'''Lollar''' ist eine [[Kleinstadt]] im [[Mittelhessen|mittelhessischen]] [[Landkreis Gießen]].
'''Lollar''' ist eine Stadt im [[Landkreis Gießen]] in [[Hessen]]. In der [[Mittelhessen|mittelhessischen]] Kleinstadt leben knapp 10.000 Einwohner.
== Geografie ==
== Geografie ==
[[Datei:Duensbergblick e Lollarer Kopf 8713 20180526.jpg|mini|Waldreiche Hügellandschaft mit Lollar im [[Marburg-Gießener Lahntal|Lahntal]] und Lollarer Kopf]]
=== Geografische Lage ===
=== Geografische Lage ===
Die Stadt Lollar befindet sich im [[Landkreis Gießen]] ca. 8 km nördlich der [[Universitätsstadt|Universitäts-]] und Kreisstadt [[Gießen]] und ca. 20 km südlich der Universitätsstadt [[Marburg]] im [[Marburg-Gießener (削除) Lahntal|Marburg-Giessener- (削除ここまで)Lahntal]] östlich des [[Krofdorf-Königsberger Forst]]es.
Die Stadt Lollar befindet sich im [[Landkreis Gießen]] ca. 8 km nördlich der [[Universitätsstadt|Universitäts-]] und Kreisstadt [[Gießen]] und ca. 20 km südlich der Universitätsstadt [[Marburg]] im [[Marburg-Gießener Lahntal]] östlich des [[Krofdorf-Königsberger Forst]]es.
Durch Lollar fließt die [[Lumda (Fluss)|Lumda]], ein kleiner Fluss, der in der Nähe in die [[Lahn]] mündet.
Durch Lollar fließt die [[Lumda (Fluss)|Lumda]], ein kleiner Fluss, der in der Nähe in die [[Lahn]] mündet.
Zeile 42:
Zeile 43:
=== Stadtgliederung ===
=== Stadtgliederung ===
Zu Lollar gehören neben der Kernstadt Lollar noch die drei Stadtteile [[Odenhausen (Lahn)|Odenhausen]], [[Ruttershausen]] und [[Salzböden]], sowie Hofgut und [[Schloss Friedelhausen]].
Zu Lollar gehören neben der Kernstadt Lollar noch die drei Stadtteile [[Odenhausen (Lahn)|Odenhausen]](追記) (1467) (追記ここまで), [[Ruttershausen]](追記) (1156) (追記ここまで) und [[Salzböden]](追記) (1239; Einwohnerzahlen vom Zensus 2011)<ref>{{Internetquelle |url=https://statistik.hessen.de/sites/statistik.hessen.de/files/AO_VZ_2011_4_b.pdf#page=12 |titel=Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen |werk=[[Zensus 2011]] |hrsg=[[Hessisches Statistisches Landesamt]] |seiten=12 |abruf=2021-09 |format=PDF; 1 (追記ここまで),(追記) 0 MB |abruf-verborgen=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20201027220518/https://statistik.hessen.de/sites/statistik.hessen.de/files/AO_VZ_2011_4_b.pdf#page=12 |archiv-datum=2020年10月27日 |offline=1}}</ref> (追記ここまで) sowie(追記) das (追記ここまで) Hofgut und [[Schloss Friedelhausen]](追記) (statistisch zu Odenhausen gerechnet) (追記ここまで).
== Geschichte ==
== Geschichte ==
=== Ortsname ===
Lollar wurde urkundlich erstmals 1242 erwähnt, es geht aber auf eine vorfränkische Siedlung zurück. Zwischen 1570 und 1821 besaß die heutige Stadt ein Gericht. Die Stadtrechte erhielt sie am 4. September 1974.<ref name="Gemeindeverzeichnis1970bis1982">{{Literatur |Hrsg=Statistisches Bundesamt |Titel=Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982 |Verlag=W. Kohlhammer GmbH |Ort=Stuttgart und Mainz |Datum=1983 |ISBN=3-17-003263-1 |Seiten=365}}</ref>
Die Endsilbe des Ortsnamens „-lar" verweist auf eine Siedlung [[Kelten|keltischen]] oder sogar vorkeltischen (alteuropäischen) Ursprungs (vergleiche auch [[Mainzlar]], [[Wetzlar]], [[Dorlar (Hessen)|Dorlar]], [[Aßlar]], [[Fritzlar]]). Der Name wurde aus „Lom-lar" zusammengezogen, „Lom(da)" ist die alte Bezeichnung des durch Lollar fließenden Flüsschens [[Lumda (Fluss)|Lumda]].
In erhaltenen Urkunden wurde Lollar unter den folgenden Namen erwähnt (in Klammern das Jahr der Erwähnung):<ref name="lagis" /> ''Lollar'' (1242), ''Lollayr'' (1277), ''Lollor'' (1288), ''Lullar'' (1315) und ''Loller'' (1495).
=== Name ===
Die Endsilbe des Ortsnamens „-lar" verweist auf eine Siedlung keltischen oder sogar vorkeltischen (alteuropäischen) Ursprungs (vergleiche auch Mainzlar, [[Wetzlar]], Dorlar, Aßlar, [[Fritzlar]]). Der Name wurde aus „Lom-lar" zusammengezogen, „Lom(da)" ist die alte Bezeichnung des durch Lollar fließenden Flüsschens [[Lumda (Fluss)|Lumda]].
=== (削除) Eingemeindungen (削除ここまで) ===
=== (追記) Ortsgeschichte (追記ここまで) ===
Lollar wurde urkundlich erstmals 1242 erwähnt, es geht aber auf eine [[Franken (Volk)|vorfränkische]] [[Siedlung]] zurück. Zwischen 1570 und 1821 besaß die heutige Stadt ein Gericht. Die [[Stadtrecht]]e erhielt sie am 4. September 1974.<ref name="Gemeindeverzeichnis1970bis1982">{{BibISBN|3-17-003263-1|Seiten=365}}</ref>
Die ''Statistisch-topographisch-historische Beschreibung des Großherzogthums Hessen'' berichtet 1830 über Lollar:
Im Rahmen der [[Gebietsreform in Hessen]] wurden am 31. Dezember 1971 auf freiwilliger Basis die Gemeinden Odenhausen, Ruttershausen und Salzböden in die Gemeinde Lollar eingegliedert.<ref>Gerstenmeier, K.-H. (1977): ''Hessen. Gemeinden und Landkreise nach der Gebietsreform. Eine Dokumentation.'' Melsungen. S. 305</ref> Am 1. Juli 1974 kam ein Teilgebiet der Stadt Staufenberg mit damals knapp 100 Einwohnern hinzu.<ref name="Gemeindeverzeichnis1970bis1982" />
{{Zitat
|Text=Lollar (L. Bez. Giessen) evangel Filialdorf; liegt an der Chaussee von Giessen nach Marburg, so wie zwischen der Lahn und der Lumda, und {{Bruch|1|1|2}} St. von Giessen. Der Ort hat 115 Häuser und 759 Einwohner, die außer 45 Juden evangelisch sind. Hier befindet sich ein Hauptzollamt und das Hauptzollamtshaus mit Oekonomiegebäuden. Jährlich werden mehrere Viehmärkte gehalten, die nach den Giesser, die bedeutendsten der Gegend sind. – Das Gericht Lollar war Nassauisch, durch Tausch erhielt Hessen, 1396, Antheil an demselben, und bei der 1585 vorgenommenen Abtheilung kam der Ort ausschließend an Hessen.
