| Einwohner-Quelle = <ref name="LZ">{{Internetquelle |url=https://www.limburg.de/Rathaus-Leben/Stadtportrait/Limburg-in-Zahlen.php?object=tx,3251.5&ModID=7&FID=3252.574.1&NavID=3252.33&La=1 |titel=''Limburg in Zahlen'' |titelerg=Einwohner |hrsg=Kreisstadt Limburg a. d. Lahn |werk=www.limburg.de |abruf=2024年12月20日}}</ref>
| Eingemeindungsdatum = 1974年07月01日
| Eingemeindungsdatum = 1974年07月01日
| Postleitzahl1 = 65555
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'''Offheim''' ist ein Stadtteil der [[Kreisstadt]] [[Limburg an der Lahn(削除) |Limburg (削除ここまで)]] im [[(削除) Landkreis Limburg-Weilburg (削除ここまで)]](削除) in (削除ここまで) [[(削除) Hessen (削除ここまで)]].
'''Offheim''' ist ein (追記) [[ (追記ここまで)Stadtteil(追記) ]] (追記ここまで) der [[Kreisstadt]] [[Limburg an der Lahn]] im [[(追記) Mittelhessen|mittelhessischen (追記ここまで)]] [[(追記) Landkreis Limburg-Weilburg (追記ここまで)]].
== (削除) Ortsbild (削除ここまで) ==
== (追記) Geografische Lage (追記ここまで) ==
Offheim liegt rund drei Kilometer nördlich von Limburg auf einer kleinen Anhöhe, von der aus man einen Ausblick auf das [[Limburger Becken]], den [[Westerwald]] und auf den [[Taunus]] bis zum [[Großer Feldberg|Großen Feldberg]] hat. Offheim ist an die östlich des Orts verlaufende [[Bundesstraße 49]], im Volksmund „[[Lange Meil]]" genannt, angeschlossen. Die [[Bundesautobahn 3|A3]] führt südlich am Ort vorbei.
[[Datei:Ältestes Haus Offheims.JPG|thumb|left|Ältestes Wohnhaus in Offheim (Anno 1615)]]
Offheim besitzt einen [[Liste der Kulturdenkmäler in Offheim|historischen Ortskern]], in dem viele [[Fachwerkhaus|Fachwerkhäuser]] und Gehöfte aus dem 17., 18. und 19. Jahrhundert stehen. Zum Kern gehören Backhausstraße mit Tanzplatz, Ober-, Unter- und Hintergasse, Weidestraße, Postweg und Borngasse.
Die annähernd quadratisch geformte Gemarkung grenzt im Norden an [[Ahlbach]] und weiter im Uhrzeigersinn an [[Dehrn]], [[Dietkirchen (Limburg an der Lahn)|Dietkirchen]], die Kernstadt Limburg, [[Elz (Westerwald)|Elz]] und [[Niederhadamar]]. Die Siedlung selbst liegt auf einer Höhe von 155 bis 185 Metern. Im Nordosten steigt die Gemarkung auf bis zu 215 Meter an, im Nordwesten erreicht sie mit 135 Metern am Urselbach ihren tiefsten Punkt. Außer am Nordrand weist die Gemarkung nur geringe Höhenunterschiede auf. Die Gemarkung besteht hauptsächlich aus landwirtschaftlich genutzter Fläche. Lediglich nördlich des Orts liegt ein kleines Waldstück, das „Offheimer Wäldchen", in dem sich auch eine stillgelegte [[Mülldeponie]] befindet.
In der Mitte des Dorfes stehen auf einer felsigen Anhöhe die Pfarrkirche mit dem [[Romanik|romanischen]] Glockenturm aus dem Jahr 1150 sowie eine Altentagesstätte. Vor den beiden Ausgängen der Kirche befinden sich Plätze, an einem Ausgang der Tanzplatz, am anderen der Busplatz. An der Hauptstraße, dem Limburger Weg, der durch ganz Offheim führt, befinden sich einige Geschäfte. Außerhalb des Ortskerns liegen Neubaugebiete und in Richtung [[Dietkirchen (Limburg)|Dietkirchen]] und Limburg das Offheimer [[Industriegebiet]].
== (削除) Lage (削除ここまで) ==
== (追記) Geschichte (追記ここまで) ==
=== Etymologie ===
Der Name Offheim, dessen Altform früher Ufheim oder Uffheym war, bedeutet „hochgelegener Ort". Der Name trifft auch tatsächlich zu, da Offheim auf einer kleinen Anhöhe liegt und alle Dörfer und Städte im Umkreis überragt.
Des Weiteren deutet die Ortsendsilbe „-heim" auf eine Ortsgründung zur Zeit der [[Fränkische Landnahme|fränkischen Landnahme]] im 5.–7. Jahrhundert hin, die allerdings nicht urkundlich belegt werden kann.
Offheim liegt rund drei Kilometer nördlich von Limburg auf einer kleinen Anhöhe, von der aus man einen Ausblick auf das [[Limburger Becken]], den [[Westerwald]] und auf den [[Taunus]] bis zum [[Großer Feldberg|Großen Feldberg]] hat. Offheim ist an die östlich des Orts verlaufende [[Bundesstraße 49]], im Volksmund "[[Lange Meil|Meil]]" genannt, angeschlossen. Die [[Bundesautobahn 3|A3]] führt südlich am Ort vorbei.
Ein anderer Ansatz geht davon aus, dass Offheim seinen Namen vom Stamm der [[Ubier]] erhalten hat, die zu damaliger Zeit eine Siedlung in der Offheimer Gemarkung aufrechterhielten. Die Vorsilbe hätte sich demnach vom keltisch/gallischen „ubinum" (Ubiersiedlung) über das germanische „úpenum" und das fränkisch/althochdeutsche „úfheim" zum jetzigen Ortsnamen entwickelt.
Die annähernd quadratisch geformte Gemarkung grenzt im Norden an [[Ahlbach]] und weiter im Uhrzeigersinn an [[Dehrn]], Dietkirchen, die Kernstadt Limburg, [[Elz (Westerwald)|Elz]] und [[Niederhadamar]]. Die Siedlung selbst liegt auf einer Höhe von 155 bis 185 Metern. Im Nordosten steigt die Gemarkung auf bis zu 215 Meter an, im Nordwesten erreicht sie mit 135 Metern am Urselbach ihren tiefsten Punkt. Außer am Nordrand weist die Gemarkung nur geringe Höhenunterschiede auf. Die Gemarkung besteht hauptsächlich aus landwirtschaftlich genutzter Fläche. Lediglich nördlich des Orts liegt ein kleines Waldstück, das "Offheimer Wäldchen", in dem sich auch eine stillgelegte [[Mülldeponie]] befindet.
Im Jahr 1217 wurde Offheim bekanntermaßen erstmals in einem Güterverzeichnis aus dem [[Kloster Eberbach]] im [[Rheingau]] erwähnt. Ein „Rouger de Uffheim" wird dort als Zeuge für einen Grundstücksverkauf in Hadamar erwähnt. Offheim war Sitz der niederadligen Familie „von Uf(f)heim", die ihren „Od" oder Hof in unmittelbarer Nähe der heutigen Pfarrkirche hatte. Das Dorf ist allerdings wesentlich älter. Das belegen bei Ausschachtungsarbeiten auf dem Gelände des Unternehmens „Eisen Fischer" entdeckte [[Archäologischer Fund|Funde]], anhand derer man auf eine frühere Besiedlung schließen kann. Es wird angenommen, dass Offheim schon über 1000 Jahre alt ist, worauf auch der Dorfname hinweist. Südlich der Rochuskapelle wurde 1963 bei Straßenarbeiten ein Flachgrab aus der [[Latènezeit]] gefunden, in dem drei Arm- oder Beinringe aus [[Bronze]] als Grabbeigabe entdeckt wurden. Leider wurde das Grab bei den Arbeiten zerstört. Am nördlichen Rand der Gemarkung wurde bei Ausgrabungen 2006/07 im Zuge der Bauarbeiten für die Ferngasleitung 83 Überreste eines Hügelgrabes sowie ein [[Urnenfelderkultur|urnenfeldzeitlicher]] Grubenkomplex entdeckt, aus dem Überreste einen [[Mondidol]]s geborgen wurden.<ref>[http://www.giessener-allgemeine.de/import/mdv/hessen/art887,68683/ Bild des Offheimer Mondidols]</ref>
{| border="1" cellspacing="0"
! style="background:#efefef;" | Jahr
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|-
| 1990 || align="right" | 2145
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| 1996 || align="right" | 2538
|-
| 2003 || align="right" | 2664
|}
[[Datei:FeldkreuzOffheim.JPG|mini|hochkant|Feldkreuz auf Offheimer Gemarkung]]
== Geschichte ==
In der Mitte des 12. Jahrhunderts wurde eine Kapelle im [[Romanik|romanischen]] Baustil errichtet, der zugehörige Turm hat sich bis heute erhalten und gilt als [[Wahrzeichen]] des Dorfes. Im Jahr 1372 verstarb Gerhard von Offheim, und weil keiner seiner Söhne Nachkommen hatte, starb das Geschlecht derer von Offheim mit Enolf von Offheim nach 1421 aus. Das Dorf gelangte in den Besitz derer von Hoenberg/Hömberg, die 1487 die ebenfalls erworbene Kapelle an das Wilhelmitenkloster in Limburg übertrugen. Aus dieser Zeit stammt ein kleines [[Vesperbild]] und auch die 1496 gegossene, inschriftlich datierte Annaglocke, die heute noch die Offheimer Bürger zum Gottesdienst ruft.
