Primorsk (Leningrad)
Stadt
Primorsk
Приморск
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Lage im Westteil Russlands |
Primorsk (russisch Приморск, finnisch Koivisto, schwedisch Björkö) ist eine russische Küstenstadt mit 6334 Einwohnern (Stand 1. Januar 2024).[1] Sie liegt an der Nordküste des finnischen Meerbusens, 140 km westlich von Sankt Petersburg und gehört zum Rajon Wyborg der Oblast Leningrad.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Der Ort wurde erstmals im Jahre 1268 in einer russischen Chronik unter dem Namen Берёзовское (Berjosowskoje, „Birkendorf") erwähnt. Schweden eroberte die Region während des dritten schwedischen Kreuzzuges unter Torgils Knutsson, im Frieden von Nystad fiel sie an Russland. Von 1920 bis zur Annexion durch die Sowjetunion nach dem Winterkrieg 1940 gehörte sie als Koivisto zum unabhängig gewordenen Finnland. Im Fortsetzungskrieg war der Ort von 1941 bis 1944 von finnischen Truppen besetzt.
Im Juli 1905, kurz nach der den Russisch-Japanischen Krieg entscheidenden Seeschlacht von Tsushima, trafen sich hier Kaiser Wilhelm II. und Zar Nikolaus II., um mit einem persönlichen Vertrag von Björkö [2] europäische Bündnispolitik zu treiben. Kaiser Wilhelm II. wollte eine „Einkreisung" Deutschlands durch das russisch-französische Bündnis abwenden.[3] Doch der Versuch im Alleingang scheiterte.
Im 20. Jahrhundert entwickelte sich die Stadt zum Außenhafen von Wyborg.
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Lage von Björkö (seit 1948 Primorsk) am Finnischen Meerbusen (aus: Stielers Handatlas, Ausgabe 1891)Lage von Björkö (seit 1948 Primorsk) am Finnischen Meerbusen (aus: Stielers Handatlas, Ausgabe 1891)
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Evangelische Maria-Magdalena-Kirche in Primorsk, Architekt Josef Stenbäck, erbaut von 1902 bis 1904 im Stil der finnischen Nationalromantik
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Orthodoxe Kirche der Neuen Märtyrer und Bekenner Russlands in Primorsk, erbaut von 2006 bis 2010
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Am Bahnhof Primorsk
- Bevölkerungsentwicklung
Jahr | Einwohner |
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1959 | 3897 |
1970 | 5521 |
1979 | 6258 |
1989 | 6637 |
2002 | 5332 |
2010 | 6119 |
Anmerkung: Volkszählungsdaten
Der Hafen von Primorsk
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]In Primorsk befindet sich der größte Ölverladehafen der Ostsee. Primorsk ist seit 2001 westlicher Endpunkt des Baltischen Pipelinesystems. Im Hafen von Primorsk können gleichzeitig vier Erdöltanker beladen werden.[4] Angesichts des Streites mit Belarus um den Erdöltransit nach Westeuropa gewinnt dieser Hafen an Bedeutung.
Gegenüber dem Hafen Primorsk liegt das unter die Ramsar-Konvention fallende Vogelschutzgebiet „Berjosowyje ostrowa", die Birkeninseln.
Söhne und Töchter der Stadt
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]- Arvo Peussa (1900–1941), finnischer Leichtathlet
- Pentti Karvonen (1931–2022), finnischer Hindernisläufer
- Matti Maisala (* 1931), finnischer Ruderer
- Eino Kirjonen (1933–1988), finnischer Skispringer
- Mauno Maisala (* 1933), finnischer Ruderer
- Voitto Soini (* 1938), finnischer Eishockeyspieler
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]- ↑ a b Численность населения Ленинградской области в разрезе муниципальных образований по состоянию на 1 января 2024 года (Bevölkerungsanzahl des Leningrader Gebiets, aufgeschlüsselt nach Gemeinden, Stand 1. Januar 2024) [1], (Download von der Website des Föderalen Dienstes für staatliche Statistik der Russischen Föderation) mit Zuständigkeit für St. Petersburg und das Gebiet Leningrad)
- ↑ Winfried Baumgart (Hg.): Preußen – Deutschland und Russland. Vom 18. bis zum 20. Jahrhundert. Duncker und Humblot, Berlin 1991, ISBN 3-428-07249-9, S. 112.
- ↑ Hans-Werner Osthoff (Hg.): Die deutsch-russischen Vertragsbeziehungen im Spiegel ihrer Zeit, 1878–1978. Francke, Bern und München 1980, ISBN 3-7720-1491-7, S. 79.
- ↑ Primorsk Oil Terminal
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]- Primorsk auf mojgorod.ru (russisch)
- Inoffizielle Website der Stadt (russisch)
- Das Baltische Pipeline System – offizielle Darstellung der Verwaltung der Region Leningrad (englisch)
- Baltisches Pipeline-System erreichte Projektleistung von 65 Millionen Tonnen, 7. April 2006
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