum (Unternehmen)|Signum]]-Hemden) und die [[Westermann Druck- und Verlagsgruppe]]. Auch die [[Richard Borek Unternehmensgruppe]] hat ihren Sitz in Braunschweig. „Borek" ist eines der ältesten Versandhäuser Deutschlands (seit 1906).
Die Braunschweiger Versorgungs AG & Co KG. gehört zu den 50 größten Unternehmen in Niedersachsen. Des Weiteren ist auch die Kultur- und Kreativwirtschaft für die Region von erheblicher Bedeutung. <ref>http://www.projekt-region-braunschweig.de/MDB/Presse/2011/Kultur_und_Kreativwirtschaft_/Ergebnisse_der_Studie_</ref>
Gegenwärtig wird vermehrt versucht, Braunschweig als Messe- und Kongressstandort zu stärken. In diesem Zusammenhang wurden unter anderem umfangreiche Modernisierungsarbeiten an der [[Stadthalle (Braunschweig)|Stadthalle]] durchgeführt. Damit einher geht auch die komplette Neuorganisation und Aufwertung des Bahnhofquartiers durch Bau des BraWo Parks.<ref>http://www.immobilien-zeitung.de/116720/fuer-130-mio-euro-entsteht-brawo-park</ref> Dabei ist der Bau eines modernen IC-Kongresshotels und Fachmarkzentrum geplant. Ebenso wie der Bau einer modernen Jugendherberge am Geiershagen, die Anfang 2013 eröffnen soll und voraussichtlich 180 Betten bereithält.<ref>[http://www.djh-niedersachsen.de/aktuelle-meldungen/braunschweig/ DJH aktuell zu neuer Braunschweiger JH]</ref> Mit über 13.000 Einzelhandelsgeschäften ist Braunschweig ein attraktiver zentraler Einkaufsstandort für die gesamte Region.
Darüber hinaus ist die Stadt einer der Verwaltungssitze der [[Handwerkskammer Braunschweig-Lüneburg-Stade]], deren Kammerbezirk unter anderem die kreisfreien Städte Braunschweig, Salzgitter und Wolfsburg sowie die Landkreise [[Landkreis Helmstedt|Helmstedt]], [[Landkreis Goslar|Goslar]], [[Landkreis Peine|Peine]] und [[Landkreis Wolfenbüttel|Wolfenbüttel]] umfasst.
=== Musikinstrumentenbau ===
Braunschweig war und ist eines der Zentren der deutschen [[Musikinstrument]]enindustrie. Hier haben unter anderem die [[Wilhelm Schimmel Pianofortefabrik GmbH]] als der größte deutsche Hersteller von [[Klavier]]en und [[Flügel (Tasteninstrument)|Flügeln]] und mit der [[Grotrian-Steinweg|Grotrian-Steinweg GmbH]] ein weiterer namhafter Hersteller ihren Sitz. [[Streichinstrumente]] werden seit 1844 in Braunschweig von der [[Geigenbauer]]-Familie [[Rautmann (Geigenbauer)|Rautmann]], mittlerweile in der fünften Generation, hergestellt. Die Firma [[Sandberg Guitars]] fertigt hochwertige [[E-Gitarre]]n und [[E-Bass|E-Bässe]].
=== Medien ===
[[Datei:Braunschweiger Zeitung 2006年10月21日.jpg|miniatur|Die [[Braunschweiger Zeitung]]]]
Braunschweig ist Sitz eines Studios des [[Norddeutscher Rundfunk|Norddeutschen Rundfunks]] (NDR). Auch zwei private Radiounternehmen, [[Hit-Radio Antenne]] und [[Radio ffn]], besitzen hier jeweils Regionalstudios.
Regionale [[Tageszeitung]] ist die [[Braunschweiger Zeitung]] (BZ), die auch in der Region unter verschiedenen Titeln mit unterschiedlichen Lokalteilen vorherrscht. Im Jahr 2007 wurde die Braunschweiger Zeitung von der [[WAZ-Mediengruppe]] übernommen. Als kostenlose [[Wochenzeitung]]en werden die im BZ-Verlag erscheinenden ''Neue Braunschweiger'' und ''Neue Braunschweiger am Sonntag'' in die Haushalte verteilt. Seit April 2013 erscheint in Braunschweig eine neue, digitale Tageszeitung NEUESausBraunschweig. Diese Zeitung wird erstmals nicht auf Papier gedruckt, sondern wird für Tablets, Smarthones und PCs publiziert <ref>http://www.neuesausbraunschweig.de</ref>. Zudem existiert ein selbstständiges Verlagsunternehmen, welches Wochenzeitungen für Braunschweig und den Braunschweiger Raum herausgibt. Produkte sind der ''Braunschweig Report'', das ''Wochenblatt zu Sonntag'' sowie ''Ambiente''. Eine weitere Wochenzeitung in Braunschweig ist die Anzeigenzeitung ''Extra am Sonntag für Braunschweig''. Zum kostenlosen Mitnehmen liegen die monatlichen [[Stadtmagazin]]e ''Da Capo'' und ''[[Subway (Magazin)|Subway]]'', das monatliche [[Fest|Party]]- und [[Lebensstil#Umgangssprachlicher Lebensstilbegriff|Lifestyle]]-Magazin ''BackStage'', das zehnmal jährlich erscheinende Familienmagazin ''Clicclac'' sowie die vierteljährlichen [[Stadtviertel|Stadtteil]]-Magazine ''Nordlicht'', ''Tangente'' und ''Westblick'' an verschiedenen Verteilstellen im Stadtgebiet aus. Das monatlich erscheinende Fußballmagazin "abseits" mit Schwerpunkt Braunschweiger Fußballregion.<ref>http://www.abseitsmagazin.de/abseits/</ref>
In Braunschweig und der näheren Umgebung sendet das nichtkommerzielle, lokale [[Bürgerrundfunk|Bürgerradio]] „[[Radio Okerwelle]]" auf der Frequenz 104,6 FM. Außerdem unterhält „[[TV38]]", ein nichtkommerzielles Community-TV, ein Studio in der Stadt (neben weiteren Studiostandorten in Wolfsburg und Salzgitter). Radio Okerwelle und TV38 sind zwei von 15 niedersächsischen Veranstaltern von Bürgerrundfunk. Darüber hinaus betreibt die Braunschweiger ''Ideeal Werbeagentur'' auf der Frequenz 90,5 ein [[Veranstaltungsradio]] mit dem Schwerpunkt Eintracht Braunschweig. Darüber hinaus unterhält der Sender Radio BWR eins ein Studio in Braunschweig.
In [[Cremlingen]] betreibt die [[Deutsche Telekom AG]] einen [[Mittelwelle]]n<nowiki>sender</nowiki> im Auftrag des [[Deutschlandfunk]]s (DLF). Dieser Sender wird oft, obwohl er sich nicht im Stadtgebiet von Braunschweig befindet, als „Sender Braunschweig" bezeichnet (siehe [[Rundfunksendestelle Cremlingen-Abbenrode]]).
=== Wissenschaft ===
[[Datei:Braunschweig altes TU-Gebäude.jpg|miniatur|[[Technische Universität Braunschweig|TU Braunschweig]], Altgebäude]]
Im gesamten [[Europäischer Wirtschaftsraum|Europäischen Wirtschaftsraum]] (EWR) verfügt die Region Braunschweig über die höchste Wissenschaftlerdichte<ref>http://www.braunschweig.de/wirtschaft_wissenschaft/index.html</ref>, im bundesweiten Vergleich über eine hohe Ingenieurquote <ref>http://www.insm-staedteranking.de/2012_pdf/braunschweig.pdf</ref>sowie über die höchste Intensität auf dem Gebiet der Ausgaben für [[Forschung und Entwicklung]] (F&E). So wurden 2010 in Braunschweig 5,83 % des [[Bruttoinlandsprodukt]]es (BIP) dafür aufgewendet.<ref name="Eurostat2010"/> Des Weiteren wird der Ausbau der Forschungsinfrastruktur kontinuierlich vorangetrieben. Demnach werden alleine in den Jahren 2012-2014 über 200 Millionen für den Aufbau neuer Forschungsinfrastruktur verwendet. <ref>http://www.braunschweiger-zeitung.de/lokales/Braunschweig/190-millionen-euro-fuer-forschung-in-braunschweig-id888312.html</ref><ref>http://www.finanzen100.de/nachrichten/artikel/tu-braunschweig-forschungbau-lena-bund-und-land-investieren-29-millionen-euro-in-nanoforschung_H651708967_2-1-1924666293544792938/</ref>
Die Stadt beheimatet drei Hochschulen, eine Berufsakademie und eine Vielzahl von [[Bundesanstalt]]en und Forschungseinrichtungen. Die [[Technische Universität Braunschweig|Technische Universität Carolo-Wilhelmina]] wurde 1745 als „Collegium Carolinum" gegründet und ist damit die älteste technisch-naturwissenschaftliche Universität in Deutschland. 1862 wurde dieses zur „Herzoglichen Polytechnischen Schule" umgewandelt und 1877 zur „Technischen Hochschule" erhoben. Seit der Erweiterung um eine Philosophische und eine staatswissenschaftliche Fakultät 1968 ist sie „Technische Universität". Die [[Ostfalia – Hochschule für angewandte Wissenschaften]] wurde 1971 durch Zusammenschluss der Staatlichen Ingenieurschule Wolfenbüttel mit der Höheren Fachschule für Sozialarbeit des Landes Niedersachsen gegründet. Weitere Fachbereiche kamen hinzu. Die [[Hochschule für Bildende Künste Braunschweig]] (HBK) wurde 1963 aus der früheren Werkkunstschule Braunschweig gegründet. 1972 wurde sie eine wissenschaftliche Hochschule und seit 1978 hat sie den Status einer künstlerisch-wissenschaftlichen Hochschule. Sie ist die einzige Kunsthochschule Niedersachsens und unter den fünf größten Europas. Europaweit gibt es über 300.<ref>[http://www.subway.de/298/themenpark/thema/artikel/den-horizont-erweitern-111-zahlen-daten-fakten-ueber-braunschweig-14935.html Punkt 51.] auf subway.de</ref> An der staatlich anerkannten [[Welfenakademie Braunschweig|Welfenakademie]] kann ein duales Studium der Betriebswirtschaftslehre absolviert werden. An der [[Deutsche Müllerschule Braunschweig|Deutschen Müllerschule Braunschweig]] kann der weltweit einzige staatlich geprüfte Abschluss als Verfahrenstechniker für [[Mühlenbauer|Mühlenbau]], Getreide- und Futtermittelwirtschaft erlangt werden.
[[Datei:Braunschweig LBA.jpg|miniatur|[[Luftfahrt-Bundesamt]]]]
[[Datei:Braunschweig PTB-Atomuhr CS 4 (2012).jpg|miniatur|hochkant|[[Atomuhr]] „CS 4" der [[Physikalisch-Technische Bundesanstalt|Physikalisch-Technischen Bundesanstalt]].]]
In Braunschweig sind das [[Luftfahrt-Bundesamt]] und die [[Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung]] ansässig. Die [[Physikalisch-Technische Bundesanstalt]] hat aufgrund des [[Zeitgesetz]]es seit 1978 den Auftrag, mit ihren [[Atomuhr]]en die Zeit in Deutschland festzulegen. Der Impuls für die Steuerung von Funkuhren kommt von der PTB, ausgestrahlt wird der Takt jedoch über den Langwellensender [[DCF77]] südöstlich von Frankfurt am Main.
