„Nafri" – Versionsunterschied

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Dieser Begriff war ursprünglich nur eine innerhalb der Polizei gebrauchte Abkürzung für Nordafrikanischer Intensivtäter und ist selbst als Kurzwort für Nordafrikaner in etwa so beleidigend wie Ami oder Ösi
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'''Nafri''' ist eine interne Arbeitsbezeichnung der [[Polizei Nordrhein-Westfalen]] für „(削除) [[Nordafrika| (削除ここまで)'''N'''ord'''afri'''(削除) kaner]]" (削除ここまで) oder „'''N'''ord'''afr'''ikanischer (削除) [[Intensivtäter| (削除ここまで)'''I'''(削除) ntensivtäter]]" (削除ここまで). Es handelt sich um eine [[Abkürzung]], die polizeiintern zum Beispiel im [[Polizeifunk|Funkverkehr]] genutzt wird.<ref>[http://www.augsburger-allgemeine.de/politik/Diskussion-um-Nafri-Das-bedeuten-die-Abkuerzungen-der-Polizei-id40121657.html ''Diskussion um „Nafri": Das bedeuten die Abkürzungen der Polizei.''] In: ''[[Augsburger Allgemeine]].'' 4. Januar 2016.</ref> Darüber hinaus fand der Begriff nach den Vorfällen an den [[Sexuelle Übergriffe in der Silvesternacht 2015/16|Silvesternächten in Köln 2015/16]] sowie [[Sexuelle Übergriffe in der Silvesternacht 2015/16#Maßnahmen und Vorkommnisse in der Silvesternacht 2016/17|2016/17]] öffentliche und mediale Beachtung und wird seitdem kontrovers diskutiert.
'''Nafri''' ist eine interne Arbeitsbezeichnung der [[Polizei Nordrhein-Westfalen]] für „'''N'''ord'''afri'''(追記) kaner" (追記ここまで) oder „'''N'''ord'''afr'''ikanischer '''I'''(追記) ntensivtäter" (追記ここまで). Es handelt sich um eine [[Abkürzung]], die polizeiintern zum Beispiel im [[Polizeifunk|Funkverkehr]] genutzt wird.<ref>[http://www.augsburger-allgemeine.de/politik/Diskussion-um-Nafri-Das-bedeuten-die-Abkuerzungen-der-Polizei-id40121657.html ''Diskussion um „Nafri": Das bedeuten die Abkürzungen der Polizei.''] In: ''[[Augsburger Allgemeine]].'' 4. Januar 2016.</ref> Darüber hinaus fand der Begriff nach den Vorfällen an den [[Sexuelle Übergriffe in der Silvesternacht 2015/16|Silvesternächten in Köln 2015/16]] sowie [[Sexuelle Übergriffe in der Silvesternacht 2015/16#Maßnahmen und Vorkommnisse in der Silvesternacht 2016/17|2016/17]] öffentliche und mediale Beachtung und wird seitdem kontrovers diskutiert.


== Polizeiliche Bezeichnung ==
== Polizeiliche Bezeichnung ==
Eine eindeutige und amtliche Definition für ''Nafri'' existiert nicht.<ref>[https://rp-online.de/politik/deutschland/rassismus-debatte-er-hat-nafri-gesagt_aid-17780069 Rassismus-Debatte: ''Er hat „Nafri" gesagt.''] In: ''RP online,'' 10. Januar 2017, abgerufen am 13. Januar 2017.</ref> Laut dem [[Köln]]er Polizeipräsidenten [[Jürgen Mathies]] wird die Bezeichnung seit 2013 behördenintern für (削除) nordafrikanische (削除ここまで) [[Intensivtäter]] verwendet.<ref name="welt">[https://www.welt.de/politik/deutschland/article160883062/Verkehrsminister-Dobrindt-erntet-Kritik-fuer-Nafris.html ''Verkehrsminister Dobrindt erntet Kritik für „Nafris".''] In: ''[[Die Welt]],'' 5. Januar 2017.</ref><ref name="B.Z.">[http://www.bz-berlin.de/deutschland/nafri-spusi-limo-und-co-das-sind-die-abkuerzungen-der-polizei ''Nafri, Spusi, Limo und Co. – das ist die Geheimsprache der Polizei.''] In: ''BZ,'' 2. Januar 2017.</ref><ref name="FAZ-Dobrindt">[http://www.faz.net/aktuell/alexander-dobrindt-erntet-kritik-wegen-abkuerzung-nafris-14605448.html ''Heftige Kritik an Dobrindt wegen Abkürzung „Nafris".''] In: ''[[FAZ]],'' 5. Januar 2017.</ref> Der ''[[Rheinische Post|Rheinischen Post]]'' zufolge richtete die Polizei in [[Düsseldorf]] und Köln 2014 inoffizielle Arbeitsgruppen ein, um Kriminalität von allein reisenden Männern aus dem nordafrikanischen Raum zu dokumentieren. Dabei habe sich der Ausdruck „Nafri-Täter" etabliert.<ref>{{Internetquelle |url=https://rp-online.de/nrw/panorama/koelner-silvesternacht-boeses-neues_aid-9219911 |titel=Silvesternacht in Köln – ein sicherheitspolitischer Tiefpunkt |werk=rp-online.de |datum=2016年12月28日 |abruf=2017年01月02日}}</ref> Im März 2014 bezeichnete die Kölner Stadtverwaltung das Projekt als „NAFRI – Straftäter aus nordafrikanischen Staaten".<ref>[https://politik-bei-uns.de/file/54a06f9b1ae6a01537c52342 ''Statistischer Jahresbericht der Ausländerbehörde 2013 der Stadt Köln.''] In: ''politik-bei-uns.de.'' 31. März 2014, abgerufen am 3. Januar 2017.</ref><ref name="arbeitsbegriff">{{Internetquelle |url=https://www.welt.de/politik/deutschland/article160769457/Nafri-ist-ein-Arbeitsbegriff-innerhalb-der-Polizei.html |titel=„Nafri ist ein Arbeitsbegriff innerhalb der Polizei" |werk=welt.de |datum=2017年01月02日 |abruf=2017年01月02日}}</ref>
Eine eindeutige und amtliche Definition für ''Nafri'' existiert nicht.<ref>[https://rp-online.de/politik/deutschland/rassismus-debatte-er-hat-nafri-gesagt_aid-17780069 Rassismus-Debatte: ''Er hat „Nafri" gesagt.''] In: ''RP online,'' 10. Januar 2017, abgerufen am 13. Januar 2017.</ref> Laut dem [[Köln]]er Polizeipräsidenten [[Jürgen Mathies]] wird die Bezeichnung seit 2013 behördenintern für (追記) [[nordafrika]]nische (追記ここまで) [[Intensivtäter]] verwendet.<ref name="welt">[https://www.welt.de/politik/deutschland/article160883062/Verkehrsminister-Dobrindt-erntet-Kritik-fuer-Nafris.html ''Verkehrsminister Dobrindt erntet Kritik für „Nafris".''] In: ''[[Die Welt]],'' 5. Januar 2017.</ref><ref name="B.Z.">[http://www.bz-berlin.de/deutschland/nafri-spusi-limo-und-co-das-sind-die-abkuerzungen-der-polizei ''Nafri, Spusi, Limo und Co. – das ist die Geheimsprache der Polizei.''] In: ''BZ,'' 2. Januar 2017.</ref><ref name="FAZ-Dobrindt">[http://www.faz.net/aktuell/alexander-dobrindt-erntet-kritik-wegen-abkuerzung-nafris-14605448.html ''Heftige Kritik an Dobrindt wegen Abkürzung „Nafris".''] In: ''[[FAZ]],'' 5. Januar 2017.</ref> Der ''[[Rheinische Post|Rheinischen Post]]'' zufolge richtete die Polizei in [[Düsseldorf]] und Köln 2014 inoffizielle Arbeitsgruppen ein, um Kriminalität von allein reisenden Männern aus dem nordafrikanischen Raum zu dokumentieren. Dabei habe sich der Ausdruck „Nafri-Täter" etabliert.<ref>{{Internetquelle |url=https://rp-online.de/nrw/panorama/koelner-silvesternacht-boeses-neues_aid-9219911 |titel=Silvesternacht in Köln – ein sicherheitspolitischer Tiefpunkt |werk=rp-online.de |datum=2016年12月28日 |abruf=2017年01月02日}}</ref> Im März 2014 bezeichnete die Kölner Stadtverwaltung das Projekt als „NAFRI – Straftäter aus nordafrikanischen Staaten".<ref>[https://politik-bei-uns.de/file/54a06f9b1ae6a01537c52342 ''Statistischer Jahresbericht der Ausländerbehörde 2013 der Stadt Köln.''] In: ''politik-bei-uns.de.'' 31. März 2014, abgerufen am 3. Januar 2017.</ref><ref name="arbeitsbegriff">{{Internetquelle |url=https://www.welt.de/politik/deutschland/article160769457/Nafri-ist-ein-Arbeitsbegriff-innerhalb-der-Polizei.html |titel=„Nafri ist ein Arbeitsbegriff innerhalb der Polizei" |werk=welt.de |datum=2017年01月02日 |abruf=2017年01月02日}}</ref>


