„Schibboleth" – Versionsunterschied

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{{Dieser Artikel|(追記) behandelt (追記ここまで) (追記) Wörter, (追記ここまで) (追記) die (追記ここまで) (追記) die (追記ここまで) (追記) Herkunft (追記ここまで) (追記) des (追記ここまで) (追記) Sprechers (追記ここまで) (追記) kennzeichnen (追記ここまで). (追記) Zur (追記ここまで) (追記) Software (追記ここまで) siehe [[Shibboleth]].}}


Ein '''Schibboleth''' (betont ''Schibbóleth'' oder ''Schíbboleth'';<ref>{{Internetquelle |url=https://www.duden.de/rechtschreibung/Schibboleth |titel=Schibboleth, das |werk=[[Duden online]] |abruf=2017年07月06日}}</ref> Plural ''Schibboleths'' oder ''Schibbolethe'') ist eine sprachliche Besonderheit, durch die sich ein Sprecher einer [[Soziale Gruppe|sozialen Gruppe]] oder einer [[Region]] zuordnen lässt. Zu unterscheiden sind Schibboleths von [[Zungenbrecher]]n, die für alle Sprecher schwer auszusprechen sind. Vielmehr sind Schibboleths Wörter, an deren verschiedener Aussprache die Herkunft des Sprechers zu erkennen ist und die somit zu einem [[Code (Semiotik)|sozialen Code]] werden.
{{Belege fehlen}}


Ein oder eine '''Schibboleth''' (''Plural:'' '''Schibbolethe, Schibboleths''' oder '''Schibboloth''') ist eine sprachliche Besonderheit, durch die sich ein Sprecher einer [[Soziale Gruppe|sozialen Gruppe]] oder einer [[Region]] zuordnen lässt. Zu unterscheiden sind Schibboleths von [[Zungenbrecher]]n, die für alle Sprecher schwer auszusprechen sind. Vielmehr handelt es sich bei Schibboleths um vermeintlich leicht auszusprechende Wörter, die jedoch die Herkunft des Sprechers erkennen lassen und somit zu einem [[Code (Semiotik)|sozialen Code]] werden.


== Etymologie ==
== Etymologie ==
'''Schibboleth''' ((削除) hebr. (削除ここまで) <(削除) big (削除ここまで)>{{(削除) He (削除ここまで)|(削除) שבולת (削除ここまで)}}</(削除) big (削除ここまで)>) ist ein [[Hebräische Sprache|hebräisches]] Wort und bedeutet wörtlich (削除) ‚ (削除ここまで)[[(削除) Getreideähre (削除ここまで)]](削除) ‘ (削除ここまで), wird aber in der Bedeutung von ‚[[Kennwort]]‘ oder (削除) ‚Codewort‘ (削除ここまで) verwendet. Im [[Tanach]] (削除) und (削除ここまで) (削除) im (削除ここまで) [[Altes Testament|Alten Testament]] heißt es im [[Buch der Richter]] 12(削除) , 5-6 (削除ここまで):
'''Schibboleth''' ((追記) {{heS|שיבולת&lrm;}}, (追記ここまで) (追記) [[Vokalisierung (Schrift)|punktiert]] {{he|שִׁבֹּלֶת&lrm;}}, Plural ''schibbolim'' (追記ここまで)<(追記) ref (追記ここまで)>(追記) ''Langenscheidts Taschenwörterbuch Hebräisch'', ISBN 3-468-10160-0, verzeichnet zwei feminine Wörter (追記ここまで){{(追記) he (追記ここまで)|(追記) שִׁבֹּלֶת&lrm; (追記ここまで)}}(追記) , eines (mit den Bedeutungen ‚[[Ähre]]‘ und ‚Schibboleth‘) hat den Plural {{he|שִׁבֳּלִים&lrm;}} (z.&nbsp;B. {{B|Gen|41|5}}), das andere (mit der Bedeutung ‚Wasserwirbel‘) hat den Plural {{he|שִׁבּוֹלוֹת&lrm;}}. (追記ここまで)</(追記) ref (追記ここまで)>) ist ein [[Hebräische Sprache|hebräisches]] Wort und bedeutet wörtlich (追記) ‚Strömung‘, ‚Strom‘ oder ‚Flut‘<ref>{{Literatur |Autor= (追記ここまで)[[(追記) Wilhelm Gesenius (追記ここまで)]](追記) |Hrsg=[[Herbert Donner]] |Titel=[[Gesenius|Hebräisches und aramäisches Handwörterbuch über das Alte Testament]] |Auflage=18. |Verlag=Springer |Ort=Berlin [u.&nbsp;a.] |Datum=2013 |ISBN=978-3-642-25680-6 |Seiten=1316}}</ref> (追記ここまで), wird aber in der Bedeutung von ‚[[Kennwort]]‘ oder (追記) ‚[[Code]]wort‘ (追記ここまで) verwendet. Im(追記) jüdischen (追記ここまで) [[Tanach]] (追記) (dem (追記ここまで) (追記) christlichen (追記ここまで) [[Altes Testament|Alten Testament]](追記) ) (追記ここまで) heißt es im [[Buch der Richter]] (追記) {{BB|Ri| (追記ここまで)12(追記) |5–6}} (追記ここまで):
{{Zitat

(削除) {{Zitat (削除ここまで)|(削除) Und die (削除ここまで)[[Gilead]](削除) iter (削除ここまで) (削除) besetzten die (削除ここまで) [[(削除) Furt (削除ここまで)]](削除) en (削除ここまで) (削除) des (削除ここまで) [[Jordan]](削除) s (削除ここまで) (削除) vor [[Ephraim]] (削除ここまで). (削除) Wenn (削除ここまで) (削除) nun (削除ここまで) (削除) einer (削除ここまで) (削除) von den (削除ここまで) (削除) Flüchtlingen (削除ここまで) (削除) Ephraims (削除ここまで) (削除) sprach (削除ここまで): (削除) Lass (削除ここまで) (削除) mich (削除ここまで) (削除) hinübergehen (削除ここまで)!, (削除) so (削除ここまで) (削除) sprachen (削除ここまで) die Männer (削除) von (削除ここまで) Gilead(削除) zu ihm (削除ここまで): Bist du ein (削除) Ephraimiter (削除ここまで)? Wenn er (削除) dann (削除ここまで) (削除) antwortete: Nein! (削除ここまで), (削除) ließen (削除ここまで) sie ihn (削除) sprechen (削除ここまで): Schibbolet(削除) . (削除ここまで) (削除) Sprach (削除ここまで) er (削除) aber: (削除ここまで) Sibbolet, weil er(削除) 's (削除ここまで) nicht richtig aussprechen konnte,(削除) dann (削除ここまで) ergriffen sie ihn und (削除) erschlugen (削除ここまで) ihn an den (削除) Furten (削除ここまで) des (削除) Jordans, (削除ここまで) (削除) sodass (削除ここまで) (削除) zu (削除ここまで) (削除) der (削除ここまで) (削除) Zeit (削除ここまで) (削除) von (削除ここまで) (削除) Ephraim (削除ここまで) (削除) fielen (削除ここまで) (削除) zweiundvierzigtausend (削除ここまで).}}
(追記) (追記ここまで)|(追記) Text= (追記ここまで)[[Gilead]] (追記) schnitt (追記ここまで) [[(追記) Ephraim (Stamm)|Efraim (追記ここまで)]] (追記) die (追記ここまで) [[Jordan]](追記) furten (追記ここまで) (追記) ab (追記ここまで). (追記) Und (追記ここまで) (追記) wenn (追記ここまで) (追記) die (追記ここまで) (追記) Flüchtlinge (追記ここまで) (追記) aus (追記ここまで) (追記) Efraim (追記ここまで) (追記) sagten (追記ここまで): (追記) Ich (追記ここまで) (追記) will (追記ここまで) (追記) hinüber (追記ここまで)!, (追記) fragten (追記ここまで) (追記) ihn (追記ここまで) die Männer (追記) aus (追記ここまで) Gilead: Bist du ein (追記) Efraimiter (追記ここまで)? Wenn er (追記) Nein (追記ここまで) (追記) sagte (追記ここまで), (追記) forderten (追記ここまで) sie ihn (追記) auf (追記ここまで):(追記) Sag doch einmal (追記ここまで) Schibbolet(追記) ! (追記ここまで) (追記) Sagte (追記ここまで) er (追記) dann (追記ここまで) Sibbolet, weil er(追記) es (追記ここまで) nicht richtig aussprechen konnte, ergriffen sie ihn und (追記) machten (追記ここまで) ihn(追記) dort (追記ここまで) an den (追記) [[Furt]]en (追記ここまで) des (追記) Jordan (追記ここまで) (追記) nieder. (追記ここまで) (追記) So (追記ここまで) (追記) fielen (追記ここまで) (追記) damals (追記ここまで) (追記) zweiundvierzigtausend (追記ここまで) (追記) Mann (追記ここまで) (追記) aus (追記ここまで) (追記) Efraim (追記ここまで).}}
Das Wort Schibboleth ist demgemäß selbst ein Schibboleth ([[Homolog (Linguistik)|Homolog]]). Die jeweilige Aussprache diente der Einteilung von Personen in die [[Dichotomie]] Feind und Freund.

In [[Hebräisches Alphabet|hebräischer Schrift]] ist die Aussprache des [[Sin (Hebräisch)|Schin]] nicht ersichtlich, wenn es nicht punktiert ist. So sind die beiden punktierten Varianten <big>{{He|שִׁבּוֹלתּ}}</big> (Schibboleth) bzw. <big>{{He|שִׂבּוֹלתּ}}</big> (Sibboleth). Der tatsächliche hebräische Bibeltext in diesem Vers, der wie die ganze hebräische Bibel ursprünglich unpunktiert niedergeschrieben wurde, verwendet allerdings zur Klarstellung den Buchstaben [[Samech]] und nicht Sin für den letzteren Fall. Die jeweiligen Ausspracheweisen dienten der Einteilung von Personen in die [[Dichotomie]] Feind und Freund.

