„Implenia" – Versionsunterschied
Version vom 19. Mai 2021, 10:49 Uhr
Implenia AG | |
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Rechtsform | Aktiengesellschaft |
ISIN | CH0023868554 |
Gründung | 2. März 2006[1] |
Sitz | 8152 Glattpark (Opfikon), Schweiz Schweiz |
Leitung | André Wyss[2] (Vorsitzender der Geschäftsleitung) Hans-Ulrich Meister[3] (VR-Präsident) |
Mitarbeiterzahl | 8'500 (VZÄ 2020)[4] |
Umsatz | 4 Mrd. CHF (2020)[4] |
Branche | Bauunternehmen |
Website | www.implenia.com |
Stand: 31. Dezember 2020 |
Die Implenia AG mit Sitz in 8152 Glattpark (Opfikon) im Kanton Zürich ist ein Baudienstleistungsunternehmen der Schweiz mit Aktivitäten im Hoch- und Tiefbau in der Schweiz, in Deutschland und in Österreich. Es entstand Anfang 2006 aus der Fusion der Basler Batigroup Holding AG mit der Genfer Zschokke Holding SA.[5]
2020 erzielte das Unternehmen mit über 8'500 Mitarbeitern einen konsolidierten Umsatz von rund 4 Mrd. Schweizer Franken.
Geschichte
Implenia entstand aus einer Reihe von Fusionen regionaler Bauunternehmen. Mitte 1997 fusionierten die Preiswerk Holding AG, die Schweizerische Strassenbau- und Tiefbau-Unternehmung AG (Stuag) / Stuag Holding AG und die Schmalz AG Bauunternehmung / Schmalz Holding AG zur Batigroup Holding mit Sitz in Basel. Kernkompetenzen der Batigroup umfassten insbesondere die klassischen Bautätigkeiten, darunter Strassenbau, Gussasphalt, Tiefbau, Tunnelbau und Hochbau.
Grundlage der Zschokke Holding bildete die 1872 in Aarau durch Conrad Zschokke (1842–1918) gegründete Aktiengesellschaft Conrad Zschokke. Durch Zukäufe und Fusionen wurden unter anderem die Aktiengesellschaft Heinr. Hatt-Haller und die Göhner Merkur AG (Totalunternehmung) Teile der Zschokke Holding, deren Hauptsitz zuletzt in Genf war. Zschokke eignete sich dabei neben dem Hochbau insbesondere die Generalplanung, Generalunternehmung und Immobilienbewirtschaftung an.
Aufgrund der weitgehend komplementären Geschäftsfelder fusionierten Zschokke und Batigroup 2005 bis 2006 zu Implenia.[6] [7] Die als Platzhaltergesellschaft für das künftige Unternehmen gegründete ZB Didumos AG wurde im Zuge dessen 2005 in Implenia AG umbenannt.
Die Aktien von Zschokke und Batigroup wurden am 3. März 2006 nach Handelsschluss an der SIX Swiss Exchange dekotiert. Vollzogen wurde die Fusion durch Aktientausch gegen die neuen Implenia-Aktien, wobei das Wertverhältnis mit 65 (Zschokke) zu 35 (Batigroup) festgesetzt wurde. Erster Handelstag der Implenia-Aktien an der Schweizer Börse war der 6. März 2006.
2010 hatte Implenia die norwegische Betonmast Anlegg übernommen, einen Infrastrukturspezialisten in Norwegen. Seit März 2015 ist auch die deutsche Bilfinger Construction (inzwischen umbenannt in Implenia Construction) mit Aktivitäten in Deutschland, Österreich, Rumänien und Schweden Teil der Gruppe.[8] 2016 erfolgte die Akquisition von Bilfinger Hochbau.[9]
Implenia kündigte am 27. Oktober 2020 eine beschleunigte Umstrukturierung an, was einen Bruch mit der jahrelang forcierten Internationalisierung des Baukonzerns darstellt, die man für beendet erklärt. Der Börsenwert halbierte sich in den letzten zwei Jahren, auch durch enttäuschende internationale Zukäufe und angenommene Projekte (wie z. B. in Schweden zwischen 2015 und 2017), die zwar die Kapazitäten auslasteten, jedoch keinen Gewinn erbrachten, sondern mehrere Gerichtsverfahren nach sich zogen. Man will sich aus unrentablen Märkten (Schweden, Norwegen und Rumänien) zurückziehen und sich grösstenteils auf die Schweiz und Deutschland konzentrieren, dazu sollen bis 2023 rund 750 Personen entlassen und 2000 Vollzeitstellen, fast ein Viertel aller Beschäftigten, von der Umstrukturierung betroffen sein.[10]
Im Mai 2021 hat Implenia die Übernahme der BAM Swiss AG vollzogen, einem Baudienstleister im Gesundheitswesen in der Schweiz. Mit dieser Akquisition übernimmt Implenia die aktuellen Projekte der BAM Swiss AG wie die Planung und Realisierung des Kantonsspitals Aarau, das BSSE in Basel - ein modernes Labor- und Forschungsgebäude für Biosystemwissenschaften und Engineering, sowie das Projekt Felix Platter-Spital in Basel und ein Studentenwohnheim der ETH in Zürich.
