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tinyBE Logo

tinyBE • living in a sculpture ist ein Ausstellungs- und Veranstaltungsformat, das einen interdisziplinären Dialog an der Schnittstelle von Bildender Kunst, Architektur, Design und Wissenschaft ermöglicht. Die Auftakt-Ausstellung von tinyBE fand vom 26. Juni – 26. September 2021 im Metzlerpark des Museum Angewandte Kunst in Frankfurt am Main, am Kranplatz in Wiesbaden und am Landesmuseum Darmstadt statt.

Konzept

tinyBE ist eine globale Plattform für künstlerische Visionen zur nachhaltigen Gestaltung des Lebens. Als Creative Lab etabliert tinyBE eine Reihe von Ausstellungen bewohnbarer Skulpturen im öffentlichen Raum und einen Freiraum zum Diskurs über sinnstiftendes Leben. Im Jahr 2021 vereint tinyBE erstmals neun temporär bewohnbare Skulpturen von internationalen Künstler:innen in der Metropolregion Frankfurt/Rhein-Main mit Standorten in Frankfurt, Darmstadt und Wiesbaden. Dort wurden visionäre, utopische und auch dystopische Ideen zu neuen Formen des Wohnens und Arbeitens vorgestellt. Die temporäre Bewohnbarkeit der Skulpturen eröffnete eine neue Form der Kunst- und Lebensbetrachtung. Die Skulpturen konnten tageweise für eine day oder night experience von jede:m angemietet werden.

Kontext

Der Wandel von Lebens- und Arbeitsformen in einer von Globalisierung, Digitalisierung und Klimawandel bestimmten Gegenwart ist eines der zentralsten Themen unserer Zeit. Tendenzen wie Tiny Living und ökologisches Bauen zeugen von neuen Bedürfnissen in unserer Gesellschaft und dem Wunsch nach innovativen Wohn- und Lebenskonzepten. tinyBE stellt die wichtigsten Fragen der Gegenwart: Welche Orte brauchen wir zum Leben und Arbeiten? Wie wollen und können wir als Gesellschaft zusammenleben? Was brauchen wir für ein erfülltes und nachhaltiges Leben?

Ausstellungen

Debüt-Ausstellung 2021

Datei:Mia Eve Rollow & Caleb Duarte, THE EMBASSY OF THE REFUGEE, 2021.jpg
Mia Eve Rollow & Caleb Duarte, THE EMBASSY OF THE REFUGEE, 2021, E.D.E.L.O. (Where the United Nations Used to Be), Metallgerüst, Holz, Zelt, diverse Materialien, 4 x 6 x 7 m

Skulpturenpark bei Tag / Bewohnbare Skulptur bei Nacht
Die Premiere von tinyBE • living in a sculpture im Jahr 2021 umfasst 9 Wohnskulpturen von weltweit renommierten Künstler:innen. Die Vorgaben an die Kunstschaffenden waren die Anwendung nachhaltiger Ressourcen und eine maximale Größe von 30 qm. Die in Frankfurt sowie Wiesbaden und Darmstadt ausgestellten Skulpturen waren tagsüber für die Öffentlichkeit zugänglich. Führungen sowie temporäre day and night experiences konnten gebucht werden.

teilnehmende KünstlerInnen 2021

Mia Eve Rollow & Caleb Duarte

Datei:Onur Gökmen, FIRST, 2021.jpg
Onur Gökmen, FIRST, 2021, Stampflehm, diverse Materialien, 2,4 x 4,5 x 3,5 m

THE EMBASSY OF THE REFUGEE, 2021 E.D.E.L.O. (Where the United Nations Used to Be) Metallgerüst, Holz, Zelt, diverse Materialien, 4 x 6 x 7 m Ein hausförmiges Zelt als Metapher für Zuflucht erinnert sowohl an sich in Transformation befindende Gemeinschaften, als auch an Feierlichkeiten im Freien. Im Zeltinneren suggerieren hölzerne Transportkisten die ungeregelte Bewegung von Arbeitskörpern. Sie verweisen auf den Zwiespalt einer Welt, in der Waren rund um den Globus reisen und eine Freiheit genießen, die vielen arbeitenden Menschen versagt bleibt. Das vergoldete Gerüst kann als Grenzziehung, aber auch als temporärer Zustand verstanden werden. Gemeinsam mit lokalen Künstlern, „Künstlerbotschaftern", wird sich die bewohnbare, interaktive Skulptur während der Dauer der Ausstellung entwickeln und erweitern.