Die Bezeichnung wurde nach der [[Sexuelle Übergriffe in der Silvesternacht 2015/16|Kölner Silvesternacht 2015/2016]] öffentlich bekannt<ref>Anant Agarwala: [http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2016-01/koeln-nordafrikaner-kriminialitaet-polizei ''Kölns schwerer Kampf gegen die „Nafri"-Kriminellen.''] In: zeit.de, 15. Januar 2016, abgerufen am 3. Januar 2017.</ref><ref name="FAZ-2017年01月02日">{{Internetquelle |url=http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/silvesternacht-in-koeln-debatte-ueber-polizei-einsatz-14600962.html |titel=Heftiger politischer Streit über „Nafris"-Tweet der Kölner Polizei |werk=FAZ.net |datum=2017年01月02日 |abruf=2017年01月02日}}</ref> und wurde danach auch von Medien übernommen.<ref>{{Internetquelle |autor=Jörg Löbker |url=https://www.bild.de/wa/ll/bild-de/privater-modus-unangemeldet-54578900.bild.html |titel=Tatort Hauptbahnhof: Obdachloser von Nafri-Dieb beklaut |werk=Bild Düsseldorf |datum=2016年03月31日 |abruf=2017年01月03日}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.welt.de/regionales/nrw/article158016580/Nafris-waren-auch-schon-vorher-ein-Problem.html |titel=„Nafris waren auch schon vorher ein Problem" |werk=[[Die Welt|Welt Online]] |datum=2016年09月08日 |abruf=2017年01月03日}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Frank Lehmkuhl |url=http://www.focus.de/politik/deutschland/erschreckende-polizeistatistik-3863-verfahren-in-nrw-so-gross-ist-das-problem-mit-nafris-wirklich_id_5292808.html |titel=Erschreckende Polizeistatistik: 3863 Verfahren in NRW: So groß ist das Problem mit „Nafris" wirklich |werk=Focus Online |datum=2016年02月17日 |abruf=2017年01月03日}}</ref> Im Januar 2016 stellten die Fraktionen von [[SPD Nordrhein-Westfalen|SPD]], [[CDU Nordrhein-Westfalen|CDU]], [[Bündnis 90/Die Grünen Nordrhein-Westfalen|Bündnis 90/Grüne]] und [[FDP Nordrhein-Westfalen|FDP]] im Landtag den Antrag, einen [[Untersuchungsausschuss]] zur Silvesternacht 2015/2016 einzusetzen. Im Antrag wurden das Projekt bzw. die Sonderkommission „NAFRI" genannt.<ref>[https://www.landtag.nrw.de/portal/WWW/GB_I/I.1/PUA/PUA_IV_16._WP/MMD16-10798_Einsetzungsantrag.pdf Drucksache 16/10798 des NRW-Landtags.] (PDF; 299&nbsp;kB) 19. Januar 2016, S. 3, 8 und 11; abgerufen am 2. Januar 2017.</ref>
Die Bezeichnung wurde nach der [[Sexuelle Übergriffe in der Silvesternacht 2015/16|Kölner Silvesternacht 2015/2016]] öffentlich bekannt<ref>Anant Agarwala: [http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2016-01/koeln-nordafrikaner-kriminialitaet-polizei ''Kölns schwerer Kampf gegen die „Nafri"-Kriminellen.''] In: zeit.de, 15. Januar 2016, abgerufen am 3. Januar 2017.</ref><ref name="FAZ-2017年01月02日">{{Internetquelle |url=http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/silvesternacht-in-koeln-debatte-ueber-polizei-einsatz-14600962.html |titel=Heftiger politischer Streit über „Nafris"-Tweet der Kölner Polizei |werk=FAZ.net |datum=2017年01月02日 |abruf=2017年01月02日}}</ref> und wurde danach auch von Medien übernommen.<ref>{{Internetquelle |autor=Jörg Löbker |url=https://www.bild.de/wa/ll/bild-de/privater-modus-unangemeldet-54578900.bild.html |titel=Tatort Hauptbahnhof: Obdachloser von Nafri-Dieb beklaut |werk=Bild Düsseldorf |datum=2016年03月31日 |abruf=2017年01月03日}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.welt.de/regionales/nrw/article158016580/Nafris-waren-auch-schon-vorher-ein-Problem.html |titel=„Nafris waren auch schon vorher ein Problem" |werk=[[Die Welt|Welt Online]] |datum=2016年09月08日 |abruf=2017年01月03日}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Frank Lehmkuhl |url=http://www.focus.de/politik/deutschland/erschreckende-polizeistatistik-3863-verfahren-in-nrw-so-gross-ist-das-problem-mit-nafris-wirklich_id_5292808.html |titel=Erschreckende Polizeistatistik: 3863 Verfahren in NRW: So groß ist das Problem mit „Nafris" wirklich |werk=Focus Online |datum=2016年02月17日 |abruf=2017年01月03日}}</ref> Im Januar 2016 stellten die Fraktionen von [[SPD Nordrhein-Westfalen|SPD]], [[CDU Nordrhein-Westfalen|CDU]], [[Bündnis 90/Die Grünen Nordrhein-Westfalen|Bündnis 90/Grüne]] und [[FDP Nordrhein-Westfalen|FDP]] im Landtag den Antrag, einen [[Untersuchungsausschuss]] zur Silvesternacht 2015/2016 einzusetzen. Im Antrag wurden das Projekt bzw. die Sonderkommission „NAFRI" genannt.<ref>[https://www.landtag.nrw.de/portal/WWW/GB_I/I.1/PUA/PUA_IV_16._WP/MMD16-10798_Einsetzungsantrag.pdf Drucksache 16/10798 des NRW-Landtags.] (PDF; 299&nbsp;kB) 19. Januar 2016, S. 3, 8 und 11; abgerufen am 2. Januar 2017.</ref>
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* begangen werden insbesondere [[Raub]]-, [[Körperverletzung (Deutschland)|Körperverletzungs]]-, [[Drogenkriminalität|Betäubungsmittel]]- oder [[Taschendiebstahl]]delikte in [[Innenstadt]]bereichen.
* begangen werden insbesondere [[Raub]]-, [[Körperverletzung (Deutschland)|Körperverletzungs]]-, [[Drogenkriminalität|Betäubungsmittel]]- oder [[Taschendiebstahl]]delikte in [[Innenstadt]]bereichen.


