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== Architektur ==
== Architektur ==
Die Grugahalle wurde durch eine Architektengemeinschaft des Hannoveraners [[Ernst Friedrich Brockmann]] mit(削除) (削除ここまで) [[Gerd Lichtenhahn]] aus Stahl und Beton in der markanten Schmetterlingsform erbaut. Die stählerne Dachkonstruktion überspannt eine freie Fläche von 80 mal 80 Metern. Darunter verfügt die Halle bestuhlt über etwa 7700 Plätze, unbestuhlt über rund 10.000 Plätze. Die eigentliche Halle ist mit Zuschauerraum und Bühne rund 2800 Quadratmeter groß und befindet sich baulich direkt über dem etwa 2600 Quadratmeter großen Foyer. Der umbaute Raum des gesamten Gebäudes umfasst rund 165.000 Kubikmeter.
Die Grugahalle wurde durch eine Architektengemeinschaft des Hannoveraners [[Ernst Friedrich Brockmann]] mit [[Gerd Lichtenhahn]] aus Stahl und Beton in der markanten Schmetterlingsform erbaut. Die stählerne Dachkonstruktion überspannt eine freie Fläche von 80 mal 80 Metern. Darunter verfügt die Halle bestuhlt über etwa 7700 Plätze, unbestuhlt über rund 10.000 Plätze. Die eigentliche Halle ist mit Zuschauerraum und Bühne rund 2800 Quadratmeter groß und befindet sich baulich direkt über dem etwa 2600 Quadratmeter großen Foyer. Der umbaute Raum des gesamten Gebäudes umfasst rund 165.000 Kubikmeter.
Zur Errichtung der Halle im Jahr 1958 wurde sie äußerlich in den Essener Stadtfarben gelb (Vorhänge in den Fenstern) und blau (flügelförmige Dachelemente) gestaltet. Das entsprach nicht den Planungen der beiden Architekten, die eine dezente Farbgestaltung favorisierten. Mitte der 1970er Jahre wurde die Grugahalle der gegenüber errichteten Messehalle entsprechend in braunen Tönen umgestaltet. Später kamen blaue Akzente und Vorhänge hinzu. Das passte seit dem Jahr 2017 nicht mehr zum modernen neu errichteten Eingangsbereich der Messe. Im Jahr 2024 erhielt die Grugahalle daher eine dezente metallisch-graue Farbgebung, die sich an die ursprüngliche von den Architekten angedachte Dezentheit anlehnt und mit dem Denkmalschutz abgestimmt ist. Ebenfalls im Einklang mit dem Denkmalschutz finden seit dem Jahr 2024 einige Baumaßnahmen statt, darunter der Einbau einer neuen Saalbeleuchtungen für Sportübertragungen etc. und die Modernisierung des vorgebauten Voyers und des Kassenbereichs.<ref>Interessengemeinschaft Rüttenscheid e. V. (IGR)</ref>
== Geschichte ==
== Geschichte ==
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==== Musikalische Veranstaltungen ====
==== Musikalische Veranstaltungen ====
Drei Tage nach Halleneröffnung, am 28. Oktober 1958, spielten ''[[Bill Haley]] and His Comets'' unter Begleitung von über 200 Polizisten in der Grugahalle. Das Konzert begann mit Jazz von [[Kurt Edelhagen]] und seiner Bigband aus [[Herne]], was das auf [[Rock ’n’ Roll]] gestimmte Publikum in Unruhe versetzte. Zu dieser Zeit war eine komplette Bestuhlung der Halle ohne Stehplätze Sitte, doch als Bill Haley spielte, standen mehrere Zuschauer auf und begannen zu tanzen. Das versuchte die Polizei jedoch zu verhindern und verwies die Leute zurück auf ihre Plätze. Trotz einiger demolierter Stühle und zerbrochener Scheiben hatte die Grugahalle ihre erste Bewährungsprobe bestanden.
Drei Tage nach Halleneröffnung, am 28. Oktober 1958, spielten ''[[Bill Haley]] and His Comets'' unter Begleitung von über 200 Polizisten in der Grugahalle. Das Konzert begann mit Jazz von [[Kurt Edelhagen]] und seiner Bigband aus [[Herne]], was das auf [[Rock ’n’ Roll]] gestimmte Publikum in Unruhe versetzte. Zu dieser Zeit war eine komplette Bestuhlung der Halle ohne Stehplätze Sitte, doch als Bill Haley spielte, standen mehrere Zuschauer auf und begannen zu tanzen. Das versuchte die Polizei jedoch zu verhindern und verwies die Leute zurück auf ihre Plätze. Trotz einiger demolierter Stühle und zerbrochener Scheiben hatte die Grugahalle ihre erste Bewährungsprobe bestanden.