=== Etymologie ===
Im Jahr 1582 wurde in Offheim die erste Schule errichtet, in der zunächst der [[Küster]] die Schüler unterrichtete. 1589 wurde Offheim, wie das gesamte Fürstentum Nassau, calvinistisch. Wie bereits 1575 wütete 1598 in der Region die [[Pest]], von der Offheim weitgehend verschont blieb; der Ort Kreuch zwischen Offheim und Limburg fiel [[Wüstung|wüst]]. Aus Dankbarkeit wurde nach der letzten Pestepidemie in der Region, die um 1680 grassierte, die [[Rochuskapelle (Offheim)|Rochuskapelle]] gebaut, die 1903 durch einen [[Neuromanik|neoromanischen]] Neubau, die heutige Kapelle, ersetzt wurde.
Der Name Offheim, dessen Altform früher Ufheim oder Uffheym war, bedeutet „hochgelegener Ort". Der Name trifft auch tatsächlich zu, da Offheim auf einer kleinen Anhöhe liegt und alle Dörfer und Städte im Umkreis überragt.
Um die Wende zum 17. Jahrhundert kam es in der Gemeinde zu zahlreichen [[Hexenverfolgung|Prozessen gegen vermeintliche Hexen]]. In zwei Prozesswellen wurden 1589 und 1618 insgesamt mindestens fünf Frauen der Prozess wegen Zauberei gemacht.<ref>[https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/detailAction.action?detailid=v2587344&icomefrom=search/ Akte zu einem Hexenprozess von 1618]</ref> Der letzte Prozess gegen eine Offheimerin wegen vermeintlicher Zauberei fand kurz nach Ende des Dreißigjährigen Krieges, 1653 statt.<ref>[https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/detailAction.action?detailid=v2312130&icomefrom=search/ Prozess gegen Guidt, die Frau von Götthard Wolff zu Offheim 1653]</ref>
Des Weiteren deutet die Ortsendsilbe "-heim" auf eine Ortsgründung zur Zeit der [[Fränkische Landnahme|fränkischen Landnahme]] im 5.-7. Jahrhundert hin, die allerdings nicht urkundlich belegt werden kann.
Im [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieg]] wurde Offheim von den Schweden überfallen und zum [[Frondienst]] verpflichtet. In dieser Zeit litten die Offheimer sehr unter ihren Besatzern und die Bevölkerung verarmte. Bis 1620 gehörte Offheim zur Grafschaft [[Nassau-Diez]] und dann zur Linie des Grafen und Fürsten von [[Nassau-Hadamar]], dessen Begründer [[Johann Ludwig (Nassau-Hadamar)|Johann Ludwig]] war. Dieser trat 1629 wieder zum katholischen Glauben über, womit auch Offheim wieder katholisch wurde.
Ein anderer Ansatz geht davon aus, das Offheim seinen Namen vom Stamm der [[Ubier]] erhalten hat, die zu damaliger Zeit eine Siedlung in der Offheimer Gemarkung aufrechterhielten. Die Vorsilbe hätte sich demnach vom keltisch/gallischen "ubinum" (Ubiersiedlung) über das germanische "úpenum" und das fränkisch/althochdeutsche "úfheim" zum jetzigen Ortsnamen entwickelt.
Heute sind 486 Einwohner [[evangelisch]], 1612 Einwohner [[Römisch-katholische Kirche|katholisch]], und 550 gehören einer anderen [[Religion]] an. (Stand Dezember 2002)
=== Chronik ===
Nach der [[Französische Revolution|Französischen Revolution]] wurde [[Schlacht bei Limburg|Offheim Kriegsschauplatz]] des [[Erster Koalitionskrieg|Ersten Koalitionskrieges]] (1792–1797). Das Dorf wurde in dieser Zeit von den Revolutionstruppen schwer verwüstet.
1217 wurde Offheim erstmals in einem Güterverzeichnis aus dem [[Kloster Eberbach]] im [[Rheingau]] erwähnt. Offheim war Sitz der Ritter von Ufheim, die ihren „Od" oder Hof an der Ecke Untergasse/Borngasse hatte. Das Dorf ist allerdings wesentlich älter. Das belegen bei Ausschachtungsarbeiten auf dem Gelände von „Eisen Fischer" entdeckte [[Archäologischer Fund|Fund]]e, anhand derer man auf eine frühere [[Besiedlung]] des Offheimer Raums schließen kann. Es wird angenommen, dass Offheim schon über 1000 Jahre alt ist.
Südlich der Rochuskapelle wurde 1963 bei Straßenarbeiten ein Flachgrab aus der [[Latènezeit]] gefunden, in dem drei Arm- oder Beinringe aus [[Bronze]] als Grabbeigabe entdeckt wurden. Leider wurde das Grab bei den Arbeiten zerstört.
Im Jahr 1806 kam [[Oranien|Nassau-Oranien]], und damit auch Offheim, unter französische Herrschaft. Der Ort war die südlichste Siedlung des [[Großherzogtum Berg|Großherzogtums Berg]], das von Napoleons Schwager [[Joachim Murat]] regiert wurde. Im November 1813 verweilte vermutlich der preußische [[Generalfeldmarschall]] [[Gebhard Leberecht von Blücher|Blücher]] in Offheim, der mit seinen Truppen die Franzosen vertrieb. Nach ihm ist in Offheim eine Straße benannt. 1815 kam Offheim zum [[Herzogtum Nassau]] und ab 1866 zu [[Preußen]]. 1858 wurde die Schule in der Backhausstraße durch einen Neubau ersetzt. 1879 wurde Offheim eine eigenständige Pfarrei. 1974 zogen die Kinder in die heutige Grundschule um. Die alte Schule in der Backhausstraße wurde 1975 abgerissen. Die 1896 eingeweihte neoromanische Kirche wurde 1970 abgerissen und durch die jetzige ersetzt.
Im Jahre 1150 wurde ein wuchtiger [[Wehrturm]] im [[Romanik|romanischen]] Baustil errichtet. Im Jahr 1372 verstarb Gerhard von Offheim, und weil keiner seiner Söhne Nachkommen hatte, starb das Geschlecht derer von Offheim mit Enolf von Offheim 1419 aus. Um 1400 errichteten die Offheimer neben dem Wehrturm eine kleine [[Kapelle (Kirchenbau)|Kapelle]]. Aus dieser Zeit stammt auch die 1496 gegossene Marienglocke, die heute noch die Offheimer [[Bürger]] zum [[Gottesdienst]] ruft.
Von 1967 bis 1979 wurde im Bereich des Offheimer Wäldchen eine ehemalige Müllkippe für Hausmüll zu einer Deponie für Industrieabfälle ausgebaut, die durch die Entsorgung hochgiftiger Substanzen und eines Brandes bundesweit unrühmlich in die Schlagzeilen geriet.<ref>{{Webarchiv|url=http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-41708404.html/ |wayback=20120401113740 |text=Einer der zahlreichen Artikel zur Offheimer Mülldeponie im Spiegel}}</ref>
1582 wurde in Offheim die erste Schule errichtet, in der zunächst der [[Küster (Kirche)|Küster]] die Schüler unterrichtete. 1589 wird Offheim evangelisch. Wie bereits 1575 wütete 1598 in der Region die [[Pest]], von der Offheim weitgehend verschont blieb; der Ort Kreuch zwischen Offheim und Limburg fiel [[Wüstung|wüst]]. Aus Dankbarkeit wurde die [[Rochuskapelle (Offheim)|Rochuskapelle]] gebaut, die 1903 durch einen [[Neuromanik|neoromanischen]] Neubau, die heutige Kapelle ersetzt wurde.