Onur Gökmen

Christian Jankowski, Bodybuilding (Mies van der Rohe), 2021, Betonguss, diverse Materialien, ca. 2,85 x Ø 4 m

FIRST, 2021 Stampflehm, diverse Materialien, 2,4 x 4,5 x 3,5 m Die Skulptur lädt den Besucher auf eine Zeitreise ein. Sie ragt zur Hälfte aus dem Boden und erinnert mit ihrer reduzierten Formensprache – rechteckige Wohnhäuser – an die Bauten von Çatalhöyük, einer anatolischen Siedlung aus der Zeit um 7000 v. Chr. Der Künstler stellt die Idealisierung des Archaischen als Hypothese in den öffentlichen Raum, den er durch seinen nur durch eine Öffnung im Dach und eine Leiter zugänglichen Innenraum kritisch auslotet.

Bodybuilding (Mies van der Rohe), 2021 Betonguss, diverse Materialien, ca. 2,85 x Ø 4 m Mit seiner Skulptur Bodybuilding (Mies van der Rohe) räumt Christian Jankowski mit Konventionen der Erinnerungskultur sowie des Bau- und Kunstbetriebs auf. Das Werk ist äußerlich als archaische Behausung getarnt und offenbart sich erst im Inneren als Reflexion über ein mögliches Ehrendenkmal für einen wegweisenden Architekten.

Im Querschnitt der Wohnskulptur schreibt sich das Profil eines Gesichtes ein – so, als wäre ein riesiger Kopf 360 Grad um die eigene Achse gedreht worden. Es stammt von einem Bronzedenkmal zu Ehren von Mies van der Rohe. Das menschliche Abbild eines Schwergewichts der modernen Architektur formt Raum: Ein Bodybuilding zum Denken und Leben.

Datei:Alison Knowels, The House of Dust, 1967-2021.jpg
Alison Knowels, The House of Dust, 1967/2021, 3D-Druck, Lehm, Holz, Beton, diverse Materialien, 3 x 5 x 4 m
Terence Koh, spiral home, 2021, Diverse gebrauchte Materialien, Pflanzen, 3,5 x Ø 6,2 m

The House of Dust, 1967/2021 3D-Druck, Lehm, Holz, Beton, diverse Materialien, 3 x 5 x 4 m Mit Unterstützung 3D-gedruckt von WASP The House of Dust by Alison Knowles, 2021, 1 h 28 min 29 sec Die Pionierin der Fluxusbewegung schuf bereits 1967 computergenerierte Poesie mit Hilfe künstlicher Intelligenz. Das Computer-Gedicht beschreibt Häuser, indem es Variablen zu einem unendlichen Text über Architektur, Materialien, Platzierung, Beleuchtung & Wohnen zufällig anordnet. Heute trifft das Projekt auf den technischen Fortschritt: Wieder wird der Computer zum Agenten und die Maschine zum Schöpfer. 1967 druckte der Computer nur den Text des Gedichtes, heute wird der Computer ein ganzes Haus aus Lehm als Strophe des Gedichtes drucken. Das Design, abgeleitet vom Haus eines kleinen Meerestieres, wird im 3D-Druck realisiert. Das Bauereignis, mit einer Remote-Performance von Alison Knowles, ist ein zeitgenössisches Fluxus-Erlebnis.