Am [[Flughafen Braunschweig-Wolfsburg]] befindet sich ein Standort des [[Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt|Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt]] (DLR), das 1969 (zunächst als „DFVLR") aus der 1936 gegründeten [[Deutsche Forschungsanstalt für Luftfahrt|Deutschen Forschungsanstalt für Luftfahrt]] (DFL) hervorging. Hauptarbeitsgebiete sind [[Flugmechanik]], Flugführung und [[Flugsicherung]], [[Aerodynamik]] und die Entwicklung leistungsfähiger Werkzeuge für Berechnungen, sowie Struktursysteme ([[Adaptronik]] und extremer Leichtbau). Der Standort arbeitet eng mit dem benachbarten Luftfahrtbundesamt, der Technischen Universität und anderen ansässigen Forschungseinrichtungen zusammen. Bereits vor 23 Jahren erfolgte am Flughafen Braunschweig die weltweit erste automatische satellitengesteuerte Flugzeuglandung.<ref>[http://www.airliners.de/braunschweig-waechst-weiter/28744 Forschungsflughafen Braunschweig wächst weiter]</ref>
[[Datei:Leonie.JPG|miniatur|''Leonie'', das autonome Fahrzeug des Projekts [[Stadtpilot]].]]
Ergebnis der engen Zusammenarbeit von Wirtschaft, Wissenschaft und Forschung ist eine hohe Anzahl an neuen Entwicklungen und Patenten. Im Patentatlas des Deutschen Patent- und Markenamtes liegt die Region Braunschweig mit 1200 Patentanmeldungen für das Jahr 2005 in Niedersachsen auf Platz eins und im bundesweiten Vergleich auf Platz sieben. Dies gilt insbesondere bei Patenten aus den technischen Gebieten „Fahrzeuge, Schiffe, Flugzeuge" und „Messen, Prüfen, Optik, Photographie". Beispielhaft ist hierbei das Projekt [[Stadtpilot]] zu nennen. Das weltweit erste selbstfahrende Auto („Leonie" genannt) bei hohem innerstädtischen Verkehrsaufkommen wurde 2011 auf dem Wilhelminischen Ring erfolgreich getestet. Die Erforschung und Erprobung moderner Ampel- und Autosysteme auf Grundlage der Anwendungsplattform Intelligente Mobilität (AIM), sowie die Auszeichnung als Schaufenster für Elektromobilität machen Braunschweig zum Zentrum deutscher Mobilitätsforschung.<ref>[http://www.braunschweiger-zeitung.de/lokales/Braunschweig/braunschweig-wird-modellstadt-fuer-verkehrsforschung-id723808.html Bericht] auf braunschweiger-zeitung.de</ref> Diese Spitzenstellung wird im internationalen Kontext durch den starken Ausbau der Forschung am NFF unterstrichen.<ref>[http://www.braunschweiger-zeitung.de/wirtschaft/wirtschaft_region/60-millionen-fuer-mobilitaets-forschung-in-braunschweig-id743171.html ''60 Millionen für Mobilitäts-Forschung in Braunschweig''] auf braunschweiger-zeitung.de</ref>
Das [[Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung]] (HZI), früher Gesellschaft für Biotechnologische Forschung (GBF), ist ein Zentrum für Infektionsforschung und gehört der [[Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren]] an, der größten Wissenschaftsorganisation Deutschlands. Der Forschungsschwerpunkt liegt auf Erregern, die medizinisch relevant sind oder als Modell für die Untersuchung von Infektionsmechanismen genutzt werden. Träger des HZI sind die Bundesrepublik Deutschland und das Land Niedersachsen (90:10).
Weitere Bundesanstalten und Forschungseinrichtungen in Braunschweig sind oder waren:
* [[Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit]] (BVL)
* [[Biologische Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft]] (BBA) (aufgelöst am 31. Dezember 2007)
* [[Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft]] (FAL) (aufgelöst am 31. Dezember 2007)
* [[Deutsche Sammlung von Mikroorganismen und Zellkulturen]] (DSMZ) in der [[Leibniz-Gemeinschaft]]
* [[Deutsches Zentrum für Infektionsforschung]] (DZIF)
* [[Fraunhofer-Institut für Schicht- und Oberflächentechnik]] (IST)
* [[Fraunhofer-Institut für Holzforschung]] (WKI), auch „Wilhelm-Klauditz-Institut" genannt
* [[Georg-Eckert-Institut für internationale Schulbuchforschung]] (GEI)
* [[Johann Heinrich von Thünen-Institut]] (vTI), Bundesforschungsinstitut für ländliche Räume, Wald und Fischerei (hervorgegangen aus der aufgelösten FAL)
* [[Julius Kühn-Institut]] (JKI), Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen mit Hauptsitz in Quedlinburg (hervorgegangen aus der aufgelösten FAL und der BBA)
* [[Friedrich-Loeffler-Institut]] (FLI), Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit mit Hauptsitz in auf der Insel Riems (Greifswald) (hervorgegangen aus der aufgelösten FAL)
* [[Deutsche Akkreditierungsstelle]] (Dakks), Deutsche Akkreditierungsstelle (Fachbereich Meteorologie) mit Hauptsitz in Berlin
* [[Materialprüfungsanstalt]] für das Bauwesen (MPA), Institut für Baustoffe, Massivbau und Brandschutz (IBMB)
* [[Niedersächsisches Forschungszentrum Fahrzeugtechnik]] (NFF)
* [[Forschungsinstitut Futtermitteltechnik]] (IFF)
* [[Braunschweiger Integriertes Centrum für Systembiologie]] (Brics)
* [[Joint Optical Metrology Center]] (JOMC)
* [[Nanotechnologie Kompetenzzentrum Ultrapräzise Oberflächenbearbeitung ]] (UPOB)
* [[Intelligent Transport Systems Niedersachsen ]] (ITS Niedersachsen)
* [[Braunschweigische Wissenschaftliche Gesellschaft ]] (BWG)
* [[Zentrum für Pharmaverfahrenstechnik]] (PVZ)<ref>http://www.braunschweiger-zeitung.de/lokales/Braunschweig/29-millionen-fuer-pharma-zentrum-in-braunschweig-id784992.html</ref>
* [[Zentrum für Agrarmeterologische Forschung ]] (ZAMF) des deutschen Wetterdienstes
* [[ Braunschweiger Zentrum für Gender Studies ]]
* [[ Laboratory of Emerging Nanometrology]]<ref>http://www.braunschweiger-zeitung.de/lokales/Braunschweig/tu-erhaelt-29-millionen-fuer-neues-forschungszentrum-id981394.html</ref>
Diese Dichte des in Braunschweig vorhandenen wissenschaftlichen Potenzials erfuhr spätestens 2006/2007 besondere Aufmerksamkeit: Der [[Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft]] verlieh der Stadt den Titel „Stadt der Wissenschaft 2007". Mit der Auszeichnung gewürdigt wurde auch das Engagement, mit dem sich verschiedene Akteure für Vernetzungen der Wissenschaft insbesondere mit Wirtschaft und Kultur sowie für eine Öffnung der Wissenschaft für die Bürger der Stadt einsetzen. Der Bewerbung Braunschweigs unter dem Motto „Ideenküche Braunschweig" mit einem experimentell angelegten Konzept bescheinigte die Jury dabei „Originalität und Verständlichkeit".<ref>[http://www.stadt-der-wissenschaft.de/chronik/2007/index.html ''Siegerstadt 2007.''] im Wettbewerb „Stadt der Wissenschaft" auf stadt-der-wissenschaft.de</ref>
Weitere Bildungseinrichtungen sind:
* Landesbildungszentrum für Hörgeschädigte
=== Verkehr ===
[[Datei:Braunschweig Hauptbahnhof Gesamt 2.JPG|miniatur|[[Braunschweig Hauptbahnhof]]]]
[[Datei:Katharinenkirche BS.jpg|miniatur|hochkant|Straßenbahn auf dem Bohlweg vor [[St. Katharinen (Braunschweig)|Katharinenkirche]]]]
{{Hauptartikel|Verkehr in Braunschweig|Hafen Braunschweig}}
Braunschweig befand sich seit dem Mittelalter am Kreuzungspunkt mehrerer Fernhandelsstraßen. Die die Stadt durch- und umfließende Oker war bis in die Neuzeit schiffbar.
Heute führen mehrere [[Autobahn (Deutschland)|Bundesautobahnen]] (z. B. die [[Bundesautobahn 2|A 2]] und die [[Bundesautobahn 39|A 39]]) sowie [[Bundesstraße]]n nach Braunschweig bzw. direkt durch die Stadt (z. B. die [[Bundesstraße 1|B 1]] und die [[Bundesstraße 248|B 248]]). Braunschweig hat einen Hafen mit Anbindung an den [[Mittellandkanal]] und seit 1935 einen eigenen [[Flughafen]] in [[Waggum]], den [[Flughafen Braunschweig-Wolfsburg]].
Der [[Braunschweig Hauptbahnhof|Braunschweiger Hauptbahnhof]] wurde 1960 eröffnet und ersetzte den innerstädtischen [[Braunschweiger Bahnhof]], einen Kopfbahnhof von 1845, dessen denkmalgeschütztes Hauptgebäude heute als Hauptsitz der ''[[Braunschweigische Landessparkasse|Braunschweigischen Landessparkasse]]'' dient. Bereits 1838 nahm hier die [[Herzoglich Braunschweigische Staatseisenbahn|erste deutsche Staatseisenbahn]] von Braunschweig nach Wolfenbüttel ihren Betrieb auf. Heutzutage ist er Systemhalt für das IC- und ICE-Netz sowie den regionalen Nahverkehr. Darüber hinaus betreibt die Deutsche Bahn einen Bahnhof in Braunschweig-Gliesmarode.
Der [[Öffentlicher Personennahverkehr|öffentliche Personennahverkehr]] (ÖPNV) der Stadt wird unter anderem mit [[Straßenbahn Braunschweig|Straßenbahnen]] und [[Omnibus]]sen der [[Braunschweiger Verkehrs-AG]] innerhalb des [[Verbundtarif Region Braunschweig|Verbundtarifs Region Braunschweig]] (VRB) durchgeführt. Die Umgebung ist durch mehrere [[Schienenpersonennahverkehr|Regionalverkehrsgesellschaften]] vorwiegend mit Buslinien erschlossen. Geplant war zudem ein regionaler Schienenverkehrsverbund von Goslar über Braunschweig bis Uelzen, die auch innenstädtisch fahrende ''[[RegioStadtBahn Braunschweig]]''. Die Planung dieser Stadtbahn wurde wegen fehlender Finanzierung 2010 gestoppt.
Weltweit erstmalig werden die Elektrobusse des öffentlichen Nahverkehrs mit der Induktionstechnik betrieben. <ref>http://www.braunschweiger-zeitung.de/lokales/Braunschweig/so-sieht-der-neue-elektrobus-der-verkehrs-ag-aus-id761947.html</ref>
Bereits im April 1904 hatte [[Heinrich Büssing]] auf der Strecke [[Wendeburg]]–Braunschweig die [[Kraftomnibus]]-Linie der „Automobil-Omnibus-Betriebs-Gesellschaft Braunschweig" (AOBG) eröffnet. Sie diente dem Praxistest für die Busse, die er in seinem Werk bauen ließ. Sie ist zugleich die älteste Omnibuslinie der Welt, die bis heute noch befahren wird.