Die ersten [[Löwe von Radio Luxemburg|Löwen von Radio Luxemburg]] wurden am 30. April 1959 in der Grugahalle verliehen. in den Folgejahren fand hier die Schlagerparade von [[Radio Luxemburg]] statt.
Im April 1959, im Jahr 1960, und zuletzt 1961 fanden die ''Essener Jazztage'' in der Grugahalle statt. Dabei traten unter anderem [[Ella Fitzgerald]], [[Oscar Peterson]], [[Bud Powell]], [[Oscar Pettiford]], [[Kenny Clarke]], [[Coleman Hawkins]], das [[Dave Brubeck Quartet]] und die [[Quincy Jones Big Band]] auf.<ref>Westdeutsche Allgemeine Zeitung vom 19. Mai 2008: Von Ella bis Helge</ref>
Im April 1959, im Jahr 1960, und zuletzt 1961 fanden die ''Essener Jazztage'' in der Grugahalle statt. Dabei traten unter anderem [[Ella Fitzgerald]], [[Oscar Peterson]], [[Bud Powell]], [[Oscar Pettiford]], [[Kenny Clarke]], [[Coleman Hawkins]], das [[Dave Brubeck Quartet]] und die [[Quincy Jones Big Band]] auf.<ref>Westdeutsche Allgemeine Zeitung vom 19. Mai 2008: Von Ella bis Helge</ref>
Zwischen (削除) 1960 (削除ここまで) und 2019 gastierte zum Ende eines jeden Jahres die Eisrevue [[Holiday on Ice]] in der Grugahalle.
Zwischen (追記) 1959 (追記ここまで) und 2019 gastierte zum Ende eines jeden Jahres die Eisrevue [[Holiday on Ice]] in der Grugahalle.
Am 12. September 1965 traten die [[Rolling Stones]], damals noch mit [[Brian Jones (Musiker)|Brian Jones]], in der Halle auf.
Am 12. September 1965 traten die [[Rolling Stones]], damals noch mit [[Brian Jones (Musiker)|Brian Jones]], in der Halle auf.
Die US-amerikanische [[Folk]]-Sängerin [[Joan Baez]] spielte am 9. April 1966. Zwei Monate später, am 25. Juni 1966, gaben hier [[The Beatles]] zwei ihrer wenigen Konzerte in Deutschland im Rahmen ihrer [[(削除) BRAVO (削除ここまで)-Beatles-Blitztournee]]. [[The Beach Boys]] traten hier im Oktober 1966 auf.
Die US-amerikanische [[Folk]]-Sängerin [[Joan Baez]] spielte am 9. April 1966. Zwei Monate später, am 25. Juni 1966, gaben hier [[The Beatles]] zwei ihrer wenigen Konzerte in Deutschland im Rahmen ihrer [[(追記) Bravo (追記ここまで)-Beatles-Blitztournee]]. [[The Beach Boys]] traten hier im Oktober 1966 auf.
Im September 1968 fanden im Rahmen der [[Internationale Essener Songtage|Internationalen Essener Songtage]] mehrere Konzerte in der Grugahalle statt, mit dabei waren unter anderem [[Die City Preachers]], [[The Fugs]] und [[Julie Felix]]. Dazu kam der erste Auftritt in Deutschland von [[Frank Zappa]] und der Gruppe [[The Mothers of Invention]] vor mehr als 13.000 Zuschauern.<ref>{{Internetquelle |autor=Detlev Mahnert |url=http://www.detlev-mahnert.de/Hashnidi.html |titel=Take a Trip to Hashnidi |zugriff=2014年10月10日}}</ref> Ebenfalls im September 1968 traten [[Tangerine Dream]] auf. 1969 hatten [[Fleetwood Mac]] im Rahmen eines Pop- und Blues-Festivals einen Auftritt.
