Wikimedia Deutschland/Impact Report 2014 de
Impact Report Wikimedia Deutschland 2014
[edit ]Übersicht über das letzte Jahr
[edit ]2014 war für Wikimedia Deutschland ein Jahr der Veränderung. Wir mussten Rückschläge sowie Kritik unserer Anspruchsgruppen zu unserer programmatischen Arbeit hinnehmen. Der Wechsel unseres Vorstands sowie unseres Präsidiums war eine Herausforderung für uns. Unsere Governance-Systeme wurden auf den Prüfstand gestellt, und unsere Fähigkeit, die Wirkung der von uns getroffenen Maßnahmen nachzuweisen, wurde in Frage gestellt.
Wir haben die vergangenen Monate dazu genutzt, uns diesen Herausforderungen und kritischen Stimmen zu stellen und Lösungen zu entwickeln: Wir haben die vom Funds Dissemination Committee (FDC) zum Ausdruck gebrachten Bedenken zur Kenntnis genommen und unsere Pläne und Programme in mehrfacher Hinsicht angepasst. Unser Ziel ist eine bessere und kontinuierlichere Kommunikation mit dem FDC und den zuständigen Mitarbeitern der WMF zu Themen und Fragen rund um globale Kennzahlen [1], zweckgebundene Verwendung von Mitteln und die Verbesserung der Berichte. Wir reflektieren die bisherigen Prozesse, Erfolge und Misserfolge und teilen die dabei gewonnenen Erkenntnisse mit dem Movement. Wir bauen auf unseren Stärken und auf unseren langfristigen strategischen Leistungen auf. Wir konzentrieren uns auf die Wirkungen unserer Arbeit. Wir bauen ein innovatives Monitoring-System auf. Wir überarbeiten bereits unseren Ansatz und die Prozesse der Förderung von Freiwilligen. Wir entwickeln Wikidata mit strategischer Perspektive weiter. Wir haben einen Governance-Review durchführen lassen und bereits erste Verbesserungen vorgenommen. Kurz gesagt: Wir nehmen Veränderung an und setzen viele Neuerungen um.
Strategische Änderung: Von der Freiwilligenförderung zum Aufbau von Innovationskapazität
[edit ]2014 begannen wir mit der Neuausrichtung unseres Freiwilligenförderungsprogramms. Am Anfang stand die Erkenntnis, dass unser bisheriger Ansatz zu beschränkt war, keine skalierbaren, nachhaltigen Wirkungen erzielte und nicht geeignet war, der Bewegung für Freies Wissen gemeinsame Lernerfahrungen zugänglich zu machen. In Zukunft wird die Freiwilligenförderung größtenteils durch Unterstützung von Ideen erfolgen: So werden wir Freiwilligengruppen befähigen, Projekte gemeinsam umzusetzen – Projekte, die skalierbar sind, eine Nachhaltigkeitskomponente haben, wirkungsorientiert sind und gemeinsame Lernergebnisse generieren. Dazu werden wir den Aufbau lokaler Kapazitäten und Partnerschaften unterstützen.
Im vierten Quartal haben wir weitere Änderungen gemäß dieser neuen Strategie eingeführt. Teilweise sind sie auch vom Feedback des FDC inspiriert, das wir zum Proposal 2015 erhielten:
- Anstatt einzelne Freiwillige wie bisher serienmäßig adhoc zu fördern, werden wir ab jetzt schwerpunktmäßig die Umsetzung von Ideen in Projekte, die von lokalen und thematischen Gruppen implementiert werden, unterstützen.
- Wir fördern die Entstehung von Lernmustern (Learning patterns) und How-tos, und ermutigen den Austausch von Wissen unter den Freiwilligen.
- In den vergangenen Jahren haben wir oft Foto-Reisen einzelner Freiwilliger durch Deutschland oder auch in andere Länder unterstützt. Jetzt sind wir dazu übergegangen, lokale Organisatoren von Fototouren zu unterstützen (lokale Infrastruktur, Newbie-Trainings on- und off-wiki). Unsere Vision besteht darin, lokale Kapazitäten zu schaffen, damit zukünftige Projekte eigenständig und ohne direkte Unterstützung von WMDE durchgeführt werden können.
- Wir bewegen uns davon weg, einzelne Bücher zu verschicken, hin zu Unterstützung von Freiwilligen beim Aufbau lokaler „Wikipedia-Bibliotheken" – in Kooperation mit ausgewählten deutschen Verlagen.
Wir unterstützen zwar Einzelpersonen weiterhin mit Reise- und anderen Mitteln, konzentrieren uns jedoch stärker auf Ideen von Gruppen oder Freiwilligen, die zu skalierbaren Projekten führen, die ihrerseits Lernmuster und neue Partnerschaften hervorbringen können.
WMDE unterstützt lokale Community-Gruppen mit Zuschüssen, Wissen, Strategien für lokale Partnerschaften und lokalen Räumlichkeiten. Letztere werden inzwischen von acht Gruppen in Deutschland (Köln, Hamburg, Berlin, Hannover, Bremen, München, Stuttgart, Dresden) genutzt. Die ersten Berichte und Ergebnisse sind sehr vielversprechend: Community-Aktivitäten wie regelmäßige Editathons, besser geplante Projekte, serielle Formate anstelle von Einzelaktionen, neue Partnerschaften mit lokalen Institutionen und „offene Räume" für neue Autoren werden derzeit im Rahmen der neuen Strategie von lokalen Freiwilligen organisiert.
Alle neuen Ansätze sind aus der Zusammenarbeit mit verschiedenen Community-Gruppen hervorgegangen. Alle sechs Monate veranstalten wir einen gemeinsamen Workshop, bei dem wir die Förderrichtlinien für Freiwillige, Strukturen und Programme weiter entwickeln. Diese Aktivitäten werden durch fortlaufende Beteiligung on-wiki begleitet.
Außerdem haben die WMDE-Bereiche für Ideenförderung und Software-Entwicklung damit begonnen, einen gemeinsamen Ansatz für die Unterstützung technischer Anfragen von Freiwilligen zu implementieren. Dieser Ansatz verbindet die Community-Beratungsaufgaben und integriert die Unterstützung in Form von Zuschüssen, Wissen, Software und Tools.
Wikidata: Strukturierte Daten für die Zukunft des Movements und darüber hinaus
[edit ]Wikidata hat sich sehr schnell zu einem wesentlichen Bestandteil des Wikimedia-Universums entwickelt und spielt eine immer wichtigere Rolle dabei, mehr Menschen mehr Zugang zu mehr Wissen zu ermöglichen. Seit seinen Anfängen 2012 ist Wikidata in vieler Hinsicht schnell gewachsen: funktional und gemessen an der Zahl der Items und Statements sowie an der Größe seiner Nutzer- und Autoren-Community. Derzeit beinhaltet das Projekt ca. 16.668.000 Items und 53.020.000 Statements. Außerdem ist Wikidata im vergangenen Jahr auf vermehrtes Interesse und erhöhte Anerkennung von Einrichtungen außerhalb der Wikimedia-Bewegung gestoßen: So wurden wir mit dem Open Data Award des Open Data Institute ausgezeichnet. Google schließt Freebase zugunsten von Wikidata. Wir wurden von verschiedenen Unternehmen kontaktiert, die Daten für ihre Produkte nutzen. GLAMs (Galleries, Libraries, Archives and Museums) arbeiten gemeinsam mit der Community daran, ihre Sammlungen mit Wikidata zu verbinden.
