„Langenhagen" – Versionsunterschied

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* Ansgar "Sir Frank Doe" Freyberg (* 1975), [[Schlagzeug]]er der Band [[The BossHoss]]
* Ansgar "Sir Frank Doe" Freyberg (* 1975), [[Schlagzeug]]er der Band [[The BossHoss]]
* [[Aljoscha Hyde]] (* 1992), Fußballspieler
* [[Aljoscha Hyde]] (* 1992), Fußballspieler
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=== Persönlichkeiten, die in Langenhagen gewirkt haben ===
=== Persönlichkeiten, die in Langenhagen gewirkt haben ===

Version vom 29. November 2012, 12:33 Uhr

Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Weitere Bedeutungen sind unter Langenhagen (Begriffsklärung) aufgeführt.
Wappen Deutschlandkarte
Basisdaten
Koordinaten: 52° 26′ N, 9° 44′ O 52.4394444444449.7451Koordinaten: 52° 26′ N, 9° 44′ O
Bundesland: Niedersachsen
Landkreis: Region Hannover
Höhe: 51 m ü. NHN
Fläche: 71,97 km2
Einwohner: 55.746 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 775 Einwohner je km2
Postleitzahlen: 30851, 30853, 30855,
30669 („Hannover, Ortsteil Flughafen")Vorlage:Infobox Gemeinde in Deutschland/Wartung/PLZ enthält Text
Vorwahl: 0511
Kfz-Kennzeichen: H
Gemeindeschlüssel: 03 2 41 010
LOCODE: DE LHN
Stadtgliederung: 6 Stadtteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Marktplatz 1
30853 Langenhagen
Website: www.langenhagen.de
Bürgermeister: Friedhelm Fischer (SPD)
Lage der Stadt Langenhagen in der Region Hannover
[画像:Karte]
Karte
Klimadiagramm
Langenhagen-Kaltenweide gesehen kurz vor der Landung

Die Stadt Langenhagen liegt nördlich von Hannover in der Region Hannover in Niedersachsen.

Geografie

Die Stadt Langenhagen grenzt an die Gemeinden Wedemark, Isernhagen sowie an die Städte Hannover und Garbsen (im Uhrzeigersinn, beginnend im Norden). Nördlich des Stadtgebiets erstreckt sich ein ausgeprägter Geestrücken des Quartärs mit einer lockeren Moor- und Heidelandschaft, der in die Lüneburger Heide übergeht. Mit dem Kananoher Forst, dem Naturschutzgebiet Kaltenweider Moor und dem teilweise auf Langenhagener Gebiet liegenden Naturschutzgebiet Bissendorfer Moor befinden sich im Gemeindegebiet umfangreiche geschützte Wald- und Moorgebiete. Innerhalb des Bissendorfer Moores befindet sich an der nördlichen Gemeindegrenze zur Wedemark der Muswillensee.

Stadtgliederung

Die Stadt Langenhagen besteht seit der niedersächsischen Gebiets- und Verwaltungsreform 1974 neben der Kernstadt Langenhagen (Langenhagen-Mitte, Langenforth, Brink, Alt-Langenhagen) aus den Ortschaften Engelbostel einschließlich der Splittersiedlung Kananohe, Godshorn, Kaltenweide (einschließlich der sogenannten „Seestädte" Altenhorst, Hainhaus, Maspe, Siedlung Twenge und Twenge sowie Kiebitzkrug), Krähenwinkel und Schulenburg. Der bis zur Gebietsreform nach Süden bis zum Mittellandkanal einschließlich Brinker Hafen reichende Ortsteil Wiesenau beschränkt sich seit 1974 als Teil von Brink auf das Wohngebiet südlich der Autobahn und ist dabei bis auf zwei Straßendurchlässe vollständig von hannoverschem Stadtgebiet umschlossen. Das Neubaugebiet Weiherfeld, eines der größten Neubaugebiete in der Region Hannover, liegt an der S-Bahn-Station Kaltenweide.

Geschichte

Silbersee
Rathaus und Markt, 1989
Schornsteinfegerschule, Feuerwache und Schwimmbad, 1989

Gründung und Mittelalter

Bereits 990 wurde Hainhaus erwähnt, am 10. Juli 1033 Engelbostel, 1200 Godshorn, 1255 Wagenzelle und 1308 Schulenburg. Am 15. Februar 1312 wurde Langenhagen erstmals als Nienhagen urkundlich erwähnt.

Unter der Führung des Vogts Heinrich Clave wurde Langenhagen 1618 das Marktrecht verliehen. Mit seiner Frau stiftete er 1630 einen bis heute in der Elisabethkirche genutzten Taufstein des Künstlers Jeremias Sutel.

