Rolf Nitzsche (Radsportler)

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Rolf Nitzsche
Rolf Nitzsche (1956)
Rolf Nitzsche (1956)
Zur Person
Geburtsdatum 18. September 1930
Sterbedatum 3. August 2015
Nation Deutschland Demokratische Republik 1949  Deutsche Demokratische Republik
Disziplin Bahnradsport
Fahrertyp Sprinter
Letzte Aktualisierung: 28. August 2015

Rolf Nitzsche (* 18. September 1930 [1] in Bautzen; † 3. August 2015 in Berlin)[2] war ein deutscher Bahnradsportler.

Sportliche Laufbahn

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Rolf Nitzsche war einer der vielseitigsten Bahnradsportler der DDR in den 1950er Jahren. Mit dem Radsport begann er 1949[1] . Sein erster Verein war die BSG Motor Zittau, 1953 wechselte er zur BSG Wismut Karl-Marx-Stadt, 1954 zur SG Dynamo Karl-Marx-Stadt und schließlich 1956 zum SC Dynamo Berlin.

Von 1951 bis 1959 errang er insgesamt zwölf DDR-Meistertitel im Sprint, im 1000-Meter-Zeitfahren, im Zweier-Mannschaftsfahren, auf dem Tandem und mit dem Bahnvierer, mit dem er allein sechs Mal Meister wurde. Seine Trainer und die seines Tandempartners Joachim Popke waren die Olympiasieger Ernst Ihbe und Carl Lorenz.[3] 1954 siegte er im Großen Preis von Thüringen.

1956 startete Nitzsche in dem gesamtdeutschen Bahnvierer bei den Olympischen Spielen in Melbourne in der Mannschaftsverfolgung, nachdem er sich in den Olympiaausscheidungsrennen im Bahnradradsport 1956 mit seinem Team qualifiziert hatte. Das Quartett mit Nitzsche, Manfred Gieseler, Siegfried Köhler und Werner Malitz schied jedoch in den Vorkämpfen aus. Bei den Olympiaausscheidungen 1959 in Mailand half er der DDR-Mannschaft, den Sieg zu erringen, doch bei den Spielen in Rom 1960 selbst war er nur als Ersatzmann dabei.[3] 1959 gewann er die Internationale Omnium-Meisterschaft von Berlin auf der Radrennbahn der Werner-Seelenbinder-Halle mit Manfred Klieme als Partner.

Auch im Straßenradsport war er erfolgreich. Nitzsche siegte 1957 zum Saisonauftakt im Rennen Berlin–Bad Freienwalde–Berlin.

Nach dem Ende seiner aktiven sportlichen Laufbahn wurde Nitzsche Nachwuchstrainer beim SC Dynamo Berlin, nachdem er ursprünglich eine Ausbildung als Kriminaltechniker absolviert hatte[1] . Er gilt als Entdecker des späteren Olympiasiegers Guido Fulst, der 1989 mit 19 Jahren in Lyon erstmals Weltmeister wurde.[3] Rolf Nitzsche war im Jahr 1962 für mehrere Monate als Trainer in Indonesien tätig. Seine Aufgabe war es, dort dauerhafte Strukturen für Training und Wettkampf aufzubauen, sowie die indonesischen Radsportler auf die Asienspiele vorzubereiten. Er startete mit seiner Trainingsgruppe auch zu mehreren Rennen in der DDR, danach schlossen sich weitere kurze Trainertätigkeiten im Ausland an.[4]

Commons: Rolf Nitzsche  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b c Präsidium der Sektion Radsport der DDR (Hrsg.): Radsport-Woche. Nr. 40/1958. Berlin 1958, S. 4. 
  2. Geburtsregister Standesamt Bautzen Nr. 447/1930, Sterberegister Standesamt Berlin-Pankow Nr. 2453/2015
  3. a b c Rolf Nitzsche verstorben. In: rad-net.de. 25. März 2013, abgerufen am 27. August 2015. 
  4. Präsidium der Sektion Radsport der DDR (Hrsg.): Radsport-Woche. Nr. 8/1962. Berlin 1962, S. 10. 
DDR-Meister im Sprint

