George Soros
George Soros (gebürtig György Schwartz;[1] * 12. August 1930 in Budapest) ist ein US-amerikanischer Investor ungarischer Herkunft und Betreuer vieler Fonds, unter anderem des Quantum Funds. Bekannt wurde er, als er im September 1992 auf die Abwertung des britischen Pfunds spekulierte und damit einen Gewinn von rund einer Milliarde US-Dollar erzielte. Mit seinem Vermögen unterstützt Soros unter anderem Bürgerrechtsorganisationen sowie politische Aktivisten.
Leben
Jugend
Er wurde als Sohn des Esperanto-Schriftstellers Tivadar Soros in Budapest geboren. Ab 1936 trug er den magyarisierten Namen György Soros [ˈɟørɟ ˈʃoroʃ ] (vorher Schwartz). Trotz der jüdischen Herkunft seiner Familie überlebte Soros die Besetzung Ungarns durch das nationalsozialistische Deutschland und die Schlacht um Budapest. Sein Vater hatte sich selbst und seinen Sohn über Monate hinweg versteckt, unter anderem im Sommerhaus der Tänzerin Elza Brandeisz in Balatonalmádi [2] ; darüber hat sein Vater ein Buch auf Esperanto geschrieben, „Maskerado ĉirkaŭ la morto", das auch auf Englisch erschienen ist.[3] In seinem Elternhaus gingen Esperantisten ein und aus; so lernte auch George Soros Esperanto. 1947 nahm er mit seinem Vater am Esperanto-Weltkongress in Bern teil. Von dort aus reiste er weiter zum Esperanto-Jugendweltkongress nach Ipswich; nach dem Kongress blieb er in England.[4] [5] An der London School of Economics and Political Science (LSE) absolvierte er 1952 sein Studium der Philosophie und schloss mit der Promotion ab. Dort studierte er bei Karl Popper, dessen Vorstellungen über eine Offene Gesellschaft ihn stark beeinflussten.[6]
Karriere
1956 zog er in die USA und übernahm 1968 einen Investmentfonds (Hedgefonds) in Curaçao.[4] Auch seine späteren Quantum Funds , die er gemeinsam mit Jim Rogers gründete, haben ihren Sitz in Offshore-Finanzzentren wie den Niederländischen Antillen und den Jungferninseln. Er entzog damit seine Geschäfte der Kontrolle durch die US-Finanzaufsicht.
1988 erzielte Soros mit dem Kauf und Verkauf von Aktienpaketen der französischen Großbank Société Générale rund 2,2 Millionen US-Dollar Spekulationsgewinn. Die Transaktion erregte zunächst kein Aufsehen. 2006 wurde er von einem französischen Gericht in letzter Instanz für schuldig befunden, von vertraulichen Informationen profitiert zu haben, und wegen Insiderhandels zu einer Geldstrafe in Höhe seines mutmaßlichen Gewinns verurteilt.[7] Seine im Dezember 2006 eingereichte Beschwerde beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte [8] scheiterte im Oktober 2011.[9] [10]
Sein Vermögen wird vom Forbes Magazine in seiner 2016er Liste der Milliardäre auf 24,9 Milliarden US-Dollar geschätzt, er ist damit auf Platz 23.[11]
Soros hat die Ehrendoktorwürden der New Yorker Universität The New School, der Universität Oxford (1980), der Wirtschaftshochschule Budapest und der Yale-Universität (1991) erhalten. 2012 wurde er mit dem Adam-Smith-Preis der National Association for Business Economics (NABE) ausgezeichnet.
Spekulationsgeschäfte als Vorhersagen
Soros betreibt intensive Öffentlichkeitsarbeit und seine Spekulationen polarisieren Bewunderer und Gegner. Bekannt wurde Soros unter anderem am 16. September 1992, dem „Schwarzen Mittwoch", als er in der Überzeugung, das Pfund Sterling sei überbewertet, massiv gegen diese Währung wettete. Dazu tauschte er geliehene Pfund in andere europäische Währungen, hauptsächlich Deutsche Mark und Französische Franc.
Im Juni 1993 spekulierte Soros gegen die Deutsche Mark. Soros verkündete seine Absicht, in großen Mengen Wertpapiere der Bundesrepublik Deutschland zugunsten französischer Wertpapiere abzustoßen. In einem Interview forderte er: „Down with the D-Mark!"