Im Zuge der [[Gebietsreform in Hessen]] wurden zum 31. Dezember 1971 auf freiwilliger Basis die bis dahin [[Selbständige Gemeinde|selbständigen Gemeinden]] Odenhausen, Ruttershausen und Salzböden als Stadtteile in die Gemeinde Lollar [[Eingemeindung|eingemeindet]].<ref name="DEZ71">{{HessAmtsBL |typ=STAZ |hrsg=Der Hessische Minister des Inneren |titel=Gemeindegebietsreform in Hessen; Zusammenschlüssen und Eingliederungen von Gemeinden |fundstelle=Punkt 93 Abs. 20 |jahr=1972 |nr=3 |datum=1971年12月21日 |seite=4 |seiten=84 |kbytes=5980}}</ref><ref>{{BibOCLC|180532844|Seiten=305}}</ref> Am 1. Juli 1974 kam ein Teilgebiet der Stadt Staufenberg mit damals knapp 100 Einwohnern hinzu.<ref name="Gemeindeverzeichnis1970bis1982" /> Für alle Stadtteile und die Kernstadt Lollar wurden [[Ortsbezirk]]e gebildet.<ref name="HS">{{Internetquelle|url=https://www.lollar.de/pdfs/satzungen/001-hauptsatzung-der-stadt-lollar.pdf?cid=3f1 |titel=Hauptsatzung |titelerg=§ 6 |werk=Webauftritt |hrsg=Stadt Lollar |format=PDF; 134 kB |abruf=2024-02}}</ref>
=== Ersterwähnungen der Ortsteile ===
* [[Salzböden]] um 755
* [[Salzböden]] um 755
* [[Schloss Friedelhausen|Friedelhausen]] vor dem 13. Jahrhundert
* Lollar im Jahr 1242
* Lollar im Jahr 1242
* [[Ruttershausen]] im Jahr 1256
* [[Ruttershausen]] im Jahr 1256
* [[Odenhausen (Lahn)|Odenhausen]] im Jahr 1255
* [[Odenhausen (Lahn)|Odenhausen]] im Jahr 1255
* [[Wüstung]]en: Dilshausen, Einshausen
* [[Wüstung]]en: Dilshausen, Einshausen
=== Verwaltungsgeschichte im Überblick ===
Die folgende Liste zeigt die Staaten und Verwaltungseinheiten,<ref group="Anm.">Bis zur [[Trennung der Rechtsprechung von der Verwaltung]] waren die [[Amt (historisches Verwaltungsgebiet)|Ämter]] und frühen Gerichte sowohl [[Gericht]] als auch [[Öffentliche Verwaltung|Verwaltungsorgan]].</ref> denen Lollar angehört(e):<ref name="lagis" /><ref>{{Verwaltungsgeschichte.de|pfad=land_hessen.html|name=Land Hessen}}</ref><ref>{{BibOCLC|894925483|Seiten=43ff|Seite=43}}</ref>
* vor 1567: Heiliges Römisches Reich, Landgrafschaft Hessen, [[Amt Gießen]], Gericht Lollar ([[Kondominium]] mit [[Haus Nassau|Grafschaft Nassau]])
* ab 1567: Heiliges Römisches Reich, [[Hessen-Marburg|Landgrafschaft Hessen-Marburg]], Amt Gießen, Gericht Lollar<ref name="Amt"> Die Zugehörigkeit des Amtes Gießen anhand von Karten aus dem ''Geschichtlicher Atlas von Hessen'': {{LAGIS|ref=LNK|ID=de/subjects/gsrec/viewmethod/zoomify/current/3/sn/ga?q=Hessen-Darmstadt|titel=Hessen-Marburg 1567–1604}}, {{LAGIS|ref=LNK|ID=de/subjects/idrec/viewmethod/zoomify/sn/ga/id/25?q=|titel=Hessen-Kassel und Hessen-Darmstadt 1604–1638}} und {{LAGIS|ref=LNK|ID=de/subjects/gsrec/viewmethod/zoomify/current/1/sn/ga?q=Hessen-Darmstadt|titel=Hessen-Darmstadt 1567–1866}} </ref>
* 1604–1648: Heiliges Römisches Reich, strittig zwischen [[Landgrafschaft Hessen-Darmstadt]] und [[Landgrafschaft Hessen-Kassel]] ([[Hessenkrieg]])
* ab 1648: Heiliges Römisches Reich, Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, <abbr title="Regierung zu Gießen">Fürstentum [[Oberhessen (Region)|Oberhessen]]</abbr>, Oberamt Gießen (ab 1789), Gericht Lollar<ref name="Adr-LG-HD"/>
* ab 1806: [[Großherzogtum Hessen]],<ref group="Anm.">Infolge der [[Rheinbundakte]].</ref> Fürstentum Oberhessen, Oberamt Gießen<ref name="PR" />
* ab 1821: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, [[Landratsbezirk Gießen]]<ref group="Anm.">Trennung zwischen Justiz ([[Landgericht Gießen (1821–1879)|Landgericht Gießen]]) und Verwaltung.</ref>
* ab 1832: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, [[Kreis Grünberg (Hessen)|Kreis Grünberg]]
* ab 1837: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, [[Landkreis Gießen|Kreis Gießen]]
* ab 1848: Großherzogtum Hessen, [[Regierungsbezirk Gießen (Oberhessen)|Regierungsbezirk Gießen]]
* ab 1852: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Gießen
* ab 1867: [[Norddeutscher Bund]],<ref group="Anm.">Der Norddeutsche Bund war der erste deutsche [[Bundesstaat (föderaler Staat)|Bundesstaat]] unter der Führung [[Königreich Preußen|Preußens]]. Er war die [[Geschichte Deutschlands|geschichtliche]] Vorstufe des [[Deutsche Reichsgründung|Deutschen Reichs]]. Infolge des [[Deutscher Krieg|Deutschen Krieges]] wurde die Provinz Oberhessen dort zwangsweise Mitglied.</ref> Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Gießen
* ab 1871: [[Deutsches Reich]], Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Gießen
* ab 1918: Deutsches Reich ([[Weimarer Republik]]), [[Volksstaat Hessen]], Provinz Oberhessen, Kreis Gießen
* ab 1938: Deutsches Reich, Volksstaat Hessen, [[Landkreis Gießen]]<ref name=RB1937 /><ref group="Anm.">Im Zuge der [[Volksstaat Hessen#Verwaltungsgliederung|Gebietsreform 1938]] wurde die Provinz Oberhessen aufgelöst.</ref>
* ab 1945: [[Amerikanische Besatzungszone]],<ref group="Anm.">Infolge des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkriegs]].</ref> [[Groß-Hessen]], [[Regierungsbezirk Darmstadt]], Landkreis Gießen
* ab 1946: Amerikanische Besatzungszone, [[Hessen]], [[Regierungsbezirk Darmstadt]], Landkreis Gießen
* ab 1949: [[Bundesrepublik Deutschland]], Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Landkreis Gießen
* ab 1977: Bundesrepublik Deutschland, Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, [[Lahn-Dill-Kreis]]
* ab 1979: Bundesrepublik Deutschland, Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Landkreis Gießen
* ab 1981: Bundesrepublik Deutschland, Hessen, [[Regierungsbezirk Gießen]], Landkreis Gießen
=== Gerichte seit 1803 ===
In der [[Landgrafschaft Hessen-Darmstadt]] wurde mit Ausführungsverordnung vom 9. Dezember 1803 das Gerichtswesen neu organisiert. Für die [[Oberhessen (Provinz Hessen-Darmstadt)|Provinz Oberhessen]] wurde das „Hofgericht Gießen" eingerichtet. Es war für normale bürgerliche Streitsachen Gericht der zweiten Instanz, für standesherrliche Familienrechtssachen und Kriminalfälle die erste Instanz. Die Rechtsprechung der ersten Instanz wurde durch die [[Amt (historisches Verwaltungsgebiet)|Ämter]] bzw. [[Standesherr (Deutscher Bund)|Standesherren]] vorgenommen und somit war für Lollar das „Landamt Gießen" zuständig. Nach der Gründung des [[Großherzogtum Hessen|Großherzogtums Hessen]] 1806 wurden die Aufgaben der ersten Instanz 1821 im Rahmen der Trennung von Rechtsprechung und Verwaltung auf die neu geschaffenen Land- bzw. Stadtgerichte übertragen. „[[Landgericht Gießen (1821–1879)|Landgericht Gießen]]" war daher von 1821 bis 1879 die Bezeichnung für das erstinstanzliche Gericht, das für Lollar zuständig war.
Anlässlich der Einführung des [[Gerichtsverfassungsgesetz]]es am 1. Oktober 1879 wurden die bisherigen Land- und Stadtgerichte im Großherzogtum Hessen aufgehoben und durch Amtsgerichte an gleicher Stelle ersetzt, ebenso verfuhr man mit den als Obergerichten fungierenden Hofgerichten, deren Funktion nun die neu errichteten Landgerichte übernahmen. Die Bezirke des Stadt- und des Landgerichts Gießen wurden zusammengelegt und bildeten nun zusammen mit den vorher zum Landgericht Grünberg gehörigen Orten [[Allertshausen (Rabenau)|Allertshausen]] und [[Climbach (Allendorf/Lumda)|Climbach]] den Bezirk des neu geschaffenen Amtsgerichts Gießen, welches seitdem zum Bezirk des als Obergericht neu errichteten [[Landgericht Gießen|Landgerichts Gießen]] gehört.<ref>{{HessAmtsBL|typ=HRBL |hrsg=Großherzog von Hessen und bei Rhein |titel=Verordnung zur Ausführung des Deutschen Gerichtsverfassungsgesetzes und des Einführungsgesetzes zum Gerichtsverfassungsgesetze |nr=15 |jahr=1879 |datum=1879年05月14日 |seite=197 |seiten=197–211|kbytes=17800}}</ref> Zwischen dem 1. Januar 1977 und 1. August 1979 trug das Gericht den Namen „Amtsgericht Lahn-Gießen", der mit der Auflösung der Stadt Lahn wieder in „Amtsgericht Gießen" umbenannt wurde.