spiral home, 2021 Diverse gebrauchte Materialien, Pflanzen, 3,5 x Ø 6,2 m Es ist ein Rückzugs- und Kraftort inmitten der Großstadt. Vergessen Sie die -lärmende Betriebsamkeit, betrachten Sie die Sterne in einem schwebenden Bett. Die -spiral- förmige Skulptur erinnert an Schneckenhäuser, unsere Galaxie und lässt die spirituelle Verbindung zwischen Mensch und Natur erkennen. Koh wählte für das Zentrum den Lindenbaum. Bekannt als Symbol für Frieden und Gerechtigkeit, sowie für seine heilenden Blüten, bildet er gemeinhin die Dorfmitte. Der Apfelbaum mit der Frucht der Versuchung bestätigt die mögliche friedliche Koexistenz mit anderen Pflanzen in unmittelbarer Nähe. Das unkonventionelle Zuhause: eine Reflexion über ein zukünftiges Leben auf der Erde.

MY-CO-X

Datei:MY-CO-X, MY-CO SPACE, 2021.jpg
MY-CO-X, MY-CO SPACE, 2021, Sperrholz, Verbindungselemente, ca. 300 beschichtete -Mycel-Elemente, 3 x 6 x 5 m

MY-CO SPACE, 2021 Sperrholz, Verbindungselemente, ca. 300 beschichtete -Mycel-Elemente, 3 x 6 x 5 m Das interdisziplinäre Kollektiv aus Kunst, Wissenschaft und Architektur entwickelte eine bewohnbare Skulptur aus Pilzen (lat. Mycota). Diese sind ein nachhaltiger, weil nachwachsender Rohstoff, der enorme Potentiale für unsere Zukunft bietet. MY-CO SPACE übersetzt Raumkapsel-Entwürfe der russischen Architektin Galina Balaschowa und die Herausforderungen der bemannten Raumfahrt auf die Zukunft der Menschheit auf der Erde: Wie werden wir mit begrenzten Ressourcen leben und wohnen? Die Wechselbeziehung zwischen Mensch und Pilz zeigt uns, was Innovationen im Kleinen und Großen bedeuten können.

Datei:Laure Prouvost, Boob Hills Burrows, 2021.jpg
Laure Prouvost, Boob Hills Burrows, 2021, Holz, Erde, Lehm, Glas, diverse Materialien, 2,8 x 20,2 x 6 m

Boob Hills Burrows, 2021

Holz, Erde, Lehm, Glas, diverse Materialien, 2,8 x 20,2 x 6 m Untitled (weather and karaoke), 2021, 37 min 50 sec Zwei Erdbrüste im Gras, eine um dich zu halten, eine um dich zu füttern. Der weibliche Körper, Mutter Erde, der Kreislauf des Lebens. Motive aus dem Kosmos der Künstlerin kommen hier zusammen. Während die eine Brust die nährende Quelle des Lebens symbolisiert, betritt man die andere durch einen Durchgang in einen höhlenartigen, mit Lehm ausgekleideten Raum – zurück zur Quelle: dem Mutterleib. Dort laden ein Bett und ein Fernseher ein, sich vor der Außenwelt zu verstecken. So wie der Säugling im Mutterleib, gefiltert durch die Haut der Mutter, ein besonders warmes Licht empfängt, wird Prouvosts Höhle beleuchtet. Dann, wenn die Sonnenstrahlen durch die Brustwarzen aus venezianischem Muranoglas fallen.

Datei:Sterling Ruby, BLACK STOVE 3, 2014 und REMNANT MEMORIAL, 2021.jpg
Sterling Ruby, BLACK STOVE 3, 2014 und REMNANT MEMORIAL, 2021, Edelstahl, Farbe, 417,8 x 217,2 x 160,0 cm, 164 3/8 x 85 1/2 x 63 in, Aluminiumguss, 45,7 x 31,8 x 452,1 cm