Soros stellt seine offenen Spekulationen in einen politischen Zusammenhang. So erklärt er, dass die bestehenden Rahmenbedingungen für Spekulationsgeschäfte eine gesunde wirtschaftliche Entwicklung in vielen unterentwickelten Ländern gefährden. Während der Asienkrise (1997/98) wurde Soros vom damaligen malaysischen Premierminister Mahathir bin Mohamad für die Finanzkrise verantwortlich gemacht. Er verwahrte sich gegen die Vorwürfe (beispielsweise in seinem Buch Die Ära der Fehlentscheidungen). Nach einem persönlichen Gespräch zwischen den beiden nahm Mahathir 2006 seine Vorwürfe zurück.[12]
Angesichts der sich anbahnenden Finanzkrise, die er frühzeitig als Vorbote einer Rezession in den Vereinigten Staaten ansah,[13] kehrte er 2007 ins spekulative Geschäft zurück[14] und erzielte mit seinem Quantum Endowment Fund im selben Jahr eine Rendite von 32 Prozent, was ihm 2,9 Milliarden US-Dollar einbrachte.[15] [16]
2008 war Soros mit einem Einkommen von 1,1 Milliarden US-Dollar der bestbezahlte Hedgefonds-Manager. In den zwölf Monaten bis Juli 2009 stieg die Gesamtsumme des durch seine Investmentfirma Soros Fund Management verwalteten Vermögens um 40 Prozent auf 24 Milliarden US-Dollar.[17] [18]
Als Grundlage für seine Erfolge an der Börse sieht er seine „Theorie der Reflexivität", die er in seinem Buch Alchemie der Finanzen (1988) beschreibt. Diese Theorie beschreibt die Entstehung einer Diskrepanz zwischen wahrgenommener und tatsächlicher Realität und bezieht sich auf Karl Popper (1902–1994), einen seiner ehemaligen Professoren.
Philanthropisches und politisches Engagement
Seit den 1970er Jahren tritt Soros als Philanthrop in Erscheinung. Als Gründer, Förderer und Vorsitzender der Open Society Foundations und der Soros Foundation half Soros schwarzen südafrikanischen Studenten, die University of Cape Town zu besuchen, und unterstützte die Central European University finanziell. Mit seiner Förderung der Idee der „offenen Gesellschaft" nimmt Soros Bezug auf ein Konzept von Karl Popper. Die Gesamtsumme seiner Spenden wurde 2007 von Time auf 6 Milliarden US-Dollar geschätzt.[19]
Auf die US-Politik hatte Soros viele Jahre lang keinen Einfluss zu nehmen versucht. Unter Präsident George W. Bush machte er es aber zu seinem erklärten Ziel, dessen Wiederwahl zu verhindern. Hierzu spendete er insgesamt 23,5 Millionen US-Dollar an linksgerichtete Bewegungen sowie Gruppen wie MoveOn.org.[20] In der heißen Phase des Präsidentenwahlkampfs 2004 trat er mit öffentlichen Reden gegen Bush auf; in ihnen erklärte er, während der Krieg in Afghanistan gerechtfertigt gewesen sei, sei der Irakkrieg ein katastrophaler Fehler gewesen.[21] 2008 resümierte er in einem Interview, dass „Krieg gegen den Terror" ein irreführender Begriff gewesen und dieser für einen beispiellosen Niedergang des politischen Einflusses und der militärischen Macht der USA verantwortlich sei.[22]
Er spielte eine wichtige Rolle bei den politischen Prozessen in Osteuropa, die 1989/91 zum Zusammenbruch des Ostblocks führten, und war nach eigener Aussage „aktiv an der Revolution beteiligt, die das Sowjetsystem hinwegfegte".[23] Bereits seit 1979 unterstützte der gebürtige Ungar osteuropäische Dissidenten mit drei Millionen US-Dollar pro Jahr, darunter die Gewerkschaft Solidarność in Polen, die Bürgerrechtsbewegung Charta 77 in der Tschechoslowakei und den Dissidenten Andrei Sacharow in der Sowjetunion. 2003 wurde ihm vom Journalisten Neil Clark in einem Artikel für die britische Wochenzeitung New Statesman vorgeworfen, er habe in den 1990er Jahren mit seiner Unterstützung des Senders B92 und anderer Oppositionsgruppen in Serbien die Bundesrepublik Jugoslawien auch aus eigenen Geschäftsinteressen heraus destabilisiert. Clark bezeichnete Soros als „ungekrönten König von Osteuropa".[24] Auf der anderen Seite wurde ihm 1997 im Forbes Magazine vorgeworfen, den Machterhalt von Altkommunisten zu fördern.[25] 1998 wurde Soros in die American Academy of Arts and Sciences gewählt.
Soros finanziert über die Soros Foundation auch die Nichtregierungsorganisation Reporter ohne Grenzen.[26]
Als eines seiner bevorzugten Projekte bezeichnet er 2006 die Initiative mehrerer Nichtregierungsorganisationen, den Ressourcenfluch durch Offenlegung von Lizenzgebühren, Abgaben und Einkünften zu überwinden.[27] Außerdem befürwortet er die Nutzung der Sonderziehungsrechte des Internationalen Währungsfonds zur Entwicklungsfinanzierung,[28] eine Idee, die von der Global Marshall Plan Initiative aufgegriffen wurde.
