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[[Datei:14-02-02-straszburg-RalfR-296.jpg|mini|Automaten der französischen Staatsbahn [[SNCF]] in [[Straßburg]] (2014)]]
[[Image:Bahnautomat.jpg|thumb|right|Verkaufsautomaten der [[Deutsche Bahn AG|Deutschen Bahn AG]]. Links ein Automat für den Nahverkehr und rechts für den Fernverkehr.]]
'''Fahrkartenautomaten''', '''Fahrscheinautomaten''' oder schweizerisch '''Billettautomaten''' sind [[Selbstbedienungsautomat]]en und werden sowohl im [[Öffentlicher Verkehr|öffentlichen Personenverkehr]], insbesondere bei [[S-Bahn|S-]], [[U-Bahn|U-]] und [[Stadtbahn]]en, als auch bei Eisenbahngesellschaften zum Verkauf von [[Fahrschein]]en und gegebenenfalls [[Bahnsteigkarte]]n eingesetzt. Moderne Fahrkartenautomaten erlauben im Regelfall die Zahlung mit [[Münze]]n oder mit [[Geldschein]]en sowie häufig mit [[GeldKarte]], [[Kreditkarte]] oder [[Debitkarte]]. Prinzipiell wird zwischen stationären Automaten an den [[Haltestelle]]n und mobilen Automaten in den Fahrzeugen unterschieden.
[[Bild:Alex-fahrkartenautomat.jpg|thumb|Wartende am Fahrkartenautomat [[Bahnhof Alexanderplatz]]]]
[[Image:Fahrkartenautomat-im-zug-DB.jpg|thumb|Fahrkartenautomat der DB in einem [[Triebwagen]] der [[Baureihe 642]]]]
'''Fahrkartenautomaten''' werden insbesondere bei [[S-Bahn|S-]] und [[U-Bahn]]en, zum Verkauf der [[Fahrschein]]e eingesetzt. Moderne Fahrkartenautomaten erlauben im Regelfall die Zahlung mit [[Münze]]n oder mit [[Geldschein]]en, mittlerweile auch häufig mit [[Geldkarte]].
== Geschichte und Technik ==
Der Großteil der Fernverkehrsautomaten (Bild, rechte Hälfte) der [[Deutsche Bahn AG|Deutschen Bahn AG]] erlaubt nur bargeldlose Bezahlung per [[electronic cash]], Kreditkarte oder GeldKarte, einige wenige Geräte akzeptieren auch Bargeld. Obwohl das bargeldlose Bezahlen als Kundenservice vermarktet wird, sehen Kritiker den Grund in einfacherer Wartung und der Aussicht auf weniger [[Vandalismus]]schäden.
[[Datei:Fahrkartenautomat der Wiener Stadtbahn.jpg|mini|Früher Automat bei der [[Wiener Stadtbahn|Wiener Dampfstadtbahn]] in der [[U-Bahn-Station Karlsplatz|Station Karlsplatz]], aufgestellt 1899<ref>Alfred Horn: ''90 Jahre Stadtbahn, 10 Jahre U-Bahn.'' Bohmann-Verlag, Wien 1988, ISBN 3-7002-0678-X, S. 71.</ref>]]
Außerdem können an den Fernverkehrsautomaten (auch ''NTA'' genannt = '''N'''eue '''T'''icket-'''A'''utomaten) [[Fahrplan]]<nowiki></nowiki>auskünfte eingeholt werden.
Fahrkartenautomaten gibt es mindestens seit Ende des 19. Jahrhunderts, so etwa schon 1896 bei der [[Linie M1 (Metró Budapest)|ersten Budapester Untergrundbahn]].<ref>[https://andrassy127.weebly.com/foumlldalatti-vasuacutet.html ''Az Andrássy út az építkezés előtt'' auf andrassy127.weebly.com, abgerufen am 24. Oktober 2022]</ref> Schon früh mussten dabei Maßnahmen gegen [[Betrug (Deutschland)|Betrug]] sowie Aufbruchsversuche ergriffen werden. So kamen in [[Berlin-Staaken|Staaken]] elektrische [[Münzprüfer]] zum Einsatz, welche die [[Legierung]] des Geldstücks durch [[Wirbelstrom|Wirbelströme]] prüften, und die Geldbehälter mussten sowohl gegen Angriffe von außen als auch gegenüber den mit der Instandhaltung Beauftragten gesichert werden.<ref>{{Internetquelle |autor=[[Victor von Röll]] |url=http://www.zeno.org/Roell-1912/A/Fahrkartenautomaten |titel=Fahrkartenautomaten (Lexikoneintrag) |werk=Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Auflage, Urban & Schwarzenberg, Berlin / Wien 1912–1923. |hrsg= |datum=1923 |abruf=2018年07月25日}}</ref>
Ältere Automaten werden über mechanische [[Taste]]n bedient. Dies ist technisch einfacher, macht die Automaten aber unflexibel und begrenzt die Anzahl der Fahrkartenvarianten, die verkauft werden können. Es können nicht beliebig viele Tasten auf der Bedienerfläche untergebracht werden. Fahrkartenautomaten erforderten vor der Einführung der Rechnersteuerung einen möglichst einfachen Tarif, daher waren sie praktisch nur in Stadtverkehrsnetzen vertreten. Im einfachsten Fall wie bei der S-Bahn Berlin verkaufte jeder Automat nur Einzelfahrten einer Preisstufe.
Im Nahverkehr (Bild, linke Hälfte) ist weiterhin die Bezahlung mit Banknoten und Münzen sowie mit [[Geldkarte]] möglich.
Anfang der 1980er Jahre wurden die ersten Fahrkartenautomaten durch die [[Deutsche Reichsbahn (1945–1993)|Deutsche Reichsbahn]] in Betrieb genommen. Der ''Mikrorechnergesteuerte Fahrkartenautomat'' (MFA) wurde wesentlich von der [[Hochschule für Verkehrswesen]] in Dresden entwickelt und im Reichsbahnausbesserungswerk „Roman Chwalek" in Berlin-Schöneweide produziert. Die Fahrkartenautomaten waren als Ergänzung zu vorhandenen Fahrkartenschaltern entwickelt worden. Die Eingabe erfolgte im Dialogsystem über ein numerisches Sensor-Tastenfeld. Für die Angabe des Zielbahnhofes wurde eine Bahnhofskennziffer eingegeben, welche meist der Postleitzahl des Zielortes entsprach und an einer Wandtafel neben dem Automaten aushing. Der Automat konnte zwischen mehreren Fahrtmöglichkeiten unterscheiden und erfragte Angaben für etwaige Ermäßigungen. Die Bezahlung erfolgte ausschließlich in Münzen. Die MFA wurden Mitte 1990 auf [[Deutsche Mark|D-Mark]] umgestellt, auch nach Bildung der Deutschen Bahn weiterbetrieben und erst 1995 ersetzt.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.robotrontechnik.de/index.htm?/html/computer/mfa.htm |titel=Mikrorechnergesteuerter Fahrkartenautomat – MFA |werk=robotrontechnik.de |abruf=2009年05月11日}}</ref> Es gab eine weitere Variante für den Nahverkehr in Berlin (DDR), die zusätzlich Fahrkarten für die Linien der Berliner Verkehrsbetriebe einschließlich Zeitkarten ausgeben konnte. Zu erkennen waren diese Automaten an einer Frontplatte in orange mit anderer Beschriftung.
