Let It Bleed

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Let It Bleed
Studioalbum von The Rolling Stones

Veröffent-
lichung(en)

29. November 1969

Aufnahme

16.–17. November 1968 / 10. Februar – 2. November 1969

Label(s) Decca Records (UK), London Records (USA)

Format(e)

CD, LP

Genre(s)

Bluesrock, Country

Titel (Anzahl)

9

Länge

42:13

Besetzung

Produktion

Jimmy Miller

Studio(s)

Olympic Studios, London

Chronologie
Through the Past, Darkly (Big Hits Vol. 2)
(1969)
Let It Bleed Get Yer Ya-Ya’s Out!
(1970)

Let It Bleed (englisch für „Lass es bluten") ist das achte Studioalbum der britischen Bluesrock-Band The Rolling Stones, das im November 1969 erschien.

Entstehung und Veröffentlichung

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Die Erstveröffentlichung von Let It Bleed erfolgte am 29. November 1969 bei den Musiklabels Decca Records (Vereinigtes Königreich) und London Records (Vereinigte Staaten). Das Album erschien in seiner Originalausführung als LP mit neun Titeln (Katalognummer: London NPS-4). Im März 1986 erschien es erstmals als CD-Ausführung über London Records (Katalognummer: 820 052-2).[1] Ursprünglich sollte das Album Sticky Fingers heißen; diesen Titel erhielt dann die LP von 1971.

Geschrieben wurden alle Lieder gemeinsam von den beiden Rolling-Stones-Mitgliedern Mick Jagger und Keith Richards. Für die Produktion aller Lieder zeichnete alleine Jimmy Miller verantwortlich.[2] Die Aufnahmen fanden von Februar bis Oktober 1969 in den Londoner Olympic Studios statt; lediglich das Lied You Can’t Always Get What You Want war bereits am 16. und am 17. November 1968 aufgenommen worden, also noch vor der Veröffentlichung von Beggars Banquet. Die meisten Gitarrenparts wurden von Richards eingespielt. Der drogengeschädigte Brian Jones war nur noch bei zwei Liedern beteiligt: er spielte die Autoharp bei You Got the Silver sowie die Conga, eine afrikanische Handtrommel, bei Midnight Rambler. Auch sein Nachfolger Mick Taylor war lediglich bei Country Honk und Live with Me zu hören. You Got the Silver war der erste allein von Richards gesungene Titel auf einem Stones-Album. Auf Bootleg-Versionen des Albums ist eine Fassung mit Mick Jagger zu hören.

Die Stones wurden bei diesem Album wieder von einer Reihe von Gastmusikern unterstützt; dazu gehörten u. a. Nicky Hopkins und Leon Russell. Der eindringliche Gospel-Gesangspart in Gimme Shelter wurde von Merry Clayton beigesteuert, einer erfahrenen R&B-Sängerin, die bereits mit Darlene Love und Ray Charles Alben eingespielt hatte. Bei Country Honk, einer Country-Version des nur als Single veröffentlichten Honky Tonk Women (übersetzbar als „Spelunken-Weiber",[3] vgl. dazu auch „Honky-Tonk"), trat der Geiger Byron Berline von den Flying Burrito Brothers als Gastmusiker in Aktion; bei Love in Vain spielte Ry Cooder Mandoline. Der von Al Kooper arrangierte Song You Can’t Always Get What You Want wurde mit dem Londoner Bach-Chor eingespielt. In dieser hymnischen Version des Liedes ist Kooper auch an der Orgel und als Hornist zu hören.

Bei dem Lied Live with Me ist zum ersten Mal auf einer Rolling-Stones-Platte der Saxophonist Bobby Keys zu hören, der ab diesem Zeitpunkt bis zur Veröffentlichung von Goats Head Soup 1973 regelmäßig im Studio und bis zu seinem Todesjahr 2014 bei den Konzerten mitwirkte. Live with Me gilt als erster Rolling-Stones-Titel, bei dem der Einsatz von Blasinstrumenten nicht bloß Beiwerk ist, sondern maßgeblich zum Sound beiträgt.[4]

