Valser Rhein
Valserrhein (ältere Karten)
46° 42′ 11′′ N, 9° 10′ 51′′ O 46.703059.18076855
Der Valser Rhein oder Valserrhein ist ein rund 30 Kilometer langer rechter Nebenfluss des Glenners im Schweizer Kanton Graubünden, der im Quellgebiet des Rheins verläuft.
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Verlauf
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Historisches Bild von Leo Wehrli (1949)
Der Valser Rhein entspringt auf einer Höhe von etwa 2430 m ü. M. dem Länta- und dem Grauhorngletscher am Nordfuss des Rheinwaldhorns.
Er durchfliesst zunächst das Läntatal, bevor er im Zervreilasee aufgestaut wird. Beim ehemaligen Dorf Zervreila mündeten von rechts Horn- und Canalbach in den noch ungestauten Valser Rhein. Diese Bäche sind heute ebenfalls Zuflüsse des Stausees. Vor der Talsperre mündet rechts von Süden der Finsterbach in den Stausee. Unterhalb des Zervreilasees fliesst der Valser Rhein durch das Valser Tal und die Gemeinde Vals. Vor Vals Platz mündet der Peiler Bach in den Fluss.
Hinter dem Dorf stösst rechtsseitig der Tomülbach vom Tomülpass kommend hinzu. Danach fliesst der Valser Rhein weiter nach St. Martin, bis er dann bei Uors auf einer Höhe von ungefähr 855 m ü. M. von rechts in den hier natürlicherweise deutlich wasserärmeren Glenner (Glogn) mündet, der seinerseits nach zehn Kilometern in den Vorderrhein fliesst.
Der etwa 29,5 km lange Lauf des Valser Rheins endet ungefähr 1575 Höhenmeter unterhalb seiner Quelle, er hat somit ein mittleres Sohlgefälle von etwa 53 ‰.
Einzugsgebiet
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Das 185,75 km2 grosse Einzugsgebiet des Valser Rheins liegt in den Lepontinischen Alpen und wird durch ihn über den Glenner, den Vorderrhein und den Rhein zur Nordsee entwässert.
Es grenzt
- im Osten an das Einzugsgebiet der Rabiusa, die in den Vorderrhein mündet;
- im Südosten an das des Hinterrheins;
- im Südwesten an das des Brennos, der über den Tessin in den Po entwässert und
- im Westen an das des Glenners.
Das Einzugsgebiet besteht zu 14,9 % aus bestockter Fläche, zu 31,6 % aus Landwirtschaftsfläche, zu 0,6 % aus Siedlungsfläche und zu 52,9 % aus unproduktiven Flächen.
Die Flächenverteilung
Die mittlere Höhe des Einzugsgebietes beträgt 2224,6 m ü. M., die minimale Höhe liegt bei 888 m ü. M. und die maximale Höhe bei 3367 m ü. M.[3]
Zuflüsse
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Die wichtigsten Zuflüsse sind der Canalbach und der Peiler Bach.
Name | GKZ | Lage | Länge in km |
EZG in km2 |
MQ in m3/s |
Mündung Koordinaten |
Mündungshöhe in m |
Bemerkungen |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Läntahornbach | CH003710 | rechts | 000,5000 | Welt-Icon 46.526779.03852 ca. 2 km südlich der Länta-Hütte, Vals | 2217,900000 | Gewässername von Flurbezeichnung abgeleitet | ||
Piz Jut Bach | CH003711 | links0 | 001,3000 | 0001,0400 | Welt-Icon 46.533069.03935 ca. 1 km südlich der Länta-Hütte, Vals | 2146,500000 | Gewässername von Flurbezeichnung abgeleitet | |
Garenstockbach | CH003712 | links0 | 002,0000 | Welt-Icon 46.5529.04384 ca. 1 km nördlich der Länta-Hütte, Vals | 2018,400000 | Gewässername von Flurbezeichnung abgeleitet | ||
Novabach | CH003708 | links0 | 002,6000 | 0003,2900 | Welt-Icon 46.562969.05351 bei der Lapertschalp, Vals | 1981,400000 | Gewässername von Flurbezeichnung abgeleitet | |
Hornbach | CH000381 | rechts | 003,4000 | 0002,8500 | Welt-Icon 46.565049.08713 Zervreila, Vals | 1857,400000 | Mündet in den Zervreilasee | |
Canalbach | CH000379 | rechts | 005,1000 | 0019,9800 | 0001,0700 | Welt-Icon 46.553669.10025 Zervreila, Vals | 1857,400000 | Mündet in den Zervreilasee |
Guraletschbach | CH005626 | rechts | 003,5000 | 0004,4100 | 0000,2100 | Welt-Icon 46.581799.1263 nach dem Zervreilasee, Vals | 1672,900000 | Gewässername von Flurbezeichnung abgeleitet |
