„Gleis" – Versionsunterschied

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[[Datei:Stuhlschienenoberbau.jpg|mini|Oberbau mit Holzschwellen und [[Schienenstuhl|Schienenstühlen]] britischer Bauart]]
[[Datei:Feste Fahrbahn FFBögl.jpg|miniatur|Gleis auf [[Feste Fahrbahn|Fester Fahrbahn]] mit [[Linienzugbeeinflussung|Linienleiter]]]]
[[Datei:Recklinghausen Hauptbahnhof Aufgang.JPG|mini|Bahnsteig mit Gleisnummern]]
[[Datei:Spoorbaan houten dwarsliggers alphen aan den rijn.jpg|miniatur|Gleis mit Holzschwellen]]
[[Datei:Schienenstrang.JPG|miniatur|Straßenbahngleise mit Rillenschienen im Bau]]


Als '''Gleis''' oder '''Geleise'''(削除) (in der Schweiz) (削除ここまで) wird die Fahrbahn für [[Schienenfahrzeug]]e bezeichnet. Es (削除) bildet (削除ここまで) (削除) die (削除ここまで) (削除) Grundlage (削除ここまで) (削除) für (削除ここまで) (削除) den (削除ここまで) [[Bahnverkehr]]. Das Gleis besteht (削除) in (削除ここまで) (削除) der (削除ここまで) (削除) Regel (削除ここまで) aus (削除) hintereinanderliegenden (削除ここまで) [[Bahnschwelle|Schwellen]](削除) , (削除ここまで) (削除) auf (削除ここまで) (削除) denen (削除ここまで) (削除) zwei (削除ここまで) (削除) parallel (削除ここまで) (削除) liegende, (削除ここまで) (削除) stählerne (削除ここまで) [[(削除) Schiene (削除ここまで) ((削除) Schienenverkehr (削除ここまで))|(削除) Schienen (削除ここまで)]] (削除) befestigt (削除ここまで) (削除) sind. (削除ここまで) (削除) Abhängig (削除ここまで) (削除) vom (削除ここまで) (削除) Verkehrsaufkommen (削除ここまで) (削除) können (削除ここまで) [[(削除) Eisenbahnstrecke (削除ここまで)|(削除) Bahnstrecken (削除ここまで)]] [[(削除) Mehrgleisigkeit|ein- (削除ここまで) (削除) oder (削除ここまで) (削除) mehrgleisig (削除ここまで)]] (削除) angelegt (削除ここまで) (削除) werden (削除ここまで).
Als '''Gleis''' oder '''Geleise''' wird die Fahrbahn für [[Schienenfahrzeug]]e bezeichnet. Es (追記) ist (追記ここまで) (追記) das (追記ここまで) (追記) am (追記ここまで) (追記) häufigsten (追記ここまで) (追記) im (追記ここまで) [[Bahnverkehr]](追記) benutzte spurbindende Mittel (追記ここまで). Das Gleis besteht (追記) aus (追記ここまで) (追記) den (追記ここまで) (追記) zwei [[Schiene (Schienenverkehr)|Schienen]], (追記ここまで) aus (追記) den sie tragenden und sie miteinander verbindenden (追記ここまで) [[Bahnschwelle|Schwellen]] (追記) oder (追記ここまで) (追記) einer (追記ここまで) (追記) anderen (追記ここまで) (追記) Auflage (追記ここまで) (追記) und (追記ここまで) (追記) aus den (追記ここまで) [[(追記) Oberbau (追記ここまで) ((追記) Eisenbahn (追記ここまで))(追記) #Schienenbefestigungsmittel (追記ここまで)|(追記) Befestigungsmitteln (追記ここまで)]] (追記) der (追記ここまで) (追記) Schienen (追記ここまで) (追記) auf (追記ここまで) (追記) der (追記ここまで) (追記) Unterlage. (追記ここまで) (追記) Mit Hilfe spezieller (追記ここまで) [[(追記) Oberbau (Eisenbahn)#Schienenverbindungsmittel (追記ここまで)|(追記) Verbindungsmittel (追記ここまで)]](追記) werden die einzelnen Schienen zu langen Strängen vereinigt. Das Gleis bildet zusammen mit der tieferen Auflage (der (追記ここまで) [[(追記) Bettung]]) (追記ここまで) (追記) den (追記ここまで) (追記) sogenannten [[Oberbau (Eisenbahn)|Oberbau (追記ここまで)]](追記) .<ref>{{Literatur (追記ここまで) (追記) |Titel=Gleis (追記ここまで) (追記) |Sammelwerk=Lexikon Eisenbahn |Auflage=6 (追記ここまで).(追記) , bearbeitete und ergänzte |Verlag=Transpress VEB Verlag für Verkehrswesen |Ort=Berlin |Datum=1981 |Seiten=343}}</ref> (追記ここまで)
[[File:État de la section d'Orchies à Ascq de la ligne de Somain à Halluin au 15 octobre 2017 (373, gare d'Ascq).JPG|thumb|Befahrene Gleise (links) sowie ungenutzte, von Bewuchs überwucherte Gleise (rechts)]]
Mit ''Gleis'' bezeichnet man auch einen betrieblich zusammenhängenden Abschnitt einer Infrastruktur für Schienenfahrzeuge, der für einen bestimmten Zweck genutzt wird, wie etwa Bahnsteiggleis, Ladegleis, Abstellgleis. Ein solches Gleis wird durch festgelegte Endpunkte wie [[Signal (Eisenbahn)|Signale]], [[Grenzzeichen]] von [[Weiche (Bahn)|Weichen]] oder andere definierte Punkte begrenzt. In dieser Bedeutung werden Gleise in Strecken- und Bahnhofsgleise, letztere in Mitteleuropa in Haupt- und Nebengleise eingeteilt. Als Bezeichnungen für Gleise werden in der Regel [[Gleisnummer|Nummern]] verwendet, für Streckengleise bei manchen Eisenbahnen auch die hauptsächliche Verkehrsrichtung, z.&nbsp;B. „Streckengleis München-Augsburg". Abhängig vom Verkehrsaufkommen können [[Eisenbahnstrecke|Bahnstrecken]] [[Mehrgleisigkeit|ein- oder mehrgleisig]] angelegt werden. In vielen Ländern, darunter Deutschland, wird das Wort ''Gleis'' in Verbindung mit einer Nummer außerdem üblicherweise zur eindeutigen Kennzeichnung von einzelnen [[Bahnsteigkante]]n verwendet, auf die in den Zugfahrplänen und auf Anzeigetafeln als Ankunft- oder Abfahrtsstelle eines Zuges hingewiesen wird.


== (削除) Wortherkunft (削除ここまで) ==
== (追記) Begriff (追記ここまで) ==
''Gleis'' und ''Geleis'' (Plural: ''Gleise'' und ''Geleise'') haben ihre Wortherkunft im 14.&nbsp;Jahrhundert im [[spätmittelhochdeutsch]]en ''geleis,'' eine Radspur oder ein getretener Pfad. Es ist eine [[Kollektivbildung]] des [[mittelhochdeutsch]]en ''leis'' bzw. ''leise'' für Spur. Dies geht wiederum auf das [[althochdeutsch]]e ''leisa'' zurück, in Verbindung mit Wagen als ''waganleisa,'' also Wagenspur.<ref>[http://www.duden.de/rechtschreibung/Geleise ''Geleise''] in ''Rechtschreibung,'' Hrsg. [[Duden]]-Verlag. Vgl. auch: [http://de.wiktionary.org/wiki/Gleis ''Gleis''] im [[Wiktionary]].</ref> Ursprünglich waren damit die von einachsigen Karren (u.&nbsp;a. [[Ochsenkarren]]) oder zweiachsigen [[Wagen]] ([[Pferde]]fuhrwerke) in den Boden eingedrückten, parallelen Spurrillen bezeichnet. Im [[Römisches Reich|römischen]] [[Straßen- und Wegebau|Straßenbau]] – und dann wieder ab dem [[Mittelalter]] – kannte man die in den Fels eingehauenen Spuren, die den Fahrzeugen besonders im Gebirge eine sichere Fahrt auf dem exponierten Weg ermöglichten. Diese Karrengeleise bedingten eine wenigstens regional [[Normung|normierte]] Spurweite der Fuhrwerke. Vereinzelt kamen schon in [[antike]]n Straßen weichenähnliche Verzweigungen vor.


=== Wortherkunft ===
''Geleise'' kommt in der Bahnfachsprache in [[Deutschland]] seit über hundert Jahren nicht mehr zur Anwendung. Die Wortform gilt im deutschen Sprachgebrauch als „gehoben" und ist im Standardsprachlichen in Österreich und der Schweiz noch üblich:<ref>[http://www.duden.de/suchen/dudenonline/geleise ''Geleise''] in ''Duden-Online,'' Hrsg. Duden-Verlag.</ref> Im [[Österreichisches Deutsch|österreichischen Deutsch]] gilt die Wortform jedoch als veraltend,<ref>Vgl. [[Österreichisches Wörterbuch]], 41.&nbsp;Aufl., [[Österreichischer Bundesverlag|ÖBV]], Wien 2009, S.&nbsp;258.</ref> im [[Schweizer Hochdeutsch]] ist es eine Nebenform.<ref>Vgl. ''Die deutsche Rechtschreibung.'' Duden Band&nbsp;1, 25.&nbsp;Aufl., Duden-Verlag, Mannheim 2009, S.&nbsp;475.</ref>
''Gleis'' und ''Geleis'' (Plural: ''Gleise'' und ''Geleise'') haben ihre Wortherkunft im 14. Jahrhundert im [[spätmittelhochdeutsch]]en ''geleis'', eine Radspur oder ein getretener Pfad. Es ist eine [[Kollektivbildung]] des [[mittelhochdeutsch]]en ''leis'' bzw. ''leise'' für Spur. Dies geht wiederum auf das [[althochdeutsch]]e ''leisa'' zurück, in Verbindung mit Wagen als ''waganleisa'', also Wagenspur.<ref>[https://www.duden.de/rechtschreibung/Geleise ''Geleise''] in ''Rechtschreibung'', Hrsg. [[Duden]]-Verlag. Vgl. auch: [http://de.wiktionary.org/wiki/Gleis ''Gleis''] im [[Wiktionary]].</ref> Ursprünglich waren damit die von einachsigen Karren (u. a. [[Ochsenkarren]]) oder zweiachsigen [[Wagen]] ([[Pferde]]fuhrwerke) in den Boden eingedrückten, parallelen Spurrillen bezeichnet. Im [[Römisches Reich|römischen]] [[Straßen- und Wegebau|Straßenbau]] – und dann wieder ab dem [[Mittelalter]] – kannte man die in den Fels eingehauenen Spuren, die den Fahrzeugen besonders im Gebirge eine sichere Fahrt auf dem exponierten Weg ermöglichten. Diese Karrengeleise bedingten eine wenigstens regional [[Normung|normierte]] Spurweite der Fuhrwerke. Vereinzelt kamen schon in [[antike]]n Straßen weichenähnliche Verzweigungen vor.


''Geleise'' kommt in der Bahnfachsprache in [[Deutschland]] seit über hundert Jahren nicht mehr zur Anwendung. Die Wortform gilt im deutschen Sprachgebrauch als „gehoben" und ist im Standardsprachlichen in Österreich und der Schweiz noch üblich:<ref>[https://www.duden.de/suchen/dudenonline/geleise ''Geleise''] in ''Duden Online'', Hrsg. Duden-Verlag.</ref> Im [[Österreichisches Deutsch|österreichischen Deutsch]] gilt die Wortform jedoch als veraltend,<ref>Vgl. [[Österreichisches Wörterbuch]], 41. Aufl., [[Österreichischer Bundesverlag|ÖBV]], Wien 2009, S. 258.</ref> im [[Schweizer Hochdeutsch]] ist es eine Nebenform.<ref>Vgl. ''Die deutsche Rechtschreibung.'' Duden Band 1, 25. Aufl., Duden-Verlag, Mannheim 2009, S. 475.</ref>
== Aufbau ==
[[Datei:Genageltes Gleis.jpg|mini|Genageltes Gleis, USA]]
[[Datei:Gleisquerschnitt Hüttenwerk Rheinhausen.JPG|mini|links| Querschnitt durch ein [[Schiene (Schienenverkehr)#Vignolschiene oder Breitfußschiene|Vignolschienenprofil]] mit [[Hütten- und Bergwerke Rheinhausen|HWR-Logo]] (ca. 1950)]]
[[Datei:Straßenbahngleisbett.jpg|mini|Neuverlegung eines Straßenbahngleises in [[München]] (2013) {{Coordinate|NS=48.148379|EW=11.461573||type=landmark|region=DE-BY|name=Lage|text=ICON0|dim=500}}]]


=== Begriffe im deutschsprachigen Raum ===
Die [[Bahnschwelle|Schwellen]] aus [[Holz]], [[Stahl]] oder [[Beton]] halten die Schienen im vorgesehenen Abstand – der so genannten [[Spurweite (Bahn)|Spurweite]] – zueinander. Die Schwellen liegen in einem [[Oberbau (Eisenbahn)|Gleisbett]], das meist aus [[Schotter]] besteht. Diese Bauform wird als „Schotteroberbau" bezeichnet.
Im Deutschen gibt es zahlreiche [[Wortzusammensetzung|Wortzusammensetzungen]], in denen »Gleis« das [[Bestimmungswort]] ist. Beispielsweise '''Gleisanlagen''', welche die Gesamtheit des Oberbaus mit den Gleisen, Weichen, Kreuzungsweichen, Kreuzungen bezeichnet.


