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Atomkonflikt: Israel rechnet mit kurzem Krieg gegen Iran

Israel konkretisiert die Kriegsdrohungen gegen das iranische Regime: Den geplanten Schlägen gegen Atomanlagen würde ein wenige Wochen dauernder Konflikt folgen.
Atomkonflikt: In Israel stellt der Staat sei Jahren Gasmasken zum Schutz der Bevölkerung im Kriegsfall, so wie hier in einem Einkaufszentrum nahe Jerusalem.
In Israel stellt der Staat sei Jahren Gasmasken zum Schutz der Bevölkerung im Kriegsfall, so wie hier in einem Einkaufszentrum nahe Jerusalem. © Baz Ratner/​Reuters

Die israelische Regierung geht davon aus, dass ein Angriff auf die iranischen Atomanlagen in einen einmonatigen Konflikt münden würde. "Die Analysen deuten auf einen Krieg an mehreren Fronten hin, der 30 Tage dauern würde", sagte Zivilschutz-Minister Matan Vilani der Zeitung Maariv. Er bestätigte die Einschätzung von Verteidigungsminister Ehud Barak , dass etwa 500 Israelis sterben würden, wenn jeden Tag Hunderte Raketen auf die Städte des Landes niedergingen.

"Es gibt keinen Anlass zur Hysterie", sagte Vilani. Der Zivilschutz sei so gut vorbereitet wie nie zuvor.

Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und Barak befürworten einem Zeitungsbericht zufolge einen Schlag gegen den Iran noch vor der US-Präsidentenwahl im November. Allerdings fehle beiden Politikern dazu die entscheidende Unterstützung sowohl im Militär als auch im Sicherheitskabinett. Zudem ist Israel auf militärische Hilfe der USA angewiesen. Die USA bevorzugen jedoch eine politische Lösung.

Im Falle eines Angriffs drohen Vergeltungsangriffe mit Raketen aus dem Iran , von Islamisten in den Palästinenser-Gebieten und von der pro-iranischen Hisbollah-Miliz im Libanon. Es wird davon ausgegangen, dass die Palästinenser im Gazastreifen über 10.000 und die Hisbollah über 50.000 Raketen verfügen, die auch Tel Aviv erreichen könnten. Der israelische Raketenschild dürfte ein Teil abwehren.

Zweifel am Durchhaltewillen

Fachleute diskutieren derweil, ob die israelische Bevölkerung psychologisch zu einem Krieg bereit ist. Zwar wären 500 Tote nicht mit den Verlusten im Unabhängigkeitskrieg von 1948 vergleichbar, bei dem etwa ein Prozent der Bevölkerung starb. Auch bei den Konflikten 1967 und 1973 waren die Opferzahlen höher.

Der Militärhistoriker Martin van Creveld bezweifelt jedoch den Durchhaltewillen. Es sei fraglich, ob die israelische Bevölkerung bereit sei, den Preis für einen solchen Krieg zu zahlen. Der ehemalige israelische Luftwaffenchef David Ivry, der den Angriff auf den irakischen Atomreaktor 1981 geplant hatte, weist die Bedenken zurück. "Wenn das Land entscheidet, dass die nationale Sicherheit auf dem Spiel steht, dann wird der Preis gezahlt."

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