| Einwohner_Quelle= [http://www.censusindia.gov.in/2011-prov-results/paper2/data_files/India2/Table_2_PR_Cities_1Lakh_and_Above.pdf Census of India 2011: ''Provisional Population Totals. Cities having population 1 lakh and above.'']
| Agglomeration_Quelle= [http://www.censusindia.gov.in/2011-prov-results/paper2/data_files/India2/Table_3_PR_UA_Citiees_1Lakh_and_Above.pdf Census of India 2011: ''Provisional Population Totals. Urban Agglomerations/Cities having population 1 lakh and above.'']
'''Dehradun''' ([[Hindi]]: {{lang|hi|देहरादून}}, {{IAST|Dehrādūn}}; früher auch anglisierend ''Dehra Doon'') ist seit November 2000 die provisorische [[Hauptstadt]] des Bundesstaates [[Uttarakhand]] in [[Indien]]. Die Stadt ist Sitz zahlreicher nationaler Institute und Organisationen. Die Einwohnerzahl liegt bei rund 580.000 (Volkszählung 2011).
'''Dehradun''' ([[Hindi]]: {{lang|hi|देहरादून}}; früher auch anglisierend ''Dehra Doon'') ist mit ca. 600.000 Einwohnern (Ballungsraum ca. 850.000) die [[Hauptstadt]] des Bundesstaates [[Uttarakhand]] in [[Indien]]. Dehradun ist auch die Bezeichnung des [[Dehradun (Distrikt)|gleichnamigen Distrikts]], der einschließlich der Stadt eine Fläche von 3088 km2 hat und gut anderthalb Millionen Einwohner umfasst.
Dehradun ist eine der ältesten Städte Indiens und war früher die Hauptstadt von [[Garhwal]]. Die Stadt war in den [[Gurkha-Krieg]]en ab 1814 Ziel der britischen Truppen. Damals wurde die [[Nepal|nepalesische]] Kontrolle in der Region beendet.
== Lage und Klima ==
In Dehradun befand sich im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] ein [[Internierungslager in Indien#Zweiter Weltkrieg|Internierungslager]] für Angehörige von Feindstaaten ([[Enemy Alien]], Enemy Foreigner). Unter anderem waren dort die Teilnehmer der [[Deutsche Nanga-Parbat-Expedition 1939|deutschen Nanga-Parbat-Expedition]] von 1939 interniert: [[Heinrich Harrer]] und [[Peter Aufschnaiter]], [[Lutz Chicken]] und Hans Lobenhoffer. Heinrich Harrer nennt in seinem Buch ''Sieben Jahre in Tibet'' als weitere Insassen des Lagers [[Rolf Magener]], [[Heins von Have]], Bruno Treipel, Hans Kopp, Sattler und den Italiener Marchese. Jahrelang waren dort auch der Augenarzt [[Alfred Leber]], der Indologe [[Walther Eidlitz]] und die deutschstämmigen Buddhisten [[Lama Anagarika Govinda]], [[Nyanatiloka]] und [[Nyanaponika]] interniert. Harrer und Aufschnaiter gelang am 29. April 1944 die Flucht nach [[Tibet]].
Dehradun liegt in einem wasserreichen Tal<ref>[https://www.dooncircle.com/rivers-of-dehradunand-there-plight/ ''Dehradun, Flüsse – Fotos + Infos'']</ref> ''(Doon Valley)'' der [[Siwalik-Berge]], einer Gebirgskette südlich des [[Himalaya]], in einer Höhe von ca. {{Höhe|640}}. Das Klima ist gemäßigt bis warm; Regen (ca. 1000 mm/Jahr) fällt überwiegend in den [[Monsunregen|Monsunmonaten]] Juli bis September.
== Einwohner ==
Dehradun ist auch die Bezeichnung des [[Dehradun (Distrikt)|gleichnamigen Distrikts]], der einschließlich der Stadt eine Fläche von 3088 km2 mit 1.025.680 Einwohnern umfasst.
Ca. 82,5 % der Einwohner sind [[Hindus]], 11,5 % sind [[Moslems]], 3,5 % sind [[Sikhs]] und etwa 1 % sind [[Christentum in Indien|Christen]]. Der männliche Bevölkerungsanteil ist ca. 10 % höher als der weibliche. Man spricht zumeist [[Hindi]] oder [[Pahari-Sprachen|Pahari-Dialekte]].
{{Klimatabelle
| TABELLE = deaktiviert
| DIAGRAMM TEMPERATUR = rechts
| DIAGRAMM NIEDERSCHLAG = deaktiviert
| DIAGRAMM NIEDERSCHLAG HÖHE = 200
| QUELLE = [http://worldweather.wmo.int/066/c01578.htm India Meteorological Department]
| Überschrift =
| Ort = Dehradun
<!-- durchschnittliche Höchsttemperatur für den jeweiligen Monat in °C -->
‚t.e.lawrence war hier stationiert‘== Söhne und Töchter der Stadt ==
Die Stadt ist Sitz zahlreicher nationaler Institute und Organisationen und lebt in hohem Maße von direkten oder indirekten Unterstützungsleistungen durch den indischen Staat. In den letzten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts haben sich kleinere bis mittelgroße Unternehmen angesiedelt und auch der Tourismus hat einen gewissen Aufschwung genommen.