Andere Behörden wie die [[Polizei Berlin]] verwenden die Bezeichnung nicht. Stattdessen werden Regionenbezeichnungen wie [[Maghreb]] benutzt oder es wird von „südländischer Erscheinung" gesprochen.<ref>[http://www.tagesspiegel.de/politik/debatte-nach-der-silvesternacht-in-koeln-koelner-polizei-will-weiter-nafri-sagen/19205374.html ''Kölner Polizei will weiter „Nafri" sagen.''] In: ''Tagesspiegel.de,'' 3. Januar 2017, abgerufen am 13. Januar 2017.</ref> Ebenso teilte das [[(削除) Bundesinnenministerium (削除ここまで)]] mit, dass das Wort (削除) „keine (削除ここまで) offizielle Sprachregelung oder ein offizieller (削除) Begriff" (削除ここまで) sei, (削除) „den (削除ここまで) (削除) wir (削除ここまで) verwenden (削除) würden" (削除ここまで).<ref>[https://www.weser-kurier.de/deutschland-welt/deutschland-welt-politik_artikel,-Koelner-Einsatz-Bundesinnenministerium-kritisiert-Begriff-Nafris-_arid,1523872.html ''Kölner Einsatz: Bundesinnenministerium kritisiert Begriff „Nafris".''] In: ''Weserkurier,'' 2. Januar 2017, abgerufen am 13. Januar 2017.</ref>
Andere Behörden wie die [[Polizei Berlin]] verwenden die Bezeichnung nicht. Stattdessen werden Regionenbezeichnungen wie [[Maghreb]] benutzt oder es wird von „südländischer Erscheinung" gesprochen.<ref>[http://www.tagesspiegel.de/politik/debatte-nach-der-silvesternacht-in-koeln-koelner-polizei-will-weiter-nafri-sagen/19205374.html ''Kölner Polizei will weiter „Nafri" sagen.''] In: ''Tagesspiegel.de,'' 3. Januar 2017, abgerufen am 13. Januar 2017.</ref> Ebenso teilte das [[(追記) Bundesministerium des Innern (追記ここまで)]] mit, dass das Wort (追記) keine (追記ここまで) offizielle Sprachregelung oder ein offizieller (追記) Begriff (追記ここまで) sei, (追記) den (追記ここまで) (追記) sie (追記ここまで) verwenden (追記) würden (追記ここまで).<ref>[https://www.weser-kurier.de/deutschland-welt/deutschland-welt-politik_artikel,-Koelner-Einsatz-Bundesinnenministerium-kritisiert-Begriff-Nafris-_arid,1523872.html ''Kölner Einsatz: Bundesinnenministerium kritisiert Begriff „Nafris".''] In: ''Weserkurier,'' 2. Januar 2017, abgerufen am 13. Januar 2017.</ref>