BLACK STOVE 3, 2014 Edelstahl, Farbe, 417,8 x 217,2 x 160,0 cm, 164 3/8 x 85 1/2 x 63 in, Courtesy: the Artist and Xavier Hufkens, Brussels Feuer, für den Menschen von existentieller Bedeutung, geht einher mit ritualisierter Arbeit wie Holz hacken, Scheite stapeln, ein Feuer entfachen und am Brennen halten. Der voll funktionsfähige Ofen aus rostfreiem Stahl erinnert an gusseiserne Kanonenöfen, wie man sie früher in vielen Bauernhöfen fand. Mit diesen Öfen wurden aber nicht nur Wohnhäuser beheizt, sie wurden auf Baustellen auch zur Beseitigung von Altholz verwendet. Ruby, aufgewachsen auf einer Farm in Pennsylvania, führt uns ein wirkmächtiges Symbol für Funktionalität und Gebrauchswert vor Augen. Und sensibilisiert gleichzeitig für Fragen nach Wissenschaft und Alchemie.

REMNANT MEMORIAL, 2021 Aluminiumguss, 45,7 x 31,8 x 452,1 cm, Courtesy: the Artist and Xavier Hufkens, Brussels Eine Bank aus in Aluminium gegossenen Holzbrettern, die der Scheune von Rubys Mutter entstammen. Überdimensionierte Gebäude wie diese in Pennsylvania, im 18. Jahrhundert errichtet, um der rasant anwachsenden Landwirtschaft Rechnung zu tragen, sind Impulsgeber seiner großformatigen Skulptur. In seiner Funktion als Erinnerungsmal – eine Plakette verzeichnet die Jahre, die Ruby als Kind mit dem damals hölzernen Objekt verbrachte – tritt das Werk in einen Dialog mit Black Stove 3. Beide Skulpturen setzen sich außerdem mit der materiellen Transformation von Holz auseinander und loten die Grenzen zwischen Kunst und Design, zwischen Idee und Funktion aus.

Datei:Thomas Schütte, Spartà Hut, 2016-2021.jpg
Thomas Schütte, Spartà Hut, 2016/2021, Holz, 3,4 x 3,96 x 6,6 m
Datei:Charlotte Posenenske, Serie E, 4 drehbare Flächen, 1968-2021.jpg
Charlotte Posenenske, Serie E, 4 drehbare Flächen, 1968/2021, Serie E, 4 drehbare Flächen, 1968/2021

Spartà Hut, 2016/2021

Holz, 3,4 x 3,96 x 6,6 m Das klare, geometrische Design der Skulptur verfolgt eine Linienführung, die sich gegen das Prinzip von form follows function wendet und stattdessen die Form zur eigentlichen Prämisse erhebt. Eine Holzhütte wird zum Symbol der romantischen Vorstellung vom einfachen, „spartanischen" Leben im Einklang mit der Natur. Doch führt das Streben nach einem reduzierten Leben im Grünen vielleicht in eine Sackgasse? Nicht zufällig erinnert Spartà Hut an den Rumpf des Trojanischen Pferdes: eine als Skulptur getarnte Falle. Die Mechanismen unseres Planeten sind nicht leicht zu durchschauen und Schüttes Entwurf bleibt die Materialisierung eines schönen Traumes.

tinyBE extra

Serie E, 4 drehbare Flächen, 1968/2021 Vollkernplatte, Hartschaumplatten, HPL, Aluminiumrohr, Farbe, 2 x 4 x 1 m Vier drehbare, türgroße Flächen, die sich zu einer Wand schließen lassen. Doch die Barriere lässt sich öffnen und man kann sie durchkreuzen. Die Frankfurter Künstlerin (1930–1985) hinterließ die Zeichnung eines linearen Raumteilers, der in lapidarer Weise ein zentrales Problem sowohl der Architektur als auch der Gesellschaft materialisiert: den Gegensatz von innen und außen. Im Inneren befindet man sich geschützt, draußen steht man im Regen. Drinnen gehört man dazu, zur Familie, zur Gruppe, zum Milieu, ist integriert, draußen ist man ein Fremder. Die Barriere, die Ausgrenzung, verschwindet, wenn der Outsider die „Türen" öffnet – eine Möglichkeit der Freiheit. Dr. Burkhard Brunn (Nachlass), 17.11.20