Der französische Philosoph [[Jacques Derrida]] hat 1984 in einem Vortrag anlässlich eines Internationalen [[Paul Celan|Paul-Celan]]-Symposions das Codewort (die [[Parole]]) aufgegriffen. Zur Kennung der Ephraimiter schreibt Derrida:

{{Zitat|Ein gewisses Unvermögen, das ihrem Stimmapparat ''zugestoßen'' war..., war dafür verantwortlich, daß die Ephraimiter ihre Unfähigkeit, das auszusprechen, was – wie sie wohl wußten – ''Schibboleth'' und nicht ''Sibboleth'' lauten mußte, im Körper und am eigenen Leib zu spüren bekamen.}}


== Schibboleths im deutschsprachigen Raum ==
== Schibboleths im deutschsprachigen Raum ==
Mit Schibboleths im weiteren Sinn kann im [[Standarddeutsch]]en die Herkunft eines Sprechers durch verschiedene kleine Eigenheiten der Aussprache einer mehr oder weniger großen Region zugeordnet werden. Dem Sprecher selbst sind dabei diese Eigenheiten oft gar nicht bewusst. Die Zuordnung ergibt sich ganz natürlich im Gespräch ohne Verwendung eines besonderen Kennworts.
Im [[Deutsche Sprache|deutschsprachigen Raum]] gibt es verschiedene Schibboleths, die meist scherzhaft dazu verwendet werden, Nicht-Ortsansässige als solche zu identifizieren. Das wird dadurch erreicht, dass das Schibboleth verschiedene Aspekte der lokalen [[Mundart]] so vereinigt, dass das Wort für einen Außenstehenden nicht korrekt auszusprechen ist. Mancherorts gilt man als Einheimischer ehrenhalber, wenn es einem gelingt, den lokalen „Sprachtest" zu bestehen. Das wohl bekannteste deutsche Schibboleth ist ''Oachkatzlschwoaf'', siehe unten.


Für den Unterschied zwischen Norddeutschen und Süddeutschen gilt das ''s'' im Wortanlaut als Merkmal: Süddeutsche Sprecher verwenden hier das stimmlose {{IPA|[s]}}, norddeutsche das stimmhafte {{IPA|[z]}}.<ref>[https://prowiki.ids-mannheim.de//bin/view/AADG/SimAnlaut /z/ im Anlaut in ''Sirup'' und ''Saison''.] In: ''Atlas zur Aussprache des Deutschen Gebrauchsstandards.'' [[Leibniz-Institut für Deutsche Sprache]], 19. April 2016, abgerufen am 2. März 2022.</ref> So kann ein Wort wie ''Sonne'' als Schibboleth verwendet werden. Eine weitere Nord-Süd-Unterscheidung zeigt die Aussprache von ''st'': „Schornsteinfeger Stefan fischt im Nest nach Wurst." Je südlicher die sprachliche Herkunft des Sprechers ist, desto häufiger spricht er das „st" wie ''scht'' aus (bis zu viermal). Im [[Bremer Dialekt]] werden ''sp'' und ''st'' stets in ''s-p'' {{IPA|[sp]}} und ''s-t'' {{IPA|[st]}} statt standarddeutsch ''schp'' {{IPA|[ʃp]}} und ''scht'' {{IPA|[ʃt]}} getrennt, was im klassischen Satz „Der Stadtbremer ist über den spitzen Stein gestolpert" verdeutlicht wird.
=== Deutsch (Schriftdeutsch) ===
Für den Unterschied zwischen Norddeutschen und Süddeutschen gilt das stimmlose bzw. das stimmhafte s im Anlaut als Kriterium: Süddeutsche Sprecher verwenden eher stimmlose, norddeutsche stimmhafte ''s''-Laute. Daher können bereits Wörter wie „der Stein" als Schibboleth verwendet werden.


Helles ''ch'' und ''sch'' sind vor allem für Sprecher aus dem Rheinland, der Pfalz, Sachsen und Südhessen schwer zu unterscheiden: „Schwarzwälder Kirschtörtchen", „griechische Geschichte", „tschechischer Tontechniker".
Stimmloses s oder sch: „Schornsteinfeger Stefan fischt im Nest nach Wurst." Je nach Herkunft des Sprechers kann das „st" nie, einmal, zweimal, dreimal oder viermal wie „scht" gesprochen werden.


Regionale Aussprache des ''ch'' im Anlaut (z. B. in „Chemie" oder „China"): nord- und mitteldeutsch {{IPA|[ʃ]}}, süddeutsch und österreichisch {{IPA|[k]}}, in der Schweiz {{IPA|[x]}} (standarddeutsch: {{IPA|[ç]}}), siehe hierzu auch das [[schweizerdeutsch]]e Schibboleth „[[Chuchichäschtli]]".
Helles ''ch'' und ''sch'' sind vor allem für Sprecher aus dem Rheinland, Sachsen und Südhessen schwer zu unterscheiden: „Schwarzwälder Kirschtörtchen", „griechische Geschichte".


Regionale Aussprache des r:
Regionale Aussprache des r:
* [[Münsterland]] und [[Ostwestfalen]]: auch nach kurzvokaler Vokalisierung (bzw. aufgrund der fehlenden Unterscheidung der Länge hier Zusammenfall), z.B. in „Kirche": (削除) [[Internationales Phonetisches Alphabet| (削除ここまで)IPA(削除) ]] (削除ここまで)['kiːɐçə] statt ['kɪʁçə] (Fangsatz: „Hirsch heiß ich."); dagegen in der(削除) oberen (削除ここまで) [[(削除) Lausitz (削除ここまで)]] sowie [[Siegerland]] und [[Wetterau]]: fast analog zum amerikanischen r, d.h. als alveolarer Approximant [ɹ]: „Rahm" als [ɹaːm] statt [ʁaːm].
* [[Münsterland]] und [[Ostwestfalen]]: auch nach kurzvokaler Vokalisierung (bzw. aufgrund der fehlenden Unterscheidung der Länge hier Zusammenfall), z.(追記) &nbsp; (追記ここまで)B. in „Kirche": (追記) {{ (追記ここまで)IPA(追記) | (追記ここまで)['kiːɐçə](追記) }} (追記ここまで) statt (追記) {{IPA| (追記ここまで)['kɪʁçə](追記) }} (追記ここまで) (Fangsatz: „Hirsch heiß ich."); dagegen in der [[(追記) Oberlausitz (追記ここまで)]] sowie [[Siegerland]] und [[Wetterau]]: fast analog zum amerikanischen r, d.(追記) &nbsp; (追記ここまで)h. als(追記) [[Stimmhafter (追記ここまで) alveolarer Approximant(追記) |alveolarer (追記ここまで) (追記) Approximant]] {{IPA| (追記ここまで)[ɹ](追記) }} (追記ここまで): „Rahm" als (追記) {{IPA| (追記ここまで)[ɹaːm](追記) }} (追記ここまで) statt (追記) {{IPA| (追記ここまで)[ʁaːm](追記) }} (追記ここまで).
* [[Franken (Region)|Franken]]: Typisch ist hier das alveolar gerollte [r](削除) v.a. nach Konsonanten (削除ここまで), d.h. wie in italienischer oder schwedischer Hochsprache: „Rahm" als [rɑːm]. Vor Konsonanten hingegen oft Angleichung an den folgenden Konsonanten: „Sport" [ʃpɔd̥].
* [[Franken (Region)|Franken]]: Typisch ist hier das (追記) [[ (追記ここまで)alveolar(追記) ]] (追記ここまで) gerollte (追記) {{IPA| (追記ここまで)[r](追記) }} (追記ここまで), d.(追記) &nbsp; (追記ここまで)h. wie in italienischer oder schwedischer Hochsprache(追記) und den meisten schweizerdeutschen Dialekten (追記ここまで): „Rahm" als (追記) {{IPA| (追記ここまで)[rɑːm](追記) }} (追記ここまで). Vor Konsonanten hingegen oft Angleichung an den folgenden Konsonanten: „Sport" (追記) {{IPA| (追記ここまで)[ʃpɔd̥](追記) }} (追記ここまで).
* [[Rheinland]]: nach hinteren Vokalen wie velares/uvulares ''ch'' (IPA(削除) (削除ここまで)[x] oder [χ](削除) ) (削除ここまで): „Sport" [ʃpɔχt].
* [[Rheinland]]: nach hinteren Vokalen wie (追記) [[Velar| (追記ここまで)velares(追記) ]] (追記ここまで)/uvulares ''ch'' ((追記) {{ (追記ここまで)IPA(追記) | (追記ここまで)[x](追記) }}) (追記ここまで) oder (追記) {{IPA| (追記ここまで)[χ](追記) }} (追記ここまで): „Sport" (追記) {{IPA| (追記ここまで)[ʃpɔχt](追記) }} (追記ここまで).


Norddeutsche und (削除) westfälische (削除ここまで) Aussprache von ''pf'' am Wortanfang wie ''f''. [[Pennal|Pennälerscherz]]: ''Caesar equus consilium'' = ‚Caesar Pferd Rat‘ = ['tsɛːsaː fɛːɐt raːt] = Caesar fährt Rad.
Norddeutsche und (追記) westdeutsche (追記ここまで) Aussprache von ''pf'' am Wortanfang wie ''f''. [[Pennal|Pennälerscherz]]: ''Caesar equus consilium'' = ‚Caesar Pferd Rat‘ = (追記) {{IPA| (追記ここまで)['tsɛːsaː fɛːɐt raːt](追記) }} (追記ここまで) = Caesar fährt Rad.