== Kontroversen ==
== Kontroversen ==
Öffentlich bekannt wurde die Bezeichnung durch einen [[Twitter|Tweet]] der Kölner Polizei in der Silvesternacht 2016/2017 über ihren [[Sexuelle Übergriffe in der Silvesternacht 2015/16#Köln|Einsatz am Hauptbahnhof Köln]] („Am HBF werden derzeit mehrere Hundert Nafris überprüft. Infos folgen"). Dies löste eine politische Diskussion aus. [[Simone Peter]], eine der beiden [[Bündnis 90/Die Grünen|Grünen]]-Vorsitzenden, nannte den Begriff „völlig inakzeptabel", da er eine herabwürdigende Gruppenbezeichnung sei.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.silvester-in-koeln-gruenen-chefin-peter-kritisiert-polizei-nach-einsatz.e2e51f6f-1b93-4217-b230-1b943216cc1c.html |titel=Grünen-Chefin Peter kritisiert Polizei nach Einsatz |werk=stuttgarter-nachrichten.de |datum=2017年01月02日 |abruf=2017年01月02日}}</ref> Der grüne Oberbürgermeister [[Tübingen]]s, [[Boris Palmer]], fand die offizielle externe Verwendung des internen Ausdrucks unangemessen, verteidigte aber im Gegensatz zu Peter den Polizeieinsatz.<ref name="FAZ-2017年01月02日" />
Öffentlich bekannt wurde die Bezeichnung durch einen [[Twitter|Tweet]] der Kölner Polizei in der Silvesternacht 2016/2017 über ihren [[Sexuelle Übergriffe in der Silvesternacht 2015/16#Köln|Einsatz am Hauptbahnhof Köln]] („Am HBF werden derzeit mehrere Hundert Nafris überprüft. Infos folgen"). Dies löste eine politische Diskussion aus. [[Simone Peter]], eine der beiden [[Bündnis 90/Die Grünen|Grünen]]-Vorsitzenden, nannte den Begriff „völlig inakzeptabel", da er eine herabwürdigende Gruppenbezeichnung sei.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.silvester-in-koeln-gruenen-chefin-peter-kritisiert-polizei-nach-einsatz.e2e51f6f-1b93-4217-b230-1b943216cc1c.html |titel=Grünen-Chefin Peter kritisiert Polizei nach Einsatz |werk=stuttgarter-nachrichten.de |datum=2017年01月02日 |abruf=2017年01月02日}}</ref> Der grüne Oberbürgermeister [[Tübingen]]s, [[Boris Palmer]], fand die offizielle externe Verwendung des internen Ausdrucks unangemessen, verteidigte aber im Gegensatz zu Peter den Polizeieinsatz.<ref name="FAZ-2017年01月02日" /(追記) > Auch [[Cem Özdemir]], gemeinsam mit Peter Co-Vorsitzender der Grünen, verteidigte den Polizeieinsatz und auch das gezielte Ansprechen von Nordafrikanern. Wichtig sei, „dass die Menschen in Köln sicher waren". Ebenso äußerte sich die innenpolitische Sprecherin der Grünen [[Irene Mihalic]], die meinte, Peters Aussagen erweckten den Eindruck, sie denke „egal was die Polizei macht, sie macht es nie richtig. Diesen Eindruck sollten wir versuchen zu vermeiden."<ref>{{Internetquelle|url=https://www.spiegel.de/politik/deutschland/koeln-gruenen-chef-cem-oezdemir-distanziert-sich-von-ko-chefin-simone-peter-a-1128287.html|titel=Prominente Grüne isolieren Parteichefin Peter|abruf=2021年12月28日|datum=2017年01月02日|werk=[[Der Spiegel]]|autor=Annett Meiritz}}</ref><ref>{{Internetquelle|url=https://www.welt.de/politik/deutschland/video160781881/Entscheidend-ist-dass-die-Menschen-in-Koeln-sicher-waren.html|titel=„Entscheidend ist, dass die Menschen in Köln sicher waren"|abruf=2021年12月29日|datum=2017年01月02日|werk=[[Welt.de]]}}</ref (追記ここまで)>