Im April 2007 äußerte sich Soros in einem Beitrag für die New York Review of Books kritisch über den tiefgreifenden Einfluss („pervasive influence") des American Israel Public Affairs Committee (AIPAC) auf die US-amerikanische Außenpolitik und erklärte, die engen Verbindungen der Regierung Bush mit Israel seien Hindernisse für einen Friedensvertrag („peace deal") zwischen Israel und den Palästinensern.[29]
Soros ist der Ansicht, dass die Deregulierung der Finanzmärkte aufgrund ihrer potenziellen Instabilität ein Fehler war, der die Finanzkrise ab 2007 ausgelöst hat. Verantwortlich für diese Maßnahme sei eine „marktfundamentalistische" Ideologie gewesen, die seit Ronald Reagan und Margaret Thatcher zu einer beherrschenden Kraft geworden sei. Diese lasse außer Acht, dass „Finanzmärkte kein Gleichgewicht anstreben",[30] und beruhe auf einem ähnlichen Denkfehler wie der Marxismus.[23] Es habe sich über ein Vierteljahrhundert hinweg eine „Superblase" aufgebaut, die nun platze, erklärte er im Frühjahr 2008.[13] [16]
Im Oktober 2009 kündigte Soros bei einer Konferenz in Kopenhagen an, eine Milliarde US-Dollar in erneuerbare Energien zu investieren.[31] Außerdem rief er ein Climate Policy Initiative (CPI) genanntes Forschungsnetzwerk ins Leben. Dieses soll die Auswirkungen der bisherigen Klimaschutzmaßnahmen untersuchen und wird von Soros für zehn Jahre mit jeweils 10 Millionen $ unterstützt. Die deutsche Zweigstelle ist am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) in Berlin angesiedelt.[32]
Er ist Mitinitiator des Ende Oktober 2009 gegründeten Institute for New Economic Thinking (INET), das neue Denkansätze für die Volkswirtschaftslehre entwickeln soll, und unterstützt das Projekt mit 50 Millionen US-Dollar.[33] Ob Soros mit dem Institut uneigennützige Ziele verfolgt oder es zur Unterstützung seiner Spekulationen einsetzt, ist umstritten.
Im August 2010 versprach Soros zudem, etwa 7 Mrd. US-Dollar seines Vermögens zu Gunsten der Kampagne The Giving Pledge zu spenden. Die Initiative wurde im Juni 2010 von Bill Gates und Warren Buffett ins Leben gerufen, um US-amerikanische „Superreiche" dazu zu bewegen, mehr als die Hälfte ihres Vermögens an wohltätige Zwecke zu spenden.[34]
Im Oktober 2010 spendete Soros 1 Million US-Dollar für eine Marihuana-Legalisierungskampagne in den USA. In Kalifornien unterstützt seine Spende den parallel zu den US-Kongresswahlen stattfindenden Volksentscheid California Proposition 19 am 2. November. Das Bündnis setzt sich dafür ein, dass Kalifornier, die älter als 21 Jahre sind, rund 28 Gramm Marihuana für den persönlichen Gebrauch besitzen, Cannabis in kleinen Mengen anbauen und legal rauchen dürfen. So könne sich die Polizei auf „schwerwiegende Verbrechen" konzentrieren.[35]
Ebenfalls von ihm finanziert wurde Jose Antonio Vargas „Defining American".
Im Rahmen der Flüchtlingskrise in Europa 2015 wurde Soros vom ungarischen Premierminister Viktor Orbán vorgeworfen, maßgeblich für diese verantwortlich zu sein.[36] Ziel sei es, den Kontinent seiner "christlichen und nationalen Identität" zu berauben.[37] 2017 wurde er zum Ehrenmitglied der British Academy ernannt.[38]
Im Oktober 2017 wurde bekannt, dass Soros rund 18 Milliarden Dollar und damit den größten Teil seines Vermögens an die Open Society Foundations übertragen hat. Damit ist die Stiftung die zweitgrößte hinter der Bill & Melinda Gates Foundation.[39] [40]
Soros finanzierte 2017 die Anti-Brexit-Kampagne der Gruppe Best for Britain mit 400.000[41] britischen Pfund und ergänzte diese Zahlung 2018 noch um zusätzliche 100.000[42] britische Pfund.