Im Jahr 2017 beging Offheim seine 800-Jahr-Feier mit einer umfangreichen Festwoche und weiteren Aktivitäten.
Im [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieg]] wurde Offheim von den [[Schweden]] überfallen und zum [[Frondienst]] verpflichtet. In dieser Zeit litten die Offheimer sehr unter ihren Besatzern und die Bevölkerung verarmte. Bis 1620 gehörte Offheim zur Grafschaft [[Nassau-Diez]] und dann zur Linie des Grafen und Fürsten von [[Nassau-Hadamar]], dessen Begründer [[Johann Ludwig (Nassau-Hadamar)|Johann Ludwig]] war. Dieser trat 1629 wieder zum katholischen Glauben über, damit wurde auch Offheim wieder katholisch.
'''Hessische Gebietsreform (1970–1977)'''
Nach der [[Französische Revolution|Französischen Revolution]] wurde Offheim Kriegsschauplatz des [[Koalitionskriege|Ersten Koalitionskrieges]] (1792-1797).
Im Zuge der [[Gebietsreform in Hessen]] wurde die bis dahin [[selbständige Gemeinde]] Offheim zum 1. Juli 1974 kraft [[Landesgesetz]] als Stadtteil in die Stadt Limburg [[Eingemeindung|eingemeindet]].<ref>{{HessAmtsBL|typ=GVBL |hrsg=Der Hessische Minister des Innern |titel=Gesetz zur Neugliederung des Landkreises Limburg und des Oberlahnkreises. (GVBl. II 330-25) |nr=5 |jahr=1974 |datum=1974年03月12日 |seite=1 |seiten=101 |fundstelle=§ 5 |kbytes=809}}</ref><ref>{{BibISBN|3-17-003263-1|Seite=369–370}}</ref> Für Offheim, wie für alle Stadtteile von Limburg, wurde ein [[Ortsbezirk]] eingerichtet.<ref name="HS">{{Internetquelle|url=https://www.limburg.de/media/custom/1680_169_1.PDF?1623223235#page=1 |titel=Hauptsatzung |titelerg=§ 3|werk=www.limburg.de |hrsg=Stadt Limburg |datum=2021年05月21日 |abruf=2025年01月27日 |format=PDF; 1,18 MB}}</ref>
1806 kam [[Oranien|Nassau-Oranien]], und damit auch Offheim, unter französische Herrschaft. Im Jahr 1813 verweilte der preußische [[Generalfeldmarschall]] [[Gebhard Leberecht von Blücher|Blücher]] in Offheim, der mit seinen Truppen die Franzosen vertrieb. Nach ihm ist in Offheim sogar eine Straße benannt. 1815 kam Offheim zum [[Herzogtum Nassau]] und ab 1866 zu [[Preußen]]. 1858 wurde die Schule in der Backhausstraße durch einen Neubau ersetzt. 1879 wurde Offheim eine eigenständige Pfarrei. 1974 zogen die Kinder in die heutige Grundschule um. Die alte Schule, die 1858 erbaut wurde, in der Backhausstraße wurde 1975 abgerissen. Die 1896 eingeweihte neoromanische Kirche wurde 1970 abgerissen und durch die jetzige ersetzt.
=== Verwaltungsgeschichte im Überblick ===
Am 1. Juli 1974 wurde der Ort im Rahmen der [[Gebietsreform in Hessen]] nach Limburg eingemeindet.
Die folgende Liste zeigt die Staaten und Verwaltungseinheiten,<ref group="Anm.">Bis zur [[Trennung der Rechtsprechung von der Verwaltung]] waren die [[Amt (historisches Verwaltungsgebiet)|Ämter]] und frühen Gerichte sowohl [[Gericht]] als auch [[Öffentliche Verwaltung|Verwaltungsorgan]].</ref> denen Offheim angehört(e):<ref name="lagis" /><ref>{{Verwaltungsgeschichte.de|pfad=land_hessen.html|name=Land Hessen}}</ref>
* 1717–1743: Heiliges Römisches Reich, Fürstentum [[Nassau-Dillenburg]], Amt Hadamar
* 1743–1806: Heiliges Römisches Reich, Grafen von [[Nassau-Diez]] als Teil des Fürstentums [[Nassau-Oranien]], Amt Hadamar
* 1806–1813: [[Großherzogtum Berg]],<ref group="Anm.">Infolge des [[Friede von Tilsit|Friedens von Tilsit]].</ref> [[Département Sieg]], [[Arrondissement Dillenburg]], Kanton Hadamar
* 1813–1815: Fürstentum [[Nassau-Oranien]], Amt Hadamar
* ab 1816: [[Herzogtum Nassau]],<ref group="Anm.">Infolge der Beschlüsse des [[Wiener Kongress]]es.</ref> Amt Hadamar
* ab 1849: Herzogtum Nassau, [[Kreisamt Limburg]]<ref group="Anm.">Abtrennung der Justiz ([[Justizamt Hadamar]]) bis 1854.</ref>
* ab 1854: Herzogtum Nassau, Amt Hadamar
* ab 1867: [[Norddeutscher Bund]], [[Königreich Preußen]],<ref group="Anm.">Infolge des [[Deutscher Krieg|Deutschen Krieges]].</ref> Provinz [[Hessen-Nassau]], [[Regierungsbezirk Wiesbaden]], [[Oberlahnkreis]]<ref group="Anm.">Endgültige Trennung zwischen Justiz ([[Amtsgericht Hadamar]]) und Verwaltung.</ref>
* ab 1871: [[Deutsches Reich]], Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Oberlahnkreis
* ab 1886: Deutsches Reich, Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, [[Kreis Limburg]]
* ab 1918: Deutsches Reich, [[Freistaat Preußen]], Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Limburg
* ab 1945: Deutsches Reich, [[Amerikanische Besatzungszone]],<ref group="Anm.">Infolge des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkriegs]].</ref> [[Groß-Hessen]], Regierungsbezirk Wiesbaden, Landkreis Limburg
* ab 1946: Deutsches Reich, Amerikanische Besatzungszone, [[Hessen]], Regierungsbezirk Wiesbaden, Landkreis Limburg
* ab 1949: [[Bundesrepublik Deutschland]], Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Landkreis Limburg
* ab 1968: Bundesrepublik Deutschland, Hessen, [[Regierungsbezirk Darmstadt]], Landkreis Limburg
* ab 1974: Bundesrepublik Deutschland, Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, [[Landkreis Limburg-Weilburg]], Stadt Limburg
* ab 1981: Bundesrepublik Deutschland, Hessen, [[Regierungsbezirk Gießen]], Landkreis Limburg-Weilburg, Stadt Limburg
=== „Die Offemer Bärn" ===
=== „Die Offemer Bärn" ===
'''Wie die Offheimer zu ihrem Scherz-Namen kamen:'''
'''Wie die Offheimer zu ihrem Scherz-Namen kamen:'''
Im 19. Jahrhundert zogen viele [[Zigeuner]] durch das Land. Einige von ihnen hatten dressierte Tiere, wie zum Beispiel [[Tanzbär]]en, mit sich geführt. In dieser Zeit besuchte ein Offheimer das Gasthaus an der [[Alte Lahnbrücke (Limburg)|Alten Lahnbrücke]] in Limburg. Dort erzählte man sich, dass Zigeunern ein Bär entlaufen wäre und sich in der nahen Umgebung aufhalten sollte. Der Offheimer trank sich großen Mut an und machte sich zu später Stunde auf den Weg nach Hause. Auf seinem Heimweg sah er plötzlich besagten Bären. Angsterfüllt lief er so schnell ihn seine Füße trugen nach Offheim. Dort verbreitete sich sein Erlebnis wie ein Lauffeuer. Die Offheimer Bürger bewaffneten sich schnell mit allem was sie zur Hand hatten, zum Beispiel mit Mistgabeln, Äxten und Sensen. Als die mutige Truppe an der Stelle ankam, wo der große Bär angeblich gestanden hatte, fanden sie dort nur einen alten Baumstumpf vor. Die neblige Nacht und der Schnaps, den der Offheimer getrunken hatte, führten zu dieser Verwechslung.
Im 19. Jahrhundert zogen viele [[Zigeuner]] durch das Land. Einige von ihnen hatten dressierte Tiere, wie zum Beispiel [[Tanzbär]]en, mit sich geführt.