In [[Stuttgart]] lief 2006 ein Versuch mit neuen '''R'''egionalen '''T'''icket-'''A'''utomaten, die die Vorteile beider Automatenvarianten vereinen und auch einen Wechsel zwischen den Angebotsbereichen (Verbund↔Fernverkehr) noch während des Verkaufsvorganges erlauben. Auch in anderen Regionen gibt es solche Kombiautomaten.
Fahrkartenautomaten neuerer Bauart (ab Mitte der 1990er Jahre) bestehen meist aus einem Industriecomputer, einer Geldeinzugseinheit, einem [[Flüssigkristallanzeige|TFT-Bildschirm]] (oft ein [[Touchscreen]]) sowie einem Industriemodem zur Kommunikation mit einem Zentralcomputer (zur Verifikation diverser Daten, beispielsweise Kreditkartendaten, für Software-Updates und Betriebsführungsmeldungen). Die Leistungsaufnahme entspricht im Betrieb rund 200, im Stand-by rund 50 Watt.
== Technik ==
Fahrkartenautomaten neuerer Bauart (ab Mitte der 1990er Jahre) bestehen meist aus einem Industriecomputer, einer Geldeinzugseinheit, einem [[TFT]]-Bildschirm, oft ist dieser ein [[Touchscreen]] sowie einem Industriemodem zur Kommunikation mit einem Zentralcomputer (meist zur Verifiaktion diverser Daten, z. B. Kreditkarten-Daten). Die Leistungsaufnahme entspricht im Betrieb rund 200 Watt, im Standby rund 50 Watt. Beim Betriebssystem handelt es sich meist um eine [[Windows]]-Version.
Bisher ist keine Automaten-Software bekannt, die [[Open-Source]] wäre.
Die Automaten mit TFT-Bildschirm zeigen im Standby-Modus ein spezielles Bild (meist ein Willkommensbild) an, das ständig (ca. alle 30 Sekunden) etwas versetzt angezeigt wird.
Ein Hochfahren aus diesem Standby-Modus geschieht bei Druck auf eine Taste bzw. Druck auf den Touchscreen und macht sich derzeit noch dadurch bemerkbar, dass es einige Sekunden dauert bis der Automat die gewünschte Eingabemaske anzeigt. Bei den Touchscreenausführungen wird ein Druck auf einen nicht anklickbaren Bereich durch einen roten Punkt an der gedrückten Stelle angezeigt.
(削除) Die (削除ここまで) Fahrkartenautomaten der Deutschen Bahn (削除) können (削除ここまで)(削除) innen (削除ここまで) ((削除) mit (削除ここまで)(削除) Strom (削除ここまで)) beheizt werden und sind(削除) somit (削除ここまで) bis zu (削除) -25 (削除ここまで) [[Grad Celsius]] Außentemperatur voll funktionsfähig.
(追記) Auf den moderneren (追記ここまで) Fahrkartenautomaten der Deutschen Bahn (追記) kommt (追記ここまで) (追記) als Betriebssystem seit 2010 [[Windows Embedded]] (追記ここまで) ((追記) ein abgespecktes Windows (追記ここまで) (追記) XP (追記ここまで))(追記) , bei den SBB-Automaten [[Linux]] zum Einsatz. Bei den Touchscreenausführungen wird ein Druck auf einen nicht anklickbaren Bereich durch einen roten Punkt an der gedrückten Stelle angezeigt. Die Fahrkartenautomaten der Deutschen Bahn können innen elektrisch (追記ここまで) beheizt werden und sind bis zu (追記) −25 (追記ここまで) [[Grad Celsius]] Außentemperatur voll funktionsfähig(追記) . Bei zu hohen Außentemperaturen werden sie automatisch heruntergefahren (追記ここまで).
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Fahrscheinautomat und Münzwechsler der Stadtwerke München, ca. 1980 - MVG Museum.jpg|Automat der [[Stadtwerke München]], ca. 1980
DR Fahrkartenautomat. Deutsche Reichsbahn ticket issuing machine, July 1993 Leipzig-2.jpg|''Mikrorech­ner­ge­steu­er­ter Fahr­kar­ten­au­to­mat'' (MFA) der Deut­schen Reichs­bahn im [[Leipzig Hauptbahnhof|Bahn­hof Leip­zig Hbf]], 1993
DB-Fahrkartenautomat.JPG|Fahrkar­ten­au­to­ma­ten der Deut­schen Bahn (2011). Hier kön­nen Fern-, Re­gio­nal- und Ver­bund­fahr­kar­ten so­wie Re­ser­vie­run­gen er­wor­ben und Fahr­plan­aus­künf­te ein­ge­holt wer­den.
