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{{Dieser Artikel|befasst sich mit der [[Linguistik]]. In der [[Materialwissenschaft und Werkstofftechnik|Materialwissenschaft]] und [[Werkstoffkunde]] bezeichnet '' Oberflächenstruktur'' die [[Oberflächengüte|Beschaffenheit]] der Materialoberfläche.}}
'''Oberflächenstruktur''' nennt man in der Linguistik allgemein die unmittelbar beobachtbare Gestalt eines Satzes in der konkreten Komunikation<ref>Bußmann, ''Lexikon der Sprachwissenschaft'', 3. Aufl. (2002), ISBN 3-520-45203-0_ ''Oberflächenstruktur.''</ref>. Der Ausdruck ist spezifisch ein Terminus der [[Generative Grammatik|Generativen Grammatik]] zur Bezeichnung der "konkreten Wort- und Satzgliedfolge"<ref>Christa Dürscheid: ''Syntax. Grundlagen und Theorien.'' 5. Auflage. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2010 (UTB, 3319), ISBN 978-3-8385-3319-9, S. 129</ref> im Gegensatz zur [[Tiefenstruktur]] womit die der Oberflächenstruktur zugrunde liegende "abstrakte Ebene"<ref>Christa Dürscheid: ''Syntax. Grundlagen und Theorien.'' 5. Auflage. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2010 (UTB, 3319), ISBN 978-3-8385-3319-9, S. 129</ref> bezeichnet wird.
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In (削除) der (削除ここまで) (削除) Generativen (削除ここまで) (削除) Grammatik (削除ここまで) (削除) bezeichnete (削除ここまで) (削除) man (削除ここまで) (削除) mit (削除ここまで) (削除) dem (削除ここまで) Ausdruck ''Oberflächenstruktur'' (engl. ''surface structure'', abgekürzt OS bzw. SS, später S-Struktur) bis in die Mitte der 1990er Jahre(削除) genauer (削除ここまで) das Ergebnis der syntaktischen [[Derivation (Linguistik)|Derivation]] eines sprachlichen Ausdrucks. Der Begriff wurde von Noam Chomsky im Rahmen der [[Generative Transformationsgrammatik|Generativen Transformationsgrammatik]] in den späten 1950er Jahren eingeführt.<ref> Chomsky(削除) , Noam (削除ここまで): ''Syntactic Structures''. Mouton The Hague/Paris 1957</ref> Er bezeichnet die Konstituenten-Strukturen eines wohlgeformten Satzes, der aus einer (削除) [[ (削除ここまで)Tiefenstruktur(削除) ]] (削除ここまで) (engl.: ''deep structure''), d.(削除) (削除ここまで)h. von abstrakten syntaktischen Basiskomponenten und darauf operierenden (削除) semantischen Regeln (削除ここまで), heraus ableitbar ist.(削除) (削除ここまで)<ref> Chomsky(削除) , Noam (削除ここまで): Aspekte der Syntaxtheorie (Übersetzung von: Aspects of the Theory of Syntax, 1965). Frankfurt 1969.(削除) (削除ここまで)</ref>
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== Von der Tiefen- zur Oberflächenstruktur ==
'''Oberflächenstruktur''' nennt man in der [[Linguistik]] allgemein die unmittelbar beobachtbare Gestalt eines Satzes.<ref>''Oberflächenstruktur.'' In: Hadumod Bußmann (Hrsg.): ''Lexikon der Sprachwissenschaft.'' 3. aktualisierte und erweiterte Auflage. Kröner, Stuttgart 2002, ISBN 3-520-45203-0, S. ?</ref> Mit „Struktur" ist hier allgemein eine Darstellung gemeint, die die Einzelteile des Satzes und die Art ihrer Verknüpfung zeigt. „Oberflächenstruktur" ist spezifisch ein Terminus der [[Generative Grammatik|Generativen Grammatik]] zur Bezeichnung der Wort- und Satzgliedfolge, die in der Aussprache dann [[Phonetik|phonetisch]] realisiert wird. Sie steht im Gegensatz zur [[Tiefenstruktur]], womit eine nur durch theoretische Analyse zugängliche abstrakte Ebene bezeichnet wird, auf der eine systematische Erklärung für das Zustandekommen von Variation in der Oberflächenform ausgedrückt ist. Ein klassisches Beispiel ist die Variation zwischen [[Aktiv und Passiv im Deutschen|Aktiv und Passiv]]: Diese haben verschiedene Oberflächenformen, zu denen die Tiefenstruktur die Gemeinsamkeiten darstellt, die sich auch in ihrer Bedeutungsähnlichkeit niederschlagen.