Bereits 1909 wurde der „Braunschweigische Verein für Luftschiffahrt" gegründet.<ref>[[Richard Moderhack]] (Hrsg.): ''Braunschweigische Landesgeschichte im Überblick.'' in: ''Quellen und Forschungen zur Braunschweigischen Geschichte.'' Band 23, Waisenhaus-Buchdruckerei, Braunschweig 1976.</ref> Am 13. Oktober 1912 landete das [[Luftschiff]] „Hansa" in der Stadt. In der Folge wurde Braunschweig als „Stadt der Flieger" bezeichnet.<ref>Günter Karl Paul Starke: ''Braunschweig: 60 Jahre Stadt der Flieger.'' Aero-Club Braunschweig 1969.</ref> Vor dem Ersten Weltkrieg gab es in Braunschweig zwei [[Flugplatz|Flugplätze]]: in Waggum und Völkenrode. Ein dritter, in Broitzem, folgte 1916. Braunschweig-Waggum war ein bedeutender Flugplatz in Deutschland.
== Garnison ==
Braunschweig war in der Vergangenheit Standort der [[Preußische Armee|preußischen Armee]], [[Reichswehr]] und [[Wehrmacht]] sowie der [[Britische Rheinarmee|britischen Besatzungstruppen]]. Im [[Kalter Krieg|Kalten Krieg]] war es aufgrund seiner [[Innerdeutsche Grenze|grenznahen Lage]] und der strategischen Bedeutung der [[Norddeutsches Tiefland|Norddeutschen Tiefebene]] Schwerpunktstandort des [[Heer (Bundeswehr)|Heeres der Bundeswehr]]. Nahezu die gesamte [[Panzerbrigade 2|Panzergrenadierbrigade bzw. Panzerbrigade 2]] war in Braunschweig stationiert. Heute besteht nur noch eine Bundeswehr-Liegenschaft in der Stadt.
== Sehenswürdigkeiten ==
Durch die weitgehende Zerstörung der Braunschweiger Innenstadt durch zahlreiche Luftangriffe während des Zweiten Weltkrieges, insbesondere den [[Bombenangriff auf Braunschweig am 15. Oktober 1944|Luftangriff vom 15. Oktober 1944]], sind in der ehemals größten Fachwerkstadt Deutschlands nur noch wenige alte Gebäude und Straßenzüge in ihrer ursprünglichen Form erhalten geblieben. Vor allem seit den 1990er Jahren gibt es verstärkte Bestrebungen, stadtgeschichtlich wichtige Gebäude wieder aufzubauen. Geschehen ist dies beispielsweise mit der [[Alte Waage (Braunschweig)|Alten Waage]] und – mit Einschränkungen – dem [[Braunschweiger Schloss]], das zwischen 2005 und 2007 rekonstruiert wurde. Es enthält jedoch zu großen Teilen ein Einkaufszentrum, das sich in einem modernen Anbau fortsetzt. Auf dem Schloss ist die größte [[Quadriga]] Europas platziert.
[[Datei:Braunschweig Skulptur v Gewandhs.jpg|miniatur|Liegende Skulptur vor dem Gewandhaus]]
=== Traditionsinseln ===
[[Datei:Braunschweig Altstadtrathaus mit Brunnen.jpg|miniatur|[[Altstadtrathaus (Braunschweig)|Altstadtrathaus]] mit [[Altstadtmarktbrunnen]]]]
Unzerstörtes, Restauriertes oder Wiederaufgebautes findet sich heute vor allem innerhalb der fünf „Traditionsinseln" der Innenstadt: Rund um den [[Braunschweiger Dom|Dom]], die [[Aegidienkirche (Braunschweig)|Aegidienkirche]], [[St. Magni (Braunschweig)|Magnikirche]] ([[Magniviertel]]), [[St. Martini (Braunschweig)|Martinikirche]] und um die [[St. Michaelis (Braunschweig)|Michaeliskirche]]. Die „Traditionsinseln" wurden schon kurz nach dem Krieg vom damaligen Landeskonservator [[Kurt Seeleke]] ins Leben gerufen und genießen seit 1963 gesetzlichen Schutz.
Die „Traditionsinsel" um den Dom umfasst vor allem den [[Burgplatz (Braunschweig)|Burgplatz]] mit Braunschweigs Wahrzeichen, dem [[Braunschweiger Löwe]]n, dessen Original sich seit 1989 zum Schutz vor schädlichen Umwelteinflüssen in der [[Burg Dankwarderode]] befindet. Um das Standbild gruppieren sich nach Burg und Dom das [[Braunschweigisches Landesmuseum|Braunschweigische Landesmuseum]] (ursprünglich das Stammhaus des [[Vieweg Verlag]]es), das [[Huneborstelsches Haus|Huneborstelsche Haus]] und das [[Veltheimsches Haus|Veltheimsche Haus]]. Südwestlich hinter dem Dom liegen die Stiftsherrenhäuser aus dem 15. Jahrhundert. Ähnliche „Inseln" bilden der [[Altstadtmarkt (Braunschweig)|Altstadtmarkt]] mit dem [[Altstadtrathaus (Braunschweig)|Altstadtrathaus]], [[Altstadtmarktbrunnen]], [[Gewandhaus (Braunschweig)|Gewandhaus]] und [[Stechinelli-Haus (Braunschweig)|Stechinelli-Haus]] und der in seiner Nähe befindliche [[Kohlmarkt (Braunschweig)|Kohlmarkt]] mit ebenfalls zahlreichen bedeutenden Gebäuden aus verschiedenen Jahrhunderten.
=== Sakralbauten ===
[[Datei:Braunschweig Brunswick St.Andreas Kriegsschaeden 2007.JPG|miniatur|hochkant|2006/2007 wurden Kriegsschäden an den Türmen der [[St. Andreas (Braunschweig)|Andreaskirche]] beseitigt]]
Zu den ältesten Kirchenbauten zählen unter anderem die [[Jakobskirche (Braunschweig)|Jakobskirche]] aus dem 9. Jahrhundert und die [[St. Magni (Braunschweig)|Magnikirche]] aus dem 11. Jahrhundert, in deren Weiheurkunde aus dem Jahre 1031 Braunschweig erstmals als ''brunesguik'' urkundlich erwähnt wird.<ref>Horst-Rüdiger Jarck, Gerhard Schildt (Hrsg.): ''Braunschweigische Landesgeschichte. Jahrtausendrückblick einer Region.'' Braunschweig 2000, S. 50.</ref> Weitere bedeutende Kirchen des Mittelalters sind der [[Braunschweiger Dom|Dom]] St. Blasii, die Bartholomäuskirche, die [[St. Michaelis (Braunschweig)|Michaeliskirche]], die [[St. Petri (Braunschweig)|Petrikirche]] und die Pfarrkirchen [[St. Martini (Braunschweig)|St. Martini]], [[St. Katharinen (Braunschweig)|St. Katharinen]] und die 91 Meter hohe [[St. Andreas (Braunschweig)|Andreaskirche]], die über Jahrhunderte das höchste Bauwerk der Stadt war.
Beachtenswerte Kirchenbauten aus der neueren Zeit sind die zwischen 1899 und 1906 geschaffenen Kirchen St. Jakobi sowie die neugotischen [[St. Johannis (Braunschweig)|St. Johannis]] und [[St. Pauli (Braunschweig)|St. Pauli]]. Ebenfalls interessant sind die in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts errichteten Kirchen: So die 1952 erbaute [[Heilig-Geist-Kirche (Braunschweig)|Heilig-Geist-Kirche]] mit Werken der Künstler [[Toni Zenz]] und [[Dominikus Böhm]] oder die 1958 erbaute [[Dominikaner]]kirche [[St. Albertus Magnus (Braunschweig)|St. Albertus Magnus]], deren künstlerische Ausstattung von [[Gerd Winner]] stammt.
Die [[Aegidienkirche (Braunschweig)|Aegidienkirche]], die [[Brüdernkirche (Braunschweig)|Brüdernkirche]] und das [[Kloster Riddagshausen]] sind die bedeutendsten Klosterbauten der Stadt.
=== Profanbauten ===
Aus den letzten fast 900 Jahren stammen die [[Burg Dankwarderode]], das [[Gewandhaus (Braunschweig)|Gewandhaus]], die [[Liberei]], das [[Achtermannsches Haus|Achtermannsche Haus]], [[Schloss Richmond]], die zwischen 1991 und 1994 rekonstruierte [[Alte Waage (Braunschweig)|Alte Waage]] und der [[Ritter St. Georg]]. Weitere bemerkenswerte Gebäude sind das [[Neustadtrathaus (Braunschweig)|Neustadtrathaus]], das „[[Villa Salve Hospes|Haus Salve Hospes]]", das [[Kohlmarkt (Braunschweig)#Haus zum goldenen Stern|Haus zum goldenen Stern]], der [[Braunschweiger Bahnhof|Alte Bahnhof]], das [[Haus Anker]], der [[Wasserturm auf dem Giersberg]] u.v.m.
[[Datei:Braunschweig Rizzi-Haus von Sueden (2011).JPG|miniatur|links|Das [[Happy RIZZI House]].]]
Akzente moderner Architektur wurden 1960 mit dem Empfangsgebäude des [[Braunschweig Hauptbahnhof|Braunschweiger Hauptbahnhofes]] sowie dem im Jahr 2000 davor errichteten Nahverkehrsterminal gesetzt. Das 1999 an Rande des [[Magniviertel]]s gebaute [[Happy RIZZI House]] entfachte kontroverse Diskussionen. Ein weiteres Beispiel moderner Architektur ist das gläserne Bibliotheksgebäude der [[Hochschule für Bildende Künste Braunschweig|Hochschule für Bildende Künste]] aus dem Jahr 2002, ursprünglich auf dem Gelände der [[EXPO 2000]] in Hannover als mexikanischer Pavillon errichtet.
Zwischen 2005 und 2007 errichtete die Firma [[ECE Projektmanagement]] am Ort des 1960 abgerissenen [[Braunschweiger Schloss]]es und des 2005 beseitigten [[Schlosspark (Braunschweig)|Schlossparks]] die [[Schloss-Arkaden]], ein Einkaufszentrum, dessen Fassaden hauptsächlich in einer modernen Stahl-Glas-Konstruktion gestaltet worden sind. Zum Schlossplatz hin kann es durch den [[Portikus]] des unter Einbeziehung erhaltener Originalteile rekonstruierten Residenzschlosses betreten werden.
Das höchste Wohngebäude der Stadt ist das 22-geschössige Hochhaus am [[Schwarzer Berg (Braunschweig)|Schwarzen Berge]] mit 66 m, der [[Broitzem#Fernmeldeturm|Fernmeldeturm im Stadtteil Broitzem]] erreicht die Höhe von 155 m. Überragt wird die Stadt seit 1983 vom höchsten Bauwerk, dem Schornstein des [[Heizkraftwerk Braunschweig-Mitte|Heizkraftwerks Mitte]] mit einer Gesamthöhe von 198 m.
=== Denkmale ===
[[Datei:Braunschweiger Loewe Original Brunswick Lion.jpg|miniatur|[[Braunschweiger Löwe]]]]
{{Hauptartikel|Liste der Denkmale und Standbilder der Stadt Braunschweig}}
Über die Stadt verstreut finden sich zahlreiche [[Denkmal (Gedenken)|Denkmale]], Standbilder, [[Relief]]s, Gedenksteine, und -tafeln, die im Laufe der Jahrhunderte zu unterschiedlichen Anlässen geschaffen wurden. Einige dieser Werke sind allerdings mittlerweile aus verschiedenen Gründen (meist aufgrund von Kriegseinwirkung) nicht mehr vorhanden. Die zweifellos kunsthistorisch und stadtgeschichtlich wichtigsten Werke sind auch gleichzeitig die ältesten:
Das nach seinem Erschaffer benannte „[[Imervard-Kreuz]]" im Braunschweiger Dom gilt als eine der bedeutendsten [[Romanik|romanischen]] Skulpturen auf deutschem Boden. Bei der Holzskulptur handelt es sich um ein Viernagelkreuz aus der Mitte des 12. Jahrhunderts. Wenige Meter weiter in der [[Burg Dankwarderode]] befindet sich der [[Braunschweiger Löwe]]. Er ist die älteste erhaltene [[Plastik (Kunst)|Großplastik]] des Mittelalters nördlich der Alpen und erster größerer figürlicher [[Hohlguss]] seit der [[Antike]].