Für den Entwurf und die Gestaltung des Covers war der US-amerikanische Grafikdesigner Robert Brownjohn verantwortlich, der für seine Arbeit 1.000 Pfund Sterling erhielt. Auf der Plattenhülle sieht man – in Form eines „Plattenwechslers" – die bereits heruntergelassene Schellackplatte Let It Bleed, darüber eine Tortenplatte, eine Filmrolle, ein Zifferblatt, eine Pizza und ein Fahrzeugreifen; gekrönt wird das Ganze von einer sahnebedeckten, mit Belegkirschen verzierten Torte, in der Mitte darauf die Nachbildungen der Bandmitglieder im Stile einer Hochzeitskapelle. Für die Herstellung der Torte zuständig war Delia Smith, zu dieser Zeit noch eine unbekannte Verfasserin von Kochrezepten im Daily Mirror, einer englischen Tageszeitung. Später wurde sie in England eine beliebte Fernsehmoderatorin und Kochbuchautorin.[5] Auf der Rückseite der Plattenhülle der gleiche Kuchen: Ein Stück fehlt, die Stones umgestürzt, die Schallplatte zerbrochen. – Im Inneren der Plattenhülle der Hinweis, die Musik laut abzuspielen ("This Record Should Be Played Loud").

Alle Stücke des Albums außer Country Honk wurden in Konzerten gespielt. Dabei zählen Gimme Shelter, Midnight Rambler und You Can’t Always Get What You Want zu den am häufigsten gespielten Klassikern. Letzterer Song wurde 2012/13 mit einem Chor aufgeführt, der jeweils aus dem Ort stammte, an dem das Konzert stattfand. Love in Vain gehörte in den Jahren 1969 bis 1972 zum festen Konzertprogramm.

Alle Lieder von Mick Jagger und Keith Richards, außer wenn anders angegeben. Die auf der Rückseite der Plattenhülle stehende Reihung der Titel stimmt nicht mit der realen Abfolge überein.

Seite 1:

  1. Gimme Shelter (4:30)
  2. Love in Vain (Robert Johnson) (4:19)
  3. Country Honk (3:07)
  4. Live with Me (3:33)
  5. Let It Bleed (5:27)

Seite 2:

  1. Midnight Rambler (6:52)
  2. You Got the Silver (2:50)
  3. Monkey Man (4:11)
  4. You Can’t Always Get What You Want (7:28)

Singleauskopplungen

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Hauptartikel: The Rolling Stones/Diskografie
Jahr Titel
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartsChartplatzierungen[6]
(Jahr, Titel, , Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 UK
1970 Gimme Shelter
Let It Bleed
UK 76
Doppelplatin
×ばつ2
Doppelplatin

(2 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: November 1970
Verkäufe: + 1.465.000

Let It Bleed wird von vielen Kritikern und Fans als eines der besten Alben der Rolling Stones angesehen. Die deutsche Ausgabe des Rolling Stone wählte es im November 2004 auf Platz 13 seiner Liste der „500 besten Alben aller Zeiten". Die US-amerikanische Ausgabe des Rolling Stone wählte das Album auf Platz 32.[7]

You Got the Silver fand als Teil des Soundtracks zu Zabriskie Point Verwendung.

Kommerzieller Erfolg

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Chartplatzierungen

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Let It Bleed avancierte zum Nummer-eins-Album in den Niederlanden und dem Vereinigten Königreich.[2] [8] Darüber hinaus erreichte es Top-10-Platzierungen in Norwegen (Rang 2),[2] Deutschland und den Vereinigten Staaten (je Rang 3).[9] [10]

Chartplatzierungen
ChartsChart­plat­zie­rungenHöchst­platzie­rungWo­chen
 Deutschland (GfK) [9] 3 (1 Wo.)1
 Vereinigte Staaten (Billboard) [10] 3 (44 Wo.)44
 Vereinigtes Königreich (OCC) [8] 1 (29 Wo.)29

Auszeichnungen für Musikverkäufe

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Land/Region Aus­zeich­nung­en für Mu­sik­ver­käu­fe
(Land/Region, Aus­zeich­nung, Ver­käu­fe)
Ver­käu­fe
 Australien (ARIA)  Platin70.000
 Kanada (MC)  Platin100.000
 Neuseeland (RMNZ)  Gold7.500
 Vereinigte Staaten (RIAA) ×ばつ Platin2.000.000
 Vereinigtes Königreich (BPI)  Platin300.000
Insgesamt ×ばつ Gold
×ばつ Platin
2.477.500

