Arcsin-Verteilung

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Arcsin-Verteilung
Dichtefunktion
Arcsin-Dichteverteilung
Verteilungsfunktion
Arcsin-Verteilungsfunktion
Parameter keine
Träger x [ 0 , 1 ] {\displaystyle x\in [0,1]} {\displaystyle x\in [0,1]}
Dichtefunktion 1 π x ( 1 x ) {\displaystyle {\frac {1}{\pi {\sqrt {x(1-x)}}}}} {\displaystyle {\frac {1}{\pi {\sqrt {x(1-x)}}}}}
Verteilungsfunktion 2 π arcsin ( x ) {\displaystyle {\frac {2}{\pi }}\arcsin \left({\sqrt {x}}\right)} {\displaystyle {\frac {2}{\pi }}\arcsin \left({\sqrt {x}}\right)}
Erwartungswert 1 2 {\displaystyle {\frac {1}{2}}} {\displaystyle {\frac {1}{2}}}
Median 1 2 {\displaystyle {\frac {1}{2}}} {\displaystyle {\frac {1}{2}}}
Modus { 0 , 1 } {\displaystyle \{0,1\}} {\displaystyle \{0,1\}}
Varianz 1 8 {\displaystyle {\frac {1}{8}}} {\displaystyle {\frac {1}{8}}}
Schiefe 0 {\displaystyle 0} {\displaystyle 0}

Die Arcsin-Verteilung, auch Arkussinus-Verteilung genannt, ist eine univariate Wahrscheinlichkeitsverteilung. Sie ist ein Spezialfall der Beta-Verteilung mit den Parametern p = q = 1 2 {\displaystyle p=q={\tfrac {1}{2}}} {\displaystyle p=q={\tfrac {1}{2}}} und spielt eine wichtige Rolle in der Theorie der brownschen Bewegung.

Die Arcsin-Verteilung ist eine Wahrscheinlichkeitsverteilung auf [ 0 , 1 ] {\displaystyle [0,1]} {\displaystyle [0,1]}. Sie ist definiert durch ihre Verteilungsfunktion

F ( x ) = 2 π arcsin ( x ) ,       x [ 0 , 1 ] {\displaystyle F(x)={\frac {2}{\pi }}\arcsin \left({\sqrt {x}}\right),\ \ \ x\in [0,1]} {\displaystyle F(x)={\frac {2}{\pi }}\arcsin \left({\sqrt {x}}\right),\ \ \ x\in [0,1]}

und ihre Wahrscheinlichkeitsdichtefunktion

f ( x ) = { 1 π x ( 1 x ) wenn x ( 0 , 1 ) 0 wenn x { 0 , 1 } {\displaystyle f(x)={\begin{cases}{\frac {1}{\pi {\sqrt {x(1-x)}}}}&{\text{wenn}}\;x\in (0,1)\0円&{\text{wenn}}\;x\in \{0,1\}\\\end{cases}}} {\displaystyle f(x)={\begin{cases}{\frac {1}{\pi {\sqrt {x(1-x)}}}}&{\text{wenn}}\;x\in (0,1)\0円&{\text{wenn}}\;x\in \{0,1\}\\\end{cases}}}.

Es sei X {\displaystyle X} {\displaystyle X} eine arcsin-verteilte Zufallsvariable.

Erwartungswert und Varianz

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Der Erwartungswert ergibt sich zu

E ( X ) = 1 2 {\displaystyle \operatorname {E} (X)={\frac {1}{2}}} {\displaystyle \operatorname {E} (X)={\frac {1}{2}}}

und die Varianz zu

Var ( X ) = 1 8 {\displaystyle \operatorname {Var} (X)={\frac {1}{8}}} {\displaystyle \operatorname {Var} (X)={\frac {1}{8}}}.

Die Arcsin-Verteilung ist symmetrisch um 0,5.

Arcsin-Gesetze

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Es gibt eine Vielzahl von Arcsin-Gesetzen. Veröffentlichungen dazu stammen unter anderem von Paul Lévy, Paul Erdős, Mark Kac und Erik Sparre Andersen. Nach ihnen sind die Arcsin-Gesetze zum Teil benannt.

Die folgenden Arcsin-Gesetze treffen Aussagen über die Dauer, wie lange sich ein stochastischer Prozess im positiven Bereich aufhält. Es können stattdessen auch die Abbildungen:

  • frühester Zeitpunkt eines Maximums und
  • dem Zeitpunkt, wann zum letzten Mal der Ursprung gekreuzt wird

betrachtet werden, wobei dann gegebenenfalls weitere Annahmen getroffen werden müssen.