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Ein Kerngedanke der generativen Transformationsgrammatik ist, dass Repräsentationen von Sätzen in die ''Konstituenten'' (Satzteile, Wortgruppen, Wörter, Silben) zerlegt und anhand allgemeiner Regeln generiert werden. Die Anwendung dieser so genannten [[Konstituentenanalyse]] und [[Produktionsregel|Phrasenstrukturregeln]] ergibt eine (削除) hierarische (削除ここまで) Struktur: die 'Tiefenstruktur''. Das Erzeugen der ersten Ebene bezeichnet man als ''Basisgenerierung''.(削除) (削除ここまで)
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In (追記) einer (追記ここまで) (追記) mehr (追記ここまで) (追記) technischen (追記ここまで) (追記) Perspektive (追記ここまで) (追記) lässt (追記ここまで) (追記) sich (追記ここまで) (追記) sagen, dass der (追記ここまで) Ausdruck ''Oberflächenstruktur'' (engl. ''surface structure'', abgekürzt OS bzw. SS, später S-Struktur)(追記) in der Generativen Grammatik (追記ここまで) bis in die Mitte der 1990er Jahre das Ergebnis der syntaktischen [[Derivation (Linguistik)|Derivation]] eines sprachlichen Ausdrucks(追記) darstellte (追記ここまで). Der Begriff wurde von (追記) [[ (追記ここまで)Noam Chomsky(追記) ]] (追記ここまで) im Rahmen der [[Generative Transformationsgrammatik|Generativen Transformationsgrammatik]] in den späten 1950er Jahren eingeführt.<ref>(追記) Noam (追記ここまで) Chomsky: ''Syntactic Structures''. Mouton(追記) , (追記ここまで) The Hague/(追記) (追記ここまで)Paris 1957(追記) . (追記ここまで)</ref> Er bezeichnet die Konstituenten-Strukturen eines wohlgeformten Satzes, der aus einer Tiefenstruktur (engl.: ''deep structure''), d.(追記) (追記ここまで)h. von abstrakten syntaktischen Basiskomponenten und darauf operierenden (追記) Transformationsregeln (追記ここまで), heraus ableitbar ist.<ref>(追記) Noam (追記ここまで) Chomsky: (追記) '' (追記ここまで)Aspekte der Syntaxtheorie(追記) .'' (追記ここまで) (Übersetzung von: Aspects of the Theory of Syntax, 1965). Frankfurt 1969.</ref>
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Auf der Tiefenstruktur können, je nach Sprache und theoretischen Umfeld, weitere Meta-Regeln, so genannte [[Transformation (Linguistik)|Transformationen]], applizieren. Dabei werden meist die hierarchische bzw. lineare Abfolge der Konstituenten verändert, einzelne Elemente entfernt und neue hinzugefügt (z.B. Konjunktionen, Flexionen). Das Endprodukt dieser Regelanwendungen nennt man ''Oberflächenstruktur'', den Weg von der Tiefen- zur Oberflächenstruktur ''Derivation''.