Schweizerdeutsche Aussprache von chs immer als ch-s und Fehlen des [[Stimmloser glottaler Plosiv|Kehlkopfknacklauts]] bei anlautenden Vokalen: Sechsachser ({{IPA|[ˈsæxsʌxsəɾ]}} statt {{IPA|[ˈzɛksʔaksɐ]}}).
Schweizerisch, bairisch und österreichisch wird ''k'' oft zu ''kch'' [kχ].


Giraffe: Im [[Österreichisches Hochdeutsch|österreichischen Hochdeutsch]] {{IPA|[ˌʒiˈʁafə]}} oder {{IPA|[ˌʃiˈʁafə]}} statt im [[Bundesdeutsches Hochdeutsch|bundesdeutschen Hochdeutsch]] {{IPA|[ˌɡiˈʁafə]}}.
Schweizerische Aussprache von chs immer als ch-s: Sechsachser (IPA [ˈsɛxsaxsr] statt [ˈzɛksʔaksɐ])


''Ü'' versus ''i'' und ''ö'' versus ''e'' fällt West- und Norddeutschen sowie -schweizern typischerweise leicht, dagegen u.&nbsp;a. Englisch- und Spanischsprachigen, Polen, [[böhmakeln]]den Tschechen und – infolge von hochdeutscher [[Entlabialisierung]] – auch manchen Bayern, Südwest- und Mitteldeutschen typischerweise schwerer. So wird im [[Bairisch]]en das „ü" prinzipiell nicht gesprochen.<ref>Jürgen Balthasar, [[Deutsche Presse-Agentur|dpa]]: [https://www.sueddeutsche.de/panorama/bairischer-dialekt-das-ue-ist-schuld-1.666952 ''Das Ü ist schuld.''] In: ''[[Süddeutsche Zeitung]].'' 11. Mai 2010, abgerufen am 22. September 2020.</ref><ref>Valentin Erl: {{Webarchiv |url=http://www.gavagai.de/person/HHI07.htm |text=''Der Bayer kennt kein „ü".'' |wayback=20121228055631 |archiv-bot=2023年01月06日 20:36:52 InternetArchiveBot}} In: ''gavagai.de,'' abgerufen am 22. September 2020.</ref>
''Ü'' versus ''i'' und ''ö'' versus ''e'' fällt West- und Norddeutschen typischerweise leicht, Polen, Tschechen, Bayern und Sachsen typischerweise schwer. (Im Bairischen kommt „ü" z.B. gar nicht vor.)


Zudem sind im Bairischen in bestimmten Bereichen feinere Unterscheidungen bei Lautnuancen und [[Phonem]]en als im Standarddeutschen zu hören. Ein Beispiel betrifft die standarddeutschen Phoneme /a/ [{{IPA-Text|a}}] und /o/ [{{IPA-Text|ɔ}}] oder [{{IPA-Text|o}}], denen im Bairischen drei bis vier Phoneme (würden die nasalen Vokale dazugenommen werden, so wären es noch mehr) gegenüberstehen: Das überhelle ''a'' /''à''/ [{{IPA-Text|ạ}}], das dunkle ''a'' /''å''/ [{{IPA-Text|ɒ}}], das offene ''o'' /''ò''/ [{{IPA-Text|ɔ}}] (die beiden letzteren werden teilweise nicht unterschieden) und das geschlossene ''o'' /''o''/ [{{IPA-Text|o}}]. Ein westmittelbairisches Beispiel ist ''nà – na – nò – no'' (''nein – dann – hinab – noch'').<ref>[[Ludwig Zehetner]]: ''Das bairische Dialektbuch.'' Beck, München 1985, ISBN 3-406-30562-8, Abschnitt ''Lautlehre'', S. 75–78.</ref><ref>Ludwig Zehetner: ''Basst scho! ''[Band 1:] ''Wörter und Wendungen aus den Dialekten und der regionalen Hochsprache in Altbayern.'' Edition Vulpes, Regensburg 2009, ISBN 978-3-939112-42-6, Kapitel 36.</ref> Deshalb kann der Satz „Der Papst pappt Pop-Plakate" auch als Schibboleth verwendet werden, um Nichtbaiern zu erkennen, so wird ein Baier (der einen bairischen Dialekt spricht) den Schibboleth-Satz auch im bairischen Deutsch<ref>Ludwig Zehetner: ''Bairisches Deutsch. Lexikon der deutschen Sprache in Altbayern.'' Genehmigte, neu überarb. Lizenzausgabe. Edition Vulpes, Kreuzlingen 2005, ISBN 3-9807028-7-1, Definition siehe Einleitung, S. 13–24.</ref> mit zwei unterschiedlich gefärbten ''a''-Lauten aussprechen: „Papst" und „pappt" mit dunklerem ''a'', „Plakate" mit zweimal hellerem ''a'', während im Wort „Pop" ein deutlich dunkles ''o'' gesprochen wird.<ref>Ludwig Zehetner: ''Bairisches Deutsch. Lexikon der deutschen Sprache in Altbayern.'' Genehmigte, neu überarb. Lizenzausgabe. Edition Vulpes, Kreuzlingen 2005, ISBN 3-9807028-7-1, Stichwörter ''a; à'' und ''o'' sowie ''Papst, pappen, Plakatsäule''.</ref>
[[Schwäbische Dialekte|Schwäbisch]]: nasal gefärbt etc.


Test auf [[Französische Sprache|französischen]] Akzent: „Hans hat in einem hohen Hochhaus gewohnt." Erstens fällt die Aussprache von ''h'' und dem Rachen-''ch'' in ''Hochhaus'' schwer; zweitens wird ''Hans'' und ''gewohnt'' gerne nasalisiert; drittens wird das ''e'' in ''hohen'' gerne als {{IPA|ɛ}} oder sehr kurzes, leicht gerundetes {{IPA|œ}} ausgesprochen (korrekt wäre ungerundetes {{IPA|ə}}).
Test auf [[Französische Sprache|französischen]] Akzent: „Hans hat in einem hohen Hochhaus gewohnt." Erstens fällt die Aussprache von ''h'' und dem Rachen-''ch'' in ''Hochhaus'' schwer; zweitens wird ''Hans'' und ''gewohnt'' gerne nasalisiert; drittens wird das ''e'' in ''hohen'' gerne als {{IPA(追記) -Zeichen (追記ここまで)|ɛ}} oder sehr kurzes, leicht gerundetes {{IPA(追記) -Zeichen (追記ここまで)|œ}} ausgesprochen (korrekt wäre ungerundetes {{IPA(追記) -Zeichen (追記ここまで)|ə}}).


== Schibboleths in anderen Sprachen ==<!-- Sprachen alphabetisch gereiht -->
Im [[Bairisch]]en gibt es feinere Unterscheidungen bei Lautnuancen und [[Phonem]]en als im Standarddeutschen. Ein Beispiel sind die standarddeutschen Phoneme /a/ [{{IPA-Text|a}}] und /o/ [{{IPA-Text|ɔ}}] oder [{{IPA-Text|o}}], denen im Bairischen drei bis vier Phoneme (würden die nasalen Vokale dazugenommen werden, so wären es noch mehr) gegenüberstehen: Das überhelle ''a'' /''à''/ [{{IPA-Text|ạ}}], das dunkle ''a'' /''å''/ [{{IPA-Text|ɒ}}], das offene ''o'' /''ò''/ [{{IPA-Text|ɔ}}] (die beiden letzteren werden teilweise nicht unterschieden) und das geschlossene ''o'' /''o''/ [{{IPA-Text|o}}]. Ein westmittelbairisches Beispiel ist ''nà - na - nò - no'' (''nein - dann - hinab - noch'').<ref>Ludwig Zehetner: ''Das bairische Dialektbuch'', München 1985, ISBN 3-406-30562-8, Abschnitt ''Lautlehre'', S. 75 - 78</ref><ref>Ludwig Zehetner: ''Basst scho! Wörter und Wendungen aus den Dialekten und der regionalen Hochsprache in Altbayern'', Regensburg, 2009, ISBN 978-3-939112-42-6, Kapitel 36</ref>. Deshalb kann der Satz „Der Papst pappt Pop-Plakate." auch als Schibboleth verwendet werden, um Nichtbaiern zu erkennen, so wird ein Baier (wer einen bairischen Dialekt spricht) den Schibboleth-Satz auch im bairischen Deutsch<ref>Ludwig Zehetner: ''Bairisches Deutsch. Lexikon der deutschen Sprache in Altbayern'', Kreuzlingen 2005, ISBN 3-9807028-7-1, Definition siehe Einleitung, S. 13–24</ref> mit zwei unterschiedlich gefärbten ''a''-Lauten aussprechen: „Papst" und „pappt" mit dunklerem ''a'', „Plakate" mit zweimal hellerem ''a'', während im Wort „Pop" ein deutlich dunkles ''o'' gesprochen wird.<ref>Ludwig Zehetner: ''Bairisches Deutsch. Lexikon der deutschen Sprache in Altbayern'', Kreuzlingen 2005, ISBN 3-9807028-7-1, Stichwörter ''a; à'' und ''o'' sowie ''Papst, pappen, Plàkàtsäule</ref>.