Laut Jürgen Mathies ist ''Nafri'' ein polizeiinterner Ausdruck für ''Nordafrikanischer Intensivtäter''. In der Silvesternacht sei es laut Mathies nicht um das Aussehen von Personen gegangen, sondern um deren aggressives Verhalten.<ref>{{Internetquelle |url=http://www1.wdr.de/nachrichten/rheinland/silvesterbilanz-koeln-114.html |titel=Wiederholung der Straftaten verhindert? |werk=wdr.de |datum=2017年01月01日 |abruf=2017年01月02日 |archiv-url=http://web.archive.org/web/20170215080849/http://www1.wdr.de/nachrichten/rheinland/silvesterbilanz-koeln-114.html |archiv-datum=2017年02月15日 |offline=1}}</ref> Davon abweichend wird jedoch in einem Artikel von ''[[Zeit Online]]'' berichtet, dass „eine Definition im Umlauf" sei, wonach das Wort „allein eine ethnische Zugehörigkeit beschreiben soll – also Nordafrikaner, unabhängig von einer möglichen Straffälligkeit." In diese Richtung wurde etwa ein Polizeisprecher bei ''[[Spiegel Online]]'' zitiert.<ref name="zeit-2017年01月03日">{{Internetquelle |autor=(dpa) |url=http://www.zeit.de/news/2017-01/02/polizei-nafri-ein-begriff-bringt-die-polizei-in-erklaerungsnot-02162013 |titel=Polizei: „Nafri": Ein Begriff bringt die Polizei in Erklärungsnot |werk=[[Zeit Online|zeit.de]] |datum=2017年01月03日 |abruf=2017年01月04日 |archiv-url=http://web.archive.org/web/20171004133806/http://www.zeit.de/news/2017-01/02/polizei-nafri-ein-begriff-bringt-die-polizei-in-erklaerungsnot-02162013 |archiv-datum=2017年10月04日 |offline=1}}</ref> Der Vorsitzende der [[Bundespolizeigewerkschaft(削除) |Deutschen Polizeigewerkschaft im DBB (DPolG) (削除ここまで)]], Ernst G. Walter, erklärte ebenso, „Nafri" stehe für ''nordafrikanische Intensivtäter''. Damit seien nicht pauschal alle Menschen aus Nordafrika gemeint: „Wenn eine nordafrikanische Person in [[Verdacht]] steht, eine Straftat zu begehen, ist sie ein ‚Nafri‘."<ref name="arbeitsbegriff" /> Zugleich erklärte er, dass der Begriff weder rassistisch noch als [[Schimpfwort]] zu verstehen sei. [[Thomas Wüppesahl]], Sprecher der [[Bundesarbeitsgemeinschaft kritischer Polizistinnen und Polizisten|Bundesarbeitsgemeinschaft kritischer Polizisten]], äußerte sich, es sei ein behördentypisches Kürzel.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.deutschlandfunk.de/polizeivertreter-nafri-weder-rassistisch-noch-schimpfwort.447.de.html?drn:news_id=695064 |wayback=20170104093925 |text=''Polizeivertreter: „Nafri" weder rassistisch noch Schimpfwort''. |archiv-bot=2018年08月29日 14:59:01 InternetArchiveBot}} [[Deutschlandfunk]], 2. Januar 2017.</ref>
Laut Jürgen Mathies ist ''Nafri'' ein polizeiinterner Ausdruck für ''Nordafrikanischer Intensivtäter''. In der Silvesternacht sei es laut Mathies nicht um das Aussehen von Personen gegangen, sondern um deren aggressives Verhalten.<ref>{{Internetquelle |url=http://www1.wdr.de/nachrichten/rheinland/silvesterbilanz-koeln-114.html |titel=Wiederholung der Straftaten verhindert? |werk=wdr.de |datum=2017年01月01日 |abruf=2017年01月02日 |archiv-url=http://web.archive.org/web/20170215080849/http://www1.wdr.de/nachrichten/rheinland/silvesterbilanz-koeln-114.html |archiv-datum=2017年02月15日 |offline=1}}</ref> Davon abweichend wird jedoch in einem Artikel von ''[[Zeit Online]]'' berichtet, dass „eine Definition im Umlauf" sei, wonach das Wort „allein eine ethnische Zugehörigkeit beschreiben soll – also Nordafrikaner, unabhängig von einer möglichen Straffälligkeit." In diese Richtung wurde etwa ein Polizeisprecher bei ''[[Spiegel Online]]'' zitiert.<ref name="zeit-2017年01月03日">{{Internetquelle |autor=(dpa) |url=http://www.zeit.de/news/2017-01/02/polizei-nafri-ein-begriff-bringt-die-polizei-in-erklaerungsnot-02162013 |titel=Polizei: „Nafri": Ein Begriff bringt die Polizei in Erklärungsnot |werk=[[Zeit Online|zeit.de]] |datum=2017年01月03日 |abruf=2017年01月04日 |archiv-url=http://web.archive.org/web/20171004133806/http://www.zeit.de/news/2017-01/02/polizei-nafri-ein-begriff-bringt-die-polizei-in-erklaerungsnot-02162013 |archiv-datum=2017年10月04日 |offline=1}}</ref> Der Vorsitzende der [[(追記) DPolG (追記ここまで)Bundespolizeigewerkschaft]], Ernst G. Walter, erklärte ebenso, „Nafri" stehe für ''nordafrikanische Intensivtäter''. Damit seien nicht pauschal alle Menschen aus Nordafrika gemeint: „Wenn eine nordafrikanische Person in [[Verdacht]] steht, eine Straftat zu begehen, ist sie ein ‚Nafri‘."<ref name="arbeitsbegriff" /> Zugleich erklärte er, dass der Begriff weder rassistisch noch als [[Schimpfwort]] zu verstehen sei. [[Thomas Wüppesahl]], Sprecher der [[Bundesarbeitsgemeinschaft kritischer Polizistinnen und Polizisten|Bundesarbeitsgemeinschaft kritischer Polizisten]], äußerte sich, es sei ein behördentypisches Kürzel.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.deutschlandfunk.de/polizeivertreter-nafri-weder-rassistisch-noch-schimpfwort.447.de.html?drn:news_id=695064 |wayback=20170104093925 |text=''Polizeivertreter: „Nafri" weder rassistisch noch Schimpfwort''. |archiv-bot=2018年08月29日 14:59:01 InternetArchiveBot}} [[Deutschlandfunk]], 2. Januar 2017.</ref>


Um den Begriff positiv zu besetzen, hat die Kinderbuchautorin [[Nadia Doukali]] sich ''Nafri'' als [[Markenrecht (Deutschland)|Markenbegriff]] rechtlich schützen lassen.<ref>[https://www.fnp.de/frankfurt/kinderbuchautorin-nadia-doukali-laesst-nafri-rechtlich-schuetzen-10477070.html ''Frankfurterin will den Begriff positiv besetzen, Kinderbuchautorin Nadia Doukali lässt „Nafri" rechtlich schützen''.] [[Frankfurter Neue Presse]], 10. Januar 2017; abgerufen am 22. Dezember 2017</ref>
Um den Begriff positiv zu besetzen, hat die Kinderbuchautorin [[Nadia Doukali]] sich ''Nafri'' als [[Markenrecht (Deutschland)|Markenbegriff]] rechtlich schützen lassen.<ref>[https://www.fnp.de/frankfurt/kinderbuchautorin-nadia-doukali-laesst-nafri-rechtlich-schuetzen-10477070.html ''Frankfurterin will den Begriff positiv besetzen, Kinderbuchautorin Nadia Doukali lässt „Nafri" rechtlich schützen''.] [[Frankfurter Neue Presse]], 10. Januar 2017; abgerufen am 22. Dezember 2017</ref>
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Der [[Bundesverkehrsminister]] [[Alexander Dobrindt]] führte die öffentliche Diskussion um den Begriff Nafri fort, indem er der ''[[Passauer Neue Presse|Passauer Neuen Presse]]'' sagte: „Die Menschen wollen klare Antworten auf die Frage, wie der Staat bestmöglich für ihre Sicherheit sorgt und sie zum Beispiel vor Nafris schützt", und erntete dafür von der [[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]], den [[Bündnis 90/Die Grünen|Grünen]] und den [[Die Linke|Linken]] massive Kritik.<ref>{{Literatur |Titel=Linke nennt Dobrindt „rassistischen Hetzer" |Sammelwerk=[[Passauer Neue Presse]] |Datum= |Online=http://www.pnp.de/nachrichten/politik/2354463_Linke-nennt-Dobrindt-rassistischen-Hetzer.html |Abruf=2017年04月08日}}</ref>
Der [[Bundesverkehrsminister]] [[Alexander Dobrindt]] führte die öffentliche Diskussion um den Begriff Nafri fort, indem er der ''[[Passauer Neue Presse|Passauer Neuen Presse]]'' sagte: „Die Menschen wollen klare Antworten auf die Frage, wie der Staat bestmöglich für ihre Sicherheit sorgt und sie zum Beispiel vor Nafris schützt", und erntete dafür von der [[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]], den [[Bündnis 90/Die Grünen|Grünen]] und den [[Die Linke|Linken]] massive Kritik.<ref>{{Literatur |Titel=Linke nennt Dobrindt „rassistischen Hetzer" |Sammelwerk=[[Passauer Neue Presse]] |Datum= |Online=http://www.pnp.de/nachrichten/politik/2354463_Linke-nennt-Dobrindt-rassistischen-Hetzer.html |Abruf=2017年04月08日}}</ref>