tinyBE extend

vista 3,5°, 2021

Beatrice Bianchini, Robin Wenzel und Andrea Nicola Strehl unter der Leitung von Prof. Matthias Wagner K Holz, Metall, Lack, Kunststoff, diverse Materialien, circa 14 x 14 x 5 m Die gestaltete Struktur versteht sich als Raumgestaltung des dort wöchentlich stattfindenden tinyMONDAY Dialog-Forums. Ein geodätisches Fragment nach einem Vorbild der Bionik sowie kreisförmige Segmente grenzen den Ort vom umliegenden Park ab, gleichzeitig stehen sie für einen offenen Diskurs. Der eingelassene Granitblock, der symbolisch für die historische Villa Metzler steht, fungiert als Redner:innenpult und durchbricht als Quader die kreisförmige Bühnenform.

Info-Box: schneider+schumacher
Info-Box, schneider+schumacher, 2021

Info-Box, schneider+schumacher, 2020

Begleitprogramm

tinyMONDAY

Das während der Ausstellung stattfindende wissenschaftliches Forum tinyMONDAYS veranstaltete insgesamt neun Vorträge, Diskussionen und Workshops. Ziel der tinyMONDAYS war ein lebendiger Diskurs zwischen allen InteressentInnen und den teilnehmenden Architekten, Künstlern, Wissenschaftlern, Politikern und Soziologen. Die Kooperationspartner Normative Orders, KfW Stiftung, Stadt Offenbach, Earnest&Algernon und das Museum Angewandte Kunst präsentieren unter dem Dach von tinyBE einen eigenen tinyMONDAY.

#01 tinyBE: 02.11.2020

Kickoff Veranstaltung

#02 tinyBE: 28.06.2021

Datei:TinyBE extend, vista 3,5°, 2021.jpg
tinyBE extend, vista 3,5°, 2021, Holz, Metall, Lack, Kunststoff, diverse Materialien, circa 14 x 14 x 5 m

Skulpturen bewohnen – Kunst erleben. Die Gestaltung einer Vision

Getragen von der Vision, auf der Basis künstlerischer Konzepte einen inspirierenden Diskussionsraum für zukünftige Lebensformen zu schaffen, gestaltet tinyBE eine Reihe von Ausstellungen bewohnbarer Skulpturen im öffentlichen Raum. Welche (Frei-) Räume brauchen wir zur nachhaltigen Gestaltung eines sinnstiftenden Lebens? Wie kann uns die Kunst zu neuen Formen des Zusammenlebens inspirieren? Die Auftakt-Veranstaltung der tinyMONDAY-Reihe lädt ein zu Diskussionen, Wortwechseln und Performances, die sich mit der Skulptur als Wohnraum auseinandersetzen. Ein Erlebnisabend voll‘ interdisziplinärer Begegnungen umgeben von den künstlerischen Atmosphären im Metzlerpark.

#03 Normative Orders: 05.07.2021

Von großen und kleinen Räumen. Das Zusammenleben auf glokaler Ebene Ausgehend vom Beispiel Frankfurt werden Fragen um die „auseinanderwachsende Stadt" auf regionaler Ebene beleuchtet und anschließend in den Kontext der Urbanisierung auf globaler Ebene gesetzt. In Podiumsdiskussionen und Wortwechseln werden Antworten auf die Frage gefunden, wie wir die Zukunft des Zusammenlebens als Individuum und Gesellschaft mitgestalten können. Wie viel Ungleichheit ist gut für ein Gemeinwesen? Wie können öffentliche Räume im virtuellen Raum belebt werden? Und wie lässt sich ein Auseinanderdriften der Quartiere, Viertel und Stadtteile verhindern? Ein Themennachmittag, der mit Impulsen aus der Stadtentwicklungs-Perspektive gegenwärtige soziale Auseinandersetzungen und demokratische Aushandlungsprozesse in den Blick nimmt.