19. Jahrhundert

1862 wurde auf dem Gebiet von Langenhagen die Heil- und Pflegeanstalt für geistesschwache und blödsinnige Kinder als eine zu Hannover gehörende Anstalt gegründet. Der spätere Medizin-Nobelpreisträger Robert Koch wirkte dort von 1866 bis 1868 als Assistenzarzt. Daran erinnern heute nach ihm benannte Straße und eine Gedenktafel in der Robert-Koch-Schule. Die Anstalt wurde später zunächst in Provinzial-Heil- und Pflegeanstalt für Geisteschwache, dann in Nervenheilanstalt Langenhagen umbenannt. Sie lag an der Hauptstraße von Langenhagen nach Hannover und schadete dem Ruf der Gemeinde: „Selbst Touristen zu Fuß und zu Rad meiden das Dorf, das ihnen anstatt ländlicher Stille den Anblick von [...] Wesen in erbarmungswürdigem Zustand bietet", stellte der „Heidedichter" Hermann Löns fest. In mehreren Bauabschnitten wurde die Anstalt Anfang des 20. Jahrhunderts im damals aktuellen Pavillonstil modernisiert. Ab 1995 hieß das Krankenhaus Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, seit 2006 gehört es als KRH Psychiatrie (125 Betten) und KRK Geriatrie (85 Betten) zum Klinikum Region Hannover mit etwa 160 Beschäftigte vorort. Die zuvor nach außen hermetisch abgeschirmte Anstalt wurde geöffnet und zugleich räumlich erheblich verkleinert. Die Stadt Langenhagen hat 2010 große Teile des Grundstücks von der Stadt Hannover zum Zweck der Stadtentwicklung erworben.

20. Jahrhundert und Gegenwart

Anfang des 20. Jahrhunderts gewann Langenhagen als Verkehrsknotenpunkt an wirtschaftlicher Bedeutung. Ausschlaggebend dafür waren insbesondere die seit 1890 bestehende Eisenbahnstrecke, die von Hannover über Langenhagen mit Halt am Bahnhof Langenhagen (heute: Langenhagen-Pferdemarkt) nach Visselhövede führte. Für die Gemeinde Brink waren die Errichtung des Brinker Hafens am Mittellandkanal im Jahre 1916 und der Bau der Autobahn ( A 2) in den Jahren 1934/35 vom Ruhrgebiet nach Berlin über das Brinker Gemeindegebiet von Bedeutung. Im Zuge des Autobahnbaues entstand durch Entnahme von Sand und Kies der Silbersee, seitdem ein bedeutsamer Ort zur Naherholung. Er hat seinen Namen angeblich von Flugzeugpiloten, die den See auf ihrem Flug Richtung Berlin als Orientierungsmarke nutzten.

Um Eingemeindungswünschen der Stadt Hannover zuvorzukommen, schlossen sich zum 1. November 1935 die Gemeinden Brink und Langenforth zur neuen Gemeinde Brink zusammen. Es folgte zum 1. April 1938 der Zusammenschluss der Gemeinden Brink und der nördlich gelegenen Gemeinde Langenhagen zur großen Landgemeinde Langenhagen; dadurch entstand ein wirtschaftlich starkes Gemeinwesen. Aus historischen Gründen wurde für die Gemeinde der Name Langenhagen gewählt, obwohl Brink die größere und einwohnerstärkere Gemeinde war. Das neue Rathaus von Brink wurde zum Rathaus der neuen Gemeinde Langenhagen.

Auf dem damals zu Langenhagen gehörenden heutigen Gewerbegebiet Brinker Hafen existierte vom 2. Oktober 1944 bis zum 6. Januar 1945 das KZ-Außenlager Hannover-Langenhagen des Hamburger KZ Neuengamme. An dem seit 1974 zum hannoverschen Stadtteil Brink-Hafen gehörenden Gelände erinnert eine Gedächtnisstätte an das Außenlager. Am Ende des Zweiten Weltkriegs war Langenhagen durch Bombenangriffe zu zwei Dritteln zerstört.

Am 2. März 1959 wurde der Landgemeinde Langenhagen durch den niedersächsischen Innenminister Hinrich Wilhelm Kopf mit Wirkung vom 1. März 1959 das Stadtrecht verliehen.

Am 15. Juni 1972 wurde das RAF-Mitglied Ulrike Meinhof in Langenhagen festgenommen, als sie in einer Wohnung in der Walsroder Straße in der Nähe des Berliner Platzes untertauchen wollte. Durch den Wohnungsmieter Fritz Rodewald wurde die Polizei darauf aufmerksam.