In Deutschland und in Österreich wird zwischen [[Hauptgleis|Haupt-]] und [[Nebengleis]]en unterschieden. ''Hauptgleise'' sind Gleise, die von [[Zug (Schienenverkehr)|Zugfahrten]] planmäßig befahren werden können. Alle anderen Gleise werden als ''Nebengleise'' bezeichnet. Die [[Streckengleis]]e und ihre Fortsetzung im [[Bahnhof]] werden als ''durchgehende Hauptgleise'' bezeichnet.
Als weitere Bauform gibt es die so genannte [[Feste Fahrbahn]], bei der Schwellen oder andere Schienenbefestigungsträger in einer Oberbauplatte aus [[Beton]] oder [[Asphalt]] integriert sind. Diese wird in Deutschland bei Schnellfahr- und [[Schnellfahrstrecke|Hochgeschwindigkeitsstrecken]] verwendet.


In der Schweiz bezieht sich das ''Hauptgleis'' auf ein Gleis, in dem eine [[Zug (Schienenverkehr)|signalmäßig]] (nicht mit Rangiersignalen) gesicherte [[Fahrstraße|Zugfahrstraße]] eingestellt werden kann.
Daneben gibt es auch Fahrbahnen, bei denen die Schienen ohne Schwellen mit Schrauben oder Klammerfedern direkt befestigt werden. Diese Art des [[Oberbau (Eisenbahn)|Oberbaus]] wird als „direkte Auflagerung" bezeichnet.


In Deutschland werden Gleise außerdem gelegentlich nach ihrer Nutzung unterschieden als '''Ferngleis''' (hauptsächlich [[Fernverkehr]]), '''Ortsgleis''' (hauptsächlich [[Schienenpersonennahverkehr]]) und '''S-Bahn-Gleis''' (für [[S-Bahn]]).
Weiterhin gibt es die Variante [[Kreuzlängsschwellengleis]] (KLS). Hier erfolgt die Anordnung der Schwellen längs zur Gleisachse.


== Aufbau ==
Die Schienen sind Stahlprofile, die zunächst mit Laschen vernagelt oder verschraubt wurden, in moderneren Ausführungen aber lückenlos verschweißt sind. Für Eisenbahnen werden heute [[Schiene (Schienenverkehr)|Vignolschienen]] verwendet, für [[Straßenbahn]]en auch [[Schiene (Schienenverkehr)|Rillenschienen]]. Auf den Schienen laufen die [[Eisenbahnrad|Räder]] der Eisenbahnfahrzeuge. Ein Abrutschen vom Gleis wird beim Fahren durch den Spurkranz und [[Sinuslauf]] der [[Radsatz|Radsätze]] verhindert. Die [[Eisenbahnrad|Spurkränze]] gewährleisten an [[Eisenbahnweiche|Weichen]] und [[Kreuzung (Bahn)|Kreuzungen]] die Führung der Räder.
Das Gleis besteht aus den Elementen
* Schienen,
* Schienenverbindungsmitteln,
* Schienenunterstützungen, i. d. R. Schwellen, und
* Schienenbefestigungsmitteln (auch ''Kleineisen'' genannt).


Die ''Schienen'' bilden die Fahrbahn des Gleises. Für Eisenbahnen werden heute in der Regel [[Schiene (Schienenverkehr)#Vignol- oder Breitfußschiene|Vignolschienen]] verwendet, insbesondere für eingedeckte [[Straßenbahn]]gleise auch [[Schiene (Schienenverkehr)|Rillenschienen]]. Auf den Schienen laufen die [[Eisenbahnrad|Räder]] der Eisenbahnfahrzeuge. Ein Abrutschen vom Gleis wird beim Fahren durch den Spurkranz und [[Sinuslauf]] der [[Radsatz|Radsätze]] verhindert. Die [[Eisenbahnrad|Spurkränze]] gewährleisten in [[Eisenbahnweiche|Weichen]] und [[Kreuzung (Bahn)|Kreuzungen]] die Führung der Räder. In Längsrichtung werden die Schienen mit ''Schienenverbindungsmitteln'' untereinander verbunden. Dazu werden sie entweder mit Laschen verschraubt oder lückenlos verschweißt. Als ''Schienenunterstützung'' werden in der Regel Schwellen verwendet. Die Schwellen aus [[Holz]], [[Stahl]] oder [[Beton]] mit den Schienenbefestigungselementen halten die Schienen im vorgesehenen, fortlaufend gleichbleibenden Abstand – der so genannten [[Spurweite (Bahn)|Spurweite]] – zueinander.
Die Gesamtheit von Schienensträngen, Schwellen und Gleisbett nennt man ''Gleiskörper'' oder fachsprachlich''[[Oberbau (Eisenbahn)|Oberbau]]''.
[[Damm (Wall)|Dämme]], An- und Einschnitte sowie [[Brücke]]n gehören zum ''[[Unterbau (Eisenbahn)|Unterbau]]'' von Gleisen, mit dem Unebenheiten des Geländes ausgeglichen werden.


Zusammen mit dem ''Gleisbettung'' bildet das Gleis den [[Oberbau (Eisenbahn)|Oberbau]]. Die Schwellen liegen in der [[Oberbau (Eisenbahn)|Bettung]], die meist aus [[Schotter]] besteht. Diese Bauform wird als [[Schotteroberbau]] bezeichnet. Als weitere Bauform gibt es die sogenannte [[Feste Fahrbahn]], die aus einer festen [[Tragschicht]] aus [[Beton]] oder [[Asphalt]] und einer darunterliegenden [[Hydraulisch gebundene Tragschicht|hydraulisch gebundenen Tragschicht]] besteht. In die feste Tragschicht sind die Schienenunterstützungen formschlüssig integriert. Sie wird in Deutschland bei Schnellfahr- und [[Schnellfahrstrecke|Hochgeschwindigkeitsstrecken]] verwendet. Die Lagesicherheit und Stabilität ist deutlich besser als beim Schotteroberbau, jedoch ist die feste Fahrbahn kaum elastisch, was durch aufwändigere Schienenauflagen und -befestigungen ausgeglichen werden muss. Zudem sind Änderungen, die nicht beim Bau vorbereitet wurden, sehr viel aufwändiger.
Das Gleis nimmt die [[Gewichtskraft]] und andere Belastungen auf, die die Schienenfahrzeuge auf die Schienen ausüben. Vom Ober- wie vom Unterbau hängen unter anderem die Höchstgeschwindigkeit einer Strecke und die maximal zulässige [[Achslast]] der Fahrzeuge ab.


Daneben gibt es auch Fahrbahnen, bei denen die Schienen ohne Schienenunterstützungen mit Schrauben oder Klammerfedern auf einem stabilen flächigen Unterbau direkt befestigt werden. Diese Art des Oberbaus wird als „direkte Auflagerung" bezeichnet.
== {{anker|Gleisbau}}Gleisbau und -konstruktion ==
Die [[Projektierung]] und Verlegung von Gleisen einschließlich Ober- und Unterbau sowie auch deren Unterhaltung und Pflege werden als Gleisbau bezeichnet. Hierzu kommen in der Regel spezielle [[Gleisbaumaschine]]n zum Einsatz.


Weiterhin gibt es die Variante [[Kreuzlängsschwellengleis]] (KLS). Hier erfolgt die Anordnung der Schwellen parallel zur Gleisachse.
=== Berücksichtigung von Temperatur und geologischen Veränderungen ===
[[Datei:Schienenauszugsvorrichtung 100 0845.JPG|miniatur|Schienenauszugsvorrichtung an einer Brücke]]
[[Datei:Bundesarchiv Bild 183-1990-0426-001, Eisenbahnbau Eichenberg-Arenshausen.jpg|miniatur|Vorbereitung zum Verschweißen eines [[Schienenstoß]]es]]
[[Datei:Schiene Profil.jpg|miniatur|Schiene im Profil, TU Dresden]]
[[Datei:Schlammloch MIH.jpg|miniatur|Ein Gleislagefehler in Form eines typischen „Schlammlochs"]]
Neue Schienen werden vom Hersteller in Regellängen von 30, 45, 60, 120 oder 180 Metern gewalzt. Bei dem Einbau der Schienen in den Gleiskörper werden die Schienen daraufhin entweder zu einem so genannten Stoßlückengleis verschraubt oder zu einem {{Anker|lückenloses Gleis}} lückenlosen Gleis verschweißt.


Das Gleis nimmt die [[Gewichtskraft]] und andere Belastungen auf, die die Schienenfahrzeuge auf die Schienen ausüben. Vom Ober- wie vom Unterbau hängen unter anderem die Höchstgeschwindigkeit einer Strecke und die maximal zulässige [[Radsatzlast]] der Fahrzeuge ab.
Beim Stoßlückengleis werden die Enden zweier Schienen mit einer gewissen temperaturabhängigen Verlegelücke, dem so genannten Schienenstoß, aneinandergesetzt und mittels Laschen verschraubt. Bei Verlegetemperaturen von mehr als 20&nbsp;°C (bei 60-Meter-Schienenstücken) wird keine Verlegelücke verwendet, bei weniger als 20&nbsp;°C eine Lücke bis zu 19 Millimetern. Bei Temperaturen von mehr als 20&nbsp;°C verschwindet somit die Schienenlücke und es treten Temperaturspannungen auch im Stoßlückengleis auf.


<gallery>
Das Stoßlückengleis wird gemäß Oberbauvorschrift der [[Deutsche Bahn|Deutschen Bahn AG]] (DS 820) nur dann verwendet, wenn Gleise auf rutschgefährdetem oder ungleichmäßig nachgiebigem Untergrund verlegt werden müssen.
Datei:Genageltes Gleis.jpg|Genageltes Gleis, USA
Datei:Gleisquerschnitt Hüttenwerk Rheinhausen.JPG|Querschnitt durch ein [[Schiene (Schienenverkehr)#Vignol- oder Breitfußschiene|Vignolschienenprofil]] mit [[Hütten- und Bergwerke Rheinhausen|HWR]]-Logo (ca. 1950)
Datei:Swietelsky RM85 750 Gleisbau Rail Tracks 04.jpg|Schotteroberbau
Datei:Straßenbahngleisbett.jpg|Neuverlegung eines Straßenbahngleises
Datei:Feste Fahrbahn FFBögl.jpg|Gleis auf [[Feste Fahrbahn|fester Fahrbahn]] mit [[Linienförmige Zugbeeinflussung|Linienleiter]]
Datei:Schienenstrang.JPG|Straßenbahngleise mit Rillenschienen und Spurhaltern in Bau
</gallery>


[[Datei:J35 554 Rippenplatte 1-20.jpg|mini|Rippenplatte mit eingearbeiteter Schienenneigung 1:20]]
In allen anderen Fällen wird ein lückenloses Gleis, auch als durchgehend geschweißtes Gleis bezeichnet, verwendet. Hierbei werden die Enden zweier Schienen ohne eine Verlegelücke miteinander verschweißt. Damit mechanische Spannungen aufgrund von Temperaturschwankungen innerhalb beherrschbarer Grenzen gehalten werden können, werden im Bereich der Deutschen Bahn AG Schienen in einem Temperaturbereich von 20–26&nbsp;°C verschweißt. Innerhalb dieses Temperaturbereiches sind die mechanischen Spannungen nahezu ausgeglichen.
Als Anpassung an die ebenfalls konischen Radlaufflächen sind die Schienen im Gleis ebenfalls zur Gleismitte geneigt. Diese Neigung ist entweder in die Schwellenoberfläche oder in die Unterlagsplatten eingearbeitet. Im europäischen Netz betrug die Schienenneigung lange und passend zum großen Anteil an zweiachsigen Wagen 1:20. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde sie im Rahmen von Gleisumbauten mit dem steigenden Anteil von Drehgestellfahrzeugen, deren Radsätze eine geringere Neigung aufweisen, auf 1:40. In Weichen und Kreuzungen stehen die Schienen dagegen aus konstruktiven Gründen senkrecht. Das betrifft zur Vermeidung von mehrfachen Neigungswechseln auch kurze Gleisabschnitte zwischen Weichen und Kreuzungen. Bei neueren Weichenkonstruktionen ist die Neigung in die Schienenköpfe eingearbeitet. Zwischen senkrecht stehende und mit 1:20 geneigte Schienen werden Übergangsabschnitte mit einer Neigung von 1:40 eingefügt.