In dieser Zeit besuchte ein Offheimer das Gasthaus an der [[Alte Lahnbrücke (Limburg)|alten Lahnbrücke]] in Limburg. Dort erzählte man sich, dass ein Bär Zigeunern entlaufen wäre und sich in der nahen Umgebung aufhalten sollte. Der Offheimer trank sich großen Mut an und machte sich zu später Stunde auf den Weg nach Hause. Auf seinem Heimweg sah er plötzlich besagten Bären. Angsterfüllt lief er so schnell ihn seine Füße trugen nach Offheim. Dort verbreitete sich sein Erlebnis wie ein Lauffeuer.
Die Offheimer Bürger bewaffneten sich schnell mit allem was sie zur Hand hatten, zum Beispiel mit Mistgabeln, Äxten und Sensen. Als die mutige Truppe an der Stelle ankam, wo der große Bär angeblich gestanden hatte, fanden sie dort nur einen alten Baumstumpf vor. Die neblige Nacht und der Schnaps, den der Offheimer getrunken hatte, führten zu dieser Verwechslung.
Seit diesem Ereignis werden die Offheimer „Bären" genannt.
Seit diesem Ereignis werden die Offheimer „Bären" genannt.
Der goldene Löwe ist ein Zeichen für Stärke und zeigt die Verbindung zum Fürstengeschlecht [[Haus Nassau|Nassau]] auf. Die drei Ringe stehen symbolisch für die drei Verwandtschaftslinien „derer von Offheim".
=== Die von Offheim ===
=== Die von Offheim ===
1217 ist mit Ruocger von Offheim erstmals die [[Adel|niederadlige]] Familie Derer von Offheim verbürgt. Für 1278 ist ein Rudiger von Offheim als Inhaber eines [[Grafschaft Diez|Diezer]] [[Lehen|(削除) Burglehen (削除ここまで)]](削除) s (削除ここまで) in [[Dehrn]] verzeichnet. In einer Dietkircher Urkunde von 1098 wird ein (削除) "Rucher" (削除ここまで) erwähnt, bei dem es sich um ein frühes Mitglied der Familie von Offheim handeln könnte. Neben Dehrn (削除) scheint (削除ここまで) der heutige Dornburger Ortsteil Thalheim ein Besitzschwerpunkt der Familie(削除) gewesen zu sein (削除ここまで). Weitere Güter befanden sich in Hadamar und Niedertiefenbach. Die letzte Erwähnung(削除) , (削除ここまで)(削除) ein (削除ここまで)(削除) Enolf (削除ここまで) von Offheim(削除) , (削除ここまで) datiert auf 1423. Kurz darauf muss das Geschlecht ausgestorben sein.
(追記) Im Jahr (追記ここまで)1217 ist mit Ruocger von Offheim erstmals die [[Adel|niederadlige]] Familie Derer von Offheim verbürgt. Für 1278 ist ein Rudiger von Offheim als Inhaber eines [[Grafschaft Diez|Diezer]] [[Lehen|(追記) Burglehens (追記ここまで)]] in [[Dehrn]] verzeichnet. In einer Dietkircher Urkunde von 1098 wird ein (追記) „Rucher" (追記ここまで) erwähnt, bei dem es sich um ein frühes Mitglied der Familie von Offheim handeln könnte. Neben Dehrn (追記) war (追記ここまで) der heutige Dornburger Ortsteil Thalheim ein Besitzschwerpunkt der Familie. Weitere Güter befanden sich in Hadamar und Niedertiefenbach. Die letzte Erwähnung (追記) eines (追記ここまで) (追記) Enolfs (追記ここまで) von Offheim datiert auf 1423. Kurz darauf muss das Geschlecht(追記) , zumindest im Mannesstamm, (追記ここまで) ausgestorben sein.
== Bevölkerung ==
Das Wappen der Familie zeigte einen Leopard, der über drei Kugeln schreitet.
'''Einwohnerentwicklung'''
{| class="toptextcells"
| • 1500: || 140 Einwohner (geschätzt)
|-
| • 1600: || 190 Einwohner (geschätzt)
|-
| • 1700: || 280 Einwohner (geschätzt)
|-
| • 1800: || 390 Einwohner (geschätzt)
|}
{{LAGIS Einwohner Diagramm|Name=Offheim|width=450|float=none|maxEinwohner=2600
Nach den Erhebungen des [[Zensus 2011]] lebten am Stichtag, dem 9. Mai 2011 in Offheim 2445 Einwohner. Darunter waren 252 (10,3 %) Ausländer.
siehe [[Liste der Kulturdenkmäler in Offheim]]
Nach dem Lebensalter waren 468 Einwohner unter 18 Jahren, 1103 zwischen 18 und 49, 501 zwischen 50 und 64 und 363 Einwohner waren älter.<ref name="Z2011E" />
Die Einwohner lebten in 1029 Haushalten. Davon waren 309 [[Alleinstehender|Singlehaushalte]], 270 [[Ehe|Paare]] ohne Kinder und 354 Paare mit Kindern, sowie 105 [[Alleinerziehender|Alleinerziehende]] und 24 [[Wohngemeinschaft]]en. In 171 Haushalten lebten ausschließlich [[Senior]]en und in 780 Haushaltungen lebten keine Senioren.<ref name="Z2011E" />
| • 1961: || 127 [[Evangelische Kirche in Deutschland#Geschichte|evangelische]] (= 9,69 %), 1197 römisch-katholische (= 90,00 %) Einwohner<ref name="lagis" />
|}
Jüdisches Leben in Offheim: 1843 waren zwei jüdische Einwohner in Offheim als Mitglieder der jüdischen Kultusgemeinde Hadamar gemeldet. Im Zivilstandsregister der katholischen Kirche Hadamar werden sogar vier Offheimer Bürger jüdischen Glaubens erwähnt. Im Kirchenbuch bzw. Zivilstandsregister für Offheim ab 1818 ist der Eintrag der jüdischen Familie Joel und Rebekka Süßmann bzw. Süsmann – später Blumenthal – vom September 1841 durch den damaligen Pfarrverwalter Johannes Baptist Bellinger zu finden. Zudem sind die verstorbenen Kinder – eine Totgeburt (11. November 1827) und Marianne (20. März 1828) – und deren Eltern Rebekka (6. Dezember 1836) und Joel (19. September 1837) im Offheimer Sterberegister eingetragen. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts lassen sich dann weder in den Kirchenbüchern noch in den Zivilstandsregistern für Offheim entsprechende Belege ausfindig machen. Mit dem derzeitigen Forschungsstand war wohl das jüdische Leben in Offheim nur eine vorübergehende Gegebenheit.<ref>{{Literatur| Autor=Manfred Diefenbach, Walter Schardt | Titel= Jüdische Einwohner in Offheim? Eine Spurensuche | Sammelwerk= Jahrbuch für den Kreis Limburg-Weilburg 2021| Verlag= Der Kreisausschuss des Landkreises Limburg-Weilburg| Ort=Limburg-Weilburg| Datum=2021 | ISBN=3-927006-58-0| Seiten=51–54}}</ref>
Eine Auswahl der größten Feste und Veranstaltungen in Offheim:
Der ehemalige Limburger [[Bürgermeister]] [[Martin Richard]] und der hauptamtliche Erste [[Stadtrat]] Michael Stanke wohnen in Offheim.<ref>CDU Offheim: [http://cdu-limburg.de/cdu-offheim/mandatstraeger/ Mandatsträger] Abgerufen am 3. Dezember 2015.</ref>
=== Ortsbeirat ===
Das Schlachtfest wird alljährlich am 1. Mai von der Freiwilligen Feuerwehr Offheim ausgerichtet. Wie der Name vermuten lässt, werden auf diesem Fest Wurst und Fleischprodukte verkauft. Das Schlachtfest ist auf der Wiese zwischen dem Feuerwehrhaus und dem Dorfgemeinschaftshaus beheimatet.