* [[Abhinav Bindra]] (* 28. September 1982), Sportschütze
* Ramachandra Guha (* 29. April 1958), Historiker und Schriftsteller
Die Stadt war der Endpunkt des [[Große Trigonometrische Vermessung|Great Trigonometrical Survey]] und ist seitdem Sitz des [[Survey of India]].
* [[Monisha Kaltenborn]] (* 10. Mai 1971), österreichische Juristin, Motorsport-Funktionärin und Rennstallbesitzerin
* [[Sardar Mohammed Aziz Khan]] (1875-1933), Diplomat
== Geschichte ==
* [[Sardar Shah Mahmud Khan]] (1887-1953), Politiker
Dehradun war früher die Hauptstadt der Bergregion [[Garhwal]]. Die Stadt war in den [[Gurkha-Krieg]]en ab 1814 Ziel der britischen Truppen. Damals wurde die [[Nepal|nepalesische]] Kontrolle in der Region durch die [[Britisch-Indien|Briten]] beendet.
* [[Shriya Saran]] (* 11. September 1982), Schauspielerin
* [[Mohammed Nadir Schah]] (1838-1933), König von Afghanistan
== Sonstiges ==
* [[Vandana Shiva]] (* 5. November 1952), Physikerin
In Dehradun befand sich im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] ein [[Internierungslager in Indien#Zweiter Weltkrieg|Internierungslager]] für Angehörige von Feindstaaten (''[[Enemy Alien]]'', ''Enemy Foreigner''). Unter anderem waren dort die Teilnehmer der [[Deutsche Nanga-Parbat-Expedition 1939|deutschen Nanga-Parbat-Expedition]] von 1939 interniert: [[Heinrich Harrer]] und [[Peter Aufschnaiter]], [[Lutz Chicken]] und Hans Lobenhoffer. Heinrich Harrer nennt in seinem Buch ''Sieben Jahre in Tibet'' als weitere Insassen des Lagers [[Rolf Magener]], [[Heins von Have]], Bruno Treipel, Hans Kopp, Sattler und den Italiener Marchese. Jahrelang waren dort auch der Augenarzt [[Alfred Leber]], der Tänzer [[Alexander von Swaine]], der Indologe [[Walther Eidlitz]], die deutschstämmigen Buddhisten [[Lama Anagarika Govinda]], [[Nyanatiloka]] und [[Nyanaponika]] und der [[Jesuiten]]pater [[Felix zu Löwenstein-Wertheim-Rosenberg]] (1907–1986) interniert.<ref>[http://www.gaebler.info/politik/tucher-11.htm Webseite mit Erwähnung von Prinz zu Löwenstein, aus: Paul von Tucher: ''German Missions in British India'', 1980]</ref> Harrer und Aufschnaiter gelang am 29. April 1944 die Flucht nach [[Tibet]].
Dehradun (Hindi: देहरादून; früher auch anglisierend Dehra Doon) ist mit ca. 600.000 Einwohnern (Ballungsraum ca. 850.000) die Hauptstadt des Bundesstaates Uttarakhand in Indien. Dehradun ist auch die Bezeichnung des gleichnamigen Distrikts, der einschließlich der Stadt eine Fläche von 3088 km2 hat und gut anderthalb Millionen Einwohner umfasst.
Dehradun liegt in einem wasserreichen Tal[2](Doon Valley) der Siwalik-Berge, einer Gebirgskette südlich des Himalaya, in einer Höhe von ca. 640 m. Das Klima ist gemäßigt bis warm; Regen (ca. 1000 mm/Jahr) fällt überwiegend in den Monsunmonaten Juli bis September.
Ca. 82,5 % der Einwohner sind Hindus, 11,5 % sind Moslems, 3,5 % sind Sikhs und etwa 1 % sind Christen. Der männliche Bevölkerungsanteil ist ca. 10 % höher als der weibliche. Man spricht zumeist Hindi oder Pahari-Dialekte.
Die Stadt ist Sitz zahlreicher nationaler Institute und Organisationen und lebt in hohem Maße von direkten oder indirekten Unterstützungsleistungen durch den indischen Staat. In den letzten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts haben sich kleinere bis mittelgroße Unternehmen angesiedelt und auch der Tourismus hat einen gewissen Aufschwung genommen.
Dehradun war früher die Hauptstadt der Bergregion Garhwal. Die Stadt war in den Gurkha-Kriegen ab 1814 Ziel der britischen Truppen. Damals wurde die nepalesische Kontrolle in der Region durch die Briten beendet.