== Bevölkerung ==
=== Einwohnerstruktur 2011 ===
Nach den Erhebungen des [[Zensus 2011]] lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Lollar 9830 Einwohner. Darunter waren 1367 (13,9 %) Ausländer, von denen 375 aus dem [[Europäische Union|EU]]-Ausland, 873 aus anderen <abbr title="Inklusive Russische Föderation, Türkei und die ehemaligen Staaten „Jugoslawien (Gesamtjugoslawien)"">europäischen Ländern</abbr> und 119 aus Staaten außerhalb Europas kamen.<ref name="Z2011A" /> (Bis zum Jahr 2020 erhöhte sich die Ausländerquote auf 21,2 %.<ref name="Hstat" />) Nach dem Lebensalter waren 1845 Einwohner unter 18 Jahren, 4133 zwischen 18 und 49, 1916 zwischen 50 und 64 und 1931 Einwohner waren älter.<ref name="Z2011A5" /> Die Einwohner lebten in 3994 Haushalten. Davon waren 1127 [[Alleinstehender|Singlehaushalte]], 1139 [[Ehe|Paare]] ohne Kinder und 1284 Paare mit Kindern, sowie 361 [[Alleinerziehender|Alleinerziehende]] und 83 [[Wohngemeinschaft]]en.<ref name="Z2011F" /> In 799 Haushalten lebten ausschließlich [[Senior]]en und in 2742 Haushaltungen lebten keine Senioren.<ref name="Z2011Sen" />
=== Einwohnerentwicklung ===
=== Einwohnerentwicklung ===
Durch den Zusammenschluss 1972 mit seinen Ortsteilen erreichte die heutige Stadt eine Größe von 8.000 Einwohnern. Heute hat Lollar inklusive der Ortsteile rund 10.000 Einwohner.
Durch den Zusammenschluss 1972 mit seinen(追記) heutigen (追記ここまで) Ortsteilen erreichte die heutige Stadt eine Größe von 8.000 Einwohnern. Heute hat Lollar inklusive der Ortsteile rund 10.000 Einwohner.
Am 3. März 1967 wurde der Gemeinde Lollar ein Wappen mit folgender [[Blasonierung]] verliehen: ''Schild geteilt. Unten über einem roten, mit einem silbernen 1-Kreuzer-Stück belegten Schild fußoval eine goldene Brücke. Oben in Blau ein silberner, rotbezungter Pferdekopf, rechtsgewendet.''<ref>[http://starweb.hessen.de/cache/STANZ/1967/00012.tif Genehmigung eines Wappens durch den Hessischen Minister des Innern vom 3. März 1967 (StAnz. S. 353)] Seite 1 der tif-Datei 3,16 MB</ref>
|quelle=LAGIS<ref name="lagis" />; 1972:<ref name="KW72" />; ab 1975:<ref name="Hstat" />; Zensus 2011<ref name="Z2011A" /><br />Ab 1972 einschließlich der im Zuge der [[Gebietsreform in Hessen]] eingegliederten Orte.
}}
=== Religionsangehörigkeit ===
Die Brücke über die [[Lumda (Fluss)|Lumda]] spielte eine zentrale Rolle in der Entwicklung von Lollar. 1711 wurde ein [[Brückenzoll]] genehmigt. Der Betrag von einem Kreuzer (s. „1 KR" auf dem Wappen) wurde für jedes Pferd bei der Überquerung fällig.
| • 1961: || Erwerbspersonen: 64 Land- und Forstwirtsch., 1390 Prod. Gewerbe, 314 Handel, Verkehr und Nachrichtenübermittlung, 330 Dienstleistung(en) und Sonstige.<ref name="lagis" />
|}
== Politik ==
== Politik ==
=== Stadtverordnetenversammlung ===
=== Stadtverordnetenversammlung ===
Die [[Kommunalwahlen in Hessen (削除) 2016 (削除ここまで)|Kommunalwahl am (削除) 6 (削除ここまで). März (削除) 2016 (削除ここまで)]] lieferte folgendes Ergebnis,<ref>{{(削除) KW16 (削除ここまで)-Hessen|531013}}</ref> in Vergleich gesetzt zu früheren Kommunalwahlen:<ref>(削除) [http: (削除ここまで)/(削除) /www.statistik (削除ここまで)-(削除) hessen.de/K2011/EG531013.htm (削除ここまで)(削除) Hessisches Statistisches Landesamt: Ergebnis der Gemeindewahl am 27. März 2011] (削除ここまで)</ref><ref>(削除) [http://www.statistik (削除ここまで)-(削除) hessen.de/subweb/k2006/EG531013.htm (削除ここまで)(削除) Hessisches Statistisches Landesamt: Ergebnis der Gemeindewahl am 26. März 2006] (削除ここまで)</ref>
Die [[Kommunalwahlen in Hessen (追記) 2021 (追記ここまで)|Kommunalwahl am (追記) 14 (追記ここまで). März (追記) 2021 (追記ここまで)]] lieferte folgendes Ergebnis,<ref>{{(追記) KW21 (追記ここまで)-Hessen|531013}}</ref> in Vergleich gesetzt zu früheren Kommunalwahlen:<ref>(追記) {{KW16-Hessen|531013 |wayback=20160609145748}}< (追記ここまで)/(追記) ref><ref>{{KW11 (追記ここまで)-(追記) Hessen|531013 (追記ここまで) (追記) |wayback=20160609145750}} (追記ここまで)</ref><ref>(追記) {{KW06 (追記ここまで)-(追記) Hessen|531013 (追記ここまで) (追記) |wayback=20160609145751}} (追記ここまで)</ref>
| colspan="2" style="text-align:left;" | Ungültige Stimmen in %
| 3,8
| —
| 6,7
| —
| 4,0
| —
| 3,8
| —
| 3,7
| —
|- class="hintergrundfarbe5"
| colspan="2" style="text-align:left;" | Wahlbeteiligung in %
| colspan="2" style="text-align:center;" | 46,4
| colspan="2" style="text-align:center;" | 44,6
| colspan="2" style="text-align:center;" | 41,5
| colspan="2" style="text-align:center;" | 42,6
| colspan="2" style="text-align:center;" | 51,2
|}
|}
=== Bürgermeister ===
=== Bürgermeister ===
Nach der hessischen Kommunalverfassung (削除) ist (削除ここまで) der [[Bürgermeister (Hessen)|Bürgermeister]] Vorsitzender des [[Magistrat (Deutschland)|Magistrats]], dem in der Stadt Lollar neben dem Bürgermeister (削除) acht (削除ここまで)(削除) ehrenamtliche (削除ここまで) [[Stadtrat|Stadträte]] angehören. Bürgermeister ist seit 1. Januar (削除) 2005 (削除ここまで) der (削除) parteilose (削除ここまで)(削除) Bernd (削除ここまで)(削除) Wieczorek (削除ここまで). Er wurde (削除) bis (削除ここまで)(削除) Ende (削除ここまで)(削除) 2022 (削除ここまで)(削除) wiedergewählt. (削除ここまで)<ref(削除) >[http: (削除ここまで)/(削除) /www.statistik-hessen.de/themenauswahl/wahlen/daten/direktwahlen/lollar-stadt/index.html (削除ここまで)(削除) Hessisches (削除ここまで)(削除) Statistisches (削除ここまで)(削除) Landesamt: (削除ここまで)(削除) Direktwahlen (削除ここまで) in (削除) Lollar]</ref> (削除ここまで)<ref>[https://(削除) secure (削除ここまで).(削除) wittich (削除ここまで).de/(削除) nc/produkte/online (削除ここまで)-(削除) lesen/ihr (削除ここまで)-(削除) mitteilungsblatt (削除ここまで)/(削除) detailartikel (削除ここまで)/(削除) titel/1171/artikel/140742875061 (削除ここまで)/ (削除) Stadt Lollar (削除ここまで): (削除) Bürgermeisterwahlen (削除ここまで)(削除) 2016 (削除ここまで)(削除) - (削除ここまで)(削除) Wahltag und Stichwahltag (削除ここまで)](削除) abgerufen am 19. September 2016 (削除ここまで)</ref>(削除) Seine direkt gewählten Amtsvorgänger waren (削除ここまで)