Im September 1968 fanden im Rahmen der [[Internationale Essener Songtage|Internationalen Essener Songtage]] mehrere Konzerte in der Grugahalle statt, mit dabei waren unter anderem [[Die City Preachers]], [[The Fugs]] und [[Julie Felix]]. Dazu kam der erste Auftritt in Deutschland von [[Frank Zappa]] und der Gruppe [[The Mothers of Invention]] vor mehr als 13.000 Zuschauern.<ref>{{Internetquelle |autor=Detlev Mahnert |url=http://www.detlev-mahnert.de/Hashnidi.html |titel=Take a Trip to Hashnidi |zugriff=2014年10月10日}}</ref> Ebenfalls im September 1968 traten [[Tangerine Dream]] auf. 1969 hatten [[Fleetwood Mac]] im Rahmen eines Pop- und Blues-Festivals einen Auftritt.
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Im Oktober 1973 traten die Rolling Stones im Rahmen ihrer Europa-Tournee an drei aufeinander folgenden Abenden in der Halle auf. Vom Konzert der Hard-Rock-Band [[Led Zeppelin]] im selben Jahr berichteten einige Zeitungen, dass dabei höhere [[Dezibel]]-Werte gemessen wurden als beim Starten eines Düsen-Jets.
Im Oktober 1973 traten die Rolling Stones im Rahmen ihrer Europa-Tournee an drei aufeinander folgenden Abenden in der Halle auf. Vom Konzert der Hard-Rock-Band [[Led Zeppelin]] im selben Jahr berichteten einige Zeitungen, dass dabei höhere [[Dezibel]]-Werte gemessen wurden als beim Starten eines Düsen-Jets.
Bekannt waren die [[Rockpalast Nacht|Rockpalastnächte]], die von der [[ARD]] und dem [[WDR]] zwischen dem 23. Juli 1977 und dem 15. März 1986 live in der Sendung [[Rockpalast]] in Radio und Fernsehen übertragen wurden. Viele Künstler, die die 1980er Jahre prägten, traten in der Halle auf, darunter auch [[Paul Simon]], [[Al Jarreau]], [[Depeche Mode]], [[ZZ Top]], [[Frankie Goes to Hollywood]], [[Johnny Winter]], [[Carlos Santana|Santana]], [[Chris de Burgh]], [[Saga (Band)|Saga]], [[Grateful Dead]], [[The Who]], [[Barclay James Harvest]], [[Gilbert Bécaud]] und [[Prince]].
Bekannt waren die [[Rockpalast Nacht|Rockpalastnächte]], die von der [[ARD]] und dem [[WDR]] zwischen dem 23. Juli 1977 und dem 15. März 1986 live in der Sendung [[Rockpalast]] in Radio und Fernsehen übertragen wurden. Viele Künstler, die die 1980er Jahre prägten, traten in der Halle auf, darunter auch [[Paul Simon]], [[Al Jarreau]], [[Depeche Mode]], [[ZZ Top(追記) ]], [[Metallica (追記ここまで)]], [[Frankie Goes to Hollywood]], [[Johnny Winter]], [[Carlos Santana|Santana]], [[Chris de Burgh]], [[Saga (Band)|Saga]], [[Grateful Dead]], [[The Who]], [[Barclay James Harvest]], [[Gilbert Bécaud]] und [[Prince]].
==== Comedy-Veranstaltungen ====
==== Comedy-Veranstaltungen ====
Seit den 2000er und 2010er Jahren wird die Grugahalle zudem vermehrt für [[Comedy]]-Veranstaltungen genutzt. Dabei traten unter anderem [[Mario Barth]], [[Carolin Kebekus]], [[Dieter Nuhr]], [[Paul Panzer (Komiker)|Paul Panzer]], [[Atze Schröder]], [[Otto Waalkes]] und [[Kaya Yanar]] teils mehrfach auf.
Seit den 2000er und 2010er Jahren wird die Grugahalle zudem vermehrt für [[Comedy]]-Veranstaltungen genutzt. Dabei traten unter anderem(追記) [[Helge Schneider]], (追記ここまで) [[Mario Barth]], [[Carolin Kebekus]], [[Dieter Nuhr]], [[Paul Panzer (Komiker)|Paul Panzer]], [[Atze Schröder]], [[Otto Waalkes]] und [[Kaya Yanar]] teils mehrfach auf.
==== Sportliche Veranstaltungen ====
==== Sportliche Veranstaltungen ====
Im Februar 1960 fand das erste [[Sechstagerennen]] in der Grugahalle statt.