Geschäftsbereiche
Der Implenia-Konzern gliedert sich in die vier Divisionen: Entwicklung, Hochbau, Tiefbau und Spezialitäten.
Entwicklung
In der Division Entwicklung bündelt Implenia ihre Kompetenzen in der integrierten Immobilienprojektentwicklung. Ergänzend entwickelt sie auch Bestandsimmobilien, bietet Immobilienprodukte und Investitionsvehikel an.
Hochbau
In der Division Hochbau fasst Implenia ihre Leistungen in der Konzeption und Ausführung von Neubauten sowie der Modernisierung bestehender Liegenschaften in der Schweiz, Deutschland, Österreich und Rumänien zusammen.
Tiefbau
Die Division Tiefbau umfasst das Flächengeschäft bzw. den Ingenieurtiefbau, den Spezialtiefbau sowie den Tunnelbau in der Schweiz, Deutschland, Frankreich, Schweden, Norwegen und Österreich.
Spezialitäten
In der Division Spezialitäten fasst Implenia ihre Nischenangebote unter einer gemeinsamen Leitung zusammen. Namentlich bilden künftig BBV Systems GmbH, Building Construction Logistics GmbH, Implenia Holzbau, Implenia Fassadentechnik GmbH, Tetrag Automation AG, Tüchler Ausbau GmbH, Implenia Modernbau GmbH, Implenia Schalungsbau GmbH, Gravière de la Claie-aux-Moines (GCM SA), Sisag SA und die Socarco Mali Sàrl die Einheiten der Division.
Projekte
Ausgewählte Projekte von Implenia
- Gotthard-Basistunnel, Los 360 Tunnel Sedrun, Eisenbahntunnel mit zwei Einspurröhren (CH)[11]
- Semmering-Basistunnel, Lose 1.1 und 2.1 Tunnelabschnitte Gloggnitz und Fröschnitzgraben (AT)[12]
- Pumpspeicherkraftwerk Nant de Drance, Finhaut (CH)[13]
- Schorenstadt, Siedlung nach 2000-Watt-Gesellschaft, Basel (CH)[14]
- Pont de la Poya, Bau einer Brücke, Freiburg (CH)[15]
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Eintrag der Aktiengesellschaft im Handelsregister (Memento vom 27. September 2007 im Internet Archive )
- ↑ Handelszeitung vom 04. Juli 2018: André Wyss - das ist der neue Implenia-Chef, abgerufen am 29. Oktober 2018
- ↑ Verwaltungsrat,Medienmitteilung von Implenia: Wahl von Hans-Ulrich Meister zum neuen Mitglied und Präsidenten des Verwaltungsrats, abgerufen am 22. März 2016
- ↑ a b Geschäftsbericht 2019 von Implenia, (pdf), abgerufen am 3. April 2020
- ↑ NZZ vom 30. Januar 2006: Aus Zschokke und Batigroup wird Implenia, abgerufen am 3. Oktober 2016
- ↑ Handelszeitung vom 16. November 2005: Zschokke/Batigroup: In vier Wochen gebaut, abgerufen am 3. Oktober 2016
- ↑ NZZ vom 3. März 2006: Spatenstich für die Implenia, abgerufen am 3. Oktober 2016
- ↑ Pressemitteilung der Implenia AG vom 2. März 2015: Closing erfolgt: Bilfinger Construction neu Teil der Implenia Gruppe, abgerufen am 22. September 2015
- ↑ Pressemitteilung der Implenia AG vom 3. März 2017: Closing erfolgt: Bilfinger Hochbau Aktivitäten neu Teil von Implenia , abgerufen am 18. April 2017
- ↑ Entlassungen - Implenia will 250 Stellen in der Schweiz streichen. In: SRF. 27. Oktober 2020, abgerufen am 27. Oktober 2020.
- ↑ Referenzeintrag von Implenia zum Gotthard Basistunnel Gotthard-Basistunnel, Los 360 Tunnel Sedrun, abgerufen am 18. April 2017
- ↑ Referenzeintrag von Implenia: Gotthard-Basistunnel, Los 360 Tunnel Sedrun, abgerufen am 18. April 2017
- ↑ Referenzeintrag von Implenia: Pumpspeicherkraftwerk Nant de Drance, abgerufen am 18. April 2017
- ↑ Referenzeintrag von Implenia: Siedlung schorenstadt, abgerufen am 18. April 2017
- ↑ Referenzeintrag von Implenia: Poyabrücke, abgerufen am 18. April 2017