Nach der hessischen Kommunalverfassung (追記) wird (追記ここまで) der [[Bürgermeister (Hessen)|Bürgermeister]](追記) für eine sechsjährige Amtszeit gewählt, seit dem Jahr 1993 in einer [[Direktwahl]], und ist (追記ここまで) Vorsitzender des [[Magistrat (Deutschland)|Magistrats]], dem in der Stadt Lollar neben dem Bürgermeister (追記) ehrenamtlich (追記ここまで) (追記) ein (追記ここまで) [[(追記) Beigeordneter#Begriff|Erster (追記ここまで)Stadtrat(追記) ]] und sieben weitere [[Stadtrat#Deutschland (追記ここまで)|Stadträte]] angehören.(追記) <ref>[https://rim.ekom21.de/lollar/gremien Magistrat der Stadt Lollar]</ref> (追記ここまで) Bürgermeister ist seit(追記) dem (追記ここまで) 1. Januar (追記) 2023 (追記ここまで) der (追記) parteiunabhängige (追記ここまで) (追記) ''Jan-Erik (追記ここまで) (追記) Dort'' (追記ここまで).(追記) <ref name='jed'/> (追記ここまで) Er wurde (追記) als (追記ここまで) (追記) Nachfolger (追記ここまで) (追記) von (追記ここまで) (追記) Bernd Wieczorek, der nach drei Amtszeiten nicht wieder kandidiert hatte, (追記ここまで)<ref(追記) name='bw' (追記ここまで)/(追記) > (追記ここまで) (追記) am (追記ここまで) (追記) 16. (追記ここまで) (追記) Oktober (追記ここまで) (追記) 2022 (追記ここまで) in (追記) einer Stichwahl bei 38,96 Prozent Wahlbeteiligung mit 51,62 Prozent der Stimmen gewählt. (追記ここまで)<ref>[https://(追記) votemanager-gi (追記ここまで).(追記) ekom21cdn (追記ここまで).de/(追記) 2022 (追記ここまで)-(追記) 09 (追記ここまで)-(追記) 18 (追記ここまで)/(追記) 06531013 (追記ここまで)/(追記) praesentation (追記ここまで)/(追記) ergebnis.html?wahl_id=350&stimmentyp=0&id=ebene_3_id_67 (追記ここまで) (追記) Votemanager (追記ここまで): (追記) Bürgermeisterstichwahl (追記ここまで) (追記) Stadt (追記ここまで) (追記) Lollar (追記ここまで) (追記) 2022 (追記ここまで)]</ref>
* 1999 bis 2004 Gerd Bocks
;Amtszeiten der Bürgermeister<ref>{{Webarchiv|url=https://statistik.hessen.de/direktwahlen/gemeinden/L/531013 |wayback=20220929040722 |text=Hessisches Statistisches Landesamt: Direktwahlen in Lollar}}</ref>
=== Städtepartnerschaften ===
* 2023–2028 Jan-Erik Dort<ref name='jed'>Gießener Anzeiger, 11. April 2023: [https://www.giessener-anzeiger.de/lokales/lollar-ort848775/lieber-anpacken-statt-grussworte-92202397.html »Lieber anpacken statt Grußworte«:] „Seit 1. Januar ist Jan-Erik Dort (unabhängig) Bürgermeister der Stadt Lollar"</ref>
* [[Brassac-les-Mines]] bei [[Clermont-Ferrand]] in [[Frankreich]], seit dem 14. Juli 1987
* 2005–2022 Bernd Wieczorek<ref name='bw'>Gießener Allgemeine: [https://www.giessener-anzeiger.de/lokales/lollar-ort848775/ziehen-den-hut-vor-seiner-leistung-91981141.html »Ziehen den Hut vor seiner Leistung«:] „Fast zwei Jahrzehnte, 18 Jahre, um genau zu sein, prägte Wieczorek als Bürgermeister die Geschicke der Stadt Lollar"</ref>
<!--
* 1986–2004 Gerd Bocks<ref>[https://www.giessener-anzeiger.de/lokales/kreis-giessen/wollte-selbstbestimmt-gehen-91964952.html ''Wollte selbstbestimmt gehen''], von Debra Wisker, Gießener Anzeiger, 9. Dezember 2022</ref>
== Religionen ==
== Verkehr ==
-->
=== Ortsbeiräte ===
== Wirtschaft und Infrastruktur ==
Es bestehen [[Ortsbezirk]]e für jeden Stadtteil und die Kernstadt Lollar mit [[Ortsbeirat]] und [[Ortsvorsteher]], nach Maßgabe der §§ 81 und 82 [[Hessische Gemeindeordnung|HGO]] und des Kommunalwahlgesetzes in der jeweils gültigen Fassung gebildet.<ref name="HS" />
=== Ansässige Unternehmen ===
Die Ortsbezirke sind durch das Gebiet der ehemaligen Gemeinden bzw. der Kernstadt abgegrenzt und bestehen je nach Größe aus fünf oder neun Mitgliedern.
[[Datei:Lollar - Eisengießerdenkmal (1).jpg|mini|hochkant|An die Anfänge der Industrialisierung erinnert das Eisengießerdenkmal]]
Die Wahl der Ortsbeiräte erfolgt im Rahmen der Kommunalwahlen. Der Ortsbeirat wählt eines seiner Mitglieder zum Ortsvorsteher bzw. zur Ortsvorsteherin. Zur Zusammensetzung siehe die jeweiligen Stadtteile.
1854 wurde die Hedwigshütte durch Justus Kilian gegründet. Bereits 1861 wurde diese von [[Buderus]] (Wetzlar), erworben. Durch diese wirtschaftliche Entwicklung wurde Lollar zum industriellen Schwerpunkt zwischen [[Gießen]] und [[Marburg]].
=== Ortsbeirat Lollar ===
Heute werden in dem Werk durch die [[Bosch Thermotechnik]] GmbH vornehmlich Heizkessel, Gas- und Öl-Gebläsebrenner sowie Regelungstechnik für Heizsysteme produziert. Das Werk hat ca. 1000 Beschäftigte und ist somit der größte Arbeitgeber der Stadt.
Der Ortsbeirat besteht aus neun Mitgliedern. Bei den [[Kommunalwahlen in Hessen 2021]] betrug die Wahlbeteiligung zum Ortsbeirat 38,39 %. Dabei wurden gewählt: drei Mitglieder der [[CDU]], drei Mitglieder des [[Bündnis 90/Die Grünen]], der CDU, zwei Mitglieder der [[SPD]] und ein Mitglied der [[Freie Demokratische Partei|FDP]].<ref>{{Internetquelle |url=https://votemanager-gi.ekom21cdn.de/2021-03-14/06532014/html5/Ortsbeiratswahl_Hessen_304_Ortsbezirk_Lollar.html |titel=Ortsbeiratswahl Rechtenbach |werk=Votemanager |hrsg=Stadt Lollar |abruf=2024-02}}</ref> Der Ortsbeirat wählte Eva Achtzehnter (GRÜNE) zur Ortsvorsteherin.<ref>{{Internetquelle |url=https://rim.ekom21.de/lollar/gremien/?__=UGhVM0hpd2NXNFdFcExjZRRsvu4Kc-9q9Pd9oppBwa4 |titel=Ortsbeirat Lollar |werk=Gremien |hrsg=Stadt Lollar |abruf=2024-02}}</ref>
=== (削除) Verkehr (削除ここまで) ===
=== (追記) Wappen und Flagge (追記ここまで) ===
[[Datei:Banner Lollar.svg|mini|100px]]
Durch Lollar hindurch (Gießener Straße, Marburger Straße) verläuft die L3475. Die früher durch Lollar führende [[Bundesstraße 3]] wurde als B 3a errichtet und verläuft heute östlich von Lollar. Südlich von Lollar kreuzen sich die Autobahnen [[Bundesautobahn 480|A 480]] und [[Bundesautobahn 485|A 485]] mit der B 3a am [[Gießener Nordkreuz]]. Lollar hat dadurch einen guten Anschluss an diese Autobahnen und die gut ausgebaute B3a. Ein weiterer direkter Anschluss aus Richtung Norden ist über die Anschlussstelle der B3a ''Staufenberg-Nord/Lollar-Nord'' vorhanden.
'''Wappen'''
[[Datei:DEU Lollar COA.svg|links|100px]]
'''[[Blasonierung]]''': ''„Schild geteilt. Unten über einem roten, mit einem silbernen [[Kreuzer (Münze)|1-Kreuzer-Stück]] belegten Schild fußoval eine goldene [[Brücke (Heraldik)|Brücke]]. Oben in Blau ein silberner, rotbezungter [[Pferd (Wappentier)|Pferdekopf]], rechtsgewendet."''<ref>{{HessAmtsBL|typ=STAZ |hrsg=Der Hessische Minister des Inneren |titel=Genehmigung eines Wappens der Gemeinde Lollar im Landkreis Gießen |fundstelle=Punkt 287 |nr=12 |jahr=1967 |datum=1967年03月03日 |seite=1 |seiten=353 |kbytes=3170}}</ref>
Das Wappen wurde der damaligen Gemeinde Lollar am 3. März 1967 durch den [[Hessisches Ministerium des Innern und für Sport|Hessischen Innenminister]] genehmigt. Gestaltet wurde es durch den Bad Nauheimer [[Wappenkünstler|Heraldiker]] [[Heinz Ritt]].
Bedeutung für den Tourismus hat der [[Lahntalradweg]].