Das Grabmal [[Heinrich der Löwe|Heinrichs des Löwen]] und seiner zweiten Gemahlin [[Mathilde Plantagenet|Mathilde von England]] gehört zu den ersten Grabmälern, bei denen ein naturalistischer Stil Einzug hielt. Es wurde um 1230 errichtet und befindet sich im Braunschweiger Dom.
Das 2,60 m hohe [[Lessing-Denkmal (Braunschweig)|Lessing-Denkmal]] des Braunschweiger Erzgießers [[Georg Howaldt]] aus dem Jahre 1853, ist das erste Standbild in der Stadt, das einen Menschen darstellt. An [[Till Eulenspiegel]], der (wahrscheinlich) nicht weit von Braunschweig geboren wurde, erinnert der [[Eulenspiegel-Brunnen]]. Er steht an der Stelle, wo sich der Überlieferung nach jene Bäckerei befunden haben soll, in der Till den Bürgern Eulen und Meerkatzen buk, die sich heute als Figuren um den Brunnen herum befinden.
=== Grünflächen und Naherholung ===
[[Datei:Braunschweig Brunswick Teich Buergerpark (2007).JPG|miniatur|Im [[Bürgerpark (Braunschweig)|Bürgerpark]]]]
[[Datei:Braunschweig Luftaufnahme Oestliches Ringgebiet (2011).JPG|miniatur|Blick über das [[Östliches Ringgebiet|östliche Ringgebiet]]. Im Zentrum [[Stadtpark (Braunschweig)|Stadtpark]] und [[Prinz-Albrecht-Park|Prinzenpark]] mit dem [[Nußberg (Braunschweig)|Nußberg]]. Im Hintergrund [[Kloster Riddagshausen|Riddagshausen]] mit ''Kreuzteich'', ''Mittelteich'' und ''Schapenbruchteich.'']]
Die Stadt hat – vor allem nach der Erweiterung der Gebietsreform von 1974 – einen besonders hohen Anteil an Grün- und naturnahen Flächen. Die größte Grünfläche Braunschweigs stellt das [[Riddagshausen (Naturschutzgebiet)|Naturschutzgebiet Riddagshausen]] dar. Das seit 1962 ausgewiesene [[Europareservat]] beheimatet viele seltene Vogelarten, zum Beispiel die [[Krickente]] und den [[Zwergtaucher]]. Die ausgedehnte Teichlandschaft des heutigen Riddagshausen ist auf die Tätigkeit der [[Zisterzienser]]mönche zurückzuführen, die die damals sehr sumpfige Gegend entwässerten und Fischteiche anlegten.<ref name="parks">Stadt Braunschweig, Fachbereich Stadtgrün: [http://www.braunschweig.de/leben/im_gruenen/gruenanlagen.html Übersicht Braunschweiger Park- und Grünanlagen]</ref>
In der Weststadt wird seit 1980 in mehreren Bauabschnitten der [[Weststadt (Braunschweig)#Westpark|Westpark]] gebaut. Das 240 Hektar große Gebiet vereint dabei an angrenzenden landwirtschaftlichen Nutzflächen Erholungsgebiete, [[Kleingartenanlage]]n sowie Sport- und Spielflächen.<ref name="parks" />
Der [[Prinz-Albrecht-Park]] im östlichen Ringgebiet entstand 1895 aus einem [[Exerzieren|Exerzierplatz]] und ist als [[Landschaftsschutzgebiet]] mit wertvollem Baumbestand ausgewiesen. Der Park ist knapp 47 Hektar groß.<ref name="parks" />
Der [[Bürgerpark (Braunschweig)|Bürgerpark]] ist eine der ältesten und mit rund 42 Hektar viertgrößte Parkanlage der Stadt. Er befindet sich auf der ehemaligen südöstlichen Okeraue, südlich des Stadtzentrums. In nördlicher Richtung geht er fließend in den [[Kiryat-Tivon-Park]] (dem früheren Park des Braunschweiger Bahnhofs) über.
Der an der nordwestlichen Biegung und dem Zusammenfluss der Umflutgräben liegende [[Inselwallpark]] bildet zusammen mit dem [[Gaußberg (Braunschweig)|Gaußberg]] eine rund zehn Hektar große Parkanlage.
Die südlichen Naherholungsgebiete ''Kennel'' und ''[[Südsee (Braunschweig)|Südsee]]'' erstrecken sich auf rund 2,5 Kilometer Länge am westlichen Ufer der Oker. Hier kann unter anderem gesegelt und gesurft werden.
Die Stadt verfügt mit dem [[Arche Noah Zoo Braunschweig|Arche Noah Zoo]] in Stöckheim über einen kleinen Zoo. In der 1964 eröffneten parkartigen Anlage werden 300 Tiere aus 50 Arten in naturnahen Gehegen und zum Teil frei umherlaufend gehalten. Der Zoo ist im Familienbesitz und hat einen etwa 15 Kilometer entfernten Schwesterzoo, den [[Tierpark Essehof]] in [[Lehre (Niedersachsen)|Lehre]].
== Kultur ==
=== Religionsgemeinschaften ===
==== Evangelisch-lutherische Kirche ====
[[Datei:Braunschweig-ordeninge.jpg|miniatur|hochkant|Die Braunschweiger Kirchenordnung von 1528:<br />''Der Erbarn Stadt Brunswig Christlike ordeninge / to denste dem hilgen Evangelio / ...'' von [[Johannes Bugenhagen]]]]
Ab 1521 hielt die [[Reformation]] Einzug und fand zunächst durch den Reformator [[Gottschalk Kruse]] Verbreitung.<ref>Werner Spieß: ''Geschichte der Stadt Braunschweig im Nachmittelalter. Vom Ausgang des Mittelalters bis zum Ende der Stadtfreiheit 1491–1671.'' Braunschweig 1966, Band 1, S. 48.</ref> Die erste [[Deutsche Messe (Gottesdienst)|Messe in deutscher Sprache]] wurde an Ostern 1526 im Dom gefeiert.<ref>Werner Spieß: ''Geschichte der Stadt Braunschweig im Nachmittelalter. Vom Ausgang des Mittelalters bis zum Ende der Stadtfreiheit 1491–1671.'' Braunschweig 1966, Band 1, S. 52.</ref> Ab 1528 wurde die Reformation nach [[Evangelisch-lutherische Kirchen|lutherischem]] Bekenntnis durch [[Martin Luther|Luthers]] Mitstreiter [[Johann Bugenhagen]] weiter voran getrieben: Die Stadt bekam eine über die ihre Grenzen hinaus berühmte [[Kirchenordnung]].<ref>Werner Spieß: ''Geschichte der Stadt Braunschweig im Nachmittelalter. Vom Ausgang des Mittelalters bis zum Ende der Stadtfreiheit 1491–1671.'' Braunschweig 1966, Band 1, S. 59.</ref> Am 6. September 1528 wurde die offiziell besiegelte Einführung der Reformation in Braunschweig von allen Kanzeln der Stadt verkündet; fortan war die Stadt über viele Jahrhunderte überwiegend [[Protestantismus|protestantisch]]. Sie regelte ihre kirchlichen Angelegenheiten weitgehend autonom. Der Rat der Stadt unterzeichnete 1580 die lutherische [[Konkordienformel]] von 1577<ref>Vgl. [[BSLK]], S. 766; vgl. S. 17.</ref>. Hauptpredigtstätte des Landesbischofs ist seit 1923 der [[Braunschweiger Dom]].
Erst 1671 wurde die Kirchenverwaltung in die Braunschweigische Evangelisch-lutherische Landeskirche des [[Herzogtum Braunschweig|Herzogtums Braunschweig]] eingegliedert. Hier wurde die Stadt alsbald Sitz einer [[Superintendentur]], heute bezeichnet man diese Verwaltungsebene als [[Propstei (Kirche)|Propstei]]. Die evangelisch-lutherischen Kirchengemeinden der Stadt gehören heute zur Propstei Braunschweig der [[Evangelisch-lutherische Landeskirche in Braunschweig|Evangelisch-lutherischen Landeskirche in Braunschweig]]. In deren 414 Gemeinden sind 2007 ca. 405.000 Mitglieder organisiert.
==== Katholische Kirche ====
[[Datei:Aegidienkirche 03 1a.jpg|miniatur|links|Die [[Aegidienkirche (Braunschweig)|Aegidienkirche]]]]
Im Mittelalter gehörte die Stadt Braunschweig zum [[Bistum Hildesheim]] und [[Bistum Halberstadt]], wobei die Oker deren Grenze bildete. Das Hildesheimer Gebiet gehörte zum [[Archidiakonat]] Stöckheim, das Halberstädter zum Archidiakonat Atzum. 1391 wurde von beiden Bischöfen in Braunschweig ein [[Offizialat]] eingerichtet, das die kirchlichen Angelegenheiten der Stadt im Auftrag beider Bistümer erledigte. In der Reformation wurden die Kirchen evangelisch-lutherisch, katholische Gottesdienste fanden nicht mehr statt.
Anfang des 18. Jahrhunderts wurde den [[Katholizismus|Katholiken]] in Braunschweig wieder erlaubt, Gottesdienste abzuhalten, so dass sich bald eine katholische Gemeinde gründen konnte. Diese gehörte ab 1824 zum neu festgelegten Bistum Hildesheim, welches bis 1930 zur [[Kirchenprovinz]] Köln ([[Erzbistum Köln]]), dann zur Kirchenprovinz Paderborn ([[Erzbistum Paderborn]]) und seit 1995 zur neu gegründeten Kirchenprovinz Hamburg ([[Erzbistum Hamburg]]) gehört. Die Pfarrgemeinden der Stadt gehören zum [[Dekanat]] Braunschweig, dessen Gebiet auch Gemeinden außerhalb der Stadt Braunschweig umfasst. Katholische Hauptkirche in Braunschweig ist das Liebfrauenmünster [[Aegidienkirche (Braunschweig)|St. Aegidien]], die Kirche eines ehemaligen Benediktinerklosters. Die katholische Kirche in Braunschweig besteht aus sechs Pfarrgemeinden mit 13 Kirchen.
Seit 1958 gibt es in der Stadt wieder ein Dominikanerkloster. Die [[Dominikaner]], die im Zuge der Reformation ihr 1310 am Bohlweg gegründetes Kloster im Jahr 1528 auf Weisung des Rates der Stadt aufgeben und die Stadt verlassen mussten, kehrten nach mehr als 400 Jahren zurück und errichteten eine moderne Klosteranlage, zu der auch die Kirche [[St. Albertus Magnus (Braunschweig)|St. Albertus Magnus]] mit der gleichnamigen Pfarrei gehört.<ref>[http://www.dominikaner-braunschweig.de/Kloster/Layout/Kloster.html Dominikanerkloster in Braunschweig]</ref>
==== Andere Kirchen und Glaubensgemeinschaften ====
Im 18. Jahrhundert gründeten sich in Braunschweig deutsch-reformierte und französisch-reformierte Gemeinden, die sich 1811 zu einer [[Reformierte Kirche|reformierten Gemeinde]] vereinigten. Bis heute ist die Kirchengemeinde selbstständig. Sie wurde 1928 Gründungsmitglied des [[Bund Evangelisch-reformierter Kirchen Deutschlands|Bundes Evangelisch-reformierter Kirchen Deutschlands]], der eine kleine Anzahl reformierter Gemeinden umfasst, die nicht Mitglied in einer Landeskirche sind und in Braunschweig seinen Sitz hat.