In vielen Straßenbahnnetzen und auch beispielsweise bei der [[U-Bahn Berlin]] stehen die Schienen generell senkrecht. Man war zur Bauzeit der Meinung, dass die Selbstzentrierung im Gleis durch die [[äquivalente Konizität]] auf Strecken mit vielen engen Bögen ohnehin nicht wirksam wäre.
Bei höheren oder niedrigeren Temperaturen treten jedoch aufgrund der Ausdehnung bzw. Schrumpfung der Schienen in Längsrichtung mechanische Spannungen im Gleis auf, so genannte „Längsverschiebungen". So treten z.&nbsp;B. sowohl in einem Stoßlückengleis als auch in einem lückenlosen Gleis bei Schienentemperaturen von 60&nbsp;°C (die auch in unseren Breiten im Sommer durchaus möglich sind) Druckkräfte von etwa 1500&nbsp;kN (bei UIC-60-Schienen) auf.


== Spezielle Gleiskonstruktionen ==
Diese mechanischen Spannungen werden jedoch weder bei dem Stoßlückengleis durch den Schienenstoß, noch bei dem lückenlosen Gleis durch Ausgleichsvorrichtungen (außer bei extremen Bedingungen oder auf Brücken, s.&nbsp;u.) kompensiert. Vielmehr verbleiben die Druckkräfte im Gleis an Ort und Stelle. Ein horizontales Ausweichen der Schienen erfolgt nicht. Durch die Verspannung der Schienen mit den Schwellen, die großen Reibungskräfte zwischen Schienenfuß und Schienenbefestigung sowie die Einschotterung bzw. das Eingießen in Beton werden die Druckkräfte direkt in den Untergrund übertragen. Insbesondere muss der seitlich neben den Schwellen angeordnete Schotter eine gewisse Mindestbreite umfassen, damit das Gleis in seiner Lage verbleibt und die Druckkräfte zuverlässig abgeleitet werden können. Des Weiteren ist bei Schotteroberbau die Unterseite einer Schwelle besonders rau ausgeführt, um die Reibung zwischen Schotter und Schwellenunterseite zu erhöhen.
=== Farbbehandlung ===
[[Datei:Mariazellerbahn 10.6 weiss.jpg|mini|Weiß angestrichene Schienen auf der [[Mariazeller Bahn]]]]
Im gesamten Netz der [[Ferrovie dello Stato Italiane|italienischen Staatsbahnen]] FS werden Schienen weiß angestrichen, um Verwerfungen durch hohe Temperaturen zu verhindern. Die Temperaturabsenkung beträgt 7–10&#8239;°C.


In der Schweiz wurden 2018 bei der [[Rhätische Bahn|Rhätischen Bahn]] ebenfalls testweise Schienen weiß eingefärbt.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.dmm.travel/nc/news/zuege-auf-weissen-schienen/ |titel=Züge auf weißen Schienen |werk=Der Mobilitätsmanager |abruf=2019年09月27日}}</ref> 2019 haben die [[Schweizerische Bundesbahnen]] SBB ebenfalls entsprechende Versuche durchgeführt.<ref>{{Webarchiv|url=https://news.sbb.ch/artikel/91610/zweite-hitzewelle-so-hat-sich-die-sbb-vorbereitet |wayback=20210928195314 |text=''Zweite Hitzewelle: So hat sich die SBB vorbereitet''}}, SBB News, abgerufen am 10. Februar 2021.</ref>
Bei besonders großen Temperaturunterschieden, betriebsbedingten Längskräften wie Bremsen oder Beschleunigen von Fahrzeugen und auf Brücken werden spezielle Gleiskonstruktionen eingebaut, sog. Schienenauszüge. Hierbei gleiten eine Backenschiene und eine Zunge in Längsrichtung gegeneinander, wobei die Ausziehlängen zwischen 200&nbsp;mm und 830&nbsp;mm betragen können.


Auch die [[Österreichische Bundesbahnen]] ÖBB hat 2019 ein Infrastrukturprojekt in [[Bludenz]] gestartet, um die durch steigenden Sommertemperaturen entstehenden Verwerfungen zu bekämpfen.<ref>ÖBB Pressemitteilung {{Webarchiv|url=https://presse.oebb.at/de/presseinformationen/coole-schienen-oebb-faerben-schienen-gegen-hitze-weiss-ein |wayback=20190727072247 |text=Archivierte Kopie}}</ref>
Ein '''Gleislagefehler''' ist ein Fehler der Lage eines Eisenbahngleises in horizontaler oder vertikaler Richtung oder ein Fehler in der gegenseitigen Höhenlage beider Schienen, der beim Bau oder durch Veränderungen des Untergrunds entstehen kann.

=== Schienenauszüge ===
[[Datei:Schienenauszugsvorrichtung 100 0845.JPG|mini|links|Straßenbahnschienen&shy;auszug an einer Brücke]]
{{Hauptartikel|Schienenauszug}}
Bei besonders großen Temperaturunterschieden, betriebsbedingten Längskräften wie Bremsen oder Beschleunigen von Fahrzeugen und auf langen Beton- und Stahlbrücken werden Schienenauszüge eingebaut. Hierbei gleiten eine Backenschiene und eine Zunge in Längsrichtung gegeneinander, wobei die Ausziehlängen zwischen 200 und 830&#8239;mm betragen können.


=== Führungsschiene ===
=== Führungsschiene ===
[[Datei:Führungsschienen 100 0880.JPG|(削除) miniatur (削除ここまで)|Führungsschienen auf einer Brücke]]
[[Datei:Führungsschienen 100 0880.JPG|(追記) mini (追記ここまで)|Führungsschienen auf einer Brücke]]
{{Hauptartikel|Fangschiene}}
Zur gezielten Führung von Schienenfahrzeugen nach dem Entgleisen sind an vielen Engstellen – insbesondere auf und unter Brücken – [[Fangschiene|Führungsschienen]] angebracht. Diese bestehen meist aus herkömmlichen Vignolschienen, sodass das Gleis wie ein Vierschienengleis aussieht. Die Führungsschienen werden mindestens 10 Meter vor und hinter dem zu schützenden Bauwerk eingebaut und als Fangvorrichtung ausgebildet.
Zur gezielten Führung von Schienenfahrzeugen nach dem Entgleisen sind an vielen Engstellen – insbesondere auf und unter Brücken – Führungsschienen angebracht. Diese bestehen meist aus herkömmlichen Vignolschienen, sodass das Gleis wie ein Vierschienengleis aussieht. Die Führungsschienen werden mindestens 10 Meter vor und hinter dem zu schützenden Bauwerk eingebaut und als Fangvorrichtung ausgebildet.


=== Schutzschiene ===
=== Schutzschiene ===
Eine weitere Möglichkeit ist der Einsatz von Schutzschienen, die insbesondere in (削除) Kurven (削除ここまで) eingesetzt werden. Hierbei handelt es sich um spezielle Profile, die in einem Abstand von etwa (削除) 80&nbsp;mm (削除ここまで) zur Innenschiene befestigt werden. Im Normalfall wird (削除) die (削除ここまで) Schutzschiene nicht (削除) vom (削除ここまで) (削除) Spurkranz (削除ここまで) (削除) des (削除ここまで) (削除) Rades (削除ここまで) berührt, jedoch wird durch die Wahl (削除) des (削除ここまで) (削除) Abstands (削除ここまで) das Aufsteigen (削除) des (削除ここまで) (削除) Spurkranzes (削除ここまで) auf (削除) der (削除ここまで) Außenschiene verhindert.
Eine weitere Möglichkeit ist der Einsatz von Schutzschienen, die insbesondere in (追記) engen Bögen (追記ここまで) eingesetzt werden. Hierbei handelt es sich um spezielle Profile, die in einem Abstand von etwa (追記) 80 mm (追記ここまで) zur Innenschiene befestigt werden. Im Normalfall wird (追記) eine (追記ここまで) Schutzschiene nicht (追記) von (追記ここまで) (追記) den (追記ここまで) (追記) Spurkränzen (追記ここまで) (追記) der Räder (追記ここまで) berührt, jedoch wird durch die Wahl (追記) der (追記ここまで) (追記) Rillenweite (追記ここまで) das Aufsteigen (追記) der (追記ここまで) (追記) Spurkränze (追記ここまで) auf (追記) die (追記ここまで) Außenschiene verhindert(追記) . Kommt es doch zum Aufsteigen des äußeren Rades eines Radsatzes, rollt dieses auf der Spurkranzkuppe und damit einem größeren Durchmesser als das innere Rad ab. Dadurch wird dieser Radsatz wieder in Richtung Bogeninnenseite abgelenkt und gleist im Idealfall von selbst wieder ein (追記ここまで).


In noch engeren (削除) Kurven (削除ここまで), meist bei Straßenbahnen, entlasten Leitschienen die Außenschienen, (削除) da (削除ここまで) (削除) an (削除ここまで) der (削除) Innenschiene (削除ここまで) (削除) die (削除ここまで) (削除) Innenseite (削除ここまで) (削除) des (削除ここまで) (削除) Spurkranzes (削除ここまで) (削除) an (削除ここまで) (削除) der (削除ここまで) (削除) Leitschiene (削除ここまで) (削除) ansteht (削除ここまで). Dadurch wird das Risiko einer [[Entgleisung (Bahn)|Entgleisung]] reduziert.
In noch engeren (追記) Bögen (追記ここまで), meist bei Straßenbahnen, entlasten Leitschienen die Außenschienen, (追記) die die (追記ここまで) (追記) Innenseiten (追記ここまで) der (追記) Spurkränze (追記ここまで) (追記) wie (追記ここまで) (追記) durch (追記ここまで) (追記) einen (追記ここまで) (追記) Radlenker (追記ここまで) (追記) in (追記ここまで) (追記) Weichen und (追記ここまで) (追記) Kreuzungen (追記ここまで) (追記) führen (追記ここまで). Dadurch wird das Risiko einer [[Entgleisung (Bahn)|Entgleisung]] reduziert(追記) . Leitschienen erhöhen allerdings den Laufwiderstand durch die zusätzliche Reibung (追記ここまで).


=== Verzweigungen und Kreuzungen ===
=== Verzweigungen und Kreuzungen ===
(削除) [[Gleisabzweigung| (削除ここまで)Verzweigungen(削除) ]] (削除ここまで) von Gleisen werden mit [[Eisenbahnweiche]]n realisiert. Ein weiteres wichtiges Konstruktionselement ist die [[Kreuzung (Bahn)|Kreuzung]]. (削除) Trennt (削除ここまで) (削除) sich (削除ここまで) (削除) ein Schienenstrang vom anderen und wird einer über den anderen hinweggeführt, so spricht man bei diesem (削除ここまで) (削除) Kreuzungspunkt (削除ここまで) von(削除) einem (削除ここまで) [[Überwerfungsbauwerk]].
Verzweigungen von Gleisen werden mit [[Eisenbahnweiche]]n realisiert. Ein weiteres wichtiges Konstruktionselement ist die(追記) höhengleiche (追記ここまで) [[Kreuzung (Bahn)|Kreuzung]]. (追記) Höhenverschiedene (追記ここまで) (追記) Kreuzungen (追記ここまで) (追記) werden (追記ここまで) (追記) mithilfe (追記ここまで) von [[Überwerfungsbauwerk]](追記) ausgeführt (追記ここまで).