Vom 10. bis zum 19. September 1971 war die Grugahalle Austragungsort der meisten Spiele der [[Basketball-Europameisterschaft 1971]]. Das Finale gewann die [[Basketballnationalmannschaft der UdSSR|Sowjetunion]] mit 69:64 Punkten gegen [[Jugoslawische Basketballnationalmannschaft|Jugoslawien]].
Vom 10. bis zum 19. September 1971 war die Grugahalle Austragungsort der meisten Spiele der [[Basketball-Europameisterschaft 1971]]. Das Finale gewann die [[Basketballnationalmannschaft der UdSSR|Sowjetunion]] mit 69:64 Punkten gegen [[Jugoslawische Basketballnationalmannschaft|Jugoslawien]].
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Im April 2000 wurde [[Angela Merkel]] auf dem CDU-Parteitag in der Grugahalle zur Parteivorsitzenden gewählt.<ref>[http://www.berliner-zeitung.de/archiv/seit-einem-jahr-ist-angela-merkel-vorsitzende-der-cdu--sie-weiss--dass-sie-zeit-braucht--um-die-partei-nach-ihren-vorstellungen-zu-formen--und-sie-weiss--dass-sie-diese-zeit-nicht-hat-nach-der-unbekuemmertheit,10810590,9892918.html Berliner Zeitung vom 9. April 2000: Nach der Unbekümmertheit]; abgerufen am 20. Januar 2016</ref>
Im April 2000 wurde [[Angela Merkel]] auf dem CDU-Parteitag in der Grugahalle zur Parteivorsitzenden gewählt.<ref>[http://www.berliner-zeitung.de/archiv/seit-einem-jahr-ist-angela-merkel-vorsitzende-der-cdu--sie-weiss--dass-sie-zeit-braucht--um-die-partei-nach-ihren-vorstellungen-zu-formen--und-sie-weiss--dass-sie-diese-zeit-nicht-hat-nach-der-unbekuemmertheit,10810590,9892918.html Berliner Zeitung vom 9. April 2000: Nach der Unbekümmertheit]; abgerufen am 20. Januar 2016</ref>
Am 4. und 5. Juli 2015 fand ein Außerordentlicher (4.) [[(削除) Alternative_f%C3%BCr_Deutschland (削除ここまで)#Bundesparteitag|Bundesparteitag der AfD]] statt.<ref>[https://www.zeit.de/politik/deutschland/2015-07/bernd-lucke-frauke-petry-afd-parteitag-essen ZEIT Online vom 04. Juli 2015]; abgerufen am 25. Januar 2024</ref>
Am 4. und 5. Juli 2015 fand ein Außerordentlicher (4.) [[(追記) Alternative für Deutschland (追記ここまで)#Bundesparteitag|Bundesparteitag der AfD]] statt.<ref>[https://www.zeit.de/politik/deutschland/2015-07/bernd-lucke-frauke-petry-afd-parteitag-essen ZEIT Online vom 04. Juli 2015]; abgerufen am 25. Januar 2024</ref>
Am 6. und 7. Dezember 2016 fand der [[Parteitag der CDU Deutschlands 2016|Parteitag der CDU Deutschlands]] statt.<ref>[https://www.cdu.de/cdupt16/programm CDU.de: 29. CDU-Parteitag in Essen]; abgerufen am 1. September 2017</ref>
Am 6. und 7. Dezember 2016 fand der [[Parteitag der CDU Deutschlands 2016|Parteitag der CDU Deutschlands]] statt.<ref>[https://www.cdu.de/cdupt16/programm CDU.de: 29. CDU-Parteitag in Essen]; abgerufen am 1. September 2017</ref>
Vom 28. bis zum 30. Juni 2024 hielt die [[AfD-Fraktion im Deutschen Bundestag|AfD]] ihren [[Bundesparteitag der AfD 2024|15. Bundesparteitag]] ab.<ref>{{Internetquelle |url=https://www1.wdr.de/nachrichten/afd-parteitag-essen-110.html |titel=Essen im Ausnahmezustand wegen AfD-Parteitag |datum=2024年06月29日 |sprache=de |abruf=2024年06月29日}}</ref>
==== Weitere Veranstaltungen ====
==== Weitere Veranstaltungen ====
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== Literatur ==
== Literatur ==
*{{Literatur|Autor=Michael Köster|Titel=50 Jahre Grugahalle Essen (1958–2008)|Verlag=Klartext-Verlag|Ort=Essen|Jahr=2008|ISBN=978-3-8375-0049-3}}
*(追記) (追記ここまで){{Literatur|Autor=Michael Köster|Titel=50 Jahre Grugahalle Essen (1958–2008)|Verlag=Klartext-Verlag|Ort=Essen|Jahr=2008|ISBN=978-3-8375-0049-3}}