Im Zuge der Gebietsreform 1974 gewann Langenhagen die zuvor selbständigen Gemeinden Krähenwinkel und Kaltenweide im Norden und Godshorn, Schulenburg und Engelbostel im Westen der Stadt als Ortsteile dazu. Zugleich fiel fast das gesamte Gemeindegebiet südlich der Bundesautobahn an die Landeshauptstadt Hannover, darunter die Kasernen beiderseits der Vahrenwalder Straße, das Gewerbegebiet Wiesenau mit dem Brinker Hafen und das Wohngebiet Friedenau zwischen Friedenauer Straße und Erlenweg bis zur Schulenburger Landstraße. Nur das südlich der Autobahn gelegene Wohngebiet Wiesenau blieb durch zwei Tunnel mit Brink verbunden bei Langenhagen.

Bis zum 31. Dezember 2004 gehörte Langenhagen zum damaligen Regierungsbezirk Hannover, der wie alle anderen niedersächsischen Regierungsbezirke aufgelöst wurde.

Einwohnerentwicklung

(jeweils zum 31. Dezember, sofern nicht anders vermerkt)

Jahr Einwohner Stand
1998 49.167
1999 49.334
2000 49.432
2001 49.506
2002 49.652
2003 50.051
2004 50.516
2006 51.005 30. Juni
2007 51.529 30. Juni
2009 51.720 30. Juni
2010 52.583
2011 53.003 31. Dezember

Politik

Stadtlogo

Hauptamtlicher Bürgermeister ist seit dem 1. November 2006 der SPD-Politiker Friedhelm Fischer.

Der Stadtrat setzt sich seit der Kommunalwahl am 11. September 2011 wie folgt zusammen:

2006 wurde erstmals ein Seniorenbeirat gewählt.

Städtepartnerschaften

Langenhagen unterhält Partnerschaften mit dem London Borough of Southwark in England, mit dem slowenischen Novo mesto sowie mit dem polnischen Glogau. Die Ortschaft Godshorn unterhält außerdem eine Partnerschaft mit Le Trait, Frankreich. Die Ortschaft Krähenwinkel unterhält eine Partnerschaft mit Stadl-Paura, Österreich. Freundschaftliche Beziehungen bestehen zu Joinville im Staat Santa Catarina, Brasilien und zur Stadt Rodewisch im Vogtland (Sachsen). Ein Freundschaftsvertrag wurde 2007 mit der Stadt Bijeljina in Bosnien-Herzegowina geschlossen.

Wappen der Ortsteile

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Mittelalterlicher Westturm der Elisabethkirche
Elisabethkirche aus der Südsicht
Wasserturm von 1905

Bauwerke

In Langenhagen gibt es mehrere alte Kirchen, darunter die Martinskirche im Stadtteil Engelbostel und die heutige Elisabethkirche an der Walsroder Straße. Die Langenhagener Kirche wurde bei Bombenangriffen im Zweiten Weltkrieg zerstört, nach dem Krieg aber wieder aufgebaut und später in Elisabethkirche benannt. Ihr Kirchenturm gilt mit einem Alter von mehr als 400 Jahren als ältestes Bauwerk Langenhagens. Der untere Teil ist mit Raseneisensteinen erbaut. In Godshorn ist die Kapelle „Zum Guten Hirten" gelegen, die 1746 errichtet wurde.

Für die nach dem Zweiten Weltkrieg angewachsene katholische Bevölkerung wurden 1951 die Liebfrauenkirche und 1973 die Zwölf-Apostel-Kirche gebaut. Moderne evangelische Kirchengebäude, die nach 1945 entstanden, sind die Emmauskirche (Wiesenau), die St.-Pauluskirche (Langenforth), die Eliakirche (Stadtmitte) und die Matthias-Claudius-Kirche (Krähenwinkel).

Im Stadtpark Langenhagen befindet sich der denkmalgeschützte Wasserturm von 1905, der früher die Gebäude des Alters- und Pflegeheimes Langenhagen mit Trinkwasser versorgte. Heute wird dieses Bauwerk von den ortsansässigen Naturschutzverbänden genutzt. Das Rohdehaus im Stadtpark, ein zweigeschossiges Fachwerkhaus mit dem Stadtarchiv, steht unter Denkmalschutz.

Musik

Von Bedeutung für Langenhagen sind die Musikschule Langenhagen sowie das Blasorchester der Stadt Langenhagen. Das Blasorchester der Stadt Langenhagen wurde 1958 gegründet; im Jahre 1974 erfolgte der Zusammenschluss mit dem städtischen Musikkorps der Feuerwehr Hannover zum Niedersächsischen Blasorchester. Unter der Leitung von Musikdirektor Ernst Müller (*1939) ist das Langenhagener Blasorchester weltweit aufgetreten und hat Langenhagen bekannt gemacht. In Australien fand ein Auftritt auf den Stufen des Sydney Opera House statt.