=== Mehrschienengleise ===
=== Mehrschienengleise ===
[[(削除) File (削除ここまで):Spurweiten Dreischienengleis.png|(削除) thumb (削除ここまで)|links|Dreischienengleis]]
(追記) ==== Dreischienengleis ==== (追記ここまで)
[[(追記) Datei (追記ここまで):Spurweiten Dreischienengleis.png|(追記) mini (追記ここまで)|links|Dreischienengleis]]
[[File:Spurweiten Vierschienengleis.png|thumb|links|Vierschienengleis]]
[[File:GemmenicherTunnel03.JPG|miniatur|Zweigleisiger [[Gemmenicher Tunnel]] mit speziellen Mittelgleis für Züge mit [[Lademaßüberschreitung]].]]
[[Datei:Anschl. Oschatz Zuckerfabrik.jpg|mini|links|Trennung von Regel- und Schmalspur ohne bewegliche Teile und mit Radlenker auf der Außenseite der rechten Schmalspurschiene (Oschatz, Anschl Zuckerfabrik, 1982)]]
Ein '''Dreischienengleis''' hat drei nebeneinander verlegte Schienen, um das Befahren mit Zügen unterschiedlicher [[Spurweite (Bahn)|Spurweite]] zu ermöglichen, wobei eine der äußeren Schienen von den Fahrzeugen beider Spurweiten genutzt wird. Dreischienengleise werden in Bahnhöfen verwendet, in denen Bahnen mit verschiedenen Spurweiten aufeinandertreffen, aber auch auf Werksgeländen von Fahrzeugherstellern oder während der Umstellungsphase einer Eisenbahn auf eine andere Spurweite (z.&nbsp;B. bei den [[Stuttgarter Straßenbahnen]] bis Dezember 2007). Längere Dreischienenstrecken existieren vor allem in [[Australien]].
[[Datei:Jindřichův Hradec, Dolní Skrýchov, železniční trať do Nové Bystřice-odbočka.JPG|mini|links|Einzungenweiche ([[Schmalspurbahn Jindřichův Hradec–Nová Bystřice|Jindřichův Hradec]], Tschechien, 2009)]]
Wegen der gemeinsam genutzten Schiene sind zum Ein- und Ausfädeln insbesondere bei nur geringen Unterschieden beider Spurweiten und großen Bogenradien oder beim Mischbetrieb von Eisen- und Straßenbahnfahrzeugen mit schmaleren Radreifen wegen der sonst zu klein werdenden Auflagefläche der ablaufenden Räder spezielle Einzungenweichen erforderlich. Ansonsten, wie beispielsweise bei den sächsischen Schmalspurbahnen, reichen Radlenker, die im Bereich der Fahrkantenunterbrechung zur Reduzierung der notwendigen Rillenweite auch auf der Außenseite eingebaut werden. Eine Sonderform einer Weiche ist auch die sog. '''Gleisspurverziehung''', bei der aufgrund verschiedener Fahrzeugtypen mit verschiedener [[Wagenkasten|Wagenkastenbreite]] ein bequemerer Ein- und Ausstieg erreicht werden soll. Die Fahrzeuge mit dem schmaleren Wagenkasten können durch die Verschiebung näher an die Haltestelle herangeführt werden. Vor bzw. nach der Haltestelle nutzen beide Fahrzeugtypen das gemeinsame Stammgleis.


[[Datei:01 464 Anschl Oschatz Zuckerfabrik.jpg|mini|Dreischienengleis<br>hinten: Zungenweiche für Regelspur<br>vorn: Spurweitetrennung ohne bewegliche Teile (Regelspur wird mittels Radlenker an der rechten (Außen-)Schiene nach rechts geführt), Oschatz, Anschl. Zuckerfabrik, 1982]]
Sind beide Spurweiten zu ähnlich, z.&nbsp;B. [[Meterspur|Meter-]] und [[Kapspur]] oder Regel- und russische Breitspur, so ist ein Dreischienengleis nicht mehr möglich, weil die Differenz zwischen beiden Spuren geringer ist als die Breite einer Schiene einschließlich der Befestigungselemente. Deswegen werden in diesem Fall vier Schienen in Form einer [[Gleisverschlingung]] benötigt ('''Vierschienengleis'''), deren Gleisachsen nicht übereinstimmen. Mit vier Schienen lassen sich sogar drei Spurweiten auf einem Gleis unterbringen, z.&nbsp;B. Normalspur, Kapspur und Meterspur, was in einigen Teilen Afrikas in Zukunft notwendig werden könnte.
[[Datei:Jindřichův Hradec, Dolní Skrýchov, železniční trať do Nové Bystřice-odbočka.JPG|mini|links|Einzungenweiche für das Einfädeln der kleineren Spurweite in ein Dreischienengleis <br>[[Schmalspurbahn Jindřichův Hradec–Nová Bystřice|Jindřichův Hradec]], Tschechien, 2009]]


Beim Dreischienengleis wird über die beiden Schienen eines üblichen Gleises hinaus eine dritte Schiene verwendet. Das ist die einfachste Lösung, um ein Gleis durch Fahrzeuge mit zwei verschiedenen Spurweiten zu befahren. Es wird nur eine Schiene hinzugefügt, weil eine der vorhandenen Schienen für beide Spurweiten genutzt wird.
Die ehemals gemeinsame Nutzung der Strecke [[Bad Ischl]] – Bad Ischl Frachtenbahnhof durch die [[Schmalspurbahn|Schmalspur]] der [[SKGLB|Salzkammergut-Lokalbahn]] und die [[Normalspur]] der [[Salzkammergutbahn]] führte zu einem – in Österreich einzigartigen – asymmetrischen Vierschienengleis: Eine Schiene der Schmalspurbahn war innerhalb der Normalspurschienen, die andere außerhalb verlegt.


Längere Dreischienengleisabschnitte existieren beispielsweise in [[Australien]]. In [[Spanien]] entstehen sie durch die Kombination des traditionellen [[Breitspurbahn|Breitspur]]- mit dem gegenwärtig errichteten regelspurigen Schnellfahrnetz. In Deutschland ist der Abschnitt [[Putbus]]–[[Lauterbach (Rügen)|Lauterbach]] der Strecke [[Bahnstrecke Bergen auf Rügen–Lauterbach Mole|Bergen auf Rügen – Lauterbach (Mole)]] dreischienig zur gemeinsamen Nutzung mit der [[schmalspur]]igen [[Rügensche Kleinbahn#Rügensche Bäderbahn|Rügenschen Bäderbahn]] [[Göhren (Rügen)|Göhren]] – Putbus – Lauterbach Mole ausgelegt.
Vierschienengleise können auch so ausgeführt sein, dass die Gleisachsen beider Spurweiten zusammenfallen. Dies erfordert eine ausreichend große Differenz der Spurweiten und hat den Vorteil, dass keine seitliche Erweiterung des [[Lichtraumprofil]]s aufgrund der Seitenverschiebung erforderlich wird. Dies ist insbesondere wichtig, wenn auf dem Schmalspurgleis aufgebockte Normalspurwagen mittels [[Rollbock|Rollböcken]] oder [[Rollwagen (Transport)|Rollwagen]] transportiert werden. Gleichzeitig vereinfacht die gemeinsame Gleisachse die Regulierung einer für beide Spurweiten zu nutzenden [[Fahrleitung]]. Auch in beengten Tunneln kann trotz zweier vorhandener Normalspurgleise ein weiteres spezielles Mittelgleis notwendig werden, wenn die Strecke auch für überbreite Fahrzeuge mit [[Lichtraumprofil#Lademaßüberschreitung|Lademaßüberschreitungen]] genutzt werden soll.


Dreischienengleise existieren temporär während der Umstellungsphase eines Netzes auf eine andere Spurweite (z.&#x202f;B. bei den [[Stuttgarter Straßenbahnen]] und der [[Straßenbahn Liberec]]). Sie existieren auch auf Werksgeländen von Schienenfahrzeugherstellern und Ausbesserungswerken, die Fahrzeuge mit unterschiedlichen Spurweiten herstellen oder erhalten.
Ein weiterer Vorteil des Vierschienen- gegenüber dem Dreischienengleis ist, dass hier auch bei unterschiedlichen Radsatzmaßen keine Zungenvorrichtungen zum Zusammenführen der Spurweiten benötigt werden (potenzielle Unfallquellen!); es genügt eine [[Gleisverschlingung]]. Eine solche kann auch bei nur einer Spurweite sinnvoll sein, beispielsweise vor schmalen Brücken oder Engstellen in einem Straßenbahnnetz (z.&nbsp;B. Haltestellenbahnsteig).

[[File:Sechsschienengleis.JPG|thumb|Sechsschienengleis in der Haltestelle [[Kaufungen|Niederkaufungen-Mitte]] der [[RegioTram Kassel]]]]
Wegen der gemeinsam genutzten Schiene sind zum Ein- und Ausfädeln insbesondere bei nur geringen Unterschieden beider Spurweiten und großen Bogenradien oder beim Mischbetrieb von Eisen- und Straßenbahnfahrzeugen mit schmaleren Radreifen wegen der sonst zu klein werdenden Auflagefläche der ablaufenden Räder spezielle Einzungenweichen erforderlich. Bei den sächsischen Schmalspurbahnen waren dagegen einfache Radlenker üblich, die im Bereich der Fahrkantenunterbrechung zur Reduzierung der notwendigen Rillenweite auch auf der Außenseite eingebaut werden.
Ein '''Sechsschienengleis''' muss eingesetzt werden, wenn auf einer eingleisigen Eisenbahnstrecke regelspurige, aber vom Wagenaufbau her schmalere Einrichtungsstraßenbahnwagen eingesetzt werden, deshalb Bahnsteigkanten auf beiden Gleisseiten notwendig sind und außerdem Züge aus Fahrzeugen, die das Regellichtraumprofil ausnutzen, eingesetzt werden. Durch das Sechsschienengleis wie auf der [[Bahnstrecke Kassel–Waldkappel|Lossetalbahn]] von [[Kassel]] über [[Kaufungen]] nach [[Hessisch Lichtenau]] können die Straßenbahnfahrzeuge jeweils nach rechts ausschwenken, um den Abstand zum Bahnsteig zu verringern. Die Fernbahnzüge verkehren in der Mitte, ohne die Bahnsteigkanten zu überstreichen. Befinden sich die Bahnsteige wegen des Betriebes mit [[Zweirichtungsfahrzeug]]en nur auf einer Seite, reicht ein Vierschienengleis.

[[File:Lausanne Metro Track Closeup.jpg|thumb|links|Gleis mit Zahnstangensystem ''von Roll'']]
==== Vierschienengleis ====
[[Datei:Spurweiten Vierschienengleis.png|mini|links|Vierschienengleis]]
Wenn die Spurweitenmaßdifferenz zu gering ist, müssen Vierschienengleise benutzt werden. Beispiele dafür sind das Zusammentreffen von [[Meterspur|Meter-]] und [[Kapspur]] oder [[Normalspur|Regel-]] und [[Russische Breitspur|russischer Breitspur]]. In diesen Fällen ist ein Dreischienengleis nicht möglich, weil die Differenz zwischen beiden Spurweiten geringer ist als die Breite einer Schiene (einschließlich ihrer Befestigungselemente). Bei einem Vierschienengleis sind die beiden Gleise gegenseitig verschoben bzw. ineinander [[Gleisverschlingung|verschlungen]].

Ein Vierschienengleis kann auch drei verschiedene Spurweiten enthalten, z.&#x202f;B. Regel- (Spurweite 3 im links stehenden Bild), [[Kapspur|Kap]]- (Spurweite 2) und [[Meterspur]] (Spurweite 1). Derartige Lösungen existieren derzeit nur als Prüfgleise bei Herstellern, die Schienenfahrzeuge für drei verschiedene Spurweiten anfertigen.

Die ehemals gemeinsame Nutzung der Strecke [[Bad Ischl]] – Bad Ischl Frachtenbahnhof durch die Schmalspurbahn der [[SKGLB|Salzkammergut-Lokalbahn]] (Spurweite 760 mm) und die Regelspur der [[Salzkammergutbahn]] erfolgte auf einem Vierschienengleis. Eine Schiene der Schmalspurbahn lag innerhalb der Regelspurschienen, die andere außerhalb.