Mantua train station (2017).jpg|Fahrkar­ten­au­to­mat von [[Trenitalia]]
Ticket machine at platform 1 of the Zagreb main railway station.jpg|Fahrkar­ten­au­to­mat der [[Hrvatske željeznice|Kroa­ti­schen Bah­nen]] am [[Hausbahnsteig|Haus­bahn­steig]] des [[Zagreb Glavni kolodvor|Bahn­hofs Zag­reb Hbf]]
ÖBB 5047 Fahrkartenautomat.JPG|Fahrkar­ten­au­tomat der ÖBB in ei­nem Trieb­wa­gen der Reihe [[ÖBB 5047|5047]]
Fahrscheinautomat-MVG-Bus.JPG|Mobiler Au­to­mat in ei­nem Mün­chener Bus (2007)
</gallery>
== Hersteller ==
== Hersteller ==
Fahrkartenautomaten werden in vielen Ländern der Welt von Verkehrsbetrieben für den unbedienten Verkauf von Fahrkarten eingesetzt. Moderne Systeme verfügen über verschiedene Zahlungsmöglichkeiten, wie der Banknotenverarbeitung oder der bargeldlosen [[Kartenzahlung]] über dem [[Contact EMV|EMV]]-Standard. Der Hersteller Toyo Network Systems&integration (TNSi ehemals TOYOCOM) und dessen Dienstleister BSC-Europe (Bill Sense & Count) mit Sitz in [[Köln]] stellen die meisten der Banknotenverarbeitungen für die im Feld befindlichen Fahrkartenautomaten her. Für die bargeldlose Kartenzahlung ist dies der Hersteller Verifone, vormals Hypercom, Thales und Krone. Hersteller von Fahrkartenautomaten in Deutschland sind Atron Electronic GmbH aus Markt Schwaben, Elgeba Gerätebau GmbH aus Bad Honnef, [[Almex]] GmbH aus Hannover (bis 2015 ''Höft & Wessel'', 2015–2017 ''Metric''), ICA Traffic GmbH aus Dortmund, [[Scheidt & Bachmann]] aus Mönchengladbach und [[Krauth Technology]] GmbH aus Eberbach.
Die meisten Fahrkartenautomaten der Deutschen Bahn sind von der [[Höft & Wessel AG]] und der [[ICA Traffic GmbH]]. Die Höft und Wessel AG aus Hannover, sowie die ICA Traffic GmbH aus Dortmund sind die Lieferanten für die neue Generation der Ticketautomaten der DB AG. Alle Automaten sollen demnächst eine Banknotenverarbeitung haben. Der Hersteller ''TNS'' (Toyo Network Systems) und dessen Dienstleister ''BSC-Europe'' (Bill Sense & Count) mit Sitz in Köln stellen etwa 90 % der Banknotenverarbeitungen der im Feld befindlichen Ticketautomaten.
== Benutzeroberfläche/Benutzerführung ==
== Benutzeroberfläche/Benutzerführung ==
Die [[Benutzeroberfläche]] ist meist eine (削除) simple (削除ここまで), maskenbasierte Oberfläche.
Die [[(追記) Grafische Benutzeroberfläche| (追記ここまで)Benutzeroberfläche]] ist meist eine (追記) „simple" (追記ここまで), maskenbasierte Oberfläche(追記) . Bei Touchscreens findet die Dateneingabe direkt in die Masken statt, bei „normalen" Bildschirmen durch Eingabe über [[Entprellen|entprellte]] [[Taste]]n (追記ここまで).
Bei [[Touchscreen]]s findet die Dateneingabe direkt in die Masken statt, bei normalen Bildschirmen,
durch Eingabe über [[Entprellen|entprellte]] [[Taste]]n.
Die Benutzerführung und die Auswahl der angebotenen Fahrkartentypen ist gelegentlich irreführend. Bei einigen Automaten ist eine [[Zahlencode|Nummernkombination]] (welche man aus einer am Automaten angebrachten Liste ermitteln kann) einzugeben und so kann man die gewünschte Fahrkarte über eine Taste auswählen. Gelegentlich treten Automatenstörungen auf. Mit der Gerätenummer ist dem Zugbegleitpersonal (falls vorhanden, alternativ dem Fahrzeugführer) unaufgefordert die Störung zu melden, damit dieser ohne erhöhtes [[Beförderungsentgelt]] einen Ersatzfahrausweis ausstellt.
== Probleme ==
Der Touchscreen ist wegen starker Parallaxe nur aus einer bestimmten Höhe zu bedienen.
Nach der Wahl der Parameter verschwinden die Eingaben lange bevor die Verbindung rausgesucht wurde,
so dass man seine Eingabe nicht kontrollieren kann, sondern einen blauen Schirm oder Werbung sieht.
"Expressfahrkarte", heißt dass man nicht nach indirekten Strecken und Rückfahrten gefragt wird.
Üblicherweise sind in Deutschland, nicht aber in der Schweiz, nach dem Kauf der Fahrausweise am Automaten eine Entwertung am getrennt aufgestellten [[Fahrkartenentwerter]] nötig, um gültig zu sein.
Wegen dieser Probleme, bzw. da die Fahrkartenautomaten an sich, besonders von technikunerfahrenen oder älteren Menschen als schwierig empfunden werden, sind seit Anfang 2006 in größeren Bahnhöfen der Deutschen Bahn sogenannte Automatenguides anwesend. Diese Automatenguides sind Angestellte der Deutschen Bahn und helfen Kunden bei Schwierigkeiten oder Fragen zum Fahrkartenautomat.
== Fahrkartenautomaten der Deutschen Bahn ==
==siehe auch==
[[Datei:2017年05月14日 München, DB Automat WannaCry Hbf (freddy2001).jpg|mini|Fahrkartenautomat der Deutschen Bahn beim [[Booten|Bootvorgang]]]]
*[[Verkaufsautomat]]
[[Datei:ICE VeranstaltungsTicket Deutsche Bahn, WikiCon Kornwestheim, 2016.jpg|mini|VeranstaltungsTicket, ausgestellt als BahnTix an einem Fahrkartenautomaten der Deutschen Bahn]]
Die Fahrkartenautomaten der Deutschen Bahn erlauben neben der Bezahlung mit Bargeld die Verwendung unbarer Zahlungsmittel wie [[Electronic Cash]], Kreditkarte oder GeldKarte. Darüber hinaus können [[Fahrplan]]auskünfte eingeholt und ausgedruckt werden sowie vorbestellte Fahrscheine (BahnTix) abgeholt werden. In [[Stuttgart]] lief 2006 ein erfolgreicher Versuch mit neuen ''Regionalen Ticket-Automaten'', die die Vorteile beider damaliger Automatenvarianten (Fernverkehrs- und Nahverkehrsautomat) vereinten. Von 2006 bis Ende 2011 wurden die älteren Geräte durch neue Automaten ersetzt.<ref name="dbwelt-2008年12月7日">''DB stellt kommendes Jahr 2000 neue Automaten auf''. In: ''[[DB Welt]]'', Ausgabe Dezember 2008, S. 7.</ref> Bis 2011 hat die innerhalb der Deutschen Bahn AG zuständige [[DB Vertrieb]] GmbH insgesamt 150 Millionen Euro in die neue Automatengeneration investiert.<ref name="dbwelt-2008年3月7日">''DB Vertrieb geht in die Qualitätsoffensive''. In: ''[[DB Welt]]'', Ausgabe März 2008, S. 7.</ref> Der Aufbau eines Fahrkartenautomaten der Deutschen Bahn kostet nach Unternehmensangaben etwa 30 000 Euro.<ref name="db-2015年02月10日">{{Webarchiv|url=http://presseservice.pressrelations.de/pressemitteilung/db-sichert-fahrkartenautomaten-mit-farbpatronen-588276.html |wayback=20160410224039 |text=''DB sichert Fahrkartenautomaten mit Farbpatronen.'' |archiv-bot=2022年10月31日 01:03:45 InternetArchiveBot }} Deutsche Bahn AG (Hrsg.), Presseinformation vom 10. Februar 2015.</ref>