Für den Stadtteil Offheim besteht ein [[Ortsbezirk]] (Gebiete der ehemaligen Gemeinde Offheim) mit [[Ortsbeirat]] und [[Ortsvorsteher]] nach der [[Hessische Gemeindeordnung|Hessischen Gemeindeordnung]].<ref name="HS" />
Der Ortsbeirat Offheim besteht aus neun Mitgliedern. Bei den [[Kommunalwahlen in Hessen 2021]] betrug die Wahlbeteiligung zum Ortsbeirat 53,64 %. Dabei wurden gewählt: ein Mitglied der [[SPD]], fünf Mitglieder der [[CDU]] und drei Mitglieder des [[Bündnis 90/Die Grünen]].<ref>{{Internetquelle |url=https://votemanager-gi.ekom21cdn.de/2021-03-14/06533009/html5/Ortsbeiratswahl_Hessen_304_Ortsbezirk_Offheim.html |titel=Ortsbeiratswahl Offheim |werk=Votemanager |hrsg=Stadt Limburg a. d. Lahn |abruf=2023-09}}</ref> Der Ortsbeirat wählte Arne Piecha (CDU) zum Ortsvorsteher.<ref>{{Internetquelle |url=https://limburg.more-rubin1.de/committee.php?id=37 |titel=Ortsbeirat Offheim |werk=Ratsinformationssystem |hrsg=Stadt Limburg an der Lahn |abruf=2023-09}}</ref>
Am 26. April 1967 wurde der Gemeinde Offheim im damaligen [[Landkreis Limburg]], [[Regierungsbezirk Wiesbaden]], ein Wappen mit folgender [[Blasonierung]] verliehen: ''Im Schildhaupt ein goldener Leopard in Rot, darunter drei rote Ringe in Gold.''<ref>{{HessAmtsBL|typ=STAZ |hrsg=Der Hessische Minister des Inneren |titel=Genehmigung eines Wappens der und einer Flagge Gemeinde Offheim (Punkt 468) |nr=20|jahr=1967|datum=1967年04月26日|seite=2|seiten=578|kbytes=2890}}</ref>
Das Offheimer Stoppelfeldfest, das im Juli/August stattfindet, wird von den [[Oldtimer]]-Freunden ausgerichtet. Die Feierlichkeiten beginnen mit einem Traktorkorso durch das Dorf. Es werden dort restaurierte [[Traktor]]en und andere historische Maschinen ausgestellt. Das Stoppelfeldfest findet jedes Jahr unter einem neuen Thema statt, das sich um verschiedene Aspekte der Landwirtschaft dreht. Es werden historische Techniken der Feldbestellung und Ernte demonstriert. Das Fest dauert zwei Tage: Samstag und Sonntag.
Das Wappen beruht auf dem Wappen ''Derer von Offheim''. Der goldene [[Leopard (Wappentier)|Leopard]] ist ein Zeichen für Stärke. Die drei Ringe stehen symbolisch für die drei Verwandtschaftslinien der Familie. Die Farben gold und rot orientieren sich an den Farben der Grafen von [[Diez]], da die Offheimer den Diezern [[Lehenswesen|lehenspflichtig]] waren.
Die Offheimer [[Kirchweih|Kirmes]] findet jedes Jahr am Wochenende nach [[Mariä Aufnahme in den Himmel|Maria Himmelfahrt]] (15. August) statt. Erstmals wurde sie 1896 zur Einweihung der alten Kirche gefeiert. Sie ist das Kirchweihfest der Offheimer Pfarrkirche „St. Servatius". Vor dem Beginn wird am Freitag der Kirmesbaum geholt. Freitagabend findet die „Baumwache" statt, die dazu dient, dass der Baum vor dem Stellen keinem „Anschlag" zum Opfer fällt.
== Kultur und Sehenswürdigkeiten ==
Am Samstagmorgen wird der Kirmesbaum angestellt, d. h. in einem kleinen Winkel mithilfe von Stützen aufgerichtet und so zum eigentlichen Stellen vorbereitet. Die Kirmes beginnt am Samstagabend, wenn die Kirmesburschen auf dem Tanzplatz unter der Kirche den Kirmesbaum stellen. Anschließend öffnen die [[Schausteller]] auf dem Kirmesplatz ihre Buden und [[Fahrgeschäft]]e. Samstagabend findet im Dorfgemeinschaftshaus eine Tanzveranstaltung statt. In der Nacht zum Samstag wird der Baum von den Kirmesburschen bewacht, damit er nicht von Kirmesburschen aus Nachbardörfer beschädigt oder entwendet wird.
=== Ortsbild ===
Offheim besitzt einen [[Liste der Kulturdenkmäler in Offheim|historischen Ortskern]], in dem viele [[Fachwerkhaus|Fachwerkhäuser]] und Gehöfte aus dem 17., 18. und 19. Jahrhundert stehen. Zum Kern gehören die Backhausstraße mit Tanzplatz, Ober-, Unter- und Hintergasse, Weidestraße, Postweg und Borngasse.
In der Mitte des Dorfes stehen auf einer felsigen Anhöhe die [[St. Servatius (Offheim)|Pfarrkirche]] mit dem [[Romanik|romanischen]] Glockenturm aus dem 12. Jahrhundert sowie eine Altentagesstätte, die nach Westen und Süden von einer mittelalterlichen Bruchsteinmauer umgeben wird. Vor den beiden Ausgängen der Kirche befinden sich Plätze, an einem Ausgang der Tanzplatz, am anderen die Bushaltestelle. An der Hauptstraße, dem Limburger Weg, der durch ganz Offheim führt, befinden sich einige Geschäfte. Außerhalb des Ortskerns liegen Neubaugebiete und in Richtung [[Dehrn]] und [[Dietkirchen (Limburg an der Lahn)|Dietkirchen]] und Limburg das Offheimer [[Industriegebiet|Gewerbe- und Industriegebiet]].
=== Kulturdenkmäler ===
Am Sonntagmorgen wird dann zusammen mit den Kirmesburschen in der [[Pfarrkirche]] der Festgottesdienst gefeiert. Danach laden Pfarrer, Bürgermeister und Ortsvorsteher alle Gemeindemitglieder zum Frühschoppen ein und die Kirmesburschen tanzen um den Kirmesbaum. Am Montag gibt es einen großen Frühschoppen in allen Wirtschaften in Offheim und am Abend werden die Kirmesburschen im Dorfgemeinschaftshaus von ihren Nachfolgern „rausgeschmissen".
{{Hauptartikel|Liste der Kulturdenkmäler in Offheim}}
Ältestes Haus Offheims.JPG|Ältestes Wohnhaus in Offheim (Anno 1615)
Backhausstraße12Offheim.JPG|Typisch traufständiges Fachwerkhaus im Ortskern
</gallery>
=== Vereine ===
Das Offheimer Weinfest findet Ende August oder Anfang September auf dem Tanzplatz statt. Es wird vom Offheimer Vereinsring veranstaltet, dem alle größeren Vereine angehören. An den verschiedenen Ständen werden an einem Samstag Weine aus verschiedenen Regionen angeboten. Das Weinfest wird jedes Jahr von einer Weinkönigin eröffnet. Bei schlechtem Wetter findet das Weinfest im Dorfgemeinschaftshaus statt.
Auf Ortsebene bestehen die Vereine
* [[Feuerwehrverein|Freiwillige Feuerwehr]] Offheim e. V. seit 1898 (einschl. Jugendfeuerwehr, seit 21. Juni 1974)
[[(削除) Bild (削除ここまで):(削除) Weihnachtsbaum (削除ここまで) Offheim(削除) 2007 (削除ここまで).JPG|(削除) thumb (削除ここまで)|(削除) left (削除ここまで)|(削除) Weihnachtsbaum vor der (削除ここまで)(削除) Kirche (削除ここまで)]]
[[Datei:Weihnachtsbaum Offheim 2007.JPG|mini|hochkant|Weihnachtsbaum vor der Kirche]]
Anfang Dezember findet in Offheim ein [[Weihnachtsmarkt]] auf dem Tanzplatz statt. Der Nikolaus, der jedes Jahr die Kinder beschenkt, wird von einem Traktor herbeigefahren, da der Markt von den [[Oldtimer]]freunden ausgerichtet wird.
Das Schlachtfest wird alljährlich am 1. Mai von der Freiwilligen Feuerwehr Offheim ausgerichtet. Es werden auf diesem Fest Wurst- und Fleischprodukte angeboten. Dieses Fest wird auf der Rasenfläche zwischen dem [[Feuerwehrhaus]] und dem Dorfgemeinschaftshaus gefeiert.
[[Bild:FeldkreuzOffheim.JPG|thumb|right|Feldkreuz auf Offheimer Gemarkung]]
Offheim ist traditionell katholisch geprägt. Dennoch war das Dorf von 1564 bis 1630 lutherischen Glaubens, was allerdings nicht von der Bevölkerung sondern von den jeweiligen Landesherren abhing.
==== Stoppelfeldfest ====
Im Jahr 1670 wurde Offheim zu einer eigenständigen Pfarrei erhoben.
Das Offheimer Stoppelfeldfest, das jährlich an einem Wochenende im Juli/August stattfindet, wird von den [[Oldtimer]]-Freunden ausgerichtet. Die Feierlichkeiten beginnen mit einem Traktorkorso durch das Dorf. Es werden dort restaurierte [[Traktor]]en und andere historische Maschinen ausgestellt. Das Stoppelfeldfest findet jedes Jahr unter einem neuen Thema statt, das sich um verschiedene Aspekte der Landwirtschaft dreht. Es werden historische Techniken der Feldbestellung und Ernte demonstriert.