[[Datei:Sechsschienengleis.JPG|mini|Sechsschienige Ausfädelung bzw. je eine Gleisspurverziehung nach links und rechts in der Haltestelle [[Kaufungen|Niederkaufungen-Mitte]] {{Coordinate|NS=51.28350129779455|EW=9.600370098785683|type=railwaystation|name=Haltestelle Niederkaufungen-Mitte|text=ICON0|region=DE-HE}} der [[RegioTram Kassel]]]]

Bei ausreichend großer Spurweitendifferenz kann das Gleis mit schmalerer Spurweite innerhalb des breitspurigeren Gleises verlegt werden. Die Achsen beider Gleise fallen dabei i. d. R. zusammen. Vorteil ist das seitlich nicht vergrößerte [[Lichtraumprofil]]. Dies ist insbesondere wichtig, wenn auf dem Schmalspurgleis aufgebockte Regelspurwagen mittels [[Rollbock|Rollböcken]] oder [[Rollwagen (Transport)|Rollwagen]] transportiert werden. Bei nach außen versetztem schmalspurigem Gleis bestimmen dann nicht die Schmalspurfahrzeuge die erforderliche Verbreiterung des lichten Raumes, sondern die aufgerollten Regelspurfahrzeuge. Zudem vereinfacht die gemeinsame Gleisachse die gemeinsame Nutzung einer elektrischen [[Fahrleitung]] durch beide Spurweiten. Ein weiterer Vorteil des Vierschienen- gegenüber einem Dreischienengleis ist, dass hier in der Regel auch keine Zungenvorrichtungen zum Zusammenführen der beiden Spurweiten benötigt werden (potenzielle Unfallquellen, es findet nur eine Gleisverschlingung statt).

Die sog. ''Gleisspurverziehung'' ist ein Vierschienengleis mit zwei ineinander verschlungenen Gleisen gleicher Spurweite im Bereich von Haltestellen. Sie ist erforderlich, wenn auf einer Eisenbahnstrecke zusätzlich [[Straßenbahn]]fahrzeuge verkehren sollen. Die schmaleren Straßenbahnzüge fahren dort auf dem verschobenen (''verzogenen'') zweiten Gleis näher an die Bahnsteigkante heran, wodurch das Ein- und Aussteigen erleichtert wird. Die breiteren Eisenbahnfahrzeuge und durchfahrende Züge nutzen das nicht verschobene Stammgleis. Das Stammgleis (vor und nach der Haltestelle) ist zweischienig. Bei beidseitigem Bahnsteig, der beim Einsatz von Straßenbahnzügen in [[Einrichtungsfahrzeug|Einrichtungsbauart]] erforderlich ist, findet die Gleisverziehung auf beiden Seiten statt. Im Bereich der Bahnsteige ist das Gleis '''sechsschienig'''.

Um eine besonders breite Gesamt-Schienenbreite für besonders hohe Fahrzeuge zu erzielen, werden mitunter Vierschienengleise als weit auseinanderliegendes ''Paar aus zwei Zweischienengleisen'' aufgebaut. Die Fahrzeuge stehen dementsprechend auf paarweise nebeneinanderliegenden Fahrgestellen für Zweischienengleise. Es sind somit keine extralangen Radachsen erforderlich. Beispiele sind:

* [[Brighton and Rottingdean Seashore Electric Railway]] (1896–1901), England, Gleispaare mit 828 mm Spurweite und 5486 mm „Gesamtspurweite".
* [[Very Large Array]], Socorro, New Mexico, USA zum Positionieren von [[Radioteleskop]]en. Geschätzt Regelspurgleise mit 7 m Gleisachsabstand, also 8,5 m „Gesamtspur".<ref>[https://www.google.com/maps/dir/National+Radio+Astronomy+Observatory,+1003+Lopezville+Rd,+Socorro,+NM+87801,+Vereinigte+Staaten/National+Radio+Astronomy+Observatory,+Magdalena,+New+Mexico,+USA/@34.0754268,-107.6249361,100m/data=!3m1!1e3!4m14!4m13!1m5!1m1!1s0x8721ca86cad1544b:0xbbc68b5a04e0ea3f!2m2!1d-106.9071463!2d34.0696204!1m5!1m1!1s0x872119afc09e8217:0xc59cce49b238877c!2m2!1d-107.6114289!2d34.0688936!3e1 Satellitenansicht Very Large Array] google.com/maps, abgerufen am 12. Juli 2020.</ref>

==== Besonderheiten ====
[[Datei:GemmenicherTunnel01.JPG|mini|links|Zweigleisiger [[Gemmenicher Tunnel]]; das linke der beiden Gleise ist zur Tunnelmitte hin als Vierschienengleis ausgeführt]]
[[Datei:Aare-Seeland-mobil De121.jpg|mini|Schmalspuriger Gleich&shy;strom&shy;trieb&shy;wagen der [[Aare Seeland mobil]] mit zusätzlicher [[Schraubenkupplung]] und übergroßen [[Puffer (Bahn)|Puffertellern]]]]

In Eisenbahntunneln wird manchmal eines, seltener beide Gleise als gegen die Tunnelmitte erweitertes Vierschienengleis ausgeführt. Auf diese Weise können Wagen mit [[Lademaßüberschreitung]] den Tunnel passieren (siehe Foto vom Gemmenicher Tunnel).

Mehrschienengleise können oft nur von Lokomotiven einer Spurweite uneingeschränkt befahren werden. Solche Loks können aber Wagen der anderen Spurweite auf dem Gleis befördern, wenn sie entsprechend ausgerüstet sind. Beispielsweise ist die schmalspurige Lok im Foto mit zusätzlichen Kupplungen für regelspurige Wagen und für deren weiter auseinander liegende Puffer mit eigenen übergroßen [[Puffer (Bahn)|Puffertellern]] ausgerüstet.

==== Siehe auch ====
* [[Dreischienengleise in Norwegen]]
* In der ''[[Liste der Schmalspurbahnen in der Schweiz]]'' und der ''[[Liste der ehemaligen Schweizer Eisenbahnstrecken]]'' sind alle bestehenden und ehemaligen Schweizer Bahnen mit Drei- und Vierschienengleis aufgeführt.
[[Datei:Lausanne Metro Track Closeup.jpg|mini|links|Gleis mit Zahnstangensystem ''von Roll'']]
* [[Perambulatorbetrieb#Dreischieniges System]]


=== Zahnstangengleise ===
=== Zahnstangengleise ===
In Gleisen von [[Zahnradbahn]]en liegt in der Regel in Gleismitte eine [[Zahnstange]], in die die [[Zahnrad|Treibzahnräder]] der [[Triebfahrzeug]]e und die Bremszahnräder der übrigen Fahrzeuge eingreifen. Es gibt verschiedene Bauarten von Zahnstangen mit den Zähnen an der Oberseite (Systeme Abt und Strub), an den Seiten (System Locher) sowie mit einer Leiterzahnstange (System Riggenbach).
In Gleisen von [[Zahnradbahn]]en liegt in der Regel in Gleismitte eine [[Zahnstange]], in die die [[Zahnrad|Treibzahnräder]] der [[Triebfahrzeug]]e und die Bremszahnräder der übrigen Fahrzeuge eingreifen. Es gibt verschiedene Bauarten von Zahnstangen mit den Zähnen an der Oberseite (Systeme Abt und Strub), an den Seiten (System Locher) sowie mit einer Leiterzahnstange (System Riggenbach).


== Instandhaltung ==
== {{Anker|Hauptgleis}}Begriffe im deutschsprachigen Raum ==
{{Hauptartikel|Oberbau (Eisenbahn)#Instandhaltung}}
In Deutschland und in Österreich wird zwischen Haupt- und [[Nebengleis]]en unterschieden. ''Hauptgleise'' sind Gleise, die von [[Zug (Eisenbahn)|Zugfahrten]] planmäßig befahren werden können. Alle anderen Gleise werden als ''Nebengleise'' bezeichnet. Die [[Streckengleis]]e und ihre Fortsetzung im [[Bahnhof]] werden als ''durchgehende Hauptgleise'' bezeichnet.
Zur Aufrechterhaltung der Betriebssicherheit und zur Aufrechterhaltung eines definierten Sollzustandes muss das Gleis instand gehalten werden. Unzureichende [[Instandhaltung]] lässt die Belastbarkeit des Gleis sinken, wodurch Einschränkungen im Betrieb, wie beispielsweise die Einrichtung von [[Langsamfahrstelle]]n, notwendig sind.


=== Gleislagefehler ===
In der Schweiz bezieht sich das ''Hauptgleis'' auf ein Gleis, in dem eine signalmäßig (nicht mit Rangiersignalen) gesicherte Zugfahrstraße eingestellt werden kann.
[[Datei:Schlammloch MIH.jpg|mini|Gleislagefehler in Form eines typischen „Schlammlochs"]]
{{Anker|Gleislagefehler}}Ein ''Gleislagefehler'' ist ein Fehler der Lage eines Eisenbahngleises in horizontaler oder vertikaler Richtung oder in der gegenseitigen Höhenlage beider Schienen, der beim Bau, durch Betriebseinflüsse oder durch Veränderungen des Untergrunds entstehen kann.


Gleislagefehler können einen längeren Abschnitt mit einer durchgehenden und homogenen Verschlechterung betreffen, die sich in erster Linie negativ auf den Fahrkomfort auswirkt. Daneben treten auch einzelne, kurze Bereiche auf, in denen sich die Gleislage im Vergleich zum umliegenden Bereich deutlich schneller verschlechtert. Derartige Einzelfehler können sicherheitsrelevant sein.<ref name="zevrail-2021-384">{{Literatur |Autor=Stefan Marschnig, Fabian Hansmann, Bernhard Antony, Michael Fellinger |Titel=Einzelfehler der Gleislage und ihre Behebung – ein internationaler Benchmark |Sammelwerk=ZEVrail, [[Glasers Annalen]] |Nummer=10 |Datum=2021-10 |ISSN=1618-8330 |ZDB=2072587-5 |Seiten=384–391}}</ref>
== Streckenwärter ==

Gleise wurden und werden teilweise noch von einem [[Streckenwärter]] vor allem auf defekte Schienenbefestigung kontrolliert.
Im Überwachungsbereich des deutschen [[Eisenbahn-Bundesamt]]es wurden 2019 insgesamt 37 Gleislagefehler registriert.<ref name="eba-2020年10月14日">{{Internetquelle |url=https://www.eba.bund.de/SharedDocs/Downloads/DE/Allgemeines/Sicherheitsberichte/sicherheitsbericht_2019.pdf |titel=Bericht des Eisenbahn-Bundesamts gemäß Artikel 18 der Richtlinie über Eisenbahnsicherheit in der Gemeinschaft (Richtlinie 2004/49/EG, „Sicherheitsrichtlinie") über die Tätigkeiten als Sicherheitsbehörde |titelerg=Berichtsjahr 2019 |werk=eba.bund.de |hrsg=Eisenbahn-Bundesamt |datum=2020年09月15日 |seiten=30 |format=PDF |offline= |archiv-url= |archiv-datum= |abruf=2020年10月14日}}</ref>
Er führt entsprechende Schraubenschlüssel mit sich und passt seine Schrittweite dem Schwellenabstand von häufig 65&nbsp;cm an, um wenig auf den unebeneren, groben Schotter zu treten.


