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Eine '''Coverversion''' ist in der [[Musik]] die Neufassung eines [[Musikalisches Werk|Musikstücks]] durch einen anderen [[Interpretation (Musik)|Interpreten]].
Eine '''Coverversion''', auch '''Cover''', ist in der [[Musik]] die [[Interpretation (Musik)|Interpretation]] eines [[Musikalisches Werk|Musikstücks]] durch einen anderen als den erstaufführenden Musiker. Wenn ein anderer Text zur selben oder zu einer ähnlichen Melodie entstanden ist, spricht man von einer [[Kontrafaktur]].
== Begriffsabgrenzung ==
== Begriffsabgrenzung ==
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* das [[Remake (Musik)|Remake]], eine Neuinterpretation durch denselben Interpreten
* das [[Remake (Musik)|Remake]], eine Neuinterpretation durch denselben Interpreten
* das [[Medley]] und das [[Potpourri (Musik)|Potpourri]], bei denen jeweils nur mehrere Sequenzen verschiedener Kompositionen zu einer neuen Komposition arrangiert werden (zum Beispiel in Liedern des niederländischen Musikprojektes [[Stars on 45]])
* das [[Medley]] und das [[Potpourri (Musik)|Potpourri]], bei denen jeweils nur mehrere Sequenzen verschiedener Kompositionen zu einer neuen Komposition arrangiert werden (zum Beispiel in Liedern des niederländischen Musikprojektes [[Stars on 45]])
* das Zitat ([[Musikzitat]]), das nur Elemente eines anderen Stückes aufgreift und darauf im Kontext (削除) einer (削除ここまで)(削除) originären (削除ここまで), (削除) kreativen (削除ここまで) Leistung verweist (zum Beispiel in ''Beatle Bones and Smokin’ Stones'' von [[Captain Beefheart]])
* das Zitat ([[Musikzitat]]), das nur Elemente eines anderen Stückes aufgreift und darauf im Kontext (追記) auf (追記ここまで) (追記) eine originäre (追記ここまで), (追記) kreative (追記ここまで) Leistung verweist (zum Beispiel in ''Beatle Bones and Smokin’ Stones'' von [[Captain Beefheart]])
* die Adaption, bei der ganze Musikstücke oder Teile davon in eine andere Komposition übertragen werden beziehungsweise Teile eines Musikstückes als [[Jingle]] für [[Werbung|werbliche]] Zwecke neu arrangiert werden (zum Beispiel die [[Werbemusik]] aus der Werbung für das Haarshampoo ''Gard'' Ende der 1970er-Jahre als Adaption des [[ABBA]]-Liedes ''Move On'').
* die [[Paraphrase (Musik)|Paraphrase]], die ein eigenständiges Stück ist, aber sich durch umfangreiche Referenzen an eine Epoche, einen Interpreten oder ein Stück daran abarbeitet
* die [[Paraphrase (Musik)|Paraphrase]], die ein eigenständiges Stück ist, aber sich durch umfangreiche Referenzen an eine Epoche, einen Interpreten oder ein Stück daran abarbeitet
* das [[Plagiat]], (削除) welches (削除ここまで) ein Musikstück nachahmt, ohne den Urheber zu nennen, und damit den Eindruck der Originalität erweckt (zum Beispiel ''[[My Sweet Lord]]'' von [[George Harrison]], ein – laut Harrison „unbewusstes" – Plagiat von ''He’s So Fine'' der [[Chiffons]]).
* das [[Plagiat]], (追記) das (追記ここまで) ein Musikstück nachahmt, ohne den Urheber zu nennen, und damit den Eindruck der Originalität erweckt (zum Beispiel ''[[My Sweet Lord]]'' von [[George Harrison]], ein – laut Harrison „unbewusstes" – Plagiat von ''He’s So Fine'' der [[Chiffons]]).
* Beim [[Remix]] werden die einzelnen Stimmen beziehungsweise Tonspuren einer bestehenden Aufnahme neu abgemischt. Hierbei bleibt es in der Regel bei der bereits vorhandenen ersten Aufnahme, sodass kein neuer Tonträger und dementsprechend auch kein weiteres Tonträgerherstellerrecht nach {{§|85|urhg|juris}} [[Urheberrechtsgesetz (Deutschland)|UrhG]] entsteht. Beim Remix wird zumeist eine Originalaufnahme mit neuen Spuren unterlegt und ist damit eine Bearbeitung der Originalaufnahme. Der Urheber (insbesondere Komponist, Texter) beziehungsweise stellvertretend sein Musikverlag muss deshalb nach seinem Einverständnis gefragt werden. Da die Originalaufnahme verwendet wird, bedarf es auch der Genehmigung der Plattenfirma, die den Originaltitel veröffentlicht hat.
* Beim [[Remix]] werden die einzelnen Stimmen beziehungsweise Tonspuren einer bestehenden Aufnahme neu abgemischt. Hierbei bleibt es in der Regel bei der bereits vorhandenen ersten Aufnahme, sodass kein neuer Tonträger und dementsprechend auch kein weiteres Tonträgerherstellerrecht nach {{§|85|urhg|juris}} [[Urheberrechtsgesetz (Deutschland)|UrhG]] entsteht. Beim Remix wird zumeist eine Originalaufnahme mit neuen Spuren unterlegt und ist damit eine Bearbeitung der Originalaufnahme. Der Urheber (insbesondere Komponist, Texter) beziehungsweise stellvertretend sein Musikverlag muss deshalb nach seinem Einverständnis gefragt werden. Da die Originalaufnahme verwendet wird, bedarf es auch der Genehmigung der Plattenfirma, die den Originaltitel veröffentlicht hat.
* Ein [[Mashup (Musik)|Mashup]], bei dem(削除) meist illegal (削除ここまで) die Instrumental- bzw. Gesangsspur mit Tracks anderer Künstler ähnlich wie in einer (削除) Kollage (削除ここまで) gekreuzt wird.
* Ein [[Mashup (Musik)|Mashup]], bei dem die Instrumental- bzw. Gesangsspur mit Tracks anderer Künstler ähnlich wie in einer (追記) [[Collage]] (追記ここまで) gekreuzt wird.
* das [[Instrumentalmusik|Instrumentalstück]], bei dem ein anderer Künstler das Originalstück ausschließlich als instrumentale Version – also ohne Text und Gesang – spielt.
== Rechtsfragen ==
== Rechtsfragen ==
Coverversionen sind Gegenstand des [[Urheberrecht]]s, das in Deutschland im [[Gesetz über Urheberrecht und verwandte Schutzrechte|Urheberrechtsgesetz (UrhG)]] kodifiziert ist. Rechtlich ist die Coverversion stets eine „andere Umgestaltung" im Sinne des {{§|23|urhg|juris}} UrhG, selbst wenn sie originalgetreu nachgespielt wird. Der [[Bundesgerichtshof]] bezeichnet als Coverversion die Neueinspielung einer [[Bearbeitung (Urheberrecht)|Bearbeitung]] eines Originalwerkes,<ref name="BGH">(削除) [ (削除ここまで)https://www.jurion.de/de/document/show/0:253876,0/ BGH, Urteil vom 11. Dezember 1997(削除) ] (削除ここまで), Az. I ZR 170/95, Volltext, [[Neue Juristische Wochenschrift|NJW]] 1998, 1393</ref> während die [[Musikindustrie]] in der Coverversion die erneute Produktion und Veröffentlichung
Coverversionen sind Gegenstand des [[Urheberrecht]]s, das in Deutschland im [[Gesetz über Urheberrecht und verwandte Schutzrechte|Urheberrechtsgesetz (UrhG)]] kodifiziert ist. Rechtlich ist die Coverversion stets eine „andere Umgestaltung" im Sinne des {{§|23|urhg|juris}} UrhG, selbst wenn sie originalgetreu nachgespielt wird. Der [[Bundesgerichtshof]] bezeichnet als Coverversion die Neueinspielung einer [[Bearbeitung (Urheberrecht)|Bearbeitung]] eines Originalwerkes,<ref name="BGH">(追記) {{Webarchiv|url= (追記ここまで)https://www.jurion.de/de/document/show/0:253876,0/ (追記) |wayback=20131203043257 |text= (追記ここまで)BGH, Urteil vom 11. Dezember 1997(追記) }} (追記ここまで), Az. I ZR 170/95, Volltext, [[Neue Juristische Wochenschrift|NJW]] 1998, 1393</ref> während die [[Musikindustrie]] in der Coverversion die erneute Produktion und Veröffentlichung
eines vorbestehenden und bereits veröffentlichten Musikwerkes sieht.<ref>(削除) vgl. (削除ここまで)Hertin(削除) , (削除ここまで) ''Grundlagen des Musikurheberrechts'' (削除) in (削除ここまで) Moser(削除) /Scheuermann (削除ここまで), ''Handbuch der Musikwirtschaft''(削除) , (削除ここまで) 2. Auflage(削除) , (削除ここまで) S. 753, 765</ref> Bei einer Coverversion handelt es sich im Idealfall nicht um eine Bearbeitung, sondern um eine werkgetreue [[Verwertungsrecht|Verwertung]] des Originals. Die Rechte auf Verwertung einer Coverversion können von der [[Verwertungsgesellschaft]] des Originals eingeholt werden. Geringfügige Veränderungen durch ein anderes [[Arrangement]] sind vom Nutzungszweck des {{§|39|urhg|juris}} Abs. 2 [[Urheberrechtsgesetz (Deutschland)|UrhG]] gedeckt. Erhebliche Veränderungen hingegen sind Bearbeitung oder andere Umgestaltung. Ein deutscher [[Liedtext]] zu einem fremdsprachigen Original ist Bearbeitung.
eines vorbestehenden und bereits veröffentlichten Musikwerkes sieht.<ref>Hertin(追記) : (追記ここまで) ''Grundlagen des Musikurheberrechts''(追記) . (追記ここまで) (追記) In: (追記ここまで) Moser,(追記) Scheuermann: (追記ここまで) ''Handbuch der Musikwirtschaft''(追記) . (追記ここまで) 2. Auflage(追記) . (追記ここまで) S. 753, 765</ref> Bei einer Coverversion handelt es sich im Idealfall nicht um eine Bearbeitung, sondern um eine werkgetreue [[Verwertungsrecht|Verwertung]] des Originals. Die Rechte auf Verwertung einer Coverversion können von der [[Verwertungsgesellschaft]] des Originals eingeholt werden. Geringfügige Veränderungen durch ein anderes [[Arrangement]] sind vom Nutzungszweck des {{§|39|urhg|juris}} Abs. 2 [[Urheberrechtsgesetz (Deutschland)|UrhG]] gedeckt. Erhebliche Veränderungen hingegen sind Bearbeitung oder andere Umgestaltung. Ein deutscher [[Liedtext]] zu einem fremdsprachigen Original ist Bearbeitung.