Die DB betreibt bundesweit rund 7000 Fahrkartenautomaten. Aufgrund von „Digitalisierung" und dem Verlust von Ausschreibungen im Regionalverkehr rechnet das Unternehmen mit einem Rückgang dieser Zahl von rund 20 Prozent.<ref name="nordbayern-2017年12月22日" />
==Weblinks==
Die Deutsche Bahn verkaufte 2008 rund 180 Millionen Fahrkarten über Automaten.<ref name="dbwelt-2008年12月7日" /> Der Anteil der Automaten am Fahrkartenvertrieb der Deutschen Bahn lag 2014 bei 28 Prozent.<ref name="db-2015年06月08日">''Immer mehr Bahnkunden buchen Handy-Tickets''. Deutsche Bahn AG (Hrsg.), Presseinformation vom 8. Juni 2015.</ref>
Seit 2013 werden außerdem ''Video-Reisezentren'' eingesetzt, die in einer extra aufgebauten Kabine außerhalb oder einer Ecke innerhalb eines Bahnhofgebäudes untergebracht sind und eine Reiseberatung per Video ermöglichen. Dabei betätigt der Kunde einen Knopf, woraufhin per Video ein Reiseberater aus einer Zentrale zugeschaltet wird. Per [[Remote]]-Zugriff bedient dieser nach den Wünschen des Kunden einen Automat aus der Ferne und bucht die entsprechende Fahrkarte.
* [http://www.bahn.de/p/view/planen/vertriebswege/nta/nta_08_standortsuche.shtml Standortsuche für Fahrkartenautomaten der Deutschen Bahn AG]
Technisch besteht das Video-Reisezentrum aus einem gewöhnlichen Automaten, vereinzelt auch aus einem mobilen Automaten, welcher aus der Ferne bedient werden kann und dessen überwiegende Fläche abgedeckt ist, nur die Zahlungseinheiten können seitens des Kunden gesehen und bedient werden. Der Videobereich besteht aus einer Kamera und zwei Bildschirmen, auf denen das Automatenbild und der Reiseberater gezeigt werden kann.<ref>{{Internetquelle |autor=Deutsche Bahn AG |url=https://inside.bahn.de/video-reisezentrum-zahlen-fakten/ |titel=5 Jahre Video-Reisezentrum |werk=inside.bahn.de |datum=2018年09月13日 |offline= |abruf=2020年05月05日}}</ref>
* [http://www.hoeft-wessel.com/de/produkte/almex_station.htm Informationen zu den Fernverkehrsautomaten der Deutschen Bahn, beim Hersteller Höft & Wessel]
* [http://www.ica-traffic.de/html/traffic/deutsch/Dualis_2000DB.htm Weitere Infos zu den Fahrscheinverkaufsautomaten der neuen Generation beim Hersteller und Entwickler ICA Traffic GmbH Dortmund]
* [http://www.hallo-user.de/item/49 Vom stummen Diener zum Allround-Verkäufer]
Die Automaten werden von 34 Mitarbeitern des „Service Center Automat" von bundesweit vier Standorten betreut. Dort laufen monatlich etwa 17 000 Störungen auf. (Stand: 2017) Zukünftig ist eine Zentralisierung in Frankfurt und der Abbau von 16 Arbeitsplätzen vorgesehen. Die Deutsche Bahn begründete den Schritt mit einer notwendigen Kosteneinsparung im Automatenvertrieb von mehr als 25 Prozent.<ref name="nordbayern-2017年12月22日">{{Internetquelle |autor=Arno Stoffels |url=http://www.nordbayern.de/region/nuernberg/die-bahn-streicht-erneut-stellen-in-nurnberg-1.7024923 |titel=Die Bahn streicht erneut Stellen in Nürnberg |werk=nordbayern.de |datum=2017年12月22日 |archiv-url= |archiv-datum= |offline= |abruf=2017年12月30日}}</ref>
[[Kategorie:Bahntechnik]]
[[Kategorie:Elektrogerät]]
[[Kategorie:Deutsche Bahn AG]]
[[Kategorie:Verkaufsautomat]]
Seit langem beauftragt die DB Vertrieb GmbH die [[DB Kommunikationstechnik]] GmbH mit der technischen Entstörung und Versorgung ihrer Automaten. Bis 2020 wurden die regionalen Inhouse-Einheiten der ''Cash Center'' zur Geld- und Papierlogistischen Wartung beauftragt, bevor das Geschäft an eine externe Gesellschaft ausgelagert wurde.<ref>{{Internetquelle |autor=EVG |url=https://www.evg-online.org/meldungen/details/news/gbr-vertrieb-wie-sieht-die-zukunft-der-db-vertrieb-gmbh-aus-verramschen-wir-die-cashcenter-5851/ |titel=GBR Vertrieb: Wie sieht die Zukunft der DB Vertrieb GmbH aus? Verramschen wir die CashCenter? |werk=evg-online.org |datum=2018年07月05日 |offline= |abruf=2020年05月05日}}</ref>
[[en:Ticket machine]]
[[fr:Distributeur automatique de titres de transport]]
Oftmals gehen aus den Vertrieb-Ausschreibungen der Aufgabenträger private Anbieter als Sieger hervor, wodurch sich die Automatenanzahl der DB Vertrieb GmbH teilweise erheblich reduziert. Aktuellere Beispiele sind der [[Rhein-Main-Verkehrsverbund]]<ref>{{Internetquelle |autor=Transdev GmbH |url=https://www.transdev.de/de/geschaeftsfelder/vertrieb/rhein-main-verkehrsverbund-rmv |titel=Geschäftsfeld Vertrieb RMV Transdev GmbH |offline= |abruf=2020年05月05日}}</ref> oder der [[Verkehrsverbund Rhein-Ruhr]]<ref>{{Internetquelle |autor=Transdev GmbH |url=https://www.transdev.de/de/geschaeftsfelder/vertrieb/verkehrsverbund-rhein-ruhr-vrr |titel=Geschäftsfeld Vertrieb VRR Transdev GmbH |offline= |abruf=2020年05月05日}}</ref>, in denen DB-Automaten abgebaut und Automaten von [[Transdev GmbH]] installiert wurden.