== Historischer Rückblick ==
== Historischer Rückblick ==
In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts unterschied man noch vier Gleistypen nach dem verwendeten Material:(削除) (削除ここまで)
In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts unterschied man noch vier Gleistypen nach dem verwendeten Material:
# Englische Schienen: heutige Eisenschienen, teuer, aber dauerhaft, auf Steinblöcken oder Holzschwellen verlegt, ersetzten bei Eisenbahnen bald die amerikanische Bauweise.
# Englische Schienen: heutige Eisenschienen, teuer, aber dauerhaft, auf Steinblöcken oder Holzschwellen verlegt, ersetzten bei Eisenbahnen bald die amerikanische Bauweise.
# Amerikanische Schienen: Holzschienen mit Metallbeschlag, billig beim Bau, aber aufwendig im Unterhalt, wurden auf Holzschwellen verlegt. Wurden auch bei Pferdebahnen (z.(削除) &nbsp;B (削除ここまで). Budweis–Linz) verwendet.
# Amerikanische Schienen: Holzschienen mit Metallbeschlag, billig beim Bau, aber aufwendig im Unterhalt, wurden auf Holzschwellen verlegt. Wurden auch bei Pferdebahnen (z.(追記) B (追記ここまで). Budweis–Linz) verwendet.
# Holzschienen: aus Baumstämmen geschnitzte Schienen, schon seit dem Mittelalter vor allem in Bergwerken in Gebrauch.
# Holzschienen: aus Baumstämmen geschnitzte Schienen, schon seit dem Mittelalter vor allem in Bergwerken in Gebrauch.
# Steinschienen: Steinschienen auf gesetzter Steinunterlage, wurden überwiegend auf Versuchsstrecken in Frankreich eingesetzt.
# Steinschienen: Steinschienen auf gesetzter Steinunterlage, wurden überwiegend auf Versuchsstrecken in Frankreich eingesetzt.


== Spurweiten und Gleisgeometrie ==
== Spurweiten und Gleisgeometrie ==
Wesentliches Merkmal der [[Gleisgeometrie]] ist die [[Spurweite (Bahn)|Spurweite]]. Beispiele sind(削除) (削除ここまで)
Wesentliches Merkmal der [[Gleisgeometrie]] ist die [[Spurweite (Bahn)|Spurweite]]. Beispiele sind
* [[Normalspur]]
* [[Normalspur]]
* [[Breitspur]]
* [[Breitspur]]
* [[Schmalspurbahn]]
* [[Schmalspurbahn(追記) |Schmalspur (追記ここまで)]]


== Literatur ==
== Literatur ==
* O. Estorff, M. Firuziaan: ''Simulation of the Dynamic Behavior of Bedding-Foundation-Soil in the Time Domain''. Springer Verlag, 2002.
* Erich Ensinger: ''Der Gleisbau (Leitfaden für Eisenbahner)''. 3. Aufl. GdED Verlagsgesellschaft, Frankfurt a. M. 1962 (219 S.).
* August Haarmann: ''Das Eisenbahn-Geleise. Geschichtlicher Teil''. Engelmann, Leipzig 1891 (XL, 852 S., m. zahlr. Abb. – das Standardwerk zum Thema).
* August Haarmann: ''Das Eisenbahn-Geleise. Geschichtlicher Teil''. Engelmann, Leipzig 1891 (XL, 852 S., m. zahlr. Abb. – das Standardwerk zum Thema).
* August Haarmann: ''Das Eisenbahn-Gleis. Kritischer Teil''. Engelmann, Leipzig 1902 (277 S., m. zahlr. Abb. – das Standardwerk zum Thema).
* August Haarmann: ''Das Eisenbahn-Gleis. Kritischer Teil''. Engelmann, Leipzig 1902 (277 S., m. zahlr. Abb. – das Standardwerk zum Thema).
* Robert Hanker: ''Eisenbahnoberbau. Die Grundlagen des Gleisbaues''. Springer, Wien 1952 (VIII, 256 S., m. 258 Textabb. 8°).
* Robert Hanker: ''Eisenbahnoberbau. Die Grundlagen des Gleisbaues''. Springer, Wien 1952 (VIII, 256 S., m. 258 Textabb. 8°).
* John Wattmann: ''Längskräfte im Eisenbahngleis''. 2. Aufl. Otto Elsner Verlagsgesellschaft, Darmstadt 1957 (234 S., zahlr. Abb., Tabellen und Formeln, Literaturverzeichnis).
* Karl Derlin: ''Lückenlose Gleise und Weichen. Herstellung und Bedeutung durchgehend geschweißter Gleise und Weichen''. Dr.-Arthur-Tetzlaff-Verlag, Frankfurt (Main) und Berlin 1960 (55 S., 16 Abb., 6 Tabellen).
* Erich Ensinger: ''Der Gleisbau (Leitfaden für Eisenbahner)''. 3. Aufl. GdED Verlagsgesellschaft, Frankfurt a. M. 1962 (219 S.).
* Fritz Fastenrath (Hrsg.): ''Die Eisenbahnschiene''. Ernst & Sohn, Berlin 1977, ISBN 3-433-00783-7 (437 S., m. zahlr. Abb.).
* Volker Matthews: ''Bahnbau''. 4. Aufl. Teubner, Stuttgart / Leipzig 1998, ISBN 3-519-30113-X (284 S., 55 Tabellen).
* Klaus Knothe: ''Gleisdynamik (Bauingenieur-Praxis)''. Ernst, Berlin 2001, ISBN 3-433-01760-3 (VIII, 221 S., Ill., graph. Darst. 24 cm – Literaturverz. S. 187–214).
* Klaus Knothe: ''Gleisdynamik (Bauingenieur-Praxis)''. Ernst, Berlin 2001, ISBN 3-433-01760-3 (VIII, 221 S., Ill., graph. Darst. 24 cm – Literaturverz. S. 187–214).
* O. Estorff, M. Firuziaan: ''Simulation of the Dynamic Behavior of Bedding-Foundation-Soil in the Time Domain''. Springer Verlag, 2002.
* Bernhard Lichtberger: ''Handbuch Gleis. Unterbau, Oberbau, Instandhaltung, Wirtschaftlichkeit''. 2. Aufl. Tetzlaff, Hamburg 2004, ISBN 3-87814-804-6.
* Wolfgang Schiemann: ''Schienenverkehrstechnik: Grundlagen der Gleistrassierung''. Teubner, Stuttgart / Leipzig / Wiesbaden 2002, ISBN 3-519-00363-5 (334 S., graph. Darst.).
* Wolfgang Schiemann: ''Schienenverkehrstechnik: Grundlagen der Gleistrassierung''. Teubner, Stuttgart / Leipzig / Wiesbaden 2002, ISBN 3-519-00363-5 (334 S., graph. Darst.).
* Bernhard Lichtberger: ''Handbuch Gleis. Unterbau, Oberbau, Instandhaltung, Wirtschaftlichkeit''. 2. Aufl. Tetzlaff, Hamburg 2004, ISBN 3-87814-804-6.
* Volker Matthews: ''Bahnbau''. 4. Aufl. Teubner, Stuttgart / Leipzig 1998, ISBN 3-519-30113-X (284 S., 55 Tabellen).
* Fritz Fastenrath (Hrsg.): ''Die Eisenbahnschiene''. Ernst & Sohn, Berlin 1977, ISBN 3-433-00783-7 (437 S., m. zahlr. Abb.).
* Heinz E. Deckart: ''Herstellung lückenloser Gleise und Weichen''. In: Heinrich Köstermann, Klaus Meißner, Herbert Sladek (Hrsg.): ''Handbuch der Schienentechnik''. DVS Media, Düsseldorf 2008, ISBN 978-3-87155-218-2 (= ''Fachbuchreihe Schweißtechnik'', Band 152).
* Heinz E. Deckart: ''Herstellung lückenloser Gleise und Weichen''. In: Heinrich Köstermann, Klaus Meißner, Herbert Sladek (Hrsg.): ''Handbuch der Schienentechnik''. DVS Media, Düsseldorf 2008, ISBN 978-3-87155-218-2 (= ''Fachbuchreihe Schweißtechnik'', Band 152).
* Karl Derlin: ''Lückenlose Gleise und Weichen. Herstellung und Bedeutung durchgehend geschweißter Gleise und Weichen''. Dr.-Arthur-Tetzlaff-Verlag, Frankfurt (Main) und Berlin 1960 (55 S., 16 Abb., 6 Tabellen).
* John Wattmann: ''Längskräfte im Eisenbahngleis''. 2. Aufl. Otto Elsner Verlagsgesellschaft, Darmstadt 1957 (234 S., zahlr. Abb., Tabellen und Formeln, Literaturverzeichnis).


== Weblinks ==
== Weblinks ==
{{Wiktionary|Gleis}}
{{Wiktionary|Gleis}}
{{Commonscat|Rail tracks|Gleise}}
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* {{DNB-Portal|4021250-6}}
* http://www.gleisbau-welt.de/
* http://www.(削除) oberbauhandbuch (削除ここまで).de(削除) / (削除ここまで)
* http://www.(追記) gleisbau-welt (追記ここまで).de
* http://www.oberbauhandbuch.de


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references />
<references />

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[[Kategorie:Bahnanlagentyp]]
[[Kategorie:Bahnanlagentyp]]

Aktuelle Version vom 30. Januar 2025, 00:49 Uhr

Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Weitere Bedeutungen sind unter Gleis (Begriffsklärung) aufgeführt.
Oberbau mit Holzschwellen und Schienenstühlen britischer Bauart
Bahnsteig mit Gleisnummern

Als Gleis oder Geleise wird die Fahrbahn für Schienenfahrzeuge bezeichnet. Es ist das am häufigsten im Bahnverkehr benutzte spurbindende Mittel. Das Gleis besteht aus den zwei Schienen, aus den sie tragenden und sie miteinander verbindenden Schwellen oder einer anderen Auflage und aus den Befestigungsmitteln der Schienen auf der Unterlage. Mit Hilfe spezieller Verbindungsmittel werden die einzelnen Schienen zu langen Strängen vereinigt. Das Gleis bildet zusammen mit der tieferen Auflage (der Bettung) den sogenannten Oberbau.[1]

Befahrene Gleise (links) sowie ungenutzte, von Bewuchs überwucherte Gleise (rechts)

Mit Gleis bezeichnet man auch einen betrieblich zusammenhängenden Abschnitt einer Infrastruktur für Schienenfahrzeuge, der für einen bestimmten Zweck genutzt wird, wie etwa Bahnsteiggleis, Ladegleis, Abstellgleis. Ein solches Gleis wird durch festgelegte Endpunkte wie Signale, Grenzzeichen von Weichen oder andere definierte Punkte begrenzt. In dieser Bedeutung werden Gleise in Strecken- und Bahnhofsgleise, letztere in Mitteleuropa in Haupt- und Nebengleise eingeteilt. Als Bezeichnungen für Gleise werden in der Regel Nummern verwendet, für Streckengleise bei manchen Eisenbahnen auch die hauptsächliche Verkehrsrichtung, z. B. „Streckengleis München-Augsburg". Abhängig vom Verkehrsaufkommen können Bahnstrecken ein- oder mehrgleisig angelegt werden. In vielen Ländern, darunter Deutschland, wird das Wort Gleis in Verbindung mit einer Nummer außerdem üblicherweise zur eindeutigen Kennzeichnung von einzelnen Bahnsteigkanten verwendet, auf die in den Zugfahrplänen und auf Anzeigetafeln als Ankunft- oder Abfahrtsstelle eines Zuges hingewiesen wird.

Gleis und Geleis (Plural: Gleise und Geleise) haben ihre Wortherkunft im 14. Jahrhundert im spätmittelhochdeutschen geleis, eine Radspur oder ein getretener Pfad. Es ist eine Kollektivbildung des mittelhochdeutschen leis bzw. leise für Spur. Dies geht wiederum auf das althochdeutsche leisa zurück, in Verbindung mit Wagen als waganleisa, also Wagenspur.[2] Ursprünglich waren damit die von einachsigen Karren (u. a. Ochsenkarren) oder zweiachsigen Wagen (Pferdefuhrwerke) in den Boden eingedrückten, parallelen Spurrillen bezeichnet. Im römischen Straßenbau – und dann wieder ab dem Mittelalter – kannte man die in den Fels eingehauenen Spuren, die den Fahrzeugen besonders im Gebirge eine sichere Fahrt auf dem exponierten Weg ermöglichten. Diese Karrengeleise bedingten eine wenigstens regional normierte Spurweite der Fuhrwerke. Vereinzelt kamen schon in antiken Straßen weichenähnliche Verzweigungen vor.

Geleise kommt in der Bahnfachsprache in Deutschland seit über hundert Jahren nicht mehr zur Anwendung. Die Wortform gilt im deutschen Sprachgebrauch als „gehoben" und ist im Standardsprachlichen in Österreich und der Schweiz noch üblich:[3] Im österreichischen Deutsch gilt die Wortform jedoch als veraltend,[4] im Schweizer Hochdeutsch ist es eine Nebenform.[5]

Begriffe im deutschsprachigen Raum

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Im Deutschen gibt es zahlreiche Wortzusammensetzungen, in denen »Gleis« das Bestimmungswort ist. Beispielsweise Gleisanlagen, welche die Gesamtheit des Oberbaus mit den Gleisen, Weichen, Kreuzungsweichen, Kreuzungen bezeichnet.