Urheberrechtlich von Bedeutung ist die Frage, ob die neue Version eine nahezu vollständige Übereinstimmung mit dem Original darstellt oder ob eine eigene schöpferische Leistung vorliegt. Im letzten Fall handelt es sich musikalisch nicht um eine ''Coverversion'', sondern eine ''Bearbeitung'' nach {{§|3|urhg|juris}} UrhG. Wird die Version schließlich öffentlich wiedergegeben oder auf [[Tonträger]] vervielfältigt, entsteht ein geschützter Vergütungsanspruch des Urhebers. War das Original veröffentlicht und bei einer Verwertungsgesellschaft (in Deutschland: [[GEMA]]) registriert, ist kein Einverständnis des Urhebers des Originals erforderlich; die Anmeldung der wiedergegebenen Coverversion bei der Verwertungsgesellschaft genügt. Der [[Musikverlag]] des Urhebers muss nur dann genehmigen, wenn eine Bearbeitung mit einem eigenständigen schöpferischen Anteil durch Veränderungen der melodisch-harmonischen Form und/oder des Textes vorgenommen wurde. Dann nämlich weist die neue Version eine genehmigungspflichtige Schöpfungshöhe auf.<ref>Im Falle eines Klingeltones für Mobiltelefone hatte der BGH bestätigt, dass im Normalfalle keine zusätzliche Einwilligung des Urhebers bei der Umwandlung eines Musikstückes in einen Klingelton erforderlich ist ([http://lexetius.com/2008,3775 BGH, Urteil vom 18. Dezember 2008], Az. I ZR 23/06, Volltext).</ref> Der BGH hat die branchenübliche Verwendung des Begriffs Coverversion für die Fälle der Neueinspielung einer Bearbeitung eines Originalwerkes übernommen und spricht von der bloßen Interpretation eines Originalwerkes, welches im Rahmen der Neueinspielung in seiner Substanz unberührt bleibt, sodass eine Bearbeitung im urheberrechtlichen Sinne nicht vorliegt.<ref name="BGH" /> Ein Musikteil genießt nach ständiger Rechtsprechung des BGH (nur) dann Urheberrechtsschutz nach {{§|2|urhg|juris}} UrhG, wenn es als solches die Schutzvoraussetzungen des Gesetzes erfüllt, also für sich allein die notwendige Individualität als eigentümliche geistige Schöpfung aufweist. Wenn der [[Refrain]] infolge einer in der Popularmusik ungewöhnlichen Phasenverschiebung eine unregelmäßige Melodie habe und damit eine individuelle ästhetische Ausdruckskraft erhalte, dann liege darin die schöpferische Eigentümlichkeit bei Musikwerken. Das zeige sich auch für den Laien auf dem Gebiet der Musik darin, dass er diese Melodie beim abermaligen Hören als bekannt erfasse und dem Komponisten zuordne.<ref name="BGH"/> Bei Musikwerken stellt die Rechtsprechung geringere Anforderungen an diese [[Schöpfungshöhe]] nach dem Grundsatz der sogenannten „[[(削除) kleine (削除ここまで) Münze|kleinen Münze]]".<ref>Hansjürgen Homann: ''Praxishandbuch Musikrecht: Ein Leitfaden für Musik- und Medienschaffende''(削除) , (削除ここまで) 2006, S. 8</ref>
Urheberrechtlich von Bedeutung ist die Frage, ob die neue Version eine nahezu vollständige Übereinstimmung mit dem Original darstellt oder ob eine eigene schöpferische Leistung vorliegt. Im letzten Fall handelt es sich musikalisch nicht um eine ''Coverversion'', sondern eine ''Bearbeitung'' nach {{§|3|urhg|juris}} UrhG. Wird die Version schließlich öffentlich wiedergegeben oder auf [[Tonträger]] vervielfältigt, entsteht ein geschützter Vergütungsanspruch des Urhebers. War das Original veröffentlicht und bei einer Verwertungsgesellschaft (in Deutschland: [[(追記) Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte| (追記ここまで)GEMA]]) registriert, ist kein Einverständnis des Urhebers des Originals erforderlich; die Anmeldung der wiedergegebenen Coverversion bei der Verwertungsgesellschaft genügt. Der [[Musikverlag]] des Urhebers muss nur dann genehmigen, wenn eine Bearbeitung mit einem eigenständigen schöpferischen Anteil durch Veränderungen der melodisch-harmonischen Form und/oder des Textes vorgenommen wurde. Dann nämlich weist die neue Version eine genehmigungspflichtige Schöpfungshöhe auf.<ref>Im Falle eines Klingeltones für Mobiltelefone hatte der BGH bestätigt, dass im Normalfalle keine zusätzliche Einwilligung des Urhebers bei der Umwandlung eines Musikstückes in einen Klingelton erforderlich ist ([http://lexetius.com/2008,3775 BGH, Urteil vom 18. Dezember 2008], Az. I ZR 23/06, Volltext).</ref> Der BGH hat die branchenübliche Verwendung des Begriffs Coverversion für die Fälle der Neueinspielung einer Bearbeitung eines Originalwerkes übernommen und spricht von der bloßen Interpretation eines Originalwerkes, welches im Rahmen der Neueinspielung in seiner Substanz unberührt bleibt, sodass eine Bearbeitung im urheberrechtlichen Sinne nicht vorliegt.<ref name="BGH" /> Ein Musikteil genießt nach ständiger Rechtsprechung des BGH (nur) dann Urheberrechtsschutz nach {{§|2|urhg|juris}} UrhG, wenn es als solches die Schutzvoraussetzungen des Gesetzes erfüllt, also für sich allein die notwendige Individualität als eigentümliche geistige Schöpfung aufweist. Wenn der [[Refrain]] infolge einer in der Popularmusik ungewöhnlichen Phasenverschiebung eine unregelmäßige Melodie habe und damit eine individuelle ästhetische Ausdruckskraft erhalte, dann liege darin die schöpferische Eigentümlichkeit bei Musikwerken. Das zeige sich auch für den Laien auf dem Gebiet der Musik darin, dass er diese Melodie beim abermaligen Hören als bekannt erfasse und dem Komponisten zuordne.<ref name="BGH"(追記) (追記ここまで)/> Bei Musikwerken stellt die Rechtsprechung geringere Anforderungen an diese [[Schöpfungshöhe]] nach dem Grundsatz der sogenannten „[[(追記) Kleine (追記ここまで) Münze|kleinen Münze]]".<ref>Hansjürgen Homann: ''Praxishandbuch Musikrecht: Ein Leitfaden für Musik- und Medienschaffende''(追記) . (追記ここまで) 2006, S. 8</ref>
Coverversionen müssen erkennbar auf das zugrunde liegende Original durch Nennung des Urhebers und Musikverlages Bezug nehmen. Verletzungen des Namensnennungsrechts treten eher in dem Bereich auf, wo die Abhängigkeit des Werkes von einem bestimmten vorbestehenden Werk bezweifelt wird. Fehlt es an der pflichtgemäßen Angabe der Originalquelle, liegt ein rechtswidriges Plagiat vor.
Coverversionen müssen erkennbar auf das zugrunde liegende Original durch Nennung des Urhebers und Musikverlages Bezug nehmen. Verletzungen des Namensnennungsrechts treten eher in dem Bereich auf, wo die Abhängigkeit des Werkes von einem bestimmten vorbestehenden Werk bezweifelt wird. Fehlt es an der pflichtgemäßen Angabe der Originalquelle, liegt ein rechtswidriges Plagiat vor.
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== Formen ==
== Formen ==
Oft werden erfolgserprobte Originalvorlagen ausgewählt, (削除) häufig aber (削除ここまで) auch völlig unbekannt gebliebene Songs, die erst in der Coverversion zu Erfolg kommen.
Oft werden erfolgserprobte Originalvorlagen ausgewählt, (追記) gelegentlich (追記ここまで) auch völlig unbekannt gebliebene Songs, die erst in der Coverversion zu Erfolg kommen.
=== Wiedererkennbarkeit ===
=== Wiedererkennbarkeit ===
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[[Datei:Vanilla Fudge - You Keep Me Hanging On.jpg|mini|Vanilla Fudge – You Keep Me Hangin’ On]]
[[Datei:Vanilla Fudge - You Keep Me Hanging On.jpg|mini|Vanilla Fudge – You Keep Me Hangin’ On]]
''You Keep Me Hanging On'' stammte im Original von den [[The Supremes|Supremes]], die den temporeichen Song mit der typischen Rimshot-Technik am 30. Juni und 1. August 1966 aufnahmen und am 12. Oktober 1966 (Motown #1101) veröffentlichten. Das Stück weist sämtliche Charakteristika des ''[[Motown|Motown-Sounds]]'' auf, ist mit einer Spieldauer von 2(削除) (削除ここまで)Minuten(削除) (削除ここまで)47 –(削除) (削除ここまで)wie alle Motown-Singles jener Zeit(削除) (削除ここまで)– zum [[Airplay]] prädestiniert und erreichte den ersten Platz der Pop-Charts.
''You Keep Me Hanging On'' stammte im Original von den [[The Supremes|Supremes]], die den temporeichen Song mit der typischen Rimshot-Technik am 30. Juni und 1. August 1966 aufnahmen und am 12. Oktober 1966 (Motown #1101) veröffentlichten. Das Stück weist sämtliche Charakteristika des ''[[Motown|Motown-Sounds]]'' auf, ist mit einer Spieldauer von 2(追記) (追記ここまで)Minuten(追記) (追記ここまで)47 –(追記) (追記ここまで)wie alle Motown-Singles jener Zeit(追記) (追記ここまで)– zum [[Airplay]] prädestiniert und erreichte den ersten Platz der Pop-Charts.
[[Vanilla Fudge]] brachte am 5. Juni 1968 eine völlig gegensätzliche Version heraus, die kaum noch Gemeinsamkeiten mit dem Original aufwies. Der Sound hat psychedelische Ansätze, der Rhythmus ist bis zum „traumatischen Zeitlupentempo" heruntergeschraubt, garniert mit „zerdehnten Gitarrenbreaks" und bis an die „Grenze der psychischen Erträglichkeit" verfremdet.<ref>Barry Graves(削除) / (削除ここまで)Siegfried Schmidt-Joos(削除) , (削除ここまで) ''Das neue Rock-Lexikon''(削除) , (削除ここまで)(削除) Bd. (削除ここまで) 2(削除) , (削除ここまで) 1990, S. 832.</ref> Eine auf 2(削除) (削除ここまで)Minuten(削除) (削除ここまで)50 heruntereditierte Spieldauer besaß die von George „Shadow" Morton produzierte Single (Atco #6590), während dieses Stück auf der zuvor im September 1967 erschienenen LP ''Vanilla Fudge'' eine Dauer von 7 Minuten 20 hatte (aufgenommen in nur einem [[Take (Musik)|Take]]). Die Single erreichte einen sechsten Platz der Pop-Hitparade.
[[Vanilla Fudge]] brachte am 5. Juni 1968 eine völlig gegensätzliche Version heraus, die kaum noch Gemeinsamkeiten mit dem Original aufwies. Der Sound hat psychedelische Ansätze, der Rhythmus ist bis zum „traumatischen Zeitlupentempo" heruntergeschraubt, garniert mit „zerdehnten Gitarrenbreaks" und bis an die „Grenze der psychischen Erträglichkeit" verfremdet.<ref>(追記) [[ (追記ここまで)Barry Graves(追記) ]], (追記ここまで)Siegfried Schmidt-Joos(追記) : (追記ここまで) ''Das neue Rock-Lexikon''(追記) . (追記ここまで) (追記) Band (追記ここまで) 2(追記) . (追記ここまで) 1990, S. 832.</ref> Eine auf 2(追記) (追記ここまで)Minuten(追記) (追記ここまで)50 heruntereditierte Spieldauer besaß die von George „Shadow" Morton produzierte Single (Atco #6590), während dieses Stück auf der zuvor im September 1967 erschienenen LP ''Vanilla Fudge'' eine Dauer von 7 Minuten 20 hatte (aufgenommen in nur einem [[Take (Musik)|Take]]). Die Single erreichte einen sechsten Platz der Pop-Hitparade.
[[Kim Wilde]] gelangte im Juni 1987 mit ihrer im Vorjahr aufgenommenen und veröffentlichten Version, wie schon die Supremes, auf [[Liste der Nummer-eins-Hits in den USA (1987)|Platz eins]] der [[Billboard Hot 100|US-Charts]].
[[Kim Wilde]] gelangte im Juni 1987 mit ihrer im Vorjahr aufgenommenen und veröffentlichten Version, wie schon die Supremes, auf [[Liste der Nummer-eins-Hits in den USA (1987)|Platz eins]] der [[Billboard Hot 100|US-Charts]].
=== „Schwarze" Originale ===
=== „Schwarze" Originale ===
Viele Kompositionen (削除) afroamerikanischer (削除ここまで) Musiker (Blues, Rhythm (削除) & (削除ここまで) Blues, [[Doo Wop]]) wurden von (削除) „weißen" (削除ここまで) Interpreten –(削除) (削除ここまで)oft mit „bereinigten" Texten(削除) (削除ここまで)– gecovert, um damit in der Pop-Hitparade erfolgreich zu sein. Der Erfolg des (削除) „weißen Covers" (削除ここまで) ermöglichte es oft dem Original, aus den Rhythm-&-Blues-Charts in die Pop-Hitparade zu gelangen.
Viele Kompositionen (追記) [[afroamerikanisch]]er (追記ここまで) Musiker ((追記) [[ (追記ここまで)Blues(追記) ]] (追記ここまで), (追記) [[ (追記ここまで)Rhythm (追記) and (追記ここまで) Blues(追記) |R&B]] (追記ここまで), [[Doo Wop]]) wurden von (追記) weißen (追記ここまで) Interpreten –(追記) (追記ここまで)oft mit „bereinigten" Texten(追記) (追記ここまで)– gecovert, um damit in der Pop-Hitparade erfolgreich zu sein.(追記) <ref>[[Arnold Shaw (Autor)|Arnold Shaw]]: ''Dictionary Of American Pop/Rock''. 1982, S. 96.</ref> (追記ここまで) Der Erfolg des (追記) Covers (追記ここまで) ermöglichte es oft dem Original, aus den Rhythm-&-Blues-Charts in die Pop-Hitparade zu gelangen.