Wir betrachten strukturierte Daten als wichtigen Treiber, wenn nicht sogar als Voraussetzung für freies und offenes Wissen. Der bester Weg, das Wissen der Menschheit für alle zugänglich zu machen, besteht unserer Meinung nach darin, dieses Wissen sowohl maschinen- als auch menschenlesbar zu machen. Wikidata ist unsere Antwort auf diese Herausforderung.
In den letzten drei Jahren hat Wikimedia Deutschland Wikidata federführend entwickelt, in enger Zusammenarbeit mit der Wikimedia Foundation. Das wurde sowohl durch Mittel der Bewegung als auch externe Zuwendungen ermöglicht. Wir sehen in Wikidata die Dateninfrastruktur für die Wikimedia-Bewegung im 21. Jahrhundert. Unser Ziel ist es, Wikidata zu einem wichtigen Treiber und einem zentralen Hub des offenen Datennetzes jenseits der Wikimedia-Projekte zu entwickeln. Unsere Auszeichnung mit dem Open Data Innovation Award ist ein erneuter Beweis dafür, dass die Welt außerhalb von Wikimedia beginnt wahrzunehmen, dass wir mit Wikidata etwas Großes geschaffen haben. Das ist eine Anerkennung all der Arbeit, die wir gemeinsam in Wikidata investiert haben. Wir freuen uns, dass das Open Data Institute insbesondere die Breite der Themen, die Wikidata abdeckt, lobt sowie die Tatsache, dass Wikidata von Anfang an offen entwickelt wurde.
Wikidata war das erste erfolgreiche Softwareentwicklungsprojekt dieser Größenordnung, das von einer anderen Wikimedia-Organisation als der Wikimedia Foundation entwickelt wurde. Wikimedia Deutschland setzt sich nachdrücklich für die zukünftige Weiterentwicklung und Pflege von Wikidata ein.
Bisher stammt der Großteil der Wikidata-Daten aus Wikimedia-Projekten. Dritte beginnen jedoch bereits das Potenzial und die Leistungsstärke dieser Datenbank zu erkennen. Die Ankündigung von Google, den Import von Freebase-Daten in Wikidata zu ermöglichen, ist nur ein Beispiel dafür, wie attraktiv Wikidata bereits für jene geworden ist, die mit strukturierten Daten arbeiten (siehe beispielsweise Blogposts zum Thema Wikidata Forschungsförderung und verknüpfte offene biowissenschaftliche Daten). Ausgehend von dieser Erfahrung werden wir dazu übergehen, potenzielle Partner proaktiv anzusprechen und sie zu ermutigen, ihre Daten freizugeben.
Entwicklung von Partnerschaften und Ressourcen
[edit ]Im November 2014 ermutigte die Geschäftsführerin der WMF andere Organisationen der Bewegung, ihre finanziellen Ressourcen zu diversifizieren. Vor allem die nördlichen Chapter wurden aufgefordert, Finanzierungsquellen auf „lokaler" Ebene zu entwickeln. Die Diversifizierung der finanziellen Ressourcen war bereits in unserem Jahresplan 2014 ein wichtiger Schwerpunkt. Im Juni begannen wir, unsere internen Kapazitäten aufzubauen, indem wir eine Expertin als Managerin für Ressourcenentwicklung und Partnerschaften einstellten. Gegen Ende des Jahres wurde diese Position mit unserem Evaluationsteam zu einer neuen Organisationseinheit namens Zusammenarbeit & Entwicklung (ZEN) zusammengelegt. Das ZEN-Team unterstützt alle Programme sowie die Organisation insgesamt in den Bereichen Finanzierungsentwicklung und kollektive Wirkung. Gemeinsam mit der hochprofessionellen Fundraising-Einheit des Vereins, verfügen wir nun über die grundlegenden Kapazitäten, um wirkungsorientierte Partnerschaften und vielfältige Spendenbeziehungen zu entwickeln, sowie öffentliche und private Zuschüsse zu bearbeiten.
Unsere Erfolge von 2014, die jetzt, Anfang 2015, bereits sichtbar sind:
- Unsere Abhängigkeit von Finanzmitteln des FDC ist gesunken: Die erwarteten Mitgliedsbeiträge und Drittmittel übersteigen die vom FDC für 2015 zur Verfügung gestellten Finanzmittel um 90,5 Prozent.
- Unsere wachsende Mitgliederzahl (März 2015: ~19.000 Mitglieder) ist nicht nur eine verlässliche Finanzierungsquelle, sondern bietet uns auch Möglichkeiten, in ganz Deutschland Multiplikatoren für unsere Mission zu gewinnen. 2015 werden wir unsere Bemühungen für ein vermehrtes Engagement der Mitglieder verstärken.
- Wir entwickeln langfristige strategische Partnerschaften mit akademischen Partnern, GLAM-Institutionen, NGOs in den Free Knowledge- und Open Source-Bewegungen sowie wichtigen öffentlichen Geldgebern und Anspruchsgruppen. Diese Partnerschaften werden unter dem Gesichtspunkt der kollektiven Wirkung aufgebaut. Sie dienen ausnahmslos den Zielen der Bewegung und generieren zusätzliche Einnahmen für WMDE.
- Unser gemeinsames Netzwerk mit anderen WM-Chaptern in Brüssel (FKAGEU, siehe unten) verfügt jetzt über gute Voraussetzungen, um EU- und andere Zuschüsse für die Unterstützung der gemeinsamen Themenanwaltschaft rund um die Urheberrechtsreform und andere politische Fragen zu beantragen, die für die Zukunft der Bewegung entscheidend sind.
- Die Entwicklung von Partnerschaften hat signifikante Auswirkungen auf unsere Arbeit und unsere Organisation. Das ZEN-Team arbeitet mit einem Präsidiumsausschuss daran, Kriterien und organisatorische Richtlinien für die Entwicklung von Ressourcen und Partnerschaften zu erstellen. Unsere Finanzprozesse wurden bereits entsprechend erweitert. 2014 begann das ZEN-Team mit der Entwicklung eines Monitoring-Systems, das die Berichterstellung, den Transfer von internem Wissen und die Erstellung von Vorschlägen mit schlüssigen, fortlaufend gesammelten Daten unterstützen wird. Mitarbeitende erhielten Schulungen für kollektive Wirkung und die Erstellung von Förderanträgen.