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== Von der Tiefen- zur Oberflächenstruktur ==
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Es ist wichtig anzumerken, dass es sich bei der Erzeugung der Oberflächenstruktur im Sinne der (削除) [[Generative Grammatik| (削除ここまで)Generativen Grammatik(削除) ]] (削除ここまで) nicht um die Abbildung eines [[Pragmatik (Linguistik)|pragmatischen]], alltäglichen Sprachproduktionsprozesses handelt, sondern um die idealisierte Abbildung der (削除) hierarischen (削除ここまで) Ordnung der abstrakten Bestandteile eines Satzes. Chomskys Modell wurde in den [[Interpretative Semantik#The Linguistics Wars - Lakoff gegen Chomsky|''Linguistics Wars'']] kontrovers diskutiert und mehrmals variiert ((削除) s. (削除ここまで)[[Interpretative Semantik]])
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Ein Kerngedanke der generativen Transformationsgrammatik ist, dass Repräsentationen von Sätzen in die ''Konstituenten'' (Satzteile, Wortgruppen, Wörter, Silben) zerlegt und anhand allgemeiner Regeln generiert werden. Die Anwendung dieser so genannten [[Konstituentenanalyse]] und [[Produktionsregel|Phrasenstrukturregeln]] ergibt eine (追記) hierarchische (追記ここまで) Struktur: die (追記) ' (追記ここまで)'Tiefenstruktur''. Das Erzeugen der ersten Ebene bezeichnet man als ''Basisgenerierung''.
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Auf der Tiefenstruktur können, je nach Sprache und theoretischen Umfeld, weitere Meta-Regeln, so genannte [[Transformation (Linguistik)|Transformationen]], applizieren. Dabei werden meist die hierarchische bzw. lineare Abfolge der Konstituenten verändert, einzelne Elemente entfernt und neue hinzugefügt (z.(追記) (追記ここまで)B. Konjunktionen, Flexionen). Das Endprodukt dieser Regelanwendungen nennt man ''Oberflächenstruktur'', den Weg von der Tiefen- zur Oberflächenstruktur ''Derivation''.
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Es ist wichtig anzumerken, dass es sich bei der Erzeugung der Oberflächenstruktur im Sinne der Generativen Grammatik nicht um die Abbildung eines [[Pragmatik (Linguistik)|pragmatischen]], alltäglichen Sprachproduktionsprozesses handelt, sondern um die idealisierte Abbildung der (追記) hierarchischen (追記ここまで) Ordnung der abstrakten Bestandteile eines Satzes. Chomskys Modell wurde in den [[Interpretative Semantik#The Linguistics Wars - Lakoff gegen Chomsky|''Linguistics Wars'']] kontrovers diskutiert und mehrmals variiert ((追記) Siehe (追記ここまで)[[(追記) Semantik#Interpretative Semantik| (追記ここまで)Interpretative Semantik]])(追記) . (追記ここまで)
Die traditionelle deutsche Grammatik unterscheidet zwischen unabhängigen Hauptsätzen (Hannah erzählt Jörg,...) mit einer [[Subjekt-Verb-Objekt|Subjekt-Verb-Objekt-Stellung]] (SVO) und abhängigen Nebensätzen (...,dass Lisa sie eingeladen hat) mit einer [[Subjekt-Objekt-Verb|SOV-Reihenfolge]]. Generative Analysen geben diese Bewertung in Über- bzw. Unterordnung auf, indem sie eine gemeinsame Tiefenstruktur annehmen und aufzeigen, dass man die verschiedenen Erscheinungsbilder durch Umstellungen wechselseitig transformieren kann und dass viele [[Deklarativsatz|Aussagesätze]] einer Ergänzung bedürfen: Es [Stellvertreter-Partikel: Hinweis auf den Subjektsatz] erfreut [V] Hannah [O], dass Lisa sie eingeladen hat [Subjektsatz, umformbar in : Lisas Einladung] (s. [[Interpretative Semantik#Generative Satzbildung|''Generative Satzbildung'' mit Baumgraphenbeispielen]]).
Zu Erzeugen sei die Oberflächenstruktur des Satzes
:''Peter sieht den Mann'',
wobei ''Peter'' und ''der Mann'' zwei [[Nominalphrase]]n (NP) sind, ''sieht'' ein [[Verb]] (V) ist und der ''Peter sieht den Mann'' als Ganzes ein Satz (S).