Elvis Presley übernahm am Anfang seiner Karriere einen Bluessong, der im Original von [[Willie Mae Thornton|Willie Mae „Big Mama" Thornton]] stammte. Diese hatte ''[[Hound Dog]]''(削除) , der verbale Vergleich eines Jagdhunds mit ihrem Freund, (削除ここまで) am 13. August 1952 für Peacock Records (#1612) aufgenommen und erreichte nach der Erstveröffentlichung im Januar 1953 den ersten Rang der Rhythm-&-Blues-Hitparade. Mit 500.000 Exemplaren verkaufte sich das Original nicht schlecht; die am 2. Juli 1956 von Presley aufgenommene Fassung jedoch ging sechs Millionen Mal über die Ladentheke.<ref>Joseph Murrells: ''Million Selling Records'', 1985, S. 100.</ref>
Elvis Presley übernahm am Anfang seiner Karriere einen Bluessong, der im Original von [[Willie Mae Thornton|Willie Mae „Big Mama" Thornton]] stammte. Diese hatte ''[[Hound Dog]]'' am 13. August 1952 für Peacock Records (#1612) aufgenommen und erreichte nach der Erstveröffentlichung im Januar 1953 den ersten Rang der Rhythm-&-Blues-Hitparade. Mit 500.000 Exemplaren verkaufte sich das Original nicht schlecht; die am 2. Juli 1956 von Presley aufgenommene Fassung jedoch ging sechs Millionen Mal über die Ladentheke.<ref>Joseph Murrells: ''Million Selling Records'', 1985, S. 100.</ref>
Fats Domino - Ain't It A Shame.jpg|Fats Domino –(削除) (削除ここまで)<br />Ain’t It (削除) A (削除ここまで) Shame
(追記) Datei: (追記ここまで)Fats Domino - Ain't It A Shame.jpg|Fats Domino –<br />Ain’t It (追記) a (追記ここまで) Shame
Pat Boone - Ain't That A Shame.jpg|Pat Boone –(削除) (削除ここまで)<br />Ain’t That (削除) A (削除ここまで) Shame
(追記) Datei: (追記ここまで)Pat Boone - Ain't That A Shame.jpg|Pat Boone –<br />Ain’t That (追記) a (追記ここまで) Shame
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(削除) Normalerweise war die bloße Platzierung in den [[Rhythm and Blues|R&B]]-Charts nicht ausreichend, um größere Plattenumsätze erzielen zu können. Wenn Plattenverantwortliche bei einem [[Major-Label]] von einem Blues- oder R&B-Titel erfuhren, dem sie Hitpotenzial zuschrieben, wurde möglichst schnell ein weißer Interpret gesucht, mit dem die Erfolgsbestandteile des Originals unter Glättung möglicher textlicher Probleme zu einer „weißen" Coverversion zusammengeführt wurden.<ref>Arnold Shaw: ''Dictionary Of American Pop/Rock'', 1982, S. 96.</ref> (削除ここまで)Insbesondere zwei Labels, nämlich Dot Records mit [[Pat Boone]] und Coral Records mit den McGuire Sisters, hatten sich dieser Strategie verschrieben. Diese Praxis begann (削除) intensiv ab 1954 (削除ここまで) mit ''[[Sh-Boom]]'', das im Original im Juni 1954 von den Chords veröffentlicht (削除) wurde (削除ここまで), bis zum zweiten Rang der R&B-Charts vordrang und knapp 400.000 Exemplare verkaufte. An diesem Erfolg sollten die weißen [[The Crew-Cuts|Crew-Cuts]] teilhaben und brachten ihrerseits im Juni 1954 ihre Version auf den Markt, die für sieben Wochen den ersten Rang der Pop-Hitparade belegte und 1,5 Millionen Exemplare verkaufte.<ref>[http://news.google.com/newspapers?nid=2194&dat=19550705&id=4N0wAAAAIBAJ&sjid=Td0FAAAAIBAJ&pg=3085,614167(削除) The Ottawa Citizen vom 5. Juli 1955, (削除ここまで) ''Sh-Boom Boys in Shampoo'']</ref> Das gelang auch Pat Boone mit ''Ain’t That a Shame''. Das Original (削除) wurde (削除ここまで) von [[Fats Domino]] am 15. März 1955 in [[Cosimo Matassa]]s Studio aufgenommen und (削除) entwickelte (削除ここまで) sich nach Veröffentlichung im April 1955 zum Millionenseller. Dot Records zog nach und veröffentlichte bereits im Juni 1955 die Coverversion, von der ebenfalls über eine Million Platten verkauft wurden. Während Boones Version mühelos den ersten Rang der Pop-Charts erklomm, musste sich Fats Domino mit dem zehnten Platz begnügen.
Insbesondere zwei Labels, nämlich Dot Records mit [[Pat Boone]] und Coral Records mit den McGuire Sisters, hatten sich dieser Strategie verschrieben. Diese Praxis begann (追記) etwa (追記ここまで) mit ''[[Sh-Boom]]'', das im Original im Juni 1954 von den Chords veröffentlicht (追記) worden war (追記ここまで), bis zum zweiten Rang der R&B-Charts vordrang und knapp 400.000 Exemplare verkaufte. An diesem Erfolg sollten die weißen [[The Crew-Cuts|Crew-Cuts]] teilhaben und brachten ihrerseits im Juni 1954 ihre Version auf den Markt, die für sieben Wochen den ersten Rang der Pop-Hitparade belegte und 1,5 Millionen Exemplare verkaufte.<ref>[http://news.google.com/newspapers?nid=2194&dat=19550705&id=4N0wAAAAIBAJ&sjid=Td0FAAAAIBAJ&pg=3085,614167 ''Sh-Boom Boys in Shampoo''(追記) . (追記ここまで)](追記) In: ''The Ottawa Citizen'', 5. Juli 1955 (追記ここまで)</ref> Das gelang auch Pat Boone mit ''Ain’t That a Shame''. Das Original (追記) war (追記ここまで) von [[Fats Domino]] am 15. März 1955 in [[Cosimo Matassa]]s Studio aufgenommen(追記) worden (追記ここまで) und (追記) hatte (追記ここまで) sich nach Veröffentlichung im April 1955 zum Millionenseller(追記) entwickelt (追記ここまで). Dot Records zog nach und veröffentlichte bereits im Juni 1955 die Coverversion, von der ebenfalls über eine Million Platten verkauft wurden. Während Boones Version mühelos den ersten Rang der Pop-Charts erklomm, musste sich Fats Domino mit dem zehnten Platz begnügen.
=== Deutsche Schlager als Coverversion ===
=== Deutsche Schlager als Coverversion ===
{{siehe auch|Liste deutscher Schlager als Coverversion}}
{{siehe auch|Liste deutscher Schlager als Coverversion}}
Deutschsprachige [[Schlager]] benutzten häufig angloamerikanische Titel oder Originale aus anderen europäischen Staaten, um mit einem deutschen Text den heimischen Markt zu erschließen. Diese Strategie wurde bereits seit Gründung der deutschen Plattenindustrie angewandt und kam mit (削除) '' (削除ここまで)Wochenend und Sonnenschein(削除) '' (削除ここまで) von den [[Comedian Harmonists]] zur vorläufigen Blüte. Von den Harmonists aufgenommen am 22. August 1930, handelte es sich um eine Version von (削除) '' (削除ここまで)Happy Days Are Here Again(削除) '' (削除ここまで), das am 20. November 1929 von Leo Reismans Orchester aufgenommen wurde(削除) . Einen weiteren Höhepunkt dieser Übernahmen gab es in den 1960er- und 1970er-Jahren, blieb aber weder auf diese Zeitspanne beschränkt, noch auf das klassische „Schlager"-Genre: So deutschten z. B. noch 1987 auch [[Die Ärzte]] einen Hit von [[The Bangles]] zu ''Geh'n wie ein Ägypter'' ein (削除ここまで).
Deutschsprachige [[Schlager]] benutzten häufig angloamerikanische Titel oder Originale aus anderen europäischen Staaten, um mit einem deutschen Text den heimischen Markt zu erschließen. Diese Strategie wurde bereits seit Gründung der deutschen Plattenindustrie angewandt und kam mit (追記) [[ (追記ここまで)Wochenend und Sonnenschein(追記) ]] (追記ここまで) von den [[Comedian Harmonists]] zur vorläufigen Blüte. Von den Harmonists aufgenommen am 22. August 1930, handelte es sich um eine Version von (追記) [[ (追記ここまで)Happy Days Are Here Again(追記) ]] (追記ここまで), das am 20. November 1929 von Leo Reismans Orchester aufgenommen wurde.
Diese Strategie, englischsprachige Originale als deutsche Fassung zu präsentieren, wurde ab 1956 intensiviert. Ein erster Erfolg war [[Freddy Quinn]] beschieden, der mit ''Heimweh'' nach Veröffentlichung im Mai 1956 zwei Millionen Platten umsetzte und damit ''[[Memories Are Made of This]]'' von [[Dean Martin]] übertraf, der hiermit im November 1955 über eine Million Platten verkaufte.<ref>Salvatore John LaGumina: ''The Italian American Experience'', 2000, S. 360.</ref> Erfolgreich war auch [[Fred Bertelmann]] mit dieser Strategie, denn sein ''[[Der lachende Vagabund (Lied)|Lachender Vagabund]]'' verkaufte nach Veröffentlichung im Februar 1957 mit 3,5 Millionen Exemplaren mehr Platten als das Original von [[Jim Lowe]], das im April 1953 erschienen war.
(追記) Einen weiteren Höhepunkt dieser Übernahmen gab es in den 1960er- und 1970er-Jahren, blieb aber weder auf diese Zeitspanne beschränkt, noch auf das klassische „Schlager"-Genre: So deutschten z. B. noch 1987 auch [[Die Ärzte]] einen Hit von [[The Bangles]] zu ''[[Walk Like an Egyptian|Geh’n wie ein Ägypter]]'' ein. Die kommerziell erfolgreichste Zeit für deutsche Coverversionen in (West-)Deutschland waren jedoch eindeutig die 1970er Jahre, zum Beispiel Stücke wie ''[[Crossfire (Lied)|Himbeereis zum Frühstück]]'' von [[Hoffmann & Hoffmann]] und ''[[Let Your Love Flow|Ein Bett im Kornfeld]]'' von [[Jürgen Drews]]. (追記ここまで)Diese Strategie, englischsprachige Originale als deutsche Fassung zu präsentieren, wurde ab 1956 intensiviert. Ein erster Erfolg war [[Freddy Quinn]] beschieden, der mit ''Heimweh'' nach Veröffentlichung im Mai 1956 zwei Millionen Platten umsetzte und damit ''[[Memories Are Made of This]]'' von [[Dean Martin]] übertraf, der hiermit im November 1955 über eine Million Platten verkaufte.<ref>Salvatore John LaGumina: ''The Italian American Experience'', 2000, S. 360.</ref> Erfolgreich war auch [[Fred Bertelmann]] mit dieser Strategie, denn sein ''[[Der lachende Vagabund (Lied)|Lachender Vagabund]]'' verkaufte nach Veröffentlichung im Februar 1957 mit 3,5 Millionen Exemplaren mehr Platten als das Original von [[Jim Lowe]], das im April 1953 erschienen war.
Die deutschen Texte vieler Stücke stehen inhaltlich in keinerlei Zusammenhang mit den ursprünglichen englischsprachigen Originalen. Hierbei kommt es oft zu kuriosen Versionen: Beispielsweise [[Cindy & Bert]]s ''Der Hund von Baskerville''(削除) basierte (削除ここまで) auf [[Black Sabbath]]s ''Paranoid''. Dies kam mitunter auch dann vor, wenn der Originalinterpret selbst die deutsche Fassung übernahm – oft ohne selbst zu wissen, was er sang –, wie [[Sandie Shaw]], die ihr ''Puppet on a String'' als ''Wie ein Wiedehopf im Mai'' auf Deutsch sang(削除) . Unter dem Reihentitel ''1.000 Nadelstiche'' (benannt nach der deutschen Version von ''Needles and Pins'' von [[Jackie DeShannon]], später unter anderem von den [[The Searchers|Searchers]] und [[Smokie]] gecovert), existiert eine CD-Sammlung und ein ausführliches Begleitbuch ([[Bear Family Records]]), das das Phänomen deutscher Versionen der Original-Interpreten dokumentiert (削除ここまで).
Die deutschen Texte vieler Stücke stehen inhaltlich in keinerlei Zusammenhang mit den ursprünglichen englischsprachigen Originalen. Hierbei kommt es oft zu kuriosen Versionen: Beispielsweise(追記) basiert (追記ここまで) [[Cindy & Bert]]s ''Der Hund von Baskerville'' auf [[Black Sabbath]]s ''Paranoid''. Dies kam mitunter auch dann vor, wenn der Originalinterpret selbst die deutsche Fassung übernahm – oft ohne selbst zu wissen, was er sang –, wie [[Sandie Shaw]], die ihr ''Puppet on a String'' als ''Wie ein Wiedehopf im Mai'' auf Deutsch sang.