Die 2018 veröffentlichte Analyse niedersächsischer Daten ergab: Während der Anteil von Nordafrikanern an den gesamten Flüchtlingen nur 0,9 % betrug, waren sie für 17,1 % der Gewaltkriminalität durch Flüchtlinge verantwortlich; bei Raubdelikten lag ihre Quote sogar bei 31 %. Studien-Leiter [[Christian Pfeiffer]] führt diese überproportionale Kriminalität auf ihre mangelnde Bleibeperspektive zurück: {{"|Sie haben bald nach ihrer Ankunft erfahren, dass sie hier unerwünscht sind, keine Arbeitserlaubnis erhalten werden und wieder in ihre Heimat zurückkehren müssen. |ref=<ref>[https://www.bmfsfj.de/blob/121228/411549637983e561bd471293be37d326/zentrale-befunde-des-gutachtens-zur-entwicklung-der-gewalt-in-deutschland--data.pdf Zentrale Befunde eines Gutachtens] (PDF) im Auftrag des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ)</ref>}}
Die 2018 veröffentlichte Analyse niedersächsischer Daten ergab: Während der Anteil von Nordafrikanern an den gesamten Flüchtlingen nur 0,9 % betrug, waren sie für 17,1 % der Gewaltkriminalität durch Flüchtlinge verantwortlich; bei Raubdelikten lag ihre Quote sogar bei 31 %. Studien-Leiter [[Christian Pfeiffer]] führt diese überproportionale Kriminalität auf ihre mangelnde Bleibeperspektive zurück: {{"|Sie haben bald nach ihrer Ankunft erfahren, dass sie hier unerwünscht sind, keine Arbeitserlaubnis erhalten werden und wieder in ihre Heimat zurückkehren müssen. |ref=<ref>[https://www.bmfsfj.de/blob/121228/411549637983e561bd471293be37d326/zentrale-befunde-des-gutachtens-zur-entwicklung-der-gewalt-in-deutschland--data.pdf Zentrale Befunde eines Gutachtens] (PDF(追記) ; 190&nbsp;kB (追記ここまで)) im Auftrag des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ)</ref>}}


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Aktuelle Version vom 2. Februar 2025, 07:01 Uhr

Nafri ist eine interne Arbeitsbezeichnung der Polizei Nordrhein-Westfalen für „Nordafrikaner" oder „Nordafrikanischer Intensivtäter". Es handelt sich um eine Abkürzung, die polizeiintern zum Beispiel im Funkverkehr genutzt wird.[1] Darüber hinaus fand der Begriff nach den Vorfällen an den Silvesternächten in Köln 2015/16 sowie 2016/17 öffentliche und mediale Beachtung und wird seitdem kontrovers diskutiert.

Polizeiliche Bezeichnung

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Eine eindeutige und amtliche Definition für Nafri existiert nicht.[2] Laut dem Kölner Polizeipräsidenten Jürgen Mathies wird die Bezeichnung seit 2013 behördenintern für nordafrikanische Intensivtäter verwendet.[3] [4] [5] Der Rheinischen Post zufolge richtete die Polizei in Düsseldorf und Köln 2014 inoffizielle Arbeitsgruppen ein, um Kriminalität von allein reisenden Männern aus dem nordafrikanischen Raum zu dokumentieren. Dabei habe sich der Ausdruck „Nafri-Täter" etabliert.[6] Im März 2014 bezeichnete die Kölner Stadtverwaltung das Projekt als „NAFRI – Straftäter aus nordafrikanischen Staaten".[7] [8]

Die Bezeichnung wurde nach der Kölner Silvesternacht 2015/2016 öffentlich bekannt[9] [10] und wurde danach auch von Medien übernommen.[11] [12] [13] Im Januar 2016 stellten die Fraktionen von SPD, CDU, Bündnis 90/Grüne und FDP im Landtag den Antrag, einen Untersuchungsausschuss zur Silvesternacht 2015/2016 einzusetzen. Im Antrag wurden das Projekt bzw. die Sonderkommission „NAFRI" genannt.[14]

Nach Presseangaben Anfang 2017 definiert das Landeskriminalamt Nordrhein-Westfalen das „Phänomen Nordafrikaner (NAFRI)" in einer Verschlusssache (VS-NfD) folgendermaßen:[15]

Andere Behörden wie die Polizei Berlin verwenden die Bezeichnung nicht. Stattdessen werden Regionenbezeichnungen wie Maghreb benutzt oder es wird von „südländischer Erscheinung" gesprochen.[17] Ebenso teilte das Bundesministerium des Innern mit, dass das Wort keine offizielle Sprachregelung oder ein offizieller Begriff sei, den sie verwenden würden.[18]

