Emirat Gwandu
Das Emirat Gwandu (alternative Namen Gando oder Igwandu) war ein historisches Reich der Fulbe auf dem Gebiet des heutigen westafrikanischen Staat Nigeria.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Im Westen der Großlandschaft Sudan lag es östlich von Massina, zu beiden Ufern des Niger, und im Süden reichte es bis zur Mündung des Benue. Es bestand aus mehreren Provinzen, die locker untereinander verbunden waren. Ende des 19. Jahrhunderts hatte es eine Fläche von 203.309 km2 und hatte schätzungsweise fünf Millionen Einwohner.
Die einzelnen Landesteile Gwandus waren: Die Westhälfte der Landschaft Kebbi mit der Hauptstadt Gwandu und der um das Jahr 1888 verfallenen Stadt Birnin Kebbi (andere Schreibweise Birni-n-Kebbi), die einst Mittelpunkt eines mächtigen Königreichs war. Ferner die wüstenartige Landschaft Aréoua, Saberma mit einem breiten Natronthal, Dendima, ein großer Teil von Gwandurma und ein kleiner von Borgu, ein großer Teil von Yoruba mit der Stadt Ilorin, Jaurie und endlich die Landschaft Nupe, die damals eine blühende Baumwollindustrie hatte. Beherrscht wurde Gwandu von einem Sultan, der mit dem Sultanat von Sokoto stammverwandt, aber ihm untertan war.
Im April 1895 versuchte der deutsche Kolonialbeamte Hans Gruner vergeblich, mit Sultan dan Khalilu einen Schutzvertrag auszuhandeln, um Gwandu Deutsch-Westafrika anzugliedern.[1] Ab März 1903 war das Emirat dann Teil des britischen Protektorates Nord-Nigeria.
Liste der Emire von Gwandu
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]- W.E.N. Kensdale: Art. „Gwandu" in The Encyclopaedia of Islam. New Edition Bd. II., S. 1144b-1146b.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]- ↑ Nach Peter Sebald kam zwar ein Vertrag zustande, doch wurde nachträglich eine längere Textpassage entfernt, in der dan Khalilu die Unabhängigkeit seines Landes erklärte (Hans Gruner, Peter Sebald (Hrsg.): Vormarsch zum Niger, Edition Ost, Berlin 1997, ISBN 3-929161-07-9, S. 410f.).