=== Internationale Coverversionen deutscher Lieder ===
=== Internationale Coverversionen deutscher Lieder ===
Englischsprachige Versionen erfolgreicher deutscher Lieder sind deutlich seltener. Einige Künstler haben selbst englischsprachige Versionen ihrer deutschen Titel veröffentlicht, die somit nicht als Coverversionen im eigentlichen Sinne gelten können: Beispielsweise [[Peter Maffay]] (''You'' (Du)), [[Falco]] (''[[Der Kommissar (Lied)|Der Kommissar]], [[Rock Me Amadeus]]''), [[Herbert Grönemeyer]],(削除) (削除ここまで) [[Nena]], (''[[99 Luftballons]]'', ''Irgendwie, irgendwo, irgendwann''), [[Nicole ((削除) deutsche (削除ここまで)Sängerin)|Nicole]] (''[[Ein bißchen Frieden]]''), [[Peter Schilling]] (''[[Major Tom (völlig losgelöst)|Major Tom]]''), [[Trio (Band)|Trio]] (''[[Da da da]]'') sowie die [[Münchener Freiheit (Band)|Münchener Freiheit]] (''Everytime'' ([[Ohne dich (schlaf ich heut Nacht nicht ein)]]) oder ''All I Can Do'' ([[Tausendmal du]])).
Englischsprachige Versionen erfolgreicher deutscher Lieder sind deutlich seltener. Einige Künstler haben selbst englischsprachige Versionen ihrer deutschen Titel veröffentlicht, die somit nicht als Coverversionen im eigentlichen Sinne gelten können: Beispielsweise [[Peter Maffay]] (''You'' ((追記) ''[[ (追記ここまで)Du(追記) (Peter-Maffay-Lied)|Du]]'' (追記ここまで))), [[Falco]] (''[[Der Kommissar (Lied)|Der Kommissar]], [[Rock Me Amadeus]]''), [[Herbert Grönemeyer]], [[Nena]], (''[[99 Luftballons]]'', ''(追記) [[ (追記ここまで)Irgendwie, irgendwo, irgendwann(追記) ]] (追記ここまで)''), [[Nicole (Sängerin(追記) , 1964 (追記ここまで))|Nicole]] (''[[Ein bißchen Frieden]]''), [[Peter Schilling]] (''[[Major Tom (völlig losgelöst)|Major Tom]]''), [[Trio (Band)|Trio]] (''[[Da da da]]'') sowie die [[Münchener Freiheit (Band)|Münchener Freiheit]] (''Everytime'' ((追記) '' (追記ここまで)[[Ohne dich (schlaf ich heut Nacht nicht ein)]](追記) '' (追記ここまで)) oder ''All I Can Do'' ((追記) '' (追記ここまで)[[Tausendmal du]](追記) '' (追記ここまで))).
[[Reinhard Mey]]s Ballade ''Über den Wolken'' wurde von [[Texas Lightning]] unter dem Titel ''Over the Mountains'' ins Englische übertragen. [[Chris de Burgh]] veröffentlichte 2011 mit ''Seven Bridges'' von dem [[Karat (Band)|Karat]]-Hit ''[[Über sieben Brücken mußt du gehn]]'' eine internationale Version. Auch ''[[Mit 66 Jahren]]'' von [[Udo Jürgens]] wurde von Chris de Burgh in eine englische Version überführt. Darüber hinaus existiert eine norwegischsprachige Version, die von [[Wencke Myhre]] gesungen wird. Ebenso wurde Jürgens’ Lied ''Der Teufel hat den Schnaps gemacht'' in einer (削除) englischsprachiger (削除ここまで) Version von [[Santiano]] interpretiert.<ref>(削除) [http (削除ここまで)://www.(削除) amazon (削除ここまで).de/(削除) Mitten-im-Leben-das-Tribute-Album (削除ここまで)/(削除) dp (削除ここまで)/(削除) B00MG4XN66 (削除ここまで)(削除) Mitten (削除ここまで)(削除) im (削除ここまで)(削除) Leben (削除ここまで)(削除) – (削除ここまで)(削除) Das (削除ここまで)(削除) Tribute (削除ここまで)(削除) Album] (削除ここまで)</ref> Die Punkband [[Goldfinger (Band)|Goldfinger]] coverte 2000 für ihr Album ''Stomping Ground'' [[Nena]]s ''99 Luftballons'' in der englischsprachigen Version, jedoch mit einer deutschsprachigen Strophe.<ref>Goldfinger: ''Stomping Ground''. Mojo Records 2000.</ref>
[[Reinhard Mey]]s Ballade ''Über den Wolken'' wurde von [[Texas Lightning]] unter dem Titel ''Over the Mountains'' ins Englische übertragen. [[Chris de Burgh]] veröffentlichte 2011 mit ''Seven Bridges'' von dem [[Karat (Band)|Karat]]-Hit ''[[Über sieben Brücken mußt du gehn]]'' eine internationale Version. Auch ''[[Mit 66 Jahren]]'' von [[Udo Jürgens]] wurde von Chris de Burgh in eine englische Version überführt. Darüber hinaus existiert eine norwegischsprachige Version, die von [[Wencke Myhre]] gesungen wird. Ebenso wurde Jürgens’ Lied ''Der Teufel hat den Schnaps gemacht'' in einer (追記) englischsprachigen (追記ここまで) Version von [[Santiano]] interpretiert(追記) . Das Lied ''Was ich dir sagen will'' (Musik: Udo Jürgens, Text: [[Joachim Fuchsberger]]) wurde mit anderem Inhalt ins Japanische übersetzt. ''Wakare no asa'' gelangte an die Spitze der dortigen Hitparade (追記ここまで).<ref>(追記) https (追記ここまで)://www.(追記) magnudo (追記ここまで).de/(追記) startseite (追記ここまで)/(追記) presseinfos/1972 (追記ここまで)/ (追記) Für (追記ここまで) (追記) Millionen (追記ここまで) (追記) Japaner (追記ここまで) (追記) ist (追記ここまで) (追記) Udo (追記ここまで) (追記) ein (追記ここまで) (追記) „Prinz aus Europa". (追記ここまで)</ref> Die Punkband [[Goldfinger (Band)|Goldfinger]] coverte 2000 für ihr Album ''Stomping Ground'' [[Nena]]s ''99 Luftballons'' in der englischsprachigen Version, jedoch mit einer deutschsprachigen Strophe.<ref>Goldfinger: ''Stomping Ground''. Mojo Records 2000.</ref>
=== Italienische, französische oder spanische Originale ===
=== Italienische, französische oder spanische Originale ===
Deutsche oder englischsprachige Coverversionen entstanden immer wieder von italienischen oder französischen Originalen. André Claveau brachte im Jahre 1950 sein [[Chanson]] ''Cerisier (削除) Rose (削除ここまで) et (削除) Pommier (削除ここまで)(削除) Blanc (削除ここまで)'' heraus (für den Texter Jacques Larue (削除) ( (削除ここまで)Musik von Luis Guglielmi(削除) ) (削除ここまで) waren Kirschblüten rosa und Apfelblüten weiß), an dessen Titel sich ''[[Cherry Pink and Apple Blossom White]]'' in der am 23. August 1954 aufgenommenen Fassung des Mambo-Orchesters [[Pérez Prado]] hielt, sich im März 1955 für zehn Wochen am ersten Platz festsetzte und zum Millionenseller entwickelte.
Deutsche oder englischsprachige Coverversionen entstanden immer wieder von italienischen oder französischen Originalen. André Claveau brachte im Jahre 1950 sein [[Chanson]] ''Cerisier (追記) rose (追記ここまで) et (追記) pommier (追記ここまで) (追記) blanc (追記ここまで)'' heraus (für den Texter Jacques Larue (追記) [ (追記ここまで)Musik von Luis Guglielmi(追記) ] (追記ここまで) waren Kirschblüten rosa und Apfelblüten weiß), an dessen Titel sich ''[[Cherry Pink and Apple Blossom White]]'' in der am 23. August 1954 aufgenommenen Fassung des Mambo-Orchesters [[Pérez Prado]] hielt, sich im März 1955 für zehn Wochen am ersten Platz festsetzte und zum Millionenseller entwickelte.
Nicht immer war die Übersetzung so nah am Original wie bei diesem Stück. Anna Identici präsentierte im Februar 1968 (Ariston #AR0242) den Originaltitel von ''Quando m’innamoro'' (Musik: Roberto Livraghi, Text: Mario Panzeri, Daniele Pace) auf dem [[Sanremo-Festival]], wo sie hiermit den sechsten Platz belegte. Am 10. März 1968 nahm [[Engelbert (Sänger)|Engelbert Humperdinck]] mit einem englischen Text von Barry Mason den Song mit dem Titel ''A Man Without Love'' auf. Der im April 1968 veröffentlichte Titel erreichte einen zweiten Rang der britischen Charts.
Nicht immer war die Übersetzung so nah am Original wie bei diesem Stück. Anna Identici präsentierte im Februar 1968 (Ariston #AR0242) den Originaltitel von ''Quando m’innamoro'' (Musik: Roberto Livraghi, Text: Mario Panzeri, Daniele Pace) auf dem [[Sanremo-Festival]], wo sie hiermit den sechsten Platz belegte. Am 10. März 1968 nahm [[Engelbert (Sänger)|Engelbert Humperdinck]] mit einem englischen Text von Barry Mason den Song mit dem Titel ''A Man Without Love'' auf. Der im April 1968 veröffentlichte Titel erreichte einen zweiten Rang der britischen Charts.
Aus dem spanischen [[Nummer-eins-Hit]] ''El (削除) Chico (削除ここまで)(削除) De (削除ここまで)(削除) La (削除ここまで)(削除) Armonica (削除ここまで)'' von Micky vom März 1972 titulierte man ''Der Junge mit der Mundharmonika'', den auch [[Bernd Clüver]] nach Veröffentlichung im Februar 1973 zur deutschen Nummer (削除) Eins (削除ここまで) führte und (削除) 500.000 (削除ここまで)(削除) mal (削除ここまで) verkaufte.
Aus dem spanischen [[Nummer-eins-Hit]] ''(追記) [[ (追記ここまで)El (追記) chico (追記ここまで) (追記) de (追記ここまで) (追記) la (追記ここまで) (追記) armónica]] (追記ここまで)'' von Micky vom März 1972 titulierte man ''(追記) [[El chico de la armónica#Bernd Clüver – (追記ここまで)Der Junge mit der Mundharmonika(追記) |Der Junge mit der Mundharmonika]] (追記ここまで)'', den auch [[Bernd Clüver]] nach Veröffentlichung im Februar 1973 zur deutschen Nummer (追記) eins (追記ここまで) führte und (追記) zwei (追記ここまで) (追記) Millionen Mal (追記ここまで) verkaufte.(追記) <ref>{{Internetquelle |url=https://www.swr.de/swr4/bw/musik-events/bernd-cluever/-/id=258148/did=8405154/nid=258148/1mam6jr/index.html |titel=Der Junge mit der goldenen Mundharmonika |hrsg=swr.de |abruf=2019年01月31日 |datum=2018年04月04日 |autor=Hans-Jürgen Finger |archiv-url=https://web.archive.org/web/20190201070907/https://www.swr.de/swr4/bw/musik-events/bernd-cluever/-/id=258148/did=8405154/nid=258148/1mam6jr/index.html |archiv-datum=2019年02月01日 |offline=ja }}</ref> (追記ここまで)
=== Beatmusik ===
=== Beatmusik ===
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=== Erfolgreicher als das Original ===
=== Erfolgreicher als das Original ===
In einigen Fällen wurden Coverversionen sogar erfolgreicher(削除) und populärer (削除ここまで) als die Originalaufnahmen, wie etwa ''[[All Along the Watchtower]]'', das(削除) zwar (削除ここまで) im Original von Bob Dylan stammt, der jedoch für spätere Liveversionen das Arrangement der Coverversion von [[Jimi Hendrix]] übernahm, oder ''[[I Will Always Love You]]'' von [[Whitney Houston]], das im Original von [[Dolly Parton]] stammt ebenso ''[[Without You (Badfinger-Lied)|Without You]]'' von [[Mariah Carey]], im Original von der Gruppe [[Badfinger]]. Ein weiteres Beispiel ist ''Black Magic Woman'', im Original von [[Fleetwood Mac]], die weitaus bekanntere Version des Liedes stammt aber von [[Carlos Santana|Santana]]. ''I Love Rock ’n’ Roll'' von [[Joan Jett]] war ursprünglich die B-Seite einer Single(削除) von (削除ここまで) der Band [[Arrows (Band)|Arrows]]. Der in Deutschland kommerziell erfolgreichste Song ''[[Fernando (Lied)|Fernando]]'' der schwedischen Popgruppe [[ABBA]] war ursprünglich für [[Anni-Frid Lyngstad]]s Solo-Album ''Frida ensam'' geschrieben worden.