=== (削除) Fränkisch (削除ここまで) ===
=== (追記) Dänisch (追記ここまで) ===
„Oozullds Buddlesbaa" leitet sich ab von „abgenagtes Hühnerbein". Dabei wird '"Putt-putt"', also der Lockruf für Hühner, als Wort für Huhn benutzt. „Mamaladenaamala" bedeutet ‚Marmeladeneimerchen‘. Es existiert auch in der erweiterten Form als „A Mamaladenaamala hama aa daham" und heißt ‚Ein Marmeladeneimerchen haben wir auch daheim‘.<ref>http://www.kerwa.de/index.php?id=283&type=0&uid=12&cHash=7df3ea04e8</ref>


„Rødgrød med fløde" [{{IPA|ˈʁœðɡʁœðʔ me fløːð}}] ({{Audio|Da-rødgrød med fløde-2.oga|anhören}}) (‚Rote Grütze mit Sahne‘) ist der bekannteste dänische Sprachtest für Ausländer. Die Schwierigkeit besteht darin, dreimal in kurzer Folge das für die dänische Sprache charakteristische „weiche d" [ð] auszusprechen. Dieser Laut ist für sich genommen schon eine Herausforderung. In Kombination mit einem vorausgehenden ø bzw. den beiden r in „rødgrød" verlangt er Fremdsprachigen zudem eine ungewohnte Abfolge von Zungen- und Mundbewegungen ab.
=== Frankfurt am Main ===
Ein klassisches Frankfurter Schibboleth lautet: ''Isch haach der aans uffs Aach, awwer uffs annere Aach haach isch der aach ans!''<ref>http://www.wetterauer-zeitung.de/Home/Kreis/Staedte-und-Gemeinden/Butzbach/Artikel,-Frankfurter-Gebabbel-ganz-kommod-serviert-_arid,32059_regid,3_puid,1_pageid,73.html</ref> (‚Ich hau Dir eines auf das Auge, aber auf das andere Auge haue ich Dir auch eines!‘).


=== (削除) Hunsrück (削除ここまで) ===
=== (追記) Italienisch (追記ここまで) ===
''„Die Mesche en de Krinschelehegge"''. Die Wendung bedeutet auf Hochdeutsch ‚Die Spatzen in den Stachelbeerhecken‘.


Während des [[Sizilianische Vesper|Aufstands von 1282]] in Sizilien wurden die Franzosen verfolgt und vertrieben. Wer verdächtigt wurde, ein untergetauchter Franzose zu sein, soll dazu gezwungen worden sein, das [[Sizilianische Sprache|sizilianische]] Wort ''ciciri'' (dt.: ‚[[Kichererbse]]n‘) auszusprechen, was die Franzosen nicht konnten.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.comune.sperlinga.en.it/storia.asp |text=Cenni di storia |wayback=20081120132413}}. In: ''comune.sperlinga.en.it''. Ebenso: carolinemmurray: [https://professorhedgehogsjournal.wordpress.com/2016/01/30/the-sicilian-vespers/ ''The Sicilian Vespers.''] In: ''professorhedgehogsjournal.wordpress.com,'' 30. Januar 2016, abgerufen am 28. Februar 2021.</ref>
=== Pfalz/Kurpfalz ===
''In de Pålz geht de Pårre mit de Peif in die Kär(s)ch.'' (‚In der Pfalz geht der Pfarrer mit der Pfeife in die Kirche‘). Typisch für das Vorderpfälzische ist das starke Verkürzen von Wörtern unter Auslassung von Vokalen und Konsonanten („verschlucken"). Außerdem wird schnell gesprochen, so dass es für Außenstehende nur als „Sing-Sang" wahrzunehmen ist. Außerdem gibt es im Süden der Pfalz eine Annäherung des „a" an das „o", was mit „å" zum Ausdruck gebracht werden soll. An diesem Zwischenlaut erkennt man jemanden aus der südlichen Vorderpfalz.


=== Niederländisch ===
Beliebte Schibboleths im badischen Teil der Kurpfalz, also in der Gegend um Mannheim und Heidelberg, sind ''Ä grie oagschdrichenes Gadedearle'' (‚Ein grün angestrichenes Gartentörchen‘)<ref>http://www.undinger.de/dictionairle/schwaebisch/wort/2426/A%20saum%C3%A4%C3%9Fig%20oagnehm%20grasgrea%20agschdriches%20Gardaderle/</ref> und das möglichst schnell gesprochene ''Scheint d’Sunn schun schää? D’Sunn scheint schun schää!'' (‚Scheint die Sonne schon schön? Die Sonne scheint schon schön!‘), wobei letzterer weniger durch schwierige Aussprache wirkt als durch die Verwirrung des Fremden über die Bedeutung des Satzes.


In den [[Niederlande]]n wird gerne das Wort ''[[Scheveningen]]'' als Sprachtest verwendet. Die niederländische Aussprache lautet {{IPA|[ˈsxeːvənɪŋə]}} ({{Audio|Nl-Scheveningen.ogg|anhören}}), während Deutsche das [[Toponym]] typischerweise mit einem {{IPA-Zeichen|ʃ}} am Anfang aussprechen. Entsprechendes gilt für [[Enschede]] ({{IPA|[ˈɛnsxəde:]}}) und [[Flughafen Amsterdam Schiphol|Schiphol]] ({{IPA|[ˈsxɪphɔl]}}). Bei Letzterem ist zu beachten, dass das „ph" nicht wie „f" ausgesprochen wird, sondern getrennt.
Schwierigkeiten haben Sprecher des Pfälzischen mit aufeinanderfolgenden ''-ch''- und ''-sch''-Lauten. So kann man einen Pfälzer beispielsweise fragen, ob ihm „Römische Geschichte" oder die „Griechische Archaik" mehr liege.


Ebenso gern der Name des bekannten Grandhotels ''[[Huis ter Duin]],'' korrekte Aussprache {{IPA|[ˈhœys tər ˈdœyn]}}, das von Deutschen entweder „buchstabengetreu" oder mit deutschem eu-Umlaut ausgesprochen wird.
=== Süd-Saarland ===
''Maansche e Gutzje?'' (Schreibweise uneinheitlich) oder auch Varianten davon, z.&nbsp;B. ''Willsche e Gutze?'' (‚Möchtest Du ein Bonbon?‘). Aussprache entweder [mɑːnʒəʔə‿ˈɡʊtsjə] mit nur schwach ausgeprägtem [[Stimmloser glottaler Plosiv|Glottisschlag]] (quasi [mɑːnʒə‿ə‿ˈɡʊtsjə]) oder ohne: [mɑːnʒə‿ˈɡʊtsjə].


Ähnlich wie es die Polen gut zehn Jahre später beim Krakauer Aufstand (siehe oben) getan haben, sollen die flämischen Bürger bei der [[Brügger Frühmette]] 1302 einen Schibboleth-Sprachtest durchgeführt haben, um die eigenen Leute von den Feinden zu sondern: Jeder wurde aufgefordert, die Worte ''schild en vriend'' (Schild und Freund) nachzusprechen; alle, denen dies nicht fehlerfrei gelang, galten als Franzosen und wurden niedergemacht. Diese legendäre Episode wirkt bis heute fort: Eine 2017 gegründete rechtsextreme flämische Gruppierung hat sich danach „Schild & Vrienden" benannt.
=== Sachsen ===
''Moodschekiepchen'' bedeutet auf Hochdeutsch ‚Marienkäfer‘ und wird ganz charakteristisch breit und mit den berühmten sächsisch-weichen Konsonanten ausgesprochen; ''„De Weechen besieschen de Hardn"'' (Die Weichen besiegen die Harten). Ebenfalls nicht unüblich: Forderung der Aussprache der Zahl 11 (hochdeutsch: elf, sächsisch: ölf). Die Aussprache sächsischer Dialektwörter und Sprache fällt vielen Nichtsachsen durchaus schwer – trotz vieler versuchter Nachahmungen im Zuge von Witzen über den sächsischen Dialekt klingen die Sprecher (zumindest in sächsischen Ohren) nicht „sächsisch".


=== Polnisch ===
Erzgebirgisch: ''Wo die Hasen Hosen hasen und die Hosen Husen hasen, hasen dort die Hasen Husen?''
==== Für Ausländer ====
(hochdeutsch: ‚Wo die Hasen ‚Hosen‘ heißen und die Hosen ‚Husen‘ heißen, heißen dort die Hasen ‚Husen‘?‘).<ref>http://www.n-tv.de/leute/essen/Wo-die-Hasen-Hosen-heissen-article172525.html</ref> Letzterer Satz wird auch in Oberfranken verwendet, worin die Verwandtschaft des Erzgebirgischen zum Oberfränkischen deutlich wird, siehe [[Ostfränkische Dialektgruppe]].


Nach dem missglückten [[Krakauer Aufstand des Vogtes Albert]] gegen den polnischen Herzog von Krakau [[Władysław I. Ellenlang|Władysław (Ladislaus) Ellenlang]] wurde die Loyalität der Krakauer Bürger von diesem mit einem einfachen Sprachtest überprüft. Wer die Worte ''soczewica, koło, miele, młyn (Linse, Rad, mahlen, Mühle)'' nicht fehlerfrei nachsprechen konnte, galt als schuldig. Die zu einem erheblichen Teil deutschsprachigen Bürger Krakaus, die wesentlich die Rebellion getragen hatten, konnten dies nicht korrekt aussprechen und wurden zum Teil vertrieben oder waren Repressionen ausgesetzt.
=== [[Bairisch]] / Österreichisch ===
''Oachkatzlschwoaf'', (im Wienerischen als ''Achkatzlschwaf''); ''Oachkatzl'' = „[[Eichhörnchen]]" (Eichkätzchen), ''Schwoaf'' = ‚[[Schwanz|Schweif]]‘ und ''Loawedoag'' = ‚Laibchenteig‘<ref>Ludwig Zehetner: ''Das bairische Dialektbuch'' München 1985, ISBN 3-406-30562-8, Abschnitt ''Lautlehre'', S. 78</ref> sind Schibboleths zur Erkennung von Muttersprachlern einer [[Bairisch-österreichisch]]en Mundart. <ref>Wehle, Seite 93.</ref> Dieses Schibboleth war vor allem während der Besatzungszeit nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] bei der Kommunikation mit US-Soldaten sehr beliebt. Wer diesen Sprachtest nicht besteht, wird in [[Bayern]] grundsätzlich unabhängig von seiner tatsächlichen Herkunft als ''[[Preißn|Preiß]]'' bezeichnet. Wird der Test wider Erwarten doch bestanden, wird das Opfer meist aufgefordert, das Wort ''Schwoachbatzlkoaf'' (ein [[Buchstabendreher]] des ursprünglichen Wortes) auszusprechen. Dieses Wort ergibt zwar keinen Sinn, ist aber schwierig auszusprechen.
{{Wiktionary|Oachkatzlschwoaf}}