Arcsin-Gesetz von Paul Lévy

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Die Zeitlängen, die ein eindimensionaler Standard-Wiener-Prozess ( W t ) t [ 0 , 1 ] {\displaystyle (W_{t})_{t\in [0,1]}} {\displaystyle (W_{t})_{t\in [0,1]}} positiv ist, sind arcsin-verteilt. Das heißt für

U := λ ( { t [ 0 , 1 ] W t > 0 } ) ,       x [ 0 , 1 ] {\displaystyle U:=\lambda (\{t\in [0,1]\mid W_{t}>0\}),\ \ \ x\in [0,1]} {\displaystyle U:=\lambda (\{t\in [0,1]\mid W_{t}>0\}),\ \ \ x\in [0,1]},

gilt

P ( U x ) = F ( x ) ,       x [ 0 , 1 ] {\displaystyle P(U\leq x)=F(x),\ \ \ x\in [0,1]} {\displaystyle P(U\leq x)=F(x),\ \ \ x\in [0,1]},

wobei λ {\displaystyle \lambda } {\displaystyle \lambda } das eindimensionale Lebesgue-Maß bezeichnet.[1] [2]

Arcsin-Gesetz von Paul Erdős und Mark Kac

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Sei ( X i ) i N {\displaystyle (X_{i})_{i\in \mathbb {N} }} {\displaystyle (X_{i})_{i\in \mathbb {N} }} eine Folge von eindimensionalen, unabhängigen und identisch verteilten Zufallsvariablen. Weiter wird angenommen, dass sie Erwartungswert 0 und Varianz 1 haben. Die fortlaufenden Anzahlen der Summen

S k := X 1 + + X k ,       k N {\displaystyle S_{k}:=X_{1}+\dotsb +X_{k},\ \ \ k\in \mathbb {N} } {\displaystyle S_{k}:=X_{1}+\dotsb +X_{k},\ \ \ k\in \mathbb {N} },

die positiv sind, sind definiert durch

N n := | { k { 1 , , n } S k > 0 } | ,       n N {\displaystyle N_{n}:=|\{k\in \{1,\dotsc ,n\}\mid S_{k}>0\}|,\ \ \ n\in \mathbb {N} } {\displaystyle N_{n}:=|\{k\in \{1,\dotsc ,n\}\mid S_{k}>0\}|,\ \ \ n\in \mathbb {N} }.

Dann gilt die folgende Konvergenz in Verteilung

lim n P ( N n n x ) = F ( x ) ,       x [ 0 , 1 ] {\displaystyle \lim _{n\rightarrow \infty }P\left({\frac {N_{n}}{n}}\leq x\right)=F(x),\ \ \ x\in [0,1]} {\displaystyle \lim _{n\rightarrow \infty }P\left({\frac {N_{n}}{n}}\leq x\right)=F(x),\ \ \ x\in [0,1]}.[3]

Die Annahmen können variiert werden, sofern der Zentrale Grenzwertsatz weiterhin für ( X i ) i N {\displaystyle (X_{i})_{i\in \mathbb {N} }} {\displaystyle (X_{i})_{i\in \mathbb {N} }} gilt.

Arcsin-Gesetz von Erik Sparre Andersen

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Sei ( X i ) i N {\displaystyle (X_{i})_{i\in \mathbb {N} }} {\displaystyle (X_{i})_{i\in \mathbb {N} }} eine Folge von Zufallsvariablen. Zu jeder Auswahl von endlich vielen Zufallsvariablen existieren die gemeinsamen Dichten und diese sind invariant bezüglich s-Permutationen. Eine s-Permutation besteht aus der Kompositionen einer Permutation und Vorzeichenwechsel in beliebigen Koordinaten. Dann gilt analog zum Arcsin-Gesetz von Erdős und Kac für die Summen S k ,   k N , {\displaystyle S_{k},\ k\in \mathbb {N} ,} {\displaystyle S_{k},\ k\in \mathbb {N} ,} und die die Anzahl von positiven Zufallsvariablen N n , n N , {\displaystyle N_{n},n\in \mathbb {N} ,} {\displaystyle N_{n},n\in \mathbb {N} ,} die folgende Konvergenz in Verteilung

lim n P ( N n n x ) = F ( x ) ,       x [ 0 , 1 ] {\displaystyle \lim _{n\rightarrow \infty }P\left({\frac {N_{n}}{n}}\leq x\right)=F(x),\ \ \ x\in [0,1]} {\displaystyle \lim _{n\rightarrow \infty }P\left({\frac {N_{n}}{n}}\leq x\right)=F(x),\ \ \ x\in [0,1]}.[4]