Die Brücke über die [[Lumda (Fluss)|Lumda]] spielte eine zentrale Rolle in der Entwicklung von Lollar. 1711 wurde ein [[Wegzoll|Brückenzoll]] genehmigt. Der Betrag von einem Kreuzer (s. „1 KR" auf dem Wappen) wurde für jedes Pferd bei der Überquerung fällig.
==== Bahnhof Lollar ====
Historische Gerichtssiegel des 16. Jahrhunderts zeigen einen steinernen Tisch vor einer [[Gerichtslinde]]<ref>[[Karl Ernst Demandt]], [[Otto Renkhoff]]: ''Hessisches Ortswappenbuch.'' C. A. Starke Verlag, Glücksburg/Ostsee 1956, S. 121.</ref>
{{Hauptartikel|Bahnhof Lollar}}
''' Flagge '''
Der Bahnhof ''Lollar'' liegt an der [[Main-Weser-Bahn]]. Dort zweigen die [[Lumdatalbahn]] zum [[Bahnhof Londorf]] und bis 1983 die [[Bahnstrecke Lollar–Wetzlar|Bahnstrecke Lollar – Wetzlar]] ab. Nördlich der Kernstadt in Nähe des Ortsteils Odenhausen liegt der ''Bahnhaltepunkt Friedelhausen''.
Die Flagge wurde der Gemeinde am 11. Februar 1986 genehmigt und wird wie folgt beschrieben:
Flaggenbeschreibung: ''„Auf weißer Flaggenbahn mit blauen Randstreifen, belegt jeweils mit einem gelben Faden, in der oberen Hälfte aufgelegt das Stadtwappen."''<ref>{{HessAmtsBL|typ=STAZ |hrsg=Der Hessische Minister des Inneren |titel=Genehmigung einer Flagge der Stadt Lollar, Landkreis Gießen |fundstelle=Punkt 231 |nr=9 |jahr=1986 |datum=1986年02月11日 |seite=4 |seiten=424 |kbytes=4900}}</ref>
=== Städtepartnerschaften ===
* [[Brassac-les-Mines]] bei [[Clermont-Ferrand]] in [[Frankreich]], seit dem 14. Juli 1987
== Kultur und Sehenswürdigkeiten ==
== Kultur und Sehenswürdigkeiten ==
[[Datei:Lollar - Eisengießerdenkmal (1).jpg|mini|hochkant|An die Anfänge der Industrialisierung erinnert das Eisengießerdenkmal]]
=== Clemens Brentano-Europaschule ===
In Lollar befindet sich die [[Clemens-Brentano-Europaschule]]. Sie ist eine [[UNESCO-Projektschule]] mit 1300 Schülern und 135 Lehrkräften.<ref>[https://www.unesco.de/bildung/unesco-projektschulen/unesco-projektschulen-deutschland/clemens-brentano-europaschule] Die Europaschule in Lollar</ref>
=== Kulturdenkmäler in Lollar ===
{{Hauptartikel|Liste der Kulturdenkmäler in Lollar}}
{{Hauptartikel|Liste der Kulturdenkmäler in Lollar}}
* Der ''Gichtturm'' {{Coordinate|NS=50.652061|EW=8.705055|type=landmark|region=DE|text=ICON0|name=Position}}, ein von Buderus erbauter Industrieturm der weithin sichtbar das Stadtbild prägt und die Buderusvilla {{Coordinate|NS=50.653984|EW=8.708369|type=landmark|region=DE|text=ICON0|name=Position}}. Beide befinden sich auf einem Industriegelände, einem schmalen Streifen zwischen Lahn und Eisenbahn.<ref name="Sehensw_lollar.de" />
* Der ''Gichtturm'' {{Coordinate|NS=50.652061|EW=8.705055|type=building|region=DE|text=ICON0|name=Gichtturm}}, ein von Buderus erbauter Industrieturm der weithin sichtbar das Stadtbild prägt und die Buderusvilla {{Coordinate|NS=50.653984|EW=8.708369|type=building|region=DE|text=ICON0|name=Buderusvilla}}. Beide befinden sich auf einem Industriegelände, einem schmalen Streifen zwischen Lahn und Eisenbahn.<ref name="Sehensw_lollar.de" />
* Die als ''Kolonie'' bezeichnete Arbeitersiedlung – die älteste seiner Art in Hessen<ref name="Sehensw_lollar.de" />
* Die als ''Kolonie'' bezeichnete Arbeitersiedlung – die älteste ihrer Art in Hessen<ref name="Sehensw_lollar.de" />
* Das Eisengießerdenkmal am Rande der ''Kolonie'' (Marburger Straße)<ref name="Sehensw_lollar.de" />
* Das Eisengießerdenkmal am Rande der ''Kolonie'' (Marburger Straße)<ref name="Sehensw_lollar.de" />
* der Schmaadleckerbrunnen vor der alten Apotheke, einem Gebäude im Jugendstil<ref name="Sehensw_lollar.de" />
* der Schmaadleckerbrunnen vor der alten Apotheke, einem Gebäude im Jugendstil<ref name="Sehensw_lollar.de" />
Zeile 205:
Zeile 330:
* Die Wehrkirche im Ortsteil [[Salzböden]]
* Die Wehrkirche im Ortsteil [[Salzböden]]
* Das [[Schloss Friedelhausen]] westl. dem Ortsteil Odenhausen
* Das [[Schloss Friedelhausen]] westl. dem Ortsteil Odenhausen
* Ein regional bekanntes Waldschwimmbad mit Blick in das Lahntal(削除) (削除ここまで)<ref>Das (削除) [ (削除ここまで)http://www.lollar.de/kultur/schwimmbad.htm Waldschwimmbad(削除) ] (削除ここまで) bei www.lollar.de</ref>
* Ein regional bekanntes Waldschwimmbad mit Blick in das Lahntal<ref>Das (追記) {{Webarchiv|url= (追記ここまで)http://www.lollar.de/kultur/schwimmbad.htm (追記) |wayback=20130325090300 |text= (追記ここまで)Waldschwimmbad(追記) }} (追記ここまで) bei www.lollar.de</ref>
=== Kapelle aus Lollar ===
{{Mehrere Bilder
{{Mehrere Bilder
| Fußzeile = Die Kapelle aus Lollar an ihrem heutigen Standort im [[Hessenpark]] (links) und der Keulerbachbrunnen am Originalstandort (rechts)
| Fußzeile = Die Kapelle aus Lollar an ihrem heutigen Standort im [[Hessenpark]] (links) und der Keulerbachbrunnen am Originalstandort (rechts)
Zeile 215:
Zeile 339:
| Breite2 = 200
| Breite2 = 200
}}
}}
Bekannt ist der Ort für die [[Kapelle aus Lollar]], eine der ältesten erhaltenen Kirchen in Hessen. Sie wurde in den 1970er Jahren abgebaut und befindet sich heute in einem Freilichtmuseum, dem [[Hessenpark]]. Anstelle der Kirche steht nun der Keulerbachbrunnen.<ref name="Sehensw_lollar.de">Sehenswürdigkeiten auf [http://www.lollar.de/tourismus/tourismushome.htm www.lollar.de]</ref>
=== Kapelle aus Lollar ===
Bekannt ist der Ort für die [[Kapelle aus Lollar]], eine der ältesten erhaltenen Kirchen in Hessen. Sie wurde in den 1970er Jahren abgebaut und befindet sich heute in einem Freilichtmuseum, dem [[Hessenpark]]. Anstelle der Kirche steht nun der Keulerbachbrunnen.<ref name="Sehensw_lollar.de"> {{Webarchiv|url=http://www.lollar.de/tourismus/tourismushome.htm |wayback=20120807110405 |text=''Sehenswürdigkeiten''}} In: Webauftritt der Stadt Lollar</ref>
== Wirtschaft und Infrastruktur ==
=== Flächennutzung ===
Das Gemeindegebiet umfasst eine Gesamtfläche von 2011: 2187/ 2015: 2141 Hektar, davon entfallen in [[Hektar|ha]] auf:<ref name="Hstat">[https://statistik.hessen.de/unsere-zahlen/datenbank-hesis Hessisches Statistisches Informationssystem (Hesis)] In: Statistik.Hessen.</ref>
{| class="wikitable" style="text-align:right;"
! colspan="2"| Nutzungsart !! 2011 !! 2015
|-
|colspan="2" style="text-align:left" class="hintergrundfarbe5"| '''Gebäude- und Freifläche''' || 275 || 284
Im Jahr 2022 erzielte Lollar Einnahmen aus der [[Gewerbesteuer (Deutschland)|Gewerbesteuer]] in Höhe von 2,27 Millionen Euro. Mit einem [[Gewerbesteuerhebesatz]] von 440 % liegt die Gemeinde über dem durchschnittlichen Gewerbesteuerhebesatz Deutschlands. Dieser beträgt 407 % (Stand: 2023).<ref>{{Internetquelle |autor=Gewerbesteuer.net |url=https://gewerbesteuer.net/Gemeinden/Lollar-2668/ |titel=Gewerbesteuer-Hebesatz Lollar (Stadt) - Gewerbesteuer 2024 |sprache=de |abruf=2024年12月14日}}</ref>
=== Ansässige Unternehmen ===
1854 wurde die Hedwigshütte durch Justus Kilian gegründet. Bereits 1861 wurde diese von [[Buderus]] (Wetzlar) erworben. Durch diese wirtschaftliche Entwicklung wurde Lollar zum industriellen Schwerpunkt zwischen [[Gießen]] und [[Marburg]]. Heute werden in dem Werk durch die [[Bosch Thermotechnik]] GmbH vornehmlich Heizkessel, Gas- und Öl-Gebläsebrenner sowie Regelungstechnik für Heizsysteme produziert. Das Werk hat ca. 1000 Beschäftigte und ist somit der größte Arbeitgeber der Stadt.