#04 tinyFORUM: 08.07.2021

Die Kunst der Nachhaltigkeit in der Immobilienwirtschaft Immobilien spielen als Wohn- und Arbeitsräume für alle Menschen und Unternehmen eine wesentliche Rolle. Die durch die Pandemie bedingten Veränderungen der Bedeutung dieser Räume geben Anstoß zu einem Reflektieren und Visionieren über das Wohnen der Zukunft. Was erzählen uns diese besonderen Zeiten über zukunftsfähige Formen des Bauens? Wie gelingt das Ergreifen unternehmerischer Sozialverantwortung? Und wie kann die Kunst zu dieser neuen Nachhaltigkeit inspirieren? Gerahmt von der „Future Europe Week", öffnet das tinyFORUM einen Raum zum Diskurs über Nachhaltigkeit in der Immobilienwirtschaft und gibt Antworten auf die Frage, was die Kunst dazu beitragen kann.

#05 KfW Stiftung: 19.07.2021.

Mutationen in der Stadtentwicklung: Der Pilz als gesellschaftlicher Akteur und Ideengeber Das Potenzial von Pilzen wird weithin unterschätzt – als unkontrollierbarer Kollaborateur geben sie hoch entwickelte Strukturen vor und öffnen damit Spiel- und Denkräume für neue Konzeptionen. In den Pilzbiotechnologien sind sie Forschungsgegenstand für nachhaltige Baustoffe geworden und gestalten zugleich künstlerische Experimente mit. Welche Bedeutung haben Pilze als Ideengeber für eine nachhaltige und zugleich innovative Zukunft? Und welche Perspektiven öffnen künstlerische Impulse auf wissenschaftliche Fragestellungen? Ein Gespräch zur vielseitigen Bedeutung der Pilze, in dem sich Expertisen aus Kunst, Architektur, Biodiversität und Wissenschaft begegnen.

#06 Stadt Offenbach: 09.08.21

Busy Sculptures – wie viel Funktion verträgt die Skulptur? Kunstgeschichtlich wurde die Grenze zwischen Kunst und angewandter Gestaltung immer wieder verhandelt. Sowohl Künstler:innen als auch Gestalter:innen und Architekt:innen definieren die Schnittstelle heute oft individuell und überschreiten scheinbare Grenzen spielerisch. Ob Wohnskulptur, aktivistische Kunstaktion oder soziale Plastik, es gibt zahlreiche Hybridformen und Positionen, die den klassischen Kunstbegriff hinterfragen, ausdehnen oder sogar auflösen. Der tinyMONDAY im temporären „Sommerbau" des Mousonturms im Offenbacher Kaiserleiviertel beschäftigt sich mit der Frage nach der Schnittstelle von Kunst und konkreter Anwendung. Wie funktional sind zeitgenössische künstlerische Positionen? Wie viel Funktion verträgt eine Skulptur? Über diese und ähnliche Fragen diskutieren Expert:innen, deren Praxis sich in der Grauzone zwischen Kunst und Funktionalität bewegt. Wir brauchen Raum für Wohnen und Gewerbe – in der Stadt. Stadt auf kleinem Raum, neu gedacht. Wie gehen wir damit um? Welche Antworten geben wir hierauf, auch vor dem Hintergrund der Veränderungen klimatischer und sozioökonomischer Natur? Wie kann ein lebenswerter und gesunder Stadtraum ressourcenschonend geschaffen werden? Die Gleichung selbst ist (scheinbar) einfach: Durch Minimalismus mit gut durchdachten Raumkonzepten Platz schaffen, der ästhetisch und lebenswert ist. Design ist das Schlüsselwort – und die Herausforderung. Ein interdisziplinärer Austausch mit Impulsen aus Kunst, Stadtentwicklung und Wissenschaft.