Öffentlich bekannt wurde die Bezeichnung durch einen Tweet der Kölner Polizei in der Silvesternacht 2016/2017 über ihren Einsatz am Hauptbahnhof Köln („Am HBF werden derzeit mehrere Hundert Nafris überprüft. Infos folgen"). Dies löste eine politische Diskussion aus. Simone Peter, eine der beiden Grünen-Vorsitzenden, nannte den Begriff „völlig inakzeptabel", da er eine herabwürdigende Gruppenbezeichnung sei.[19] Der grüne Oberbürgermeister Tübingens, Boris Palmer, fand die offizielle externe Verwendung des internen Ausdrucks unangemessen, verteidigte aber im Gegensatz zu Peter den Polizeieinsatz.[10] Auch Cem Özdemir, gemeinsam mit Peter Co-Vorsitzender der Grünen, verteidigte den Polizeieinsatz und auch das gezielte Ansprechen von Nordafrikanern. Wichtig sei, „dass die Menschen in Köln sicher waren". Ebenso äußerte sich die innenpolitische Sprecherin der Grünen Irene Mihalic, die meinte, Peters Aussagen erweckten den Eindruck, sie denke „egal was die Polizei macht, sie macht es nie richtig. Diesen Eindruck sollten wir versuchen zu vermeiden."[20] [21]

Laut Jürgen Mathies ist Nafri ein polizeiinterner Ausdruck für Nordafrikanischer Intensivtäter. In der Silvesternacht sei es laut Mathies nicht um das Aussehen von Personen gegangen, sondern um deren aggressives Verhalten.[22] Davon abweichend wird jedoch in einem Artikel von Zeit Online berichtet, dass „eine Definition im Umlauf" sei, wonach das Wort „allein eine ethnische Zugehörigkeit beschreiben soll – also Nordafrikaner, unabhängig von einer möglichen Straffälligkeit." In diese Richtung wurde etwa ein Polizeisprecher bei Spiegel Online zitiert.[23] Der Vorsitzende der DPolG Bundespolizeigewerkschaft, Ernst G. Walter, erklärte ebenso, „Nafri" stehe für nordafrikanische Intensivtäter. Damit seien nicht pauschal alle Menschen aus Nordafrika gemeint: „Wenn eine nordafrikanische Person in Verdacht steht, eine Straftat zu begehen, ist sie ein ‚Nafri‘."[8] Zugleich erklärte er, dass der Begriff weder rassistisch noch als Schimpfwort zu verstehen sei. Thomas Wüppesahl, Sprecher der Bundesarbeitsgemeinschaft kritischer Polizisten, äußerte sich, es sei ein behördentypisches Kürzel.[24]

Um den Begriff positiv zu besetzen, hat die Kinderbuchautorin Nadia Doukali sich Nafri als Markenbegriff rechtlich schützen lassen.[25]

Das Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz kritisierte die Verwendung dieses Ausdrucks.[26] Die Sprachwissenschaftlerin und Sprecherin der Jury der Sprachkritischen Aktion Unwort des Jahres Nina Janich sagte, dass die Benutzung des Kürzels „um sich schnell zu verständigen" erst einmal „Fachsprache oder eben eine besondere Art von interner Kommunikation" sei. Bei einem medialen Gebrauch, wenn es allgemein um Flüchtlinge gehe, könne eine solche Verwendung problematisch sein und den Kriterien für das Unwort des Jahres entsprechen.[27] Der Sprachwissenschaftler Anatol Stefanowitsch argumentierte u. a., dass die Polizei den Begriff zunächst geschaffen habe, „weil sie eine Bezeichnung für eine bestimmte Gruppe wiederholt straffälliger Menschen brauchte." Diese Absicht sei nicht zu verurteilen. Jedoch nehme, sobald die Bezeichnung öffentlich wurde, „ihre Bedeutungsentwicklung ein Eigenleben an". In diesem Fall habe „sich schnell eine Doppeldeutigkeit zwischen Menschen und Straftätern aus einer bestimmten geographischen Region herausgebildet", die potenziell rassistische Denk- und Handlungsweisen auslösen bzw. verstärken könne. Zudem wurde ein breiter und heterogener Personenkreis zusammengefasst, der sich vorrangig dadurch auszeichnet, „nicht weiß zu sein."[28]

Es entstand zudem eine Diskussion um Racial Profiling,[29] da die Polizei eintreffende Männer der „fahndungsrelevanten Klientel" abfing und kontrollierte. Nach Polizeiangaben waren dies fast ausschließlich Personen aus dem Maghreb und anderen arabischen Ländern. Kritik an der Auswahl der Personen wurde entgegengehalten, dass man wisse, wie ein „Nafri" aussehe.[30] Zwei Wochen später korrigierte die Polizei Köln ihre Angaben. Die überprüften Männer seien nach ersten Ergebnissen zu einem großen Teil Staatsbürger des Irak, Syriens und Afghanistans und nur zu einem geringen Teil aus nordafrikanischen Ländern. Bei 425 der 674 Personen sei nun eine vorläufige Nationalität festgestellt: Es handelte sich um 99 Iraker, 94 Syrer, 48 Afghanen, 46 Deutsche und 30 Nordafrikaner.[31]

Der Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt führte die öffentliche Diskussion um den Begriff Nafri fort, indem er der Passauer Neuen Presse sagte: „Die Menschen wollen klare Antworten auf die Frage, wie der Staat bestmöglich für ihre Sicherheit sorgt und sie zum Beispiel vor Nafris schützt", und erntete dafür von der SPD, den Grünen und den Linken massive Kritik.[32]

Die 2018 veröffentlichte Analyse niedersächsischer Daten ergab: Während der Anteil von Nordafrikanern an den gesamten Flüchtlingen nur 0,9 % betrug, waren sie für 17,1 % der Gewaltkriminalität durch Flüchtlinge verantwortlich; bei Raubdelikten lag ihre Quote sogar bei 31 %. Studien-Leiter Christian Pfeiffer führt diese überproportionale Kriminalität auf ihre mangelnde Bleibeperspektive zurück: „Sie haben bald nach ihrer Ankunft erfahren, dass sie hier unerwünscht sind, keine Arbeitserlaubnis erhalten werden und wieder in ihre Heimat zurückkehren müssen."[33]