- Die regelmäßigen Tests und die Spenderpflege durch das Fundraising-Team der Wikimedia Fördergesellschaft (WMFG) haben sich ausgezahlt: Die Fundraising-Kampagne 2014 war die bisher reibungsloseste und erfolgreichste und brachte 9,3 Mio. € an Spendengeldern von 390.000 Spendern ein.
Führungswechsel
[edit ]Die überraschende Entscheidung des Präsidiums, sich vom Vorstand von WMDE zu trennen sowie die dadurch entstandenen hohen Kosten, führten 2014 zu großen Umbrüchen bei WMDE. Der darauf folgende Übergang erfolgte jedoch auf professionelle und überlegte Weise. Jetzt, Anfang 2015, betrachten wir diese Änderung als Chance für Erneuerung, den Aufbau von Kapazitäten und die Neuausrichtung an den Bedürfnissen der Anspruchsgruppen.
- Die Übergabe von Pavel Richter zum Interims-Vorstand Jan Engelmann war gut vorbereitet und verlief reibungslos. Pavel blieb bis 31. Januar 2015 als Berater von Jan an Bord, um den Wissenstransfer sicherzustellen.
- Die Übergangskommission plante, leitete und vollzog die Führungskräftesuche innerhalb von acht Monaten. Die Kommission, der Mitglieder unseres Präsidiums sowie Mitarbeitende und Mitgliederdes Vereins und der deutschen Wikimedia-Community angehörten, wurde im Juni 2014 gebildet. Die Kommission hat konzentriert, effektiv und termingerecht gearbeitet. Wir sind davon überzeugt, dass ihre Erfahrungen beim kollaborativen Gestalten des Übergangs auch für das Movement allgemein sehr wertvoll ist. Deshalb plant die Kommission, ihre gewonnenen Erkenntnisse auf der bevorstehenden Wikimedia Conference zu teilen.
- Mit dem Einstieg von Christian Rickerts im Mai 2015 werden wir einen neuen Vorstand haben, der die Schnittstelle zwischen Freiwilligen- und bezahlter Arbeit genau kennt und mit wertorientiertem Denken und methodischer Vielfalt vertraut ist. Außerdem verfügt er über Erfahrung in strategischer Beratung und Organisationsentwicklung. Das Movement wird Gelegenheit haben, Christian bei der Wikimedia Conference im Mai in Berlin und bei der Wikimania im Juli in Mexiko persönlich kennenzulernen.
- Im November wurde ein neues Präsidium gewählt. Im Dezember erarbeitete das Präsidium neue Arbeitsstrukturen und Prozesse, die die Grundlage für effektive, transparente Überlegungs- und Entscheidungsfindungsverfahren sowie für eine reibungslose Zusammenarbeit mit Mitarbeitenden, Vorstandsbüro und Mitgliedern schaffen. Das Präsidium konzentriert sich nun anstelle des operativen Ansatzes, der in den vergangenen Jahren mitunter Eingriffe in die Zuständigkeitsbereiche bezahlter Mitarbeitender mit sich brachte, auf seine satzungsgemäße Rolle der Beaufsichtigung und strategischen Steuerung.
- Im November 2014 stimmte die Mitgliederversammlung für die Einrichtung eines unabhängigen Ausschusses zur Überprüfung der Vorgehensweisen rund um die Trennung vom Vorstand. Dieser Ausschuss soll mögliches Fehlverhalten oder sonstige Diskrepanzen im allgemeinen Prozess aufdecken. Er wird seine Ergebnisse und Empfehlungen bei der nächsten Mitgliederversammlung im April 2015 vorlegen.
- Im Frühling 2014 initiierten Präsidium und Leitungsebene der Geschäftsstelle einen Governance-Review. Dieser entstand im Bewusstsein, dass sich einige Organisationsstrukturen und Prozesse nicht entsprechend der Größe und dem Umfang der Organisation mitentwickelt hatten. Wir beauftragten ein Beratungsunternehmen damit, eine neutrale Beurteilung und Empfehlungen abzugeben, wie wir Governance in den nächsten Jahren gestalten. Der Berichtsentwurf wurde kürzlich veröffentlicht, und wir erarbeiten derzeit Wege zur Umsetzung seiner Empfehlungen. Eine englische Version wird demnächst verfügbar sein.
Zusammengefasst: Trotz vieler Herausforderungen lernt WMDE, Wandel zu gestalten, während wir weiterhin unsere Programme entwickeln, unsere Finanzierungsbasis erweitern und unsere Organisationsstruktur verbessern.
Wachstum
[edit ]Steigende Mitgliederzahlen:
Mehr Veranstaltungen und Teilnehmer:
- Vor allem dank der Eröffnung unserer neuen Büros mit ihren „offenen Räumen" Ende 2013 konnten wir 2014 viel mehr von Freiwilligen initiierte Veranstaltungen, WMDE-Veranstaltungen und Treffen gleichgesinnter Organisationen veranstalten:
- Über 370 Teilnehmende nahmen an 31 von Freiwilligen initiierten Veranstaltungen (offenes Editieren, Women-Edit, „Wikipedianischer-Salon", Workshops) in unseren Räumen teil.
- WMDE organisierte verschiedene Konferenzen und GLAM-/Wissenschaftsveranstaltungen in Berlin (z. B. die OER-Konferenz 2014, den Kultur-Hackathon „Coding da Vinci", Ausstellungen und Veranstaltungen „MS Wissenschaft" etc.), verschiedene Workshops und Meetups (z. B. Open GLAM, Ideenlabor-Workshops etc.) sowie drei thematische Veranstaltungsreihen für Networking und Diskussionen (z. B. „Monsters of Law") mit insgesamt ca. 2.500 Teilnehmenden. Wir hielten bis Dezember 2014 über 110 Veranstaltungen und Meetups gleichgesinnter Organisationen und Gruppen (z. B. Open Knowledge Lab Meetup, Open Data Day Hackathon, ODDC-Vernetzungstreffen etc.) mit insgesamt ca. 2.600 Teilnehmenden ab. Wir freuen uns über die Vielzahl der Besucher und Organisationen, die in unsere Büros kommen, trotzdem können wir diese Meetups 2015 noch intensiver für den Aufbau von Allianzen und den Beginn von Kooperationen nutzen.
Wachstum der Netzwerke/Partnerschaften:
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Open Science Veranstaltung in Wien
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barcamp session at OER-Konferenz 2014
Zunahme der Freiwilligenaktivitäten:
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Freiwillige erklären Wikipedia
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Freiwilligen-Workshop zum Urheberrecht
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Jury Schreibwettbewerb
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Community Space Lokal K in Köln
Finanzielle Zusammenfassung
[edit ]Einnahmen
[edit ]„Bitte verwendeten Wechselkurs angeben:"
1 EUR = $ 1,35"
Ausgaben
[edit ]„Tabelle 3" Bitte alle Ausgaben in lokaler Währung angeben, sofern nicht in USD anzugeben.