==== Kirmes ====
In heutiger Zeit sind 486 Einwohner [[evangelisch]], 1612 Einwohner [[katholisch]], und 550 gehören einer anderen [[Religion]] an. (Stand Dezember 2002)
Die Offheimer [[Kirchweih|Kirmes]] findet jedes Jahr am Wochenende nach [[Mariä Aufnahme in den Himmel|Maria Himmelfahrt]] (15. August) statt. Seit wann die Offheimer Kirmes gefeiert wird, ist unbekannt; eine erste Erwähnung der Kirmes stammt aus dem Jahr 1719.<ref>[https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/detailAction.action?detailid=v2312136&icomefrom=search/ Eintrag der Akte beim Hessischen Hauptstaatsarchiv in Wiesbaden]</ref> Sie ist das Kirchweihfest der Offheimer Pfarrkirche „St. Servatius" und findet von Freitag bis Montag statt. Am Sonntagmorgen wird zusammen mit den Kirmesburschen in der [[Pfarrkirche]] der Festgottesdienst gefeiert, am Montag gibt es einen großen Frühschoppen in allen Wirtschaften in Offheim.<ref>{{Webarchiv|url=http://www.kirmes-offheim.de/ |wayback=20160304142424 |text=Internetpräsenz der traditionellen Kirmes des Stadtteils }}</ref>
==== Weinfest ====
== Bekannte Persönlichkeiten ==
Das Offheimer Weinfest findet Ende August oder Anfang September auf dem Tanzplatz statt. Es wird vom Offheimer Vereinsring veranstaltet, dem alle größeren Vereine angehören. An den verschiedenen Ständen werden an einem Samstag Weine aus verschiedenen Regionen angeboten. Das Weinfest wird jedes Jahr von einer Weinkönigin eröffnet. Bei schlechtem Wetter findet das Weinfest im Dorfgemeinschaftshaus statt.
==== Weihnachtsmarkt ====
*Der ehemalige hessische [[Finanzminister]], [[Heribert Reitz]] ([[SPD]])
Anfang Dezember findet in Offheim ein [[Weihnachtsmarkt]] auf dem Tanzplatz statt. Der Nikolaus, der jedes Jahr die Kinder beschenkt, wird von einem Traktor herbeigefahren, da der Markt von den [[Oldtimer]]freunden ausgerichtet wird.
*Der ehemalige Bundestrainer der deutschen [[Hockey]]-Nationalmannschaft der Herren, [[Klaus Kleiter]]
*Der ehemalige Fußballprofi und heutiger Spielertrainer des SC Offheim, [[Stefan Simon]]
*Der Fußballprofi [[Marius Laux]], der aktuell für die [[Offenbacher Kickers]] spielt
*Die Laienschwester [[Magdalena Lorger]] (* 12. September 1734 † 8.Februar 1806), die vor allem durch ihre [[Stigmatisation]] bekannt ist.
== (追記) Wirtschaft (追記ここまで) (追記) und Infrastruktur (追記ここまで) ==
Offheim verfügt über ein großes [[Industrie]]- und [[Gewerbegebiet]], in dem sich unter anderem mehrere Autohäuser, Supermärkte und Möbelhäuser angesiedelt haben.
=== (削除) Bildungseinrichtungen (削除ここまで) ===
=== (追記) Ansässige Unternehmen (追記ここまで) ===
* [[Harmonic Drive SE]]
* [[Blechwarenfabrik Limburg]]
* Bauunternehmung Albert Weil AG
=== Bildung ===
* [[Grundschule]] Offheim
* [[Grundschule]] Offheim
* [[Kindertagesstätte]] „Am Hallenbad" Offheim
* Kindertagesstätte „St. Servatius" Offheim
* Kindertagesstätte „St. Servatius" Offheim
* Bücherei der Kirchengemeinde St. Servatius
=== Freizeiteinrichtungen ===
=== Freizeiteinrichtungen ===
* 2 Sportplätze
* 2 Sportplätze(追記) (je ein Spiel- und Trainingsplatz) (追記ここまで)
* (削除) 3 (削除ここまで) Tennisplätze
* (追記) 2 (追記ここまで) Tennisplätze
* 1 Bouleplatz
* 2 [[Turnhalle|Sporthalle]]n
* 2 Sporthallen
* 1 Turnhalle
* Spielplatz
* Spielplatz
* Das ehemals städtische [[Hallenbad]] wurde im Jahr 2005 nach rund einem Jahr der Schließung von dem gemeinnützigen ''Hallenbadverein Offheim'' übernommen und wird seitdem von diesem Verein betrieben. Damit handelt es sich um eines von deutschlandweit wenigen in Eigenregie von einem Verein getragenen Schwimmbädern.
Offheim verfügt über ein großes [[Industrie]]- und [[Gewerbegebiet]] in dem sich zahlreiche Autohäuser, Supermärkte, Möbelhäuser und andere Betriebe angesiedelt haben.
* [[Amprion]] betreibt im Gewerbegebiet Offheim das Umspannwerk Limburg, das von zwei Seiten an das 380-kV-Netz angeschlossen ist und mehrere regionale 110-kV- sowie 20-kV-Leitungen versorgt. Auf dem Gelände befindet sich ein [[Bahnstrom]]-[[Umrichter]]werk der [[DB Energie]].
== Persönlichkeiten ==
=== Ansässige Unternehmen ===
* [[Christian Egenolff]] (* 26. Juli 1502; † 9. Februar 1555), Verleger und erster sesshafter Buchdrucker in Frankfurt am Main
* [[Harmonic Drive AG]]
* Magdalena Lorger (* 12. September 1734; † 8. Februar 1806), Laienschwester, bekannt vor allem durch ihre [[Stigmatisation]]
* [[Siegfried Schmitt]] (* 8. September 1915; † 5. Dezember 1988), Leichtathlet und Studiendirektor
* Karl Ohlenmacher, (* 8. Januar 1920; † 26. Februar 2013), Heimatforscher
* [[Heribert Reitz]] (* 1. Juni 1930; † 11. März 2018), Politiker (SPD), ehemaliger hessischer Finanzminister
* [[Klaus Kleiter]] (* 9. Januar 1944), ehemaliger deutscher Hockeytrainer und Lehrer
* [[Martin Richard]] (* 8. November 1951), ehemaliger Bürgermeister der Kreisstadt Limburg an der Lahn
* [[Martin Rendel]] (* 13. Juni 1968), Kulturmanager und Hochschulprofessor
* [[Stefan Simon (Fußballspieler)|Stefan Simon]] (* 18. Juni 1969), ehemaliger Fußballspieler und Spielertrainer
* [[Julia Kleiter]] (* 5. Mai 1980), Opern- und Konzertsängerin
* [[Marius Laux]] (* 7. Februar 1986), Fußballspieler
Auf Ortsebene bestehen die Vereine Jugendförderverein (JFV) Dietkirchen/Offheim 2009 e.V., der Sportclub 1919 e.V. Offheim, der Tischtennis-Club Offheim 1949 e.V., der Turnverein 1912 Offheim e. V., der Gesangverein Eintracht Offheim 1888 e.V., der Kirchenchor St. Servatius 1952 Offheim, die Freiwillige Feuerwehr Offheim e.V. seit 1898 (einschl. Jugendfeuerwehr, seit 21. Juni 1974), die Kath. Frauen Deutschlands (kfd) Offheim, der Kleintierzuchtverein Offheim und Umgebung, die Oldtimerfreunde Offheim, der Rassegeflügelzuchtverein Offheim sowie der Verschönerungsverein Offheim e.V.
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{{Internetquelle |url=https://statistik.hessen.de/sites/statistik.hessen.de/files/AO_VZ_2011_4_b.pdf#page=24 |seiten=20 und 60 |titel=Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen |werk=[[Zensus 2011]] |hrsg=[[Hessisches Statistisches Landesamt]] |abruf=2021-12 |format=PDF; 1,1 MB |abruf-verborgen=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20201027220518/https://statistik.hessen.de/sites/statistik.hessen.de/files/AO_VZ_2011_4_b.pdf#page=24 |archiv-datum=2020年10月27日 |offline=ja }}
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</references>
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[[Kategorie:Limburg an der Lahn]]
[[Kategorie:(追記) Geographie ( (追記ここまで)Limburg an der Lahn(追記) ) (追記ここまで)]]
[[Kategorie:Ort im Landkreis Limburg-Weilburg]]
[[Kategorie:Ort im Landkreis Limburg-Weilburg]]
[[Kategorie:Ehemalige Gemeinde (Landkreis Limburg-Weilburg)]]
Offheim liegt rund drei Kilometer nördlich von Limburg auf einer kleinen Anhöhe, von der aus man einen Ausblick auf das Limburger Becken, den Westerwald und auf den Taunus bis zum Großen Feldberg hat. Offheim ist an die östlich des Orts verlaufende Bundesstraße 49, im Volksmund „Lange Meil" genannt, angeschlossen. Die A3 führt südlich am Ort vorbei.
