„Elisabethfehnkanal" – Versionsunterschied
Version vom 16. März 2012, 08:35 Uhr
Elisabethfehenkanal | |
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Geöffnete Eisenbahnklappbrücke über den EFK | |
Abkürzung | EFK |
Lage | Deutschland: Niedersachsen |
Länge | 14,8[1] |
Erbaut | 1893 |
Klasse | 0 (zugelassen für Fahrzeuge bis 20 m Länge, 4,5 m Breite, 90 cm Tiefgang[2] |
Beginn | Abzweigung aus dem Küstenkanal bei Kampe 53° 4′ 52,2′′ N, 7° 49′ 35′′ O 53.0811647.826385 |
Ende | Einmündung in die Sagter Ems 53° 10′ 23′′ N, 7° 40′ 25,4′′ O 53.1730447.673736 |
Abstiegsbauwerke | Reekenfeld, Brandreeken, Elisabethfehn, Osterhausen |
Kilometrierung | in Richtung Sagter Ems aufsteigend, km 0 bis km 15 |
Talfahrt | Richtung Sagter Ems |
Der Elisabethfehnkanal zählt zu den sog. sonstigen Binnenwasserstraßen des Bundes[3] und ist der nordwestliche Teil des ehemaligen Hunte-Ems-Kanals, der als Schifffahrtskanal die Hunte von Oldenburg über die Leda mit der Ems verband. Der heutige Elisabethfehnkanal wurde 1855 bis 1880 gebaut und führt vom Küstenkanal bei Kampe über Kamperfehn, Reekenfeld, Elisabethfehn bis zur Sagter Ems bei der Bauernschaft Roggenberg. Der östliche Teil des Hunte-Ems-Kanals ist seit 1935 Bestandteil des Küstenkanals, der bei Dörpen direkt an die zum Dortmund-Ems-Kanal ausgebaute Ems angeschlossen ist. Zuständig ist das Wasser- und Schifffahrtsamt Meppen.
Der heutige Elisabethfehnkanal diente bei seiner Anlegung zugleich als Fehnkanal der Erschließung des bis dahin menschenleeren Moorgebietes. Während des Baus entstanden die ersten Kolonien: Moslesfehn (1871) und Elisabethfehn (1880).
Der Elisabethfehnkanal hat eine Wasserspiegelbreite von 13,5 m und ist bis zu 1,50 m tief. Ursprünglich war er als Teil des Hunte-Ems-Kanals für 40-Tonnen-Schiffe mit einer Abmessung von 20 m Länge, 4,5 m Breite und 1,20 m Tiefgang gebaut worden. Aufgrund der Verschlammung sollte der Kanal nicht mit mehr als 90 cm Tiefgang befahren werden.
In seinem rund 15 Kilometer langen Verlauf finden sich vier manuell bediente Schleusen mit Nutzlängen zwischen 21,20 m und 27,60 m sowie Breiten zwischen 4,65 m und 5,50 m. Die Durchfahrtshöhe unter den geschlossenen sieben Klappbrücken, über die der Kanal gequert werden kann, beträgt unter zwei, teilweise unter einem Meter.
Nutzung
Seit Beginn bis zum Ende des Ersten Weltkrieges diente der teilweise rege Schiffsverkehr der Torfwirtschaft. Nach dem Zweiten Weltkrieg kam die Berufsschifffahrt nahezu völlig zum Erliegen. Seit Ende der sechziger Jahre des vorigen Jahrhunderts dient der Kanal praktisch ausschließlich der Sportschifffahrt.
Der Elisabethfehnkanal ist Teil des ostfriesischen Kanalnetzes. Über die Leda, die Jümme und den Nordgeorgsfehnkanal kann man zum Ems-Jade-Kanal gelangen und weiter nach Aurich, Emden oder Wilhelmshaven.
In der Hauptsaison werden die Schleusen und Brücken an Werktagen um 7.30 und 12 Uhr und an Sonn- und Feiertagen um 8 Uhr bedient. Die Sportboote müssen dafür an der ersten Brücke bzw. bei der letzten Schleuse warten. Ein Mitarbeiter des Wasser- und Schifffahrtsamts begleitet die Sportboote mit einem Auto, öffnet die Brücken und bedient die Schleusen. Außerhalb der Saison ist eine Voranmeldung erforderlich.
Einzelnachweise
- ↑ Längen (in km) der Hauptschifffahrtswege (Hauptstrecken und bestimmte Nebenstrecken) der Binnenwasserstraßen des Bundes, Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes
- ↑ Elisabethfehnkanal - Infos vom WSA Meppen
- ↑ Verzeichnis F der Chronik, Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes
Literatur
- M. Eckoldt (Hrsg.), Flüsse und Kanäle, Die Geschichte der deutschen Wasserstraßen, DSV-Verlag 1998
- Zeitschrift Binnenschifffahrt, Supplement Oktober 2010: 75 Jahre Küstenkanal