In Deutschland und in Österreich wird zwischen Haupt- und Nebengleisen unterschieden. Hauptgleise sind Gleise, die von Zugfahrten planmäßig befahren werden können. Alle anderen Gleise werden als Nebengleise bezeichnet. Die Streckengleise und ihre Fortsetzung im Bahnhof werden als durchgehende Hauptgleise bezeichnet.

In der Schweiz bezieht sich das Hauptgleis auf ein Gleis, in dem eine signalmäßig (nicht mit Rangiersignalen) gesicherte Zugfahrstraße eingestellt werden kann.

In Deutschland werden Gleise außerdem gelegentlich nach ihrer Nutzung unterschieden als Ferngleis (hauptsächlich Fernverkehr), Ortsgleis (hauptsächlich Schienenpersonennahverkehr) und S-Bahn-Gleis (für S-Bahn).

Das Gleis besteht aus den Elementen

  • Schienen,
  • Schienenverbindungsmitteln,
  • Schienenunterstützungen, i. d. R. Schwellen, und
  • Schienenbefestigungsmitteln (auch Kleineisen genannt).

Die Schienen bilden die Fahrbahn des Gleises. Für Eisenbahnen werden heute in der Regel Vignolschienen verwendet, insbesondere für eingedeckte Straßenbahngleise auch Rillenschienen. Auf den Schienen laufen die Räder der Eisenbahnfahrzeuge. Ein Abrutschen vom Gleis wird beim Fahren durch den Spurkranz und Sinuslauf der Radsätze verhindert. Die Spurkränze gewährleisten in Weichen und Kreuzungen die Führung der Räder. In Längsrichtung werden die Schienen mit Schienenverbindungsmitteln untereinander verbunden. Dazu werden sie entweder mit Laschen verschraubt oder lückenlos verschweißt. Als Schienenunterstützung werden in der Regel Schwellen verwendet. Die Schwellen aus Holz, Stahl oder Beton mit den Schienenbefestigungselementen halten die Schienen im vorgesehenen, fortlaufend gleichbleibenden Abstand – der so genannten Spurweite – zueinander.

Zusammen mit dem Gleisbettung bildet das Gleis den Oberbau. Die Schwellen liegen in der Bettung, die meist aus Schotter besteht. Diese Bauform wird als Schotteroberbau bezeichnet. Als weitere Bauform gibt es die sogenannte Feste Fahrbahn, die aus einer festen Tragschicht aus Beton oder Asphalt und einer darunterliegenden hydraulisch gebundenen Tragschicht besteht. In die feste Tragschicht sind die Schienenunterstützungen formschlüssig integriert. Sie wird in Deutschland bei Schnellfahr- und Hochgeschwindigkeitsstrecken verwendet. Die Lagesicherheit und Stabilität ist deutlich besser als beim Schotteroberbau, jedoch ist die feste Fahrbahn kaum elastisch, was durch aufwändigere Schienenauflagen und -befestigungen ausgeglichen werden muss. Zudem sind Änderungen, die nicht beim Bau vorbereitet wurden, sehr viel aufwändiger.

Daneben gibt es auch Fahrbahnen, bei denen die Schienen ohne Schienenunterstützungen mit Schrauben oder Klammerfedern auf einem stabilen flächigen Unterbau direkt befestigt werden. Diese Art des Oberbaus wird als „direkte Auflagerung" bezeichnet.

Weiterhin gibt es die Variante Kreuzlängsschwellengleis (KLS). Hier erfolgt die Anordnung der Schwellen parallel zur Gleisachse.

Das Gleis nimmt die Gewichtskraft und andere Belastungen auf, die die Schienenfahrzeuge auf die Schienen ausüben. Vom Ober- wie vom Unterbau hängen unter anderem die Höchstgeschwindigkeit einer Strecke und die maximal zulässige Radsatzlast der Fahrzeuge ab.

Rippenplatte mit eingearbeiteter Schienenneigung 1:20

Als Anpassung an die ebenfalls konischen Radlaufflächen sind die Schienen im Gleis ebenfalls zur Gleismitte geneigt. Diese Neigung ist entweder in die Schwellenoberfläche oder in die Unterlagsplatten eingearbeitet. Im europäischen Netz betrug die Schienenneigung lange und passend zum großen Anteil an zweiachsigen Wagen 1:20. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde sie im Rahmen von Gleisumbauten mit dem steigenden Anteil von Drehgestellfahrzeugen, deren Radsätze eine geringere Neigung aufweisen, auf 1:40. In Weichen und Kreuzungen stehen die Schienen dagegen aus konstruktiven Gründen senkrecht. Das betrifft zur Vermeidung von mehrfachen Neigungswechseln auch kurze Gleisabschnitte zwischen Weichen und Kreuzungen. Bei neueren Weichenkonstruktionen ist die Neigung in die Schienenköpfe eingearbeitet. Zwischen senkrecht stehende und mit 1:20 geneigte Schienen werden Übergangsabschnitte mit einer Neigung von 1:40 eingefügt.

In vielen Straßenbahnnetzen und auch beispielsweise bei der U-Bahn Berlin stehen die Schienen generell senkrecht. Man war zur Bauzeit der Meinung, dass die Selbstzentrierung im Gleis durch die äquivalente Konizität auf Strecken mit vielen engen Bögen ohnehin nicht wirksam wäre.

Spezielle Gleiskonstruktionen

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Farbbehandlung

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Weiß angestrichene Schienen auf der Mariazeller Bahn

Im gesamten Netz der italienischen Staatsbahnen FS werden Schienen weiß angestrichen, um Verwerfungen durch hohe Temperaturen zu verhindern. Die Temperaturabsenkung beträgt 7–10 °C.

In der Schweiz wurden 2018 bei der Rhätischen Bahn ebenfalls testweise Schienen weiß eingefärbt.[6] 2019 haben die Schweizerische Bundesbahnen SBB ebenfalls entsprechende Versuche durchgeführt.[7]

Auch die Österreichische Bundesbahnen ÖBB hat 2019 ein Infrastrukturprojekt in Bludenz gestartet, um die durch steigenden Sommertemperaturen entstehenden Verwerfungen zu bekämpfen.[8]

Schienenauszüge

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Straßenbahnschienen­auszug an einer Brücke
Hauptartikel: Schienenauszug

Bei besonders großen Temperaturunterschieden, betriebsbedingten Längskräften wie Bremsen oder Beschleunigen von Fahrzeugen und auf langen Beton- und Stahlbrücken werden Schienenauszüge eingebaut. Hierbei gleiten eine Backenschiene und eine Zunge in Längsrichtung gegeneinander, wobei die Ausziehlängen zwischen 200 und 830 mm betragen können.

Führungsschiene

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Führungsschienen auf einer Brücke
Hauptartikel: Fangschiene

Zur gezielten Führung von Schienenfahrzeugen nach dem Entgleisen sind an vielen Engstellen – insbesondere auf und unter Brücken – Führungsschienen angebracht. Diese bestehen meist aus herkömmlichen Vignolschienen, sodass das Gleis wie ein Vierschienengleis aussieht. Die Führungsschienen werden mindestens 10 Meter vor und hinter dem zu schützenden Bauwerk eingebaut und als Fangvorrichtung ausgebildet.

Eine weitere Möglichkeit ist der Einsatz von Schutzschienen, die insbesondere in engen Bögen eingesetzt werden. Hierbei handelt es sich um spezielle Profile, die in einem Abstand von etwa 80 mm zur Innenschiene befestigt werden. Im Normalfall wird eine Schutzschiene nicht von den Spurkränzen der Räder berührt, jedoch wird durch die Wahl der Rillenweite das Aufsteigen der Spurkränze auf die Außenschiene verhindert. Kommt es doch zum Aufsteigen des äußeren Rades eines Radsatzes, rollt dieses auf der Spurkranzkuppe und damit einem größeren Durchmesser als das innere Rad ab. Dadurch wird dieser Radsatz wieder in Richtung Bogeninnenseite abgelenkt und gleist im Idealfall von selbst wieder ein.

In noch engeren Bögen, meist bei Straßenbahnen, entlasten Leitschienen die Außenschienen, die die Innenseiten der Spurkränze wie durch einen Radlenker in Weichen und Kreuzungen führen. Dadurch wird das Risiko einer Entgleisung reduziert. Leitschienen erhöhen allerdings den Laufwiderstand durch die zusätzliche Reibung.

Verzweigungen und Kreuzungen

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Verzweigungen von Gleisen werden mit Eisenbahnweichen realisiert. Ein weiteres wichtiges Konstruktionselement ist die höhengleiche Kreuzung. Höhenverschiedene Kreuzungen werden mithilfe von Überwerfungsbauwerk ausgeführt.

Mehrschienengleise

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Dreischienengleis

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Dreischienengleis
Dreischienengleis
hinten: Zungenweiche für Regelspur
vorn: Spurweitetrennung ohne bewegliche Teile (Regelspur wird mittels Radlenker an der rechten (Außen-)Schiene nach rechts geführt), Oschatz, Anschl. Zuckerfabrik, 1982
Einzungenweiche für das Einfädeln der kleineren Spurweite in ein Dreischienengleis
Jindřichův Hradec, Tschechien, 2009

Beim Dreischienengleis wird über die beiden Schienen eines üblichen Gleises hinaus eine dritte Schiene verwendet. Das ist die einfachste Lösung, um ein Gleis durch Fahrzeuge mit zwei verschiedenen Spurweiten zu befahren. Es wird nur eine Schiene hinzugefügt, weil eine der vorhandenen Schienen für beide Spurweiten genutzt wird.

Längere Dreischienengleisabschnitte existieren beispielsweise in Australien. In Spanien entstehen sie durch die Kombination des traditionellen Breitspur- mit dem gegenwärtig errichteten regelspurigen Schnellfahrnetz. In Deutschland ist der Abschnitt PutbusLauterbach der Strecke Bergen auf Rügen – Lauterbach (Mole) dreischienig zur gemeinsamen Nutzung mit der schmalspurigen Rügenschen Bäderbahn Göhren – Putbus – Lauterbach Mole ausgelegt.

Dreischienengleise existieren temporär während der Umstellungsphase eines Netzes auf eine andere Spurweite (z. B. bei den Stuttgarter Straßenbahnen und der Straßenbahn Liberec). Sie existieren auch auf Werksgeländen von Schienenfahrzeugherstellern und Ausbesserungswerken, die Fahrzeuge mit unterschiedlichen Spurweiten herstellen oder erhalten.

Wegen der gemeinsam genutzten Schiene sind zum Ein- und Ausfädeln insbesondere bei nur geringen Unterschieden beider Spurweiten und großen Bogenradien oder beim Mischbetrieb von Eisen- und Straßenbahnfahrzeugen mit schmaleren Radreifen wegen der sonst zu klein werdenden Auflagefläche der ablaufenden Räder spezielle Einzungenweichen erforderlich. Bei den sächsischen Schmalspurbahnen waren dagegen einfache Radlenker üblich, die im Bereich der Fahrkantenunterbrechung zur Reduzierung der notwendigen Rillenweite auch auf der Außenseite eingebaut werden.

Vierschienengleis

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Vierschienengleis

Wenn die Spurweitenmaßdifferenz zu gering ist, müssen Vierschienengleise benutzt werden. Beispiele dafür sind das Zusammentreffen von Meter- und Kapspur oder Regel- und russischer Breitspur. In diesen Fällen ist ein Dreischienengleis nicht möglich, weil die Differenz zwischen beiden Spurweiten geringer ist als die Breite einer Schiene (einschließlich ihrer Befestigungselemente). Bei einem Vierschienengleis sind die beiden Gleise gegenseitig verschoben bzw. ineinander verschlungen.

Ein Vierschienengleis kann auch drei verschiedene Spurweiten enthalten, z. B. Regel- (Spurweite 3 im links stehenden Bild), Kap- (Spurweite 2) und Meterspur (Spurweite 1). Derartige Lösungen existieren derzeit nur als Prüfgleise bei Herstellern, die Schienenfahrzeuge für drei verschiedene Spurweiten anfertigen.