(Die Spalte „Budgetiert" sollte den für das Jahr erwarteten Gesamtbetrag widerspiegeln. Die Spalte „Kumulativ" bezieht sich auf die bisherigen Gesamtaufwendungen des Jahres, und der Ausdruck „Bisher ausgegebener Betrag in Prozent" bezeichnet das Verhältnis der kumulativen gegenüber den budgetierten Ausgaben.)
- Fundraising"Anmerkungen zum Finanzteil:"
- Bitte beachten: Der Präsidium genehmigte im Oktober 2014 ein revidiertes Budget für WMDE. Wir haben die Zahlen im dritten Quartal aufgrund unserer damaligen Erwartungen revidiert. Der bisher ausgegebene Prozentsatz bezieht sich auf dieses revidierte Budget.
- Bitte beachten: Die Fundraising-Kosten werden hier aus Transparenzgründen angeführt, sind jedoch nicht Teil des Budgets von WMDE.
Fortschritt gemessen an den Zielen und Vorgaben des Vorjahrs
[edit ]Einführung
Die folgenden Teile dieses Berichts weichen in ihrer Struktur von der Form, die von den Mitarbeitern des FDC vorgegeben wurde, leicht ab. Die derzeitigen Formate der Quartalsberichte und des Impact Reports führen bei einer Organisation unserer Größe angesichts der schieren Anzahl, Komplexität und Vielfalt der Vorhaben zu leseunfreundlichen langen Dokumenten mit vielen Wiederholungen. Daher haben wir uns entschlossen, die Fragen nach Fortschritten, wichtigen Aktivitäten, Kennzahlen und gelernten Lektionen durch eine begrenzte Zahl beispielhafter Projekte darzustellen. Dies betrifft unsere Arbeit mit Freiwilligen (für die wir in der Vergangenheit kritisiert wurden), unsere politische Arbeit in Brüssel, Wikidata, freie Lehr- und Lernmaterialien sowie einige kleinere, unbekanntere Themen.
Sollten wir Aktivitäten, die für das FDC, seine Mitarbeiter oder die Communitys von Interesse sind, nicht erwähnt haben, sind wir jederzeit gerne bereit, weitere Fragen zu beantworten.
Detaillierte Kennzahlen aller Programme sind auch in unseren Quartalsberichten 2014 enthalten: Q1, Q2, Q3
Alle Aktivitäten des Programms haben das Ziel, Freiwilligen die Erstellung von Freiem Wissen im Rahmen der Wikimedia-Bewegung zu ermöglichen. Hierzu wird der Förderbedarf der Communities von Wikimedia Deutschland erhoben und so verlässlich und schnell wie möglich erfüllt. Auf diese Weise werden Inhalte generiert und Freiwillige werden in ihren Aktivitäten motiviert. 2014 wird Wikimedia Deutschland folgende Ziele erreichen:
- In der Wikimedia-Bewegung werden bestehende Förderangebote verstärkt angenommen, weil sie einfach, schnell und leicht verständlich sind. Die Zahl der Förderanfragen steigt von ca. 850 (Ticketzahl in der OTRS-Queue, 31.08.2012 bis 01.09.2013) auf 1.900 (im selben Zeitraum).
- Die Förderangebote erreichen mehr Freiwillige, sowohl in Wikimedia-Projekten als auch darüber hinaus. Die Zahl der jährlich geförderten Freiwilligen steigt von 250 auf 400. (Bitte beachten: Diese Zahl beinhaltet nicht die Teilnehmer der von den geförderten Freiwilligen durchgeführten Projekte).
- Der Förderbedarf für soziale Prozesse in Wikimedia-Communitys wird erhoben und erfüllt. 2014 wird die Anzahl der unterstützten Prozesse, die zu langfristigen Verbesserungen der Rahmenbedingungen in Wikimedia-Communitys führen, von vier (im Zeitraum vom 1.1.2013 bis 31.12.2013) auf zehn (im selben Zeitraum) steigen.
- Welche strategische Priorität bzw. strategischen Prioritäten der Wikimedia-Bewegung hat dieses Programm aufgegriffen, und wie?
- Qualitätsverbesserung (langfristiges Hauptergebnis gemäß Erklärung im Veränderungsmodell)
„Unterstützung unserer Freiwilligen-Communitys durch technologische Verbesserungen."
- Förderung von Innovation
„Besserer Zugang zu Informationen, die das Gemeinschaftsgefühl, die Entscheidungsfindung und die Aktivitäten fördern" „Förderung der Annahme großartiger Ideen"
- Höhere Beteiligung
„Entwicklung neuer Funktionen und Tools" „Unterstützung der Gewinnung und kulturellen Einfindung neuerer Autoren" „Förderung von Vielfalt" „Unterstützung von Offline- und sozialen Veranstaltungen" „Belohnung exzellenter Beiträge" „Schaffung von Produkten und Services, die das Zugehörigkeitsgefühl und die Exzellenz unter Wikimedianern stärken" „Unterstützung von Freiwilligeninitiativen, die das Wachstum der Communitys und der Projekte weltweit ankurbeln, wie z. B. Meet-ups, Öffentlichkeitsarbeit und andere innovative Freiwilligenaktivitäten".
- Fortschritt, Kennzahlen, Aktivitäten, Veränderungen, gelernte Lektionen
2014 war für das Team der Freiwilligenförderung (Team Communitys) von Wikimedia Deutschland ein Jahr großer Veränderungen. Es gab einen Wechsel der Leitung und auch der allgemeine Ansatz unserer Arbeit mit Communitys und der Arbeit der Geschäftsstelle veränderte sich. In der zweiten Hälfte 2014 veränderten wir uns von einem isolierten „Community-Unterstützungsteam" zu einem „Ideenunterstützungslabor", das sich von Wirkung leiten lässt und auf integrierte Weise mit der Softwareentwicklungsabteilung und den anderen WMDE-Teams zusammenarbeitet.
Unsere Analyse der in letzter Zeit unterstützten Projekte zeigte eine erhebliche Lücke zwischen Ergebnissen und Wirkung zweier verschiedener Arten von Projekten auf: In gelegentlich unterstützten kleinen Projekten wurden interessante Inhalte generiert, sie führten aber so gut wie nie zur Entstehung von Lernmustern und nachhaltigen Ergebnissen und unterstützten auch nicht das On-Boarding neuer Community-Mitglieder. Dagegen waren von den Communitys geleitete thematische oder lokale Projekte von Gruppen oder hochaktiven Freiwilligen erfolgreicher: Sie erleichterten anderen Freiwilligen den Einstieg, verkürzten die Zeit von der Idee zur Projektumsetzung und hinterließen anderen Freiwilligengruppen Dokumentationen und gelernte Erkenntnisse.