=== (削除) Bayern (削除ここまで) ===
(追記) = (追記ここまで)=== (追記) Innerhalb (追記ここまで) (追記) Polens = (追記ここまで)===


Manche Oberschlesier kennen statt drei nur zwei Reihen Zischlaute ([[Siakanie]]).
''D’ Koinarin håd’s Bschteck z’ schpâd bschtoid''. Dieser Satz (‚Die Kellnerin hat das Besteck zu spät bestellt‘), in manchen Teilen Bayerns auch leicht anders ausgesprochen, ist sowohl Schibboleth als auch [[Zungenbrecher]].<ref>http://www.donaukurier.de/nachrichten/bayern/Die-Erfinderin-des-Jodelpop;art155371,2564494</ref> Weitere Beispiele sind ''vui zvui Gfui'' (‚viel zu viel Gefühl‘) und ''Fentui-Schleicherl'' (‚Ventilschläuchlein‘).
Das betrifft allerdings nur kleinere Sprachgruppen, darunter [[Goralen]] am polnisch-tschechisch-slowakischen Dreiländereck:
* polnisch c / ć / cz // s / ś / sz // z / ź / ż = rz
* oberschlesisch c / (ć =) cz // s / (ś =) sz // z / (ź =) ż = rz


=== (削除) Niederbayern (削除ここまで) ===
=== (追記) Schwedisch (追記ここまで) ===
''Is heid Koaprob? Naa, heid is kõa Prob.'' „Ist heute Chorprobe? Nein, heute ist keine Probe." Die Ausdrücke „Chorprobe" und „keine Probe" sind für Nicht-Bayern so gut wie nicht zu unterscheiden, geschweige denn richtig nachzusprechen.


Der Satz „sju sjösjuka sjömän sköttes av sju sköna sjuksköterskor" {{IPA|/ˈɧʉː .../|Tondatei=Sv-sju sjösjuka sjömän.ogg}} (‚Sieben seekranke Seemänner wurden von sieben schönen Krankenschwestern gepflegt‘) oder einer seiner vielen Variationen stellen die Fähigkeit des Sprechers auf die Probe, den schwedischen „sj"-Laut mehrmals hintereinander zu produzieren. Nicht-Schweden neigen dazu, diesen Laut wie „sch", „ch", „s(j)" oder „h" auszusprechen, aber der Laut liegt irgendwo dazwischen, in der südschwedischen Aussprache eher beim „h", im Nordschwedischen eher beim „sch", aber zumindest für einen Schweden deutlich davon unterscheidbar. Außerdem muss der Sprecher erkennen, welches der ''k'' in der Buchstabenkombination ''sk'' ausgesprochen wird.
=== Nordbayern: Die nordbairischen Vokale ===
Ein bekanntes Schibboleth aus der nördlichen [[Oberpfalz]], wo markantes Nordbairisch gesprochen wird, ist der folgende Satz (es gibt mehrere Varianten). Entscheidend ist hier, ob jemand die nordbairischen [[Triphthong]]e – hier [{{IPA|ɔu̯ɐ}}] – korrekt aussprechen kann.


=== Tschechisch, Slowakisch ===
''Is des wòua, daß a Gròua in an Jòua hindan Òua a Schebbal Hòua wagsn kho lòua?'' (‚Ist es wahr, dass sich eine Krähe innerhalb eines Jahres hinter dem Ohr ein Büschel Haare wachsen lassen kann?‘)<ref>Eberhard Wagner: ''Das fränkische Dialektbuch'', München 1987, ISBN 3-406-31800-2, S. 51f.</ref>


Der „Satz ohne Vokale": ''[[Strč prst skrz krk]]'' (‚Steck den Finger durch den Hals‘).
=== Österreich: regionale Varietäten ===
'''Kärnten: ''schnupfatns'n''''' <br />
Der Satz ''Wenn’s an Tabak hätt’n, schnupfatns’n?'' (‚Wenn Sie Tabak hätten, würden Sie ihn schnupfen?‘) gilt in [[Kärnten]] als Test der Kenntnisse der lokalen Mundart.


=== Türkisch ===
'''Oberösterreich: ''Ödögidöggi''''' <br />
Dieses Wort, das gemeinhin unter [[Oberösterreich]]ern als Zeichen der Zugehörigkeit empfunden wird, bedeutet auf Hochdeutsch „Öltiegeldeckel". Als Zungenbrecher ist unter anderem folgende Phrase bekannt, die auch in den westlichen Teilen [[Niederösterreich]]s als Dialektlegitimierung eingesetzt werden kann: ''Mei Ural hot a No’l-lal und a Nahno’l-la’l a''. Der grammatikalisch nicht vollständig korrekte Satz bedeutet ‚Meine Urgroßmutter hat eine Nadel-Lade und eine Nähnadel-Lade auch‘.


Der Berg [[Ararat]] in der Türkei ([[Ostanatolien]]) heißt auf Türkisch ''Ağrı Dağı'' [{{IPA|ʼɑɣɾɯ dɑɣɯ}}]. Dies wird meistens als Türkisch-Test für Ausländer angewendet. Die Aussprache ist für Nicht-Muttersprachler unter anderem deshalb so schwierig, weil in vielen anderen Sprachen (außer [[Turksprachen]]) die Buchstaben ''[[ğ]]'' („weiches" G) und ''[[İ|ı]]'' (ein i ohne i-Punkt) nicht existieren und somit keine Entsprechung oder ähnliche Laute haben.
'''Steiermark''': ''Höllböllkernöl'' <br />
Anhand der falschen Aussprache dieses Kunstwortes wird der Nicht-Steirer entlarvt. Ortsfremde werden gebeten, das besagte Wort nachzusprechen, was sich für viele als sehr schwierig herausstellt. Man lässt sich das Höllböllkernöl (hergeleitet von [[Kürbiskernöl]], einer steirischen Spezialität) vortragen, um das [[Bellen]], eine Eigenheit des steirischen Dialektes, auszutesten.


=== Ukrainisch ===
'''Wien''': ''Zwirnsknäuerl'' oder ''Zwirnsspulerl'' <br />
Besonders von Wienern der älteren Generation wird dieses Wort (auf [[Standarddeutsch]] „Zwirn(s)knäuel") – wegen der markanten [[Konsonantencluster]] und des typischen [[Diminutiv]]suffixes ''-erl'' – gerne als Schibboleth verwendet.


[[Paljanyzja (Schibboleth)|Paljanyzja]] (dt. Weißbrot), zur Unterscheidung von Russischsprachigen.
'''Vorarlberg''' <br />
Im Vorarlbergischen gibt es aufgrund der verschiedenen Herkunft der Bewohner der Talschaften einige Besonderheiten. Einen „standardisierten" Test gibt es daher für das Vorarlbergerische nicht.

Besonders hebt sich die Marktgemeinde Lustenau durch einen sehr eigentümlichen Dialekt mit einigen selbst in Nachbargemeinden unverständlichen Worten hervor. Ein entsprechendes Schibboleth für Lustenau wäre ''Gadöladölällö'', was den Rückhaltemechanismus für Fensterläden des elterlichen Schlafzimmers bezeichnet.<br />
Der ultimative Sprachtest für (Nicht-)Lustenauer ist aber der Lustenauer Ausdruck für das deutsch Wort "Ei": ''Äuöli'', welches einen von vielen im [[Lustenauer Dialekt]] vorkommenden [[Triphthong]] enthält.

=== Kölsch ===
In Köln wird gelegentlich das Kunstwort ''Kanaljevüjjelcheszüngelcheszüppche'' (‚Süppchen aus den Zünglein von Kanarienvögelchen‘) als scherzhafter Sprachtest für die Kölner Mundart, das [[Kölsch (Sprache)|Kölsch]], benutzt. Verbreiteter ist die Aufforderung: ''Saach ens Blootwoosch'' (‚Sag mal Blutwurst!‘). Die korrekte Antwort darauf ist nicht „Blootwoosch", sondern „[[Flönz]]" (der kölsche Mundartausdruck für Blutwurst).<ref>Dagmar Schmauks: ''Semiotische Streifzüge: Essays aus der Welt der Zeichen'', LIT Verlag Berlin-Hamburg-Münster, 2007, S. 158</ref>

=== Schweiz ===
Im [[Schweizerdeutsch]]en wird meist das Wort ''[[Chuchichäschtli]]'' (ein kleiner Küchenschrank) verwendet. Auf [[Berndeutsch]] hiesse dieses Chuchischäftli; daher ist im berndeutschen Sprachgebiet zudem auch das Wort ''Miuchmäuchterli'' (ein Milchgefäß) bekannt.

Auch erzählt man sich gerne diesen Dialog aus [[Schaffhausen]]: ''Taar da da? – Ja, da taar da! – Da da da taar!'' (‚Darf das (= dieses Kind etc.) das (tun)? – Ja, das darf das! – Dass das das darf!‘). In [[Unterfranken]] ist derselbe Dialog als ''Döff des des? – Des döff des! – Dass des des döff?!'' und am [[Niederrhein (Region)|Niederrhein]] als ''Derf datt datt? – Datt derf datt. – Datt datt datt derf!'' bekannt.