[[ja:自動券売機]]
[[zh:自动售票机]]
=== Probleme ===
* Bei alten (Nahverkehrs-)Automaten mit mechanischen Tasten konnte in manchen Fällen kein Fahrschein zum entsprechenden Zielbahnhof gelöst werden. In diesen Fällen war über eine bestimmte Zahlenkombination ein Anfangsfahrschein zu kaufen, der im Zug bei der Kontrolle – durch Aufzahlung der Differenz – in den benötigten Fahrausweis umgetauscht werden konnte.
* Touchscreens sind wegen starker [[Parallaxe]] nur aus einer bestimmten Höhe zu bedienen. Bei starkem Sonnenlicht können die Bildschirme nur schlecht gelesen werden, Weiterentwicklungen der Touchscreenhersteller bieten bessere Bildschirme.
* Im Ergebnis von Beschwerden sind seit Anfang 2006 in größeren Bahnhöfen der Deutschen Bahn sogenannte „Automatenguides" anwesend, Angestellte der Deutschen Bahn, die den Kunden beraten.
== Schweiz ==
=== Billettautomaten der Schweizerischen Bundesbahnen ===
Um 1997 wurden die Billettautomaten der [[Schweizerische Bundesbahnen|Schweizerischen Bundesbahnen]] (SBB) gegen neue Geräte mit [[Touchscreen]] ersetzt.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bernerzeitung.ch/neue-sbb-automaten-spucken-noten-aus-726552740227 |titel=Neue SBB-Automaten spucken Noten aus |werk=bernerzeitung.ch |datum=2013年11月27日 |abruf=2023年04月10日}}</ref> Seit August 2015 steht die neuste Generation der Billettautomaten der SBB zur Verfügung. Die Bezahlung ist u. a. mit Münzen, Banknoten, verschiedenen [[Debitkarte]]n und [[Kreditkarte]]n möglich. Der Billettautomat kann die Gültigkeit eines [[Halbtax]] oder [[Generalabonnement|GA]] auf dem [[Swisspass]] überprüfen. Mit Eingabe der [[Postleitzahl (Schweiz)|Postleitzahl]] des Inhabers werden die Swisspass-Daten abgerufen und direkt auf dem Automaten angezeigt. Auch können Prepaid-Gesprächsguthaben mehrerer Anbieter aufgeladen und Telefonkarten bezogen werden. Es besteht die Möglichkeit [[paysafecard]]-Guthaben zu erwerben und [[Bitcoin]]-Wallets<ref>{{Internetquelle |autor=Marc Badertscher |url=https://www.handelszeitung.ch/blogs/bits-coins/sbb-fuhren-bitcoin-verkauf-billettautomaten-dauerhaft-ein |titel=SBB führen Bitcoin-Verkauf an Billettautomaten dauerhaft ein |werk=handelszeitung.ch |datum=2018年11月14日 |abruf=2021年08月23日}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.srf.ch/news/wirtschaft/sbb-steigt-in-den-bitcoin-handel-ein |titel=SBB steigt in den Bitcoin-Handel ein |werk=srf.ch |datum=2016年10月28日 |abruf=2021年08月23日}}</ref> aufzuladen. Des Weiteren wurde das System ''viacash'' der [[Cash Payment Solutions]] in Zusammenarbeit mit der [[Hypothekarbank Lenzburg]] integriert,<ref>{{Internetquelle |autor=David Torcasso |url=https://www.handelszeitung.ch/unternehmen/rechnungen-kann-man-nun-am-sbb-billettautomaten-zahlen# |titel=Rechnungen kann man nun am SBB-Billettautomaten zahlen |werk=[[Handelszeitung|handelszeitung.ch]] |datum=2019年02月03日 |abruf=2019年02月05日}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Helmuth Fuchs |url=https://www.moneycab.com/startups/das-fintechunternehmen-cash-payment-solutions-gmbh-hat-einen-neuen-mehrheitseigentuemer/ |titel=Das Fintechunternehmen Cash Payment Solutions GmbH hat einen neuen Mehrheitseigentümer |werk=moneycab.com |datum=2019年10月04日 |abruf=2019年10月30日}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.sbb.ch/de/bahnhof-services/dienstleistungen/weitere-dienstleistungen/dienstleistungen-billettautomat/viacash.html |titel=Rechnungen und Online-Einkäufe jederzeit direkt am SBB Billettautomaten bezahlen |werk=sbb.ch |abruf=2019年10月30日 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20191030183216/https://www.sbb.ch/de/bahnhof-services/dienstleistungen/weitere-dienstleistungen/dienstleistungen-billettautomat/viacash.html |archiv-datum=2019年10月30日 |offline=ja |archiv-bot=2022年10月31日 01:03:45 InternetArchiveBot }}</ref> was Zahlungen von [[QR-Rechnung]]en – auch ohne eigene Geräte und mit [[Bargeld]] – ermöglicht. Ebenso wurde [[Paysafecard#Paysafecash|Paysafecash]] integriert. Seit April 2019 kann die [[Cornèr Bank|Cornèrcard]] [[Mastercard|Mastercard Prepaid]] am Automaten erworben werden.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.presseportal.ch/de/pm/100010392/100827081 |titel=Mastercard Prepaidkarte zum Sofortgebrauch erhältlich an SBB-Billettautomaten |werk=[[Presseportal|presseportal.ch]] |datum=2019年04月16日 |abruf=2019年04月17日}}</ref> Hergestellt wurden die Billettautomaten von Scheidt & Bachmann.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.eurailpress.de/nachrichten/fahrzeuge-komponenten/detail/news/schweiz-fahrkartenautomaten-komplett-ausgetauscht.html |titel=Schweiz: Fahrkartenautomaten komplett ausgetauscht |werk=eurailpress.de |datum=2015年08月24日 |abruf=2020年05月06日}}</ref>
=== Sonstiges ===