Politisches und wirtschaftliches Engagement in der Ukraine
Im Zuge der Euromaidan-Proteste richtete seine Stiftung in der Ukraine das Ukraine Crisis Media Center ein. Nach dem Regierungswechsel forderte er einen „Marshall-Plan" für das Land. Am 23. August 2014 bedankte sich der Präsident Petro Poroschenko bei George Soros für seine „Unterstützung der Ukraine und ihrer demokratischen Entwicklung". Poroschenko und Soros sprachen darüber, wie man die Attraktivität des Landes für Investoren erhöhen könne.[43]
In einem ZDF-Interview im November 2014 forderte Soros, der stark in ukrainische Staatsanleihen investiert hat, den Sparkurs, den Bundeskanzlerin Angela Merkel der ganzen EU diktiere, zugunsten der Ukraine aufzugeben: „Leider scheint sie nicht zu begreifen, dass ihre Sparpolitik unangemessen ist in Kriegszeiten wie diesen. Wer im Krieg ist, muss an erster Stelle seine Ressourcen nutzen – und wenn nötig seinen Einsatz noch erhöhen." Wollte die EU diese massive Unterstützung der Ukraine meiden, könne es übel ausgehen für sie, so Soros.[44] Seiner Meinung nach „verteidige die Ukraine die EU gegenüber einer russischen Aggression".[45]
Nachdem Russland androhte, im Jahr 2015 Kredite an die Ukraine in Höhe von etwa 3 Milliarden US-Dollar wegen der deutlichen Überschreitung der bei Kreditabschluss vertraglich vereinbarten Maximalverschuldung von 60 % des Bruttoinlandsprodukts fällig zu stellen, was die Folge gehabt hätte, dass die Ukraine, die für 2015 noch keinen Haushaltsplan erstellt hat, in den nächsten Jahren 8 Milliarden US-Dollar an private Investoren – u. a. auch an Soros – zurückzuzahlen hätte, forderte dieser im Januar 2015 in einem Interview mit der Financial Times die internationale Gemeinschaft und vor allem die Europäische Union auf, der Ukraine möglichst noch im ersten Quartal des Jahres Finanzhilfen in Höhe von 50 Milliarden Dollar zukommen zu lassen, die zum Wiederaufbau des Landes, zur Modernisierung der Wirtschaft und zur Beseitigung der Kriegsschäden in der Ost-Ukraine nötig seien. Das werde auch der EU bei der Rettung des Euros helfen.[46]
In diesem im Januar 2015 veröffentlichten Plan[47] schlug er insbesondere vor, dass der Paris Club die Schulden der Ukraine gegenüber Russland übernehmen solle, um einen generellen Zahlungsausfall und einen Kapitalverlust privater Gläubiger zu verhindern. Die zur Vermeidung eines finanziellen Zusammenbruchs der Ukraine notwendigen Sofortzahlungen, die vom IWF auf 15 Milliarden Dollar beziffert werden, seien bei weitem nicht ausreichend.[48] Vor dem Hintergrund der drohenden Zahlungsausfälle verhandelte Soros in Kiew am 13. Januar 2015 mit Politikern und Parlamentariern u. a. über die Gründung eines staatlichen Fonds zur Absicherung privater Investoren.[49]
In Russland wird Soros eine russlandfeindliche Rhetorik sowie Einmischung in die Interessen des Landes vorgeworfen.[50] Im Dezember 2015 stufte die russische Generalstaatsanwaltschaft zwei George-Soros-Stiftungen, die Open Society Foundations und die OSI Assistance Foundation, als unerwünscht ein.[50] Seinen Fonds wurde von russischen Politikern vorgeworfen, Staatsstreiche wie den Euromaidan von 2013/2014 in der Ukraine finanziert zu haben. Soros bestritt zwar eine Verwicklung, gab aber 2014 in einem CNN Interview dann doch zu, sein 1991 gegründeter, ukrainischer Ableger der Soros Foundation hätte während der aktuellen Ereignisse in der Ukraine eine wichtige Rolle gespielt.[51] Zudem erhielt Soros 2015 für sein Engagement von der neuen ukrainischen Führung unter Petro Poroschenko den ukrainischen Orden der Freiheit.[52]
Soros versprach, ab 2016 über zehn Jahre verteilt 500 Milliarden USD in die Ukraine zu investieren.[53] Er gab bekannt, Anteilseigner der größten Fondsgesellschaft der Ukraine, Dragon Capital (gegründet 2000 mit einer Minderheitsbeteiligung von Goldman Sachs), zu werden, und verkündete den Kauf des ukrainischen Software-Entwicklers Ciklum. Laut der von Soros unterstützten Internetzeitung Ukrajinska Prawda soll mit seinen Investitionen auch der Einfluss Russlands auf die Ukraine „massiv zurückgedrängt werden".[54] [55]
Privatleben
1960 heiratete Soros die vier Jahre jüngere, deutschstämmige Annaliesa Witschak, mit der er zwei Söhne (* 1963, * 1970) und eine Tochter (* 1965) hat. Die Scheidung erfolgte 1983.