Hauptartikel: The Rolling Stones/Auszeichnungen für Musikverkäufe

  • The Rolling Stones. Songbook. 155 Songs [1963–1977] mit Noten. Deutsch von Teja Schwaner, Jörg Fauser und Carl Weissner. Mit 75 Alternativübersetzungen von Helmut Salzinger. Zweitausendeins, Frankfurt am Main 1977, S. 204–221, 631–662 und 940–942.

Einzelnachweise

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  1. Let It Bleed ~ Veröffentlichungsgruppe von The Rolling Stones. In: musicbrainz.org. Musicbrainz, abgerufen am 8. Januar 2025. 
  2. a b c The Rolling Stones – Let It Bleed. In: austriancharts.at. Hung Medien, abgerufen am 8. Januar 2025. 
  3. The Rolling Stones. Songbook. 155 Songs [1963–1977] mit Noten. Deutsch von Teja Schwaner, Jörg Fauser und Carl Weissner. Mit 75 Alternativübersetzungen von Helmut Salzinger. Zweitausendeins, Frankfurt am Main 1977, S. 86 f.
  4. Steve Appleford: The Rolling Stones, Rip This Joint. Die Story zu jedem Song („The Rolling Stones – it’s only rock ‘n’ roll"). Rockbuch-Verlag, Schlüchtern 2002, ISBN 3-927638-11-0, S. 88 ff.
  5. Bill Wyman mit Richard Havers: Bill Wymans Rolling Stones Story. Dorling Kindersley (Oktober 2002), ISBN 978-3831003914, S. 357.
  6. Chartquellen (Singles): UK
  7. Levy, Joe (Hrsg.): Rolling Stone. Die 500 besten Alben aller Zeiten. (Originalausgabe: Rolling Stone. The 500 Greatest Albums of all Time. Wenner Media 2005). Übersetzung: Karin Hofmann. Wiesbaden: White Star Verlag, 2011, S. 51
  8. a b Chartplatzierung in Großbritannien. In: officialcharts.com. Abgerufen am 7. Januar 2025 (englisch). 
  9. a b Chartplatzierung in Deutschland. In: offiziellecharts.de. Abgerufen am 7. Januar 2025. 
  10. a b Chartplatzierung in den USA. In: billboard.com. Abgerufen am 7. Januar 2025 (englisch). 
Studioalben
Livealben
  • Got Live If You Want It!
  • Get Yer Ya-Ya’s Out!
  • Love You Live
  • Still Life (American Concert 1981)
  • Flashpoint
  • Stripped
  • Rock and Roll Circus
  • No Security
  • Live Licks
  • Shine a Light
  • Some Girls – Live in Texas ’78
  • From the Vault – Hampton Coliseum (Live in 1981)
  • Checkerboard Lounge / Live Chicago 1981
  • From the Vault – Live at the Tokyo Dome
  • Live at Leeds – Roundhay Park 1982
  • Sweet Summer Sun – Hyde Park Live
  • Live 1965: Music from Charlie Is My Darling
  • From the Vault – L.A. Forum (Live in 1975)
  • From the Vault – The Marquee Club – Live in 1971
  • Totally Stripped
  • Havana Moon
  • From the Vault – Sticky Fingers: Live at the Fonda Theatre 2015
  • From the Vault – No Security – San Jose 1999 (Live)
  • Voodoo Lounge – Uncut
  • Bridges to Bremen
  • Bridges to Buenos Aires
  • Steel Wheels – Live
  • A Bigger Bang – Live on Copacabana Beach
  • Live at the El Mocambo
  • Licked Live in NYC
  • Grrr Live!
  • The Brussels Affair ’73
  • L.A. Friday (Live 1975)
  • Light the Fuse – A Bigger Bang Tour, Toronto Live 2005
  • Live at the Wiltern
Kompilationen
  • ×ばつ5">×ばつ5
  • Around and Around
  • Bravo Rolling Stones
  • Big Hits (High Tide and Green Grass)
  • December’s Children (And Everybody’s)
  • Flowers