In einigen Fällen wurden Coverversionen sogar erfolgreicher als die Originalaufnahmen, wie etwa ''[[All Along the Watchtower]]'', das im Original von Bob Dylan stammt, der jedoch für spätere Liveversionen das Arrangement der Coverversion von [[Jimi Hendrix]] übernahm, oder ''[[I Will Always Love You]]'' von [[Whitney Houston]], das im Original von [[Dolly Parton]] stammt(追記) ; (追記ここまで) ebenso ''[[Without You (Badfinger-Lied)|Without You]]'' von [[Mariah Carey]], im Original von der Gruppe [[Badfinger]]. Ein weiteres Beispiel ist ''(追記) [[ (追記ここまで)Black Magic Woman(追記) ]] (追記ここまで)'', im Original von [[Fleetwood Mac]], die weitaus bekanntere Version des Liedes stammt aber von [[Carlos Santana|Santana]]. ''I Love Rock ’n’ Roll'' von [[Joan Jett]] war ursprünglich die B-Seite einer Single der Band [[Arrows (Band)|Arrows]]. Der in Deutschland kommerziell erfolgreichste Song ''[[Fernando (Lied)|Fernando]]'' der schwedischen Popgruppe [[ABBA]] war ursprünglich für [[Anni-Frid Lyngstad]]s Solo-Album ''Frida ensam'' geschrieben worden(追記) . Für Deutschland wäre hier ''[[Über sieben Brücken musst du gehn]]'' zu nennen, das [[Peter Maffay]] 1980 von der DDR-Band [[Karat (Band)|Karat]] coverte (追記ここまで).
(削除) Für Deutschland wäre hier ''[[Über sieben Brücken musst du gehn]]'' zu nennen, das [[Peter Maffay]] 1980 von der DDR-Band [[Karat (Band)|Karat]] coverte. (削除ここまで)Einige Stücke und Komponisten(削除) sind beliebt und (削除ここまで) werden immer wieder gecovert, so etwa die [[Cat Stevens|Cat-Stevens]]-Songs ''The First Cut Is the Deepest'' (beispielsweise von [[Rod Stewart]] oder [[Sheryl Crow]]) und ''[[Father and Son]]'' (Coverversion zum Beispiel von [[Ronan Keating]]). Teilweise (削除) werden (削除ここまで) diese Versionen bekannter als das Original, etwa [[Sinéad O’Connor]]s Version von [[Prince]]’ ''[[Nothing Compares 2 U]]'', [[Leona Lewis]]’ Version von ''Run'', (削除) welches (削除ここまで) von [[Snow Patrol]] stammt, oder [[Janis Joplin]]s Fassung von [[Kris Kristofferson]]s Titel ''[[Me and Bobby McGee]]''. Dies geht zuweilen so weit, dass die Coverversion für das Original gehalten wird. So ist z. B. weitgehend unbekannt, dass ''Sailing'', einer der größten Hits von Rod Stewart, in dessen Version auch(削除) ''nur'' (削除ここまで) eine Coverversion ist. Das Original von [[Sutherland Brothers & Quiver(削除) |The Sutherland Brothers (削除ここまで)]] ist(削除) dagegen (削除ここまで) so gut wie unbekannt. (削除) Manche (削除ここまで)(削除) Coverversionen (削除ここまで)(削除) von (削除ここまで) [[Joe Cocker]] (削除) wie (削除ここまで) ''[[With a Little Help from My Friends]]''(削除) oder ''[[The Letter (Lied)|The Letter]]'' haben (削除ここまで) mindestens den Bekanntheitsgrad (削除) der (削除ここまで)(削除) Originale (削除ここまで) der Beatles(削除) bzw. [[Box Tops]] (削除ここまで) erreicht.
Einige Stücke und Komponisten werden immer wieder gecovert, so etwa die [[Cat Stevens|Cat-Stevens]]-Songs ''The First Cut Is the Deepest'' (beispielsweise von [[Rod Stewart]] oder [[Sheryl Crow]]) und ''[[Father and Son]]'' (Coverversion zum Beispiel von [[Ronan Keating]]). Teilweise (追記) sind (追記ここまで) diese Versionen bekannter als das Original, etwa [[Sinéad O’Connor]]s Version von [[Prince]]’ ''[[Nothing Compares 2 U]]'', [[Leona Lewis]]’ Version von ''Run'', (追記) das (追記ここまで) von [[Snow Patrol]] stammt, oder [[Janis Joplin]]s Fassung von [[Kris Kristofferson]]s Titel ''[[Me and Bobby McGee]]''. Dies geht zuweilen so weit, dass die Coverversion für das Original gehalten wird. So ist z. B. weitgehend unbekannt, dass ''(追記) [[ (追記ここまで)Sailing(追記) (Sutherland-Brothers-Lied)|Sailing]] (追記ここまで)'', einer der größten Hits von Rod Stewart, in dessen Version auch eine Coverversion ist. Das Original von [[Sutherland Brothers & Quiver]] ist so gut wie unbekannt. (追記) Zeitweise (追記ここまで) (追記) hatte (追記ここまで) (追記) auch (追記ここまで) [[Joe Cocker]](追記) s (追記ここまで) (追記) Version von (追記ここまで) ''[[With a Little Help from My Friends]]'' mindestens den Bekanntheitsgrad (追記) des (追記ここまで) (追記) Originals (追記ここまで) der Beatles erreicht.
==Coverversionen als humoristische Lieder==
==(追記) (追記ここまで)Coverversionen als humoristische Lieder(追記) (追記ここまで)==
Ab Mitte der 1970er-Jahre wurden regelmäßig Coverversionen erfolgreicher Kompositionen mit humoristischen deutschsprachigen Liedtexten veröffentlicht, die mitunter beachtliche Charterfolge erreichten:
Ab Mitte der 1970er-Jahre wurden regelmäßig Coverversionen erfolgreicher Kompositionen mit humoristischen deutschsprachigen Liedtexten veröffentlicht, die mitunter beachtliche Charterfolge erreichten:
So veröffentlichte beispielsweise 1975 der [[Niederlande|niederländische]] (削除) Showmasters (削除ここまで) [[Rudi Carrell]] zu der Melodie des Songs ''[[City of New Orleans (Lied)|City of New Orleans]]'' des [[Vereinigte Staaten|US-amerikanischen]] [[Folk]]sängers [[Steve Goodman]] aus dem Jahre 1971 das Lied ''Wann wird’s mal wieder richtig Sommer?'' in einer [[Schlager]]-Version. Drei Jahre später erreichte Carrell mit dem Titel ''Goethe war gut'' sogar Platz neun der deutschen Charts. Das Lied entstand im Original bereits in den 1920er-Jahren unter dem Titel ''Sweet Violets'' von Bernie Schultz & His Crescent Orchestra und wurde unter gleichem Titel vor allem 1951 durch die erfolgreiche US-amerikanische Sängerin [[Dinah Shore]] bekannt.
So veröffentlichte beispielsweise 1975 der [[Niederlande|niederländische]] (追記) Showmaster (追記ここまで) [[Rudi Carrell]] zu der Melodie des Songs ''[[City of New Orleans (Lied)|City of New Orleans]]'' des [[Vereinigte Staaten|US-amerikanischen]] [[Folk]]sängers [[Steve Goodman]] aus dem Jahre 1971 das Lied ''Wann wird’s mal wieder richtig Sommer?'' in einer [[Schlager]]-Version. Drei Jahre später erreichte Carrell mit dem Titel ''Goethe war gut'' sogar Platz neun der deutschen Charts. Das Lied entstand im Original bereits in den 1920er-Jahren unter dem Titel ''Sweet Violets'' von Bernie Schultz & His Crescent Orchestra und wurde unter gleichem Titel vor allem 1951 durch die erfolgreiche US-amerikanische Sängerin [[Dinah Shore]] bekannt.
1976 wurde aus dem Lied ''Ein Bett im Kornfeld'' von [[Jürgen Drews]] durch [[Fips Asmussen]] die [[Albernheit|Blödelversion]] ''Ein Korn im Feldbett'' und 1978 entstand aus dem Lied ''[[You’re the One That I Want]]'' von [[John Travolta]] und [[Olivia Newton-John]] aus dem Film ''[[Grease (Film)|Grease]]'' die Version ''Du, die Wanne ist voll'', die [[Dieter Hallervorden]] im Duett gemeinsam mit [[Helga Feddersen]] interpretierte. Der erfolgreichste Titel der US-amerikanischen Band [[Village People]] [[Y.M.C.A.]] aus dem Jahr 1978 wurde nach seiner Veröffentlichung mehrfach als Parodie gecovert. Einer der bekanntesten Versionen ist das Lied ''L. M. A. A.'' aus dem Jahr 1979 von [[Günter Willumeit]]. Dieter Hallervorden veröffentlichte 1980 mit ''Punker Maria'' eine Coverversion des Liedes ''[[Santa Maria (Lied)|Santa Maria]]''. Im Jahr darauf nahm auch [[Mike Krüger]] eine Blödelversion des Liedes unter dem Titel ''Sand da Maria'' auf. Eine weitere bekannte Coverversion produzierte Krüger 1984 mit ''Jenseits vom Tresen'' in Anlehnung an den Schlager ''Jenseits von Eden'', den [[Nino de Angelo]] kurz zuvor als Coverversion des Songs [[Guardian Angel]] sehr erfolgreich in den Hitparaden platzierte. Große Charterfolge hatte auch [[Frank Zander]] 1981 als „Fred Sonnenschein und seine Freunde" mit dem Titel ''Ja, wenn wir alle Englein wären'' (Original: ''[[Ententanz|Dance Little Bird („Ententanz")]]'' von den [[(削除) Electronica's (削除ここまで)]])(削除) (削除ここまで) und ein Jahr später solo mit dem Lied ''Da da da ich weiß Bescheid, du weißt Bescheid'', (削除) was (削除ここまで) eine Coverversion des weltweit erfolgreichen Liedes ''[[Da Da Da ich lieb dich nicht du liebst mich nicht aha aha aha|Da Da Da...]]'' der [[Neue Deutsche Welle|NDW-Band]] [[Trio (Band)|Trio]] ist. Die Parodie des Songs [[Pump Up the Jam]] von Raymund Thielcke alias [[Werner Wichtig]] ''Pump ab das Bier'' aus dem Jahr 1989 war in den deutschen Charts sogar erfolgreicher als das Original.
1976 wurde aus dem Lied ''Ein Bett im Kornfeld'' von [[Jürgen Drews]] durch [[Fips Asmussen]] die [[Albernheit|Blödelversion]] ''Ein Korn im Feldbett'' und 1978 entstand aus dem Lied ''[[You’re the One That I Want]]''(追記) (追記ここまで) von [[John Travolta]] und [[Olivia Newton-John]] aus dem Film ''[[Grease (Film)|Grease]]'' die Version ''Du, die Wanne ist voll'', die [[Dieter Hallervorden]] im Duett gemeinsam mit [[Helga Feddersen]] interpretierte(追記) . [[Wolfgang Petry]] coverte 1978 mit ''Gianna (Liebe im Auto)'' den Song ''Gianna'' des italienischen Liedermachers [[Rino Gaetano]]. Für Petry war das Lied mit Platz 17 in den deutschen Single-Charts einer seiner ersten größeren Hits (追記ここまで). Der erfolgreichste Titel der US-amerikanischen Band [[Village People]] [[Y.M.C.A.]] aus dem Jahr 1978 wurde nach seiner Veröffentlichung mehrfach als Parodie gecovert. Einer der bekanntesten Versionen ist das Lied ''L. M. A. A.'' aus dem Jahr 1979 von [[Günter Willumeit]]. Dieter Hallervorden veröffentlichte 1980 mit ''Punker Maria'' eine Coverversion des Liedes ''[[Santa Maria (Lied)|Santa Maria]]''. Im Jahr darauf nahm auch [[Mike Krüger]] eine Blödelversion des Liedes unter dem Titel ''Sand da Maria'' auf. Eine weitere bekannte Coverversion produzierte Krüger 1984 mit ''Jenseits vom Tresen'' in Anlehnung an den Schlager ''Jenseits von Eden'', den [[Nino de Angelo]] kurz zuvor als Coverversion des Songs [[Guardian Angel]] sehr erfolgreich in den Hitparaden platzierte. Große Charterfolge hatte auch [[Frank Zander]] 1981 als „Fred Sonnenschein und seine Freunde" mit dem Titel ''Ja, wenn wir alle Englein wären'' (Original: ''[[Ententanz|Dance Little Bird („Ententanz")]]'' von den [[(追記) Electronica’s (追記ここまで)]]) und ein Jahr später solo mit dem Lied ''Da da da ich weiß Bescheid, du weißt Bescheid'', (追記) das (追記ここまで) eine Coverversion des weltweit erfolgreichen Liedes ''[[Da Da Da ich lieb dich nicht du liebst mich nicht aha aha aha|Da Da Da...]]'' der [[Neue Deutsche Welle|NDW-Band]] [[Trio (Band)|Trio]] ist. Die Parodie des Songs [[Pump Up the Jam]] von Raymund Thielcke alias [[Werner Wichtig]] ''Pump ab das Bier'' aus dem Jahr 1989 war in den deutschen Charts sogar erfolgreicher als das Original.