Im selben Jahr heiratete er die 24 Jahre jüngere, deutsch-jüdische Amerikanerin Susan Weber. Zwei Söhne (* 1985, * 1989) entstammen der Ehe, die 2005 geschieden wurde.
Soros heiratete 2013 die 42 Jahre jüngere Tamiko Bolton.[56]
Soros hat mehrere Wohnsitze: in Southampton (Long Island) hat er ein feudales Anwesen und ebenso in Bedford (Westchester County).[57]
Sonstiges
Soros spendete an PACs, um den Präsidentschaftswahlkampf 2016 von Hillary Clinton zu unterstützen.[58] Kurz vor der Amtseinführung von Donald Trump äußerte Soros, Trump sei ein „Blender und Hochstapler und Möchtegern-Diktator". Trump „würde gerne Diktator sein, wenn er damit durchkäme." Die US-Verfassung und die demokratischen Institutionen in den Vereinigten Staaten würden ihn letztlich aber stoppen. Er, Soros, glaube, dass Trump scheitern wird.[59] [60]
Laut einem Spiegel-Bericht agitiert die Regierung Ungarns unter Viktor Orbán (Stand Januar 2017) gegen Soros und gegen Nichtregierungsorganisationen (NGOs); ebenso wie Nikola Gruevski (Mazedonien) und Aleksandar Vučić (Serbien).[61]
Sein Name tauchte im Zusammenhang mit den Paradise Papers auf.[62]
Im Januar 2018 äußerte er in einer Rede beim Weltwirtschaftsforum in Davos, IT-Monopolisten wie Google und Facebook ständen Innovation in Gesellschaft und Wirtschaft im Wege und manipulierten das Denken der Menschen zum Schaden der Demokratie. Ihre Tage seien gezählt.[63] [64]
Veröffentlichungen
- The Alchemy of Finance. 1988
- Die Alchemie der Finanzen. Wie man die Gedanken des Marktes liest. Börsenbuch-Verlag, Kulmbach 1994, ISBN 3-922669-07-7
- George Soros im Gespräch mit Krisztina Koenen. Eichborn, Frankfurt 1994, ISBN 3-8218-1165-X; Heyne, München 1996, ISBN 3-453-09166-3
- Die Macht der Fehlbarkeit. Passagen Verlag, Wien 1995, ISBN 3-85165-192-8 (Jan-Patočka-Gedächtnisvorlesung des IWM)
- Soros on Soros. 1995
- Soros über Soros. Börsenguru und Mäzen. Eichborn, Frankfurt 1996, ISBN 3-8218-0976-0
- The crisis of global capitalism. 1998
- Die Krise des globalen Kapitalismus. Offene Gesellschaft in Gefahr. Fest, Berlin 1998, ISBN 3-8286-0097-2; Fischer-Taschenbuch-Verlag, Frankfurt 2000, ISBN 3-596-14736-0
- Der reichste Dissident des Kapitalismus? Rezension von Bernd Senf in der Zeitschrift für Sozialökonomie, September 1998 (PDF; 181 kB)
- Die Krise des globalen Kapitalismus. Offene Gesellschaft in Gefahr. Fest, Berlin 1998, ISBN 3-8286-0097-2; Fischer-Taschenbuch-Verlag, Frankfurt 2000, ISBN 3-596-14736-0
- Open society. 2001
- Die offene Gesellschaft. Für eine Reform des globalen Kapitalismus. Fest, Berlin 2001, ISBN 3-8286-0160-X
- Der Finanzier und seine Träume, Rezension von Indira Gurbaxani in der FAZ, 22. Oktober 2001
- Die offene Gesellschaft. Für eine Reform des globalen Kapitalismus. Fest, Berlin 2001, ISBN 3-8286-0160-X
- George Soros on globalization. 2002
- Der Globalisierungsreport. Weltwirtschaft auf dem Prüfstand. Rowohlt-Taschenbuch-Verlag, Reinbek 2003, ISBN 3-499-61635-1
- Zauberei mit Sonderziehungsrechten, Rezension von Werner Mussler in der FAZ, 8. Juli 2002
- Der Globalisierungsreport. Weltwirtschaft auf dem Prüfstand. Rowohlt-Taschenbuch-Verlag, Reinbek 2003, ISBN 3-499-61635-1
- The bubble of American supremacy. 2003
- Die Vorherrschaft der USA – eine Seifenblase. Blessing, München 2004, ISBN 3-89667-255-X
- Augenblick der Wahrheit, Rezension von Marc Brost in der Zeit, 26. Februar 2004
- „Das ist nicht meine Heimat", Rezension von Claus Leggewie in der taz, 28. Februar 2004
- Die Vorherrschaft der USA – eine Seifenblase. Blessing, München 2004, ISBN 3-89667-255-X