  • Through the Past, Darkly (Big Hits Vol. 2)
  • Stone Age
  • Gimme Shelter
  • Hot Rocks 1964–1971 / Les années Stones
  • Milestones
  • Rock ’n’ Rolling Stones
  • More Hot Rocks (Big Hits & Fazed Cookies)
  • No Stone Unturned
  • Made in the Shade
  • Metamorphosis
  • Rolled Gold: The Very Best of The Rolling Stones
  • Die 30 größten Hits / 30 Greatest Hits / Get Stoned
  • Time Waits for No One: Anthology 1971–1977
  • Solid Rock
  • Slow Rollers
  • Sucking in the Seventies
  • Rolled Gold, Vol. 2
  • Story of the Stones
  • Rewind (1971–1984)
  • Jump Back: The Best of the Rolling Stones
  • Forty Licks
  • Rarities 1971–2003
  • Grrr!
  • On Air
  • Honk
  • The Rolling Stones Story
  • Singles Collection: The London Years
  • Collection 1971–1989
  • Remastered Series
  • Singles 1963–1965
  • Singles 1965–1967
  • Singles 1968–1971
  • Collector’s Box
  • You Get What You Need
  • The Rolling Stones 1971–2005
  • The Rolling Stones 1964–1969 / ABKCO Box Set
  • The Singles 1971–2006
  • In Mono
  • Studio Albums Vinyl Collection 1971–2016
  • Singles: Volume One 1963–1966
  • 7’ Single Box Vol.2 (1966–1971)
Soundtracks
  • Shine a Light
EPs
  • The Rolling Stones
  • Carol
  • Five by Five
  • ×ばつ5
  • The Rolling Stones, Now!
  • Got LIVE if you want it!
  • Out of Our Heads
  • December’s Children (And Everybody’s)
  • Their Satanic Majesties Request
  • Exile on Main St
  • Goats Head Soup
  • Star Star
  • If You Can’t Rock Me / Get Off Of My Cloud
  • 60’s UK EP Collection
Videoalben
  • Gimme Shelter
  • Let’s Spend the Night Together
  • The Stones in the Park
  • Video Rewind
  • Charlie Is My Darling – Ireland 1965
  • ×ばつ5 – The Continuing Adventures of the Rolling Stones
  • Sympathy for the Devil
  • Voodoo Lounge – Live
  • Stones at the Max
  • Voodoo Lounge – In Japan
  • Rock and Roll Circus
  • Bridges to Babylon Tour ’97–98
  • Four Flicks
  • Toronto Rocks
  • Truth & Lies
  • The Biggest Bang
  • Shine a Light
  • Stones in Exile
  • Ladies & Gentlemen: The Rolling Stones
  • The Rolling Stones: Ed Sullivan Shows 4/1965–67
  • Some Girls – Live in Texas ’78
  • Checkerboard Lounge / Live Chicago 1981
  • Ladies & Gentlemen / Some Girls – Live in Texas ’78
  • Ladies & Gentlemen / Stones in Exile / Some Girls – Live in Texas ’78
  • Live at Glastonbury
  • Crossfire Hurricane
  • Sweet Summer Sun – Hyde Park Live
  • From the Vault – Hampton Coliseum (Live in 1981)
  • From the Vault – L.A. Forum (Live in 1975)
  • From the Vault the Marquee Club – Live in 1971
  • From the Vault – Live at the Tokyo Dome
  • From the Vault – Roundhay Park: Live in Leeds 1982
  • From the Vault – The Complete Series 1
  • Totally Stripped
  • Havana Moon
  • Olé Olé Olé! – A Trip Across Latin America
  • From the Vault – Sticky Fingers: Live at the Fonda Theatre 2015
  • From the Vault – No Security. San Jose ’99
  • Bridges to Bremen
  • Bridges to Buenos Aires
  • The Brussels Affair ’73
  • Steel Wheels – Live
  • A Bigger Bang – Live on Copacabana Beach
  • Licked Live in NYC
  • Grrr Live!
Singles
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