Theater

Mit dem daunstärs verfügt Langenhagen über eine überregional bekannte Kleinkunst- und Comedybühne. Sie befindet sich im Mehr-Generationen-Haus in der Konrad-Adenauer-Straße 15, in dem unter anderem Projekte zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf verwirklicht werden. Im Theatersaal (rund 600 Plätze, Rathenaustraße) finden die meisten Veranstaltungen des Kleinkunstfestivals Mimuse statt, bei dem Comedians und Artisten auftreten.

Kunst

Die Kunst im öffentlichen Raum in Langenhagen entwickelte sich bei fünf Bildhauersymposien in den 1980er Jahren sowie dem Wettbewerb 99 Standorte im Kontext der Expo 2000 in Hannover. Durch diese künstlerischen Ereignisse sind zahlreiche Kunstwerke im Stadtbild von Langenhagen von zum Teil international oder national anerkannten Künstlern zu finden. Zwischen 1986 und 1990 entstand der Skulpturenpark Langenhagen mit 20 Großskulpturen in der Stadtmitte und insbesondere im Stadtpark Langenhagen. Er wurde durch den damaligen Kunstbeauftragten der Stadt Langenhagen, Christoph Rust, initiiert und umgesetzt. Am auffälligsten war das auf dem Marktplatz befindliche Gebundene Steinfeld der Künstlerin Ulla Nentwig. Die Findlinge, Stadt und Ortsteile symbolisierend, waren zwanzig Jahre lang bis 2008 durch Stahlseile verbunden. Für die Erweiterung des CCL wurden die Findlinge am 8. Mai 2009 vor den Platz am Utopia-Kino unter dem neuen Namen Verortung umgesetzt. Auf dem Marktplatz befindet sich jetzt noch der Quader von Reinhard Buxel als Ergebnis des II. Bildhauersymposiums 1987.

Auf die fünf Bildhauersymposien folgten unter Leitung des Kurators Kai Bauer von 1992 bis 1997 jährlich mehrere Performance-Kunstaktionen unter dem Titel vor ort; diese Reihe war richtungsweisend für die künstlerische Entwicklung der 1990er Jahre und stellte Langenhagen zuweilen in den Mittelpunkt der Beachtung. Bundesweit erregte eine Konzeptkunstaktion Aufmerksamkeit, die Yoko Ono 1994 exklusiv für Langenhagen entwickelte. Unter dem Titel A celebration of human being wurden hunderte Plakatflächen in der Stadt mit dem Schwarz-weiß-Motiv eines nackten Männerhinterteils versehen.

2000 gab es eine Skulpturenausstellung 99 Standpunkte zur EXPO 2000, durchgeführt von der Kulturstiftung Langenhagen e.V. In der Stadt verblieben sind die „multikulturelle Frauengruppe" von Christel Lechner, die auf dem Vorplatz des Kinos an der Walsroder Straße steht, der Obelisk von Michael Deiml vor dem Schulzentrum Langenhagen, die Fußgängerskulptur von Till Hausmann seitlich des Utopia, die Stahlskulptur Plinth III von James Reineking und die Augenhand von Ren Rong auf dem Kaltenweider Platz.

Die bekanntesten Langenhagener Künstler sind der Bildhauer Wolf Glossner (*1946), der 1995 auch eine Edelstahl-Skulptur in der slowenischen Partnerstadt Novo Mesto errichtete und dessen Werke deutschlandweit in Skulpturenparks und bei Bildhauersymposien zu finden sind, und die Künstlerin Dagmar Schmidt, die für ihre Bodenskulptur "Grabungsstaedte" im Jahre 2006 (als erste Frau) den renommierten mfi-Preis für Kunst am Bau erhalten hat.

Im Jahr 2000 wurde von dem Langenhagener Schriftsteller Klaus-Dieter Brunotte die Künstlergruppe KiL (Künstler in Langenhagen) initiiert. In dieser Gruppe geben Künstlerinnen und Künstler aus der Stadt in unterschiedlicher Besetzung bibliophile Editionen aus den Bereichen Literatur und bildende Kunst heraus. Von überregionaler Bedeutung ist die in Krähenwinkel ansässige Galerie Depelmann, die an nationalen und internationalen Kunstmessen teilnimmt.

Überregional bekannt ist der Kunstverein Langenhagen, der zeitgenössische Kunst fördert und ihre Vermittlung mitgestaltet.