- The age of fallibility. 2006
- Die Ära der Fehlentscheidungen. Die Energiekrise und die Konsequenzen aus dem Krieg gegen den Terror. FinanzBuch-Verlag, München 2007, ISBN 978-3-89879-229-5
- The new paradigm for financial markets. 2008
- Das Ende der Finanzmärkte – und deren Zukunft. Die heutige Finanzkrise und was sie bedeutet. FinanzBuch-Verlag, München 2008, ISBN 978-3-89879-413-8
- Rezension von Thomas Seifert in der Presse, 13. Oktober 2008
- He Foresaw the End of an Era, Rezension von John Cassidy in der New York Review of Books, 23. Oktober 2008
- Kritik im Handgemenge, Rezension von Arno Widmann in der Frankfurter Rundschau, 29. Oktober 2008
- Das Ende der Finanzmärkte – und deren Zukunft. Die heutige Finanzkrise und was sie bedeutet. FinanzBuch-Verlag, München 2008, ISBN 978-3-89879-413-8
- The Soros lectures. 2010
- Der Blick geht nach vorn. Fünf Grundpfeiler der Märkte von morgen. FinanzBuch-Verlag, München 2010, ISBN 978-3-89879-585-2
- Financial Turmoil in Europe and the United States. 2012
- Gedanken und Lösungsvorschläge zum Finanzchaos in Europa und Amerika. Börsenmedien, Kulmbach 2012, ISBN 978-3-86470-013-2
- Wetten auf Europa. Warum Deutschland den Euro retten muss, um sich selbst zu retten. George Soros im Gespräch mit Gregor Peter Schmitz. Deutsche Verlags-Anstalt 2014, ISBN 978-3-421-04632-1 [65]
Literatur
- Stephen J. Brown, William N. Goetzmann & James Park: Hedge Funds And The Asian Currency Crisis of 1997. In: Journal of Portfolio Management. 26/4 (Summer), 2000, S. 95–101 (Abstract)
- Michael T. Kaufman: Soros. 2001, ISBN 0-375-70549-X (Biografie)
- Robert Slater: Invest first investigate later. 1996
- Die 24 Geheimnisse des George Soros. Anlegen wie eine lebende Legende. Ueberreuter, Wien/Frankfurt 1998; Taschenbuchausgabe unter dem Titel Geldanlage mit George Soros. Die 24 geheimen Anlage- und Wertpapierstrategien des genialen Investors. Droemer Knaur, München 2000, ISBN 3-426-82313-6
- Robert Slater: Soros – The Unauthorized Biography. The Life Times and Trading Secrets of the World’s Greatest Investor. 1996
- George Soros. Sein Leben, seine Ideen, sein Einfluss auf die globale Wirtschaft. FinanzBuch-Verlag, München 2009, ISBN 978-3-89879-473-2
Weblinks
- Literatur von und über George Soros im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Offizielle Website von George Soros
- George Soros’ Kolumne beim Project Syndicate (mit deutschen Übersetzungen)
- Klaus Brill: Staatsmann ohne Staat. George Soros. Süddeutsche Zeitung, 26. Dezember 2006, abgerufen am 3. Oktober 2010.
Einzelnachweise
- ↑ Laut der Biographie auf der offiziellen Webseite von George Soros (Memento vom 22. November 2010 im Internet Archive ), obwohl diverse Journalisten und ein Buch über Soros (George Soros, the world's most influential investor von George Slater), den nicht-ungarischen Geburtsnamen Dzjchdzhe Shorash verbreiten.
- ↑ Hartmut Schütz: Eine der Pionierinnen des Ausdruckstanzes: Elza Brandeisz starb mit 110 Jahren. Nachruf. In: Dresdner Neueste Nachrichten Online. 8. Januar 2018, abgerufen am 9. Januar 2018.
- ↑ Teodoro S. Ŝvarc. Maskerado ĉirkaŭ la morto. Nazimondo en Hungarujo. La Laguan (J. Régulo). 1965 und: Tivadar Soros. Masquerade: The Incredible True Story of How George Soros' Father Outsmarted the Gestapo. New York. 2011
- ↑ a b Süddeutsche Zeitung: Die großen Spekulanten (4) – Der Milliardenzocker, dem der Kapitalismus zu kalt ist. 13. Februar 2008 (Teil 1)
- ↑ Esperanto Blog: The billionaire native Esperanto speaker? 17. Mai 2011.