[[Korth]] Waffen ist eine 1954 von Willi Korth gegründete [[Manufaktur]] für [[Faustfeuerwaffe]]n. Pro Jahr werden ca. nur 120 bis 150 [[Revolver]] und [[Pistole]]n in [[Handwerk|Handarbeit]] hergestellt, die Preise der weltweit vertriebenen Waffen schwanken wegen der aufwendigen Produktionsmethode und den geringen Stückzahlen zwischen 4.000 und etwa 100.000 [[Euro]]. Vor allem die von Korth gefertigten Revolver gehören heute zu den teuersten Waffen ihrer Art.<ref name="KUSA" /> Die Zielgruppe des Unternehmens bilden hohe Würdenträger sowie Waffenliebhaber und -sammler, in einigen Staaten werden die Modelle von Korth als Staatsgeschenke vergeben.<ref name="KUSA">{{Internetquelle|hrsg=Korth USA|titel=Pistolen als Schmuckstücke|url=http://www.korthusa.com/docs/article2.pdf|zugriff=19. Juli 2008|format=PDF; 378 kB}}</ref> Das Unternehmen ist mittlerweile in der PTW KORTH Technologies GmbH aufgegangen.
=== Verkehr ===
[[Datei:Radweg Lollar-Giessen (1) 2015年11月26日.JPG|mini|Radweg von Gießen nach Lollar mit Landesstraße und Kreisel]]
[[Datei:Staufenberger Weg in Lollar.jpg|mini|Ortsdurchfahrt (2018)]]
Durch Lollar hindurch (Gießener Straße, Marburger Straße) verläuft die [[Landesstraße]] L3475. Die früher durch Lollar führende [[Bundesstraße 3]] wurde als B 3a errichtet und verläuft heute östlich von Lollar. Südlich von Lollar kreuzen sich die Autobahnen [[Bundesautobahn 480|A 480]] und [[Bundesautobahn 485|A 485]] mit der B 3a am [[Gießener Nordkreuz]]. Lollar hat dadurch einen guten Anschluss an diese Autobahnen und die gut ausgebaute B3a. Ein weiterer direkter Anschluss aus Richtung Norden ist über die Anschlussstelle der B3a ''Staufenberg-Nord/Lollar-Nord'' vorhanden.
Bedeutung für den Tourismus hat der [[Lahntalradweg]].
==== Bahnhof Lollar ====
{{Hauptartikel|Bahnhof Lollar}}
Der Bahnhof ''Lollar'' liegt an der [[Main-Weser-Bahn]]. Dort zweigen die [[Lumdatalbahn]] zum [[Bahnhof Londorf]] und bis 1983 die [[Bahnstrecke Lollar–Wetzlar|Bahnstrecke Lollar – Wetzlar]] ab. Nördlich der Kernstadt in Nähe des Ortsteils Odenhausen liegt der ''Bahnhaltepunkt Friedelhausen''.
== Persönlichkeiten ==
== Persönlichkeiten ==
Zeile 221:
Zeile 402:
* [[Heinrich Bastian]] (1875–1967), Heimatdichter aus dem Stadtteil [[Odenhausen (Lahn)|Odenhausen]]
* [[Heinrich Bastian]] (1875–1967), Heimatdichter aus dem Stadtteil [[Odenhausen (Lahn)|Odenhausen]]
* [[Ludwig Bodenbender]] (1891–1962), Politiker der SPD und hessischer Landwirtschaftsminister aus Salzböden
* [[Ludwig Bodenbender]] (1891–1962), Politiker der SPD und hessischer Landwirtschaftsminister aus Salzböden
* [[Fredrik Vahle]] (* 1942), Liedermacher und Autor, lebt im Stadtteil Salzböden
* [[Fredrik Vahle]] (* 1942), Liedermacher und Autor, lebt im Stadtteil Salzböden
* [[Ernst Kausen]] (* 1948), Mathematiker und Sprachwissenschaftler
== Literatur ==
== Literatur ==
* Reinhold Huttarsch, Michael Müller: ''Lollar beiderseits der Lahn''. Verlag Stadt Lollar, Lollar, 1984. ISBN 3-9801030-0-5
* Reinhold Huttarsch, Michael Müller: ''Lollar beiderseits der Lahn''. Verlag Stadt Lollar, Lollar, 1984. ISBN 3-9801030-0-5(追記) . (追記ここまで)
* ''Ein Sommer, der bleibt. Peter Kurzeck erzählt das Dorf seiner Kindheit''. Hörbuch. Konzeption/Regie: [[Klaus Sander (Produzent)|Klaus Sander]]. Erzähler: [[Peter Kurzeck]]. [[supposé]], Berlin 2007, ISBN 978-3-932513-85-5 (darin u. a.: Rex-Filmtheater Lollar, Lumdatalbahn, Buderus-Werk, Odenhausen).
* {{HessBib |GND=4036292-9}}
== Einzelnachweise ==
<references />
== Weblinks ==
== Weblinks ==
{{Commonscat|Lollar}}
{{Commonscat|Lollar}}
{{Commonscat|Kapelle aus Lollar}}
{{Commonscat|Kapelle aus Lollar}}
* {{LAGIS|ref=nein|DB=OL|ID=531013010|titel=(削除) „Lollar (削除ここまで), Landkreis (削除) Gießen" (削除ここまで)}}
* {{LAGIS|ref=nein|DB=OL|ID=531013010(追記) (追記ここまで)|(追記) (追記ここまで)titel=(追記) Lollar (追記ここまで), Landkreis (追記) Gießen (追記ここまで)}}
* {{Internetquelle|url=http://www.hessen-gemeindelexikon.de/?detail=531013&b1=L |werk=Hessisches Gemeindelexikon |titel=Informationen zu der Gemeinde Lollar |hrsg=HA Hessen Agentur GmbH |datum=2016 |zugriff=2018年02月18日 |abruf-verborgen=1}}
<ref name="lagis"> {{LAGIS|ref=nein|DB=OL|ID=531013010| titel=Lollar, Landkreis Gießen| datum=2018年05月25日}}
</ref>
<ref name="Adr-LG-HD">
{{Literatur
| Titel = Hessen-Darmstädter Staats- und Adresskalender 1791
| Verlag = Im Verlag der Invaliden-Anstalt
| Ort = Darmstadt
| Datum = 1791
| Seiten = 170
| Online =
{{HathiTrust Buch
| BuchID = njp.32101065184952
| Seq = 190
}}
}}
</ref>
<ref name="Adr-LG-HD-1806">
{{Literatur
| Titel = Hessen-Darmstädter Staats- und Adresskalender 1806
| Verlag = Im Verlag der Invaliden-Anstalt
| Ort = Darmstadt
| Datum = 1806
| Seiten = 220
| Online =
{{HathiTrust Buch
| BuchID = njp.32101065184853
| Seq = 240
}}
}}
</ref>
<ref name="PR">
{{BibOCLC|165696316|Seiten=6|Seite=PA22-IA40}}
</ref>
<ref name="NLVK">
{{Literatur
| Titel = Neuste Länder und Völkerkunde. Ein geographisches Lesebuch für alle Stände.
| TitelErg = Kur-Hessen, Hessen-Darmstadt und die freien Städte.
| Band = 22
| Ort = Weimar
| Datum = 1821
| Seiten = 413
| Online = {{Google Buch|Linktext=online bei Google Books|KeinText=1|BuchID=Z7PdlcTHFukC|Seite=413}}
}}
</ref>
<ref name="RB1937">
{{HessAmtsBL
| typ = HRBL
| hrsg = Der Reichsstatthalter in Hessen Sprengler
| jahr = 1937
| nr = 8
| datum = 1937年04月01日
| titel = Gesetz über die Aufhebung der Provinzen Starkenburg, Oberhessen und Rheinhessen
| seiten = 121 ff
| seite = 125
| kbytes = 11200
}}
</ref>
<ref name="KW72">
{{HessAmtsBL|typ=STAZ |hrsg=Der Hessische Minister des Inneren |titel=Kommunalwahlen 1972; Maßgebliche Einwohnerzahlen der Gemeinden |fundstelle=Punkt 1025 |nr=33 |jahr=1972 |datum=1972年08月04日 |seite=17 |seiten=1424 |kbytes=5850}}
<ref name="Z2011S">{{Internetquelle |url=https://statistik.hessen.de/sites/statistik.hessen.de/files/AO_VZ_2011_S2.pdf#page=22 |titel=Ausgewählte Strukturdaten über die Bevölkerung am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden |werk=Zensus2011 |hrsg=[[Hessisches Statistisches Landesamt]] |seiten=19 |abruf=2022-04 |format=PDF; 1,1 MB |abruf-verborgen=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20210920210145/https://statistik.hessen.de/sites/statistik.hessen.de/files/AO_VZ_2011_S2.pdf#page=22 |archiv-datum=2021年09月20日 |offline=1}}
Zu Lollar gehören neben der Kernstadt Lollar noch die drei Stadtteile Odenhausen (1467), Ruttershausen (1156) und Salzböden (1239; Einwohnerzahlen vom Zensus 2011)[2] sowie das Hofgut und Schloss Friedelhausen (statistisch zu Odenhausen gerechnet).