Sport

Galopprennbahn Neue Bult

In Langenhagen hat der Hannoversche Rennverein mit seiner Galopp-Rennbahn „Neue Bult" ihren Sitz. Regelmäßig von Frühjahr bis Herbst finden Renntage statt. Die Stadt ist ein Zentrum des Polo-Sports. Im Ortsteil Maspe ist der Niedersächsische Polo-Club zuhause, der jährlich internationale Turniere veranstaltet. Der Verein für Vielseitigkeitsreiterei in Twenge lädt regelmäßig zu internationalen Turnieren im Vielseitigkeitsreiten ein.

In Langenhagen befindet sich eine von drei im deutschsprachigen Raum befindlichen offiziellen Speedmodellauto-Rennbahnen. Hier finden regelmäßig Rennen, zum Beispiel zur Austragung der deutschen Meisterschaft, statt.

Die deutsche Sledge-Eishockey-Nationalmannschaft trainiert im Langenhagener Eisstadion und führt hier internationale Turniere durch. Die Ice Lions Langenhagen spielen in der Deutschen Sledge-Eishockey Liga.

Regelmäßige Veranstaltungen

  • Jährliches kulturelles Highlight ist das Kleinkunst- und Theaterfestival Mimuse .
  • Im Juli findet jährlich das dreitägige Stadtfest auf dem Marktplatz statt.
  • Alle zwei Jahre wird im Maritim Hannover Airport der große Stadtball veranstaltet.
  • Ebenfalls zweijährlich gibt es die Wirtschaftsschau „Stadt der Zukunft" und das Familienfest des Wirtschaftsklubs, beide zugunsten wohltätiger Zwecke.
  • Im August feiert Langenhagen in jedem Jahr eines der größten Schützenfeste der Region.
  • Drei öffentliche Feste jährlich führt die Interessengemeinschaft Walsroder Straße und Pferdemarkt (IWP) im Frühling, Sommer und Herbst an Langenhagens langer Hauptverkehrsader durch.

Wirtschaft und Infrastruktur

Ansässige Unternehmen

Das heutige Stadtzentrum erstreckt sich vom Osten mit Rathaus, Stadtbibliothek, City Center Langenhagen (CCL), Wochenmarkt (dienstags und samstags, jeweils vormittags), der Kleinkunstbühne „daunstärs" und Polizei nach Norden, entlang der Walsroder Straße, mit der Musikschule, dem Kunstverein, der evang. Elisabethkirche, der Volkshochschule, Banken, Dienstleistern und Einzelhandel. Es entstand erst Ende der 1970er Jahre und 1982 mit der Eröffnung des Einkaufszentrums City Center Langenhagen, das 1990  um die Europa-Markthalle, dem gastronomischen Bauch Langenhagens, ergänzt wurde. Durch die Erweiterung des CCL im März 2012 verfügt das Einkaufszentrum über eine Verkaufsfläche von nahezu 30.000 m2.

In der Umgebung des Flughafens Hannover-Langenhagen existieren vier große Gewerbeparks mit Gewerbe- und Industriebetrieben, unter anderem Geodis Deutschland, Schenker Deutschland AG, Bahlsen, Reemtsma-Zigarettenfabrik, Dachser Logistik, Konica Minolta und MTU Maintenance Hannover. Die Firma MTU ist die weltweit führende Firma auf dem Gebiet der Antriebswartung für kommerzielle Flugzeugantriebe. Hermes Europe hat in Langenhagen ein neues Distributionszentrum errichtet. Grundsteinlegung war im Januar 2010. Der neue HUB soll als Umschlagplatz für alle von Hermes transportierten Güter im norddeutschen Raum fungieren[2] . Die NürnbergMesse übernahm in 2010 50 % der Gesellschaftsanteile an dem seit 1950 in Langenhagen ansässigen Messebau-Unternehmen Holtmann Messe und Event. Außerdem ist südlich des Flughafengeländes auch die "Brandboxx" (ehemals „Modezentrum") mit über 400 international tätigen Markenagenturen und Händlern ansässig. Ausgeprägt ist die Dichte von Handelsvertretungen und deutschen Niederlassungen internationaler Unternehmen.

Am 17. August 1982 begann PolyGram (später Universal, heute EDC) in Langenhagen mit der weltweit ersten industriellen Produktion von CDs. 1996 startete dort auch die DVD-Fertigung. Noch heute werden in Langenhagen CDs und DVDs hergestellt, u. a. für den Medienkonzern Vivendi.

Von 1996 bis 2010 hatte die Steinbruchs-Berufsgenossenschaft in Langenhagen ihren Hauptsitz. Zum 1. Januar 2010 verschmolz sie mit anderen Berufsgenossenschaften zur Berufsgenossenschaft Rohstoffe und chemische Industrie.