- ↑ Biographie auf der offiziellen Webseite von George Soros (Memento vom 11. Juli 2011 im Internet Archive )
- ↑ Spiegel Online: Insiderhandel: US-Milliardär Soros in Frankreich verurteilt. 14. Juni 2006
- ↑ International Herald Tribune: Soros appeals conviction for insider trading. 14. Dezember 2006
- ↑ Manager Magazin Online: Insiderhandel – Urteil gegen Soros bestätigt. 6. Oktober 2011
- ↑ Handelsblatt: Insiderhandel – Millionstrafe für George Soros ist rechtens. 6. Oktober 2011
- ↑ The World’s Billionaires: George Soros. In: Forbes. Abgerufen am 5. März 2016.
- ↑ Malaysian ex-premier Mahathir and billionaire Soros end feud. In ABC News. 15. Dezember 2006
- ↑ a b Stephan Israel: George Soros sieht kein Ende der Finanzkrise (Memento vom 1. September 2012 im Webarchiv archive.today ). In: Tages-Anzeiger. 17. April 2008
- ↑ Louise Story: The Face of a Prophet. In: The New York Times. 11. April 2008
- ↑ Marc Pitzke: George Soros: „Schlimmste Krise zu meinen Lebzeiten". In: manager magazin. 14. April 2008
- ↑ a b Jenny Anderson: Wall Street Winners Get Billion-Dollar Paydays. In: The New York Times. 16. April 2008
- ↑ Soros, der Krisengewinner. In: Tages-Anzeiger. 2. September 2009
- ↑ Moritz Koch: George Soros – Das freie Radikal. In: Süddeutsche Zeitung. 3. September
- ↑ Time: Power Givers: George Soros. 2007
- ↑ 3sat: Schluss mit Bush! Wie George Soros mit Dollars den US-Wahlkampf aufmischt. 3. Februar 2004
- ↑ CommonDreams.org: Why We Must Not Re-elect President Bush (Memento vom 3. Oktober 2009 im Internet Archive ). 28. September 2004 (Rede vor dem National Press Club in Washington, DC)
- ↑ The New York Review of Books: The Financial Crisis: An Interview with George Soros. 15. Mai 2008
- ↑ a b Süddeutsche Zeitung: Die großen Spekulanten (4) – Der Milliardenzocker, dem der Kapitalismus zu kalt ist. 13. Februar 2008 (Teil 2)
- ↑ New Statesman: NS Profile – George Soros (Memento vom 30. September 2007 im Internet Archive )
- ↑ Richard C. Morals: Beware of billionaires bearing gifts. April 1997; zitiert im Anhang von Ivo Skoric: Uncle Soros: The First Capitalist Dissident. 4. April 1997
- ↑ Reporters Without Borders: Income and expenditure (Memento vom 7. August 2007 im Internet Archive ). 31. Dezember 2006
- ↑ Süddeutsche Zeitung: George Soros – Staatsmann ohne Staat. 22. Dezember 2006 (abgerufen am 3. August 2010)
- ↑ Perfekter Feind. In: Der Spiegel . Nr. 13, 2002 (online – 25. März 2002, Interview).
- ↑ The New York Review of Books: On Israel, America and AIPAC. 12. April 2007
- ↑ Die Welt: Finanzkrise: Soros sieht schlimmste Krise seit 60 Jahren. 25. Januar 2008
- ↑ manager magazin: US-Investor: Soros will eine Milliarde Dollar in Klimaschutz investieren. 11. Oktober 2009
- ↑ die tageszeitung: Bald in Berlin: Soros stiftet Klimainstitut. 11. November 2009
- ↑ Handelsblatt: George Soros: Millionen-Angriff auf etablierte VWL. 3. November 2009
- ↑ 40 Superreiche spenden Hälfte ihres Vermögens
- ↑ Mortsiefer, Henrik, 2010: George Soros. Multimilliardär für Legalisierung von Marihuana im Tagesspiegel vom 28. Oktober 2010, abgerufen am 28. Oktober 2010.
- ↑ derStandard.at: Orbán profiliert sich als Verschwörungstheoretiker. 1. November 2015
- ↑ George Soros will neues Brexit-Votum erzwingen, SPON vom 30. Mai 2018
- ↑ Elections to the British Academy celebrate the diversity of UK research. British Academy, 21. Juli 2017, abgerufen am 21. Juli 2017 (englisch).
- ↑ US-Milliardär: George Soros gibt Großteil des Vermögens seiner Stiftung. In: Spiegel Online. 18. Oktober 2017 (spiegel.de [abgerufen am 18. Oktober 2017]).
- ↑ David Gelles: George Soros Transfers Billions to Open Society Foundations. In: The New York Times . 17. Oktober 2017 (nytimes.com [abgerufen am 18. Oktober 2017]).
