Polyethylennaphthalat
Strukturformel | |
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Struktur des Polyethylennaphthalats | |
Allgemeines | |
Name | Polyethylennaphthalat |
Andere Namen | |
CAS-Nummer | 25853-85-4 |
Monomere | Ethylenglycol und 2,6-Naphthalindicarbonsäuredimethylester |
Summenformel der Wiederholeinheit | C14H10O4 |
Molare Masse der Wiederholeinheit | 242,23 g·mol −1 |
Art des Polymers |
Polyester |
Kurzbeschreibung |
farblos bis leicht trübe[2] |
Eigenschaften | |
Aggregatzustand |
fest[3] |
Dichte |
1,36 g·cm−3[2] |
Schmelzpunkt |
255 °C[3] |
Elastizitätsmodul |
5–5,5 GPa[2] |
Wasseraufnahme |
0,4 %[2] |
Löslichkeit |
nahezu unlöslich in Wasser[3] |
Elektrische Leitfähigkeit |
10−15 S·cm−1 (bulk)[2] |
Zugfestigkeit |
200 MPa[2] |
Bruchdehnung |
60 %[2] |
Chemische Beständigkeit |
|
Thermischer Ausdehnungskoeffizient |
20–21·10−6 K−1[2] |
Sicherheitshinweise | |
H- und P-Sätze | H: keine H-Sätze |
P: keine P-Sätze[4] |
Polyethylennaphthalat (Kurzzeichen PEN, Handelsnamen u. a.: Kaladex, Teonex) ist ein durch Polykondensation hergestellter thermoplastischer Kunststoff aus der Familie der Polyester.
Gewinnung und Darstellung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]PEN wird durch Polykondensation aus Ethylenglycol und 2,6-Naphthalindicarbonsäuredimethylester (2,6-NDC, CAS-Nummer:840-65-3) hergestellt.[5]
Eigenschaften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]PEN ist seit Anfang der 1980er Jahre bekannt.[5] PEN unterscheidet sich von PET durch eine höhere Gasdichtigkeit und Wärmeformbeständigkeit, sowie die mechanischen Werte (E-Modul, Festigkeit) und eine gesteigerte Chemikalien-, UV- und Hydrolysebeständigkeit. Die Dauerbiegefestigkeit ist dagegen geringer und der Preis höher.[2] PEN besitzt gute Eigenschaften als organischer Szintillator mit einer Emissionswellenlänge im sichtbaren Bereich (blau) im Gegensatz zu UV bei PET.[6] PEN lässt sich als Copolymer ET/EN, als Polymerblend PET+PEN und nicht nur als Homopolymer einsetzen.
Verwendung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Durch seine Eigenschaften erweist sich PEN als Alternativverpackung für alle Lebensmittel, die heiß abgefüllt werden. Die gesteigerte Glasübergangstemperatur bewirkt, dass PEN-Behälter bei bis zu 85 °C (PET 60 °C) gewaschen werden können. Weitere Anwendungsgebiete von PEN sind Verpackungen (Folien und Fäden), Behälter und Medizinische Geräte.[7] Daneben kommen sie in Kunststoff-Folienkondensatoren und als Lautsprechermembranen zum Einsatz.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]- Datenblatt [1] (PEN-Folie) bei Synflex
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]- ↑ Eintrag zu POLYETHYLENE NAPHTHALATE in der CosIng-Datenbank der EU-Kommission, abgerufen am 26. März 2022.
- ↑ a b c d e f g h i j k Eintrag Polyethylennaphthalat bei Goodfellow, abgerufen am 15. November 2017.
- ↑ a b c Datenblatt Flexguard 2137 bei Federal Mogul, abgerufen am 15. November 2017.
- ↑ a b Sicherheitsdatenblatt Die nachstehende Seite ist nicht mehr abrufbar, festgestellt im November 2017. (Suche in Webarchiven.) @1 @2 Vorlage:Toter Link/www.qualifil.de P-Type (600er Serie) bei Nextrusion (PDF; 32 kB), abgerufen am 2. April 2013.
- ↑ a b Martin Orzinski: Untersuchung der Permeation von anorganischen Gasen und organischen Verbindungen durch barriereverbesserte Kunststoffflaschen und ihre messtechnische Erfassung. Dissertation, Technische Universität Berlin, 2007. urn:nbn:de:kobv:83-opus-14914.
- ↑ H. Nakamura, Y. Shirakawa, S. Takahashi, H. Shimizu: Evidence of deep-blue photon emission at high efficiency by common plastic. In: Europhysics Letters. 95, 2011, S. 22001, doi:10.1209/0295-5075/95/22001.
- ↑ Wolfgang Kaiser: Kunststoffchemie für Ingenieure. Carl Hanser Verlag, München/Wien 2006, ISBN 978-3-446-22069-0.