=== Schwaben ===
Der Abfolge der Konsonanten wegen schwierig ist z.B. ''Zwetschgakuacha'' (‚Zwetschgenkuchen‘).

Man hört einem Schwaben erstaunlich treffsicher an, ob er aus einer katholischen oder aus einer evangelischen Gegend kommt. Katholiken sprechen einige wenige Wörter, die primär aus dem Bereich Schule/Kirche kommen, gegen die Regel des Dialekts eher nach der Hochsprache. Das betrifft unter anderem die Wörter ''Seele'', ''Lehrer'', ''Ehre'', aber auch das Wort ''sehr'', das in der Umgangssprache im Gegensatz zu den ersten häufig vorkommt. Ein Katholik spricht das ''e'' in diesen Wörtern lang und geschlossen (wie im Hochdeutschen), ein Protestant spricht dieses ''e'' offen, also als ''ä''.

=== Alemannisch ===
Badisch als Sprachvarietät ist innerhalb der deutschen Varietäten nicht bekannt. Badisch bezeichnet ein politisches (Verwaltungs-)Gebiet. Der vorherrschende Dialekt ist Alemannisch, zu dem sprachgeschichtlich auch das Schwäbische gehört. Das Schibboleth für den alemannischen Sprachraum stellt lautliche Realisierung von "scht" an der Stelle von (geschrieben) "st". Das Beispiel wäre "Es ischt Sommer." Allerdings gilt das Schibboleth auch in den Grenzbereichen des Alemannischen, wie beispielsweise im nordbadischen Karlsruhe, dessen Dialekt dem Rheinfränkischen zugerechnet werden kann.
Ein beliebtes Schibboleth im Badischen ist ''Zwoi woiche Oier en oinerer Roi'' (hochdeutsch „zwei weiche Eier in einer Reihe"), den die eher pfälzisch geprägten Nordbadener signifikant anders aussprechen als die [[Alemannische Dialekte|alemannisch]] geprägten Südbadener.

In allen süddeutschen Dialekten ist beim Laut ''ei'' der mittelhochdeutsche Lautstand bewahrt, wodurch das Wort ''zwei'' anders ausgesprochen wird als das Wort ''drei''. Im Norddeutschen ist das nicht der Fall; die so bedingten Aussprachefehler verraten treffsicher den ''Reigschmeckten''.


== Schibboleths in der geschriebenen Sprache ==
== Schibboleths in der geschriebenen Sprache ==
Als Schibboleths in der geschriebenen Sprache bezeichnet man Merkmale, die einen, im besten Fall ohne Kenntnis der betreffenden Sprache, schnell erkennen lassen, um welche Sprache es sich handelt. Im einfachsten Fall sind dies charakteristische [[Diakritisches Zeichen|diakritische Zeichen]] an Buchstaben wie dem [[(削除) Deutsche (削除ここまで) Sprache|(削除) deutschen (削除ここまで)]] ''[[(削除) ä (削除ここまで)]]''(削除) , (削除ここまで) (削除) ''[[ö]]'' (削除ここまで) (削除) und ''[[ü]]'', (削除ここまで)dem [[Ungarische Sprache|ungarischen]] ''[[ő]]'' und ''[[ű]]'', (削除) dem [[Französische Sprache|französischen]] ''[[é]]'' und ''[[ê]]'' oder dem [[Spanische Sprache|spanischen]] ''[[ñ]]''. Oder (削除ここまで) auch [[Ligatur (Typografie)|Ligaturen]] wie das (削除) [[Deutsche Sprache| (削除ここまで)deutsche(削除) ]] (削除ここまで) ''[[ß]]''(削除) , (削除ここまで) das jedoch in der Schweiz nicht verwendet wird.
Als Schibboleths in der geschriebenen Sprache bezeichnet man Merkmale, die einen, im besten Fall ohne Kenntnis der betreffenden Sprache, schnell erkennen lassen, um welche Sprache es sich handelt. Im einfachsten Fall sind dies charakteristische [[Diakritisches Zeichen|diakritische Zeichen]] an Buchstaben wie dem [[(追記) Rumänische (追記ここまで) Sprache|(追記) rumänischen (追記ここまで)]] ''[[(追記) ț (追記ここまで)]]'' (追記) oder (追記ここまで) dem [[Ungarische Sprache|ungarischen]] ''[[ő]]'' und ''[[ű]]'', (追記) aber (追記ここまで) auch [[Ligatur (Typografie)|Ligaturen]] wie das deutsche ''[[ß]]'' (追記) ( (追記ここまで)das jedoch in der Schweiz nicht verwendet wird(追記) ) (追記ここまで).

== Schibboleths in anderen Sprachen ==
=== Englisch ===
{{lang|en|''"red lorries, yellow lorries, red lorries, yellow lorries"''}} ... (wird wiederholend ausgesprochen; gilt auch als Zungenbrecher) bedeutet 'rote Lastkraftwagen, gelbe Lastkraftwagen'&nbsp;...

Dies können insbesondere die Engländer im Südwesten des Landes ([[Cornwall]]) und die Südstaatler der USA nicht oder nur mit Mühe aussprechen, weil vor lauter gerollten 'r' und 'l' die Feinabstimmung versagt.

Die Aussprache des Namens der [[Texas|texanischen]] Stadt [[Corpus Christi (Texas)|Corpus Christi]] gilt als einfacher Test, um Südtexaner und Südstaatler von anderen amerikanisch-Englischsprechern zu trennen, da bei Einheimischen die erste Silbe über 70 % der Sprechdauer des Namens ausmacht, wobei „o" und „r" verschmelzen, was mit wachsender Entfernung graduell abnimmt.

=== Polnisch ===
==== Für Ausländer ====
Nach dem missglückten [[Krakauer Aufstand des Vogtes Albert]] gegen den polnischen Herzog von Krakau [[Władysław I. Ellenlang|Władysław (Ladislaus) Ellenlang]], wurde die Loyaliät der Krakauer Bürger von diesem mit einem einfachen Sprachtest überprüft. Wer die Worte ''soczewica, koło, miele, młyn'' (''Linse, Rad, mahlen, Mühle'') nicht fehlerfrei nachsprechen konnte, galt als schuldig. Die zu einem erheblichen Teil deutschsprachigen Bürger Krakaus, die wesentlich die Rebellion getragen hatten und die dies nicht korrekt aussprechen konnten, wurden zum Teil vertrieben oder waren Repressionen ausgesetzt.

==== innerhalb Polens ====
Oberschlesier kennen statt drei nur zwei Reihen Zischlaute ([[Siakanie]]):
* polnisch c / ć / cz // s / ś / sz // z / ź / ż = rz
* oberschlesisch c / (ć =) cz // s / (ś =) sz // z / (ź =) ż = rz

=== Niederländisch ===
In den [[Niederlande]]n wird gerne das Wort ''[[Scheveningen]]'' als Sprachtest verwendet. Die niederländische Aussprache lautet „S-cheveningen" ({{Audio|Nl-Scheveningen.ogg|anhören}}), während Deutsche das [[Toponym]] typischerweise mit einem {{IPA|ʃ}} am Anfang aussprechen. Entsprechendes gilt für [[Enschede]] und [[Schiphol]]. Bei Letzterem ist zu beachten, dass das "ph" nicht wie "F" ausgesprochen wird, sondern getrennt, also "S-chip-hol".

Ebenso gern der Name des bekannten Grandhotel ''[[Huis ter Duin]]'', dessen korrekte Aussprache mit etwa „Häüs t(e)r Däün" beschrieben werden kann und von Nichtholländern entweder buchstabengetreu oder wie „Höis ter Döin" ausgesprochen wird.

=== Tschechisch / Slowakisch ===
Der „Satz ohne Vokale": ''[[Strč prst skrz krk]]'' (‚Steck den Finger durch den Hals‘).

=== Dänisch ===
„Rødgrød med fløde" [{{IPA|ˈʁœðɡʁœðʔ me fløːð}}] (‚Rote Grütze mit Sahne‘) ist der bekannteste dänische Sprachtest für Ausländer. Die Schwierigkeit besteht darin, dreimal in kurzer Folge das für die dänische Sprache charakteristische „weiche d" [ð] auszusprechen. Dieser Laut ist für sich genommen schon eine Herausforderung. In Kombination mit einem vorausgehenden ø bzw. den beiden r in „rødgrød" verlangt er Fremdsprachigen zudem eine ungewohnte Abfolge von Zungen- und Mundbewegungen ab.

=== Italienisch ===
Während des Aufstands von 1282 ([[Sizilianische Vesper]]) wurden die Franzosen in Sizilien verfolgt und vertrieben. Wer verdächtigt wurde, ein untergetauchter Franzose zu sein, soll dazu gezwungen worden sein, das Wort ''ceciri'' (dt.: ‚[[Kichererbse]]n‘) auszusprechen. Statt [{{IPA|ˈtʃɛːtʃɪɾɪ}}] ([[Sizilianische Sprache|sizilianisch]]) sprachen viele Franzosen das Wort auf [[Französische Sprache|französisch]] als [{{IPA|sesiˈʀi}}] aus und wurden daraufhin ermordet.<ref>http://www.comune.sperlinga.en.it/storia.asp</ref>

=== Türkisch ===
Der Berg [[Ararat]] in der Türkei ([[Ostanatolien]]) heisst auf türkisch: '' 'Ağrı Dağı' '' [{{IPA|ʼɑɣɾɯ dɑɣɯ}}]. Dies wird meistens als Türkisch-Test für Ausländer angewendet. Die Aussprache ist für Nicht-Muttersprachler unter anderem deshalb so schwierig, da in fast allen anderen Sprachen (ausser [[Turksprachen]]) die Buchstaben '' '[[ğ]]' '' ("weiches" G) und '' '[[ı]]' '' (ein 'i' ohne i-Punkt; sogenannter "[[Schwa]]"-Laut) nicht existieren und somit keine Entsprechung oder ähnliche Laute haben.