Ampervreilbach | CH003701 | rechts | 002,8000 | 0002,8500 | Welt-Icon 46.593569.14616 vor dem Ronastäg, Vals | 1563,900000 | Gewässername von Flurbezeichnung abgeleitet | |
Selvabach | CH003700 | rechts | 003,1000 | 0001,5800 | Welt-Icon 46.604629.16274 ca. 1 km südwestlich von Valé, Vals | 1336,100000 | Gewässername von Flurbezeichnung abgeleitet | |
Schwarzhornbach | CH003698 | links0 | 005,6000 | 0007,6800 | Welt-Icon 46.60659.16711 südlich von Leis, Vals | 1308,300000 | Gewässername von Flurbezeichnung abgeleitet | |
Peiler Bach | CH000318 | rechts | 009,9000 | 0032,4300 | 0001,4000 | Welt-Icon 46.614089.17738 vor Vals-Platz, Vals | 1254,900000 | |
Leisalpbach | CH003696 | links0 | 001,4000 | Welt-Icon 46.618829.18088 nach Vals-Platz, Vals | 1248,000000 | Gewässername von Flurbezeichnung abgeleitet | ||
Tomuelbach | CH003694 | rechts | 008,2000 | 0011,3000 | 0000,4400 | Welt-Icon 46.628849.18697 nach ARA Camp, Vals | 1237,100000 | Gewässername von Flurbezeichnung abgeleitet |
Träitobelbach | CH003693 | rechts | 005,0000 | 0008,2300 | 0000,3200 | Welt-Icon 46.641919.18606 vor Hohbrügga, Vals | 1174,300000 | Gewässername von Flurbezeichnung abgeleitet |
Brandertälli | CH003691 | links0 | 002,8000 | 0001,5000 | Welt-Icon 46.645269.18561 nach Hohbrügga, Vals | 1151,600000 | Gewässername von Flurbezeichnung abgeleitet | |
Hutlentobelbach | CH003690 | links0 | 002,9000 | 0002,9200 | Welt-Icon 46.660549.188 bei Gadastatt, St. Martin | 1034,100000 | Gewässername von Flurbezeichnung abgeleitet | |
Ronggtobelbach | CH003689 | rechts | 003,6000 | 0005,0900 | 0000,1700 | Welt-Icon 46.660759.18808 bei Lunschania, St. Martin | 1033,200000 | Gewässername von Flurbezeichnung abgeleitet |
Tersnausbach | CH003688 | rechts | 003,6000 | 0002,7800 | Welt-Icon 46.699079.1818 bei Uors | 862,100000 | Gewässername von Flurbezeichnung abgeleitet | |
Valser Rhein[Z 2] | 029,5000 | 0185,7500 | 0007,5400 | unterhalb Uors | 85500000 | Mündet in den Glenner |
Anmerkungen zur Tabelle
- ↑ Von der Quelle zur Mündung. Daten von Swisstopo (map.geo.admin.ch)
- ↑ Die Daten des Valser Rheins zum Vergleich
Hydrologie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Bei der Mündung des Valser Rheins in den Glenner beträgt seine modellierte mittlere Abflussmenge (MQ) 7,54 m3/s. Sein Abflussregimetyp ist nivo glaciaire[4] , und seine Abflussvariabilität[5] beträgt 17.
Nutzung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Ab dem Zervreilasee wird der grösste Teil seiner Wasserführung in eine Druckleitung der Kraftwerke Zervreila (KWZ) abgeleitet, die zunächst zu einer Kraftzentrale im Safiental und dann durch den Heinzenberg zum Kraftwerk Rothenbrunnen im Domleschg führt.
Der Valser Rhein weist viele Stromschnellen und Wasserfälle auf und ist daher bei Kanusportlern beliebt.
Brücken
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Auf seinem Weg wird der Valser Rhein von 20 Übergängen überspannt: 12 Strassenbrücken, 7 Fussgängerstege (davon zwei Hängebrücken) und dem Zervreila Staumauer-Übergang.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]- ↑ a b c Geoserver der Schweizer Bundesverwaltung (Hinweise)
- ↑ a b Topographische Einzugsgebiete der Schweizer Gewässer: Teileinzugsgebiete 2 km2. Abgerufen am 6. August 2018.
- ↑ Topographische Einzugsgebiete Schweizer Gewässer: Valser Rhein
- ↑ Martin Pfaundler, Rolf Weingartner, Robert Diezig: „Versteckt hinter den Mittelwerten" – die Variabilität des Abflussregimes. In: Hydrologie und Wasserbewirtschaftung (HyWa). Jg. 50, Heft 3, 2006, S. 116–123, hier Tabelle auf S. 119 (Download [PDF; 3,2 MB; abgerufen am 31. August 2020]). Abrufbar unter Gesamtes HyWa Heft 3, 2006. Abgerufen am 30. August 2020.
- ↑ Die Abflussvariabilität beschreibt das Ausmass der Schwankungen des mittleren Abflusses einzelner Jahre um den langjährigen mittleren Abflusswert.
- ↑ Mittlere Abflüsse und Abflussregimetyp für das Gewässernetz der Schweiz: Valser Rhein, Bundesamt für Umwelt (BAFU)