Für das Deutsche seien (u.a.) folgende Phrasenstrukturregeln angenommen:
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* [[Hadumod Bußmann]](追記) (Hrsg.) (追記ここまで): ''Lexikon der Sprachwissenschaft(追記) . (追記ここまで)'' 3. (追記) aktualisierte und erweiterte Auflage (追記ここまで).(追記) Kröner, Stuttgart (追記ここまで) 2002, ISBN 3-520-45203-0 (追記) ( (追記ここまで)Eintrag ''Oberflächenstruktur''(追記) ) (追記ここまで).
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* P. H. Matthews: ''Concise Dictionary of Linguistics.'' Oxford University Press.
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* D. M. Perlmutter, S. Soames: ''Syntactic Argumentation and the Structure of English.'' University of California Press, Berkeley(追記) / (追記ここまで) Los Angeles(追記) / (追記ここまで) London 1979(追記) , ISBN 0-520-03828-2 (追記ここまで).
Die dabei basisgenerierte ''Tiefenstruktur'' wäre
:[<sub>S</sub> NP [<sub>VP</sub> NP V]],
wobei die eckigen Klammern die hierarische Ordnung der Elemente untereinander widerspiegeln.
Diese Struktur bildet den notwendigen Kontext für eine Bewegungs-Transformation, welche das Verb strukturell anhebt, also aus der VP herauslöst und in die übergeordnete Schicht integriert. Eine ''radikal vereinfachte'' Darstellung der entstehenden ''Oberflächenstruktur'' wäre:
:[<sub>S</sub> NP V<sub>i</sub> [<sub>VP</sub> NP ''t''<sub>i</sub>]],
wobei ''t'' als Spur bezeichnet wird und die Position kennzeichnet, aus der das Verb V herausbewegt wurde. Der gemeinsame Index i soll die [[Koreferenz]] zwischen Spur und bewegtem Element darstellen.
== Weblinks ==
== Weblinks ==
{{Wiktionary(削除) |Oberflächenstruktur (削除ここまで)}}
{{Wiktionary}}
<!-- Die folgenden beiden Links sind tot, im Artikel belassen, da sie möglicherweise als Quellen verwendet wurden:
<!-- Die folgenden beiden Links sind tot, im Artikel belassen, da sie möglicherweise als Quellen verwendet wurden:
* Kerstin Winterboer: [http://www.logopaedie-bochum.de/index.php?option=com_content&task=view&id=40&Itemid=139 Semantik] bei ''www.logopaedie-bochum.de''
* Kerstin Winterboer: [http://www.logopaedie-bochum.de/index.php?option=com_content&task=view&id=40&Itemid=139 Semantik] bei ''www.logopaedie-bochum.de''
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== (削除) Literatur (削除ここまで) ==
== (追記) Einzelnachweise (追記ここまで) ==
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<references(追記) (追記ここまで)/>
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* [[Hadumod Bußmann]]: ''Lexikon der Sprachwissenschaft(削除) , (削除ここまで)'' 3. (削除) Aufl (削除ここまで). 2002, ISBN 3-520-45203-0(削除) : (削除ここまで) Eintrag ''Oberflächenstruktur''.
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* P. H. Matthews: ''Concise Dictionary of Linguistics.'' Oxford University Press.
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* D. M. Perlmutter, S. Soames: ''Syntactic Argumentation and the Structure of English.'' University of California Press, Berkeley(削除) , (削除ここまで) Los Angeles(削除) , (削除ここまで) London(削除) , (削除ここまで) 1979.
{{SORTIERUNG:Oberflachenstruktur}}
[[Kategorie:Theoretische Linguistik]]
[[Kategorie:Theoretische Linguistik]]
[[Kategorie:Allgemeine Linguistik]]
[[es:Estructura superficial]]
[[fr:Structure profonde et structure de surface]]
Aktuelle Version vom 24. Juni 2024, 23:51 Uhr
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Oberflächenstruktur nennt man in der Linguistik allgemein die unmittelbar beobachtbare Gestalt eines Satzes.[1] Mit „Struktur" ist hier allgemein eine Darstellung gemeint, die die Einzelteile des Satzes und die Art ihrer Verknüpfung zeigt. „Oberflächenstruktur" ist spezifisch ein Terminus der Generativen Grammatik zur Bezeichnung der Wort- und Satzgliedfolge, die in der Aussprache dann phonetisch realisiert wird. Sie steht im Gegensatz zur Tiefenstruktur, womit eine nur durch theoretische Analyse zugängliche abstrakte Ebene bezeichnet wird, auf der eine systematische Erklärung für das Zustandekommen von Variation in der Oberflächenform ausgedrückt ist. Ein klassisches Beispiel ist die Variation zwischen Aktiv und Passiv: Diese haben verschiedene Oberflächenformen, zu denen die Tiefenstruktur die Gemeinsamkeiten darstellt, die sich auch in ihrer Bedeutungsähnlichkeit niederschlagen.
