„Ruanda" – Versionsunterschied

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Mit ca. 300 Einwohnern pro Quadratkilometer ist Ruanda, das am Dichtesten bevölkerte Land Afrikas. Da während des Bürgerkrieges viele Erwachsene starben, sind Kinder (0 - 14 Jahre) fast die größte Bevölkerungsgruppe mit 42,5 %. Die durchschnittliche Lebenserwartung beträgt 40 Jahre.
Mit ca. 300 Einwohnern pro Quadratkilometer ist Ruanda, das am Dichtesten bevölkerte Land Afrikas. Da während des Bürgerkrieges viele Erwachsene starben, sind Kinder (0 - 14 Jahre) fast die größte Bevölkerungsgruppe mit 42,5 %. Die durchschnittliche Lebenserwartung beträgt 40 Jahre.
Bedingt durch die Spätfolgen des Bürgerkrieges und der [[HIV-Infizierung]] (8,9 %) der Bevölkerung ist die Sterblichkeitsrate recht hoch.
Bedingt durch die Spätfolgen des Bürgerkrieges und der [[HIV-Infizierung]] (8,9 %) der Bevölkerung ist die Sterblichkeitsrate recht hoch.
Die größte Glaubengemeinschaft sind mit 56,5 % die [[Katholiken]], gefolgt von den [[Protestanten]] mit 26 %. Es folgen [[Adventisten]] 11,1 %, [[Moslems]] 4,6 % und nur 0,1 % bekennen sich noch zu den alten [[(削除) Naturreligionen (削除ここまで)]]. (Stand 2001)
Die größte Glaubengemeinschaft sind mit 56,5 % die [[Katholiken]], gefolgt von den [[Protestanten]] mit 26 %. Es folgen [[Adventisten]] 11,1 %, [[Moslems]] 4,6 % und nur 0,1 % bekennen sich noch zu den alten [[(追記) Naturreligion (追記ここまで)]](追記) en (追記ここまで). (Stand 2001)


[[en:Rwanda]]
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Version vom 6. April 2004, 10:45 Uhr

Fläche 26.338 km2
Einwohnerzahl 7.312.756
Bevölkerungsdichte 281 Ew. pro km2
Unabhängigkeit von Belgien am 1.Juli 1960
Vorwahl + 250
Karte Afrikas, Ruanda hervorgehoben
Karte Afrikas, Ruanda hervorgehoben

Die Republik Ruanda liegt in Ostafrika und grenzt an Burundi, die Demokratische Republik Kongo, Uganda und Tansania.

In den Handelszentren wird auch Kiswahili (Swahili, Suaheli) gesprochen. Suaheli ist eine Bantusprache, die immer nur als Fremdsprache erlernt wird, und keine Ähnlichkeit mit Kinyarwanda hat. Die am weitesten verbreitete europäische Sprachen sind Französisch und Englisch

Zur Schreibweise von Wörtern

Im Deutschen heißt es Ruanda, aber auch Suaheli für die afrikanische Verständigungssprache. Da Kinyarwanda, wie viele andere afrikanische Sprachen auch, vorne flektiert wird, entstehen verwirrend vielfältige Schreibweisen in Europa. Die Wortstämme Tutsi, Hutu z. B. gibt es als solches in Kinyarwanda nicht. In der grammatischen Normalform wird ein Ba (Wa) vorangestellt, also Bahutu bzw. Watutsi (=Watussi). Da sich die Vorsilben aber je nach grammatischer Verwendung verändern, werden in Kinyarwanda-Wörterbüchern die Wörter nach dem Wortstamm sortiert.

Geographie

Ruanda ist ein Hochland, das in der Ebene etwa 1500m ü. NN liegt. Die Vulkanberge im Norden sind bis zu 4507 m hoch. Aufgrund der Höhe ist das Klima trotz der Äquatornähe eher mild.