#07 tinyBE: 30.08.2021

Wo des Wachstums Grenzen liegen, fängt ein neues Spiel an Grenzen haben im letzten Jahr viele in neuer Art und Weise erlebt. Sie deuten auf ein Ende hin und auf das Neue, das dort seinen Anfang nimmt. Sie wecken in uns den Sinn für das Kleine, Einfache, Reduzierte. In einem gesellschaftlichen Umfeld, in dem Einwohnerzahlen und Immobilienpreise steigen, wächst so auch ein innerliches Verlangen nach Minimalismus und Verzicht. Was erzählt die zunehmende Relevanz des ‚Tiny Living‘ über das alte Spiel ohne Grenzen? Aus welcher Motivation heraus entscheiden sich Menschen für das Leben auf kleinem Raum? Und welche Freiräume brauchen wir für ein sinnstiftendes Leben? tinyBE lädt ein zu einem lebendigen Diskurs zwischen Kunst und Architektur, Wissenschaft und Unternehmertum.

#08 Museum Angewandte Kunst: 06.08.2021

CircumSPACES – Reaktionen von Organismen auf den sich verändernden Lebensraum Es sind unsichtbare klimatische Bedrohungen, die sicht- und spürbare Veränderungen des Lebensraumes bewirken. Mit dem von Paul J. Crutzen eingeführten Begriff ‚Anthropozän‘ wird die wechselseitige Relation zwischen Auswirkungen und Konsequenzen des humanen Rückgriffs auf irdische Ressourcen greifbar: niemand anderes als der Mensch verursacht derartige Einschnitte in den Kreislauf der Natur. Doch wie verändert sich das Erscheinungsbild und das Verständnis von Lebensraum durch die anthropogene Umweltbeeinflussung? Welche Reaktionen von Organismen auf den rasanten Wandel sind bereits jetzt erkennbar? Was ist ‚Lebensraum’, wenn dieser Raum bedroht wird, zu schwinden droht, und das (Über-)Leben in jenem zukünftig nahezu unmöglich wird? Wir laden Ihnen zu einer offenen Impuls-Performance mit Listening interludes von exoticatom ein.

#9 Earnest & Algernon: 20.09.2021

Die Höhle als Ort, an dem die Menschheit Sprünge macht In Höhlen steckt etwas Geheimnisvolles. Sie können ein Versteck sein, ein Abenteuer und uns überraschen. Im Moment der Überraschung und des Staunens machen wir einen Sprung. Was erzählt uns die Geschichte der Höhle? Welche gesellschaftlichen Sprünge lassen sich in der Tiefe initiieren, bzw. verstärken? Und welche Höhlen brauchen wir vielleicht heute? Das Finale der tinyMONDAYS lädt ein zu einer Talkshow, in der sich künstlerische und architektonische, psychologische und philosophische Perspektiven begegnen. Angefangen bei der Höhle von Lascaux bis hin zum Tiny House wandern wir durch die Kulturgeschichte und beleuchten die Relevanz von Orten unter der (Erd)oberfläche für gesellschaftliche Sprünge.