2002 wurde ''[[The Ketchup Song]]'' der [[Spanien|spanischen]] [[Girlgroup]] [[Las Ketchup]] zeitnah von der Radio-[[Comedy]] [[Die Gerd Show]] in der Coverversion ''Der Steuersong'' veröffentlicht. Original und Parodie hielten sich kurz nacheinander jeweils sieben Wochen auf dem ersten Platz der deutschen Charts.
2002 wurde ''[[The Ketchup Song]]'' der [[Spanien|spanischen]] [[Girlgroup]] [[Las Ketchup]] zeitnah von der Radio-[[Comedy]] [[Die Gerd Show]] in der Coverversion ''Der Steuersong'' veröffentlicht. Original und Parodie hielten sich kurz nacheinander jeweils sieben Wochen auf dem ersten Platz der deutschen Charts.
== Coverversionen durch Sampling seit den 1990er Jahren ==
== Coverversionen durch Sampling seit den 1990er Jahren ==
In den 1990er-Jahren entstanden durch [[Sampling (Musik)|Sampling]] neue Formen der Coverversion, die besonders vertraute Popmusik der 1970er und 1980er mit hohem Wiedererkennungswert nutzten. Musikologisch mag man Sampling noch als Coverversion betrachten, rechtlich wird meistens Bearbeitung vorliegen. Während die Samples in Europa besonders häufig mit [[Eurodance|Dance]]-Beats unterlegt wurden, kombinierten amerikanische [[Hip-Hop]]-Produzenten prominente Samples mit neuen [[Rap]]-Texten. Ein Beispiel hierfür ist der Song ''He Got Game'' von der Gruppe [[Public Enemy]] (1998), dessen Musik von dem [[Buffalo Springfield|Buffalo-Springfield]]-Song ''For What It’s Worth'' (1967) stammt, wobei [[Stephen Stills]], der Autor des Originals, die markanten Gitarrenparts für die Coverversion neu einspielte.
In den 1990er-Jahren entstanden durch [[Sampling (Musik)|Sampling]] neue Formen der Coverversion, die besonders vertraute Popmusik der 1970er und 1980er mit hohem Wiedererkennungswert nutzten. Musikologisch mag man Sampling noch als Coverversion betrachten, rechtlich wird meistens Bearbeitung vorliegen. Während die Samples in Europa besonders häufig mit [[Eurodance|Dance]]-Beats unterlegt wurden, kombinierten amerikanische [[Hip-Hop]]-Produzenten prominente Samples mit neuen [[Rap]]-Texten. Ein Beispiel hierfür ist der Song ''He Got Game'' von der Gruppe [[Public Enemy]] (1998), dessen Musik von dem [[Buffalo Springfield|Buffalo-Springfield]]-Song ''(追記) [[ (追記ここまで)For What It’s Worth(追記) ]] (追記ここまで)'' (1967) stammt, wobei [[Stephen Stills]], der Autor des Originals, die markanten Gitarrenparts für die Coverversion neu einspielte.
Die Intention verschob sich aber von einer rein künstlerischen stark zu einer rein kommerziellen Angelegenheit. Vielfach wurden die bekannten, eingängigen alten Melodien mit einer Bassspur und monotonem, oftmals mit dem Computer verfremdeten, Gesang unterlegt. Vor allem im Dance- und [[Hands up|Hands-up]]-Bereich beschränken sich viele Interpreten darauf, lediglich alte Titel unterschiedlichster Interpreten und Jahrzehnte neu aufzulegen. Beispiele hierfür sind etwa [[Novaspace]], [[Groove Coverage]] oder [[Jan Wayne]]. Oftmals haben diese Coverversionen mit den Originalen nur noch wenig gemeinsam, zum Beispiel der im Original von [[Alice Cooper]] gesungene und später von Groove Coverage gecoverte Titel ''Poison''.
Die Intention verschob sich aber von einer rein künstlerischen stark zu einer rein kommerziellen Angelegenheit. Vielfach wurden die bekannten, eingängigen alten Melodien mit einer Bassspur und monotonem, oftmals mit dem Computer verfremdeten, Gesang unterlegt. Vor allem im Dance- und [[Hands up|Hands-up]]-Bereich beschränken sich viele Interpreten darauf, lediglich alte Titel unterschiedlichster Interpreten und Jahrzehnte neu aufzulegen. Beispiele hierfür sind etwa [[Novaspace]], [[Groove Coverage]] oder [[Jan Wayne]]. Oftmals haben diese Coverversionen mit den Originalen nur noch wenig gemeinsam, zum Beispiel der im Original von [[Alice Cooper]] gesungene und später von Groove Coverage gecoverte Titel ''Poison''.
Eine besonders wichtige Motivation für Coverversionen ist das wirtschaftliche Interesse. An Coverversionen verdienen nicht nur Interpreten, Produzent und [[(削除) Musiklabel↔ (削除ここまで)]] der neuen Version, sondern auch die Autoren und der Musikverlag des gecoverten Werks. Der kommerzielle Hintergedanke von Coverversionen spielte zwar schon immer eine Rolle, aber besonders seit den späten 1990er-Jahren lässt sich vermehrt ein „Ausschlachten" der Originale beobachten. Vor allem die Anzahl an gecoverten Titeln im Vergleich zu neuen Liedern nahm wieder zu. Waren in den 1980er-Jahren hin und wieder einmal einzelne Coverversionen älterer Titel in den Charts (zum Beispiel ''You Keep Me Hangin’ On'' von Kim Wilde), wurde vor allem zu Beginn des 21. Jahrhunderts eine gewisse Anzahl an Coverversionen in den Charts zur Regelmäßigkeit. So waren am 3. September 2001 beispielsweise sieben Titel der in den Top-10 der deutschen Singlecharts platzierten Lieder Coverversionen.<ref>[http://www.chartsservice.de/archiv/s010903.htm Deutsche Singlecharts vom 3. September 2001].</ref>
Eine besonders wichtige Motivation für Coverversionen ist das wirtschaftliche Interesse. An Coverversionen verdienen nicht nur Interpreten, Produzent und [[(追記) Musiklabel (追記ここまで)]] der neuen Version, sondern auch die Autoren und der Musikverlag des gecoverten Werks. Der kommerzielle Hintergedanke von Coverversionen spielte zwar schon immer eine Rolle, aber besonders seit den späten 1990er-Jahren lässt sich vermehrt ein „Ausschlachten" der Originale beobachten. Vor allem die Anzahl an gecoverten Titeln im Vergleich zu neuen Liedern nahm wieder zu. Waren in den 1980er-Jahren hin und wieder einmal einzelne Coverversionen älterer Titel in den Charts (zum Beispiel ''You Keep Me Hangin’ On'' von Kim Wilde), wurde vor allem zu Beginn des 21. Jahrhunderts eine gewisse Anzahl an Coverversionen in den Charts zur Regelmäßigkeit. So waren am 3. September 2001 beispielsweise sieben Titel der in den Top-10 der deutschen Singlecharts platzierten Lieder Coverversionen.<ref>[http://www.chartsservice.de/archiv/s010903.htm Deutsche Singlecharts vom 3. September 2001].</ref>
== Ungewöhnliche Coverversionen ==
== Ungewöhnliche Coverversionen ==
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== Rekorde ==
== Rekorde ==
Laut dem [[Guinness-Buch der Rekorde]] ist ''[[Yesterday]]'' von den [[The Beatles|Beatles]] mit über 1600 Versionen zwischen 1965 und 1985 das bislang am häufigsten auf Tonträgern gecoverte Lied.<ref>{{Webarchiv(削除) (削除ここまで)|(削除) (削除ここまで)url=http://www.guinnessworldrecords.com/content_pages/record.asp?recordid=50867 | wayback=20060910071729 | text=Guinness World Records}}.</ref> Die [[Broadcast Music Incorporated|BMI]] geht davon aus, dass der Song weltweit über sieben Millionen (削除) mal (削除ここまで) aufgeführt worden ist. In Fachkreisen besteht zudem weitgehende Einigkeit, dass ''[[Summertime]]'' von [[George Gershwin]] mit etwa 2600 Versionen ebenfalls zu den am meisten gecoverten Songs der Popmusik zu rechnen ist.<ref>Am 27. März 2008 meldete die „Summertime Connection", eine internationale Sammler-Vereinigung, dass von ''Summertime'' wenigstens 22.350 öffentliche Aufführungen gezählt wurden, von denen 15.801 aufgenommen worden wären.</ref> Die Überprüfung solcher Rekorde gestaltet sich schwierig, da als einzige Quelle die Verwertungsgesellschaft zur Verfügung steht. Die für ''Yesterday'' zuständige britische Performing Right Society (PRS) ist hierbei jedoch nicht transparent.
Laut dem [[Guinness-Buch der Rekorde]] ist ''[[Yesterday]]'' von den [[The Beatles|Beatles]] mit über 1600 Versionen zwischen 1965 und 1985 das bislang am häufigsten auf Tonträgern gecoverte Lied.<ref>{{Webarchiv|url=http://www.guinnessworldrecords.com/content_pages/record.asp?recordid=50867 | wayback=20060910071729 | text=Guinness World Records}}.</ref> Die [[Broadcast Music Incorporated|BMI]] geht davon aus, dass der Song weltweit über sieben Millionen (追記) Mal (追記ここまで) aufgeführt worden ist. In Fachkreisen besteht zudem weitgehende Einigkeit, dass ''[[(追記) Summertime (Gershwin)| (追記ここまで)Summertime]]'' von [[George Gershwin]] mit etwa 2600 Versionen ebenfalls zu den am meisten gecoverten Songs der Popmusik zu rechnen ist.<ref>Am 27. März 2008 meldete die „Summertime Connection", eine internationale Sammler-Vereinigung, dass von ''Summertime'' wenigstens 22.350 öffentliche Aufführungen gezählt wurden, von denen 15.801 aufgenommen worden wären.</ref> Die Überprüfung solcher Rekorde gestaltet sich schwierig, da als einzige Quelle die Verwertungsgesellschaft zur Verfügung steht. Die für ''Yesterday'' zuständige britische Performing Right Society (PRS) ist hierbei jedoch nicht transparent.
*(追記) Jan Freitag: (追記ここまで) [http://www.zeit.de/2004/51/M-Covers ''Malen nach Zahlen''(追記) . (追記ここまで)] (追記) In: ''[[Die Zeit]]'', Nr. 51/2004; (追記ここまで) zum Thema Coverversionen
* [http://www.zeit.de/2004/51/M-Covers(削除) Jan Freitag: (削除ここまで) ''Malen nach Zahlen''] (削除) Artikel (削除ここまで) zum Thema Coverversionen(削除) bei www.zeit.de (削除ここまで)
* {{DNB-Portal|4598658-7}}
* [https://cover.info/ cover.info] Datenbank mit Cover-Versionen und Musikzitaten
Eine Coverversion, auch Cover, ist in der Musik die Interpretation eines Musikstücks durch einen anderen als den erstaufführenden Musiker. Wenn ein anderer Text zur selben oder zu einer ähnlichen Melodie entstanden ist, spricht man von einer Kontrafaktur.
Grundsätzlich abzugrenzen von der Coverversion sind:
das Remake, eine Neuinterpretation durch denselben Interpreten
das Medley und das Potpourri, bei denen jeweils nur mehrere Sequenzen verschiedener Kompositionen zu einer neuen Komposition arrangiert werden (zum Beispiel in Liedern des niederländischen Musikprojektes Stars on 45)
das Zitat (Musikzitat), das nur Elemente eines anderen Stückes aufgreift und darauf im Kontext auf eine originäre, kreative Leistung verweist (zum Beispiel in Beatle Bones and Smokin’ Stones von Captain Beefheart)
die Adaption, bei der ganze Musikstücke oder Teile davon in eine andere Komposition übertragen werden beziehungsweise Teile eines Musikstückes als Jingle für werbliche Zwecke neu arrangiert werden (zum Beispiel die Werbemusik aus der Werbung für das Haarshampoo Gard Ende der 1970er-Jahre als Adaption des ABBA-Liedes Move On).
die Paraphrase, die ein eigenständiges Stück ist, aber sich durch umfangreiche Referenzen an eine Epoche, einen Interpreten oder ein Stück daran abarbeitet
das Plagiat, das ein Musikstück nachahmt, ohne den Urheber zu nennen, und damit den Eindruck der Originalität erweckt (zum Beispiel My Sweet Lord von George Harrison, ein – laut Harrison „unbewusstes" – Plagiat von He’s So Fine der Chiffons).
Beim Remix werden die einzelnen Stimmen beziehungsweise Tonspuren einer bestehenden Aufnahme neu abgemischt. Hierbei bleibt es in der Regel bei der bereits vorhandenen ersten Aufnahme, sodass kein neuer Tonträger und dementsprechend auch kein weiteres Tonträgerherstellerrecht nach § 85UrhG entsteht. Beim Remix wird zumeist eine Originalaufnahme mit neuen Spuren unterlegt und ist damit eine Bearbeitung der Originalaufnahme. Der Urheber (insbesondere Komponist, Texter) beziehungsweise stellvertretend sein Musikverlag muss deshalb nach seinem Einverständnis gefragt werden. Da die Originalaufnahme verwendet wird, bedarf es auch der Genehmigung der Plattenfirma, die den Originaltitel veröffentlicht hat.