Die annähernd quadratisch geformte Gemarkung grenzt im Norden an Ahlbach und weiter im Uhrzeigersinn an Dehrn, Dietkirchen, die Kernstadt Limburg, Elz und Niederhadamar. Die Siedlung selbst liegt auf einer Höhe von 155 bis 185 Metern. Im Nordosten steigt die Gemarkung auf bis zu 215 Meter an, im Nordwesten erreicht sie mit 135 Metern am Urselbach ihren tiefsten Punkt. Außer am Nordrand weist die Gemarkung nur geringe Höhenunterschiede auf. Die Gemarkung besteht hauptsächlich aus landwirtschaftlich genutzter Fläche. Lediglich nördlich des Orts liegt ein kleines Waldstück, das „Offheimer Wäldchen", in dem sich auch eine stillgelegte Mülldeponie befindet.
Der Name Offheim, dessen Altform früher Ufheim oder Uffheym war, bedeutet „hochgelegener Ort". Der Name trifft auch tatsächlich zu, da Offheim auf einer kleinen Anhöhe liegt und alle Dörfer und Städte im Umkreis überragt.
Des Weiteren deutet die Ortsendsilbe „-heim" auf eine Ortsgründung zur Zeit der fränkischen Landnahme im 5.–7. Jahrhundert hin, die allerdings nicht urkundlich belegt werden kann.
Ein anderer Ansatz geht davon aus, dass Offheim seinen Namen vom Stamm der Ubier erhalten hat, die zu damaliger Zeit eine Siedlung in der Offheimer Gemarkung aufrechterhielten. Die Vorsilbe hätte sich demnach vom keltisch/gallischen „ubinum" (Ubiersiedlung) über das germanische „úpenum" und das fränkisch/althochdeutsche „úfheim" zum jetzigen Ortsnamen entwickelt.
Im Jahr 1217 wurde Offheim bekanntermaßen erstmals in einem Güterverzeichnis aus dem Kloster Eberbach im Rheingau erwähnt. Ein „Rouger de Uffheim" wird dort als Zeuge für einen Grundstücksverkauf in Hadamar erwähnt. Offheim war Sitz der niederadligen Familie „von Uf(f)heim", die ihren „Od" oder Hof in unmittelbarer Nähe der heutigen Pfarrkirche hatte. Das Dorf ist allerdings wesentlich älter. Das belegen bei Ausschachtungsarbeiten auf dem Gelände des Unternehmens „Eisen Fischer" entdeckte Funde, anhand derer man auf eine frühere Besiedlung schließen kann. Es wird angenommen, dass Offheim schon über 1000 Jahre alt ist, worauf auch der Dorfname hinweist. Südlich der Rochuskapelle wurde 1963 bei Straßenarbeiten ein Flachgrab aus der Latènezeit gefunden, in dem drei Arm- oder Beinringe aus Bronze als Grabbeigabe entdeckt wurden. Leider wurde das Grab bei den Arbeiten zerstört. Am nördlichen Rand der Gemarkung wurde bei Ausgrabungen 2006/07 im Zuge der Bauarbeiten für die Ferngasleitung 83 Überreste eines Hügelgrabes sowie ein urnenfeldzeitlicher Grubenkomplex entdeckt, aus dem Überreste einen Mondidols geborgen wurden.[3]
In der Mitte des 12. Jahrhunderts wurde eine Kapelle im romanischen Baustil errichtet, der zugehörige Turm hat sich bis heute erhalten und gilt als Wahrzeichen des Dorfes. Im Jahr 1372 verstarb Gerhard von Offheim, und weil keiner seiner Söhne Nachkommen hatte, starb das Geschlecht derer von Offheim mit Enolf von Offheim nach 1421 aus. Das Dorf gelangte in den Besitz derer von Hoenberg/Hömberg, die 1487 die ebenfalls erworbene Kapelle an das Wilhelmitenkloster in Limburg übertrugen. Aus dieser Zeit stammt ein kleines Vesperbild und auch die 1496 gegossene, inschriftlich datierte Annaglocke, die heute noch die Offheimer Bürger zum Gottesdienst ruft.
Im Jahr 1582 wurde in Offheim die erste Schule errichtet, in der zunächst der Küster die Schüler unterrichtete. 1589 wurde Offheim, wie das gesamte Fürstentum Nassau, calvinistisch. Wie bereits 1575 wütete 1598 in der Region die Pest, von der Offheim weitgehend verschont blieb; der Ort Kreuch zwischen Offheim und Limburg fiel wüst. Aus Dankbarkeit wurde nach der letzten Pestepidemie in der Region, die um 1680 grassierte, die Rochuskapelle gebaut, die 1903 durch einen neoromanischen Neubau, die heutige Kapelle, ersetzt wurde.
Um die Wende zum 17. Jahrhundert kam es in der Gemeinde zu zahlreichen Prozessen gegen vermeintliche Hexen. In zwei Prozesswellen wurden 1589 und 1618 insgesamt mindestens fünf Frauen der Prozess wegen Zauberei gemacht.[4] Der letzte Prozess gegen eine Offheimerin wegen vermeintlicher Zauberei fand kurz nach Ende des Dreißigjährigen Krieges, 1653 statt.[5]
Im Dreißigjährigen Krieg wurde Offheim von den Schweden überfallen und zum Frondienst verpflichtet. In dieser Zeit litten die Offheimer sehr unter ihren Besatzern und die Bevölkerung verarmte. Bis 1620 gehörte Offheim zur Grafschaft Nassau-Diez und dann zur Linie des Grafen und Fürsten von Nassau-Hadamar, dessen Begründer Johann Ludwig war. Dieser trat 1629 wieder zum katholischen Glauben über, womit auch Offheim wieder katholisch wurde.
Heute sind 486 Einwohner evangelisch, 1612 Einwohner katholisch, und 550 gehören einer anderen Religion an. (Stand Dezember 2002)
Im Jahr 1806 kam Nassau-Oranien, und damit auch Offheim, unter französische Herrschaft. Der Ort war die südlichste Siedlung des Großherzogtums Berg, das von Napoleons Schwager Joachim Murat regiert wurde. Im November 1813 verweilte vermutlich der preußische GeneralfeldmarschallBlücher in Offheim, der mit seinen Truppen die Franzosen vertrieb. Nach ihm ist in Offheim eine Straße benannt. 1815 kam Offheim zum Herzogtum Nassau und ab 1866 zu Preußen. 1858 wurde die Schule in der Backhausstraße durch einen Neubau ersetzt. 1879 wurde Offheim eine eigenständige Pfarrei. 1974 zogen die Kinder in die heutige Grundschule um. Die alte Schule in der Backhausstraße wurde 1975 abgerissen. Die 1896 eingeweihte neoromanische Kirche wurde 1970 abgerissen und durch die jetzige ersetzt.
Von 1967 bis 1979 wurde im Bereich des Offheimer Wäldchen eine ehemalige Müllkippe für Hausmüll zu einer Deponie für Industrieabfälle ausgebaut, die durch die Entsorgung hochgiftiger Substanzen und eines Brandes bundesweit unrühmlich in die Schlagzeilen geriet.[6]
Im Jahr 2017 beging Offheim seine 800-Jahr-Feier mit einer umfangreichen Festwoche und weiteren Aktivitäten.
Im 19. Jahrhundert zogen viele Zigeuner durch das Land. Einige von ihnen hatten dressierte Tiere, wie zum Beispiel Tanzbären, mit sich geführt. In dieser Zeit besuchte ein Offheimer das Gasthaus an der Alten Lahnbrücke in Limburg. Dort erzählte man sich, dass Zigeunern ein Bär entlaufen wäre und sich in der nahen Umgebung aufhalten sollte. Der Offheimer trank sich großen Mut an und machte sich zu später Stunde auf den Weg nach Hause. Auf seinem Heimweg sah er plötzlich besagten Bären. Angsterfüllt lief er so schnell ihn seine Füße trugen nach Offheim. Dort verbreitete sich sein Erlebnis wie ein Lauffeuer. Die Offheimer Bürger bewaffneten sich schnell mit allem was sie zur Hand hatten, zum Beispiel mit Mistgabeln, Äxten und Sensen. Als die mutige Truppe an der Stelle ankam, wo der große Bär angeblich gestanden hatte, fanden sie dort nur einen alten Baumstumpf vor. Die neblige Nacht und der Schnaps, den der Offheimer getrunken hatte, führten zu dieser Verwechslung.
