„Haus der Geschichte Baden-Württemberg" – Versionsunterschied
Version vom 2. November 2006, 09:57 Uhr
Das Haus der Geschichte Baden-Württemberg ist ein Museum des Landes Baden-Württemberg in Stuttgart. Es liegt an der "Stuttgarter Kulturmeile" in der Konrad-Adenauer-Straße zwischen der Staatsgalerie und der Musikhochschule.
Treibende Kraft bei der Gründung dieses Museums war der baden-württembergische Ministerpräsident Erwin Teufel, CDU.
Die Dauerausstellung
Die Dauerausstellung gliedert sich in drei Teile. Im Eingangsbereich werden 26 typische Gegenstände gezeigt, die als typisch für Baden-Württemberg gelten, (u.a. eine Brezel). Dieses sogenannte Baden-Württemberg ABC soll die Besucher auf das Thema einstimmen und helfen, Schwellenangst zu überwinden. Im zweiten Teil folgen 200 Jahre Landesgeschichte im chronologischen Durchgang. Hier werden Gegenstände gezeigt, die für die Geschichte der Länder Baden und Württemberg mehr oder weniger bedeutend waren.
Die Räume wurden, ähnlich wie Theaterkulissen, stark inszeniert, das heißt, Wahrnehmung der Besucher wird stark gelenkt. Im Gegensatz dazu wird oft eine Fülle von Gegenständen gezeigt, die hier die Rolle von Überrestquellen spielen, so dass jeder Besucher auswählen kann, welche Gegenstände er für bedeutend hält, es wird ihm keine Interpretation der Geschichte aufgezwungen. Aus dem gleichen Grund gibt es auch keine Texttafeln, die die historischen Ereignisse einordnen. Der Besucher soll sich selbst eine Meinung bilden. Das ist zwar interessant und ermöglicht es, das Museum mehrmals zu besuchen, weil es immer etwas Neues zu entdecken gibt, gleichzeitig lässt es aber Besucher, die wenig Vorkenntnisse besitzen, etwas ratlos zurück.
Der chronologische Durchgang beginnt mit dem Reichsdeputationshauptschluss von 1803 und mündet in das Museum der Gegenwart, wo Gegenstände gezeigt werden, die heute als bedeutsam gelten.
Folgende Abschnitte aus der Geschichte werden hervorgehoben:
- 1790 – 1815: Territoriale Revolution
- 1815 – 1848: Vormärz
- 1848 – 1866: Die Revolution und ihre Folgen
- 1866 – 1914: Einbindung in den Nationalstaat
- 1914 – 1945: Die 2 Weltkriege und die Zwischenkriegszeit
- 1945 – 1972: Der Aufbau des Südweststaates
- 1972 – 2002: Parlamentarische Demokratie im Medienzeitalter
- Was Baden-Württemberg heute für seine Bewohnerinnen und Bewohner bedeutet, versucht eine multimediale Inszenierung über das „Depot in den Köpfen" jedes Einzelnen zu beantworten.
In weiteren acht Abteilungen lädt ein Themenpark zu einer Reise vom Heute ins Gestern ein; er behandelt Themen wie Natur und Umwelt, Wirtschaft, Urbanisierung, Religion, Migration, Partnerschaft, Ehe und Familie, Wissenschaft und Forschung sowie die Beziehungen zum Nachbarn Frankreich.
Sonderausstellungen
Die Sonderausstellung im Winter 2006 bis 29. Juli 2007 heißt
- Reinen Wein einschenken - Weinwelt im Wandel (Hoffentlich kein brisantes Thema für die Landwirtschaft in Baden-Württemberg)
Das Museumsgebäude
Das Museumsgebäude ist Teil des weltweit einmaligen Stirling-Wilford-Ensembles an der Stuttgarter Kulturmeile.
Andere Standorte
Wie auch bei anderen Landesmuseen in BW gibt es Zweigstellen an anderen Orten:
- Die Erinnerungsstätte an Matthias Erzberger in Münsingen-Buttenhausen (Geburtshaus)
- Das Museum zur Geschichte von Christen und Juden, Schloss Großlaupheim, Laupheim
- Die Stauffenberg-Erinnerungsstätte (Ab 15. November 2006 im Stuttgarter [Altes Schloss (Stuttgart)|[Alten Schloss]])
- Die ehemalige Synagoge in Haigerloch
- Das Turenne-Denkmal in Sasbach bei Kehl (zum Tod von 1675 des französischen Marschalls Turenne)