Ruanda grenzt (im Uhrzeigersinn) an Uganda, Tansania, Burundi und Kongo. Der größte Teil der Grenze zu Kongo liegt im Kiwusee, der zum afrikanischen Grabenbruchsystem gehört und daher sehr tief ist. Im Grenzgebiet zu Kongo und Uganda liegen die Virunga-Vulkane, auf denen in mittlerer Höhe die Berggorillas leben.

Ruanda nennt sich selbst gern "Land der tausend Hügel" und hat in der Tat eine sehr hügelige Landschaft hauptsächlich im westlichen Teil des Landes.

Städte

Kigali ist die Hauptstadt und besitzt einene internationalen Verkehrsflughafen, mehrere internationale Hotels und ist das Zentrum des regelmäßigen Busverkehrs in alle Richtungen.

Gisenyi ist eine malerisch gelegene Kleinstadt am nördlichen Ende des Kiwusees. Es liegt unmittelbar an der Grenze zu Kongo; die Nachbarstadt auf der anderen Seite der Grenze ist Goma. Während des Bürgerkriegs zogen unermeßliche Flüchtlingsströme durch Gisenyi nach Goma. Von Gisenyi gibt es einen regelmäßigen Bootsverkehr nach Kibuye und Cyangugu.

Kibuye ist eine Kleinstadt an einer sehr zerklüfteten Küste am Kiwusee. Eine alte Missionsstation befindet sichauf einem Felsen, der in den See hineinreicht. Die Stadt selbst liegt etwas erhöht, jedoch haben die zahlreichen Fischer ihre Häuser meist unten an der Küste. Eine wunderschön angelegte, aber heruntergekommene Ferienanlage mit Bungalows sollte Touristen anlocken.

Cyangugu am Südende des Kiwusees liegt unmittelbar an der Grenze zu Ruanda. Auch hier gab es während des Bürgerkrieges mächtige Flüchtlingsströme nach Kongo.

Butare im Süden Ruandas ist gewissermaßen die Kulturstadt des Landes. Die Universität, wird von Deutschland aus unterstützt. Im Gästehaus der Universität sind deutsche Professoren untergebracht, die die Flora und Fauna der Gegend untersuchen. Wegen der klimatischen und geographischen Besonderheiten gibt es dort endemische Arten, so dass Forscher eine gute Chance haben, ihren Namen in einer neuen Art zu verewigen. Daneben gibt es ein kleines Museum, das zum Teil interessante Ausstellungsstücke aus vorkolonialer Zeit zeigt und nachgebeute Hütten dieser Zeit beinhaltet.

Flora und Fauna

Eine Besonderheit sind die wenigen noch vorhandenen Berggorillas in den den Virungavulkanen. Die Berggorillas unterscheiden sich deutlich von den zahlreicheren Flachlandgorillas, die vor allem in Kongo leben. Die vom Aussterben bedrohten Berggorillas werden durch Schutzmaßnahmen (u.a. Jagdverbot) geschützt. Bekannt geworden sind sie durch den Film Gorillas im Nebel, der das Leben der US-Forscherin Dian Fossey mit den Gorillas in Ruanda zeigt.


Geschichte

Ruanda gehört zu den ganz wenigen Staaten Schwarzafrikas, die es mit ungefähr gleichen Grenzen bereits vor der Kolonialzeit gab. Die heute zahlenmäßig nur noch sehr gering vorhandenen Twa waren vermutlich die frühestens Einwohner Ruandas. Über ihre Geschichte ist aber fast nichts bekannt. Das Volk der Hutu stellt die Masse der Einwohner. Sie wurden im 14. oder 15. Jahrhundert von den kriegerischen Tutsi (im Deutschen früher Watussi-Krieger genannt) unterworfen. Die Tutsi sind ein nilotisches Volk. (ist nicht bewiesen) Sie stellten als Minderheit die staatliche und militärische Macht, während die Hutu als Bauern arbeiteten. Bereits in vorkolonialer Zeit kam es immer wieder zu Aufständen der Hutu gegen die ihnen verhasste Tutsi-Minderheit, von der sie sich unterdrückt und ausgebeutet fühlte.