Seit diesem Ereignis werden die Offheimer „Bären" genannt.
Im Jahr 1217 ist mit Ruocger von Offheim erstmals die niederadlige Familie Derer von Offheim verbürgt. Für 1278 ist ein Rudiger von Offheim als Inhaber eines DiezerBurglehens in Dehrn verzeichnet. In einer Dietkircher Urkunde von 1098 wird ein „Rucher" erwähnt, bei dem es sich um ein frühes Mitglied der Familie von Offheim handeln könnte. Neben Dehrn war der heutige Dornburger Ortsteil Thalheim ein Besitzschwerpunkt der Familie. Weitere Güter befanden sich in Hadamar und Niedertiefenbach. Die letzte Erwähnung eines Enolfs von Offheim datiert auf 1423. Kurz darauf muss das Geschlecht, zumindest im Mannesstamm, ausgestorben sein.
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: LAGIS[10]; Stadt Limburg[2]; Zensus 2011[12]
Einwohnerstruktur 2011
Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag, dem 9. Mai 2011 in Offheim 2445 Einwohner. Darunter waren 252 (10,3 %) Ausländer.
Nach dem Lebensalter waren 468 Einwohner unter 18 Jahren, 1103 zwischen 18 und 49, 501 zwischen 50 und 64 und 363 Einwohner waren älter.[12]
Die Einwohner lebten in 1029 Haushalten. Davon waren 309 Singlehaushalte, 270 Paare ohne Kinder und 354 Paare mit Kindern, sowie 105 Alleinerziehende und 24 Wohngemeinschaften. In 171 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 780 Haushaltungen lebten keine Senioren.[12]
Jüdisches Leben in Offheim: 1843 waren zwei jüdische Einwohner in Offheim als Mitglieder der jüdischen Kultusgemeinde Hadamar gemeldet. Im Zivilstandsregister der katholischen Kirche Hadamar werden sogar vier Offheimer Bürger jüdischen Glaubens erwähnt. Im Kirchenbuch bzw. Zivilstandsregister für Offheim ab 1818 ist der Eintrag der jüdischen Familie Joel und Rebekka Süßmann bzw. Süsmann – später Blumenthal – vom September 1841 durch den damaligen Pfarrverwalter Johannes Baptist Bellinger zu finden. Zudem sind die verstorbenen Kinder – eine Totgeburt (11. November 1827) und Marianne (20. März 1828) – und deren Eltern Rebekka (6. Dezember 1836) und Joel (19. September 1837) im Offheimer Sterberegister eingetragen. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts lassen sich dann weder in den Kirchenbüchern noch in den Zivilstandsregistern für Offheim entsprechende Belege ausfindig machen. Mit dem derzeitigen Forschungsstand war wohl das jüdische Leben in Offheim nur eine vorübergehende Gegebenheit.[13]
Das Wappen beruht auf dem Wappen Derer von Offheim. Der goldene Leopard ist ein Zeichen für Stärke. Die drei Ringe stehen symbolisch für die drei Verwandtschaftslinien der Familie. Die Farben gold und rot orientieren sich an den Farben der Grafen von Diez, da die Offheimer den Diezern lehenspflichtig waren.
Offheim besitzt einen historischen Ortskern, in dem viele Fachwerkhäuser und Gehöfte aus dem 17., 18. und 19. Jahrhundert stehen. Zum Kern gehören die Backhausstraße mit Tanzplatz, Ober-, Unter- und Hintergasse, Weidestraße, Postweg und Borngasse.
In der Mitte des Dorfes stehen auf einer felsigen Anhöhe die Pfarrkirche mit dem romanischen Glockenturm aus dem 12. Jahrhundert sowie eine Altentagesstätte, die nach Westen und Süden von einer mittelalterlichen Bruchsteinmauer umgeben wird. Vor den beiden Ausgängen der Kirche befinden sich Plätze, an einem Ausgang der Tanzplatz, am anderen die Bushaltestelle. An der Hauptstraße, dem Limburger Weg, der durch ganz Offheim führt, befinden sich einige Geschäfte. Außerhalb des Ortskerns liegen Neubaugebiete und in Richtung Dehrn und Dietkirchen und Limburg das Offheimer Gewerbe- und Industriegebiet.
Das Schlachtfest wird alljährlich am 1. Mai von der Freiwilligen Feuerwehr Offheim ausgerichtet. Es werden auf diesem Fest Wurst- und Fleischprodukte angeboten. Dieses Fest wird auf der Rasenfläche zwischen dem Feuerwehrhaus und dem Dorfgemeinschaftshaus gefeiert.
Das Offheimer Stoppelfeldfest, das jährlich an einem Wochenende im Juli/August stattfindet, wird von den Oldtimer-Freunden ausgerichtet. Die Feierlichkeiten beginnen mit einem Traktorkorso durch das Dorf. Es werden dort restaurierte Traktoren und andere historische Maschinen ausgestellt. Das Stoppelfeldfest findet jedes Jahr unter einem neuen Thema statt, das sich um verschiedene Aspekte der Landwirtschaft dreht. Es werden historische Techniken der Feldbestellung und Ernte demonstriert.
Die Offheimer Kirmes findet jedes Jahr am Wochenende nach Maria Himmelfahrt (15. August) statt. Seit wann die Offheimer Kirmes gefeiert wird, ist unbekannt; eine erste Erwähnung der Kirmes stammt aus dem Jahr 1719.[18] Sie ist das Kirchweihfest der Offheimer Pfarrkirche „St. Servatius" und findet von Freitag bis Montag statt. Am Sonntagmorgen wird zusammen mit den Kirmesburschen in der Pfarrkirche der Festgottesdienst gefeiert, am Montag gibt es einen großen Frühschoppen in allen Wirtschaften in Offheim.[19]
Das Offheimer Weinfest findet Ende August oder Anfang September auf dem Tanzplatz statt. Es wird vom Offheimer Vereinsring veranstaltet, dem alle größeren Vereine angehören. An den verschiedenen Ständen werden an einem Samstag Weine aus verschiedenen Regionen angeboten. Das Weinfest wird jedes Jahr von einer Weinkönigin eröffnet. Bei schlechtem Wetter findet das Weinfest im Dorfgemeinschaftshaus statt.
Anfang Dezember findet in Offheim ein Weihnachtsmarkt auf dem Tanzplatz statt. Der Nikolaus, der jedes Jahr die Kinder beschenkt, wird von einem Traktor herbeigefahren, da der Markt von den Oldtimerfreunden ausgerichtet wird.
Offheim verfügt über ein großes Industrie- und Gewerbegebiet, in dem sich unter anderem mehrere Autohäuser, Supermärkte und Möbelhäuser angesiedelt haben.
Das ehemals städtische Hallenbad wurde im Jahr 2005 nach rund einem Jahr der Schließung von dem gemeinnützigen Hallenbadverein Offheim übernommen und wird seitdem von diesem Verein betrieben. Damit handelt es sich um eines von deutschlandweit wenigen in Eigenregie von einem Verein getragenen Schwimmbädern.
Amprion betreibt im Gewerbegebiet Offheim das Umspannwerk Limburg, das von zwei Seiten an das 380-kV-Netz angeschlossen ist und mehrere regionale 110-kV- sowie 20-kV-Leitungen versorgt. Auf dem Gelände befindet sich ein Bahnstrom-Umrichterwerk der DB Energie.
↑Manfred Diefenbach, Walter Schardt: Jüdische Einwohner in Offheim? Eine Spurensuche. In: Jahrbuch für den Kreis Limburg-Weilburg 2021. Der Kreisausschuss des Landkreises Limburg-Weilburg, Limburg-Weilburg 2021, ISBN 3-927006-58-0, S.51–54.
↑CDU Offheim: Mandatsträger Abgerufen am 3. Dezember 2015.
↑Ortsbeirat Offheim. In: Ratsinformationssystem. Stadt Limburg an der Lahn, abgerufen im September 2023.
↑Genehmigung eines Wappens der und einer Flagge Gemeinde Offheim (Punkt 468) vom 26. April 1967. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1967 Nr.20, S.578 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 2,9MB]).