„Eberdingen" – Versionsunterschied
Version vom 19. Juni 2012, 15:29 Uhr
Eberdingen ist eine Gemeinde im Landkreis Ludwigsburg in Baden-Württemberg. Sie gehört zur Region Stuttgart.
Geographie
Die Gemeinde liegt im Schnittpunkt zweier Landschaften: Dem Strohgäu (Hochdorf/Enz) und dem Heckengäu (Eberdingen und Nussdorf) in 270 m bis 403 Meter Höhe. Durch Eberdingen fließt der Strudelbach, der in Flacht (Gemeinde Weissach) entspringt und in Enzweihingen in die Enz mündet. Als Gesteinsformation herrscht der Muschelkalk vor, zu finden sind in der Gemarkung noch Reste alter Steinbrüche.
Gemeindegliederung
Die Gemeinde Eberdingen besteht aus den drei Ortsteilen Eberdingen, Hochdorf an der Enz und Nussdorf. Die Ortsteile sind räumlich identisch mit den ehemaligen Gemeinden gleichen Namens. Die offizielle Benennung der Ortsteile erfolgt durch vorangestellten Namen der Gemeinde und mit Bindestrich verbunden nachgestellt der Name der Ortsteile.[2] Zu den Ortsteilen Eberdingen und Hochdorf an der Enz gehören jeweils nur die Dörfer gleichen Namens. Zum Ortsteil Nussdorf gehören das Dorf Nussdorf und die Häuser Sonnenberg und Sorgenmühle.[3]
Geschichte
Die heutige Gemeinde Eberdingen entstand am 20. September 1975 bei der Gemeindegebietsreform in Baden-Württemberg durch die Vereinigung der drei Gemeinden Eberdingen, Hochdorf an der Enz und Nussdorf.
Älteste Besiedlungsspuren finden sich im Ortsteil Hochdorf. Schon im 4. Jahrtausend v. Chr. siedelten sich hier Menschen an. Besonders gut erforscht ist die Besiedlung dieser Gemeinde im Zeitraum 750–450 v. Chr., da in diesen Zeitraum das unausgeraubte hallstattzeitliche Fürstengrab fällt. Urkundlich erwähnt wird Hochdorf erstmals 779, während die beiden anderen Gemeinden erst 1100 in Urkunden des Klosters Hirsau nachgewiesen sind.
Durch die Säkularisierung des Klosters Hirsau 1534 kamen Eberdingen und Nussdorf 1534 an Württemberg.
Zur Unterscheidung vom gleichnamigen, heutigen Remsecker Ortsteil wurde Hochdorf am 19. Juni 1973 in Hochdorf an der Enz umbenannt (obgleich es nicht an der Enz liegt, sondern auf der Hochfläche südlich davon). Am 15. August 1973 wurde außerdem die Schreibweise des anderen Ortsteils von Nußdorf in Nussdorf geändert.
Einwohnerentwicklung
Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Die Zahlen sind Schätzungen, Volkszählungsergebnisse (1) oder amtliche Fortschreibungen der jeweiligen Statistischen Ämter (nur Hauptwohnsitze).
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Religionen
Im Jahre 1534 wurde in Eberdingen und Nussdorf die Reformation eingeführt. in Hochdorf geschah dies 1555. Seither ist das Gebiet der heutigen Gemeinde evangelisch geprägt mit dem evangelischen Pfarramt Eberdingen, dem evangelischen Pfarramt Hochdorf und dem evangelischen Pfarramt Nussdorf. Die katholischen Einwohner gehören zur Kirchengemeinde in Vaihingen an der Enz.
In Eberdingen und Nussdorf gibt es jeweils eine neuapostolische Gemeinde. In Nussdorf unterhält auch die Evangelisch-methodistische Kirche eine Gemeinde, und in Eberdingen gibt es eine „Freie Christen Aktionsgemeinde e. V.". Eberdingen ist zudem Sitz der deutschen Abteilung der Theosophischen Gesellschaft Pasadena.
Politik
Gemeinderat
Dem Gemeinderat gehören nach der Kommunalwahl vom 7. Juni 2009 neben dem Bürgermeister als Vorsitzenden 18 Mitglieder an.