Zu den [[Freikirche]]n gehören u. a. die [[Siebenten-Tags-Adventisten|Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten]], die [[Selbständige Evangelisch-Lutherische Kirche]] (SELK), zwei [[Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde]]n ([[Baptisten]]), die [[Evangelisch-methodistische Kirche]], die [[Freikirchlicher Bund der Gemeinde Gottes|Evangelische Freikirche Querum]], das [[Bund Freikirchlicher Pfingstgemeinden|Christuszentrum Braunschweig]], die [[Gemeinde der Christen Ecclesia|Ecclesia]]-Gemeinde Braunschweig e. V. und die [[Gemeinschaft Christi (CofChrist)|Gemeinschaft Christi]].
Die [[Neuapostolische Kirche|neuapostolische]] Gemeinde Braunschweig verfügt über eine Kirche an der Körnerstraße. Zum Kirchenbezirk Braunschweig der [[Neuapostolische Kirche Mitteldeutschland|Neuapostolischen Kirche Mitteldeutschland]] gehören Kirchen bis hin nach Helmstedt, Salzgitter-Lebenstedt, Peine und Gifhorn.
Darüber hinaus sind auch die [[Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage|Mormonen]], die Apostolische Sendungskirche, die (anthroposophische) [[Die Christengemeinschaft|Christengemeinschaft]], die [[Christian Science]] und die [[Zeugen Jehovas]] in der Stadt vertreten. Es gibt auch einige [[islam]]ische Gemeinden.
==== Jüdische Gemeinde ====
[[Datei:Neustadt (Karte).png|miniatur|Die [[Neustadt (Braunschweig)|Braunschweiger Neustadt]] um 1400 (gelb dargestellt). Die Jodenstrate befindet sich am unteren rechten Bildrand.]]
{{Hauptartikel|Geschichte der Juden in Braunschweig}}
Seit dem Mittelalter gab es in Braunschweig ein vielgestaltiges jüdisches Leben. Erstmals wird im Jahre 1282 eine jüdische Gemeinde mit [[Synagoge]], Schule, Gericht und Vorsteher erwähnt. Hauptsächlich wurde im nördlichen Teil der [[Altstadt (Braunschweig)|Altstadt]] und in der [[Neustadt (Braunschweig)|Neustadt]] gesiedelt. Der erste jüdische Friedhof ist für 1584 belegt; noch heute besteht ein 1797 an der [[Hamburger Straße (Braunschweig)|Hamburger Straße]] eingerichteter Friedhof, der während der [[Zeit des Nationalsozialismus]] geschändet worden war, aber später wieder instand gesetzt wurde. Die 1873–1875 von [[Constantin Uhde]] entworfene „[[Neue Synagoge (Braunschweig)|Neue Synagoge]]" wurde in der, von den [[Nationalsozialismus|Nationalsozialisten]] lancierten, sogenannten „[[Novemberpogrome 1938|Reichskristallnacht]]" vom 9. auf den 10. November 1938 schwer beschädigt und 1940 wegen Baufälligkeit abgerissen. Aufgrund der Verfolgung während des Dritten Reiches reduzierte sich die jüdische Bevölkerung Braunschweigs von ehemals 682 im Jahre 1933 dramatisch (siehe [[Judenfeindlichkeit|Judenverfolgung]]). Nachweislich wurden 196 Braunschweiger Juden ermordet.<ref>Horst-Rüdiger Jarck, Gerhard Schildt (Hrsg.): ''Braunschweigische Landesgeschichte. Jahrtausendrückblick einer Region.'' Braunschweig 2000, S. 1004–1007.</ref> Es wird allerdings davon ausgegangen, dass die [[Dunkelziffer]] erheblich höher liegt.
Nach dem Kriegsende bildete sich bereits ab 1945 wieder eine neue jüdische Gemeinde in der Stadt. Sie bestand aus überlebenden Braunschweiger Juden und Hinzugezogenen. 1995 wurde die erste in Deutschland nach dem [[Holocaust]] eingestellte Rabbinerin zur Leitung der jüdischen Gemeinde bestellt, die 2008 wieder etwa 600 Mitglieder umfasst.<ref>[http://www.zentralratdjuden.de/de/article/119.html Irina Leytus: ''Klein, aber fein: die jüdische Gemeinde Braunschweig setzt auf Kontinuität.'']</ref> Am 6. Dezember 2006 wurde die neue [[Synagoge (Braunschweig)|Braunschweiger Synagoge]] feierlich eingeweiht.
=== Museen ===
[[Datei:Braunschweig Herzog Anton Ulrich-Museum (Herzog Anton Ulrich-Museum).jpg|miniatur|links|Das [[Herzog Anton Ulrich-Museum]]]]
[[Datei:Braunschweig Braunschweigisches Landesmuseum (BLM).jpg|mini|Das [[Braunschweigisches Landesmuseum|Braunschweigische Landesmuseum]]]]
Das bedeutendste Museum Braunschweigs ist das [[Herzog Anton Ulrich-Museum]], das auf das Jahr 1754 zurückgeht und kunsthistorisch internationale Bedeutung hat. Es ist nicht nur das älteste Museum Deutschlands, sondern auch das drittälteste öffentlich zugängliche Museum der Welt. Zu seiner Sammlung zählen u.a. Gemälde von Rubens, Vermeer und Rembrandt.
Im Vieweg-Haus am [[Burgplatz (Braunschweig)|Burgplatz]] befindet sich das [[Braunschweigisches Landesmuseum|Braunschweigische Landesmuseum]], kurz ''BLM''. Es wurde 1891 als „Vaterländisches Museum für Braunschweigische Landesgeschichte" in der Straße ''Hagenscharrn'' gegründet und ist das einzige Geschichtsmuseum in der [[Träger öffentlicher Belange|Trägerschaft]] des Landes Niedersachsen. Auch die Ausstellung in der gegenüber liegenden ''[[Burg Dankwarderode]]'' gehört zu diesem Museum. Die Außenstelle des BLM im Chor des ehemaligen [[Paulinerkloster (Braunschweig)|Paulinerklosters]] aus der Mitte des 14. Jahrhunderts beherbergt das älteste ''jüdische Museum'' der Welt.
Das 1865 eröffnete [[Städtisches Museum (Braunschweig)|Städtische Museum]] am Löwenwall zeigt die Geschichte der Stadt Braunschweig; zu ihm gehören auch die Formsammlung, die 2005 nach Braunschweig gelangte Galerie Bönsch sowie das Museum Altstadtrathaus, das in seinen Kellergewölben und im Erdgeschoss eine Dauerausstellung zur Geschichte der Stadt Braunschweig zeigt.
[[Datei:Braunschweig Naturhistorisches Museum Eingang (SNHM BS).JPG|mini|[[Naturhistorisches Museum (Braunschweig)|Naturhistorisches Museum]]]]
[[Datei:Salve Hospes 04 1a.jpg|miniatur|[[Haus Salve Hospes]] des Kunstvereins Braunschweig]]
Das [[Naturhistorisches Museum (Braunschweig)|Naturhistorische Museum]] wurde 1754 als „Herzogliches Kunst- und Naturalienkabinett" eröffnet und ist damit das älteste Naturkundemuseum in Deutschland <ref>http://www.nlmb.niedersachsen.de/portal/live.php?navigation_id=24695&_psmand=186</ref>. Als Museum der Geschichte der [[Zoologie]] umfasst es eine wissenschaftliche Sammlung von mehreren zehntausend [[Exemplar]]en. Neben Dauerausstellungen zu verschiedenen Themen gibt es einen Lichtsaal, in dem die bedeutendsten Stücke zu sehen sind.
In der „Gedenkstätte [[KZ-Außenlager Schillstraße|KZ-Außenlager Braunschweig Schillstraße]]" erinnert ein „Offenes Archiv" an die Opfer des KZ-Außenlagers. Die seit Mai 2000 von der Künstlerin Sigrid Sigurdsson konzipierte Gedenkstätte umfasst Dokumente, Erlebnisberichte, Erinnerungen und Forschungen zur Geschichte des Lagers. Texte aus dem offenen Archiv sind auf Tafeln an Mauern auf dem Gelände angebracht.
Das Raabe-Haus, [[Wilhelm Raabe]]s letztes Wohnhaus, wurde 1948 als Gedenkstätte zu Ehren des Künstlers gegründet. Der Verein [[Friedrich-Gerstäcker-Gesellschaft]] betreibt seit 1982 im sogenannten „Cavaliershaus" von [[Schloss Richmond]] eine Ausstellung über den Schriftsteller [[Friedrich Gerstäcker]], der in Braunschweig seine Jugend und letzten Lebensjahre verbrachte. Die Ausstellung beinhaltet unter anderem eine umfangreiche Sammlung mit Originalen und Repliken von „Feuerwaffen des [[Wilder Westen|Wilden Westens]]".
Weitere Museen Braunschweigs sind das [[Grammophon]]-Museum „Harmonie", das Landtechnik-Museum auf dem [[Gut Steinhof]] sowie das [[Museum für Photographie (Braunschweig)|Museum für Photographie]]. Weiterhin gibt es im [[Haus Salve Hospes]] des [[Kunstverein Braunschweig|Kunstvereins Braunschweig]], im Mineralien-Kabinett der [[Technische Universität Braunschweig|Technischen Universität Braunschweig]] sowie im [[Kloster Riddagshausen|Zisterziensermuseum Riddagshausen]] weitere Ausstellungen. In der Zweigniederlassung von Ball Packaging Europe, der Nachfolgeunternehmen von Schmalbach Lubeca findet sich ein kleines Schmalbach-Museum in dem man sich einen Überblick über die Entwicklung von den Anfängen der Konservendosenherstellung bis zur modernen Getränkedose verschaffen kann.
Im April 2008 eröffnete die [[Braunschweiger ZeitSchiene]], ein 5,5 Kilometer langes [[Freilichtmuseum]], in dem Braunschweigische und Deutsche [[Wirtschaftsgeschichte|Wirtschafts]]- und [[Geschichte des Verkehrs|Verkehrsgeschichte]] anhand eines [[Ringgleis]]es dargestellt wird, das rund 100 Jahre lang über 50 Industrieunternehmen der Stadt mit dem öffentlichen Schienennetz verband. Seit 2008 wird im ehemaligen [[Ausbesserungswerk Braunschweig]], das Bestandteil der ZeitSchiene ist, der sogenannte [[DB-Baureihe VT 08|Weltmeisterzug von 1954]] ausgestellt.<ref>[http://www.newsclick.de/index.jsp/menuid/2048/artid/8313425 ''Weltmeisterzug bleibt in Braunschweig.''] In: ''[[Braunschweiger Zeitung]].''</ref>
Das jüngste Museum der Stadt ist das Schlossmuseum. Zu ihm gehören sieben dem Original nachgestaltete Räume, so das Musikzimmer, der Audienzraum und der Thronsaal. Aktuell entsteht im Rahmen des Umbaus des Eintracht-Stadions auch ein Fußballmuseum.