Wiktionary: Nafri  – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

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  1. Diskussion um „Nafri": Das bedeuten die Abkürzungen der Polizei. In: Augsburger Allgemeine. 4. Januar 2016.
  2. Rassismus-Debatte: Er hat „Nafri" gesagt. In: RP online, 10. Januar 2017, abgerufen am 13. Januar 2017.
  3. Verkehrsminister Dobrindt erntet Kritik für „Nafris". In: Die Welt, 5. Januar 2017.
  4. Nafri, Spusi, Limo und Co. – das ist die Geheimsprache der Polizei. In: BZ, 2. Januar 2017.
  5. Heftige Kritik an Dobrindt wegen Abkürzung „Nafris". In: FAZ, 5. Januar 2017.
  6. Silvesternacht in Köln – ein sicherheitspolitischer Tiefpunkt. In: rp-online.de. 28. Dezember 2016, abgerufen am 2. Januar 2017. 
  7. Statistischer Jahresbericht der Ausländerbehörde 2013 der Stadt Köln. In: politik-bei-uns.de. 31. März 2014, abgerufen am 3. Januar 2017.
  8. a b „Nafri ist ein Arbeitsbegriff innerhalb der Polizei". In: welt.de. 2. Januar 2017, abgerufen am 2. Januar 2017. 
  9. Anant Agarwala: Kölns schwerer Kampf gegen die „Nafri"-Kriminellen. In: zeit.de, 15. Januar 2016, abgerufen am 3. Januar 2017.
  10. a b Heftiger politischer Streit über „Nafris"-Tweet der Kölner Polizei. In: FAZ.net. 2. Januar 2017, abgerufen am 2. Januar 2017. 
  11. Jörg Löbker: Tatort Hauptbahnhof: Obdachloser von Nafri-Dieb beklaut. In: Bild Düsseldorf. 31. März 2016, abgerufen am 3. Januar 2017. 
  12. „Nafris waren auch schon vorher ein Problem". In: Welt Online. 8. September 2016, abgerufen am 3. Januar 2017. 
  13. Frank Lehmkuhl: Erschreckende Polizeistatistik: 3863 Verfahren in NRW: So groß ist das Problem mit „Nafris" wirklich. In: Focus Online. 17. Februar 2016, abgerufen am 3. Januar 2017. 
  14. Drucksache 16/10798 des NRW-Landtags. (PDF; 299 kB) 19. Januar 2016, S. 3, 8 und 11; abgerufen am 2. Januar 2017.
  15. Anna Kröning: Kölner Silvesternacht: „Jung und aggressiv"? Was hinter dem Wort „Nafri" steckt. In: Welt/N24. 2. Januar 2017, abgerufen am 2. Januar 2017. 
  16. Anmerkung: Syrien und der Libanon sind geographisch asiatische Staaten, vgl. auch Vorderasien.
  17. Kölner Polizei will weiter „Nafri" sagen. In: Tagesspiegel.de, 3. Januar 2017, abgerufen am 13. Januar 2017.
  18. Kölner Einsatz: Bundesinnenministerium kritisiert Begriff „Nafris". In: Weserkurier, 2. Januar 2017, abgerufen am 13. Januar 2017.
  19. Grünen-Chefin Peter kritisiert Polizei nach Einsatz. In: stuttgarter-nachrichten.de. 2. Januar 2017, abgerufen am 2. Januar 2017. 
  20. Annett Meiritz: Prominente Grüne isolieren Parteichefin Peter. In: Der Spiegel. 2. Januar 2017, abgerufen am 28. Dezember 2021. 
  21. „Entscheidend ist, dass die Menschen in Köln sicher waren". In: Welt.de. 2. Januar 2017, abgerufen am 29. Dezember 2021. 
  22. Wiederholung der Straftaten verhindert? In: wdr.de. 1. Januar 2017, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 15. Februar 2017; abgerufen am 2. Januar 2017. 
  23. (dpa): Polizei: „Nafri": Ein Begriff bringt die Polizei in Erklärungsnot. In: zeit.de. 3. Januar 2017, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 4. Oktober 2017; abgerufen am 4. Januar 2017. 
  24. Polizeivertreter: „Nafri" weder rassistisch noch Schimpfwort. (Memento des Originals vom 4. Januar 2017 im Internet Archive )  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1 @2 Vorlage:Webachiv/IABot/www.deutschlandfunk.de Deutschlandfunk, 2. Januar 2017.
  25. Frankfurterin will den Begriff positiv besetzen, Kinderbuchautorin Nadia Doukali lässt „Nafri" rechtlich schützen. Frankfurter Neue Presse, 10. Januar 2017; abgerufen am 22. Dezember 2017
  26. Innenministerium kritisiert „Nafri"-Begriff. (Memento des Originals vom 2. Januar 2017 im Internet Archive )  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1 @2 Vorlage:Webachiv/IABot/www.heute.de In: heute.de, 2. Januar 2017.
  27. Nina Janich: „Nafri könnte unseren Kriterien entsprechen". Interview zum Unwort des Jahres. In: hessenschau.de. 9. Januar 2017, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 16. Januar 2017; abgerufen am 25. Januar 2019. 
  28. Anatol Stefanowitsch: NAFRIS sprachlog.de, 3. Januar 2017; abgerufen am 16. Januar 2017
  29. Kritik am Polizeieinsatz in Köln hält an. Zeit Online, 1. Januar 2017.
  30. Was bitteschön ist ein „Nafri"? In: Spiegel Online. 1. Januar 2017, abgerufen am 2. Januar 2017. 
  31. Polizei korrigiert eigene Angaben – kaum Nordafrikaner kontrolliert. In: Spiegel Online , 13. Januar 2017.
  32. Linke nennt Dobrindt „rassistischen Hetzer". In: Passauer Neue Presse . (pnp.de [abgerufen am 8. April 2017]). 
  33. Zentrale Befunde eines Gutachtens (PDF; 190 kB) im Auftrag des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ)
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