Diskrete Arcsin-Verteilung

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Beispiele zur Wahrscheinlichkeitsfunktion g n ( m ) {\displaystyle g_{n}(m)} {\displaystyle g_{n}(m)} der diskreten Arcsin-Verteilung, wobei n {\displaystyle n} {\displaystyle n} einem Parameter und m { 0 , , n } {\displaystyle m\in \{0,\dotsc ,n\}} {\displaystyle m\in \{0,\dotsc ,n\}} einer Ausprägung entspricht.

In der Fluktuationstheorie konnte Erik Sparre Andersen zeigen, dass die sogenannte diskrete Arcsin-Verteilung von Bedeutung ist. Diese ist für jeden Parameter n N { 0 } {\displaystyle n\in \mathbb {N} \cup \{0\}} {\displaystyle n\in \mathbb {N} \cup \{0\}} durch ihre Wahrscheinlichkeitsfunktion

g n ( m ) = ( 1 ) n ( 1 2 m ) ( 1 2 n m ) ,       m n {\displaystyle g_{n}(m)=(-1)^{n}{\binom {-{\frac {1}{2}}}{m}}{\binom {-{\frac {1}{2}}}{n-m}},\ \ \ m\leq n} {\displaystyle g_{n}(m)=(-1)^{n}{\binom {-{\frac {1}{2}}}{m}}{\binom {-{\frac {1}{2}}}{n-m}},\ \ \ m\leq n}

und ihre Verteilungsfunktion

G n ( x ) = m = 0 x ( 1 ) n ( 1 2 m ) ( 1 2 n m ) ,       x [ 0 , n ] {\displaystyle G_{n}(x)=\sum \limits _{m=0}^{\lfloor x\rfloor }(-1)^{n}{\binom {-{\frac {1}{2}}}{m}}{\binom {-{\frac {1}{2}}}{n-m}},\ \ \ x\in [0,n]} {\displaystyle G_{n}(x)=\sum \limits _{m=0}^{\lfloor x\rfloor }(-1)^{n}{\binom {-{\frac {1}{2}}}{m}}{\binom {-{\frac {1}{2}}}{n-m}},\ \ \ x\in [0,n]}

definiert.

Der Name ist durch ihr Konvergenzverhalten zur Arcsin-Verteilung begründet, so gilt die gleichmäßige Konvergenz

lim n sup x [ 0 , 1 ] G n ( n x ) F ( x ) ∣= 0 {\displaystyle \lim _{n\rightarrow \infty }\sup _{x\in [0,1]}\mid G_{n}(n\cdot x)-F(x)\mid =0} {\displaystyle \lim _{n\rightarrow \infty }\sup _{x\in [0,1]}\mid G_{n}(n\cdot x)-F(x)\mid =0}.

Erik Sparre Andersen zeigte die entsprechende Konvergenz in Verteilung im gleichen Zug mit dem vorigen Arcsin-Gesetz.

Arcsin-Gesetz von Deshouillers-Dress-Tenenbaum

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In der probabilistischen Zahlentheorie zeigten Jean-Marc Deshouillers, François Dress und Gérald Tenenbaum dass die Summe von Verteilungsfunktionen von logarithmischen Verhältnissen von Teilern zu deren Vielfaches einem Arcsin-Gesetz folgt.

  • William Feller: An introduction to probability theory and its applications. Band 2. Wiley, 1971. 
  • Konrad Jacobs: Discrete Stochastics. Birkhäuser, Basel 2012, ISBN 3-0348-8645-4. 
  1. Bauer, Heinz: Wahrscheinlichkeitstheorie. de Gruyter, 2002, S. 491–492. 
  2. Paul Lévy: Sur certains processus stochastiques homogènes, Compositio Mathematica. Band 7, 1939, S. 283–339. 
  3. Paul Erdős, Mark Kac: On the number of positive sums of independent random variables. In: Bull. Amer. Math. Soc. Band 53, Nr. 10, 1947, S. 1011–1020. 
  4. Erik Sparre Andersen: On the Number of Positive Sums of Random Variables. In: Scandinavian Actuarial Journal. Band 1949, Nr. 1, 1949, S. 27–36, doi:10.1080/03461238.1949.10419756 . 
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