1949 Bruno Zieger | 1950 Heinz Rothmund | 1951, 1954 Rolf Nitzsche | 1952 Heinz Drescher | 1953 Werner Malitz | 1955, 1956, 1961 Jürgen Simon | 1957, 1958 Lothar Stäber | 1959, 1960 Karl-Heinz Peter | 1962 Günter Weihe | 1963 Rainer Marx | 1964, 1966–1971, 1973–1975 Jürgen Geschke | 1965 Hans-Jürgen Klunker | 1972, 1976 Peter Eichstädt | 1977 Emanuel Raasch | 1978–1980, 1982–1988 Lutz Heßlich | 1981, 1989 Michael Hübner

DDR-Meister im 1000-Meter-Zeitfahren

1949 Bruno Zieger | 1950 Helmut Richard Körnig | 1951, 1952 Günter Oldenburg | 1953 Werner Malitz | 1954 Heinz Wahl | 1955 Heinz Drescher | 1956 Helmut Lehmann | 1957 Rolf Nitzsche | 1959 Klaus Lewandowski | 1960 Konrad Nentwig | 1961, 1966 Erhard Hancke | 1962 Erhard Pesch | 1963–1965 Hans-Jürgen Klunker | 1967–1969 Heinz Richter | 1970, 1971, 1974 Klaus-Jürgen Grünke | 1972 Hartmut Ehrlich | 1973 Jürgen Schütze | 1974 Harald Wolf | 1975, 1976, 1982 Emanuel Raasch | 1977, 1978, 1983 Lothar Thoms | 1979, 1980 Peter Grünke | 1981, 1984, 1986, 1988 Maic Malchow | 1985 Detlef Uibel | 1987, 1989 Jens Glücklich

1949 Horst Heinemann/Paul Scherner | 1950 Bruno Zieger/Georg Stoltze | 1951 Günter Oldenburg/Heinz Busse | 1952 Rolf Nitzsche/Heinz Rölke | 1953 Günter Fleck/Erich Mähne | 1954 Jürgen Simon/Schmidt | 1955 Ronald Maraun/Fritz Jährling | 1956 Horst Tüller/Fritz Jährling | 1957 Heinz Wahl/Hans Wagner | 1958 Siegfried Köhler/Werner Malitz | 1959 Rainer Pluskat/Harry Seidel | 1960 Konrad Irmschler/Konrad Nentwig | 1961, 1963, 1965–1967 Siegfried Köhler/Wolfgang Schmelzer | 1962 Bernd Barleben/Manfred Klieme | 1964 Kurt Pommerenke/Jürgen Wanzlick | 1968 Heinz Richter/Günter Weihe | 1969 Hans-Joachim Haustein/Horst Willgruber | 1970–1972 Heinz Richter/Thomas Huschke | 1973 Manfred Ulbricht/Herbert Richter | 1974 Klaus-Dieter Greil/Horst Wagner | 1975 Helmut Taudte/Klaus-Dieter Schenk | 1976 Thomas Huschke/Uwe Unterwalder | 1979 Helmut Taudte/Thomas Helbig | 1980 Volker Winkler/Dieter Stein | 1981 Dieter Stein/Frank Kühn | 1982 Hans-Joachim Pohl/Thomas Schnelle | 1983 Gerald Mortag/Jörg Köhler | 1984 Axel Grosser/Jens Wittek

Personendaten
NAME Nitzsche, Rolf
KURZBESCHREIBUNG deutscher Bahnradsportler
GEBURTSDATUM 18. September 1930
GEBURTSORT Bautzen
STERBEDATUM 3. August 2015
STERBEORT Berlin
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