Kunstvermittlung

Das Kunstvermittlungsprogramm der Ausstellungsreihe tinyBE transportiert zum einen die Inhalte der ausgestellten Skulpturen – wie Fragen zur Schnittstelle von Kunst, Architektur und Design aber auch Themen wie Nachhaltigkeit, ökologisches Bauen, Minimalisierungs-Trends etc. und kreiert zum anderen einen gemeinsamen Raum der zur Aushandlung von Zukunftsvisionen, Ideen des nachhaltigen Lebens oder zum Konzept „Öffentlicher Raum" genutzt wird. Digital und kostenfrei kommen in der Podcast-Reihe tinyTALKS Gesprächspartner:innen aus unseren Partner-Museen zu Wort um über Grün in der Stadt, den Ort des Metzlerparks, den öffentlichen Raum oder den spannenden Dialog zwischen Kunst und Architektur zu diskutieren. Unterschiedliche digitale und raumbezogene Vermittlungsformate wie Themen-, Dialog-, Überblicksführungen oder Lunchbreaks transportieren die Inhalte der Ausstellung, mit diversen Schwerpunkten, an Erwachsene. Ein kostenfreies tinyQUIZ lädt dazu ein die Ausstellung eigenständig zu entdecken und richtet sich, wie die Familienführungen und Kinderworkshops an die jüngere Besucher:innen um auch diese zu ermutigen Fragen zu den Rahmenbedingungen ihres zukünftigen Lebens und Arbeitens zu stellen. Durch die Kooperation mit Schulklassen soll die Ausstellung tinyBE Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit geben den Raum in dem sie leben (wollen) zu reflektieren und zu einem offenen Hinterfragen bestehender Raum- und Lebenskonzepten ermutigen. Über die Plattform Telegram (t.me/tinybeofficial) wird in einer öffentlichen Gruppe ein lebendiger Austausch stattfinden, der über diese erste Ausstellung hinaus bei weiteren Realisierungen der Platform tinyBE eine Rolle spielen wird.

Vision

tinyBE ist eine globale Plattform für künstlerische Visionen zur nachhaltigen Gestaltung des Lebens. Als Creative Lab etabliert tinyBE eine Reihe von Ausstellungen bewohnbarer Skulpturen im öffentlichen Raum und einen Freiraum zum Diskurs über sinnstiftendes Leben: ‘the tinyBE way’.

tinyBE in Zahlen

tinyBE #01

  • Besucher total (geschätzt): 25.000
  • Vernissagen und Events Frankfurt, Darmstadt, Wiesbaden Besucher (geschätzt): 1.500
  • Kunstvermittlung (Führungen Events Workshops): 1.550
  • Social Media und Google Hits: über 400.000
  • Presse, Online + Print Artikel: 115
  • Videoclips, Podcasts, Videokanal produziert von tinyBE: 80
  • Drucksachen: Broschüre, Katalog, Postkarten, Plakate, Banner: 11.800
  • Skulpturen insgesamt (tinyBE extra, tinyBE extend): 12

Veranstaltungsorte

tinyBE #01

Team

tinyBE #01

Kuratorin und Initiatorin Cornelia Saalfrank
Co-Kuratorin Katrin Lewinsky
Co-Gründerin Barbara Knoflach
Komitee Kunst Prof. Dr. Wulf Herzogenrath, Kurator, Prof. Dr. Friedhelm Mennekes Kurator, Ursula Müller, Berlinische Galerie, Landesmuseum für Moderne Kunst, Fotografie und Architektur, Leiterin der Architektursammlung
Komitee für Nachhaltigkeit Prof. Matthias Wagner K, Direktor / Director Museum Angewandte Kunst, Frankfurt
Co-Organisator Prof. h.c. cn Martin Rendel, MRCM | Martin Rendel Cultural Management, Köln
Technische und Organisatorische Ausstellungskoordination Michael Stein / Palast Promotion Veranstaltungs-Consulting GmbH, Wiesbaden
Beirat Philip Engelbrecht, Architekt / Architect, AIV zu Berlin, Peter Hoenisch, Sony- und RTL Kommunikationschef a.D. / Sony- and RTL Head of Communication a.D., Berlin, Dr. Matthias Jaletzke, Rechtsanwalt / Attorney, Frankfurt, Rainer Neumann, VV Schufa Holding AG a.D., Ulrike Petzold, Geschäftsführender Vorstand, DAKU Dachverband der Kulturvereine in Deutschland, Berlin, Dr. Sven Sappelt, Initiative Beyond Bauhaus, GF CLB, Berlin
Schirmherrschaft Dr. Ina Hartwig, Dezernentin für Kultur und Wissenschaft, Frankfurt am Main

Literatur

  • Saalfrank, Cornelia und Katrin Lewinsky (Hrsg.): tinyBE. living in a sculpture, DISTANZ Verlag GmbH, Berlin 2021, ISBN 978-3-95476-437-2
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