Gabel (Schach)
Im Schach ist eine Gabel ein Doppelangriff einer Figur auf zwei oder mehrere gegnerische Figuren oder Felder. Der Gabelangriff ist häufig eine spielentscheidende taktische Wendung, denn es können meist nicht sämtliche Drohungen pariert werden. Prinzipiell kann jede Figur einen Gabelangriff ausführen. Am häufigsten sind Springergabel und Bauerngabel .
In der Praxis reicht oft bereits die Drohung, einen Gabelangriff anzusetzen, dazu aus, dem Gegner eine positionelle Konzession abzuringen und somit einen Vorteil zu erzielen. Die Drohung mit einem Gabelangriff spielt daher in vielen Schachpartien eine wichtige Rolle.
Springergabel
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Springergabel
Im Artikel über Arianne Caoili wird eine Springergabel in einer realen Partie gezeigt.
Familienschach
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Bauerngabel
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Läufergabel
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]38. ... Th1xd1+
39. Kd2xd1 Ke6–f7 und der Doppelangriff direkt auf den Läufer g7 und indirekt durch den Abzugsangriff auf das Gabelfeld g4 klärt die Lage.
40. Th5xh6 Lc8xg4+
nebst Kf7xg7 remis
Turmgabel
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]500 Endspielstudien, 1924
1. h6–h7 Td2–h2
2. Tf6–f1+ Kc1-c(d)2
3. Tf1–f2+ Turmgabel
3. ... Th2xf2 Ablenkung
4. h7–h8D gewinnt
1. ... Td2–d8
2. Tf6–c6+ Kc1–d1(2)
3. Tc6–d6+ Turmgabel
3. ... Td8xd6 Ablenkung, Echo
4. h7–h8D gewinnt
Kombinierte Beispiele
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]1. ... De8xe4!
falls 1. ... Db8 so 2. Txg4 Db1+ 3. Dg1
2. Dd4xe4
2. ... Sg4–f2+ Springergabel
Schwarz gewinnt
Maidstone, 2007
Aber die Bauerngabel 42. ... e5 hätte das Spiel sofort entschieden (siehe Diagramm rechts), denn auf den Gegenangriff 43. Sc6 exf4 44. Sxe7 entscheidet die Turmgabel Te5.
Stattdessen folgte
42. ... Td5–h5+
43. Kh2–g1 De7–d8?? Immer noch gewinnt die Bauerngabel.
44. Sd4xe6+ Springergabel
1 – 0
Maidstone, 2007 (Variante)
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]- David Hooper, Ken Whyld: The Oxford Companion to Chess. 2. Auflage. Oxford University Press, 1992, ISBN 0-19-866164-9, S. 143.
- László Orbán: Schach-Taktik: Geistreiche Züge und unerwartete Opfer, Mehr als 150 beispielhafte Kurzpartien, Verständlich erklärt. 2. Auflage. Schlütersche Verlagsgesellschaft, Hannover 2011, ISBN 978-3-869102887, S. 154–193.