- ↑ Jessica Elgot: George Soros 'proud' of donating 400,000ドル to anti-Brexit campaign. The Guardian, 11. Februar 2018, abgerufen am 11. April 2018 (englisch).
- ↑ Jessica Elgot: George Soros raises donation to anti-Brexit Best for Britain group. The Guardian, 11. Februar 2018, abgerufen am 11. April 2018 (englisch).
- ↑ Matthias Rude: Die gekaufte Revolution, in: Ronald Thoden, Sabine Schiffer: Ukraine im Visier. Russlands Nachbar als Zielscheibe geostrategischer Interessen. Frankfurt 2014, S. 108–120, S. 118ff.
- ↑ ZDF-heute, 5. November 2014 (Memento vom 4. Januar 2015 im Internet Archive )
- ↑ George Soros: „Ukraine verteidigt EU gegen russische Aggression", derStandard.at, 30. März 2015
- ↑ Handelsblatt, 12. Januar 2015
- ↑ George Soros: A New Policy to Rescue Ukraine. In: The New York Review of Books . 5. Januar 2015 (nybooks.com [abgerufen am 13. April 2018]).
- ↑ Kritisch zu diesem „Flächenbombardement der Ukraine mit Geld", das ein „Moral Hazard" für verantwortungslose Politiker darstelle, siehe Leonid Bershidsky: Leonid Bershidsky: Soros' Terrible Plan to Throw Money at Ukraine Bloomberg 8. Januar 2015
- ↑ Ukraine Today 13. Januar 2015
- ↑ a b Russland erklärt US-Organisationen für unerwünscht. In: Spiegel Online , 30. November 2015.
- ↑ Soros on Russian ethnic nationalism. Abgerufen am 16. April 2016.
- ↑ Dekret des Präsidenten der Ukraine
- ↑ Nina Jeglinski: George Soros investiert in der Ukraine und erhält Orden. In: Sächsische Zeitung , 1. Dezember 2015.
- ↑ Nina Jeglinski: George Soros investiert groß in der Ukraine. In: Der Standard , 19. November 2015.
- ↑ Soros to invest in new equity fund under Dragon Capital's management. In: interfax.com.ua, 18. November 2015 (englisch).
- ↑ Star-Investor heiratet seine Yoga-Lehrerin. In: Bild , 22. September 2013.
- ↑ George Soros. In: bornrich.com. Abgerufen am 13. April 2018 (englisch).
- ↑ Priorities USA Action Contributors, 2016 cycle. In: opensecrets.org. The Center for Responsive Politics, abgerufen am 13. April 2018 (englisch).
- ↑ FAZ.net 20. Januar 2017: Investor nennt Trump einen „Möchtegern-Diktator"
- ↑ Interview mit Bloomberg: Soros Says Markets to Slump With Trump, EU Faces Disintegration (19. Januar 2017)
- ↑ spiegel.de 29. Januar 2017: Der Milliardär und die Hetzer
- ↑ ‘Papeles del Paraíso’: sistema financiero secreto de ricos y poderosos – La Jornada. 7. November 2017, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 7. November 2017; abgerufen am 20. November 2017.
- ↑ Olivia Solon: George Soros: Facebook and Google a menace to society. 26. Januar 2018, abgerufen am 29. Januar 2018 (englisch).
- ↑ George Soros: Remarks delivered at the World Economic Forum. 25. Januar 2018, abgerufen am 29. Januar 2018 (englisch).
- ↑ FASZ 12. Januar 2014: Die Euro-Wette des George Soros
Personendaten | |
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NAME | Soros, George |
ALTERNATIVNAMEN | Shorash, Dzjchdzhe |
KURZBESCHREIBUNG | US-amerikanischer Investmentbanker und Philanthrop ungarischer Herkunft |
GEBURTSDATUM | 12. August 1930 |
GEBURTSORT | Budapest |
- Bankier
- Hedgefondsmanager
- Investor
- Spekulant
- Börsenmakler
- Mäzen
- Kritischer Rationalist
- Paradise Papers
- Träger des Drei-Sterne-Ordens (Kommandeur)
- Träger des Verdienstordens der Republik Ungarn (Großkreuz)
- Träger des Ordens des Marienland-Kreuzes (I. Klasse)
- Träger des litauischen Großfürst-Gediminas-Ordens
- Träger des Fürst-Branimir-Ordens
- Träger des ukrainischen Ordens der Freiheit
- Ehrendoktor der Staatlichen Moskauer Instituts für Internationale Beziehungen
- Ehrenbürger von Budapest
- Ehrenbürger von Tirana
- Mitglied der American Academy of Arts and Sciences
- Mitglied der British Academy
- Ungarischer Emigrant in den Vereinigten Staaten
- Esperantist
- Ungar
- US-Amerikaner
- Geboren 1930
- Mann