Seit 1980 hat auch ThyssenKrupp EGM (EntwicklungsGesellschaft für Montagetechnik), ein Tochterunternehmen der ThyssenKrupp Krause GmbH, hier ihren Hauptsitz. Das Unternehmen betätigt sich hauptsächlich im Sondermaschinenbau, speziell in der Mess- und Prüftechnik.

Am Ostrand des Stadtgebiets befindet sich die Paracelsus-Klinik am Silbersee, ein Akutkrankenhaus mit 111 Betten. Hier werden jährlich etwa 9.000 Menschen behandelt und 800 Kinder geboren.

Der Wirtschaftsklub Langenhagen e.V. mit seinen über 130 Mitgliedsunternehmen hat sich seit seiner Gründung 1996 zu einer wichtigen Instanz in der Stadt und in den angrenzenden Kommunen entwickelt. Gründungsvorsitzender war Claus Holtmann (1996-2005), ihm folgte Olaf Krause (2005-2009). Derzeitiger Vorsitzender ist abermals Claus Holtmann. Die aus dem Wirtschaftsklub heraus initiierte Wir helfen! Stiftung unterstützt seit 2006 als Wirtschafts- und Bürgerstiftung soziale und kulturelle Projekte und setzt die Arbeit des Wir helfen! e.V. (Gründung 1997) fort. Als Präsident fungiert seit Gründung Claus Holtmann. In den folgenden Jahren wurden bereits 3 Unterstiftungen und ein Sonderfonds gegründet (Sonja-Vorwerk-Gerth-Stiftung, Stiftung Sternenkinder, Löwenstiftung, Sonderfonds Jugend inTakt).

In der Solarbundesliga belegte Langenhagen in der Saison 2008/09 mit 4,7 Watt pro Einwohner Platz 156 in der Kategorie der Mittelstädte. In der Saison 2010/11 sind es 14,7 W Strom und 0,05 W Wärme pro Einwohner, das entspricht Platz 162.

Im Ortsteil Krähenwinkel befindet sich das Tierheim mit dem Sitz des Tierschutzvereins Hannover und Umgebung.

Verkehr

S-Bahnhof Langenhagen-Pferdemarkt

Auf Langenhagener Gemeindegebiet liegt der 1952 eröffnete Flughafen Hannover-Langenhagen, einer der größten Verkehrsflughäfen Deutschlands, der ein dominierender ökonomischer Faktor der Stadt ist. Er wurde mit einem unterirdischen Bahnhof an die S-Bahn Hannover angeschlossen. Die S-Bahn dient unter anderem als Zubringer für Gäste der CeBIT, der Hannover Messe Industrie und andere internationale Leitmessen (beispielsweise Domotex, Biotechnica, Euroblech) zum hannoverschen Messegelände. Das Erlebnisareal „Welt der Luftfahrt" am Flughafen zeigt unter anderem den Nachbau des „Jatho-Fliegers", der den Beweis antreten sollte, dass dem einheimische Luftfahrtpionier Karl Jatho bereits vor den Brüdern Wright ein Flug gelingen konnte. Der Beweis konnte aus Terminschwierigkeiten [3] bisher nicht erbracht werden.

Die Bundesautobahn A 2 verläuft unmittelbar südlich an Langenhagen entlang. Sie ist über die Anschlussstellen Langenhagen-Mitte und Langenhagen-Ost zu erreichen. Die A 352 führt vom Autobahndreieck Hannover-West bis zum nördlichen Punkt des Gemeindegebietes in Kaltenweide quer durch Langenhagen und ist über die Anschlussstellen Hannover-Flughafen und Langenhagen-Kaltenweide zu erreichen. Die B 522 geht von der A 2 am Berliner Platz durch Langenhagen zum Flughafen Hannover-Langenhagen.

Langenhagen liegt im Einzugsbereich der S-Bahn Hannover und der Stadtbahn Hannover. Schon von 1900 bis 1937 führte eine Straßenbahn von Hannover bis nach Langenhagen hinein, die 1937 nördlich der Autobahn durch den Oberleitungsbus Hannover ersetzt wurde. Ab 1958 wurden für den öffentlichen Nahverkehr in Langenhagen Dieselbusse eingesetzt. Die aus Hannover kommende Straßenbahn endete für rund 50 Jahre an der Endhaltestelle Berliner Platz. Ende der 1980er Jahre wurde die mittlerweile in Stadtbahn umbenannte Straßenbahnlinie wieder bis zum Langenforther Platz geführt und von dort nach Osten in das neue Stadtzentrum Langenhagens verlängert.