=== Bibliotheken ===
[[Datei:Braunschweig TU Bibliothek.jpg|miniatur|[[Universitätsbibliothek Braunschweig]]]]
[[Datei:Hbk library braunschweig mp.jpg|miniatur|Bibliothek der [[Hochschule für Bildende Künste Braunschweig|Hochschule für Bildende Künste]]]]
Die größte Bibliothek der Region Braunschweig ist die [[Universitätsbibliothek Braunschweig|Universitätsbibliothek]] der [[Technische Universität Braunschweig|Technischen Universität Braunschweig]]. Sie wurde 1748 als [[Bibliothek]] des Collegium Carolinum gegründet und ist damit die älteste Bibliothek einer Technischen Hochschule in Deutschland. Der Bestand umfasst etwa 1,6 Mio. Medien. Neben ihrer eigentlichen Arbeit betreibt die Universitätsbibliothek Braunschweig auch das Datenbanksystem [[Allegro (Bibliothekssoftware)|allegro]] und betreut die größte Sammlung [[Pharmazie|pharmazeutischer]] Literatur in Deutschland bzw. Mitteleuropa.
Die [[Stadtbibliothek Braunschweig]] ist seit dem 23. Juni 2007 in einem Teil der neu erbauten Schloss-Arkaden untergebracht.<ref>[http://www.braunschweig.de/stadtbibliothek/ueber_uns.html Stadtbibliothek Braunschweig]</ref> In ihnen sind jetzt die ehemalige Öffentliche Bücherei, die [[Musikbibliothek]], sowie die Bestände der ehemaligen Stadtbibliothek aus dem Magniviertel, die ihren Schwerpunkt in Geistes- und Sozialwissenschaften hatte, zusammengefasst. Die Stadtbibliothek wurde 1861 gegründet und 1865 mit einer 3.584-bändigen Ministerialbibliothek im Neustadtrathaus eröffnet. Über Jahrzehnte hinweg wuchs der Bestand an Werken, sodass die Stadtbibliothek heute über 400.000 Bücher, 1.366 mittelalterliche Handschriften, 2.500 Karten und Pläne aus der Zeit vor 1850 sowie die Bibliothek des Geistlichen Ministeriums mit 8.675 Titeln verfügt. Der Freihandbestand umfasst rund 170.000 aktuelle Medien. Neben der Kinder- und Jugendbibliothek, einer Artothek, sowie einer Musikbibliothek existieren drei externe Zweigstellen.
Mit der Wilhelm-Raabe-Forschungsstelle der Stadtbibliothek soll der Nachlass des Schriftstellers [[Wilhelm Raabe]] erschlossen und erarbeitet werden. Werke Raabes befinden sich im Museum des Raabe-Hauses und im [[Stadtarchiv Braunschweig]].
Weitere Bibliotheken befinden sich im [[Georg-Eckert-Institut für Internationale Schulbuchforschung]], im [[Herzog Anton Ulrich-Museum]] und in der [[Hochschule für Bildende Künste Braunschweig]].
Die Stadt ist Mitglied der [[Braunschweigische Landschaft|Braunschweigischen Landschaft]], einem Verein zur Pflege kultureller Einrichtungen in der Region.
Braunschweig beherbergt eine Vielzahl von [[Stiftung]]en, die älteste, noch heute existierende, die [[Stiftung St. Thomaehof]] wurde 1290 gegründet, der [[Braunschweigischer Vereinigter Kloster- und Studienfonds|Vereinigte Kloster- und Studienfonds]] 1569, [[Braunschweigs Stiftung zum Andenken des 6. Februar 1794|Braunschweigs Stiftung]], stammt aus dem Jahre 1794 und ist ebenfalls noch heute tätig. Stiftungsgründungen der jüngsten Vergangenheit sind die [[Bürgerstiftung Braunschweig]] aus dem Jahre 2003 und die [[Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz]] von 2005.
=== Theater ===
[[Datei:Braunschweig Staatstheater.jpg|miniatur|[[Staatstheater Braunschweig]], Großes Haus]]
Das [[Staatstheater Braunschweig]] ist ein staatliches Vierspartentheater. Es zeigt jährlich etwa 30 Premieren in [[Schauspiel]], [[Musiktheater]] ([[Oper]], [[Operette]], [[Musical]]) und [[Ballett]] sowie in der Kinder- und Jugendtheatersparte ''Junges Staatstheater''. Die Ursprünge des Staatstheaters gehen auf ein Vorgängerhaus zurück, das 1690 von Herzog [[Anton Ulrich (Braunschweig-Wolfenbüttel)|Anton Ulrich]] begründet wurde. Das Herzogliche Opernhaus stand bis 1864 am [[Hagenmarkt]], hier fanden bedeutende Uraufführungen, wie Lessings [[Emilia Galotti]] im Jahr 1772 und Goethes [[Faust I|Faust]] im Jahr 1829, statt. Heute ist am selben Standort das kleinste Theater der Stadt "KULT" beheimatet. <ref>http://www.braunschweiger-zeitung.de/lokales/Braunschweig/strong-mit-30-plaetzen-das-wohl-kleinste-theater-der-stadt-strong-id781420.html</ref>
Das zweitälteste Theater Braunschweigs ist das [[Niederdeutsches Theater Braunschweig|Niederdeutsche Theater]]. Der Braunschweiger Allgemeine Anzeiger berichtete am 18. Juni 1925 von der Gründung „einer niederdeutschen Liebhaberbühne". Rechtlich ist die Bühne als eingetragener Verein organisiert und vom Finanzamt als gemeinnützig anerkannt. In drei Inszenierungen pro Spielzeit mit je acht Aufführungen werden Komödien, Lustspiele und auch Schauspiele im Roten Saal im Braunschweiger Schloss gezeigt.
Weitere Theater sind: Figurentheater fadenschein, Komödie am Altstadtmarkt, LOT Theater, Theater Fanferlüsch, Premiere Amateurtheater Braunschweig, Studio Bühne Braunschweig, das [[Brunsviga (Kultur- und Kommunikationszentrum)|Brunsviga]] Kultur- und Kommunikationszentrum<ref>[http://www.brunsviga-kulturzentrum.de/de/kultur-und-kommunikationszentrum.html Brunsviga] auf brunsviga-kulturzentrum.de</ref> und das Theater Zeitraum.
=== Sport ===
[[Datei:Logo Eintracht Braunschweig.svg|mini|120px|Wappen von [[Eintracht Braunschweig]]]]
[[Datei:Newyorker-lions-logo.png|mini|120px|Logo der<br />[[New Yorker Lions]]]]
[[Datei:Phantoms-Braunschweig-Logo.svg|mini|120px|Logo der<br />[[New Yorker Phantoms]]]]
[[Datei:Braunschweig, Volkswagenhalle (2).jpg|miniatur|[[Volkswagen Halle Braunschweig]]]]
Aus sportlicher Sicht kann Braunschweig auf eine lange Tradition zurückblicken, so war es z. B. der Gymnasiallehrer [[Konrad Koch]], der den [[Fußball#Die Wurzeln des heutigen Fußballs im 19. Jahrhundert|Fußball]] 1874 nach Deutschland brachte und Braunschweig zur Geburtsstadt des deutschen Fußballs machte.
Der bekannteste Sportverein ist [[Eintracht Braunschweig]]. Die Eintracht war 1967 [[Deutsche Fußballmeisterschaft|Deutscher Fußballmeister]], doch ist dies der einzige namhafte Titel der Fußballer, die im Jahr 2007 in die [[Fußball-Regionalliga|Regionalliga Nord]] abstiegen. Am Ende der Spielsaison 2007/2008 gelang der Eintracht die Qualifikation für die neugegründete [[3. Fußball-Liga|3. Liga]]. In der Saison 2010/2011 gelang der Aufstieg in die 2. Bundesliga mit Trainer [[Torsten Lieberknecht]]. Am Ende der Saison 2012/2013 gelang die Rückkehr in die 1. Bundesliga.
Andere Abteilungen des Vereins sind ebenfalls erfolgreich: Im [[Hockey|Damenhockey]] wurde man insgesamt neunmal deutscher Meister. In der [[Leichtathletik]] konnten ebenfalls einige Titel errungen werden.
Die [[New Yorker Lions Braunschweig]] sind eine bundesweit erfolgreiche [[American Football|American-Football]]-Mannschaft. Von 1997 bis 2009 standen die Lions in jedem Finale des [[German Bowl]] und konnten diesen deutschen Meistertitel insgesamt siebenmal erringen, zuletzt 2005, 2006, 2007 und 2008 viermal in Folge. Mit sieben Titeln sind sie Rekordmeister. Darüber hinaus gewannen sie 1999 und 2003 den europäischen Titel des [[Eurobowl]]s.
Weitere Vereine sind die in der 1. [[Basketball-Bundesliga]] spielenden [[New Yorker Phantoms Braunschweig]], die in der 2. Baseball-Bundesliga Nord spielenden [[Braunschweig Spot Up 89ers]], der Handball-Verbandsligist [[MTV Braunschweig]], sowie die Herrenmannschaft des [[USC Braunschweig]], die in der [[Dritte Liga (Volleyball, Männer)|Dritten Liga]] spielt. National und international erfolgreichster Tanzsportverein im Standard-[[Formationstanz]]en ist der [[Braunschweiger Tanz-Sport-Club]] (BTSC). Mehrere deutsche Meistertitel – vor allem im Langstreckenlauf – errang die [[Leichtathletik-Gemeinschaft Braunschweig]].
Ebenfalls erfolgreich zeigt sich Braunschweig im [[Karate]]: Der ansässige Verein ''Shotokan Braunschweig'' stellt seit mehreren Jahren regelmäßig die landes- und auch die bundesweiten Meister in dieser Sportart. Der [[Box-Club 72 Braunschweig]] stellt zusammen mit dem BAC Wolfenbüttel und den Salzgitter Heros das Löwenboxteam, das in der 2. Bundesliga antritt.
Seit 1994 finden im Juni auf dem Gelände des „[[Braunschweiger THC|Braunschweiger Tennis- und Hockey-Clubs]]" (BTHC) im [[Bürgerpark (Braunschweig)|Bürgerpark]] die [[Nord/LB]] [[Nord/LB Open|open]] statt, ein jährliches [[ATP Challenger Tour|ATP-Challenger Tennisturnier]] für junge und aufstrebende Welttennis-Spieler.
Jedes Jahr im Frühling werden seit 2002 in der Volkswagen Halle die ''Löwen Classics'', ein internationales Weltranglisten-Reitsportturnier, ausgetragen.
An einem Freitag im Juni findet seit 1987 der ''Braunschweiger Nachtlauf'' statt, der Schulklassen, Mannschaften und Einzelläufern auf einem Rundkurs durch die Innenstadt verschieden Streckendistanzen anbietet. Für dieses Sportereignis mit circa 8.500 aktiven Teilnehmern und 40.000 Zuschauern werden Teile der Innenstadt für den Verkehr gesperrt, und an der Strecke findet ein großes Sommerfest statt. Ein in den vergangenen Jahren stattfindender Elite-Lauf mit Profiläufern wurde 2006 zugunsten weiterer Startplätze für Laufbegeisterte gestrichen.
Der ''Braunschweig-Wolfenbüttel Marathon'' ist eine weitere Laufsportveranstaltung, die neben dem klassischen [[Marathonlauf]] auch weitere kürzere Strecken auf einer leicht hügeligen Strecke zwischen Braunschweig und Wolfenbüttel anbietet. Die seit dem Jahr 2000 angebotene Veranstaltung findet im Oktober statt, beim Marathon 2006 kamen 189 Läufer (161 Männer, 28 Frauen) ins Ziel.