Die [[Basler Verkehrs-Betriebe]] nahmen 1967 ihren ersten Billettautomaten in Betrieb. Als Erste in der Schweiz haben die [[Freiburgische Verkehrsbetriebe|Freiburgischen Verkehrsbetriebe]] im Jahr 2012 auf [[Mobile Ticketing]] gesetzt.<ref>{{Internetquelle |autor=Andreas Valda |url=https://www.tagesanzeiger.ch/die-tage-der-automaten-sind-gezaehlt-277806082925 |titel=Die Tage der Automaten sind gezählt |werk=tagesanzeiger.ch |datum=2017年07月04日 |abruf=2023年01月12日}}</ref> Die [[BLS AG]] plant ihre rund 200 Billettautomaten zu ersetzen und ab 2025 auf einen bargeldlosen Betrieb umzustellen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bls.ch/de/unternehmen/medien/medienmitteilungen/2023/04-04-mm-beschaffung-neue-billettautomaten |titel=BLS erneuert ihre Billettautomaten |hrsg=BLS AG |datum=2023年04月04日 |abruf=2023年04月10日}}</ref> Infolge der [[Digitalisierung]] gingen die Ticketverkäufe auch an den SBB-Billettautomaten stark zurück.<ref>{{Internetquelle |autor=Laura Frommberg |url=https://www.tagesanzeiger.ch/sbb-starten-abbauwelle-bei-billettautomaten-937859033271 |titel=SBB starten Abbauwelle bei Billettautomaten |werk=tagesanzeiger.ch |datum=2018年09月08日 |abruf=2023年01月12日}}</ref> Die [[Alliance Swisspass]] plant die Billettautomaten bis 2035 abzuschaffen.<ref>{{Internetquelle |autor=Iwan Santoro |url=https://www.srf.ch/news/schweiz/digitale-zug-und-bustickets-abschaffung-der-billettautomaten-loesung-fuer-handylose-unklar |titel=Digitale Zug- und Bustickets - Abschaffung der Billettautomaten: Lösung für Handylose unklar |werk=srf.ch |datum=2022年12月05日 |abruf=2022年12月05日}}</ref> Bei den künftigen, viel kleineren Automaten soll der Kauf ausschließlich über [[Kontaktloses Bezahlen|kontaktlose Zahlungen]] erfolgen und das Ticket gleich auf dem Zahlungsmittel gespeichert werden.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.srf.ch/news/schweiz/ohne-bargeld-im-oev-kein-muenz-hervorkramen-im-bus-alle-sollen-umstellen |titel=Ohne Bargeld im ÖV - Kein Münz hervorkramen im Bus – alle sollen umstellen |werk=srf.ch |datum=2023年01月12日 |abruf=2023年01月12日}}</ref> Indes sollen Mehrfahrtenkarten und [[Entwerter|Billettentwerter]] bereits bis Ende 2025 aus dem Verkehr gezogen werden.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.srf.ch/news/schweiz/ohne-bargeld-im-oev-kein-muenz-hervorkramen-im-bus-alle-sollen-umstellen |titel=Billette öffentlicher Verkehr - Mehrfahrtenkarten und Billett-Entwerter verschwinden Ende 2025 |werk=srf.ch |datum=2024年02月28日 |abruf=2024年02月28日}}</ref>
== Fahrkartenautomaten der Österreichischen Bundesbahnen ==
In Österreich befinden sich in den meisten Bahnhöfen Fahrscheinautomaten der ÖBB. Ausgenommen sind einige gering frequentierte Bahnhöfe auf ländlichen Nebenstrecken, dann gibt es Automaten innerhalb der Züge. An ÖBB-Fahrscheinautomaten können Hin- und Rückfahrscheine innerhalb Österreichs sowie teilweise ins Ausland, Reservierungen für Fernverkehrs- und [[ÖBB Nightjet|Nightjet]]-Züge sowie das [[Einfach-Raus-Ticket]] erworben werden. Innerhalb von Verkehrsverbünden sind Verbundtickets (Einzeltickets, 24-, 48- und 72-Stunden-Karten, Zeitkarten sowie die Wiener Einkaufskarte) erhältlich. Die Bezahlung ist mit Münzen, Banknoten, Bankomat- und Kreditkarten möglich.
* [https://www.sbb.ch/de/bahnhof-services/am-bahnhof/services-am-billettautomat/sbb-billettautomat.html Billettautomaten der Schweizer SBB]
* Deutsche Bahn AG: [https://www.bahn.de/service/buchung/wege_zur_fahrkarte/automat Infos zu Fahrkartenautomaten und Standortsuche]
* Weltweite [https://ubahnverleih.github.io/OSMfahrkartenautomaten/ Fahrkartenautomaten-Karte] basierend auf [[OpenStreetMap]]
* [https://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/bahn-will-fernticket-verkauf-an-automaten-weiter-reduzieren-4023310.html Fernticketverkauf an Automaten wird weiter reduziert]
== Einzelnachweise ==
<references />
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[[Kategorie:Bahnanlagentechnik]]
[[Kategorie:Elektrogerät]]
[[Kategorie:Selbstbedienungsautomat]]
[[Kategorie:Ticket| ]]
Aktuelle Version vom 19. Februar 2025, 15:29 Uhr
Automaten der französischen Staatsbahn SNCF in Straßburg (2014)
Fahrkartenautomaten gibt es mindestens seit Ende des 19. Jahrhunderts, so etwa schon 1896 bei der ersten Budapester Untergrundbahn.[2] Schon früh mussten dabei Maßnahmen gegen Betrug sowie Aufbruchsversuche ergriffen werden. So kamen in Staaken elektrische Münzprüfer zum Einsatz, welche die Legierung des Geldstücks durch Wirbelströme prüften, und die Geldbehälter mussten sowohl gegen Angriffe von außen als auch gegenüber den mit der Instandhaltung Beauftragten gesichert werden.[3]
Ältere Automaten werden über mechanische Tasten bedient. Dies ist technisch einfacher, macht die Automaten aber unflexibel und begrenzt die Anzahl der Fahrkartenvarianten, die verkauft werden können. Es können nicht beliebig viele Tasten auf der Bedienerfläche untergebracht werden. Fahrkartenautomaten erforderten vor der Einführung der Rechnersteuerung einen möglichst einfachen Tarif, daher waren sie praktisch nur in Stadtverkehrsnetzen vertreten. Im einfachsten Fall wie bei der S-Bahn Berlin verkaufte jeder Automat nur Einzelfahrten einer Preisstufe.