*Fernsehdokumentation des [[Westdeutscher Rundfunk Köln|WDR]] 2010, von Claus Bredenbrock und [[Pagonis Pagonakis]]: ''Beatles, Bibel, Rockpalast – Die Grugahalle Essen''
*(追記) (追記ここまで)Fernsehdokumentation des [[Westdeutscher Rundfunk Köln|WDR]] 2010, von Claus Bredenbrock und [[Pagonis Pagonakis]]: ''Beatles, Bibel, Rockpalast – Die Grugahalle Essen''
== Weblinks ==
== Weblinks ==
Aktuelle Version vom 5. Februar 2025, 13:42 Uhr
GrugahalleJuni 2009, rechts das im Bau befindliche MessehotelSicht aus dem Grugapark
Die Grugahalle ist eine 1958 errichtete, multifunktionale Veranstaltungshalle im Essener Stadtteil Rüttenscheid, die bis zu 10.000 Besuchern Platz bietet und am 26. Oktober 2000 unter Denkmalschutz gestellt wurde.[1] Sie gehört zum Gruga-Komplex, zu dem auch der Grugapark, das Grugabad und die Messe Essen gehören. Der Name kommt von der Großen Ruhrländischen Gartenbau-Ausstellung, die 1929 und 1952 stattfand.
Die Grugahalle wurde durch eine Architektengemeinschaft des Hannoveraners Ernst Friedrich Brockmann mit Gerd Lichtenhahn aus Stahl und Beton in der markanten Schmetterlingsform erbaut. Die stählerne Dachkonstruktion überspannt eine freie Fläche von 80 mal 80 Metern. Darunter verfügt die Halle bestuhlt über etwa 7700 Plätze, unbestuhlt über rund 10.000 Plätze. Die eigentliche Halle ist mit Zuschauerraum und Bühne rund 2800 Quadratmeter groß und befindet sich baulich direkt über dem etwa 2600 Quadratmeter großen Foyer. Der umbaute Raum des gesamten Gebäudes umfasst rund 165.000 Kubikmeter.
Zur Errichtung der Halle im Jahr 1958 wurde sie äußerlich in den Essener Stadtfarben gelb (Vorhänge in den Fenstern) und blau (flügelförmige Dachelemente) gestaltet. Das entsprach nicht den Planungen der beiden Architekten, die eine dezente Farbgestaltung favorisierten. Mitte der 1970er Jahre wurde die Grugahalle der gegenüber errichteten Messehalle entsprechend in braunen Tönen umgestaltet. Später kamen blaue Akzente und Vorhänge hinzu. Das passte seit dem Jahr 2017 nicht mehr zum modernen neu errichteten Eingangsbereich der Messe. Im Jahr 2024 erhielt die Grugahalle daher eine dezente metallisch-graue Farbgebung, die sich an die ursprüngliche von den Architekten angedachte Dezentheit anlehnt und mit dem Denkmalschutz abgestimmt ist. Ebenfalls im Einklang mit dem Denkmalschutz finden seit dem Jahr 2024 einige Baumaßnahmen statt, darunter der Einbau einer neuen Saalbeleuchtungen für Sportübertragungen etc. und die Modernisierung des vorgebauten Voyers und des Kassenbereichs.[2]
Der Rat der Stadt Essen hatte 1955 beschlossen, die Grugahalle auf dem Fundament des Vorgängerbaus zu errichten. Dabei handelte es sich um die im Zweiten Weltkrieg zerstörte Ausstellungshalle V, die 1927 durch den Bauabteilungsleiter der Friedrich Krupp AG in Essen, Josef Rings, erbaut worden war. Diese Halle verfügte über 8000 Quadratmeter, war rund 40 Meter breit, 98 Meter lang und 20 Meter hoch. Als Grund für die Wiederverwendung des Fundamentes wurde der nicht tragfähige Untergrund genannt, der ein mindestens zehn Meter tiefes und damit zu teures neues Fundament gefordert hätte. Lediglich die Ost- und Westanbauten sowie die seitlich aufragenden, asymmetrischen Stahlbetontribünen erhielten neue Fundamente. Mit dem Bau der Grugahalle durch die Stadt Essen als Bauherr wurde im Oktober 1956 begonnen. Daraufhin wurde sie im September 1958 an den damaligen Hallenchef, Heinrich Spies, übergeben, und am 25. Oktober 1958 durch den Essener Oberbürgermeister Wilhelm Nieswandt offiziell eröffnet. 1988, und noch einmal 1995, wurde die Grugahalle modernisiert.