Ein Mashup, bei dem die Instrumental- bzw. Gesangsspur mit Tracks anderer Künstler ähnlich wie in einer Collage gekreuzt wird.
das Instrumentalstück, bei dem ein anderer Künstler das Originalstück ausschließlich als instrumentale Version – also ohne Text und Gesang – spielt.
Coverversionen sind Gegenstand des Urheberrechts, das in Deutschland im Urheberrechtsgesetz (UrhG) kodifiziert ist. Rechtlich ist die Coverversion stets eine „andere Umgestaltung" im Sinne des § 23 UrhG, selbst wenn sie originalgetreu nachgespielt wird. Der Bundesgerichtshof bezeichnet als Coverversion die Neueinspielung einer Bearbeitung eines Originalwerkes,[1] während die Musikindustrie in der Coverversion die erneute Produktion und Veröffentlichung
eines vorbestehenden und bereits veröffentlichten Musikwerkes sieht.[2] Bei einer Coverversion handelt es sich im Idealfall nicht um eine Bearbeitung, sondern um eine werkgetreue Verwertung des Originals. Die Rechte auf Verwertung einer Coverversion können von der Verwertungsgesellschaft des Originals eingeholt werden. Geringfügige Veränderungen durch ein anderes Arrangement sind vom Nutzungszweck des § 39 Abs. 2 UrhG gedeckt. Erhebliche Veränderungen hingegen sind Bearbeitung oder andere Umgestaltung. Ein deutscher Liedtext zu einem fremdsprachigen Original ist Bearbeitung.
Urheberrechtlich von Bedeutung ist die Frage, ob die neue Version eine nahezu vollständige Übereinstimmung mit dem Original darstellt oder ob eine eigene schöpferische Leistung vorliegt. Im letzten Fall handelt es sich musikalisch nicht um eine Coverversion, sondern eine Bearbeitung nach § 3 UrhG. Wird die Version schließlich öffentlich wiedergegeben oder auf Tonträger vervielfältigt, entsteht ein geschützter Vergütungsanspruch des Urhebers. War das Original veröffentlicht und bei einer Verwertungsgesellschaft (in Deutschland: GEMA) registriert, ist kein Einverständnis des Urhebers des Originals erforderlich; die Anmeldung der wiedergegebenen Coverversion bei der Verwertungsgesellschaft genügt. Der Musikverlag des Urhebers muss nur dann genehmigen, wenn eine Bearbeitung mit einem eigenständigen schöpferischen Anteil durch Veränderungen der melodisch-harmonischen Form und/oder des Textes vorgenommen wurde. Dann nämlich weist die neue Version eine genehmigungspflichtige Schöpfungshöhe auf.[3] Der BGH hat die branchenübliche Verwendung des Begriffs Coverversion für die Fälle der Neueinspielung einer Bearbeitung eines Originalwerkes übernommen und spricht von der bloßen Interpretation eines Originalwerkes, welches im Rahmen der Neueinspielung in seiner Substanz unberührt bleibt, sodass eine Bearbeitung im urheberrechtlichen Sinne nicht vorliegt.[1] Ein Musikteil genießt nach ständiger Rechtsprechung des BGH (nur) dann Urheberrechtsschutz nach § 2 UrhG, wenn es als solches die Schutzvoraussetzungen des Gesetzes erfüllt, also für sich allein die notwendige Individualität als eigentümliche geistige Schöpfung aufweist. Wenn der Refrain infolge einer in der Popularmusik ungewöhnlichen Phasenverschiebung eine unregelmäßige Melodie habe und damit eine individuelle ästhetische Ausdruckskraft erhalte, dann liege darin die schöpferische Eigentümlichkeit bei Musikwerken. Das zeige sich auch für den Laien auf dem Gebiet der Musik darin, dass er diese Melodie beim abermaligen Hören als bekannt erfasse und dem Komponisten zuordne.[1] Bei Musikwerken stellt die Rechtsprechung geringere Anforderungen an diese Schöpfungshöhe nach dem Grundsatz der sogenannten „kleinen Münze".[4]
Coverversionen müssen erkennbar auf das zugrunde liegende Original durch Nennung des Urhebers und Musikverlages Bezug nehmen. Verletzungen des Namensnennungsrechts treten eher in dem Bereich auf, wo die Abhängigkeit des Werkes von einem bestimmten vorbestehenden Werk bezweifelt wird. Fehlt es an der pflichtgemäßen Angabe der Originalquelle, liegt ein rechtswidriges Plagiat vor.
Die musikologische Abgrenzung von Original und Coverversion fällt nicht immer leicht. Das Original ist die Erstfassung einer bisher noch nicht produzierten Komposition, die zeitlich als erste Version aufgenommen wurde. Genau genommen entscheidet musikologisch – anders als im Urheberrecht – das Aufnahmedatum einer Komposition und nicht deren Veröffentlichungsdatum darüber, ob ein Original oder eine Coverversion vorliegt. Dadurch ist es theoretisch möglich, dass ein zeitlich früher veröffentlichter Song später aufgenommen wurde als eine später veröffentlichte Version; die später veröffentlichte Version ist damit jedoch das Original. Oft liegen die exakten Daten nicht vor, sodass es ohne weitere Information offenbleiben muss, welche Version als Original zu klassifizieren ist.
Ein Beispiel für die schwierige Abgrenzung liefert Conway Twitty mit seinem Hit Lonely Blue Boy (MGM #12857), der am 11. November 1959 aufgenommen und am 21. Dezember 1959 veröffentlicht wurde; der Song erreichte einen sechsten Platz der Pop-Charts. Dadurch wurde er der Öffentlichkeit bekannt und das Original Conway Twitty als Interpreten zugeschrieben. Komponiert von Fred Wise und Ben Wiseman, wurde der Song jedoch bereits am 23. Januar 1958 von Elvis Presley als „Danny" aufgenommen und lediglich im Film King Creole verwendet, der am 2. Juli 1958 in den USA in die Kinos kam. Eine Tonträgerveröffentlichung hiervon wurde jedoch erst posthum am 1. Dezember 1978 auf der LP A Legendary Performer Vol. 3 („includes 8 previously unavailable performances") vorgenommen. Die Beweisführung, dass damit Elvis Presley das Original gesungen hat, wird durch den unterschiedlichen Titel erschwert.[5]
Oft werden erfolgserprobte Originalvorlagen ausgewählt, gelegentlich auch völlig unbekannt gebliebene Songs, die erst in der Coverversion zu Erfolg kommen.
Es gibt sowohl Coverversionen, die sich im Arrangement und Sound streng an das Original halten, als auch Versionen, die kaum wiederzuerkennen sind.
Zu ersterer Form gehört Chubby Checkers Version von The Twist, dessen Original von Hank Ballard komponiert wurde und am 11. November 1958 aufgenommen worden war. Checkers Version, die im Jahre 1960 aufgenommen wurde, wies derart frappierende Ähnlichkeiten mit dem Original auf, dass Hank Ballard beim Radiohören dachte, es sei sein Stück.[6] Checkers Version war identisch in Tonhöhe, Rhythmus und Gesang. Während das Original – zumal B-Seite – unterging, entwickelte sich Checkers Coverversion zum Millionenseller.
Vanilla Fudge – You Keep Me Hangin’ On
You Keep Me Hanging On stammte im Original von den Supremes, die den temporeichen Song mit der typischen Rimshot-Technik am 30. Juni und 1. August 1966 aufnahmen und am 12. Oktober 1966 (Motown #1101) veröffentlichten. Das Stück weist sämtliche Charakteristika des Motown-Sounds auf, ist mit einer Spieldauer von 2 Minuten 47 – wie alle Motown-Singles jener Zeit – zum Airplay prädestiniert und erreichte den ersten Platz der Pop-Charts.
Vanilla Fudge brachte am 5. Juni 1968 eine völlig gegensätzliche Version heraus, die kaum noch Gemeinsamkeiten mit dem Original aufwies. Der Sound hat psychedelische Ansätze, der Rhythmus ist bis zum „traumatischen Zeitlupentempo" heruntergeschraubt, garniert mit „zerdehnten Gitarrenbreaks" und bis an die „Grenze der psychischen Erträglichkeit" verfremdet.[7] Eine auf 2 Minuten 50 heruntereditierte Spieldauer besaß die von George „Shadow" Morton produzierte Single (Atco #6590), während dieses Stück auf der zuvor im September 1967 erschienenen LP Vanilla Fudge eine Dauer von 7 Minuten 20 hatte (aufgenommen in nur einem Take). Die Single erreichte einen sechsten Platz der Pop-Hitparade.
Kim Wilde gelangte im Juni 1987 mit ihrer im Vorjahr aufgenommenen und veröffentlichten Version, wie schon die Supremes, auf Platz eins der US-Charts.
Viele Kompositionen afroamerikanischer Musiker (Blues, R&B, Doo Wop) wurden von weißen Interpreten – oft mit „bereinigten" Texten – gecovert, um damit in der Pop-Hitparade erfolgreich zu sein.[8] Der Erfolg des Covers ermöglichte es oft dem Original, aus den Rhythm-&-Blues-Charts in die Pop-Hitparade zu gelangen.
Elvis Presley übernahm am Anfang seiner Karriere einen Bluessong, der im Original von Willie Mae „Big Mama" Thornton stammte. Diese hatte Hound Dog am 13. August 1952 für Peacock Records (#1612) aufgenommen und erreichte nach der Erstveröffentlichung im Januar 1953 den ersten Rang der Rhythm-&-Blues-Hitparade. Mit 500.000 Exemplaren verkaufte sich das Original nicht schlecht; die am 2. Juli 1956 von Presley aufgenommene Fassung jedoch ging sechs Millionen Mal über die Ladentheke.[9]
Insbesondere zwei Labels, nämlich Dot Records mit Pat Boone und Coral Records mit den McGuire Sisters, hatten sich dieser Strategie verschrieben. Diese Praxis begann etwa mit Sh-Boom, das im Original im Juni 1954 von den Chords veröffentlicht worden war, bis zum zweiten Rang der R&B-Charts vordrang und knapp 400.000 Exemplare verkaufte. An diesem Erfolg sollten die weißen Crew-Cuts teilhaben und brachten ihrerseits im Juni 1954 ihre Version auf den Markt, die für sieben Wochen den ersten Rang der Pop-Hitparade belegte und 1,5 Millionen Exemplare verkaufte.[10] Das gelang auch Pat Boone mit Ain’t That a Shame. Das Original war von Fats Domino am 15. März 1955 in Cosimo Matassas Studio aufgenommen worden und hatte sich nach Veröffentlichung im April 1955 zum Millionenseller entwickelt. Dot Records zog nach und veröffentlichte bereits im Juni 1955 die Coverversion, von der ebenfalls über eine Million Platten verkauft wurden. Während Boones Version mühelos den ersten Rang der Pop-Charts erklomm, musste sich Fats Domino mit dem zehnten Platz begnügen.
Deutschsprachige Schlager benutzten häufig angloamerikanische Titel oder Originale aus anderen europäischen Staaten, um mit einem deutschen Text den heimischen Markt zu erschließen. Diese Strategie wurde bereits seit Gründung der deutschen Plattenindustrie angewandt und kam mit Wochenend und Sonnenschein von den Comedian Harmonists zur vorläufigen Blüte. Von den Harmonists aufgenommen am 22. August 1930, handelte es sich um eine Version von Happy Days Are Here Again, das am 20. November 1929 von Leo Reismans Orchester aufgenommen wurde.
Einen weiteren Höhepunkt dieser Übernahmen gab es in den 1960er- und 1970er-Jahren, blieb aber weder auf diese Zeitspanne beschränkt, noch auf das klassische „Schlager"-Genre: So deutschten z. B. noch 1987 auch Die Ärzte einen Hit von The Bangles zu Geh’n wie ein Ägypter ein. Die kommerziell erfolgreichste Zeit für deutsche Coverversionen in (West-)Deutschland waren jedoch eindeutig die 1970er Jahre, zum Beispiel Stücke wie Himbeereis zum Frühstück von Hoffmann & Hoffmann und Ein Bett im Kornfeld von Jürgen Drews. Diese Strategie, englischsprachige Originale als deutsche Fassung zu präsentieren, wurde ab 1956 intensiviert. Ein erster Erfolg war Freddy Quinn beschieden, der mit Heimweh nach Veröffentlichung im Mai 1956 zwei Millionen Platten umsetzte und damit Memories Are Made of This von Dean Martin übertraf, der hiermit im November 1955 über eine Million Platten verkaufte.[11] Erfolgreich war auch Fred Bertelmann mit dieser Strategie, denn sein Lachender Vagabund verkaufte nach Veröffentlichung im Februar 1957 mit 3,5 Millionen Exemplaren mehr Platten als das Original von Jim Lowe, das im April 1953 erschienen war.