Ruanda war von 1890 durch den Helgoland-Sansibar-Vertrag an bis Ende des Ersten Weltkrieg hinein Bestandteil von Deutsch Ostafrika. Nach dessen Ende wurde der westliche Teil dieser deutschen Kolonie Belgien und dessen Kongokolonie zugeschlagen. Daher ergibt sich bis heute noch die Amtssprache französisch.

Ab 1946 war Ruanda Treuhandgebiet der UNO. Seit 1959 traten die Spannungen der Hutu und Tutsi offen zu Tage. 1960 gewinnt eine Hutu-Partei die ertsen Wahlen und stellt den Präsidenten. Als der Kongo unabhängig wurde, wurden die ehemals deutschen Gebiete mit unabhängig aber als die eigenen Staaten Ruanda und Burundi.

1961 setzten die Hutu den Tutsi-König ab, der mit 60.000 Tutsi nach Burundi floh. Seit 1962 ist Ruanda eine unabhängige Republik mit einem Hutu-Führer als Präsidenten. 1963 versuchten Zehntausende zunächst geflohener Tutsis, die Macht im Lande wieder zu erlangen. Dieser Versuch wurde aber blutig niedergeschlagen. In einem grauenhaften Bürgerkrieg wurden unzählige Tutsi umgebracht. Erst ab 1990 forderten die Tutsi erneut in blutigen Kämpfen die Regierungsmacht der Hutu heraus. Ihr Rückzugsgebiet war dabei Uganda. Der Weltsicherheitsrat beschloss 1993 die Entsendung einer UN-Friedenstruppe. 1994 kam der ruandische Staatspräsident Habyarimana unter ungeklärten Umständen bei einem Flugzeugabsturz ums Leben. In Ruanda wurde allgemein unterstellt, daß Habyarimana Opfer eines von Tutsi verübten Attentats geworden sei.

Dies war der Auftakt zu einem blutigen Völkermord, bei dem Milizen radikaler Hutu innerhalb weniger Tage 800.000 Tutsi und moderate Hutu ermordeten. Die Aktion wurde durch Aufrufe in lokalen Radiosendern und durch die ehemalige Partei des ermordeten Präsidenten unterstützt. In mehreren Fällen suchten flüchtende Verfolgte Schutz in Kirchen und Schulen und wurden anschließend von Priestern und Lehrern den Milizen übergeben. Auch Hutu, die sich an den Morden nicht beteiligen wollten, wurden getötet.

Millionen von Menschen flohen in die Nachbarländer, vor allem nach Kongo, wo man mit dem Flüchtlingsproblem überfordert war. Zudem drohte der ruandische Bürgerkrieg auf Kongo überzugreifen. Nach unruhigen Zeiten regiert seit 2000 mit P. Kagame wieder ein Angehöriger der Tutsi-Minderheit. Er wurde 2003 in einem Referendum auch von den Hutu in seinem Amt bestätigt. Gleichzeitig wurde auch eine neue Verfassung beschlossen.

Der Völkermord wird von einem Kriegsverbrechertribunal in Tansania untersucht, das bereits mehrere Beschuldigte verurteilt hat.

Bevölkerung

Mit ca. 300 Einwohnern pro Quadratkilometer ist Ruanda, das am Dichtesten bevölkerte Land Afrikas. Da während des Bürgerkrieges viele Erwachsene starben, sind Kinder (0 - 14 Jahre) fast die größte Bevölkerungsgruppe mit 42,5 %. Die durchschnittliche Lebenserwartung beträgt 40 Jahre. Bedingt durch die Spätfolgen des Bürgerkrieges und der HIV-Infizierung (8,9 %) der Bevölkerung ist die Sterblichkeitsrate recht hoch. Die größte Glaubengemeinschaft sind mit 56,5 % die Katholiken, gefolgt von den Protestanten mit 26 %. Es folgen Adventisten 11,1 %, Moslems 4,6 % und nur 0,1 % bekennen sich noch zu den alten Naturreligionen. (Stand 2001)

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