== Literatur ==
== Literatur ==
* Till Dembeck: ''Schibboleth/Sibboleth: Phonographie und kulturelle Kommunikation um 1900.'' In: ''[[Zeitschrift für Literaturwissenschaft und Linguistik|LiLi. Zeitschrift für Literaturwissenschaft und Linguistik]]'' 142 (2006), S.&nbsp;43–68.
* (追記) [[ (追記ここまで)Till Dembeck(追記) ]] (追記ここまで): ''Schibboleth/Sibboleth: Phonographie und kulturelle Kommunikation um 1900.'' In: ''[[Zeitschrift für Literaturwissenschaft und Linguistik|LiLi. Zeitschrift für Literaturwissenschaft und Linguistik]](追記) . (追記ここまで)''(追記) Jg. 36, Nr. (追記ここまで) 142 (2006)(追記) , {{ISSN|0049-8653}} (追記ここまで), S.&nbsp;43–68(追記) , [[doi:10.1007/BF03379532]] (追記ここまで).
* {{WiBiLex |26581 |Titel=Schibbolet |Autoren=[[Ernst Axel Knauf]]}}
* [[Jacques Derrida]]: ''Schibboleth''. Hrsg. von [[Peter Engelmann (Verleger)|Peter Engelmann]]. Passagen, Wien 1986, ISBN 3-85165-544-3.
* [[Achim Geisenhanslüke]]: ''Das Schibboleth der [[Psychoanalyse]]. [[Sigmund Freud|Freuds]] Passagen der Schrift''. Transcript, Bielefeld 2008 ISBN 978-3-89942-877-3.
* Werner König und Hans-Joachim Paul (Grafiken): ''dtv-Atlas zur deutschen Sprache. Tafeln und Texte. Mit Mundart-Karten.'' Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1978 (1.&nbsp;Auflage) und 1989 (7.&nbsp;Auflage), ISBN 3-423-03025-9.
* Peter Wehle: ''Sprechen Sie Wienerisch? Von Adaxl bis Zwutschkerl''. Ueberreuter, Wien und Heidelberg 1980, ISBN 3-8000-3165-5.

== Siehe auch ==
*[[Idiom]]
*[[Kategorisierung (Kognitionswissenschaft)|Kategorisierung]]
*[[Stereotyp]]


== Weblinks ==
== Weblinks ==
{{Wiktionary(削除) |Schibboleth (削除ここまで)}}
{{Wiktionary}}
*(削除) Migration und Mehrsprachigkeit (削除ここまで) [(削除) http (削除ここまで)://home.edo.(削除) uni (削除ここまで)-dortmund.de/~hoffmann/ABC/Schibboleth.html]
* [(追記) https (追記ここまで)://home.edo.(追記) tu (追記ここまで)-dortmund.de/~hoffmann/ABC/Schibboleth.html(追記) ''Migration und Mehrsprachigkeit.'' (追記ここまで)](追記) In: ''uni-dortmund.de''<!-- abgerufen am 27. September 2021 --> (追記ここまで)
* {{WiBiLex|Schibbolet|Autoren=Ernst Axel Knauf}}


== (削除) Referenzen (削除ここまで) ==
== (追記) Einzelnachweise (追記ここまで) ==
<references/>
<references(追記) (追記ここまで)/>


[[Kategorie:(削除) Altes (削除ここまで) (削除) Testament (削除ここまで)]]
[[Kategorie:(追記) Buch (追記ここまで) (追記) der Richter (追記ここまで)]]
[[Kategorie:Soziolinguistik]]
[[Kategorie:Soziolinguistik]]
[[Kategorie:Dialekt]]
[[Kategorie:Dialekt]]
[[Kategorie:Biblische Redewendung]]

Aktuelle Version vom 22. Januar 2025, 18:11 Uhr

Dieser Artikel behandelt Wörter, die die Herkunft des Sprechers kennzeichnen. Zur Software siehe Shibboleth.

Ein Schibboleth (betont Schibbóleth oder Schíbboleth;[1] Plural Schibboleths oder Schibbolethe) ist eine sprachliche Besonderheit, durch die sich ein Sprecher einer sozialen Gruppe oder einer Region zuordnen lässt. Zu unterscheiden sind Schibboleths von Zungenbrechern, die für alle Sprecher schwer auszusprechen sind. Vielmehr sind Schibboleths Wörter, an deren verschiedener Aussprache die Herkunft des Sprechers zu erkennen ist und die somit zu einem sozialen Code werden.

Schibboleth (hebräisch שיבולת, punktiert שִׁבֹּלֶת, Plural schibbolim[2] ) ist ein hebräisches Wort und bedeutet wörtlich ‚Strömung‘, ‚Strom‘ oder ‚Flut‘[3] , wird aber in der Bedeutung von ‚Kennwort‘ oder ‚Codewort‘ verwendet. Im jüdischen Tanach (dem christlichen Alten Testament) heißt es im Buch der Richter 12,5–6 EU:

Gilead schnitt Efraim die Jordanfurten ab. Und wenn die Flüchtlinge aus Efraim sagten: Ich will hinüber!, fragten ihn die Männer aus Gilead: Bist du ein Efraimiter? Wenn er Nein sagte, forderten sie ihn auf: Sag doch einmal Schibbolet! Sagte er dann Sibbolet, weil er es nicht richtig aussprechen konnte, ergriffen sie ihn und machten ihn dort an den Furten des Jordan nieder. So fielen damals zweiundvierzigtausend Mann aus Efraim."

Das Wort Schibboleth ist demgemäß selbst ein Schibboleth (Homolog). Die jeweilige Aussprache diente der Einteilung von Personen in die Dichotomie Feind und Freund.

Schibboleths im deutschsprachigen Raum

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Mit Schibboleths im weiteren Sinn kann im Standarddeutschen die Herkunft eines Sprechers durch verschiedene kleine Eigenheiten der Aussprache einer mehr oder weniger großen Region zugeordnet werden. Dem Sprecher selbst sind dabei diese Eigenheiten oft gar nicht bewusst. Die Zuordnung ergibt sich ganz natürlich im Gespräch ohne Verwendung eines besonderen Kennworts.

Für den Unterschied zwischen Norddeutschen und Süddeutschen gilt das s im Wortanlaut als Merkmal: Süddeutsche Sprecher verwenden hier das stimmlose [s] , norddeutsche das stimmhafte [z] .[4] So kann ein Wort wie Sonne als Schibboleth verwendet werden. Eine weitere Nord-Süd-Unterscheidung zeigt die Aussprache von st: „Schornsteinfeger Stefan fischt im Nest nach Wurst." Je südlicher die sprachliche Herkunft des Sprechers ist, desto häufiger spricht er das „st" wie scht aus (bis zu viermal). Im Bremer Dialekt werden sp und st stets in s-p [sp] und s-t [st] statt standarddeutsch schp [ʃp] und scht [ʃt] getrennt, was im klassischen Satz „Der Stadtbremer ist über den spitzen Stein gestolpert" verdeutlicht wird.

Helles ch und sch sind vor allem für Sprecher aus dem Rheinland, der Pfalz, Sachsen und Südhessen schwer zu unterscheiden: „Schwarzwälder Kirschtörtchen", „griechische Geschichte", „tschechischer Tontechniker".

Regionale Aussprache des ch im Anlaut (z. B. in „Chemie" oder „China"): nord- und mitteldeutsch [ʃ] , süddeutsch und österreichisch [k] , in der Schweiz [x] (standarddeutsch: [ç] ), siehe hierzu auch das schweizerdeutsche Schibboleth „Chuchichäschtli".

Regionale Aussprache des r:

Norddeutsche und westdeutsche Aussprache von pf am Wortanfang wie f. Pennälerscherz: Caesar equus consilium = ‚Caesar Pferd Rat‘ = ['tsɛːsaː fɛːɐt raːt] = Caesar fährt Rad.

Schweizerdeutsche Aussprache von chs immer als ch-s und Fehlen des Kehlkopfknacklauts bei anlautenden Vokalen: Sechsachser ([ˈsæxsʌxsəɾ] statt [ˈzɛksʔaksɐ] ).

Giraffe: Im österreichischen Hochdeutsch [ˌʒiˈʁafə] oder [ˌʃiˈʁafə] statt im bundesdeutschen Hochdeutsch [ˌɡiˈʁafə] .

Ü versus i und ö versus e fällt West- und Norddeutschen sowie -schweizern typischerweise leicht, dagegen u. a. Englisch- und Spanischsprachigen, Polen, böhmakelnden Tschechen und – infolge von hochdeutscher Entlabialisierung – auch manchen Bayern, Südwest- und Mitteldeutschen typischerweise schwerer. So wird im Bairischen das „ü" prinzipiell nicht gesprochen.[5] [6]

Zudem sind im Bairischen in bestimmten Bereichen feinere Unterscheidungen bei Lautnuancen und Phonemen als im Standarddeutschen zu hören. Ein Beispiel betrifft die standarddeutschen Phoneme /a/ [a] und /o/ [ɔ] oder [o], denen im Bairischen drei bis vier Phoneme (würden die nasalen Vokale dazugenommen werden, so wären es noch mehr) gegenüberstehen: Das überhelle a /à/ [], das dunkle a /å/ [ɒ], das offene o /ò/ [ɔ] (die beiden letzteren werden teilweise nicht unterschieden) und das geschlossene o /o/ [o]. Ein westmittelbairisches Beispiel ist nà – na – nò – no (nein – dann – hinab – noch).[7] [8] Deshalb kann der Satz „Der Papst pappt Pop-Plakate" auch als Schibboleth verwendet werden, um Nichtbaiern zu erkennen, so wird ein Baier (der einen bairischen Dialekt spricht) den Schibboleth-Satz auch im bairischen Deutsch[9] mit zwei unterschiedlich gefärbten a-Lauten aussprechen: „Papst" und „pappt" mit dunklerem a, „Plakate" mit zweimal hellerem a, während im Wort „Pop" ein deutlich dunkles o gesprochen wird.[10]

Test auf französischen Akzent: „Hans hat in einem hohen Hochhaus gewohnt." Erstens fällt die Aussprache von h und dem Rachen-ch in Hochhaus schwer; zweitens wird Hans und gewohnt gerne nasalisiert; drittens wird das e in hohen gerne als ɛ oder sehr kurzes, leicht gerundetes œ ausgesprochen (korrekt wäre ungerundetes ə).