In den vergangenen Jahren prüfte WMDE verschiedene Möglichkeiten, soziale Prozesse in den Wikimedia-Communitys zu unterstützen. Dabei wurde davon ausgegangen, dass Menschen, die einander persönlich kennen oder deren Online-Interaktionen angeleitet werden, besser online zusammenarbeiten. Obwohl das neu entwickelte Toolset „Wiki Dialog" vielversprechende Ergebnisse erzielte, galt dies nicht für andere Ansätze (angeführt im dritten Ziel des FDC-Proposals) oder sie waren zu aufwändig. Einiges Feedback aus den Communitys kritisierte Methoden, die als bevormundend empfunden wurden, und wir stellten fest, dass das Engagement nachließ, wenn die Community-Arbeit von bezahlten Mitarbeitern übernommen wurde. 2015 werden wir diese Aktivitäten mit weniger direkten Mitteln aus unserem Budget unterstützen – anstatt sie selbst durchzuführen, werden wir Community-Mitglieder ermutigen, sie zu leiten.
Ab dem letzten Quartal 2014 führten diese gewonnenen Erkenntnisse zu einer Verschiebung: Wir hören auf, Einzelpersonen und soziale Prozesse zu unterstützen und fördern stattdessen die Fähigkeit zum Aufbau von lokalen und thematischen Gruppen. Die Theorie der Veränderung lautet: Freiwillige zu befähigen, Beiträge zum Freien Wissen zu leisten und ihnen die Entscheidung zu überlassen, warum, was und wie sie etwas tun, wird zu mehr Beiträgen und einer effizienteren Nutzung der Ressourcen der Bewegung führen.
Zur Einführung dieses neuen Ansatzes konzentrierten wir unsere Arbeit auf die nachstehenden Bereiche.
- Das Fundament für Veränderungen ist weiterhin eine gesamtheitliche Beratung mit den Communitys. Gemeinsam mit den Community-Mitgliedern entwickeln wir die Unterstützungsrichtlinien, -strukturen und -pakete.
- Wir haben mit der Umstellung unserer leicht unterschiedlichen Unterstützungsprogrammen auf einen einzigen Prozess begonnen.
- Wir haben viele unserer Förder-Seiten zu einem einzigen Förder-Portal (Kürzel: WP:FÖ) zusammengefasst.
- Wir haben damit begonnen, lokale Community-Gruppen in Hubs zu unterstützen, indem wir die Bedingungen verbessern, unter denen sie Inhalte schaffen können.
Aktivitäten, Meilensteine und Schlüsselkennzahlen
[edit ]Obwohl das Team verschiedene personelle Neuerungen und die oben erwähnte Änderung des Ansatzes durchlief, erhielten wir fast doppelt so viele Förderanträge wie vorher, verdoppelten die Zahl der Personen, die direkte Unterstützung über WMDE erhielten, sowie die Zahl der Media-Dateien, die als direkt von WMDE unterstützt gekennzeichnet sind:
Folgende Steigerungen wurden erreicht:
Implementierung des neuen Ansatzes: Lokale Räume
[edit ]Lokale Räume haben sich als kostengünstiger Weg erwiesen, Freiwillige zu befähigen, ihnen den Zugang zu Ressourcen zu erleichtern sowie die persönliche Zusammenarbeit zu fördern. Über die lokalen Büros hat die lokale Community einfachen Zugang zu Workshop- und Veranstaltungseinrichtungen, zu Projektunterstützung und sonstiger Unterstützung wie Büchern und Fotoausrüstung. Freiwillige in lokalen Räumen werden außerdem ermutigt, lokale Partnerschaften zu entwickeln und selbst finanzielle und nicht finanzielle Unterstützungen aufzubringen. In Köln und Hamburg gründeten lokale Community-Gruppen lokale Community-Räume, und in Hamburg und München bieten Partnerschaften vor Ort regelmäßig Wikipedia-Sprechstunden in der Zentralbibliothek an. In Hannover wurde gemeinsam mit dem lokalen Stadtklub ein lokaler Community-Raum eröffnet.
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Bild des Festivalsommers
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Picture created during the Festivalsommer
Freiwillige aus lokalen Community-Räumen bauen gemeinsam mit ausgewählten deutschen Verlagen eine „Wikipedia-Bibliothek" auf. Kleine Referenzbibliotheken in den lokalen Büros erleichtern Wikipedianern jetzt auf lokaler Ebene den Zugang zu benötigter Literatur. Diese entstehen in Partnerschaften mit lokalen Bibliotheken und Verlagen (allesamt initiiert durch die lokalen Gruppen selbst).
Nachdem das WikiCheese-Crowdfunding in Frankreich großes Medieninteresse auf sich gezogen hatte, startete die lokale Community in Köln ein WikiCheese-Projekt, das schon einige Tage später beeindruckende Ergebnisse erzielte. Schon vor einem Jahr sagte WMDE die Finanzierung eines größeren WikiCheese-Projekts zu, das leider nie verwirklicht wurde. Doch später unterstützte der lokale Community-Raum Köln den Schnellstart intensiv. Das Ergebnis war wahrhaft köstlicher WikiCheese-Content:
- https://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Lokal_K/Blog#27._November:_WikiCheese_Cologne
- http://www.spiegel.de/netzwelt/web/wikipedia-wikicheese-crowdfunding-fuer-kaese-fotos-a-1005363.html
Weitere Beispiele für den neuen Ansatz
[edit ]Wir starteten den Prototyp unseres Ideenlabor-Portals (jetzt ideen.wikimedia.de), das im zweiten Halbjahr 2014 bereits über 15.000 Besucher verzeichnete. Das Portal wird als Brücke zwischen On-Wiki- und Off-Wiki-Freiwilligenprojekten und Unterstützern dienen. Innovative Projekte können kommuniziert, gemeinsam entwickelt und für finanzielle und nicht finanzielle Unterstützung positioniert werden. Zudem können sie weitere Freiwillige anziehen.
Wikimedia Deutschland unterstützte im vierten Jahr in Folge die größte Versammlung von Community-Mitgliedern der deutschsprachigen Wikimedia-Projekte, die WikiCon. Zu der diesjährigen Veranstaltung in Köln kamen über 220 Teilnehmer. Dies ist einer der „sozialen Prozesse", deren Wirkung und Kosten wir genau analysieren werden.
Einige vielversprechende Praktiken und Projekte illustrieren die Wirkung unseres neuen Ansatzes:
- 2014 besuchten Freiwillige im Rahmen des „Festivalsommers 2014" insgesamt 104 Festivals mit über 1.600 Künstlerauftritten. 800 Bilder werden in der deutschsprachigen Wikipedia verwendet (Nov. 2014). Dank diesem Projekt wird jetzt ein großer Bereich der Pop-Kultur, die in dieser Sprachversion der Wikipedia traditionell unterrepräsentiert ist, mit aktuellen Bildern unterstützt.
- Bei der „Fototour Erfurt" im Rahmen des Fotowettbewerbs „Wiki Loves Monuments" organisierte ein Freiwilliger ein lokales Projekt aus 14 Teilnehmern mit unterschiedlichen Fähigkeiten, die ca. 2.000 Bilder aufnahmen.