In einer mehr technischen Perspektive lässt sich sagen, dass der Ausdruck Oberflächenstruktur (engl. surface structure, abgekürzt OS bzw. SS, später S-Struktur) in der Generativen Grammatik bis in die Mitte der 1990er Jahre das Ergebnis der syntaktischen Derivation eines sprachlichen Ausdrucks darstellte. Der Begriff wurde von Noam Chomsky im Rahmen der Generativen Transformationsgrammatik in den späten 1950er Jahren eingeführt.[2] Er bezeichnet die Konstituenten-Strukturen eines wohlgeformten Satzes, der aus einer Tiefenstruktur (engl.: deep structure), d. h. von abstrakten syntaktischen Basiskomponenten und darauf operierenden Transformationsregeln, heraus ableitbar ist.[3]
Ein Kerngedanke der generativen Transformationsgrammatik ist, dass Repräsentationen von Sätzen in die Konstituenten (Satzteile, Wortgruppen, Wörter, Silben) zerlegt und anhand allgemeiner Regeln generiert werden. Die Anwendung dieser so genannten Konstituentenanalyse und Phrasenstrukturregeln ergibt eine hierarchische Struktur: die Tiefenstruktur. Das Erzeugen der ersten Ebene bezeichnet man als Basisgenerierung.
Auf der Tiefenstruktur können, je nach Sprache und theoretischen Umfeld, weitere Meta-Regeln, so genannte Transformationen, applizieren. Dabei werden meist die hierarchische bzw. lineare Abfolge der Konstituenten verändert, einzelne Elemente entfernt und neue hinzugefügt (z. B. Konjunktionen, Flexionen). Das Endprodukt dieser Regelanwendungen nennt man Oberflächenstruktur, den Weg von der Tiefen- zur Oberflächenstruktur Derivation.
Es ist wichtig anzumerken, dass es sich bei der Erzeugung der Oberflächenstruktur im Sinne der Generativen Grammatik nicht um die Abbildung eines pragmatischen, alltäglichen Sprachproduktionsprozesses handelt, sondern um die idealisierte Abbildung der hierarchischen Ordnung der abstrakten Bestandteile eines Satzes. Chomskys Modell wurde in den Linguistics Wars kontrovers diskutiert und mehrmals variiert (Siehe Interpretative Semantik).
- Hadumod Bußmann (Hrsg.): Lexikon der Sprachwissenschaft. 3. aktualisierte und erweiterte Auflage. Kröner, Stuttgart 2002, ISBN 3-520-45203-0 (Eintrag Oberflächenstruktur).
- P. H. Matthews: Concise Dictionary of Linguistics. Oxford University Press.
- D. M. Perlmutter, S. Soames: Syntactic Argumentation and the Structure of English. University of California Press, Berkeley/ Los Angeles/ London 1979, ISBN 0-520-03828-2.
- ↑ Oberflächenstruktur. In: Hadumod Bußmann (Hrsg.): Lexikon der Sprachwissenschaft. 3. aktualisierte und erweiterte Auflage. Kröner, Stuttgart 2002, ISBN 3-520-45203-0, S. ?
- ↑ Noam Chomsky: Syntactic Structures. Mouton, The Hague/ Paris 1957.
- ↑ Noam Chomsky: Aspekte der Syntaxtheorie. (Übersetzung von: Aspects of the Theory of Syntax, 1965). Frankfurt 1969.