Anfang der 1980er Jahre wurden die ersten Fahrkartenautomaten durch die Deutsche Reichsbahn in Betrieb genommen. Der Mikrorechnergesteuerte Fahrkartenautomat (MFA) wurde wesentlich von der Hochschule für Verkehrswesen in Dresden entwickelt und im Reichsbahnausbesserungswerk „Roman Chwalek" in Berlin-Schöneweide produziert. Die Fahrkartenautomaten waren als Ergänzung zu vorhandenen Fahrkartenschaltern entwickelt worden. Die Eingabe erfolgte im Dialogsystem über ein numerisches Sensor-Tastenfeld. Für die Angabe des Zielbahnhofes wurde eine Bahnhofskennziffer eingegeben, welche meist der Postleitzahl des Zielortes entsprach und an einer Wandtafel neben dem Automaten aushing. Der Automat konnte zwischen mehreren Fahrtmöglichkeiten unterscheiden und erfragte Angaben für etwaige Ermäßigungen. Die Bezahlung erfolgte ausschließlich in Münzen. Die MFA wurden Mitte 1990 auf D-Mark umgestellt, auch nach Bildung der Deutschen Bahn weiterbetrieben und erst 1995 ersetzt.[4] Es gab eine weitere Variante für den Nahverkehr in Berlin (DDR), die zusätzlich Fahrkarten für die Linien der Berliner Verkehrsbetriebe einschließlich Zeitkarten ausgeben konnte. Zu erkennen waren diese Automaten an einer Frontplatte in orange mit anderer Beschriftung.
Fahrkartenautomaten neuerer Bauart (ab Mitte der 1990er Jahre) bestehen meist aus einem Industriecomputer, einer Geldeinzugseinheit, einem TFT-Bildschirm (oft ein Touchscreen) sowie einem Industriemodem zur Kommunikation mit einem Zentralcomputer (zur Verifikation diverser Daten, beispielsweise Kreditkartendaten, für Software-Updates und Betriebsführungsmeldungen). Die Leistungsaufnahme entspricht im Betrieb rund 200, im Stand-by rund 50 Watt.
Auf den moderneren Fahrkartenautomaten der Deutschen Bahn kommt als Betriebssystem seit 2010 Windows Embedded (ein abgespecktes Windows XP), bei den SBB-Automaten Linux zum Einsatz. Bei den Touchscreenausführungen wird ein Druck auf einen nicht anklickbaren Bereich durch einen roten Punkt an der gedrückten Stelle angezeigt. Die Fahrkartenautomaten der Deutschen Bahn können innen elektrisch beheizt werden und sind bis zu −25 Grad Celsius Außentemperatur voll funktionsfähig. Bei zu hohen Außentemperaturen werden sie automatisch heruntergefahren.
Fahrkartenautomaten der Deutschen Bahn (2011). Hier können Fern-, Regional- und Verbundfahrkarten sowie Reservierungen erworben und Fahrplanauskünfte eingeholt werden.
Fahrkartenautomaten werden in vielen Ländern der Welt von Verkehrsbetrieben für den unbedienten Verkauf von Fahrkarten eingesetzt. Moderne Systeme verfügen über verschiedene Zahlungsmöglichkeiten, wie der Banknotenverarbeitung oder der bargeldlosen Kartenzahlung über dem EMV-Standard. Der Hersteller Toyo Network Systems&integration (TNSi ehemals TOYOCOM) und dessen Dienstleister BSC-Europe (Bill Sense & Count) mit Sitz in Köln stellen die meisten der Banknotenverarbeitungen für die im Feld befindlichen Fahrkartenautomaten her. Für die bargeldlose Kartenzahlung ist dies der Hersteller Verifone, vormals Hypercom, Thales und Krone. Hersteller von Fahrkartenautomaten in Deutschland sind Atron Electronic GmbH aus Markt Schwaben, Elgeba Gerätebau GmbH aus Bad Honnef, Almex GmbH aus Hannover (bis 2015 Höft & Wessel, 2015–2017 Metric), ICA Traffic GmbH aus Dortmund, Scheidt & Bachmann aus Mönchengladbach und Krauth Technology GmbH aus Eberbach.
Die Benutzeroberfläche ist meist eine „simple", maskenbasierte Oberfläche. Bei Touchscreens findet die Dateneingabe direkt in die Masken statt, bei „normalen" Bildschirmen durch Eingabe über entprellteTasten.
Die Benutzerführung und die Auswahl der angebotenen Fahrkartentypen ist gelegentlich irreführend. Bei einigen Automaten ist eine Nummernkombination (welche man aus einer am Automaten angebrachten Liste ermitteln kann) einzugeben und so kann man die gewünschte Fahrkarte über eine Taste auswählen. Gelegentlich treten Automatenstörungen auf. Mit der Gerätenummer ist dem Zugbegleitpersonal (falls vorhanden, alternativ dem Fahrzeugführer) unaufgefordert die Störung zu melden, damit dieser ohne erhöhtes Beförderungsentgelt einen Ersatzfahrausweis ausstellt.
Üblicherweise sind in Deutschland, nicht aber in der Schweiz, nach dem Kauf der Fahrausweise am Automaten eine Entwertung am getrennt aufgestellten Fahrkartenentwerter nötig, um gültig zu sein.
Fahrkartenautomat der Deutschen Bahn beim BootvorgangVeranstaltungsTicket, ausgestellt als BahnTix an einem Fahrkartenautomaten der Deutschen Bahn
Die Fahrkartenautomaten der Deutschen Bahn erlauben neben der Bezahlung mit Bargeld die Verwendung unbarer Zahlungsmittel wie Electronic Cash, Kreditkarte oder GeldKarte. Darüber hinaus können Fahrplanauskünfte eingeholt und ausgedruckt werden sowie vorbestellte Fahrscheine (BahnTix) abgeholt werden. In Stuttgart lief 2006 ein erfolgreicher Versuch mit neuen Regionalen Ticket-Automaten, die die Vorteile beider damaliger Automatenvarianten (Fernverkehrs- und Nahverkehrsautomat) vereinten. Von 2006 bis Ende 2011 wurden die älteren Geräte durch neue Automaten ersetzt.[5] Bis 2011 hat die innerhalb der Deutschen Bahn AG zuständige DB Vertrieb GmbH insgesamt 150 Millionen Euro in die neue Automatengeneration investiert.[6] Der Aufbau eines Fahrkartenautomaten der Deutschen Bahn kostet nach Unternehmensangaben etwa 30 000 Euro.[7]
Die DB betreibt bundesweit rund 7000 Fahrkartenautomaten. Aufgrund von „Digitalisierung" und dem Verlust von Ausschreibungen im Regionalverkehr rechnet das Unternehmen mit einem Rückgang dieser Zahl von rund 20 Prozent.[8]
Die Deutsche Bahn verkaufte 2008 rund 180 Millionen Fahrkarten über Automaten.[5] Der Anteil der Automaten am Fahrkartenvertrieb der Deutschen Bahn lag 2014 bei 28 Prozent.[9]
Seit 2013 werden außerdem Video-Reisezentren eingesetzt, die in einer extra aufgebauten Kabine außerhalb oder einer Ecke innerhalb eines Bahnhofgebäudes untergebracht sind und eine Reiseberatung per Video ermöglichen. Dabei betätigt der Kunde einen Knopf, woraufhin per Video ein Reiseberater aus einer Zentrale zugeschaltet wird. Per Remote-Zugriff bedient dieser nach den Wünschen des Kunden einen Automat aus der Ferne und bucht die entsprechende Fahrkarte.