- "Women edit"-Workshops und Frauen-Hackathons werden regelmäßig veranstaltet (eine Gruppe hochaktiver Frauen organisiert mindestens einmal pro Monat eine Editing-Aktivität für Frauen).
- „Videos für Wikipedia-Artikel" wurde zur Gänze von einem externen Partner finanziert. Vier Workshops, eine Partnerschaft mit archive.org für die gemeinsame Video-Bearbeitung, Lernunterlagen und eine internationale Arbeitsgruppe für Video-Content für Wikipedia sind nur einige der Ergebnisse. So wurde das Video zu Big Data in Wikipedia-Artikel integriert (15.019 mal aufgerufen in den letzten 30 Tagen. Dieser Artikel belegte Platz 4.410 unter den am häufigsten aufgerufenen Artikeln auf de.wikipedia.org).
Alle diese Projektbeispiele haben eines gemeinsam: Sie beinhalten einen On-boarding-Prozess für Freiwillige und einen gemeinsamen Lernansatz sowie in einigen Fällen die Generierung von Lernmustern (Videos für WP).
Ausblick 2015
[edit ]Mit Stand März 2015 arbeiten wir mit acht lokalen Gruppen (Köln, Hamburg, Berlin, Hannover, Bremen, München, Stuttgart, Dresden (in Entwicklung), die verschiedene nachhaltige lokale Aktivitäten wie regelmäßige Editathons und offene lokale Wikipedia-Sprechstunden für lokale Content-Partnerschaften durchführen. Diese Freiwilligenaktivitäten basieren auf dem neuen Ansatz und fördern effektiv die lokale Kontaktanbahnung, Netzwerken und On-Wiki-Arbeit. Auf der Grundlage der von uns für das erste Quartal gesammelten Daten verzeichnen wir für 2015 insgesamt 200 bis Mitte März gemeldete unterstützte Aktivitäten.
Im zweiten Quartal werden wir die nächste Stufe unseres Ideenlabors ideen.wikimedia.de in Verbindung mit unserem On-Wiki-Support-Portal WP:FÖ über Wikimedia SingleUserLogin und Content-Syndication einführen.
Acht von mindestens zehn Lernmustern befinden sich derzeit in Entwicklung.
Zusätzliche Informationen:
- Breakdown of projects and budgets
- https://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Förderung
- https://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Wikimedia_Deutschland/Weiterentwicklung_der_F%C3%B6rderung
- https://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:F%C3%B6rderung/Lokales
- https://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Wiki_Loves_Monuments_2014/Deutschland/Fototouren#Fototour_Erfurt_29..E2.80.9331._August_2014
- https://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:WikiTV/Projekte/Videos_f%C3%BCr_Wikipedia-Artikel_(VWA)
- https://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Festivalsommer
Alle Aktivitäten des Programms Institutionen verfolgen ein gemeinsames langfristiges Ziel: Institutionen die Möglichkeit zu geben, Freies Wissen zur Wikimedia-Bewegung beizutragen. Hierzu unterstützt Wikimedia Deutschland die Entstehung von tragfähigen Beziehungen zwischen Wikimedianern und Kultur-, Bildungs- und Wissenschaftsinstitutionen. Auf der Grundlage dieser Beziehungen tragen die Institutionen mit freien Inhalten aktiv zu den Wikimedia-Projekten bei.
„2014 wird Wikimedia Deutschland folgende Ziele erreichen:"
- Gemeinsam mit den Communities und geeigneten Partnerinstitutionen werden inhaltliche „weiße Flecken" in den Wikimedia-Projekten identifiziert. In Netzwerktreffen und durch die gezielte Ansprache von Redaktionen und einzelnen Autoren entsteht eine Rangliste von fehlenden Inhalten.
- Institutionen stehen mit Freiwilligen im Dialog, und es finden Treffen zur Koordinierung der lokalen Aktivitäten statt. Erfolgsgeschichten von gemeinsamen Projekten werden dokumentiert und für die Wikimedia-Bewegung verfügbar gemacht.
- Wir sorgen mit Bildungs- und Beteiligungsangeboten, Software-Ressourcen sowie klaren Vorgaben für die Freigabe von Inhalten dafür, dass Institutionen Pilotprojekte durchführen. Erfolgsgeschichten von gemeinsamen Projekten werden dokumentiert und für die Wikimedia-Bewegung verfügbar gemacht.
- Welche strategische Priorität bzw. strategischen Prioritäten der Wikimedia-Bewegung hat dieses Programm aufgegriffen, und wie?
- Qualitätsverbesserung (langfristiges Hauptergebnis gemäß Erklärung im Veränderungsmodell)
„Unterstützung der Wikimedia-Bewegung bei der Entwicklung von Partnerschaften mit Institutionen und Allianzen." „Bereitstellung von Projektfinanzierungsmitteln für Bemühungen, die Wikimedia-Projekte mit der Arbeit von Kultur- und Lerninstitutionen zu verbinden." „Weltweite Sichtbarmachung dieser Aktivitäten durch unsere Kommunikationskanäle." „Entwicklung und Pflege der Dokumentation von Best-Practices, Blueprints, Standards und Kennzahlen im Zusammenhang mit den Partnerschaft mit Institutionen."
- Stabilisierung der Infrastruktur
„Förderung des Verständnisses unserer Arbeit und Motivation der Menschen, uns bei dieser Arbeit zu helfen."
- Förderung von Innovation
„Förderung der Annahme großartiger Ideen"
- Fortschritt, Kennzahlen, Aktivitäten, Veränderungen, gelernte Lektionen
Die in diesem Vorschlag enthaltenen Ziele wurden durch verschiedene Projekte erreicht, die vom Bereich Politik & Gesellschaft von WMDE implementiert wurden (2015 wurde dieser Bereich mit dem Bereich Bildung & Wissen zusammengelegt). Dazu zählten Coding da Vinci, Glam on Tour sowie die Veröffentlichung von Open Content – Ein praktischer Leitfaden zum Einsatz von Open-Content-Lizenzen. An diesen Initiativen nahmen drei Mitarbeitende teil. Insgesamt gelang es WMDE viel besser, Freiwilligen und Institutionen zu zeigen, wie sie effektiv zusammenarbeiten, Ergebnisse produzieren und den Grundstein für zukünftige Zusammenarbeit legen können. Wir legten auch besonderen Wert auf die Kommunikation von Erfolgen und auf das Teilen von Erkenntnissen mit dem Movement (siehe nachstehende Links). Näheres zu den Aktivitäten, Ergebnissen und Erkenntnissen in den drei folgenden Projektberichten:
Coding da Vinci
[edit ]Kulturdaten wollen ein wildes Leben führen
Von allen gesammelten Kulturschätzen der Menschheit kann in Ausstellungen immer nur ein kleiner Teil gezeigt werden. Der Großteil dieser Schätze verbirgt sich in den Archiven von Museen, Bibliotheken und anderen Kulturinstitutionen. Viele von ihnen sind bereits in einem digitalen Format gespeichert. Unter den hochauflösenden Scans von Gemälden Alter Meister befinden sich digitalisierte Dokumente, Übersetzungen und Tausende von Audio-Dateien von Tierstimmen. Damit diese Datenschätze nicht ungenutzt bleiben, veranstaltete Wikimedia Deutschland gemeinsam mit Partnerorganisationen den größten deutschen Programmierwettbewerb für kulturelle Daten, Coding da Vinci (CdV).