Die Endsilbe des Ortsnamens „-lar" verweist auf eine Siedlung keltischen oder sogar vorkeltischen (alteuropäischen) Ursprungs (vergleiche auch Mainzlar, Wetzlar, Dorlar, Aßlar, Fritzlar). Der Name wurde aus „Lom-lar" zusammengezogen, „Lom(da)" ist die alte Bezeichnung des durch Lollar fließenden Flüsschens Lumda.
In erhaltenen Urkunden wurde Lollar unter den folgenden Namen erwähnt (in Klammern das Jahr der Erwähnung):[3]Lollar (1242), Lollayr (1277), Lollor (1288), Lullar (1315) und Loller (1495).
Lollar wurde urkundlich erstmals 1242 erwähnt, es geht aber auf eine vorfränkischeSiedlung zurück. Zwischen 1570 und 1821 besaß die heutige Stadt ein Gericht. Die Stadtrechte erhielt sie am 4. September 1974.[4]
Die Statistisch-topographisch-historische Beschreibung des Großherzogthums Hessen berichtet 1830 über Lollar:
„Lollar (L. Bez. Giessen) evangel Filialdorf; liegt an der Chaussee von Giessen nach Marburg, so wie zwischen der Lahn und der Lumda, und 11⁄2 St. von Giessen. Der Ort hat 115 Häuser und 759 Einwohner, die außer 45 Juden evangelisch sind. Hier befindet sich ein Hauptzollamt und das Hauptzollamtshaus mit Oekonomiegebäuden. Jährlich werden mehrere Viehmärkte gehalten, die nach den Giesser, die bedeutendsten der Gegend sind. – Das Gericht Lollar war Nassauisch, durch Tausch erhielt Hessen, 1396, Antheil an demselben, und bei der 1585 vorgenommenen Abtheilung kam der Ort ausschließend an Hessen."[5]
Im Zuge der Gebietsreform in Hessen wurden zum 31. Dezember 1971 auf freiwilliger Basis die bis dahin selbständigen Gemeinden Odenhausen, Ruttershausen und Salzböden als Stadtteile in die Gemeinde Lollar eingemeindet.[6][7] Am 1. Juli 1974 kam ein Teilgebiet der Stadt Staufenberg mit damals knapp 100 Einwohnern hinzu.[4] Für alle Stadtteile und die Kernstadt Lollar wurden Ortsbezirke gebildet.[8]
In der Landgrafschaft Hessen-Darmstadt wurde mit Ausführungsverordnung vom 9. Dezember 1803 das Gerichtswesen neu organisiert. Für die Provinz Oberhessen wurde das „Hofgericht Gießen" eingerichtet. Es war für normale bürgerliche Streitsachen Gericht der zweiten Instanz, für standesherrliche Familienrechtssachen und Kriminalfälle die erste Instanz. Die Rechtsprechung der ersten Instanz wurde durch die Ämter bzw. Standesherren vorgenommen und somit war für Lollar das „Landamt Gießen" zuständig. Nach der Gründung des Großherzogtums Hessen 1806 wurden die Aufgaben der ersten Instanz 1821 im Rahmen der Trennung von Rechtsprechung und Verwaltung auf die neu geschaffenen Land- bzw. Stadtgerichte übertragen. „Landgericht Gießen" war daher von 1821 bis 1879 die Bezeichnung für das erstinstanzliche Gericht, das für Lollar zuständig war.
Anlässlich der Einführung des Gerichtsverfassungsgesetzes am 1. Oktober 1879 wurden die bisherigen Land- und Stadtgerichte im Großherzogtum Hessen aufgehoben und durch Amtsgerichte an gleicher Stelle ersetzt, ebenso verfuhr man mit den als Obergerichten fungierenden Hofgerichten, deren Funktion nun die neu errichteten Landgerichte übernahmen. Die Bezirke des Stadt- und des Landgerichts Gießen wurden zusammengelegt und bildeten nun zusammen mit den vorher zum Landgericht Grünberg gehörigen Orten Allertshausen und Climbach den Bezirk des neu geschaffenen Amtsgerichts Gießen, welches seitdem zum Bezirk des als Obergericht neu errichteten Landgerichts Gießen gehört.[16] Zwischen dem 1. Januar 1977 und 1. August 1979 trug das Gericht den Namen „Amtsgericht Lahn-Gießen", der mit der Auflösung der Stadt Lahn wieder in „Amtsgericht Gießen" umbenannt wurde.
Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Lollar 9830 Einwohner. Darunter waren 1367 (13,9 %) Ausländer, von denen 375 aus dem EU-Ausland, 873 aus anderen europäischen Ländern und 119 aus Staaten außerhalb Europas kamen.[17] (Bis zum Jahr 2020 erhöhte sich die Ausländerquote auf 21,2 %.[18]) Nach dem Lebensalter waren 1845 Einwohner unter 18 Jahren, 4133 zwischen 18 und 49, 1916 zwischen 50 und 64 und 1931 Einwohner waren älter.[19] Die Einwohner lebten in 3994 Haushalten. Davon waren 1127 Singlehaushalte, 1139 Paare ohne Kinder und 1284 Paare mit Kindern, sowie 361 Alleinerziehende und 83 Wohngemeinschaften.[20] In 799 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 2742 Haushaltungen lebten keine Senioren.[21]
Durch den Zusammenschluss 1972 mit seinen heutigen Ortsteilen erreichte die heutige Stadt eine Größe von 8.000 Einwohnern. Heute hat Lollar inklusive der Ortsteile rund 10.000 Einwohner.
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: LAGIS[3]; 1972:[24]; ab 1975:[18]; Zensus 2011[17] Ab 1972 einschließlich der im Zuge der Gebietsreform in Hessen eingegliederten Orte.
Nach der hessischen Kommunalverfassung wird der Bürgermeister für eine sechsjährige Amtszeit gewählt, seit dem Jahr 1993 in einer Direktwahl, und ist Vorsitzender des Magistrats, dem in der Stadt Lollar neben dem Bürgermeister ehrenamtlich ein Erster Stadtrat und sieben weitere Stadträte angehören.[31] Bürgermeister ist seit dem 1. Januar 2023 der parteiunabhängige Jan-Erik Dort.[32] Er wurde als Nachfolger von Bernd Wieczorek, der nach drei Amtszeiten nicht wieder kandidiert hatte,[33] am 16. Oktober 2022 in einer Stichwahl bei 38,96 Prozent Wahlbeteiligung mit 51,62 Prozent der Stimmen gewählt.[34]
Es bestehen Ortsbezirke für jeden Stadtteil und die Kernstadt Lollar mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher, nach Maßgabe der §§ 81 und 82 HGO und des Kommunalwahlgesetzes in der jeweils gültigen Fassung gebildet.[8]
Die Ortsbezirke sind durch das Gebiet der ehemaligen Gemeinden bzw. der Kernstadt abgegrenzt und bestehen je nach Größe aus fünf oder neun Mitgliedern.
Die Wahl der Ortsbeiräte erfolgt im Rahmen der Kommunalwahlen. Der Ortsbeirat wählt eines seiner Mitglieder zum Ortsvorsteher bzw. zur Ortsvorsteherin. Zur Zusammensetzung siehe die jeweiligen Stadtteile.