In den 1990er Jahren geriet die Grugahalle in eine Existenzkrise. Obwohl sie bis dahin eine gewisse Geschichte aufweisen konnte und einen international guten Ruf genoss, diskutierte man in Essen über ihren Abriss. Man machte sich Gedanken über ihre Auslastung, als neue Veranstaltungshallen im Umkreis, wie die Kölnarena, die Oberhausen-Arena und neu überdachte Fußballstadien, entstanden. In Kombination mit den Hallen der Messe Essen hatte die Grugahalle jedoch ihre Nische gefunden und ist bis heute in Betrieb.
Im Europäischen Kultur-Erbejahr 2018 erhielt die Grugahalle die Auszeichnung Big beautiful building. Sie wurde offiziell zur Feierlichkeit ihres 60-jährigen Bestehens am 29. Oktober 2018 verliehen.[3]
Drei Tage nach Halleneröffnung, am 28. Oktober 1958, spielten Bill Haley and His Comets unter Begleitung von über 200 Polizisten in der Grugahalle. Das Konzert begann mit Jazz von Kurt Edelhagen und seiner Bigband aus Herne, was das auf Rock ’n’ Roll gestimmte Publikum in Unruhe versetzte. Zu dieser Zeit war eine komplette Bestuhlung der Halle ohne Stehplätze Sitte, doch als Bill Haley spielte, standen mehrere Zuschauer auf und begannen zu tanzen. Das versuchte die Polizei jedoch zu verhindern und verwies die Leute zurück auf ihre Plätze. Trotz einiger demolierter Stühle und zerbrochener Scheiben hatte die Grugahalle ihre erste Bewährungsprobe bestanden.
Die ersten Löwen von Radio Luxemburg wurden am 30. April 1959 in der Grugahalle verliehen. in den Folgejahren fand hier die Schlagerparade von Radio Luxemburg statt.
Die US-amerikanische Folk-Sängerin Joan Baez spielte am 9. April 1966. Zwei Monate später, am 25. Juni 1966, gaben hier The Beatles zwei ihrer wenigen Konzerte in Deutschland im Rahmen ihrer Bravo-Beatles-Blitztournee. The Beach Boys traten hier im Oktober 1966 auf.
Im Oktober 1973 traten die Rolling Stones im Rahmen ihrer Europa-Tournee an drei aufeinander folgenden Abenden in der Halle auf. Vom Konzert der Hard-Rock-Band Led Zeppelin im selben Jahr berichteten einige Zeitungen, dass dabei höhere Dezibel-Werte gemessen wurden als beim Starten eines Düsen-Jets.
Vom 3. bis 5. Oktober 1986 fanden Spiele im Herrentennis des Davis Cups erstmals in Essen statt. Dabei besiegten Boris Becker und Eric Jelen die Mannschaft von Ecuador in der Grugahalle mit 5:0.[6]
Der 82. Deutsche Katholikentag fand vom 4. bis 8. September 1968 mit dem ersten Bischof von Essen, Franz Hengsbach, in der Grugahalle statt. Leiter des Organisationskomitees war Hans Kirchhoff, der zudem auch Polizeipräsident war.
Der bekannteste mit der Technik Cinemiracle produzierte Film ist der Dokumentarspielfilm Windjammer (Windjammer: The Voyage of the Christian Radich) aus dem Jahr 1958. Für die deutsche Erstaufführung am 22. Mai 1959 in der Grugahalle wurde hier zeitweise eine Leinwand mit 32 Metern Breite und 17 Metern Höhe installiert, die zu der Zeit größte Leinwand der Welt. Der Film wurde in der Grugahalle 1959, 1962 und 1965 gezeigt und dabei insgesamt von rund 650.000 Zuschauern gesehen.[11]