Langenhagen hat im Westen der Stadt einen Bahnhof „Langenhagen Mitte" an der Hauptstrecke Hannover–Hamburg, der von den Zügen der metronom Eisenbahngesellschaft und (seit Dezember 2011) regelmäßigen Fahrten der Heidebahn bedient wird. Die S-Bahn-Linien halten außerdem an den Haltepunkten Pferdemarkt (S 4, S 5), Flughafen (S 5) und Kaltenweide (S 4). Die innerstädtische Erschließung erfolgt darüber hinaus über teils in die Nachbargemeinden fahrende Busverbindungen.

Bildungseinrichtungen

Hermann-Löns-Schule

In der Kernstadt bestehen vier öffentliche Grundschulen, in den Ortsteilen gibt es außer in Schulenburg je eine Grundschule. In der Sekundarstufe II bestehen eine Haupt- und Realschule als Ganztagsschule (Brinker Schule), die Robert-Koch-Realschule sowie als Förderschulen die Pestalozzischule für Lernbehinderte und die Gutzmannschule für Sprachbehinderte. Zum Schulzentrum gegenüber dem Rathaus gehören das Gymnasium Langenhagen (1966 gegründet) und die Integrierte Gesamtschule (IGS) (1971 als Schulversuch begonnen, inzwischen mit gymnasialer Oberstufe). Die Integrierte Gesamtschule Langenhagen belegte 2010 im Wettbewerb um den Deutschen Schulpreis Platz 4. Weitere Schulen sind die Montessori-Schule Langenhagen als Ganztagsgrundschule, die Musikschule Langenhagen und die und die Niedersächsische Schornsteinfegerschule.

Die Deutsche Event Akademie als Bildungseinrichtung des VPLT e. V. (Verband für professionelle Licht- und Tontechnik) hat ebenfalls in Langenhagen ihren Sitz. Dort finden neben IHK- und VBG-zertifizierten Lehrgängen wie dem für den „geprüften Meister für Veranstaltungstechnik" auch Seminare aus der Medien-, Messe- und Veranstaltungstechnik statt.

Die Stadtbibliothek Langenhagen befindet sich im Stadthaus an der Konrad-Adenauer-Straße 6. Das Angebot von 73.000 Medien umfasst neben Büchern auch DVDs, CDs, CD-ROMs, Hörbücher, Comics, Stadtpläne, Zeitschriften, Spiele und 10.000 Kindermedien (Bücher, Sachbücher, CDs, DVDs, CD-ROMs, Zeitschriften). Seit Mai 2009 können in dem Internetangebot NBib24 digitale Medien wie EBooks, EAudios und E-Papers herunterladen werden. Die Stadtbibliothek unterstützt das Leseförderungsprojekt Antolin. Aus dem Antolinangebot sind ca. 5.400 Bücher vorhanden und es steht ein Internetplatz für die Recherche bereit.

Soziales

Haus der Jugend und des Sports

Im Haus der Jugend und des Sports am Langenforther Platz (dem alten Langenhagener Rathaus) haben zahlreiche Sportverbände, das Unabhängige Jugendzentrum (UJZ) Langenhagen sowie die städtische Jugendpflege ihren Sitz.

Die Langenhagener Tafel , gegründet 1998, ist die derzeit größte karitative Organisation in der Stadt. Wöchentlich werden über 700 bedürftige Haushalte mit einer Tafeltüte versorgt, die mit gespendeten Lebensmitteln gefüllt ist. Über 50 ehrenamtliche Kräfte sind bei der Tafel regelmäßig tätig, Kirchen und Sozialverbände unterstützen die Tütenausgabe.

Der Frauennotruf Langenhagen unterstützt Frauen, die von Gewalt betroffen sind. Das Mehrgenerationenhaus Mütterzentrum e. V. bietet viele Veranstaltungen für Frauen, Familien und leistet auch Integrationsarbeit durch Veranstaltungen für und mit Migranten. Das Mütterzentrum Langenhagen gehört zu den 500 im Aktionsprogramm des Bundesfamilienministeriums geförderten Mehrgenerationenhäusern.

Zahlreiche Jugendtreffs in den Stadtteilen bieten Jugendlichen ein regelmäßiges Freizeitangebot.

Der Langenhagener Verein für Sozialarbeit e. V. betreibt mit Unterstützung der Stadt Langenhagen ein unabhängiges Jugendzentrum, leistet darüber hinaus Gemeinwesenarbeit und unterstützt andere Einrichtungen durch Nutzung von Räumlichkeiten.

Das städtische Seniorenbüro kümmert sich um die Belange älterer Mitbürger und gibt ihnen Unterstützung bei zahlreichen Aktivitäten.