Technisch besteht das Video-Reisezentrum aus einem gewöhnlichen Automaten, vereinzelt auch aus einem mobilen Automaten, welcher aus der Ferne bedient werden kann und dessen überwiegende Fläche abgedeckt ist, nur die Zahlungseinheiten können seitens des Kunden gesehen und bedient werden. Der Videobereich besteht aus einer Kamera und zwei Bildschirmen, auf denen das Automatenbild und der Reiseberater gezeigt werden kann.[10]
Die Automaten werden von 34 Mitarbeitern des „Service Center Automat" von bundesweit vier Standorten betreut. Dort laufen monatlich etwa 17 000 Störungen auf. (Stand: 2017) Zukünftig ist eine Zentralisierung in Frankfurt und der Abbau von 16 Arbeitsplätzen vorgesehen. Die Deutsche Bahn begründete den Schritt mit einer notwendigen Kosteneinsparung im Automatenvertrieb von mehr als 25 Prozent.[8]
Seit langem beauftragt die DB Vertrieb GmbH die DB Kommunikationstechnik GmbH mit der technischen Entstörung und Versorgung ihrer Automaten. Bis 2020 wurden die regionalen Inhouse-Einheiten der Cash Center zur Geld- und Papierlogistischen Wartung beauftragt, bevor das Geschäft an eine externe Gesellschaft ausgelagert wurde.[11]
Oftmals gehen aus den Vertrieb-Ausschreibungen der Aufgabenträger private Anbieter als Sieger hervor, wodurch sich die Automatenanzahl der DB Vertrieb GmbH teilweise erheblich reduziert. Aktuellere Beispiele sind der Rhein-Main-Verkehrsverbund[12] oder der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr[13], in denen DB-Automaten abgebaut und Automaten von Transdev GmbH installiert wurden.
Bei alten (Nahverkehrs-)Automaten mit mechanischen Tasten konnte in manchen Fällen kein Fahrschein zum entsprechenden Zielbahnhof gelöst werden. In diesen Fällen war über eine bestimmte Zahlenkombination ein Anfangsfahrschein zu kaufen, der im Zug bei der Kontrolle – durch Aufzahlung der Differenz – in den benötigten Fahrausweis umgetauscht werden konnte.
Touchscreens sind wegen starker Parallaxe nur aus einer bestimmten Höhe zu bedienen. Bei starkem Sonnenlicht können die Bildschirme nur schlecht gelesen werden, Weiterentwicklungen der Touchscreenhersteller bieten bessere Bildschirme.
Im Ergebnis von Beschwerden sind seit Anfang 2006 in größeren Bahnhöfen der Deutschen Bahn sogenannte „Automatenguides" anwesend, Angestellte der Deutschen Bahn, die den Kunden beraten.
Um 1997 wurden die Billettautomaten der Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) gegen neue Geräte mit Touchscreen ersetzt.[14] Seit August 2015 steht die neuste Generation der Billettautomaten der SBB zur Verfügung. Die Bezahlung ist u. a. mit Münzen, Banknoten, verschiedenen Debitkarten und Kreditkarten möglich. Der Billettautomat kann die Gültigkeit eines Halbtax oder GA auf dem Swisspass überprüfen. Mit Eingabe der Postleitzahl des Inhabers werden die Swisspass-Daten abgerufen und direkt auf dem Automaten angezeigt. Auch können Prepaid-Gesprächsguthaben mehrerer Anbieter aufgeladen und Telefonkarten bezogen werden. Es besteht die Möglichkeit paysafecard-Guthaben zu erwerben und Bitcoin-Wallets[15][16] aufzuladen. Des Weiteren wurde das System viacash der Cash Payment Solutions in Zusammenarbeit mit der Hypothekarbank Lenzburg integriert,[17][18][19] was Zahlungen von QR-Rechnungen – auch ohne eigene Geräte und mit Bargeld – ermöglicht. Ebenso wurde Paysafecash integriert. Seit April 2019 kann die CornèrcardMastercard Prepaid am Automaten erworben werden.[20] Hergestellt wurden die Billettautomaten von Scheidt & Bachmann.[21]
Die Basler Verkehrs-Betriebe nahmen 1967 ihren ersten Billettautomaten in Betrieb. Als Erste in der Schweiz haben die Freiburgischen Verkehrsbetriebe im Jahr 2012 auf Mobile Ticketing gesetzt.[22] Die BLS AG plant ihre rund 200 Billettautomaten zu ersetzen und ab 2025 auf einen bargeldlosen Betrieb umzustellen.[23] Infolge der Digitalisierung gingen die Ticketverkäufe auch an den SBB-Billettautomaten stark zurück.[24] Die Alliance Swisspass plant die Billettautomaten bis 2035 abzuschaffen.[25] Bei den künftigen, viel kleineren Automaten soll der Kauf ausschließlich über kontaktlose Zahlungen erfolgen und das Ticket gleich auf dem Zahlungsmittel gespeichert werden.[26] Indes sollen Mehrfahrtenkarten und Billettentwerter bereits bis Ende 2025 aus dem Verkehr gezogen werden.[27]
Fahrkartenautomaten der Österreichischen Bundesbahnen
In Österreich befinden sich in den meisten Bahnhöfen Fahrscheinautomaten der ÖBB. Ausgenommen sind einige gering frequentierte Bahnhöfe auf ländlichen Nebenstrecken, dann gibt es Automaten innerhalb der Züge. An ÖBB-Fahrscheinautomaten können Hin- und Rückfahrscheine innerhalb Österreichs sowie teilweise ins Ausland, Reservierungen für Fernverkehrs- und Nightjet-Züge sowie das Einfach-Raus-Ticket erworben werden. Innerhalb von Verkehrsverbünden sind Verbundtickets (Einzeltickets, 24-, 48- und 72-Stunden-Karten, Zeitkarten sowie die Wiener Einkaufskarte) erhältlich. Die Bezahlung ist mit Münzen, Banknoten, Bankomat- und Kreditkarten möglich.