1Gemeinsame Wahlliste von SPD und Grüne Liste Eberdingen
Wappen und Flagge
Das Gemeindewappen zeigt in Gold aus den Kuppen eines grünen Dreibergs wachsend drei grüne Rosenzweige (die beiden äußeren schräg gekreuzt), von denen jeder eine fünfblättrige rote Rose mit grünen Kelchblättern trägt. Die Gemeindeflagge ist rot-gelb. Wappen und Flagge wurden der Gemeinde am 10. Mai 1977 verliehen.
Die drei Rosen im Wappen symbolisieren die drei Ortsteile, wobei bereits das alte Eberdinger Gemeindewappen eine Rose enthielt. Die Wappen und Flaggen der drei Vorgängergemeinden waren wie folgt:
- Eberdingen: In Gold eine grüne Traube am grünen Stiel, von dem nach oben links ein grünes Blatt ausgeht; oben rechts eine fünfblättrige rote Rose; zusammen mit einer rot-gelben Flagge am 24. März 1969 verliehen.
- Hochdorf an der Enz: In Gold ein doppelarmiges schwarzes Kreuz.
- Nussdorf: In Silber ein fünfblättriger grüner Nussbaumzweig. Am 18. Oktober 1962 erhielt der Ort eine grün-weiße Gemeindeflagge.
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Eberdingen Gesamt-gemeinde
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Eberdingen alt
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Hochdorf an der Enz
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Nussdorf
Wirtschaft und Infrastruktur
Kunststoff- und Metallbearbeitung sind die wichtigsten Wirtschaftsträger der drei Ortsgemeinden. Der Hauptarbeitgeber beschäftigt fast 400 Mitarbeiter.
Verkehr
Die nächstgelegene IC/IRE-Bahnstation ist in Vaihingen an der Enz (10 km) der nächste Lokalbahnhof in Hemmingen (6 km). Eberdingen ist eingebunden in den Verkehrs- und Tarifverbund Stuttgart(VVS) unter anderem mit Busverbindungen nach Stuttgart-Feuerbach und Vaihingen an der Enz.
Bildung
Mit der Schillerschule [4] besteht in Hochdorf eine Grund- und Hauptschule mit Werkrealschule. Außerdem gibt es in Nussdorf mit der Karl-Ehmann-Schule eine reine Grundschule und insgesamt fünf Kindergärten.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Museen
Das bekannteste Kulturgut ist das Keltenmuseum Hochdorf. Nach der Entdeckung des Fürstengrabhügels 1977 wurde in Hochdorf an der Enz dieses Museum errichtet. Im Ortsteil Hochdorf befindet sich noch die Galerie im Kunsthof und die Schlossgalerie Kastenscheuer.
Sehenswert ist auch die Sammlung Alison & Peter W. Klein [5] im Ortsteil Nussdorf mit ca. 1500 Werken zeitgenössischer Kunst seit den 1980er-Jahren.
Gebäude
Sehenswert ist in Eberdingen die spätgotische Pfarrkirche (Martinskirche). In Nussdorf sind es die Kirche zum Heiligen Kreuz aus dem 13. Jahrhundert, das Schloss Nußdorf der Herren von Reischach und das alte Nussdorfer Rathaus.
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Martinskirche Eberdingen
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Kirche zum Heiligen Kreuz, Nussdorf
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Schloss in Nussdorf
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Das Nussdorfer Rathaus
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Statistisches Landesamt Baden-Württemberg – Bevölkerung nach Nationalität und Geschlecht am 31. Dezember 2023 (CSV-Datei) (Hilfe dazu).
- ↑ Hauptsatzung der Gemeinde Eberdingen vom 13. September 2001
- ↑ Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band III: Regierungsbezirk Stuttgart, Regionalverband Mittlerer Neckar. Kohlhammer, Stuttgart 1978, ISBN 3-17-004758-2, S. 466–467.
- ↑ http://www.schule-eberdingen.de/ Homepage Grundschule Eberdingen
- ↑ http://sammlung-klein.de/ Homepage Sammlung Klein
Literatur
- Ernst Kranich: Eberdingen: Ein Dorf im Wandel der Zeit. Gesamtgemeinde Eberdingen (Hrsg.). IPa-Verlag, Mühlacker-Mühlhausen 2012, ISBN 978-3-933486-74-5.
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