Das Jobcafé Langenhagen unterstützt Arbeitslose im Haus der Jugend bei der Jobsuche und bei Bewerbungen.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

gfff

Persönlichkeiten, die in Langenhagen gewirkt haben

Ehrenbürger

Die Jahreszahlen beziehen sich auf das Jahr, in dem die Ehrenbürgerschaft verliehen wurde.

  • August Hölscher (1931), (1873-1949), Mitbegründer der Norddeutschen Tapetenfabrik
  • Wilhelm Hirte (1955), (1875-1957), Verfasser der Dorfchronik Engelbostel, ausgezeichnet in Engelbostel
  • Ernst Karthäuser (1958), (1889-1960), Gemeindebrandmeister
  • Otto Schwarz (1961), (1895-1967), Gemeindedirektor 1949-1959 und 1. Stadtdirektor (1959-1960)
  • Karl Schönemann (1964), (1895-1977), Landrat
  • August Wagener (1969), (1899-1978), Bürgermeister in Langenhagen 1953-1969
  • Alfred Oellerich (1973), (1902-1977), Bürgermeister in Krähenwinkel 1948-1953 und 1955-1964, ausgezeichnet in Krähenwinkel
  • Albert Fichte (1973), (1894-1986), Bürgermeister in Godshorn 1948-1968, ausgezeichnet in Godshorn
  • Bertha Schneider (1981), (1915–1999), DRK-Vorsitzende
  • Martha Korell (1988), (1898–1993), Begründerin der Arbeiterwohlfahrt Langenhagen
  • Walter Bettges (1991), (1927-1991), Bürgermeister in Langenhagen 1969-1981
  • Josef Billerbeck (1991), (1918–2008), Bürgermeister 1981-1986
  • Waltraud Krückeberg (2002), (* 1931), Bürgermeisterin 1986-2001
  • Lothar Schuldt (2011), (* 1925), Kommunalpolitiker und Vorstandsmitglied des Sozialverbands Deutschlands

Literatur

  • Walther Bode und Marianne Humpe: Aus Langenhagens Geschichte. Arbeitsgemeinschaft Heimatgeschichte, Langenhagen 1974
  • Walther Bode: Einwohnerverzeichnisse aus dem 16. Jahrhundert. Heft 1. Langenhagen 1978
  • Walther Bode: Untertanenverzeichnis von 1594. Heft 2. Langenhagen
  • Walther Bode: Die Erbregister der Amtsvogtei Langenhagen von 1612 und 1634. Heft 3. Langenhagen 1981
  • Walther Bode: Amtsbeschreibung des Carl Gust. Friedr. Wyneken aus dem 18. Jahrhundert. Heft 4. Langenhagen 1982
  • Walther Bode: Langenhägener Lesebuch. Heft 5. Langenhagen 1982
  • Walther Bode, Marianne Humpe, Malte Van Hazebrouck: Langenhägener Skizzen, Heft 6, Band 1 und 2. Langenhagen 1991
  • Karl Johaentges, Manfred Hertel: Bilder aus Langenhagen. KaJo Verlag. 1. Auflage, Hannover 1991, ISBN 3-925544-08-9
  • Ernst-August Nebig: Langenhagen macht Geschichte (n). Harenberg Verlag Hannover 1984. ISBN 3-89042-006-0
  • Ernst-August Nebig: Langenhagen macht Geschichte(n). Heimatarchiv. Sutton Verlag GmbH. Erfurt 2007, ISBN 978-3-86680-104-2
  • Ernst-August Nebig: Langenhagen – Vom Dorf zur Stadt. Wartberg Verlag. 1. Auflage, Langenhagen 2001, ISBN 3-86134-908-6
  • Ernst-August Nebig/Holger Böttger: Langenhagen E. H. Böttger Verlag. 1. Auflage, Langenhagen 1979
  • Martin Stöber: Langenhagen. Zum Jubiläum - 50 Jahre Stadtentwicklung in Texten und Bildern, Langenhagen 2009, ISBN 978-3-938769-09-6
  • Joachim Vogler: Langenhagen ist am Zug. Eine Zeitreise mit der Eisenbahn. Langenhagen 2009, Wedemark, ISBN 978-3-940441-03-4
  • Hasjo Wernicke: Langenhagen: Ansichten - Einsichten - Aussichten; Bildband, Wernicke Verlag 2011
Commons: Langenhagen  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Landesamt für Statistik Niedersachsen, LSN-Online Regionaldatenbank, Tabelle A100001G: Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Stand 31. Dezember 2023 (Hilfe dazu).
  2. Hermes Logistik Gruppe. Meldung vom 20. Januar 2010
  3. Gunter Hartung: Tüftler und Querdenker. Verlag Leuenhagen & Paris, Hannover 2009. ISBN 978-3923976676 Seite 74
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