Der Ortsbeirat besteht aus neun Mitgliedern. Bei den Kommunalwahlen in Hessen 2021 betrug die Wahlbeteiligung zum Ortsbeirat 38,39 %. Dabei wurden gewählt: drei Mitglieder der CDU, drei Mitglieder des Bündnis 90/Die Grünen, der CDU, zwei Mitglieder der SPD und ein Mitglied der FDP.[37] Der Ortsbeirat wählte Eva Achtzehnter (GRÜNE) zur Ortsvorsteherin.[38]
Blasonierung: „Schild geteilt. Unten über einem roten, mit einem silbernen 1-Kreuzer-Stück belegten Schild fußoval eine goldene Brücke. Oben in Blau ein silberner, rotbezungter Pferdekopf, rechtsgewendet."[39]
Die Brücke über die Lumda spielte eine zentrale Rolle in der Entwicklung von Lollar. 1711 wurde ein Brückenzoll genehmigt. Der Betrag von einem Kreuzer (s. „1 KR" auf dem Wappen) wurde für jedes Pferd bei der Überquerung fällig.
Historische Gerichtssiegel des 16. Jahrhunderts zeigen einen steinernen Tisch vor einer Gerichtslinde[40]
Flagge
Die Flagge wurde der Gemeinde am 11. Februar 1986 genehmigt und wird wie folgt beschrieben:
Flaggenbeschreibung: „Auf weißer Flaggenbahn mit blauen Randstreifen, belegt jeweils mit einem gelben Faden, in der oberen Hälfte aufgelegt das Stadtwappen."[41]
Der Gichtturm⊙50.6520618.705055, ein von Buderus erbauter Industrieturm der weithin sichtbar das Stadtbild prägt und die Buderusvilla ⊙50.6539848.708369. Beide befinden sich auf einem Industriegelände, einem schmalen Streifen zwischen Lahn und Eisenbahn.[43]
Die als Kolonie bezeichnete Arbeitersiedlung – die älteste ihrer Art in Hessen[43]
Das Eisengießerdenkmal am Rande der Kolonie (Marburger Straße)[43]
der Schmaadleckerbrunnen vor der alten Apotheke, einem Gebäude im Jugendstil[43]
Der Blick vom Altenberg auf den Ortsteil Salzböden (einschl. Salzböde- und Lahntal)
Bekannt ist der Ort für die Kapelle aus Lollar, eine der ältesten erhaltenen Kirchen in Hessen. Sie wurde in den 1970er Jahren abgebaut und befindet sich heute in einem Freilichtmuseum, dem Hessenpark. Anstelle der Kirche steht nun der Keulerbachbrunnen.[43]
Im Jahr 2022 erzielte Lollar Einnahmen aus der Gewerbesteuer in Höhe von 2,27 Millionen Euro. Mit einem Gewerbesteuerhebesatz von 440 % liegt die Gemeinde über dem durchschnittlichen Gewerbesteuerhebesatz Deutschlands. Dieser beträgt 407 % (Stand: 2023).[45]
1854 wurde die Hedwigshütte durch Justus Kilian gegründet. Bereits 1861 wurde diese von Buderus (Wetzlar) erworben. Durch diese wirtschaftliche Entwicklung wurde Lollar zum industriellen Schwerpunkt zwischen Gießen und Marburg. Heute werden in dem Werk durch die Bosch Thermotechnik GmbH vornehmlich Heizkessel, Gas- und Öl-Gebläsebrenner sowie Regelungstechnik für Heizsysteme produziert. Das Werk hat ca. 1000 Beschäftigte und ist somit der größte Arbeitgeber der Stadt.
Korth Waffen ist eine 1954 von Willi Korth gegründete Manufaktur für Faustfeuerwaffen. Pro Jahr werden ca. nur 120 bis 150 Revolver und Pistolen in Handarbeit hergestellt, die Preise der weltweit vertriebenen Waffen schwanken wegen der aufwendigen Produktionsmethode und den geringen Stückzahlen zwischen 4.000 und etwa 100.000 Euro. Vor allem die von Korth gefertigten Revolver gehören heute zu den teuersten Waffen ihrer Art.[46] Die Zielgruppe des Unternehmens bilden hohe Würdenträger sowie Waffenliebhaber und -sammler, in einigen Staaten werden die Modelle von Korth als Staatsgeschenke vergeben.[46] Das Unternehmen ist mittlerweile in der PTW KORTH Technologies GmbH aufgegangen.
Durch Lollar hindurch (Gießener Straße, Marburger Straße) verläuft die Landesstraße L3475. Die früher durch Lollar führende Bundesstraße 3 wurde als B 3a errichtet und verläuft heute östlich von Lollar. Südlich von Lollar kreuzen sich die Autobahnen A 480 und A 485 mit der B 3a am Gießener Nordkreuz. Lollar hat dadurch einen guten Anschluss an diese Autobahnen und die gut ausgebaute B3a. Ein weiterer direkter Anschluss aus Richtung Norden ist über die Anschlussstelle der B3a Staufenberg-Nord/Lollar-Nord vorhanden.
Reinhold Huttarsch, Michael Müller: Lollar beiderseits der Lahn. Verlag Stadt Lollar, Lollar, 1984. ISBN 3-9801030-0-5.
Ein Sommer, der bleibt. Peter Kurzeck erzählt das Dorf seiner Kindheit. Hörbuch. Konzeption/Regie: Klaus Sander. Erzähler: Peter Kurzeck. supposé, Berlin 2007, ISBN 978-3-932513-85-5 (darin u. a.: Rex-Filmtheater Lollar, Lumdatalbahn, Buderus-Werk, Odenhausen).
↑ abGeorg Wilhelm Justin Wagner: Statistisch-topographisch-historische Beschreibung des Großherzogthums Hessen: Provinz Oberhessen. Band3. Carl Wilhelm Leske, Darmstadt August 1830, OCLC312528126, S.166 (Google Buch).
↑Gemeindegebietsreform in Hessen; Zusammenschlüssen und Eingliederungen von Gemeinden vom 21. Dezember 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1972 Nr.3, S.84, Punkt 93 Abs. 20 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 6,0MB]).
↑Karl-Heinz Gerstemeier, Karl Reinhard Hinkel: Hessen. Gemeinden und Landkreise nach der Gebietsreform. Eine Dokumentation. Hrsg.: Hessischer Minister des Inneren. Bernecker, Melsungen 1977, OCLC180532844, S.305.
↑ abHauptsatzung. (PDF; 134 kB) § 6. In: Webauftritt. Stadt Lollar, abgerufen im Februar 2024.
↑Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. Abgerufen am 1. Januar 1900
↑Grossherzogliche Centralstelle für die Landesstatistik (Hrsg.): Beiträge zur Statistik des Großherzogtums Hessen. Band1. Großherzoglicher Staatsverlag, Darmstadt 1862, OCLC894925483, S.43ff. (Google Buch).
↑
Wilhelm von der Nahmer: Handbuch des Rheinischen Particular-Rechts: Entwickelung der Territorial- und Verfassungsverhältnisse der deutschen Staaten an beiden Ufern des Rheins : vom ersten Beginnen der französischen Revolution bis in die neueste Zeit. Band3. Sauerländer, Frankfurt am Main 1832, OCLC165696316, S.6 (Google Buch).
↑
Neuste Länder und Völkerkunde. Ein geographisches Lesebuch für alle Stände. Kur-Hessen, Hessen-Darmstadt und die freien Städte. Band22. Weimar 1821, S.413 (online bei Google Books).
↑
Gesetz über die Aufhebung der Provinzen Starkenburg, Oberhessen und Rheinhessen vom 1. April 1937. In: Der Reichsstatthalter in Hessen Sprengler (Hrsg.): Hessisches Regierungsblatt. 1937 Nr.8, S.121ff. (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 11,2MB]).
↑Verordnung zur Ausführung des Deutschen Gerichtsverfassungsgesetzes und des Einführungsgesetzes zum Gerichtsverfassungsgesetze vom 14. Mai 1879. In: Großherzog von Hessen und bei Rhein (Hrsg.): Großherzoglich Hessisches Regierungsblatt. 1879 Nr.15, S.197–211 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 17,8MB]).
↑
Kommunalwahlen 1972; Maßgebliche Einwohnerzahlen der Gemeinden vom 4. August 1972. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1972 Nr.33, S.1424, Punkt 1025 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 5,9MB]).
↑ abGießener Anzeiger, 11. April 2023: »Lieber anpacken statt Grußworte«: „Seit 1. Januar ist Jan-Erik Dort (unabhängig) Bürgermeister der Stadt Lollar"
↑ abGießener Allgemeine: »Ziehen den Hut vor seiner Leistung«: „Fast zwei Jahrzehnte, 18 Jahre, um genau zu sein, prägte Wieczorek als Bürgermeister die Geschicke der Stadt Lollar"
↑Genehmigung eines Wappens der Gemeinde Lollar im Landkreis Gießen vom 3. März 1967. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1967 Nr.12, S.353, Punkt 287 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 3,2MB]).
↑Genehmigung einer Flagge der Stadt Lollar, Landkreis Gießen vom 11. Februar 1986. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1986 Nr.9, S.424, Punkt 231 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 4,9MB]).