Die ehemals gemeinsame Nutzung der Strecke Bad Ischl – Bad Ischl Frachtenbahnhof durch die Schmalspurbahn der Salzkammergut-Lokalbahn (Spurweite 760 mm) und die Regelspur der Salzkammergutbahn erfolgte auf einem Vierschienengleis. Eine Schiene der Schmalspurbahn lag innerhalb der Regelspurschienen, die andere außerhalb.

Sechsschienige Ausfädelung bzw. je eine Gleisspurverziehung nach links und rechts in der Haltestelle Niederkaufungen-Mitte 51.2835012977959.6003700987857 der RegioTram Kassel

Bei ausreichend großer Spurweitendifferenz kann das Gleis mit schmalerer Spurweite innerhalb des breitspurigeren Gleises verlegt werden. Die Achsen beider Gleise fallen dabei i. d. R. zusammen. Vorteil ist das seitlich nicht vergrößerte Lichtraumprofil. Dies ist insbesondere wichtig, wenn auf dem Schmalspurgleis aufgebockte Regelspurwagen mittels Rollböcken oder Rollwagen transportiert werden. Bei nach außen versetztem schmalspurigem Gleis bestimmen dann nicht die Schmalspurfahrzeuge die erforderliche Verbreiterung des lichten Raumes, sondern die aufgerollten Regelspurfahrzeuge. Zudem vereinfacht die gemeinsame Gleisachse die gemeinsame Nutzung einer elektrischen Fahrleitung durch beide Spurweiten. Ein weiterer Vorteil des Vierschienen- gegenüber einem Dreischienengleis ist, dass hier in der Regel auch keine Zungenvorrichtungen zum Zusammenführen der beiden Spurweiten benötigt werden (potenzielle Unfallquellen, es findet nur eine Gleisverschlingung statt).

Die sog. Gleisspurverziehung ist ein Vierschienengleis mit zwei ineinander verschlungenen Gleisen gleicher Spurweite im Bereich von Haltestellen. Sie ist erforderlich, wenn auf einer Eisenbahnstrecke zusätzlich Straßenbahnfahrzeuge verkehren sollen. Die schmaleren Straßenbahnzüge fahren dort auf dem verschobenen (verzogenen) zweiten Gleis näher an die Bahnsteigkante heran, wodurch das Ein- und Aussteigen erleichtert wird. Die breiteren Eisenbahnfahrzeuge und durchfahrende Züge nutzen das nicht verschobene Stammgleis. Das Stammgleis (vor und nach der Haltestelle) ist zweischienig. Bei beidseitigem Bahnsteig, der beim Einsatz von Straßenbahnzügen in Einrichtungsbauart erforderlich ist, findet die Gleisverziehung auf beiden Seiten statt. Im Bereich der Bahnsteige ist das Gleis sechsschienig.

Um eine besonders breite Gesamt-Schienenbreite für besonders hohe Fahrzeuge zu erzielen, werden mitunter Vierschienengleise als weit auseinanderliegendes Paar aus zwei Zweischienengleisen aufgebaut. Die Fahrzeuge stehen dementsprechend auf paarweise nebeneinanderliegenden Fahrgestellen für Zweischienengleise. Es sind somit keine extralangen Radachsen erforderlich. Beispiele sind:

Besonderheiten

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Zweigleisiger Gemmenicher Tunnel; das linke der beiden Gleise ist zur Tunnelmitte hin als Vierschienengleis ausgeführt
Schmalspuriger Gleich­strom­trieb­wagen der Aare Seeland mobil mit zusätzlicher Schraubenkupplung und übergroßen Puffertellern

In Eisenbahntunneln wird manchmal eines, seltener beide Gleise als gegen die Tunnelmitte erweitertes Vierschienengleis ausgeführt. Auf diese Weise können Wagen mit Lademaßüberschreitung den Tunnel passieren (siehe Foto vom Gemmenicher Tunnel).

Mehrschienengleise können oft nur von Lokomotiven einer Spurweite uneingeschränkt befahren werden. Solche Loks können aber Wagen der anderen Spurweite auf dem Gleis befördern, wenn sie entsprechend ausgerüstet sind. Beispielsweise ist die schmalspurige Lok im Foto mit zusätzlichen Kupplungen für regelspurige Wagen und für deren weiter auseinander liegende Puffer mit eigenen übergroßen Puffertellern ausgerüstet.

Gleis mit Zahnstangensystem von Roll

Zahnstangengleise

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In Gleisen von Zahnradbahnen liegt in der Regel in Gleismitte eine Zahnstange, in die die Treibzahnräder der Triebfahrzeuge und die Bremszahnräder der übrigen Fahrzeuge eingreifen. Es gibt verschiedene Bauarten von Zahnstangen mit den Zähnen an der Oberseite (Systeme Abt und Strub), an den Seiten (System Locher) sowie mit einer Leiterzahnstange (System Riggenbach).

Instandhaltung

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Zur Aufrechterhaltung der Betriebssicherheit und zur Aufrechterhaltung eines definierten Sollzustandes muss das Gleis instand gehalten werden. Unzureichende Instandhaltung lässt die Belastbarkeit des Gleis sinken, wodurch Einschränkungen im Betrieb, wie beispielsweise die Einrichtung von Langsamfahrstellen, notwendig sind.

Gleislagefehler

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Gleislagefehler in Form eines typischen „Schlammlochs"

Ein Gleislagefehler ist ein Fehler der Lage eines Eisenbahngleises in horizontaler oder vertikaler Richtung oder in der gegenseitigen Höhenlage beider Schienen, der beim Bau, durch Betriebseinflüsse oder durch Veränderungen des Untergrunds entstehen kann.

Gleislagefehler können einen längeren Abschnitt mit einer durchgehenden und homogenen Verschlechterung betreffen, die sich in erster Linie negativ auf den Fahrkomfort auswirkt. Daneben treten auch einzelne, kurze Bereiche auf, in denen sich die Gleislage im Vergleich zum umliegenden Bereich deutlich schneller verschlechtert. Derartige Einzelfehler können sicherheitsrelevant sein.[10]

Im Überwachungsbereich des deutschen Eisenbahn-Bundesamtes wurden 2019 insgesamt 37 Gleislagefehler registriert.[11]

Historischer Rückblick

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In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts unterschied man noch vier Gleistypen nach dem verwendeten Material:

  1. Englische Schienen: heutige Eisenschienen, teuer, aber dauerhaft, auf Steinblöcken oder Holzschwellen verlegt, ersetzten bei Eisenbahnen bald die amerikanische Bauweise.
  2. Amerikanische Schienen: Holzschienen mit Metallbeschlag, billig beim Bau, aber aufwendig im Unterhalt, wurden auf Holzschwellen verlegt. Wurden auch bei Pferdebahnen (z. B. Budweis–Linz) verwendet.
  3. Holzschienen: aus Baumstämmen geschnitzte Schienen, schon seit dem Mittelalter vor allem in Bergwerken in Gebrauch.
  4. Steinschienen: Steinschienen auf gesetzter Steinunterlage, wurden überwiegend auf Versuchsstrecken in Frankreich eingesetzt.

Spurweiten und Gleisgeometrie

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Wesentliches Merkmal der Gleisgeometrie ist die Spurweite. Beispiele sind

  • August Haarmann: Das Eisenbahn-Geleise. Geschichtlicher Teil. Engelmann, Leipzig 1891 (XL, 852 S., m. zahlr. Abb. – das Standardwerk zum Thema).
  • August Haarmann: Das Eisenbahn-Gleis. Kritischer Teil. Engelmann, Leipzig 1902 (277 S., m. zahlr. Abb. – das Standardwerk zum Thema).
  • Robert Hanker: Eisenbahnoberbau. Die Grundlagen des Gleisbaues. Springer, Wien 1952 (VIII, 256 S., m. 258 Textabb. 8°).
  • John Wattmann: Längskräfte im Eisenbahngleis. 2. Aufl. Otto Elsner Verlagsgesellschaft, Darmstadt 1957 (234 S., zahlr. Abb., Tabellen und Formeln, Literaturverzeichnis).
  • Karl Derlin: Lückenlose Gleise und Weichen. Herstellung und Bedeutung durchgehend geschweißter Gleise und Weichen. Dr.-Arthur-Tetzlaff-Verlag, Frankfurt (Main) und Berlin 1960 (55 S., 16 Abb., 6 Tabellen).
  • Erich Ensinger: Der Gleisbau (Leitfaden für Eisenbahner). 3. Aufl. GdED Verlagsgesellschaft, Frankfurt a. M. 1962 (219 S.).
  • Fritz Fastenrath (Hrsg.): Die Eisenbahnschiene. Ernst & Sohn, Berlin 1977, ISBN 3-433-00783-7 (437 S., m. zahlr. Abb.).
  • Volker Matthews: Bahnbau. 4. Aufl. Teubner, Stuttgart / Leipzig 1998, ISBN 3-519-30113-X (284 S., 55 Tabellen).
  • Klaus Knothe: Gleisdynamik (Bauingenieur-Praxis). Ernst, Berlin 2001, ISBN 3-433-01760-3 (VIII, 221 S., Ill., graph. Darst. 24 cm – Literaturverz. S. 187–214).
  • O. Estorff, M. Firuziaan: Simulation of the Dynamic Behavior of Bedding-Foundation-Soil in the Time Domain. Springer Verlag, 2002.
  • Wolfgang Schiemann: Schienenverkehrstechnik: Grundlagen der Gleistrassierung. Teubner, Stuttgart / Leipzig / Wiesbaden 2002, ISBN 3-519-00363-5 (334 S., graph. Darst.).
  • Bernhard Lichtberger: Handbuch Gleis. Unterbau, Oberbau, Instandhaltung, Wirtschaftlichkeit. 2. Aufl. Tetzlaff, Hamburg 2004, ISBN 3-87814-804-6.
  • Heinz E. Deckart: Herstellung lückenloser Gleise und Weichen. In: Heinrich Köstermann, Klaus Meißner, Herbert Sladek (Hrsg.): Handbuch der Schienentechnik. DVS Media, Düsseldorf 2008, ISBN 978-3-87155-218-2 (= Fachbuchreihe Schweißtechnik, Band 152).
Wiktionary: Gleis  – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Commons: Gleise  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Gleis. In: Lexikon Eisenbahn. 6., bearbeitete und ergänzte Auflage. Transpress VEB Verlag für Verkehrswesen, Berlin 1981, S. 343. 
  2. Geleise in Rechtschreibung, Hrsg. Duden-Verlag. Vgl. auch: Gleis im Wiktionary.
  3. Geleise in Duden Online, Hrsg. Duden-Verlag.
  4. Vgl. Österreichisches Wörterbuch, 41. Aufl., ÖBV, Wien 2009, S. 258.
  5. Vgl. Die deutsche Rechtschreibung. Duden Band 1, 25. Aufl., Duden-Verlag, Mannheim 2009, S. 475.
  6. Züge auf weißen Schienen. In: Der Mobilitätsmanager. Abgerufen am 27. September 2019. 
  7. Zweite Hitzewelle: So hat sich die SBB vorbereitet (Memento vom 28. September 2021 im Internet Archive ), SBB News, abgerufen am 10. Februar 2021.
  8. ÖBB Pressemitteilung Archivierte Kopie (Memento vom 27. Juli 2019 im Internet Archive )
  9. Satellitenansicht Very Large Array google.com/maps, abgerufen am 12. Juli 2020.
  10. Stefan Marschnig, Fabian Hansmann, Bernhard Antony, Michael Fellinger: Einzelfehler der Gleislage und ihre Behebung – ein internationaler Benchmark. In: ZEVrail, Glasers Annalen . Nr. 10, Oktober 2021, ISSN 1618-8330 , ZDB-ID 2072587-5 , S. 384–391. 
  11. Bericht des Eisenbahn-Bundesamts gemäß Artikel 18 der Richtlinie über Eisenbahnsicherheit in der Gemeinschaft (Richtlinie 2004/49/EG, „Sicherheitsrichtlinie") über die Tätigkeiten als Sicherheitsbehörde. (PDF) Berichtsjahr 2019. In: eba.bund.de. Eisenbahn-Bundesamt, 15. September 2020, S. 30, abgerufen am 14. Oktober 2020. 
Normdaten (Sachbegriff): GND: 4021250-6 (lobid, OGND , AKS ) | LCCN: sh85111007 | NDL: 00569420
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