Schibboleths in anderen Sprachen

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„Rødgrød med fløde" [ˈʁœðɡʁœðʔ me fløːð ] (anhören i /? ) (‚Rote Grütze mit Sahne‘) ist der bekannteste dänische Sprachtest für Ausländer. Die Schwierigkeit besteht darin, dreimal in kurzer Folge das für die dänische Sprache charakteristische „weiche d" [ð] auszusprechen. Dieser Laut ist für sich genommen schon eine Herausforderung. In Kombination mit einem vorausgehenden ø bzw. den beiden r in „rødgrød" verlangt er Fremdsprachigen zudem eine ungewohnte Abfolge von Zungen- und Mundbewegungen ab.

Während des Aufstands von 1282 in Sizilien wurden die Franzosen verfolgt und vertrieben. Wer verdächtigt wurde, ein untergetauchter Franzose zu sein, soll dazu gezwungen worden sein, das sizilianische Wort ciciri (dt.: ‚Kichererbsen‘) auszusprechen, was die Franzosen nicht konnten.[11]

Niederländisch

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In den Niederlanden wird gerne das Wort Scheveningen als Sprachtest verwendet. Die niederländische Aussprache lautet [ˈsxeːvənɪŋə] (anhören i /? ), während Deutsche das Toponym typischerweise mit einem ʃ am Anfang aussprechen. Entsprechendes gilt für Enschede ([ˈɛnsxəde:] ) und Schiphol ([ˈsxɪphɔl] ). Bei Letzterem ist zu beachten, dass das „ph" nicht wie „f" ausgesprochen wird, sondern getrennt.

Ebenso gern der Name des bekannten Grandhotels Huis ter Duin, korrekte Aussprache [ˈhœys tər ˈdœyn] , das von Deutschen entweder „buchstabengetreu" oder mit deutschem eu-Umlaut ausgesprochen wird.

Ähnlich wie es die Polen gut zehn Jahre später beim Krakauer Aufstand (siehe oben) getan haben, sollen die flämischen Bürger bei der Brügger Frühmette 1302 einen Schibboleth-Sprachtest durchgeführt haben, um die eigenen Leute von den Feinden zu sondern: Jeder wurde aufgefordert, die Worte schild en vriend (Schild und Freund) nachzusprechen; alle, denen dies nicht fehlerfrei gelang, galten als Franzosen und wurden niedergemacht. Diese legendäre Episode wirkt bis heute fort: Eine 2017 gegründete rechtsextreme flämische Gruppierung hat sich danach „Schild & Vrienden" benannt.

Für Ausländer

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Nach dem missglückten Krakauer Aufstand des Vogtes Albert gegen den polnischen Herzog von Krakau Władysław (Ladislaus) Ellenlang wurde die Loyalität der Krakauer Bürger von diesem mit einem einfachen Sprachtest überprüft. Wer die Worte soczewica, koło, miele, młyn (Linse, Rad, mahlen, Mühle) nicht fehlerfrei nachsprechen konnte, galt als schuldig. Die zu einem erheblichen Teil deutschsprachigen Bürger Krakaus, die wesentlich die Rebellion getragen hatten, konnten dies nicht korrekt aussprechen und wurden zum Teil vertrieben oder waren Repressionen ausgesetzt.

Innerhalb Polens

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Manche Oberschlesier kennen statt drei nur zwei Reihen Zischlaute (Siakanie). Das betrifft allerdings nur kleinere Sprachgruppen, darunter Goralen am polnisch-tschechisch-slowakischen Dreiländereck:

  • polnisch c / ć / cz // s / ś / sz // z / ź / ż = rz
  • oberschlesisch c / (ć =) cz // s / (ś =) sz // z / (ź =) ż = rz

Der Satz „sju sjösjuka sjömän sköttes av sju sköna sjuksköterskor" [/ˈɧʉː .../ Audiodatei abspielen (‚Sieben seekranke Seemänner wurden von sieben schönen Krankenschwestern gepflegt‘) oder einer seiner vielen Variationen stellen die Fähigkeit des Sprechers auf die Probe, den schwedischen „sj"-Laut mehrmals hintereinander zu produzieren. Nicht-Schweden neigen dazu, diesen Laut wie „sch", „ch", „s(j)" oder „h" auszusprechen, aber der Laut liegt irgendwo dazwischen, in der südschwedischen Aussprache eher beim „h", im Nordschwedischen eher beim „sch", aber zumindest für einen Schweden deutlich davon unterscheidbar. Außerdem muss der Sprecher erkennen, welches der k in der Buchstabenkombination sk ausgesprochen wird.

Tschechisch, Slowakisch

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Der „Satz ohne Vokale": Strč prst skrz krk (‚Steck den Finger durch den Hals‘).

Der Berg Ararat in der Türkei (Ostanatolien) heißt auf Türkisch Ağrı Dağı [ʼɑɣɾɯ dɑɣɯ ]. Dies wird meistens als Türkisch-Test für Ausländer angewendet. Die Aussprache ist für Nicht-Muttersprachler unter anderem deshalb so schwierig, weil in vielen anderen Sprachen (außer Turksprachen) die Buchstaben ğ („weiches" G) und ı (ein i ohne i-Punkt) nicht existieren und somit keine Entsprechung oder ähnliche Laute haben.

Paljanyzja (dt. Weißbrot), zur Unterscheidung von Russischsprachigen.

Schibboleths in der geschriebenen Sprache

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Als Schibboleths in der geschriebenen Sprache bezeichnet man Merkmale, die einen, im besten Fall ohne Kenntnis der betreffenden Sprache, schnell erkennen lassen, um welche Sprache es sich handelt. Im einfachsten Fall sind dies charakteristische diakritische Zeichen an Buchstaben wie dem rumänischen ț oder dem ungarischen ő und ű , aber auch Ligaturen wie das deutsche ß (das jedoch in der Schweiz nicht verwendet wird).

Wiktionary: Schibboleth  – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

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  1. Schibboleth, das. In: Duden online. Abgerufen am 6. Juli 2017. 
  2. Langenscheidts Taschenwörterbuch Hebräisch, ISBN 3-468-10160-0, verzeichnet zwei feminine Wörter שִׁבֹּלֶת, eines (mit den Bedeutungen ‚Ähre‘ und ‚Schibboleth‘) hat den Plural שִׁבֳּלִים (z. B. Gen 41,5 EU), das andere (mit der Bedeutung ‚Wasserwirbel‘) hat den Plural שִׁבּוֹלוֹת.
  3. Wilhelm Gesenius: Hebräisches und aramäisches Handwörterbuch über das Alte Testament . Hrsg.: Herbert Donner. 18. Auflage. Springer, Berlin [u. a.] 2013, ISBN 978-3-642-25680-6, S. 1316. 
  4. /z/ im Anlaut in Sirup und Saison. In: Atlas zur Aussprache des Deutschen Gebrauchsstandards. Leibniz-Institut für Deutsche Sprache, 19. April 2016, abgerufen am 2. März 2022.
  5. Jürgen Balthasar, dpa: Das Ü ist schuld. In: Süddeutsche Zeitung. 11. Mai 2010, abgerufen am 22. September 2020.
  6. Valentin Erl: Der Bayer kennt kein „ü". (Memento des Originals vom 28. Dezember 2012 im Internet Archive )  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1 @2 Vorlage:Webachiv/IABot/www.gavagai.de In: gavagai.de, abgerufen am 22. September 2020.
  7. Ludwig Zehetner: Das bairische Dialektbuch. Beck, München 1985, ISBN 3-406-30562-8, Abschnitt Lautlehre, S. 75–78.
  8. Ludwig Zehetner: Basst scho! [Band 1:] Wörter und Wendungen aus den Dialekten und der regionalen Hochsprache in Altbayern. Edition Vulpes, Regensburg 2009, ISBN 978-3-939112-42-6, Kapitel 36.
  9. Ludwig Zehetner: Bairisches Deutsch. Lexikon der deutschen Sprache in Altbayern. Genehmigte, neu überarb. Lizenzausgabe. Edition Vulpes, Kreuzlingen 2005, ISBN 3-9807028-7-1, Definition siehe Einleitung, S. 13–24.
  10. Ludwig Zehetner: Bairisches Deutsch. Lexikon der deutschen Sprache in Altbayern. Genehmigte, neu überarb. Lizenzausgabe. Edition Vulpes, Kreuzlingen 2005, ISBN 3-9807028-7-1, Stichwörter a; à und o sowie Papst, pappen, Plakatsäule.
  11. Cenni di storia (Memento vom 20. November 2008 im Internet Archive ). In: comune.sperlinga.en.it. Ebenso: carolinemmurray: The Sicilian Vespers. In: professorhedgehogsjournal.wordpress.com, 30. Januar 2016, abgerufen am 28. Februar 2021.
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