Bei diesem kulturellen Hackathon trafen sich 2014 150 begeisterte freiwillige Programmierer, um die von den teilnehmenden Kulturinstituten im Rahmen einer freien Lizenz gelieferten Datensätze in neue Webdienste, mobile Apps und Spiele zu verwandeln.
Der größte Kultur-Hackathon Deutschlands
Mit Coding da Vinci führten wir 2014 ein Pilotprojekt durch. Noch nie zuvor hatte es einen Hackathon gegeben, der Codierer und Kulturinstitute zusammenbrachte. Diese Veranstaltung ermöglichte es GLAM und Hackern, sich zu treffen und ins Gespräch zu kommen. Dabei hatten beide Gruppen Gelegenheit, die jeweiligen Kulturdaten in einem neuen Licht zu betrachten. Bei dem Hackathon lernten die kulturellen Einrichtungen auch die Arbeitsweise der Freiwilligen sowie die freien Lizenzen und die Anforderungen kennen, die ihre Daten erfüllen mussten. Coding da Vinci bot den teilnehmenden kulturellen Einrichtungen auch Zugang zur Open-Source-Community. Sie erfuhren, was von ihren Daten erwartet wird, damit diese als Freies Wissen betrachtet werden können, und welche Möglichkeiten sich ergeben, wenn Daten freigegeben werden, z. B. die „unregulierte" Wiederverwendung durch Apps, Websites etc.
Wir stellten der Wikimedia-Bewegung unsere Erkenntnisse durch verschiedene Blogposts und Postings von Mailinglisten zur Verfügung. Außerdem hielten wir Vorträge auf verschiedenen Konferenzen wie z. B. Wikimania. Coding da Vinci diente als Vorbild für den Kultur-Hackathon, der vor kurzem in der Schweiz stattfand.
Ergebnisse/Outputs
Neben den oben erwähnten 17 Apps, die während des Hackathons unter freien Lizenzen entwickelt wurden, konnten außerdem viele nachhaltige Beziehungen zu Kulturinstitutionen geknüpft werden, und eine breite Öffentlichkeit konnte für das Thema interessiert werden. Coding da Vinci wird 2015 wiederholt werden, diesmal mit GLAM aus ganz Deutschland (schwächerer Fokus auf Berlin).
Coding da Vinci zeigte, wie fruchtbar und spannend die Zusammenarbeit mit Freiwilligen aus der Hacker-Community sein kann. Die Anwendungen, die entwickelt wurden, eignen sich für den täglichen Gebrauch und sind auch für Laien verständlich. Sie zeigen, dass kulturelle Daten für die Entwicklung kreativer Anwendungen von entscheidender Bedeutung sind, und dass die Verwendung freier Lizenzen eine wichtige Rolle für ihre Entwicklung und Verteilung spielt. Nur so können sie weitergegeben und wiederverwendet werden. Gleichzeitig zeigen diese Apps, dass Daten nicht langweilig sein müssen. Coding da Vinci brachte zugängliche kulturelle Daten wie die Chirpy Clock oder den Cyberbeetle hervor. Das zeigte sich auch bei der Preisverleihung, an der über 200 Personen teilnahmen, um alle Projektpräsentationen zu sehen. Nach der Veranstaltung hob die Presse in Medienberichten die Bedeutung freier kultureller Daten hervor.
Viele dieser Daten sind auch für Wikimedia-Projekte (z.B. Wikidata, Wikimedia Commons) von großer Bedeutung und könnten mit etwas Aufwand integriert werden. So könnten sie eine nachhaltige Wirkung auf das Freie Wissen haben.
Es wurde sehr bald klar, dass Coding da Vinci auch für Kulturinstitutionen ein interessantes Format ist. Für die Ausgabe 2015 konnten wir in kurzer Zeit viele neue Partner gewinnen. Bisher haben sich 15 von ihnen als Datenspender eingetragen.
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Berliner Zoo Eingang – ein Beispiel für bereitgestellte Daten von Kulturinstitutionen für Coding da Vinci
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Coding da Vinci Gewinner
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Coding da Vinci Hacker
Haben wir erreicht, was wir uns vorgenommen haben?
Vor dem Start von Coding da Vinci hofften wir, fünf Kulturinstitutionen zu finden, die bereit sein würden, sich an dem Hackathon zu beteiligen und Daten zu spenden. Dieses Ziel erreichten wir in sehr kurzer Zeit. Am Ende fanden wir sogar 17 solcher Einrichtungen. Mit den meisten stehen wir immer noch in Kontakt, und viele von ihnen werden an Coding da Vinci 2015 teilnehmen. Außerdem haben wir die neue Gruppe von Freiwilligen erreicht, die wir zuvor nicht angesprochen hatten, als wir mit GLAM zusammenarbeiteten: Codierer. Wir hielten mehr Anträge als erwartet, doch am meisten überraschte uns die Kreativität der Endprodukte.
Leider schafften wir es nicht, die gespendeten Daten über Wikimedia-Projekte bereitzustellen. Obwohl inzwischen alle gespendeten Daten unter einer freien Lizenz verfügbar sind, war es nicht möglich, alle als Datensätze/Pakete in die Wikimedia-Projekte zu integrieren. Außerdem konnten die Daten, die auf Wikimedia-Projekte hochgeladen werden konnten, nicht als Paket heruntergeladen werden. Das machte die Arbeitsabläufe für die Teilnehmer während des Hackathons kompliziert, sodass sie auf andere Plattformen zurückgreifen mussten. So mussten die Teilnehmer in die Datenpflege viel Zeit investieren, die ihnen für das Programmieren fehlte.
Erkenntnisse und Ausblick 2015
Coding da Vinci wird 2015 wiederholt werden. Das war aufgrund der hohen Zahl der Teilnehmer, der entwickelten Applikationen, der Öffentlichkeitswirkung und der teilnehmenden GLAM sehr bald klar.
2014 stellten wir fest, dass es wichtig ist, Daten in einer leicht verwendbaren Form bereitzustellen, vor allem weil die Teilnehmer eine solche Veranstaltung in ihrer Freizeit besuchen. Es war größtenteils nicht möglich, die Datendateien als Datensätze herunterzuladen, vor allem nicht von unseren eigenen Plattformen. Deshalb mussten die Teilnehmer zu viel Zeit für die Datenpflege aufwenden.
Die Qualität der Datensätze war sehr unterschiedlich. Deshalb müssen wir 2015 gemeinsam mit den GLAM ein gemeinsames Verständnis der notwendigen Datenqualität anstreben.