Im Juli 2012 findet zum 98. Mal in Braunschweigs Innenstadt und im nahe gelegenen [[Elm (Höhenzug)|Elm]] das älteste deutsche [[Straßenradrennen]]<ref>[[Kurt Hoffmeister]]: ''Zeitreise durch die Braunschweiger Sportgeschichte.'' Eigenverlag Kurt Hoffmeister, BoD, Norderstedt, 2010, ISBN 9-783-83910712-6, S. 43.</ref>, der [[Klassiker (Radsport)|Radsportklassiker]] „Rund um den Elm", „Rund um das [[Braunschweiger Rathaus|Rathaus]]" und „Rund um den [[Prinz-Albrecht-Park|Prinzenpark]]" statt.<ref>[http://www.braunschweiger-zeitung.de/sport/regionalsport/braunschweig/radsport-trilogie-ist-wieder-komplett-id712475.html ''Radsport-Trilogie ist wieder komplett.''] In: ''[[Braunschweiger Zeitung]].''</ref> Ausrichter der Trilogie ist seit 1926 der [[Radsportverein Braunschweig 1923]].
=== Regelmäßige Veranstaltungen ===
[[Datei:Braunschweig Weihnachtsmarkt.jpg|miniatur|Der [[Braunschweiger Weihnachtsmarkt|Weihnachtsmarkt]]]]
[[Datei:Braunschweig Stadthalle Gesamt.JPG|miniatur|Stadthalle]]
Überregional bekannt ist der [[Braunschweiger Weihnachtsmarkt]], der eine über 300-jährige Tradition hat. Aufgrund des baulichen Umfeldes, der sogenannten „Traditionsinsel" rund um den [[Burgplatz (Braunschweig)|Burgplatz]], die [[Burg Dankwarderode]] und den [[Braunschweiger Dom]], wurde der Markt bereits mehrfach zum schönsten Weihnachtsmarkt Norddeutschlands gekürt.
In der Stadthalle und in der [[Volkswagen Halle Braunschweig|Volkswagen Halle]] finden regelmäßig Konzerte, Messen oder sportliche Veranstaltungen statt.
Der am Sonntag vor [[Rosenmontag]] stattfindende Braunschweiger Karnevalsumzug – „[[Schoduvel]]" – genannt, gilt mit mehr als 6 km Länge als der größte in Norddeutschland<ref>[http://www.braunschweig.de/kultur_tourismus/veranstaltungen/blickpunkte/bsm_artikel/karneval.html „... Der Braunschweiger Umzug ist mit mehr als sechs Kilometern Länge der größte Karnevalsumzug Norddeutschlands. ..."]</ref> und nach denen in Köln und Mainz der drittgrößte Umzug in Deutschland.<ref>Braunschweiger Zeitung: [http://www.newsclick.de/index.jsp/menuid/2044/artid/11721195 Braunschweiger Zeitung: ''100.000 Narren trotzen der Kälte.'']</ref> Jedes Jahr zieht der Braunschweiger Schoduvel um die 250.000 Besucher an. Das [[mittelniederdeutsch]]e Wort „Schoduvel" (aus ''duvel'' = ''Teufel'' und ''Scho-'' für ''scheuchen''), bezeichnet einen alten Brauch, nämlich durch Lärm, Verkleidung und schreckhaftes Gebaren die bösen Geister der Kälte, des Todes und der Gefahr zu verscheuchen. Es handelt sich dabei um eine mittelalterliche Form des Karnevals, die erstmals 1293 im Braunschweiger [[Stadtbuch]] Erwähnung fand.
Seit 1987 findet das [[Internationales Filmfest Braunschweig|Internationale Filmfest Braunschweig]] statt. Außerdem wird das internationale Finale des [[Breakdance]]-Turniers [[Battle of the Year]] in Braunschweig ausgerichtet. Jährlich findet die Veranstaltung „Kultur im Zelt" statt. Weiterhin gibt es zahlreiche Kulturveranstaltungen wie "Braunschweig International".<ref>http://www.braunschweiger-zeitung.de/lokales/Braunschweig/braunschweigs-ganze-vielfalt-bei-fest-am-samstag-id1022661.html</ref>
Für regelmäßige Sportveranstaltungen in Braunschweig, siehe [[Braunschweig#Sport|hier]].
==== Musikalisches ====
[[Datei:Braunschweig CityJazzNight 2006 CityPoint.jpg|miniatur|''CityJazzNight'' 2006]]
Jedes Jahr im Mai/Juni fand in Braunschweig und der Region das ''Braunschweig Classix Festival'' statt. Hierbei traten international bekannte Künstler bei zahlreichen Konzerten und Veranstaltungen auf. Das Programm reichte von [[Kammermusik]], über [[Sinfoniekonzert]]e und Lesungen bekannter Autoren (z. B. [[Donna Leon]]), bis hin zu Jazz- und Percussion-Veranstaltungen. Die Nachfolge trat die Veranstaltung „Soli Deo Gloria" an.<ref>[http://www.soli-deo-gloria.info/ Offizielle Website von „Soli Deo Gloria"]</ref> Weiterhin wird seit 2004 das [[Jazz]]-Festival ''CityJazzNight'' veranstaltet, das von Mitgliedern der [[Jazzkantine]] ins Leben gerufen wurde. Das über die Innenstadt verteilte Festival zeigt an mehreren Stellen Künstler aus verschiedenen Jazz-[[Genre]]s. Während der Weihnachtszeit wird jährlich die Braunschweiger Weihnachtsgeschichte aufgeführt, bei der die Jazzkantine mit traditionellen und heutigen Weihnachtslieder die schauspielerische Aufführung untermalt.
Weiterhin werden verschiedene Veranstaltungen von der Louis Spohr Gesellschaft angeboten, um das musikalische Erbe des Geigers zu bewahren.
==== Veranstaltungen im Sommer ====
An Pfingsten findet traditionell der Mittelalterliche Markt auf dem Burgplatz statt, der vom Verein Kramer, Zunft & Kurtzweyl organisiert wird.
Im Juli findet mit dem [[Sommerlochfestival / CSD Braunschweig|Sommerlochfestival | CSD Braunschweig]] seit 1996 das mittlerweile größte Event lesbischer, schwuler, bi- und transsexueller Kultur und Politik in Niedersachsen statt. Ebenfalls im Juli wird das ''Wolters Hoffest'' ausgetragen, das sich über ein ganzes Wochenende erstreckt und Bier und Live-Bands bietet.
1999 fand erstmals das ''Internationale Sommerspektakel Braunschweig'' statt, zu dem Straßentheatergruppen aus Europa in Braunschweig gastieren. Die ''Braunschweiger Kulturnacht'' wurde 1994 ins Leben gerufen und bietet seitdem alle zwei Jahre kulturelle Veranstaltungen in der gesamten Innenstadt.
Regelmäßig zur Sommerferienzeit wird für Kinder und Jugendliche das Programm ''Ferien in Braunschweig (FiBS)'' mit über 1000 Aktivitäten in und um Braunschweig angeboten.
Seit 1974 findet alljährlich am ersten Wochenende im September das [[Magnifest]] im [[Magniviertel]] statt.
Die Reihe ''Klassik im Park'' bietet Besuchern die Gelegenheit unentgeltlich klassische Musik im Parkambiente beim Picknick zu genießen.
=== Kulinarisches ===
Wurst aus Braunschweig war schon im [[Mittelalter]] literarisch nachweisbar geschätzt. Insbesondere die nach der Stadt benannte „[[Braunschweiger (Wurst)|Braunschweiger]]", die international bekannt ist. Dabei handelt es sich um eine grobe Mettwurst weicher Konsistenz, die mit oder ohne [[Knoblauch]] angeboten wird. Selbst in den [[Vereinigte Staaten|USA]] ist die „Braunschweiger" zu bekommen – dort bezeichnet sie allerdings eine Art Teewurst, die deutlich feiner als das Original ist. Doch auch in Deutschland wird der Name hin und wieder fälschlich für Teewurst verwendet. Etwas fester und haltbarer ist die Schlackwurst, die traditionell in einem Fettdarm geräuchert wird. Jenseits der Region weniger bekannt sein dürfte die [[Knackwurst]], eine hellgraue, oft mit [[Thymian]] gewürzte Streichwurst, die es geräuchert wie ungeräuchert gibt und die ebenso schmackhaft ist wie ihr Inhalt undokumentiert. Eine weitere Delikatesse ist die Heidewurst, die als Konserve mit gekochter Mettwurst vergleichbar ist.
[[Datei:Braunschweiger Mumme Long Island (1900).jpg|miniatur|Mumme-Werbung aus den USA (um 1900)]]
Von den einst zahlreichen [[Brauerei]]en produzieren heute nur noch drei in der Stadt. Es handelt sich dabei um die zwei großen: Das [[Hofbrauhaus Wolters]] und die [[Feldschlößchen (Braunschweig)|Feldschlößchen-Brauerei]] (heute [[Oettinger Brauerei]]) sowie die kleine Privatbrauerei Schadt (auch ein Brauereigasthaus). Eine Besonderheit ist die [[Braunschweiger Mumme]], die ihren Ursprung im Mittelalter hat (vor 1390) und noch heute erhältlich ist: zum einen in nicht-alkoholischer Form in Dosen abgefüllt und zum anderen seit Herbst 2008 wieder als dunkles Bier in Flaschen.
„Ulen un Apen" wird ein typisch braunschweigisches Backwerk genannt. Sein Ursprung geht auf [[Till Eulenspiegel]] zurück, der aus dem Dorf [[Kneitlingen]], wenige Kilometer östlich von Braunschweig, stammte und in der Stadt viele derbe, aber auch weise Scherze getrieben haben soll. Von seiner Zeit als Bäckergeselle zeugen die aus Teig hergestellten und auf [[Braunschweigisch (Mundart)|Braunschweigisch]] „Ulen un Apen" genannten [[Eulen]] und [[Meerkatzen]], die auch heute noch in einigen Bäckereien der Stadt angeboten werden.
[[Gemüsespargel|Weißer Spargel]] ist eine regionale Spezialität, der vor allem im Norden der Stadt auf den sandigen Böden der [[Heide (Landschaft)|Südheide]] angebaut und von Mai bis Juni auf den Märkten und in vielen Gaststätten und Restaurants traditionell mit Schnitzel oder Schinken oder modern mit Räucherlachs angeboten wird.
[[Datei:Braunschweig Brunswick Honigkuchen-Werbung (1884).jpg|miniatur|Braunschweiger Honigkuchen, Anzeige von 1884]]
Ein traditionelles Braunschweiger Wintergericht ist [[Grünkohl]], der in Braunschweig allerdings „[[Braunkohl]]" genannt<ref>Artikel [http://www.newsclick.de/index.jsp/menuid/2044/artid/7450824 ''Braunkohl – Braunschweigische Sprach-Insel im Grünkohl-Meer.''] von Thomas Parr am 20. Oktober 2007 auf newsclick.de</ref> wird. Diese Bezeichnung erklärt sich „historisch", denn beim Braunschweigischen Braunkohl handelt es sich um eine besondere Kohlsorte, die zu früheren Zeiten (Überlieferungen und Rezepte aus dem 19. Jahrhundert bestätigen das) rund um die Stadt angebaut wurde. Im Gegensatz zum heute weit überwiegend angebauten Grünkohl, ist beim Braunkohl „das stark geäderte Blatt ... an sich glatt und nur am Rand kraus, seine Farbe ... dunkel-violett bis braun, das Blatt fühlt sich dicker an als das vom Grünkohl"<ref name="Kohlvergleich">Thomas Parr: [http://www.newsclick.de/index.jsp/menuid/7534512/artid/7821431 ''Welcher Kohl schmeckt besser?'']; Artikel auf newsclick.de vom 14. Januar 2008.</ref> und ist der Traditionskohl „eine Nuance kräftiger im Geschmack, vielleicht sogar fruchtiger"<ref name="Kohlvergleich"/> als der moderne Kohl mit seiner „bekannt mild-herben"<ref name="Kohlvergleich"/> Anmutung. Warum die alte Sorte heute so gut wie nicht mehr angebaut wird, ist unbekannt. Seit 1986 kann man im Freilichtmuseum [[Diesdorf]] in der [[Altmark]] bei [[Salzwedel]] allerdings wieder den alten „Braunkohl" ernten; das gelang auch mit dem von einem Hobbygärtner in [[Eitzum (Schöppenstedt)|Eitzum]] im [[Landkreis Wolfenbüttel]] gezogenen, der im Januar 2008 einen [[Geschmack (Sinneseindruck)|Geschmacksvergleich]] von [[Slow Food|Slow-Food]]-Mitgliedern zwischen beiden Kohlsorten mit 1:0 klar für sich entschied.<ref name="Kohlvergleich"/> Typischerweise wird Braunkohl nach dem ersten Frost (denn der zerstört die im Kohl enthaltenen [[Bitterstoff]]e) mit [[Bregenwurst]] und Salzkartoffeln gegessen. Dazu wird traditionellerweise Bier getrunken.
