„Fitting" – Versionsunterschied
Version vom 14. November 2006, 23:44 Uhr
Das Fitting (auch: der Fitting) ist ein Obergriff für Bauteile einer Rohrleitung, die folgende Funktionen erfüllen:
- Gerade Verbindung von Rohrstücken (z. B. Muffen, Kupplungen, u.a.m)
- Richtungswechsel (Rohrbögen (keine Rohrbiegungen(!), diese werden aus geradem Rohr gebogen))
- Durchmesserwechsel (Reduzierungen)
- Abzweig (T-Stücke (3-armig), Kreuzungen (4-armig))
- Verbindung zu Einbauteilen (z. B. Flansche)
Die Form und Maße dieser Teile werden durch Normen (DIN, EN, ANSI, ...) geregelt. Durchmesser sind nach Nennweiten (DN, engl: NB (nominal bore) oder NPS (nominal pipe size) genormt. Bauteile mit den obigen Funktioen, die aber keiner Norm entsprechen (können), nennt man Formstücke. Diese Sonderanfertigungen kommen bei Hochdruckleitungen häufig vor. Fittings sind in der Regel leicht beschaffbare Lagerteile.
Zusammenfassend besteht eine Rohrleitung aus
- Geraden Rohrstücken und ggf. Rohrbiegungen
- Fittings bzw. Formteilen
- Rohrleitungseinbauteilen (Ventile, Dichtungen, u .a m)
Den Fittings fällt dabei die Rolle der Anpassung des Rohrleitungsverlaufs an die äußeren Gegebenheiten zu: Hindernisse sind zu umgehen, Trennstellen für Montage und Wartungsarbeiten sind zu berücksichtigen, Verzweigungen und Durchmesserwechsel sind auszuführen: Kurzum, sie erlauben, den Verlauf einer Leitung den konstruktiven Erfordernissen anzupassen, und dieses erklärt die Übernahme aus dem Englischen (to fit: anpassen, "passend machen").
Die Verbindungsart kann Verschraubung, Flansch-, Löt-, Schweiß, Press - oder Klebeverbindung sein. Der Begriff ist überall in der Rohrleitungsplanung und auch in der häuslichen Installationstechnik gebräuchlich.
Werkstoffe
Fittings gibt es aus Temperguss, Messing, Rotguss, Kupfer, Stahl und Kunststoff und in vielen Formen, wie Winkeln, Bögen, T-Stücken, Reduzierungen etc. Alle Fittings werden entsprechend ihrer Anwendung für verschiedene Nennweiten und Nenndrücke angeboten.
Für Verschraubungen werden Tempergussfittings verwendet, die aufgrund einer speziellen Wärmebehandlung nicht mehr die Sprödigkeit des Gusswerkstoffes besitzen, sondern eine gewisse Zähigkeit aufweisen, um den auf sie wirkenden Beanspruchungen zu widerstehen.
Einsatz
Der Einsatz der Fittings bei der Rohrverarbeitung in der häuslichen Installationstechnik hat das handwerkliche Biegen, Aufweiten, Aushalsen vor allem bei Kupfer- und den so genannten schwarzen Stahlrohren verdrängt, weil die Verarbeitung schneller, genauer und teilweise sicherer vonstatten geht, da die einzusetzenden Rohre nur mehr auf Länge geschnitten werden müssen.
Press- und Steckfitting
Neuerdings kommen zusätzlich zu den klassischen Verbindungstechniken Schweißen (Stahl), Hart- und Weichlöten verstärkt moderne Techniken wie Pressen und Stecken zum Einsatz. Pressfittings werden mittels eines Presswerkzeuges mit dem Rohr verpresst. Steckfittings halten sich selbst auf dem Rohr und werden lediglich auf das Rohrende gesteckt. Die Abdichtung der Verbindung wird bei Press- und Steckfittings durch einen Dichtring (O-Ring), der sich in einer dafür vorgesehenen Nut im Fitting befindet, hergestellt. Diese Fittings sind vergleichsweise teuer, die Vorteile ergeben sich in der Zeitersparnis bei der Montage und an Stellen, bei denen der Einsatz von Wärme nicht möglich oder unerwünscht ist (Brandgefahr etc.).