Da die meisten GLAM aus Berlin an Coding da Vinci teilnahmen, halten wir 2015 Ausschau nach neuen nationalen Partnern. Diese kamen 2014 meist aus dem Großraum Berlin, obwohl wir Reisestipendien angeboten haben. Für 2015 möchten wir Teilnehmer aus ganz Deutschland gewinnen.
GLAM on Tour
[edit ]Mit dem Projekt GLAM on Tour (GLAM=Galleries, Libraries, Archives, Museums) unterstützen wir die Zusammenarbeit zwischen Kulturinstituten und GLAM-Freiwilligen auf lokaler Ebene. Das langfristige Ziel dieses Projekt besteht darin, Freiwillige und Kulturinstitute zu ermutigen, Partnerschaften einzugehen und so die Voraussetzungen für Freies Wissen zu verbessern. 2014 wollten wir auch Best Practices dokumentieren, um die Vorteile der Zusammenarbeit von Wikimedia-Freiwilligen und Kulturinstitutionen zu verdeutlichen.
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GLAM on Tour Station
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GLAM on Tour Görlitz
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GLAM on Tour Wuppertal
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Wikipedians at GLAM on Tour Veranstaltung
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picture taken at GLAM Station Görlitz
2014 führten wir vier GLAM on Tour-Veranstaltungen durch, die alle auf der Projektseite dokumentiert sind. Die Aktivitäten von WMDE:
- Wir identifizierten geeignete institutionelle Partner für die Zusammenarbeit.
- Wir förderten die Kommunikation zwischen Community-Mitgliedern und den Institutionen, mit denen sie bevorzugt arbeiten wollten.
- Wir boten Beratung und professionelle Unterstützung und organisierten und koordinierten auch die Veranstaltungen.
Durch die Projekte stieg die Zahl von Freiwilligen und Kulturinstituten, die an einer Zusammenarbeit mit der Wikimedia-Bewegung interessiert sind – ein sehr ermutigendes Ergebnis.
- Die Zahl der neuen Artikel, die infolge der Veranstaltungen verfasst werden, wächst: Nach der ersten Veranstaltung hatten wir zehn neue Artikel , nach der siebten waren es bereits 67 neue Artikel.
- Das zeigt, dass die Community des Projektformat dazu verwendet, als Vorbereitung auf die Veranstaltung Listen fehlender Artikel zu erstellen, um während der Editathons effizienter an den Inhalten arbeiten zu können.
- Ein weiterer positiver Effekt dieser Projekte, den wir in diesem Jahr beobachten konnten, besteht darin, dass wir inzwischen sowohl von Freiwilligen als auch von Institutionen angesprochen werden statt umgekehrt ein Hinweis auf größere Nachfrage seitens beider Gruppen.
- Das Bewusstsein innerhalb der Kulturlandschaft wächst stärker, als dies aufgrund der durchgeführten Veranstaltungen zu erwarten gewesen wäre: Dies zeigt sich an der Medienresonanz (siehe unten) sowie an Einladungen, bei Konferenzen über das Format zu sprechen.
- Dass die Zahl der Kulturinstitutionen, die mit uns zusammenarbeiten möchten, höher ist, bedeutet auch, dass das Bewusstsein für die Notwendigkeit digitaler Offenheit und freier Wiederverwendung wächst. Die Möglichkeit, eng mit Wikipedianern zusammenzuarbeiten, wird immer bekannter, und die Wikimedia-Bewegung profitiert, indem sie mehr Content für Wikimedia-Projekte und einen leichteren Zugang zu Kulturinstitutionen gewinnt.
- Mit dem Film GLAM on Tour konnten wir unsere Erfahrung mit der internationalen GLAM-Community teilen. Freiwillige trugen Untertitel in verschiedenen Sprachen zu dem Film bei, der bisher über 6.000 Mal gesehen wurde.
Dinge, die nicht planmäßig liefen:
- Interessierte Freiwillige kamen aus ganz Deutschland, um an GLAM-Veranstaltungen teilzunehmen. Obwohl das großartig ist, lag der ursprüngliche Fokus des Projekts auf der lokalen Zusammenarbeit.
- Im Lauf des Jahres wurde klar, dass die Zusammenarbeit infolge von GLAM-Veranstaltungen kein automatischer Erfolg war, sondern oft zusätzlicher Unterstützung bedurfte.
Erkenntnisse für 2015:
- Die lokalen Communities müssen effizienter angesprochen und befähigt werden, eigene GLAM-Veranstaltungen durchzuführen.
- Um alle Anträge neutral und gezielt bearbeiten zu können, müssen wir standardisierte Unterstützungskriterien für die Wikipedia on GLAM-Tour entwickeln. Derzeit erhalten wir zu viele Anfragen.
Open Content – Ein praktischer Leitfaden für die Verwendung von Open Content-Lizenzen
[edit ]2014 veröffentlichten wir den Leitfaden für die Verwendung von Open Content- Lizenzen. Dieser wurde in Zusammenarbeit mit zwei Partnern erstellt: der Deutschen UNESCO-Kommission und dem Hochschulbibliothekszentrum des Landes Nordrhein-Westfalen. Wir konnten Till Kreutzer, den renommierten, auf Urheberrecht, Markenrecht, Persönlichkeits- und Datenschutzrechte spezialisierten Rechtsanwalt als Autor gewinnen.
Dieser umfangreiche Leitfaden ist der erste weltweit, der die soeben veröffentlichte Version 4.0 der Creative Commons-Lizenzen enthält. Außerdem haben wir den Leitfaden in englischer Sprache veröffentlicht, damit er von der gesamten Wikimedia-Bewegung verwendet und in die eigenen Sprachen übertragen werden kann. Auf diese Weise wird der Leserkreis vergrößert und die Wirkung verstärkt.
„Open Content – A Practical Guide To Using Open Content Licences" betrachtet freie Lizenzen, vor allem Creative Commons- Lizenzen, unter einem sehr praktischen Gesichtspunkt. Der Leitfaden erklärt die einzelnen Module der Lizenzen, um Benutzern und Weiterverwendern die rechtlichen Konsequenzen dieser Lizenzen vor Augen zu führen. So erklärt das Kapitel über die Creative Commons Attribution-ShareAlike-Lizenz das rechtliche Konzept von Wikipedia mit seinen vielen Autoren genau. Als praktische Leitlinie ermutigt die Publikation Content-Autoren, freie Lizenzen zu verwenden und damit die öffentlichen Güter zu vermehren.
Um sicherzugehen, dass die Wikimedia-Bewegung von der Veröffentlichung dieser Publikation erfuhr, entwickelten wir eine Kommunikationsstrategie, die als zentrales Element eine Projektseite, Blog-Posts und Mailinglisten-Beiträge enthielt und Multiplikatoren der Bewegung ansprach. Nach der Veröffentlichung des Leitfadens im November 2014 wurde die Projektseite fast 3.000 Mal aufgerufen. Die PDF-Version des Leitfadens wurde über 1.000 Mal aufgerufen.