Für seine [[Honigkuchen]] war Braunschweig bis zum Ende des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkriegs]] berühmt. Heute jedoch gibt es keine Unternehmen mehr in der Stadt, die dieses Backwerk herstellen.
Der Braunschweiger [[Pomologie|Pomologe]], Medizinalrat und Professor [[Theodor Engelbrecht]] veröffentlichte 1889 im Verlag Friedrich Vieweg, Braunschweig, das Werk ''„Deutschlands [[Liste der Apfelsorten|Apfelsorten]]"'', in dem er insgesamt 688 Sorten beschrieb. Darunter sind mindestens zwei spezielle Braunschweiger Apfelsorten, der Braunschweiger Milchapfel<ref>Engelbrecht (1889), Nr. 140, S. 160.</ref> und der Braunschweiger Tafel-Rambour.<ref>Engelbrecht (1889), Nr. 162, S. 183.</ref>
== Personen und Persönlichkeiten ==
[[Datei:Carl Friedrich Gauss.jpg|miniatur|hochkant|[[Carl Friedrich Gauß]]]]
[[Datei:Ricarda-Huch.jpg|miniatur|hochkant|[[Ricarda Huch]]]]
{{Hauptartikel|Liste bekannter in Braunschweig geborener Personen}}
In der Stadt Braunschweig geborene Personen sind neben anderen die Naturwissenschaftler [[Carl Friedrich Gauß]], der ''Fürst der Mathematiker'' wie er bereits zu seinen Lebzeiten genannt wurde, und [[Richard Dedekind]], ebenso der spätmittelalterliche Chronist [[Hermann Bote]], Schriftsteller wie [[Ernst August Klingemann]] und [[Ricarda Huch]], die Schauspieler [[Willy Maertens]], [[Gustav Knuth]] und [[Edda Seippel]], die Politiker [[Günter Gaus]], [[Wilhelm Bracke]] (Mitbegründer der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei) und der Ministerpräsident des Freistaates Braunschweig sowie später des Landes Niedersachsen [[Alfred Kubel]] und der Widerstandskämpfer des 20. Juli 1944 [[Axel von dem Bussche]], darüber hinaus der Architekt des Braunschweiger Schlosses [[Carl Theodor Ottmer]], die erste deutsche Ballonfahrerin [[Wilhelmine Reichard]] und die Musiker [[Louis Spohr]] und [[Norbert Schultze]].
Zu den bekannten gebürtigen Braunschweigern der Gegenwart zählen die Modedesignerin [[Jette Joop]] und der Musiker [[Axel Bosse]].
{{Hauptartikel|Liste der mit Braunschweig verbundenen Personen}}
Personen, die zwar nicht in der Stadt geboren, aber durch ihr Leben, ihre Arbeit und ihr Wirken eng mit Braunschweig verbunden sind, sind [[Heinrich der Löwe]], der Braunschweig im 12. Jahrhundert zu seiner Residenz erkor, der Schalksnarr [[Till Eulenspiegel]], der Barock-Baumeister [[Hermann Korb]], der Industrielle [[Heinrich Büssing]], die Dichter [[August Heinrich Hoffmann von Fallersleben|Hoffmann von Fallersleben]] (Verfasser des Deutschlandliedes), [[Joachim Heinrich Campe]] und [[Wilhelm Raabe]]. Weiterhin zu nennen sind der Erfinder der ersten schreibenden Rechenmaschine [[Franz Trinks]], der Fotopionier [[Peter Wilhelm Friedrich von Voigtländer]], die Verleger [[Friedrich Vieweg]] und [[George Westermann]] sowie die Schriftstellerin [[Bianka Minte-König]] (Mitbegründerin des [[Eulenspiegelpreis|Eulenspiegel-Bilderbuchpreises]]).
{{Hauptartikel|Liste der Ehrenbürger von Braunschweig}}
Die [[Ehrenbürger]]würde der Stadt wurde erstmals im Jahr 1838 verliehen. Die Intention hinter der Auszeichnung war ursprünglich, Kaufleute und Fabrikanten (die für diesen Titel nicht unbedingt Bürger Braunschweigs sein mussten) für ihre Verdienste zu ehren. Hierfür mussten sie ihre Waren mindestens einhundert Mal auf einer der verschiedenen [[Braunschweiger Messe]]n angeboten haben. Im Laufe der Jahrzehnte änderten sich diese Voraussetzungen mehr zu allgemeineren Verdiensten um die Stadt.
Seit 1988 werden mit der [[Bürgermedaille der Stadt Braunschweig]] Einzelpersonen und Personenvereinigungen ausgezeichnet, die sich in besonderem Maße um die Belange der Stadt Braunschweig verdient gemacht haben.
== Sonstiges ==
Ein Teil der Handlung der Kinderoper [[Wittkopp (Oper)|Wittkopp]] des Komponisten [[Hans-Joachim Marx (Komponist)|Hans-Joachim Marx]] nach einem Libretto von [[Margret Rettich]] spielt in den Gassen sowie im Rathaussaal Braunschweigs. 1983 wurde diese Oper auf dem Domplatz zu Braunschweig uraufgeführt.
Das [[Wunder von Braunschweig]], eine Serie von Bargeldspenden an Bedürftige, führte zu großer medialer Aufmerksamkeit.
== Literatur ==
{{Hauptartikel|Portal:Braunschweig/Literaturliste|titel1=Literaturliste Braunschweig}}
* {{BibISBN|3926701145}}
* Reinhard Dorn: ''Mittelalterliche Kirchen in Braunschweig.'' Niemeyer, Hameln 1978, ISBN 3-87585-043-2.
* {{BibISBN|3926701307}}
* {{BibISBN|3930292289}}
* {{BibISBN|3937664467}}
* {{BibISBN|3775258388}}
* [[Jörg Leuschner]], [[Karl Heinrich Kaufhold]], [[Claudia Märtl]] (Hrsg.): ''Die Wirtschafts- und Sozialgeschichte des Braunschweigischen Landes vom Mittelalter bis zur Gegenwart.'' Band 1: ''Mittelalter.'' Band 2: ''Frühneuzeit.'' Band 3: ''Neuzeit.'' Georg Olms Verlag, Hildesheim 2008, ISBN 978-3-487-13599-1.
* [[Richard Moderhack]] (Hrsg.): ''Braunschweigische Landesgeschichte im Überblick.'', In: Band 23: ''Quellen und Forschungen zur Braunschweigischen Geschichte.'' 3. Auflage, Braunschweigischer Geschichtsverein, Braunschweig 1979.
* [[Rudolf Prescher]]: ''Der Rote Hahn über Braunschweig.'' Waisenhaus-Buchdruckerei und Verlag, Braunschweig 1955.
* [[Ernst-August Roloff]]: ''Braunschweig und der Staat von Weimar.'' Waisenhaus-Buchdruckerei und Verlag, Braunschweig 1964.
* Ernst-August Roloff: ''Wie braun war Braunschweig? Hitler und der Freistaat Braunschweig.'' Braunschweiger Zeitung (Hrsg.), Braunschweig 2003.
* Gerd Spies (Hrsg.): ''Braunschweig – Das Bild der Stadt in 900 Jahren. Geschichte und Ansichten.'' 2 Bände, Städtisches Museum Braunschweig, Braunschweig 1985.
* Gerd Spies (Hrsg.): ''Brunswiek 1031 – Braunschweig 1981. Die Stadt Heinrichs des Löwen von den Anfängen bis zur Gegenwart.'' 2 Bände, Städtisches Museum Braunschweig, Braunschweig 1982.
* [[Werner Spieß]]: ''Geschichte der Stadt Braunschweig im Nachmittelalter. Vom Ausgang des Mittelalters bis zum Ende der Stadtfreiheit 1491–1671.'' 2 Bände, Waisenhaus-Buchdruckerei und Verlag, Braunschweig 1966.
== Andere Medien ==
* DVD: ''Braunschweig 1945 – Bombardierung, Befreiung, Leben in Trümmern.'' Erinnert und kommentiert von [[Eckhard Schimpf]] (Braunschweiger Zeitung und Archiv Verlag, Braunschweig 2005)
* Video: Eike Besuden: ''Braunschweig'' in: [[Bilderbuch Deutschland]] ([[Norddeutscher Rundfunk|NDR]] 2004), [http://www.nordmedia.de/scripts/contentbrowser.php3?ACTION=SHOWARTIKEL&ID=3414 Website mit Inhaltsbeschreibung]
== Siehe auch ==
{{Portal|Braunschweig}}
== Weblinks ==
{{Commons|Braunschweig}}
{{Wikiquote|Braunschweig}}
{{Wikisource|Braunschweig}}
{{Wiktionary|Braunschweig}}
{{Wikivoyage}}
* [http://www.braunschweig.de/ Offizielle Website der Stadt Braunschweig]
* [http://www.vernetztes-gedaechtnis.de/ Vernetztes Gedächtnis – Nationalsozialistische Gewaltherrschaft in Braunschweig]
* [http://www.gibs.info/ Internetportal ''Geschichte in Braunschweig'' des Historischen Seminars der TU Braunschweig]
* {{BAM|Braunschweig}}
* [http://vereins.wikia.com/wiki/Kategorie:Braunschweig Vereins-Wiki: Vereine in Braunschweig]
* {{dmoz|World/Deutsch/Regional/Europa/Deutschland/Niedersachsen/St%c3%a4dte_und_Gemeinden/B/Braunschweig|Braunschweig}}
* [http://www.inschriften.net/braunschweig.html Die Inschriften der Stadt Braunschweig – von 1529 bis 1671] via [http://www.inschriften.net Deutsche Inschriften Online]
== Einzelnachweise ==
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<references/>
</div>
{{NaviBlock
|Navigationsleiste Landkreise und kreisfreie Städte in Niedersachsen
|Navigationsleiste Deutsche Großstädte}}
{{Exzellent|26. Oktober 2007|38253666}}
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[[Kategorie:Braunschweig| ]]
[[Kategorie:Ort in Niedersachsen]]
[[Kategorie:Kreisfreie Stadt in Niedersachsen]]
[[Kategorie:Ehemalige deutsche Landeshauptstadt]]
[[Kategorie:Ort mit Binnenhafen]]
[[Kategorie:Hansestadt]]
[[Kategorie:Ehemalige Herzogsresidenz]]
[[Kategorie:Ehemalige Kreisstadt in Niedersachsen]]
[[Kategorie:Ehemalige Hauptstadt]]