Die deutschen Texte vieler Stücke stehen inhaltlich in keinerlei Zusammenhang mit den ursprünglichen englischsprachigen Originalen. Hierbei kommt es oft zu kuriosen Versionen: Beispielsweise basiert Cindy & BertsDer Hund von Baskerville auf Black SabbathsParanoid. Dies kam mitunter auch dann vor, wenn der Originalinterpret selbst die deutsche Fassung übernahm – oft ohne selbst zu wissen, was er sang –, wie Sandie Shaw, die ihr Puppet on a String als Wie ein Wiedehopf im Mai auf Deutsch sang.
Reinhard Meys Ballade Über den Wolken wurde von Texas Lightning unter dem Titel Over the Mountains ins Englische übertragen. Chris de Burgh veröffentlichte 2011 mit Seven Bridges von dem Karat-Hit Über sieben Brücken mußt du gehn eine internationale Version. Auch Mit 66 Jahren von Udo Jürgens wurde von Chris de Burgh in eine englische Version überführt. Darüber hinaus existiert eine norwegischsprachige Version, die von Wencke Myhre gesungen wird. Ebenso wurde Jürgens’ Lied Der Teufel hat den Schnaps gemacht in einer englischsprachigen Version von Santiano interpretiert. Das Lied Was ich dir sagen will (Musik: Udo Jürgens, Text: Joachim Fuchsberger) wurde mit anderem Inhalt ins Japanische übersetzt. Wakare no asa gelangte an die Spitze der dortigen Hitparade.[12] Die Punkband Goldfinger coverte 2000 für ihr Album Stomping GroundNenas99 Luftballons in der englischsprachigen Version, jedoch mit einer deutschsprachigen Strophe.[13]
Italienische, französische oder spanische Originale
Deutsche oder englischsprachige Coverversionen entstanden immer wieder von italienischen oder französischen Originalen. André Claveau brachte im Jahre 1950 sein ChansonCerisier rose et pommier blanc heraus (für den Texter Jacques Larue [Musik von Luis Guglielmi] waren Kirschblüten rosa und Apfelblüten weiß), an dessen Titel sich Cherry Pink and Apple Blossom White in der am 23. August 1954 aufgenommenen Fassung des Mambo-Orchesters Pérez Prado hielt, sich im März 1955 für zehn Wochen am ersten Platz festsetzte und zum Millionenseller entwickelte.
Nicht immer war die Übersetzung so nah am Original wie bei diesem Stück. Anna Identici präsentierte im Februar 1968 (Ariston #AR0242) den Originaltitel von Quando m’innamoro (Musik: Roberto Livraghi, Text: Mario Panzeri, Daniele Pace) auf dem Sanremo-Festival, wo sie hiermit den sechsten Platz belegte. Am 10. März 1968 nahm Engelbert Humperdinck mit einem englischen Text von Barry Mason den Song mit dem Titel A Man Without Love auf. Der im April 1968 veröffentlichte Titel erreichte einen zweiten Rang der britischen Charts.
Insbesondere während der Anfangsphase der Beatmusik war es nicht ungewöhnlich, dass Bands ihre Karriere mit Coverversionen ihrer Vorbilder begannen. Beste Beispiele sind die Gruppen The Beatles und The Rolling Stones, die beide zahlreiche Stücke Chuck Berrys und von Blueskomponisten im Repertoire hatten. Häufig wurden auch gezielt Coverversionen lanciert, um deren Originalinterpreten und Autoren zu größerer Popularität zu verhelfen. So wurde etwa der Song Blowin’ in the Wind von Bob Dylan zunächst in der Version von Peter, Paul and Mary ein Hit, bevor seinem Autor der Durchbruch gelang. In den 1960er-Jahren war es auch üblich, dass britische Interpreten für den britischen Markt die Stücke coverten, die zuvor in den USA von amerikanischen Interpreten auf den US-Markt gebracht wurden. Ein Beispiel hierfür ist Bend Me, Shape Me von den American Breed, das in seiner britischen Version der Amen Corner lediglich ein halbes Jahr später im Juni 1968 veröffentlicht wurde. Konnte der Millionenseller der American Breed der britischen Amen Corner nicht verborgen bleiben, so war dies bei Wild Thing von der amerikanischen Gruppe Wild Ones allerdings der Fall. Als deren Original am 1. November 1965 erschien, blieb es ohne Hitparadenresonanz und geriet in Vergessenheit. Erst als die britische Band The Troggs diese frühe Punk-Produktion im Februar 1966 aufgriff, wurde ein Millionenseller daraus.
Ab Mitte der 1970er-Jahre wurden regelmäßig Coverversionen erfolgreicher Kompositionen mit humoristischen deutschsprachigen Liedtexten veröffentlicht, die mitunter beachtliche Charterfolge erreichten:
So veröffentlichte beispielsweise 1975 der niederländische Showmaster Rudi Carrell zu der Melodie des Songs City of New Orleans des US-amerikanischenFolksängersSteve Goodman aus dem Jahre 1971 das Lied Wann wird’s mal wieder richtig Sommer? in einer Schlager-Version. Drei Jahre später erreichte Carrell mit dem Titel Goethe war gut sogar Platz neun der deutschen Charts. Das Lied entstand im Original bereits in den 1920er-Jahren unter dem Titel Sweet Violets von Bernie Schultz & His Crescent Orchestra und wurde unter gleichem Titel vor allem 1951 durch die erfolgreiche US-amerikanische Sängerin Dinah Shore bekannt.
1976 wurde aus dem Lied Ein Bett im Kornfeld von Jürgen Drews durch Fips Asmussen die BlödelversionEin Korn im Feldbett und 1978 entstand aus dem Lied You’re the One That I Want von John Travolta und Olivia Newton-John aus dem Film Grease die Version Du, die Wanne ist voll, die Dieter Hallervorden im Duett gemeinsam mit Helga Feddersen interpretierte. Wolfgang Petry coverte 1978 mit Gianna (Liebe im Auto) den Song Gianna des italienischen Liedermachers Rino Gaetano. Für Petry war das Lied mit Platz 17 in den deutschen Single-Charts einer seiner ersten größeren Hits. Der erfolgreichste Titel der US-amerikanischen Band Village PeopleY.M.C.A. aus dem Jahr 1978 wurde nach seiner Veröffentlichung mehrfach als Parodie gecovert. Einer der bekanntesten Versionen ist das Lied L. M. A. A. aus dem Jahr 1979 von Günter Willumeit. Dieter Hallervorden veröffentlichte 1980 mit Punker Maria eine Coverversion des Liedes Santa Maria. Im Jahr darauf nahm auch Mike Krüger eine Blödelversion des Liedes unter dem Titel Sand da Maria auf. Eine weitere bekannte Coverversion produzierte Krüger 1984 mit Jenseits vom Tresen in Anlehnung an den Schlager Jenseits von Eden, den Nino de Angelo kurz zuvor als Coverversion des Songs Guardian Angel sehr erfolgreich in den Hitparaden platzierte. Große Charterfolge hatte auch Frank Zander 1981 als „Fred Sonnenschein und seine Freunde" mit dem Titel Ja, wenn wir alle Englein wären (Original: Dance Little Bird („Ententanz") von den Electronica’s) und ein Jahr später solo mit dem Lied Da da da ich weiß Bescheid, du weißt Bescheid, das eine Coverversion des weltweit erfolgreichen Liedes Da Da Da... der NDW-BandTrio ist. Die Parodie des Songs Pump Up the Jam von Raymund Thielcke alias Werner WichtigPump ab das Bier aus dem Jahr 1989 war in den deutschen Charts sogar erfolgreicher als das Original.
2002 wurde The Ketchup Song der spanischenGirlgroupLas Ketchup zeitnah von der Radio-ComedyDie Gerd Show in der Coverversion Der Steuersong veröffentlicht. Original und Parodie hielten sich kurz nacheinander jeweils sieben Wochen auf dem ersten Platz der deutschen Charts.
Coverversionen durch Sampling seit den 1990er Jahren
In den 1990er-Jahren entstanden durch Sampling neue Formen der Coverversion, die besonders vertraute Popmusik der 1970er und 1980er mit hohem Wiedererkennungswert nutzten. Musikologisch mag man Sampling noch als Coverversion betrachten, rechtlich wird meistens Bearbeitung vorliegen. Während die Samples in Europa besonders häufig mit Dance-Beats unterlegt wurden, kombinierten amerikanische Hip-Hop-Produzenten prominente Samples mit neuen Rap-Texten. Ein Beispiel hierfür ist der Song He Got Game von der Gruppe Public Enemy (1998), dessen Musik von dem Buffalo-Springfield-Song For What It’s Worth (1967) stammt, wobei Stephen Stills, der Autor des Originals, die markanten Gitarrenparts für die Coverversion neu einspielte.
Die Intention verschob sich aber von einer rein künstlerischen stark zu einer rein kommerziellen Angelegenheit. Vielfach wurden die bekannten, eingängigen alten Melodien mit einer Bassspur und monotonem, oftmals mit dem Computer verfremdeten, Gesang unterlegt. Vor allem im Dance- und Hands-up-Bereich beschränken sich viele Interpreten darauf, lediglich alte Titel unterschiedlichster Interpreten und Jahrzehnte neu aufzulegen. Beispiele hierfür sind etwa Novaspace, Groove Coverage oder Jan Wayne. Oftmals haben diese Coverversionen mit den Originalen nur noch wenig gemeinsam, zum Beispiel der im Original von Alice Cooper gesungene und später von Groove Coverage gecoverte Titel Poison.
Eine besonders wichtige Motivation für Coverversionen ist das wirtschaftliche Interesse. An Coverversionen verdienen nicht nur Interpreten, Produzent und Musiklabel der neuen Version, sondern auch die Autoren und der Musikverlag des gecoverten Werks. Der kommerzielle Hintergedanke von Coverversionen spielte zwar schon immer eine Rolle, aber besonders seit den späten 1990er-Jahren lässt sich vermehrt ein „Ausschlachten" der Originale beobachten. Vor allem die Anzahl an gecoverten Titeln im Vergleich zu neuen Liedern nahm wieder zu. Waren in den 1980er-Jahren hin und wieder einmal einzelne Coverversionen älterer Titel in den Charts (zum Beispiel You Keep Me Hangin’ On von Kim Wilde), wurde vor allem zu Beginn des 21. Jahrhunderts eine gewisse Anzahl an Coverversionen in den Charts zur Regelmäßigkeit. So waren am 3. September 2001 beispielsweise sieben Titel der in den Top-10 der deutschen Singlecharts platzierten Lieder Coverversionen.[15]
Laut dem Guinness-Buch der Rekorde ist Yesterday von den Beatles mit über 1600 Versionen zwischen 1965 und 1985 das bislang am häufigsten auf Tonträgern gecoverte Lied.[16] Die BMI geht davon aus, dass der Song weltweit über sieben Millionen Mal aufgeführt worden ist. In Fachkreisen besteht zudem weitgehende Einigkeit, dass Summertime von George Gershwin mit etwa 2600 Versionen ebenfalls zu den am meisten gecoverten Songs der Popmusik zu rechnen ist.[17] Die Überprüfung solcher Rekorde gestaltet sich schwierig, da als einzige Quelle die Verwertungsgesellschaft zur Verfügung steht. Die für Yesterday zuständige britische Performing Right Society (PRS) ist hierbei jedoch nicht transparent.
↑Hertin: Grundlagen des Musikurheberrechts. In: Moser, Scheuermann: Handbuch der Musikwirtschaft. 2. Auflage. S. 753, 765
↑Im Falle eines Klingeltones für Mobiltelefone hatte der BGH bestätigt, dass im Normalfalle keine zusätzliche Einwilligung des Urhebers bei der Umwandlung eines Musikstückes in einen Klingelton erforderlich ist (BGH, Urteil vom 18. Dezember 2008, Az. I ZR 23/06, Volltext).
↑Hansjürgen Homann: Praxishandbuch Musikrecht: Ein Leitfaden für Musik- und Medienschaffende. 2006, S. 8
↑Twitty ersetzt in seiner Coverversion das „Danny" des Originals durch „Lonely Blue Boy"
↑Fred Bronson: The Billboard Book of Number One Hits, 1985, S. 74.
↑Barry Graves, Siegfried Schmidt-Joos: Das neue Rock-Lexikon. Band 2. 1990, S. 832.
↑Arnold Shaw: Dictionary Of American Pop/Rock. 1982, S. 96.
↑Joseph Murrells: Million Selling Records, 1985, S. 100.
↑Am 27. März 2008 meldete die „Summertime Connection", eine internationale Sammler-Vereinigung, dass von Summertime wenigstens 22.350 öffentliche Aufführungen gezählt wurden, von denen 15.801 aufgenommen worden wären.